1919 / 59 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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würde, ter uns vorauésiht!ich vor die folgen chwersten Entschließungen |

Ln : E A Die Kolonialtragen, Atrbeiterfragen u. a. würden waßr-

stellen werde p (Graf

scheinlich erst beim Haup!frieden zur Verhandlung kommen. Bernstorff teilte mit, daß tas die Territorialfragen

bestellt wären. Allgemein betonte der Botschafter, daß die Pieichs- regierung ftrikt auf dem Standpunkt stehe,“ daß für die kommenden Friedenéverhandlungen lediglich tie sowohl von Deutschland als auch von feinen Gegnern angenommenen 14 Punkte des Präsidenten Wilson sowie die in feinen vorjährigen Kundgebungen auigestellten Grundsätze einer gerechten Friedenêregelung die Richtschnur zu bilden haben würden. És wurde danach von etnetn Vertreter des Neichs- \chatamts ein kurzer Ueberblick über Deutschlands Finanzlage gegeben. Ein Vertreter der hantelépolitisWen Abteilung des Aus-

wärtigen Amts besprah dann diejenigen von den Wilsonschen }

Wirtschaftsleben

Grundkäuen, die |ich auf das Wir : die Gegner bisher, w*e

hpeziehen, und wies darauf hin, daß

Artikel 21 des Pariser Völkerbundentwurts beweije, an eine Ach- |

tung jener Grundsätze nicht tächten. Er entwickelte dann im einzetnen die von Deutschland auf wirtschaftlichen Gebiet- anzustrebenden Ziele. Ueber die beim Frieden?\chluß zu erledigenden v ölkterrechtlichen Fragen erstattete ein Vertreter der NRechtsabteilung des Aus- wärtigen Am1s Bericht.

An diese Referate \{Gloß \sich tine tprierung. Zunächst spra cin Elsässer. Ein Vertreter der Cölnischen Handels- welt forderte, daß die Negierung pegen den gegnerischen Plan der Schaffung eines linksrhetntschen Pufferstaats und der katastrophalen wirtschaftlichen Trernung des linksrheinishen vom rech!8rhei i\chen Gebiet alles aufbieten solle. Graf Bern- storfff erklärte bierzu, daß nach seiner Auffassung Deutsch- land gemöß den Wilson\chen Grundsäßen verhandeln werde. Mehrere verbreiteten fich lber die Interessen der Mheinschiffahrt. Untere bröchten- die Forderungen ihrer íIntercssenkreise in bezug auf das Versficherungswesen im UU6tande, auf dié Itetnattonale Uietagëlutg des AmMtstundentages Und den Wiederaufbau be! deuts{chen Handelsfirmen im Auslande zum Ausdruck. Ein Vectreter derx (Eisenindustrie betonte die Notwendigkeit der als- baldigen Wiederherstellung der deutsc{en Kredite im Aus lande. Es sprachen noch mehrere Vertreter der Handelswelt und Veitreter der Schiffahrt.

Zum Schluß der Sizung gab der Geheime Legationsrat Dr. Frisch einen kurzen Bericht üver die Organisation der Geschäftsstelle für die Friedenöver handlungen. Danach wurde eine Reihe von Sachve:ständigenausschüssen gebildet, die in den kommenden Tagen zu den vorliegenden Fragen tn Ginzelberatungen Stellung nehmen werden.

längere C

Q 6 JVLCONCL

In der vorgesirigen Vollsizung der deutschen Waffenstillstandskommission erhob der General von Hammerstein, wie in der Sißzung vom. 8. þ. M., in einer Note nohmals scharfen Einspruch gegen die Be- handlung der deutschen Kommission in Posen und verlangte außerdem die Gewährung der notroendigen Ver- bindungen, damit sie arbeitsfähig gemacht werde. Sodann protestierte er in der glelchen Note gegen Aeußerungen des Botschafters Noulens in elner Begrüßungsansprache an die polnishen Behörden, von denen die deutsche Kom- mission funkentelearaphisch Kennt is erhallen hat. Noulens halte erklärt, daß er sich in Vosen in einem Teile Polens befinde. Die deutshe Note weist darauf hin, daß solche Aeußerunaen geeignet seien, auf das Vorhallen und auf die Aisp:-üche der Polen in unerwünßschtem Sinne ein- zuwirken. Uls Vorsißender einer Kommtission, die auf Jnnehaltung unterschriebener Veriräge zu ochten habe, dürfe Noulens durch folche Aeußerungen den {Friedens- verhandlungen nicht vorgreifen. Auf die Entgegnung des Generals Nudant, tak die ganze Frage wenig bedeutungsooll sei, da sh die deutshen Angaben auf einen Funkspruh gründeten und über Posen die Friedenskonferenz entscheiden werd*, verlas General v. Hammer- stein ein Telegramm, aus dem hervoraelzt, daß die betreffende Aeußerung Noulens' bei einem offiziellen Empfang durch die pol) ischen Behörden vor dem Bahnhof Posen vor einer qroßen Menge gefallen ist. «v. Hamme! stein erkiärte, er habe daher seinem Einsp uch gegen die Haltung des Batschafters Nonlkens, die den Abmachkkngen nicht entspricht, nihls hinzu- zufügen.

Dem Sißungsbericht - der kommission voi 11. März ist ferner folgendes nehmen:

Die französisße Kommisfion gab bekannt, daß die Verhand - lungen über das Lebensmittelaßkommen und die da- mit im Zusammenhang stehenden Schiffahrts- und Finanzfragen in Brüffel am 13. März, 11 Ußr Vormittags, beginnen.

