1919 / 60 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

S

I G L M 1ST Ie, USEBS, A DLLAIN ? F NRRR

/ pi,

Î Aba. Dr. Wieland (Dem.): ESrurdleacrt ] die Zusammenseßung des Veichekobieura1s es i n ihm Meicbsteie berücksidtigt w-rden, vor all ) hlenarmen für devticden Staaleu. Emg'iffe in den en zFördeiungsbetricb sell'e man vermeiden. Die ih vun das 1bre zu tun.

__ Abg. Dr, Graf von Posadow3ky (Dnat.): Dem Gese bâtte etne cingebendte Gngucie vorausgehen müssen. Tausende vou selbsiändigen Cristerzen n erden durch diescs Gele zu Agenten des Siaats herabgedrückt. (Zuruf bei den Soz.: Ier des Syndikats!) Das Synditat hat doch nicht den Einfluß wie der Staat. Die Besiger der Kohie: bergwerfke aber werden herabgedrüdckt zu Zwischen mceiñèrn zwiscben Verwaltung und Verbrauchern. Das Nealement eröffnet für die Förderung unserer Kohlenausjuhr trübe Aussichten. Xin{nziell bätte man dasielbe dur Steuern erreiden können.

Bergarbeite

Ich fürte, daß angesichts der Lohnforderungen ter Fiskus bei dem Gesetz au für; kommen wird. Sie werden es veisteben, wenn wir gégen diése nebelhaiten Pläne einer Regierung der unbegrenzten Möglich- keiten die äußerste Vo!siht üben. (Beifall rechts.)

Um 1 Uhr wird die Beratung bis 2 Uhr ausgeseßt.

Um 2, Ußr werden die Verhandlungen wieder auf- genommen.

Abg. Henke (U. Soz.): Das Gesetz ift eine Enttäushung für die Massen. Sogar die „Vossiche Ze'tung“ hebt hervor, daß die Arbeiter äte in dem Gescy febl-n. Neichewehiminister N.éke hat heute morgen eine Verteidigungsrede g-halten.

Präsident Febrenbacch: Das war außerhalb der Tages ordnung Ich rufe Sie zur Sache.

Aba. Henke (U. Soz.) : Das Gesetz erbält nur Surrogale von dem was die Arbeiter gefordert haben. Es gibt ibnen Steine statt Brot. Wir lehnen es ab. (Beifall bei den U. Soz. Zischen bei der Meh: beit.)

Abg. Osterroth (Soz.): Die Unrabhängigen haben durch ihre Anträge gezeiot, daß sie den Kiassencgoiemus der Unter- nehmer durch einen anderen Klofsenegoiemus erseßen wollen. (Lachen bei den U. Soz.) Die Unabhängigen sind gegen das Geseh, weil s die Arbeiter berubig!. (Abg, Cohn: Fre(- heit! Vizepräsident Haußmann ruft den Aba. Cohn zur Ordnung.) Die Bergarbeiter wissen aber jeyt, was se von den Freunden des Herrn Henke zu erwarten baben. Vie Herren pon der Rechten baben nur alte Ladenhüter vorgebracht. Es tut mir in der Seele weh, daß ih den Grafen Posadowéky in der Gefellsbatt sehe. Die demokratisde „Frankfurter Zeitung“ forderte seinerzeit die Expropriation drs Keohlenbergbaus, das G. setz gcht nit einma! fo wit. Wir betrachten es als eine Etappe auf dem Wege zur Verstaa1lihura. Die Arbei1sgemetnschaft ist viel zu \rât gekommen. Lä!ten Sie zehn Jah1e früher Verständn's für den Wert der Geweif\h:ften gezeigt, Herr Voegler, Ste hâtten sih viel Spartakiämus erspart. (Sehr wahr ! links.)

(Lauter Widerspruch

S ? sind die wabren Väter der Svyartatisten. rechts. EStürmischer Beifall links. MNufe rechts: Unerbört ! Geaenrnfe lius), Die gelben Werkvereine, die sie (nah rechts) groß grpäypelt baben, stellen jeßt die wildesten Spartakisten. (Lebh. Zustimmung “links und Lärm rechts.) Die Bergherren haben ibr vollgerütlelt Maß von Schuld an der allgemeinen Preisst igung und der Ertwertw g des Geldes. Die Syn- dikatépolitik hat uns viele hundert Millionen gTostet. Die Bürokratenwirtschait dort ist s{limmer als im Staatébetrieb.

Die Nationalversammlurg verdiente wiki, von Spartaätisten aus-

wenn sie nicht durch Annabme dieses Ge- Die Bergarbeiter (Lebh. Beifall

einandergeja t zu weiden sepcs dem Volke geben wide, was des Vo!kes ift. wollen Taten seben. Lieses Gesetz ist cine Tat. links Zischen rechts. Verstärkter Beifall links.)

Abg, Weulicch (Dnat.1: Das Geteß jt für uns Unan- nebmtar. Sine Unklarbeiten sd auch in der Kommi)sion nicht bescitigt; wir Tônnen aus ihm aber dech tlivy und klar sehen, wobin eigertlih die Meise gebt. Tie Sachveiständigen haben der Kommission einma eifl@it, daß das Gesey venih!end für das gane Wirtschasts!eben scin wird. hatten im Frieden einen Kohleni(rbert von 30 Millionen Tonnen im Fabr, mit dem wir die cingesührten Yèobhstoffe bezabien fonnten. Wir müssen den Export nieder bezuitellen suchen. Dazu brauchen wir den freien Handel, der \cueller Entschlüsse fassen kann. Das bürokratisde System ist hierzu nicht ‘imitante, es würde tte Koble veiteuern. England wid sh bei seinen Koblenlieferunoen n ch Deutsch\and die Preise nicht vorschreiben lassen. We den wir mit Anuélandekohle überslwemm!1, jo müssen wir um der Konkurtrenzfähiakeit willen unsere Kohlen- preise herob\eyen, also entweder die Arbenslöbne Herab1eten, oder das MNeicch müßte der Ki hlerwir!sha\t Zuschüsse geben. Der f eie Handel hat für den gesamien Bergbau nanentu1ch ür die Brifketifabrikation erst die Nentabilität herbeigcfühnt. Diese muß obne den. freien Handel zugrunde gehen. Wie die Preisfeststellung durch die Reichsregierung gedacht ist, darüber sagt die Vorlage nichts. Der Sackverständigerrat soll zu etwa fünfzig Prezent aus Arbeit- nehmern b\\tehen. In engem Kreije könn:-n die Arbeüer als be- rateude Mitarbeiter gern geseh-n werd n, aber in der Generaldircktion enes Werkes können sie fruchtbare Dienste kaum leistia. Wenn der Minister Well zugibt, daß der Kleinhandel fast restlos ruiniert wird, so meint er al'o, daß nur einige Reste des Kleinhandels übrig bli iben werden. Dann müßten die Gi meinden amtliche Ve1kaufs- stellen eintidten, und Hunderttausende selbständiger Existenzen des Kleinhandels würden rwniert. Unsere Aufgabe ist es immer ge- wesen, den selbständigen Mittelstand zu erbal!ten. Die amtlichen Verk ufsstellen werden die Wünsche der Kundschaft nit erfüllen, sondern nur den B'ennstoff liefern, der ihnen von der Zentralstelle zugewiesen wird. Eine große Verteuerung wird cintreten. An einem Ge'ieß gegen die Auewüchse des Kohlemyndikats würden wir gerne mita:beiten. (Beifall rechts.)