Die Alliterten haben nah ihrer Mitteilung die Ausfuhr von Baumwollgarn aus dem beseßten ins unbesetzte deutshe Gebiet grundsäßlih gestattet, fich jedoch eine end» gültige Entscheidung bis zur Beendigung der Bestandsautnabhme im bé- seßten Gebiet vorbehalten. Mineralwasser und sonsttge Quellprodukte können tn8 unbeseßzte Deutschland aus- geführt werden. Die entsptkehenden Ausfubrgesuche find an die Wüirt\haftsabteilungen bei den alliterten Bejaßungsbehörden zu rihten. Die Austvbrerlaubnis für Druckpaptiere der Fabriken des Verbandes Deutscher Steindruckereien will die Entente in den Grenzen der Möglichkeit gewähren. Die Frage der Wiederausfubr dés nah dem bejeuten Gebiet eingeführten Leders werde, wie die Alltterten erklärten, augenblicklich geprüft. Zur Regelung der Frage wérde die deut|de Negterung alliterterseits um cinen Üebersichtsplan gebeten, aus dem die Verteilung der hauptsächlichften Robstoffe und Fertigwaren im links- und rehtsrheinisden Gebiet hervorgeht, wie fie vor dem Wafferistillstand vorgenommen wurde.

Dex General von Hammerstein führte in einer Note an die Alliterten Beschwerde darüber, daß troß zahlreicher deutscher Fraien die Entente ihren Standpunkt in der An- gelegenheit der Verhaftung folher Personen noch nicht dargelegt babe, welche auf Veranlassung der deutshen NMegierung und der Obersten Heeresleitung an der NRequirierung, ver Nückführung, der Verwendung und. dex Au fs- bew.ahrung von Maschinen und Material «œus Nordfrankreich und Belgien beteiligt waren. Die Note bemerft, die deutsde Kommission habe in dieser Augelegenboit bereits 15 Noten an den franzöfisWen und“ 16 an„den belgischen Vor- Außenden geriWtet. Es seten immer hur auß8weichende Ant- worten gegeben wotden. Die Lösung der Frage werde aber be- sonders dringend, da die“ deutsche Negierung demnächst den Alliierten nähere Angaben über die requirierten Maschinen machen solle, dies föônne aber _nicht eher gescheben, als bis die Sicherheit bestehe, daß die bei der Nequisition und beim Ankauf der Maschinen tätig gewesenen Personen nicht der Verfolgung qysgesegt werden. Die Note weist dann darauf hin, daß die Verhaftung von Leitern und Angestellten wihtiger Betrtebe ge- eignet I die Arbeitslosigkeit und das Elend unter den Arbeitern fowie die damit verbundenen politischen Gefahren zu verstärken, Jn

Waffenstillstand 8- zu enut-

| Straflosigkeit zugesichert werden müsse. betreffende j Material fetitigaestellt sei urrd für tiesé Fragen Sächverständige i

i weigerten, in

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V. H Ï } E von Hauimerfieän bemätte, ta da ternpúntt der Fiage berührt werde, da deutscerseits verlangt werten müsse, daß ibnen

Tetterhin überreihte der deutsche Vorfißende - den“ Aliierten Mitteilungen über die leßten Vorgänge an der russtschen Front und bemerkte, daß Tie deutshen Truppen in den nälhiten Tagen zurückaenommen werden müßten, wenn die Alliierten das Ber bot dér deutshen Truppentranéporte turch die Ostsee weiterhin aufrcecht erhielten. Damit werde Lettland einschließlih Libau dem Boischewiömus ausgeliefert, falls nicht \{leiunigst Truppen änderer Mächte den Schu übernebmen.

Die deute Kominission er\uchte die Alliierten um Ausfuhr - erlaubnis für 75Millionen Nart Gold durchdie

! Neihsbank nach Skandinavien zum Ausgleih der dems-

nädst fällig werdenden deuts{hcn Verbindlichkeiten im neutralen Ausland. Jn der Mote wird béfonders- betont, taß die Ver-

igérung der Goldauéfubhr den Zuscatnmenbruch des deuten Kredits 1d die Erklärung. der Zahlurgéunfähigkeit Deutischlants im neutralen

ide zur Folge haben würde.

Die Mitglieder der deutshen und der inter- alliierten Kommission, welche die Demarkationslinie agegen die Polen genau festsezen und die aus dem Trierer Abkommen vom 15. Februar für das von den Polen beseßte deutsche Gebiet sich ergebenden Wirtschafts-, Berkehrs- und Verwaltungsfragen regeln foll, haiten fich, wie bereits mit- geteilt, am 5. März in Kreuz getroffen. Da sh die alliierten Vertreter entgegen der getroffenen Vereinbarung

Bromberg zu verhandelu und troß der deutschen Einsprüche auf. threm Standpunkt beharrien, einigte man fich {chließlich auf Posen a!s Verhandlungsort, Die interalliterte Kommission reiste von Kreuz direkt na Posen,

| die deulsche Kommission begab sich zunächst nah Bromberg,

wo fie am 6. März löävgere Beratunzen wit den ftädtüichen und Eisenhahnbehörden hatte Am nachmittag des 6. März trat sie dann über Kreuz die Reise nah. Posen an. Beim Betreten des von den Polen beseßten deutschen Gebiets wurden die deutschen Vertreter laut Meldung des „Wolffshen Telegraphenbüros“ unter sch«æfe mititärische Bewachung gestellt und denselben Freiheitsbeschränkungen unterwoifen, die für die ersten Verhandlungea in Trier seilens des Marschalls Fo angeorduet worden waren. Die Fahrt der deutshen Kommission vom Bahnhof Posen noch dem ihr zugewiesenen Quartier erfolgie in offenen Droschken unter militärischer Begleiiuung. Jm Hotel wurden die deutschen Delegierten sofort durch ein f\tartes Posten- aufgebot von dex Außenwelt abgeschnitten, selbst dec Vers kehr innérhalb des Hotels mit Vertretern der dortigen deu!schen Behörden sowie Telephongespräche waren. nur im Beisein polnischer Offiziere éxlaubt. Freihecr von Nechenherg, der Vorsißende der deulshen Kommission erhob sofort gegen diese unwürdige Behandlung bei Noulens, dem Vorsitzenden der interalliierten Kommission, wie dies in Trier ebenfalls geschehen war, s{charfen Einspruch und erklärte, die deuishen Vertreter würden an der sür Freitag, den 7. März, anberaumten Sißung nicht teilnehmen, wenn dle polnischen Anordnungen bestehen blieben. Auch die deutshe Waffenstillstandskommission ia Spaa. hat auf Anordnung des Netichsminijters Erzberger bei Nudant Ein- spruch gegen das polnische Vorgehen erhoben Nachdem hierauf die polnischen Maßnahmen zum Teil rückgängig gemacht wörden waren, haben die Sißungen der beiderseitigen Kom- missionen am 7. März im Schioß ihren Anfang geriommen. Berichterstatiung über die weiteren Sißungen bleibt vorbe- halten, bis die bisher bestehenden Schwierigkeiten der Nach- richtenibermittlung behoben sein werden. BZurzeit finden nur Verhandlungen auf dem Gebiet des Verkehrswesens, der Ver- waltung und des Wirtschaftsledens statt. Die militärischen Verhandlungen mußten ausgeseßt werden, da vorerst unüber- brüdtbare Meinungsverschiedenheiten eingetreten find.