Neichewi1t\chaftèminister Wi ssell: Wir denken nit daran, den Kleinhandel für Kohle zu besritigen. Bei der Zusammenst fung des Kohlenrats werden selbstverstäntlich die süddeuticten Interessen ganz besonders berüdsihtigt. Die Festsczung der Preise wird nicht dur die Negierurg elbst erfolgen, fondern unter Regelung der Preise im Sinne des Geleßes ist g meint, daß die Regierung Grundsäße über die Art der Preisregelung duch die Syndikate usw. aufstellt.

Abg. Imbusch (Zentr,): Das Gese entspriht in der Kom- missions'asiung unseren Anschauungen. Alle Betenken und Be- fürdtungen, tie hier geäußert wurden, sind nit stichhaltia. Unsere Ansichten über die Arbeiterräte sind andere a!s die der Unabhängigen. Wir wollen die Gewekichaîten nidt autsscalten, um unorganisierte Schreier dafür einzuschalten. Die Großindustrie hat kemen Grund, sich über Vergewaltigung zu! beklagen, sie ist immer rücksich1slos gewesen. Leider tönnen beute viele Bergarbeiter immer noch nicht wieder arbeiten, weil sie daran gehindert werden. Ich bitte die Regierung, rücksihtslos für Ordnung zu torgen. (Beifall im Zeatr.)

Abg. Koenen (U. Soz.): Untere Anträge über die Einkührung der Arbetierrâte in das Gele sind keine Phantasien. Das Näte- \vstem ist erst gestern üm mitteldeutshen Brauntohlenrevier dur Vereinbarung der Regierung mit den Unternehmern aufgeridtet worden. "Diese Regelung hat fo lehr den Beifall der Gewerk)cafts- führer gefunden, daß fie dasfe1be Svstem auch im Nuhtrevier und in Obersch!esien einführen wollen. (Hört, hört! b. d. Ul. Soz.) Erst durh den Generalstreik haben die mitteldeuishen Bergarbeiter die Aneikennung der Betriebs&äte für die gesamte Aibeiterschaft duichgeseßt Wir wolien auch die Sachverständigen hberanziehen, der pon ‘der Megierung vo!g?\ch{lagene Sarchverständigenbeirat würde aber ine fapnal fi? Jn'eresserve: tretung sein, die den Zweck des ganzene Ge'\eyes zu Fall biingen fönnte. (Sehr rihiia! hei den U. Soz.) So wird das Geseß eine H lbheit bleiben müssen. (Sebr wahr bei den U. Soz.) G8 wird nur dazu fuhren, daß die Koblenpretse weiter \tetgen. Weil dns Geseg kein Toztalistisches ift, werden wir es ablehnen,

f A As I j dro Un al

r Ori L nNavDaAnal en it)neren ] ( 2 ditjes (Besecß eun criien grohren Schrilt auf deni Wege der Sozialisicrung daistelit, jo würden fie cin großes Agitatior &- argum-yt aus der Hand geben. Das wollen fie nicht, darum lehnen sie das Gesetz ab und heßzen in alter Weise weiter. (Sehr wabr! b. d. Soz.) Der Abg. Koenen stet es so dar, als ob die An- erkennung ‘der B-triebsräte nur ein Erfolg des Generatstreifs in Mitteld: utschland fei. Er als der Haupt1führer dieses Streiks fühit ih nit mebr recht sier und i nun ängstlih bemüht, Erfolge diescs Streits zu konstruieiev, die in Wirklichkeit gar nicht bestehen, denn alles, was vereinbart worden ist, war {hon vorher in den Ver- band!ungen von der Regierung zugesagt worden. Der Havptzweck des Stn1eiks war nicht die Einführung der Betriebsräte, sondern ver Kamvf gegen die Negterung. (Beifall b. d. Mekbrheit.)

Abg. Wallbaum (Dnat.): Namens eines Teiles meiner politischen Freunde babe ich zu erflären, daß. auch tir einen großen Teil der {weren Bedenken teilen, die von unseren Fraftionsrednern geliend gemaht wyrden. Ater wir glauben, daß es 1nsbesondere wegen der zu erlassenden Ausführungsrerordnungen bei ‘dènen die Nationalversammlung durch einen 28 glièédrigen Aus\{uß mitzuwirken berufen ist, noch gelingen tann, einen Teil ter befürchteten Härten zu beseitigen. In dieser Erwartung stimmt ein Teil meiner Freunde der Boilage zu.

Nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Henke und Koenen (U. So.) werden d'e 88 1 und 2 unoerändert an- gencmmen, ebenso § Z der die Zusammenseßung de-s Sach- versiändicenrates von 50 Mütaliedern bestimmt, Fovie die übricen Teile des Geseßzes. Nur zu § 4a, noch dem der Iotioralversammlung über die Aucführung des Gesepes Bericht zu erstatten ist, wird cine redaktionelle Abänderung be- schlossen.