Die großpolnishe Werbetätigkeit in Ober- \hlesien, die bisher in der Hauptsache dutch die polnische Presse und Agitatoren betrieben worden ist, nimmt immer weiteren Umfang an. Wie „Wolffs Télegraphenbüro“ meldet, haben lepgthin die Polen sogar Flugblätter von polnischen Flugzeugen über Oberschlefien abgeworfen, in denen die Be- vö!ferung aufgefordert wird, den Deutschen, die. sie angeblich mit Gewalt unterdrücken und versuchen, den aufwachsenden nationalen (Geist in Oberschlesien zu. erdrofseln, keine Lebens- mittel mehr zu liefern und keine Steuern zu zahlen. Die Polen bezeichnen sich in den Flugblättern als die langersehnten Befreier der unter deutsher Knechtschast ächzenden Bevölkerung Oberschlesiens,

Demgeaenüber zeigt sich die wahre Stimmung der ober- \{lesischen Bevölkerung in den täglich in großer Zahl bei der Neichsregierung und dem Auswärtigen Amt einlaufenden Protestkundgebungen oberschliefischer Gemeinden und Städte, in denen flammender Einspruch exhobèn wird gegen die Versuche der Polen, Oberschlesien oder Teile havon dem neu zu gründenden agroßpolnischen Netch einzuverleiben, und in denen die dringende Forde- ruvg aufgestellt wird, daß Oberschlesien bei feiner deutschen Heimat verbleibt, da es seine aanze Biüte deutscher Arbeit und deutscher Kultux verdankt. Derartige Kundgebungen liegen

iederum jeitens folgender Gemeiuven vor: Polamowitz, Kreis Kreúzburg: Altendorf, Kreis Oppeln; Eichenau, Kreis Katto- wiß; Backwiy, Erdritanns#dorf, Sophtenthal, Kreis Namslau, und mehreren Gemeinden des Kreises Tarnowiß: ebenso aus Grot- lan, Bismarckhütte und Laurahütte und von 112 Verèînen in Beuthén, 1do über 20000 deutsch und poluisch sprechende Ein wohner einstimmig gegen die polnishen Lostrennungsvet suche Oberschlesiens Einspruch erhoben.

An der Grenze zwischen Oberschlesien und Kongreßpolen kam e8 wiederholt zu Grenzverleßungen durch die Polen,

ODestlih Laurabütte wurde ein deutscher Posten dur die Polen vorübergehend zurückaedrückt. An verschiedenen Stellen der Gtrenze be)chvossen bie Polen deutsche Postierungen.

An der Dst- und Nöordfront von Lissa und bei Jlgen mußten polnische St1cifen abgeschlagen werden. Zwei Polen wurden gefangen genommen.

Die vernehrte Gefechtstätigkeit der Polen an der Netefront hielt auch gestern an. |

Wir waren gezwungen, stärkere polnisGße Patronlllen- vorstöße bei Paulskolonie, Podanin, Margonin, an der Nege-

udlid Nakel und bei Icsefinen teilweise mit Ar« Minerwerfern gabzuwehren. Ein jeindliher Angriff odowibe, westlih Bromkeig ; Gegenftoß wiesen. Ein polnischer Patrouillenvocstoß bei Véurowaniec nord lih Neßwoalde kostete uns einen Toten und drei Verwundete. Im Baltikum wurde nordöstlic Janow ein feindlicher Angriff abgesch{lagen. E Nordwestli*ß Schaulen habén wir KursœŒany und Martynischki besetzt.

Nach einer Meldung der Prefssesielle Libau besagt der Frontberiht vom 11. März:

Von der Gartereservedivision wurde Schagory nah leichtem, Weger nah s{chwerem Kamvfe beseßt. Die Eiserne Division erreichte die Linie Vorwerk Backhaushof— Neu Außz—Alt Shwardert im Kamvf.

Die lettis{hen Truppen des: leider gefallenen Obeisten nahmen nah kurzem Kampf Frauenburg, vortrefflich unterstützt durch das flankierend vorgehende Bakaillon Borke der Eisernen Division. Der Gegner hat aus Frauenburg alle Getreidevorräte und viele wehr- fähige Männer abtranéportiert. In Frauenburg herrscht gxoße Freude über die Befreiung.

Jn der Presse ist berihtet worden, der Reichswehrminister Nos ke habe exklärt, die Reichsregierung bereite eine Amne stie aus Anlaß der lezten Aufstände vor. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, ist eine solhe Aeußerung nicht getan worden und es besteht auch eine derartige Absicht nicht. Die Schuldigen soll vielmehr die volle Strenge des Geseßes treffen.

Jn einer von mehr als 1000 Bürgern und Bürgerinnen Dürens besuchten Verfammlung- des Freiheitsbundes der deutschen Rheinlande wurde nah einem Vortrag des Nechisanwalts Claren aus Cöln über „Die gegenwärtige politiiche Lage der Rheinlande 1nd die Ziele des rheinischen Freiheiishund:s“, wie „Wolfs Telearophenbüro“' miiteilt, ein- stimmig folgeude Entschließung angenommen:

Bir, fämtlihe Bürger und Bürgerinnen Dürens, vertreten tur alle volitishen Parteien, befunden einmütig unseren festen und unabt- änderlihen Willen, am deutschen Vaterlande festzu- halten. Gemeinshajtliche Abstammung. gemeinschaäftlihes Kultur- und Wirtschaftsleben verbinden tas rheinische Volk unlösbar mit dem gesamten deutschen Voike; jedér Eingriff in diese Gemeinfchaft bedeutet die Bergewaltigung unserer Grundrechte. Wir lehnen täher jede auf Abtrennung des Nheinlantes oder des linken Rheinufers von Deutich- land gerichtete Bestrebung mit Entschiedenheit ab. Wir werden alles, was in unseren Kräften legt, tun, um eine solche Vergewaltigung des uns na ewigem Naturgeseß zustehenden und feierlih verkündeten Rechts auf Selb\itbestimmung der Völker zu verhindern. Wir wollen auf alle Zeit mit unseren deutschen Landes und Stammés8genossen vereint opleiben. Wir halten es für unsere Pflicht, diesen festen und unabänderlihen Willen mit dieser Entshleßurg zu bekunden und richten an die Regierung das Ersuchen, unsere berechtigten Ansprüche zur Geltung zu bringen.

Oesterreich.

In der Kovstituierenden Nationalversammlung Deutsch Desfterreihs gedachte zu Beginn der gestrigen Sißzung der Präsident Seiß in ergreifenden und ehrenden Worien der Männer, die im Norden und Süden des Landes für ihr Deutscatum den Opfertod in Verteidigung des Heiligsten Rechts der Völker, des Selbsibestimmungsrehts eilitten haben. Die Versammiung ehrte das Andenken der Gefallenen durch Erheben von dén Sißen. Dann gab der Staatssekretär für Neußeres Dr. Bauer eingehende Aufklärungen über feine Besprechungen in Weimar und in Berlin. Ec sagte dem „Wolffshen Telegraphenbüro“ zufolge:

Die Unterredungen, die er mit dem deutsher Neichspräsidenten,

mit den MitgUedern der deutsden NReidiéregterung sowte mit Parla- -

mentariern aller Parteien gehabt habe, bâtten ihn im ter Ueber- zeugung gefestigt, daß das ganze deutsche Volk ohne Unterschied der Partei über den Anschluß mit Oesterreich vollig einig sei. (Lebhafter Beifall.) „Wir können und sollen zum Reiche nicht anders kommen als dur unsern cigenen freien und vom Ÿteiche völlig unbeeinflußten Entschluß. Aber wenn wir diesen Beschluß fassen, find wir der vollen Ueberzeugung, daß wir in Deutschland aufgenommen werden mit offenen Armen, willkommen gebeißen werden mit hrüderlider (Zesinnung und daß wir im Reiche volles Veiständnis finden für die geschichtliche Cigenart Deutsch ODesterreids, volles Berständuis dafür, daß wir unsere wirts{hattl: Gen Bedürfnisse innerhalb des Neichs voll béfriedigen können.“ (Lebhafter Beifall.)

Die von der deutschen Reichsregierung gemachien Vor- schläge über die DurGzführung der Verhandlungen über den wirtshaftlihen und staatsrechtlichen Zusammen- chluß wurden ohne jede Nenderung angenommen. Es ist in Aussicht genommen, daß; eine Neihe von paritätish zusammen- gesezten Kommissionen in der nächsten Zeit zusammentreten soll. Sie soll zum Teil in Wien, zum Teil in-Bekïlin, aber auch in München und Leipzig tagen. Eine dieser Kommisidnen wird fich zunächjt mit den rehtlien Fragen, mit den Fragen der Rechtsausgleichung, beschäftigen. Eine zweite Kommission wird die Unterrihsfcao2 behandeln. Eine dritte Kommission wird fsich mit dex U?bernahme der deutschösterreihishen Beamten in den deuishen Reichsdienst zu beschäftigen haben, eine weilere Kommission mit sozialpolitischen Fragen.

Der Siaatssekcetär Dr. Bauer besprach dann die Ver- handlungen, die unter dem Vorfiß des deutschen Etaats- sefretärs Grafen Brockdortf-Rantzau staltgefunden haben, und erflärte :

F a Lv T «Das - Ziel. war der Ç

A, L h VDester- rets 10. Lar beute »vllgebdter Diesæ Eti- tritt seßt aber voraus, daß die Produktionsbedingungen und die Produktionskosten, soweit es nux möglich i, mit- einander ausgegliden werden. Wir brauchen ‘eine gewisse Ueber- gangsperiode, in der die Iuteressen unserer deutshösterreihilchen Ju- dustrie innerhalb des deu!ischen Zollgebiets einen besonderen Schuß genießen werden. Man hat in diéfen Fragen in Berlin die größte Bereitwilligkeit gezeigt.“ Dr. Bauer wies ‘auf die großen Schwierigkeiten der Währungtfrage und der ftaatsfinanziellen Fragen - bin. Berlin habe. aber viel Verständnis dafur, daß ._dèr wirls{Waftlide Zusammensdluß nur etfolgen könne, wenn Deutsch Vesterreibh leine . wirtshaîtlihen Fnteresjen dabet voll gewahrt finde: Besonders in ten Fragen, welde die Stadt Wien angingén, beliebhe auf deutscher Seite berzliche Bereitwilligkeit zu belfen. (Lébbafter Beifall.) Bei rashen Verhandeln werde man zu einem beîde Teile befriedigenden Beschluß gelañgen, -Die Brüder in den bedrängten Ländern sollten selbständig entscheiden duch freie Volksabstimmung untex“ neutralem S@c(Gutße, wohin sie gehören tvollten. (Lebbaäfter Beifall) Der Redner f\tellte foLann fést, daß ‘die deutschösterreihishe Regierung nie- mals einen bewaffneten Ginfall“ tn ts{hecho|lowalkishes oder von Tschechoslowaken beseutes deutshes Gebiet geplant habe, bie ein- geleiteten UntersuGungen hätten die Unrißtigkeit der Ängaben der t\hechoslowakischen Republik feftgestelt, Der Streik am 4, März