Abg. Düwell (U. Soz.) begründet cinen -Abänderungs- antrag zu der eingebrachten Resolution und wendet sich gegen die Polt1ik der Gewerkschaften im Kriege.

Der Antrag der Unabhängigen wird abgelehnt und die Entschließung des Ausschusses angenommen.

In sofortiger dritter Lesung wird das Gese über d!e Kohlenwirt)cbaft gegen die Stimmen der Unabhängigen und des größten Teils der Nechten angenommen.

Das Sozialisierunasgesez wird ia dritter Lesung gegen bie Stimmen der Rechten angenommen.

Eingegangen ist eine Jnterpellation des Zentrums über ESchußmaßr ahmen für den durch den Krieg in Not geratenen Mitteljtand und für das Kleingewerbe.

Damit ist die Tagetordnuug erschöpft.

Ministerpräsident Scheidemann: Pressenachrichten zufolge wird von f1anzesucher Seite in den beseßten. Gebieten eine überaus rege Propaganda betr'eben, die auf eine Loëreißung rbeinischer Ge- bie:êteile vom Reiche binzielt. (Hört, hört!) Wir wissen daß diese Weibetätigt-it an der Treue der Bevölkerung zum Reich scheitern wird. (Sehr wahr!) Troßzd m find die Gefahren, die unserem Lande aus die'en Bestrebungen erwachsen, nicht zu verkennen. (Sehr richtig!) Nach dem heutigen Stande der Dinge sind wir der Ansicht, daß jede staa!srechtlihe Umgestaltung vor Friedens{luß geeignet ist, die nationale Cin! eit unseres Vaterlandes zu bedroben. (Allseitige Zu- stimmung.) Angesichts der gesamten Sachlage habe ih im Namen der MNeichoregierung zu erfläien: Die Reichsregierung sieht in jedern Ver- \ucch der Losreivung lints- und r. chtérheini\cher Lande einen durch kein VBo1wand zu beschönigenden Borstoß egen das aligeme!n aneikannte Nationalitätsvrinzip und eine unerhörte Vergewaltigung des einheitlich tüblenden deunchen Zolfes. (Leb. Beifall.) Die Neuierung weiß sich daiin völlig einig wit der teiligen Ueberzeugung der ges1mten Unks- und teck181hemticchen Bevölkerung, tienih18 gemein baben will mit den eigennügigen Bestrebungen einzelner interessierter Personen ( Allseitige Z stimmung.) Die rhein be Bevölkerung int deutich und wird deutsch bleiben. (Stürmischer Beifall.) Die )egelung des Verhältni} s der rbemtichen Lande zum MNeiche ift eine rein innerdeutsche Angelegenheit. (Sehr richtig!) Diele Frage kann nur im NRabmen der Neicbseinheit a lôft werden. Die MNeicharegterung u»d die Nattonalvei sammlung widmen ibr die erusteite Beachtung. Gine endaültiane Loturg taun erst nah Fiieden&chluß und nur auf verfafsungemäßigem Wege er- folgen. (L. bhafter, allteitiger Beifall.)

Es ift eine Entschließung der Abgg Loebe, Gröber, von Payer, Dr. Graf oon Posadoweky, Dr. Heiuße und Haase eingeaar gen :

Die Nationalversammlung regierung zu und enfucht die allgemein betannt zu machen.

Diese EFotschließuog wird

(Lebhgfter, allseitiger Beifall.) _ Präfident Fehrenbach: Wir sind tamit am Ende unserer Arbeit angelangt. In der Pause werden die Kommissionen fleißig uud boffentiic) aud) mit Erfolg für unser geliebtes Vaterland a1beiten. Wenn draußen hier und da Stimmen laut geworden find, die National- versammlung rede zu viel, so fann einem ja manchmal dicses Gefühl antommen. (Heiterkeit) Aber wir haben in den letzten Wochen doc der Yicdeluft Zügel angelegt, und wenn das in Zukunft noch mehr aeschieht, so wäre das freudig zu begrüßen. (Zustimmung.) Aber schliekith ist es ja unsere Arbeit zu beraten, alio zu reden, und umere Taten sind die Worte und die Betichlüsse, die wir fassen. Ich wünsche den Mitgliedern eine gute Heimkchr und ein gesund2s Wieber- schen. (Beifall.)

Nächste Sißung Dienstag, den 25. März, Nachmittacs3 Uhr. Im Beda fs falle wird eine frühere Einberufung erfolgen

Schluß gegen 6 Uhr.

i13minis‘er

stimmt der Erklärung der Neichs- Reichsregierung, diese Erklärung

einstimmig angenommen.

Preußische Landesversammlung. 1. Sißung vom 13 März 1919, (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Regierungstisch: die Minister Hirs, Ernst, Fisch- beck, Dr. Hoff, Braun, Dr. Südekum, Heine, Hänisch u. a.

Der vorläufige Ministerpräsident Hirsch Hält folgende Ansprache:

Meine sebr verehrten Damen und Herrea! Jn -ernster Zeit haben Sie ih zu s{chwerer Arbeit im Dienste unseres geliebten NBaterlandes und unseres \hwer geprüften Volkes zusammengefunden. Namens der votläufigen Negierung heiße ih Sie bei Beginn Ihrer Täiigkeit Hher¿lih willkommen. (Beifall.) Schon allein dur Jhr bloßes Dasein und dur Jhre Zusammensehßun,z ist die verfassung- gebende Lændeöversamztnlung cin Sinnbild der ungeheuren volitis{chen Umwälzung, die sich ‘seit der legten Tagung eines preußischen Parlaments, wie tim Neide, fo auch in Preusen vollzogen hat. An die Stelle des- Dreiklassenw.hlunrehts, das Jahrzehnte hindurch einigen bevorrcehteten Klassen die Herrschaft ausgeliefert bat, ist das demotratischste aller Wahlrechte getreten, die politische Gleichheit, die eine verblendeie und die Zeichen der Zeit nicht erkennende Schicht poch vor wenigen Mona1en dem Volke vorent- halten zu fövnen wähnte, it zur Taifahe geworden, und feine Macht der Welt wid je imstande sein. die großen demotratiscen Errunger'ck(asten der Mivolution zurihte zu macen. (Lachen rech!s.) Mit dem L reiklassenwablrecht ist zusammengebrochen der Klassenstaat und die Klassenbenschaft, usammengebrohen nit, um an Stelle der Herrschaft der einèn Klasse die einer anderen zu segen,

sondern um Play zu machen der Demokratie, der Herrs(hast des-Volkes

ite’tem Sinn, des Bo!kcs, das srine Fetten gesvreng felbni jeu Geschck in die Land zu rebtuen. (Rufe der U. Soz.: Standreht! Hantgranaten! Lichtenberg!) Das alte Preußen ft für immer dahin. (Lachen bei den Ul. So:.) Cin neues Preußen ift im Werden, und wie mancber auh wrebmülig der Vergar genheit nachtrauert, das preußishe Voik in seiner übergroßen WVeehrheit bejaht die neue -preußis{e VMepublif, das prevßi!ce Bolk will den Ausbau des Volkestaätes, feines Staatcs, Diesen Wunsh und Auft1ag des Volkes zu erfüllen. sind Sie hier ver)ammelt. Die vorläufige Negterung hat . -Ibnen nach besten Kräften wvorgearbeiiet und das Seibstbestunmungêrecht aller Staatsangebörigen hingebend und nachdrückli geschüutt. Ihnen, meine Damen und Herren, die Sie in Ib;er- Zusammen- seßung das oberste Organ des Selbftbestimmungêrechts aller Staats- angebörigen 1epräscutierea, stebt die gewaltige Aufgabe bevor, aus den Trümmern des alten Junkervreußens das neue Velkevreußen zu erbauen. Mögen Einsicht und Tatkratt Sie leiten boben Mission gereht zu merten und im Einklayg mit dem Willen Bolkes die neue Ordnung autzurihien. Msaen Sie, getragen Vertrauen des Volkes, unbeirrt durch ve: biecherishen Terror a der einen (Zurufe der U, Sóoz.: Nodte!), durch_ reaktionaie Gelüste auf der anderzn Sette, den ric@tigen Wez finden. Die vorläufige Mezierung, welhe die Bildung etner - vor- tafsunas8mäfigen, auf dem geordneten Ausduck des Volköwillens be- rubéfiden neuen Negierurg in Ihre Hand legea wird, sobald Ste fich dazu in den Stand gesetzt baben weiden, unternwirf1 sich nach vier \hweren Monaten der 2mtsfübrung mit 1uhigem Gewissen dem Urteil des Volkes. Aus Pflichtgefühl, nichr aus versönlicheim Eh1 atiz, baben wir bei dem allgemeinen Zuüsammenbruch die Staats- geschäfte in die Hand genommen. Die!en Zutammenbruch haben nicht zuleßt die alten Véachthaber Preußens mitvershuldet, die fich bartnâckig an längst überleb1e, urmhaltbare Vorrechte gekiammert baben. (Beifall links) Die Worte der Ofterbotschaft des Jahtes 1917 watren bis zum 9. November 1918 roch immer nit zur Tat ge- worden. Noch 1mmer bestand das elendefie aller Wablsvsteme, die \chaniloseslte Herausforderung ter s{haffenden und leidenden Massen des Volkes, als de Novewberstürme mit einem Schlage das ganze rüctschrittlide Regime, feine LTiäger und seine Nugnießer, hinweg feg en. Axderthalb Jahre lang hatte man geteils{ht und gce- narftet, wie viel man dem Volle zurücckgeben dürfe dvo0o1 dem Mechte, das mit ihm geboren ist. Längst hatten die breiten Possen den Glauben verloren, bei den alten ‘Macthabern Preußens Gertchtigkeit zu finden. Wieder und wieder ‘hatten wir Sozial- dem. traten, und mit uns einsihtige Elemente des Bürgeitums8 fie vor der Katastrophe gewarnt, welche aus der Verhöhnung des Bolkewilleos mit Naturnoiwendigkeit erwachsen mußte. Alle'Vitten, alle Mahnu! gen, alle Drohungen waren leider in den Wind ge- sprechen. Selbst als Preußens vorletter Ministerpräsident, Graf Hertling, das alte Preußenparlament bes{wor, es gete um Thron und VDonaftie, Ueß es sich die notwendigen ertihritte nicht abuingen. Bergeblich waren alle legalen Mittel ve suct, und nun trat das en, was der Dichter pi oph-tisc) vorausge'agt har : Wenn der Gedrückte nirgends Necht kann finden,

Wenn unerträglich n ird-die Last -— greitt er

Oinauf getrosten Mutes in den Himmel

Und holt herunter feine ew’ain Nechte,

Die dioben hangen unveräußerlih

Und unzerbrechlich, wie die Sterne selbst. Jett stehen wir auf dem Boden der November-Nevolution, ciner evolution, auf die wie auf feine andere das Wort des bervor- ragendsten ¿Führers der Sozialdemokratie, August Bebels, zutrifft, daß nidt die Nevolutionäre, fondern zu aller und jeder ‘Zeit die Reattionäre die Jt vowtionen machen. (Sehr richtig! links.) Den traitlofen Händen der alten Machtbaber entglitt bas Staatésteuer. Der militänische Zusammenbruch batte thnen die moralisce Kraft zuin Widerstand genommen. So nahmen wir die berrenlote Staats- gewa!t ay 1n8, um das Chaos, die völlige Auflösung von Staat und Gesellschaft zu verhüten. Mit verzweifelter Kraftanstrengung haben wir gerungen, aus der Tiefe des Zujammenbruchs unser Volk wieder heranzua beiten an den