Deuts ch-

rbeit:r!daft entsprungen. G fe der ove'ectten Teut! hen Gebiete nichts auf. Wir hoffen, daß beute in aller Weit si jene großen deen be! z die unvereinbar sind mit erreindherr]chait, mit erliüdlurg eines Volkes.“ ¿e fand hier uf eine längere Besprewung statt, in deren Berlauf die christlihsozialen Abgeordneten Ttrols und Vorarlbergs Rechtévorbehalte hinfichtlich der Verhältnisse dieser Länder zu Deutsch Oenterreih und bezüglih des Nn- \{lusses an Deutschland vorbrachten. Sie erklärten, hierüber müße der seibstgcwähßlte Larndiag oder eine Volksabftimmung in beiden Ländern entscheiden. Der Vertreter der Tiroler Sozialdemokralen «rgänzte diese Nechtsvorbehalte und erklärte: Wir een uns , im KGegensazy zu den Chrißlichsozialen vorbeh zum Staate’ Deutsch Oesterreich. Wir stehen zum Deuischzen Reiche in der Stunde der Gefahr und Not. Wir stechen vorbehalilos zu Deutschland. (Lebhafter Beifall bei Sozialdemokiaten.) Der Vertreter der Tiroler deutsch:freißeitlichen Partei trat für den Zusammen-

ichluß aller déeutshen Stämme und somit auch des Landes Tirol! mit dem deutschen Mutterlande ein, der j?doch auf bundesstaatlicher Grundlage unter Wahrung der Eigenart des Landes Tirol Und seiner gescihtlihen Rechte eifolgen müsse. Der Verfassungseentwurf wurde dara in allen Lesungen an- genommen.

Großbritannien und Frland,

; Jm Unterhaus wurde vorgestern von einem Negierung83- lommissar mitgeteilt, daß sich die Gesamtstärke der britishen Beseßzungstruppen auf allen Krieasshau- piägen auf 902000 M.nn einschließlich Offiziere

pugen auf 902000 M.nr ef j beläuft. Bie Skärke der britishen Armee in Frankreich, Belgien und ‘Deutschland eins{ließlich der Dominiontuuppen betrvg am 1. Viärz 1 324 106; außerdem ist noch tür hie Verpflegung von 197 000 deutschen Kriegsgefangenen zu sorgen. Hierauf beantwortet? der Staatssetretär der Admiralität ver- \chiedene Anfragen:

_ Laut Bericht des eitlärte der Staatssetretär auf eine {Frage nach der Zúütkunft Hel golands, daß dicse von ter Friedersfonferenz ermogen werde. Der Besitz der Znel dur Deutschland bedeute eire beträchtliche Verstärkung der deutschen Seegewalt. Bezüglich des Mittelmeergaeschwaders ertlârte der Staatésckretär, daß es vorläufig aus 6 Schlachtschiffen, 6 leihien Kreuzern, einer Zerstörerflgilille und einer U-Bootflottille vestehen werde. Die Zusammensetzung der anderen Flotten und Geschwader in den englischen und ausländishen Gewässern werde vom Friedens\{luß; abhängen. Auf etne weitere Anfrage teilte der Staatssekretär der Admiralität mit, daß bisher 54 frühere deutsche U-Boote verkauft worden scien. Der Erlés des Verkaufs werte unter die Alliierten verteilt werden. Ueber das Schicksal der anderen D werde der Oberste Reat

„Wolffslen Telegraphenbürcs“ j

den Deutschen abgenommenen Kriegs \ch{ife

in Paris entscheiden. Frankreich.

Nach dem diplomatishén Situationsbericht hielt. der Oberste Kcieg 8rat am Dienstag eine kurze Sizung ab, in der zuerst die Mitteilungen der Woffenstillstandskommission über die Lage in Polen: verlesen wurden. Darauf befaßte nh der Nat der Zehn mit dem Einspruch der t\checho- \lowakischen Republik gegen die angeblicher deutschen, österreichischen und ungarischen Intrigen im 1schecho-slowakischen Gebiet und prüfte dann die Bedinaungen, unter denen die besonders interessierten Staaten zu den Besprechungen über ihre Grenzen mit den Großmächten zugelassen werden sollen. Die Beip:echung trug allgemeinen Charafter, und es wurde kein Beschluß gefaßt.

Die Kommission für Wiedergutmachungen und Schäden begann vorgestern die Prüfung des Grundsaßes, nach dem die feindlichen Staaten als Schuldner den alliierten und a)joziierten Skaaten ge.enüber eine Einheit bilden sollen. Die Unterkommission für den Nordostseekanal nahm ein- jimmig den Text der Klauseln any, die dem Friedensvertrag über den Kieler Kanal einverleibt werden sollen. Dieser Text ist dem Obersten Kriegsrat zugestellt worden. L

_— Der Jaternationale Seemannskongreß ist vor- gestern in Paris in Anwesenheit von Vertretern der englischen, ameritanischen, dänischen, {wedischen und norwegischen Ver- einigungen eröffuet worden. Nach dem Bericht des „Wolff- schen Telegraphénbüros“ sprah der Borsißende, de Monzie, die Hoffnung aus, daß die Alliierten und Neutralen Frankreich bei der Wiederherstellung seiner Hondelsflotte durch öster- reichishe und deutsche Schiffe untersiüßen würden. Der Kor- greß nahm einstimmig die internationale Festsetzung der Löhne auf der in London beschlossenen Grundlage 375 Franken für Matrosen ay. Die Osfiziere werden die Gehaltsfrage in einer besonderen Versammlung prüfen. Der Kougreß beauftragte das Fnternationale Bundesbüro mit der Einberufung einer Versammlung der Reeder und Seeleute, wo die _Heuer- bedingungen besprochen werden sollen.

Jn Beantwortung einer Frage über die O rient- armée ertlärte vorgestern im Senat Abrami, daß noch mehrere Monate eine Armee von 150.000 Mann unterhalten werden müsse. Beabsichtigt sei die Bildung von Freiwilligen- korps für diese Gegend. j

_— Hn der Kammer wurde vorgestern die Besprechung der Interpellation über die Finanzlage fortgeseßt. Der „Agence Havas“ zufolge besürworteten Dubois, Bouilloux, Lafont und Dutreil eine Finanzgesellschaft der Nationen zur Regelung der Bezahlung der Kriegskoslen und verlangten, daß Deutschland für die von ihm geschaffenen Trümmer haufen Schadeneïsat lelite.

Nusziland,

Nach einem Funkspruch aus Moskau ist dort am 4. März der erste Kommunistenkongreß der dritten Fnter- nationale eröffnet worden. An dem Kovareß nehmen, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge, Vertreter der russischen, deutschen, österreichischen, ungarishen, rumänischen, polnischen, finuishen, ukrainischen, estnishen, armenischen Partei, der [chwedischen linken fozialdemokratischen, dernorwegischen und schweizeriscen fozialistishen Partei, der amerikanischen sozia- listischen. Arbeiterpartei und des BVa!kanbundes der revolutionären Sozialdemokratie teil. Die rufsishe Kommunistenyar tei ist durch Lenin, Troßki, Sinowjew, Stalin, Bucharin, Tschitscherin, Obotenkti und Worowski vertrelen. Die Tagesordnung ist : 1) Programm der kommunistischen Xnternationale, 2) bürger- liche Demokratie und Diktatur des Proletariats, 3) Stellung zu den sozialistishen Si ömungen und zur Berner Konferenz, 4) die internationale Lage und die Politik der Alliierten, 5) Wahl des ili min usw. Aus den Erklärungen Kamenews im Moskauer N geht hervor, daß der

nis esten Rançes bétrachtet wird und dazu besiimwt ist, an Sielle déx Völkerbundepläne Wilsons vond der Berner Sgzialisterkonferenz den kommunistishen Völkerbund zu begründen. h

_ Der Präsident des ukrainis{chen Direktoriums ilt obiger Quelle zufolge zum Besuch der Westukrainischen Nepublik (des früheren Ofstgaliziens) in Stanislau an- gekommen, um die Vereinigung aller ufrainishen Gebiete vor- zubereiten.

Niederlande.

Gestern haben in Rolterdam die Verhandlungen zwischen der deulshen Kommission unter dem Direktor der Nationalbank Dr. Schacht und einer alliierten Kom- mission, die einen Teil der Verhandlungen über die Ver- sorgung Deutschlands mit Lebensmitteln gegen eine entsprechende Ausfrhr von deutschen Produkten bilden, begonren. Außer den englischen Beoollmächtigten ist auz ein französischer Bevollmächtigter in Rotterdam angekommen, um an den Be- ratungen teilzunehmen. Es wurden drei Kommissionen ae-

bildet: eine für Kali, eine für Holz und eine füc Farbsteffe.

Schiveiz,

In der gestrigen Vormittagssizung des Jnter- nationalen Völterbundfongresses wurdz nah Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ ein Untrag Nicolai (Deutschland) angenommeo, in dem angesichts der Tat- sache, daß die entscheidenden Kriegserklärungen von dén Zentralmächten ausgegangen seien, gefordert wird, day die Schuld an der Entfesselung und Vetr- längerung des Welt?rieges von einem deutschen Tribunal unter Vorlegung sämtlicher in deuishen Nichiven béfind- lichen Urkunden untersuht und die Schuldigen zur Réchen- aft gezogen werden sollen. Jm weiteren Verlauf der Sthung beg; ündete Frau Perle (Deutschland) eine Entschlréßung über die politishe Gleichberechtigung der Frauen einschließlich der Wahl in die oberen Behörden, auch in diejenigen der auswärtigen Politik, sowie Ver- tretung der Frauen zum Friedensfongreß. Die Ent- schließung zur AbrüstungS8frage verlangt die Be- s{ränkungeèn der Nüstungen auf mindesiens ein Viettel dessen, was vor dem Weltfrieg von den einzelnen Ländern dasUr ausgegeben wurde. Ein Antrag auf Einfüßrung von Miliz bezw. Freiwilligentruppen wurde ab- gelehnt, dagegen ein Antrag angenommen, nah dem künftig tein Mensch gegen seinen Willen zum Töten gezwungen werden soll. Ferner wurde ein Zusaßzantrag auf Beschränkung der Flotten auf das zur polizeilihen Sicherung der Meere nôtige Maß und die Forderungen auf Freiheit der Meere an- genommen,

In der Nachmiltagssißung fanden Besprehungen über bie internationale Gerichtsbarfzit und eine Erörterung vnter den Vertretern der fleinen Nationen statt, wöóbei auf die Vergewaliigung durch die Entente, auf die angebliche deutsche Gemwalipoliti? gegen Leltlond mnd auf die Ausnüßung Aegypiens durch die englishe Annexionspolitik hingewiesen wurde.

Finnland.

Nach dem bisheriaen Ergebnis der Landtag3wahl er- halten die Sozialisten 80, die Agrarier 42, die finnishe Fort- schrillspartet 27, die finnishe Sammlunaspartet 28, die shwe- dische Volkspartei 22 und die Christliche Arbeiterpartei 1 Man- dat. Bei den Herbstwahlen 1917 hatten dis Sozialisien 92, die Agrarier 27, die Jungfinnen 28, die Altfinnen 33 und die Schweden 21. Sigze erhalten.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

In der Woche vom 27. Februar bis 5. März wurden in Deutsch- land, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, 169 Flekf ieber - ertrankungen mit at Todesfällen, davon in Berlin 23 Exkran- lungen, sowie 151 Pockenerkrankungen mit drei Todesfällen, davon in Berlîn eine Crkrankung, gemeldet.