n d s Worts w ile?te bai und envchlcfseca ift

S hrer S DTeI des M Cel Dot ; (

r 1

Fingang zu einem neuen Uufstieg. Durch die Klippen und Brandungen des sturmgeveit\{chten Nevölutiong- meeres baben wn das Staatssctiff 'n das sichere Fahrwasser d: mokralischer (Beienlibfeit nmridzufteuern:versudbt. (Vachen b. d, U. Soz.) Ungeheuer iwer war de Aufgabe: das Staalo)chiff 1rieb mit zerbrocbenen Masten, beschädigtem Steuer und aus1eßender Maschine 1mm Wirbel ter erregten Zeit. Der Feind stand tief im vreußischen Lande. Nur auf kurze Fristen und unter immer bärteren Bedirgungen wurde der Wäffen- \tillstand gewährt. Tag für Tag droh1e neuer (Finbruch der alliirten Heere auch in das rets: he!nische Gebiet. Im Osten erho en fih neuc Gefahren : Polen, Tscheden und 1u1isishe Bolschewistenßhorden bedrobtten aufs s{werste [unsere Ostproviuzen, die Korntamme1n èes Deutichen Neiches Unter dem Dru der siegre'chin F indes wurden wir gezwungen, weite preußische Gebiete, darunter kerndeulshes Land dex P1 ovinz Potèn, den Poien preiszugeben. Vergebens waren alle unsere Bemühungen, das Los unserer s{wer geprüften Landsleute in Oft und West zu cyleichtern. Grhebliche Teile unseres Eitenbabnmaterials waren an den Feind. ab- zuliefern. Der Mangel an Wagen und Lokomotiven brachte die Ber!orgung ‘der Bevölkerung mit Koblen und Lebenömilteln zum Stocken. Und im Innern, meine Damen und Herien! Wilde Streikbewegungen unterbrachen fast oßne Authören ten Fortganz und Wiederaufbau des twoirischaftlichen Eine gewa! ttätige, eine verbrechertide Minderheit (Län b. d. U. Soi.) berrohte die Sicherheit, des Staates und seiner Vi1gane bald ia Betlia, bald im NMuhrrevier, bald tin S@Mlesien, bald tin Dslipreußzèn, bald in Mitteldeutschland, und erzeugte immer aus neue die Gefahr sofortiaer Hungerëönor, allgemeinen MWMasseneleuds. Verwaltung, NRechtovfleae, Schulwesen gerieten in Verwirrung. Wir sind dicht an den Abgrund restlofen -wirtschaftlidzen Zusaumenbruchs gedrängt. ettungêlos stürzen wir tin diejen Abgrund, wenn unser Bolk sich nicht endli auf seine Pflicht zur Arbeit besinnt. Und hat denn untór Volk vergessen, daß es bis ¿zum Ausbruch des Krteges das arbeitsamste. das tüchtigste, das leistungäfähigste der Welt gewesen ' it? Die Arbeiter- und Soldatenrâte, die mit der Nevolution geborenen Organe des Volkes, Haben Urs vielfade wertvole Hilfe geleistet und in Tagen da alles avécinanderzuhrehea drohte, Ordnung gehalten und tea Fortlauf des öffentlichen Lebens gesichert. Aber ihre Zusammenarbeit mit dén alten Organen des Siaates {uf unzählige Neibungen aller Art, Und wir haben unser Bestes getan, diese neuen Gebilde wenigstens cintg:r- maßen organi in unser ösffentliches Leben einzufügen. (Zurufe der U. Soz.: Auszuschallen.) Sie wissen, meine Damen und Horten, daß die Nevolutionsregierung selbst im Anfang in threr Tatkratft ta- dur gelähmt war, daß fie si zu gleichen Teilen aus Arhängern beider )ozialvemotratisher Parteien zusammenseßzte, die verschiedenen nahen Zielen auf verschiedenen Wegen nachuingen. (Zuruf : Leider!) Unter diesen Umständen, meine Damen und Hercen, war die Lage der. Nevolutionsregierung wah1haft niemals leit. Nur Pflichtgefübl hielt uns in Dieufte des Volkes an unserem Platze. In beisbiellós \{chwcrer Zeit haben wir nach bestem Wissen und Gewissen dem Wohb:e des Landes und des Volkes getient. (Ganz selbstverständlich mukte der ungeheure Zusammenbrud und Unsiuxrz fc mit Schäden und Opfern vollzieten. In klarer Erkenntnis dessen, was wir dem Lante und tem Volke schuldig geblieben sind, sagen wir mir festem Selbsibewüßtscit : wir waren es, die in dieser unglücktlichen, kampfdurMhiwühlten Zeit den vollständigen Zusammenbruch der staatliGen Ordaung Und der wiit- \haftlihen Gr!stenzen verhindern fonnten, und wir haben die {chwete Last der Verantwortung getragen, die nicht unser Wille, fondern die Verhältnisse un8 aufgebürdet hatten. Mit Genugtuung begrüßen wir den Tag, da diese Verar twortung von uns auf Sie,.auf die freigeroählte Vet- tretung des ganzen Voikes, übergegangen ist. An Jbnen ist cs nun, dem freien Preußen die neue dauernde Staatsform zu geben. Sie sollen Preußen gus einem dervyolti1ich rüdckständi,. sten zum freihetilihsten und- vorges: ittensten Staat der Welt machen. Sie tellt die Abneigung gegen Preufï:2rt übex« winden. Große Aufgabe ftéßen Fhnen bêvor. raumen mit der Neaktion in -der inneren Verivaltung.