_ Verschiedentlich wurde mitgeteilt, daß Fledfiebererkrankungen niht als solche ertannt, fondern als Influenza angesehen wurden, troßdem die Erkrankten erst vor furzem aus dem Osten nah Deutsch- land gekommen waren. Fs muß deshalb immer wieder darauf hin- gewtesen werden, daß fieberhafte Grkranfungen bei Personen, die aus Rußland, der Ukraine und Polen kommen, stets den Berdacht auf eleckfieber hervorrufen müssen.

Verkehrêwesen.

Jm Anschluß an die von der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ gemachte Mitteilung, daß die amerikanische Re- gierung vreuerdings großes Entgegenkommen gegen unsere Kriegsgefangenen zeige und ihnen vor allem bezüglich des Postverkehrs größere Erleichterungen zubillige, können nun- mehr Einzelheiten der Neuregelung mitgeteilt werden

Ju der diesbezüglichen, der deutshen Waffensiillsiands- fommission überreihten amerikanischen Note heißt es, daß, an- agefihts der gegenwärtigen Lage und in dem Bestreben, der natürlichen Besorgnis der Angehörigen von KriegEgefangenen abzuhelfen, die folgenden Erleichterungen der be- stehenden Zensurvorschriften mit sofortiger Wirkung ge- währt werden : i

1) Keine Beschränkung mehr in der Anzahl der Briefe und Postkarten.

2) ‘Es ist jede Art von Schreibpapier, Umschlägen und Post- karten erlaubt.

3) Die Kriegsgefangenen können die Namen der Unterbringungs- orte und die Art ihrer Beschäftigung mitteilen.

4) Alle anderen Zenturvorschriften bleiben wie bisher in Kraft. Dieser Punkt bezieht \ih auf Bücher)endungen, Liegefristen, Verkehr mit der Shußgma@(t usw.

Es ift sehr zu begrüßen, daß auf diese Weise wenigstens von unseren Kriegtgefangenen in den Vereinigten Staaten upd denjenigen, die sih auf framösishem Boden in amerikanischer Gefangenschaft befinden, der geistige Bann gerommen ist.

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Die den Grenzschußtruppen nach der ergangenen Veröffenilihung gewährten Portovergünstigungen des Feld- posiverlehrs gelilen fortan für die den Postverkehr dieser Truppen vermiltelnden Feldpostanstalten Nr. 163, 168, 202, ‘208, 335, 380, 383, 490 671, 689, 711, 716, 719, 728, 737, 760, 809, 857, 859, 875, 898, 901, 918, 957, 967, 987, 1001, 2181, 2132, 2123, 2134, 2136, 3007, 2052/ 2056.

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Bei Bersendung von Geldßcträgen mit Vostanweisung nah dem Ausland hat der Absender deu Nachweis über Zweck und Inhalt des Geschäfts, für das die Zahtung dienen foll’ fortán allgemein“ shon bzi Beträgen vou 100 /6 ün (bisher 500 /6 und nur bei Postanweisungen nach den Nieder- landen 100 ) zu erbringen. Als Nachweise gelten nur Be- lege, die wie Frachtbriefe, Mitteilungen der Zollbehörde usw. elne ausreichende Unteclage für die Zahlungsverbinblichfeit bieten. Jn Zweifelsfällen empfiehlt sich die Beibringung einer Bescheinigung der Handelskammer.

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Von jevt ab ift zwischen dem unbeschten Deutschland und der britischen Besaßungs3zone der beseßten deutihen Nheingebiete der Versand von Mustern obne Wert (Warenvroben) und ferner von Büchern als Drucksachensendung gestattet. Es ‘find jedoch in Drutsachenseodungen nut tolhe Büwßezr in deutscher Sprade zur Einfuhr in das britishe Be- faßungsgebiet zugelassen worten, die Sammlungen von Geseßên und amtlichen Verordnungen enthalten oder Naturrwissen\chäft, Staatswissenschaften, Gesetzesfkunde, Heilkunde, Erziebungs3wesen, Philosophie, Theologie, Technik, Handel, Laudwirtscaft, Literatur und Künste betreffen. Jn englischer Sprache sind zugelassen die englifwen Bücher des Tauchnitz-Verlags, die rote Bibliotbek Sache Brohaus und die englishen Bücher der Firma Nelson & Co, n Leipztg. y

Ferner ift folgende Neuregelung des Paketverkebrs zwis{en dem unbesezten Deutschland, und der britischen Besazungs-one getroffen worden. a) Das zulässige böhste Gewicht eines Patets beträgt 10 Lg. h) Näme und Adresse des Absenders sowte der Gefamtinhalt einès jeden Pakets müssen auf dessen Außenseite und aufder Pakerkarteargezeben sein. c. Pakete dürfen keine s{riftlihen Mitteilungen enthaiten außer der Inhaltsangabe. d. 1) Pakete nah den unbeseßten Gebieten oder neutralen Ländern türfen niht enthalten: 1. Lebenämittel oder Zuckerwaren, 11. Nohmaterialien, Ul. Kuvfer, roh oder verarbeitet, 1V. Farbstoffe, V. Gold oder Süber, - gebrägt oder ungeprägt, britisches oder alliiertes Papiergeld (Banknoten, Schecks, Wechsel, Tratten oder Poftal.Orders) oder Sicherheiten. 2) Pakete aus den unbefetzten deutsWhen Gebieten oder neutralen Ländern dürfen nur enthalten: 1. Lebensmittel, I. Sämer&äen, LIT. Rohtnaterialien, Iv, Büdher, Drucksachen in Mafien (wobei zu beachten bleist, daß Zeitungen und sonstige außerhalb des britischea Beseßung8gebiets erscheinénde Veröffentlichungen nur mit Genehmigung des Militärgouverneurs in das biitische Beseßzun- sgebier eingetübrt werden dürfen. Allgemein zugelassen sind die gleich2n Bücher wie bei den Druksachensendungen siehe weiter oben), Urfunden, amtliche Schriftstücke und Formulare: die Bücheryakete müssen durch farbige Zettel mit der Aufschrift „Bücher“ gekennzeichnet sein, V. Folgende &ertigwaren : Apothekerwaten, optiiche und ärztliche Bedarfécitikel, Zabat, Zigarren, Zigaretten, Kleidungsstüte und Leibwäsche. 3. Etn- geiriebene oder Wertyakete von oder nad den unbeießten deutschen Gebteten oder neutralen Ländern dürfen nur enthalten 1. Bargeld oder Paviergeld (Banknoten, Schecks, Wechsel, Tratten) oder Sicherheiten unter Berücksichtigung der unter d) 1. V. angefübrtea Einschränkungen, 11. Gegenstände aus Edelmetallen und Edelsteinen, L. Urfunden und amtliche Schriftstücke. @. Zuwiderhandlungen gegen diefe Ve- stimmungen fönnen zur Beschtagnahme der Pakete führen.