¿ 34 Lebens,

Sle Labon gufzu- Ste ‘haben

dos Veikehréwesen und das Steuerwesen “neu zu ordren, die ge- maltigen Probleme der Wodhnuogöfürso:g® und öffentlichen Gesund- beitäpflege zu öfen, unfer ganzes Unterricßts- und Erzichungswesen aaf moderie Grundlagen zu stellen. Die Wege zu ben höchsten Stellen (n staailichen, ün wüiitsafiliden, im fulturcllen Leben rvaren bieher nur einer feinen Z hl Beroriugtèc ofen Das muß i n--ncuen Preußen anders werden. Yedec geistigen Kratt jedem Talent witd ‘der Staat ‘den Weg ebu n, um dur Fleiß uad Leistungen zur vollen Uuäwirtung seiner Kräfte zu gelangen. «(Beifali:) Urisere Autgabe# meine Damen und Henen, ift um îo größer und \chwerer, als auch wir noch mit Ungewißheiten zu 1ednen baben. Noch wusen wr nicht, wo Preußens künftige Grenzen lauen. Meine Damen und Herren! Wir leanen keinen preußzichen Partikulzismus. Preußen it bereit, aufzugehen im Meich, in der MNepublik der polilisch geeinten Nation, im deutschen (Finbeitsstäaat. (Beifall.) Hörten die Gliedstagten auf, dann töónnte das qaanze Nei nach Zwecmäßigkeit in neue Ver- waltungsbezirke eingeteilt werden (Weifall.) Aber der denk ar un- g°eignetste Weg zum deutschen Einheilsstaat wäre die Zer'chlogung Dieußens in leistungs- und leben8unfähige Zwergrepubliken. (Beitall.) Diese Auste lung wäre für uasece Wirnchaft, unseren- Verkehr und untere Kulturpflege gleich verhängnisvoll. Solange die deutsten Staaten und Deutsch-De1terreih dem wir zu seinem bevoritehenden Eintritt in die gro-deutsche Nepublit unseren herziicksten Vrudeigrüß zurufen (Beifall), selbständige Gliedstaaten biiden, folange muß auch Preußen als einheitliber Glicdftaat besrehen biciben. Der Fortichritt der deutichen Einheit liegt nit in der Veintehrung der Einzelstaaten. Ein freies Preußen ift nicht mehr das Schreckgespenst aus vergangenen Tagen, dem man mit dem alten Schlagwort von dem ,„gefährltcben Vebergewicht Preußens über Deut'chland“ zu Leibe ging: Gefähtulich war für Deutschland nur das alte Preußen des Junkertums und der Meaktion ; das neue Preußen des freten Volkes foll ein Segen werten tür das aesamte deutsche Vaterland. Noch wissen wir nicht, welche Befugnisse in Zukunft die einzelnen Gliédftaaten behalten werden. Gern und freudig bringen wir jedes Opfer im Interesse der Neichseinbeit. (Beifall.) Die verfassunagebende Landesversammlung wird nicht all die aroß n |chwi benden Aufgaben 1ófen können, wohl aber wird sie die Metboden zu „ihrer Lötung. festzulegen haben. Große und s{weze Arbeit harrt ihrer. Preufiens beste Ejaenscbiften Arbeitsamfcit und Pflichtt eue, braucht auch das neue Deutschland zum Wiederaut- bau. Die Kräfte müssen \sih neu entfalien, nactem die alten Fesseln einengender Unfreiheit gefallen sind. Je trier und voll- ständiger der neué Preußerstaut alle wirkenden Kräfte des Preußen- polks umfaßt und darstellt, desto gesicheiter wird er gegen Los- reißungs- und Abfonderungégelüste fein. Preufens Nufgaben find nech nicht erfüllt. Veit Gewalt hat es cinst das Neich zutamnmengeschmiedet. Die Gewalt i} zerbrochen. Mit dem Geist der Fre1beit, der Ord- nung und Arbeit soll es noch einmal der deutschen Nation und ibrer künftigen friedlihen «Größe dienen. Das alte Preußen ist tot, es lebe das neue Preußen! (Bravo!) In den Dien|t des jungen preußi- schen Volksstaais wollen Sie Ihre ganze Kraft sleücn. Zu tiesem Werk wünscht Ihnen die provisorische Regierung Glück 'und vollen ritolg, (vebb. Beifall u. Händtklatschen. Abg. Adolf Hoffmann: Die Bo1schatt hören wir wohl!)

Hierauf eröffnet der Abg. Herold (Lentr.) als öôltesies Mitglied der Versammlung, geboren am 20. Juli 1848, die crste Sißzung der ve:fafssunggebenden preußischen Landes- ve: sammlung und richtet an diese folgende Ansprache:

____ Jch begrüße die Méitglieder auf das wärmste, zunächst tie alten Kollegen, mit denen mir {on im früberen Akgcordnetenhauîe ge- meintiam zu arbeiten vergönnt war, niht minder berzlih beiße i die ablreichen neuen Kräfte willkommen, welche das Vertrauen der Wähler \ierher ‘entiandt ‘bat, und unter ‘diesen ganz besonters die Frauert, die zum ersten Male an der Gestaltung der (Besengebung mitzuwirken berufen sind. Wie turh die fich gegensei1ig crgänzende Tätigkeit von Mann und Frau das Wohl der Familie am besten gefördert wird, so wird auch die Mita i1kung der Frauen unsere Beratungen und ‘Beschlüsse nur ei folgreih beeinflussen. Fn \{werer, sorgenvoller Zeit tritt die Landesversamnilung zusammen. Nah mehr als vier- jäh\igem, ruhmvoll gefütrtcm Kiege, nahdem tie Gefamtbevölfkerung wäbwxend-der langen Kriegtdauer unter viederdrückenden Entbehrungen in s{chwerer Arbeit ihre besten Kröfte in den Dienst des Vaterlands gestellt haite, muften wir \chließlih doch gegenüber der Uebermacht - fast der ganzen Welt unterliegen änd uns einem Waffenstillstand mit so barten Bedingungen unternweifen, wie sie noch niemals im Laufe der Jahr- bunderte einem großen, bohentwickelten Volke auferlegt worden sind. (Sehr wahr!) Dann traten die Unruhen und Umwälzungen im Innern binzu, wel&e von neucin so große Verlustean Guk und Blut im Getolge hatten. Das alte Preufen nt feiner 1ubmreihen Geschichte üt zusammeng: brechen. Zett uu neues Pieußen in neuen Formin ersie: ec. Zablieiße Voiksvertreler sind erfreut über die Berän-euni dex Verhältnisse. An*ere trennen: sich in treuer An- hänglidtei „ut m t Wehmut von ven alten Einrichtungen, aber wohl alle Víite!itc der Landesversammlung stellen sich{ch auf den Boden der volezdeleu Ta!sachen. Alle erkennen dic Landesversammlung als die hôcbste jouve: âne ge!ebgebende Bcewalk in Preußen an. Eine große verantwortungevolle Aufgabe von historisher Bedeutung hat bie Landeé- verjammlung zu e1füllen. Eine neue frethcitliche Verfassung soll fie für Preußen gestalten. Alle Vätglieder ohne Ausnahme treten mit Hingéburg und Eitéex unter Einsetzung ibres besten Könnens an ihre ‘großen Aufgaben heran. Mögen Meinungsverschiedenheiten vor bandèn sein, alle find von dem cinheitl-cheu Streben erfüllt, nad besten Kräjten dém Vaterlande zu dienen, das Wohl aller Volksi(ichten zu fördern, nah dem furchtbaren Schlage, der unfer Volk getroffen hat, im neuen Staate es wteder eincr besseren Zukunft entgegenzuführev. So fréten wir denn im Vertrauen auf Gottes Hilfe und unsern allseitigen gutén Willen ents{chlossen an die Erledigung der großen uns obliegenden Aufgaben heran. Möge es der verfassunggebenden preußischen Landeéversammlung gelingen, ihr Werk zum Segen der Bevölkerung, des Staats sowie des Deutschen Neis zum Abschluß u bringen. Das walte Gott! (Beifall rechts und im Zen:rum: Muf bet den U. Soz.: Amen !)

Zur vorläufigen Bildung des Vüros beruft der UAliers- präsidevt auf Grund der Bestimmungen der Geschäftsordnung des früheren Bbgeordnetenhauscs, die von der Versammlung auch ‘hierfür als bindend anerfonut werden, zu Schrififührern Frau Gertrud Hanna und die Abga Specht, Meyer-Frankfurt und Gräf:Unklam Es sind bereits 340 Mitglieder angemeldet, die Beschlußsähigkeit des Hauses fleht demnach fest.

Zur Beratung gelangt runmehr cin Antrag der Abgg. Herold und Genossen auf Annahme einer vorläufigen Weschäft3ordnung. Der Antrag übernimmt die meisten Bostimmungen der für das frühere Abgeordnetenhaus in Geltung gewesenen Geschäftsördnuvg, s{lägt aber einiae Ab- änderungen vor. Die Führer der ‘Parteien ‘haben fich ein: stimmig auf den Boden dieses Antrages gestellt, wünschen aber, eizige weitere Abänderungen hinzuzufügen. For tfallen foll dec S 64, Bestimmungen über den Ausschluß von Mitaliedern aus den Sigzungen ; herabgeseßt werden soll die bisherige Unte: stüßungs- ziffer für Anträge usw. von 50 bzw 30 auf durchweg 15 Mitglieber. Endlich soll in Abweichung von dem vorliegenden Antrag. der drei Vizepräsidenten in Ausficht nimmt, die Beschlußfassung über die Zahl der Vizepräsidenten noch ausgeseßt werden.

Mit diesen Abänderungen und Ergänzungen wird der An- traa Herold ohne E! örterung angenommen, Für die endgültige Fassung der Geschäftsordnung wird die Einsetzung einer be- sonderen Kommission vorbehalten.

__ Eingegangen ist von der Regierung der Entwurf eines (Beseges zur vorläufigen Oednung der Etac@isgewalt in Preußen, von dem Abg. Adolf Hoffmann (U. Soz.) ein Antrag auf

4

f 5 E IRE E É . N L I R, A h N E E

könnten Sie froh ein, weun das Standreht niht éine Minute

Aufhebung des Sfandre ch|s8 und des Belagerungszustandes, in Srds BVertin (Hélle1 keit rets. Pfuñnufe bei den U. Soz). Der Piäfdènt sc{chlägt oor, die nähe Sizung morgen nagmltang um 3 Uhr abzuhalien mit det Tagetoidnung; 1) Beratung eines 1weit:ren Antrages zur (Beschôflso-dnuna, 2) Wahl des Präsidenten, der Vizepräsidenten und Schrifi- führer, 3) erste, zweite und dritte Lesung des Gesegentwurfs wegen vorläufiger Ordnung der Staatsgerwal!. Zur Geschäftsordm1ng bemerkt Abg. Adolf Hoffmann (U. S0z.): Zch beautlrage, als v erten Purftt unfern Antrag auf Aufhebung tes Standreh18 und des Velagerungézustandes auf die morgige Tagesordnung zu seyen, ich tue das namens meiner Fraftion und troß des Lah-ns, welches guf der rechten Seile bei Verleung des Antrags erhell. Wenn die Herren die lezten Tage und Nächié iu Berlin Ost und Nord erlebt hätten, würde ibnen das. Lachen auf den Lipven erstorben sein, wenn fe erlebt hätten, wieviel Uis{uldige dort dem Standrecht zum Opfer gefallen sind. (Stücmische Zurufe bei dên Soz. :- Ihre Schuld!) Sie horen nit und Sie sehen uit, Sie wellen nit hören und nicht sehen, es fönnte auch mal umgetehrt fomtnèn, und dann

länger erhalten bliebe. Vor allem ift es ungeseßlich. Wir würden eine Gewissenspflicht versäumen, wun wir guch nur einen Tag noch mit dem Ant1ag warten wollten. Schon bis morgen ist-es eigentlich zu fpât, Wein die Preußtiche Land:éversammlung i ibrer Pflicht bewußt wäre, müßte fie noch beute sofoct in die Beratung dieses An- trages einttieten, denn Sie wissen nit, wieviel bis morgen noch dem Standrecht zum Opter gefallen sein weiden. Ich kann Jonen Fälle nah- weisen, wo Leute fürzerband er'chossen sind, die vier Jahre im Felde mit- aemacht und sich fast alle ihre Waffen zurn Andenten mitgebracht haben.

| Es spielen sich dort Dinge ab, die ein Sc@andfleck in der Geschichte

sind. (Erneute stürm\ce Zurufe bei der Mehrheit : Ihre Schuld!) Ib nehme an, daß die Inhaber der preußishea Vêinistersessel davon nichts wissen, denn sonst winde d2s unschuldig vergoßene Blut an ihnen fleben. Sije würden sich in der ersten Sitzung cin Zeugnis ausstellen, das einem Totenschein gleihfäbe, wenn Sie nit un)ern Antrag auf die Tagedordnuing der morgigen Sißung seyen. Alle Juristen find sich darüber einig, daß das Standrecht ungesez!ich ist, schon unter den früheren Zuständen ungefeßzlih war. Wenu Sie ein Gefühl von Menschlichkeit haben, nehmen Sie unsern Antrag an. (Beifall ‘bei den U. Soz. Zurüf: Die Regierun1 schrveigt !)