rar rid drnitrOS cit

is Gewöhnliche Pakete mit Lebensmitteln nach der Nheinpfalz find von jeßt an unter folgenden Bedingungen zu- gelafsên:

Die Pakete dürfen nur L.bensmittel enthalten, ‘die Beifügung von schriftlihen Mitteilungen und Zeitungen ist verboten. In der Paketaufschrift müssen der Vermerk „Inhalt Lebentmittel, keine \{riftlihen Mitteilungen, feine Zeitungen" sowie außerdem der Name und die Adresse des Absenders angegeben sein. Bei Vetrstößen gegen diese Bestimmungen unterliegen die Pakete der Beschlagnahme.

Der Postverkehr mit der ts{chechoslowakishen

Nepublifk ist bis auf weiteres gesperrt. Dahin unterwegs hes findlihe Sendungen müssen an die Absendèr zurückgegeben werden.

erer nete renend

| Postsendungen nah Deutsch-Desterreich und darüber hinaus, die bisher den Weg über die tshechoslowakishe Republik nahmen, werden über Bayern geleitet.

Handel und Gewerbe.

__ Berlin, 13- März. ¿ (W. T. B.) Der Börsenv orstand hat in seiner heutigen Morgensißung beschlossen, die Börje heute wrder zu eroffnen:

Die Privatbank füx Gotha schlägt laut „W. T. B.“ vor,

64 vH. für die Aklie zu verteilen. i - Nach dem Gefchäftsbericht der Halleschen Mascinen- fabrif und Eisengießerei Halle für 1915 hat die Ge- sellschaft den gröfiten Unsayz erzielt, der biéber zu verzeichnen war, troßdem tTonnten die Werkstätten nidht voll auëgenußt werden, weil Mangel an geshulter Arbeitskräften, Mangel an Baustosfen und Swietigkeiten in deren Heranschaffung es nicht erlaubten, noch mehr Aufträge zu: übernehmen, zu deren Ausfübrung die Ein- richtungen ausgereiht bâttén. Troß bedeutender Lieferungen für die Pes tonnte die Gesellshaft den Soudergebieten, die in riédenszeiten die Hauptbescäftigung boten, eine forgsame Pflege angedeihen lassen, die übernommenen Jnlandslieferungen konnten rechtzeitig ausgeführt werden, was für die Zuckerindustrie, die für die Gesellshaft haup!sä(lich in Frage fam, von besonderer Be- deutung ist. Das gleide gilt au für die Kundschaft im neutralen Auslande, die dem Unternehmen treu blieb. Nah Abzitg der saßungsmäßigen Vergütung an den Aufsichtsrat stehen 637577 M ¿Ur Verteilung zur Verfügung. Als Gewinnavteil sollen 35 H verteilt und 7577 # auf neue Rechnung vorgetragen twerden. Für die nächsten Monate ist die Gesellsch2\t mit Aufträgen versogt, wenngleich der Baustoffmangel das Vorwärtskommen sehr erschwert. __— Nach dem Geschäfksberiht der Württembergishen Hypothekenbank in Stuttgart für 1918 wurden im Jahre 1918 Hypothekenpfandbriefe neu ausgegeben 61 800 #6, getilgt 2912 700 J. Der Stand betrug am 1. Januar 1919 206,2 Mill. Mark gegen 209,08 Mill. Mark äm 1. Januar 1918. Hypotheken wuden im Jahre 1918 neu angelegt 1 186 400 6, zurückbezahlt wyrden 5 647 654 ¿. Es verbleiben am 1. Januar 1919 209.82 Mil. Mark (1918: 214,28 Mill. Mark). Von dem Gesamtbetrag voh 209,82 Mill. Mark entfallen auf Hypotheken an lantwirt\chaftlichen Grundstücken 1,54 Mill. Mark, auf sfolche an anderen Grundstüten 208 28 Mill. Mark. Nach ihrem Beleihungsgebiet verteilen si die HbP9- théefen u. a. auf Württemberg 65 Mill. Mark, Bayern 39,7 Mill. Mark, Berlin 40,6 Mill. Mark, Rheinprovinz 32,7 Mill. Mark, Hessen- Nassau 18,5 Mill. Mark. Die Hypotheken sind sämtlich in das Dypothekenregister eingetragen. Hypotheken an Neubauten, welche noch nicht fertiggestellt und ertragéfähig sind, und Hyyothbeken: an Baupläßen bestehen niht. Vom Reingewinn von 1 707 708 46 sollen 87 C05 J als Kriegssteuerrüdlage verwendet, 210000 4 dex Sonderrütckiage, 130 000 #6 dem Reservefonds zur Sicherung - der Pfandbriefgläubiger zugewiesen werden; 1040000 é = §_vO sind an “die Aftiontre zu blen. Pon don vérbleibondea 237468 5

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sid dem Rubegebalisto® der Angestellten ver Bank 10000 F zuzue wenden, die verbleibenden 327 309 werden vorgetragen, E

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