Abg. Hergt (Daat.): Der Abg. Hoffmann hat uns vorgeworfen, daß wir bet setnem Antrag gelacht hätten. Wir wissen fehr wohl, daß es fi hier um éine außerordentlich ernste Sae handelt, und wollen 1n8 darüber bier aus!prechen. Herr Hoffmann hat |éhr recht : (5s ist viel unschuldiges Blut ia Berlin vergossen, es fragt sich nur, vor welder Seite. (Lebh Zustimmung bei der Mehrheit.) Die Vorgänge sind in der Tat ein Schantflect für alle Ewigkeit. Es fragt fich nur, wer daran \ch{uld ist. (Erneute Zustitnunmung bei der Mehrheit.) Wir wollnshen a!so auch, daß die Angelegenhzit hier aut das gründlidhste besprochen wird, béantragen aber aus formalen Gründen. damit die Notverfassung für Preußfeu zunächst erled'gt werden tann, den Antrag Hoffinann übermorgen zu beraten.

Ubg. Adolf Hoffmann (U. Soz.): Dafür, von wei&er Seite uns{ul!diges Blut virgossen worden 1fît, werden wtr Ihren so viel Beweise erbringen, daß Ihnen Hören und Sehen vergeben wird. Wundern muß ih mich. daß der Iustizministet zu der Frace gar feine Stellung nimmt. Die Erledigung der Notverfaffung 1ft richt jo dringend „notwendig wie die Erledigung unseres Antrages, der unnöôtiges Blutvergießen vérinciden toll.

Abg. Lein ert (Soz.): Es wird 1ehc zweckmäzig sein, über diesen Antrag zu verhandeln, unserm Voik draußen, das über die Vorgänge in Berlin nicht hinreichend unterrichtet ist, zu zeigen, wer die Suld an diesen Dingen trägt. (Sehr wahr! bei den Soz.) Gs wird sehr beilsam tür unser ganzes Volk wirken, wenn restlos aufgeklärt wird, wer die Schuldigen sind. (Sehr wahr!) Wir werden daber für den Antrag Hoffmann stimmen.

Ministerp1äsident H i r \.ch : Abg. Hoffmann hat seine Verwounde- rung darüber außgesprochen, daß der Justizminister zu der Frage nicht Stellung nimmt. Wenn es \fch{ch um "dke. materielle Beratüng dés Antrags handeln wid, wird sich die Regierung selbstverständlich dazu auern Jm übrigen haben wir keinen Anlaß, uns in die ‘rein ge- \chäftlihen Angelegenheiten des Hauses ‘einzumis{Wen. Von unserer Sette würde dem nichts entgegenstehen, wènn der Antrag noch in diejer Stunde beraten würde.

Abg. Adolf Hoffmann (U. Soz.): Jh hätte miß allerdings nicht an den Justizminister, sondern an den Minister des Innern ivenden müssen um Auskunft darüber, ob“ es wahr ist, daß das Standrecht niht mit dem Willen der Negterung erlaßen, sondern von der Soldateska erzwungen ist. (Hört, hôct! bet ben U. Soz.) Mit Rücksicht auf den Abg. Hergt beantrage ih nun, unfern Antiag als den dritten Gegenstand auf die morgige Tagesordnung zu setzen.

Abg. Dr. Fried berg (Dem.) {ließt fich dem Vorschlag Leinect an.

Abg. Hergt (Dnat.): Wenn auch uisere formellen Bedenken fortbestehen, so werden wir doch den Wünschen der Unabhängigen entiprechend dafür stimmen, daß der Antrag morgen beraten wird. Wir haben nichts zu verbergen, wir wollen dieses Thema nah allen Richtungen gründlich durchaésvrochen wiffen. *

Abg. Dr. Por s ch (Zentr.): Auch. wir sind damit einverstanden, daß dieser, Antrag morgen auf die Tagesordnung kommt. Mögen die Verhandlungen aber auch dazu beïtrageri, das BVergießen un- \{uldigen Blutes zu verhindern. :

Nachdem auch noch Abg. Dr. von Krause (D. Vp.) sich in gleichem Sinne ausgesprochen hat, . stellt, der Alterspräjident die Einmüiigkeit des ganzen Hauses - fest, die Tagesordmmg für morgen dahin abzuänderv, daß an driiter Stelle der An- trag des Aba. Adolf Hoffmann und ‘an vierter der Eniwutrf

einer vorläufizen Verfassung beraten wird. Schluß 31/5 Uhr. i

Nächste Sißuna: Freitag, 3 Uhr. (Wahl des Präsidiums, Antrag Hoffmann, Verfassungsentwurf.)

Mannigfaltigès.

Wie dem „W. T. B.“ pon zuständiger Stelle . mitgeteilt wird; kam es während der Nat vom Mittwoch zum Denne stag: im Osten von Berlin hur an „vereinzelten“ Stellen zu Schießereien. Der gestrige Ta g verlief in den beseyten Stadttetlen tim allgemeinen ku hi g. Ein hestiger Feuer- überfall richtete sich - gegen eine Truppenansammlung vor einem Stabéguartter. Dur energishes Vorgèben der Regierungstruppen wurde die Nuhe sofort wiederhergestellt. j

In Anbetracht der in den leßtèn Tagen in Neufollne cin- getretenen Ruhe hat der Kommandant - von Neukölln und Briy, ittmeister von Neufville, Kommandeur der 1, Garde-Landesschüten- abteilung, békannt aemacht, daß der verschärsteBelagerungs-

Mittags 12 Uhr, aufgehoben wird. : ee

Die planmäßige Durchsuhßung nah Waffen wird weiter forigeseßt. Die Regierungstruppen werden hierbei von- der Bevölkerung unterstüßt. So durhfuchte die Gardekavallerie-Shülzen- Divifion die von thr neu beseuten Stadttéeile. Die gestúge Hausfucburg förderte wieder ‘eite große Anzahl von Waffen zutage: Beispielsweiss wurden in einer Otw tNan in Neukölln 25 Karabinec und viel Munition gefunden. Fn Licbterfelt e wurke Zullän Boccharbt, der Herausgeber der fommuaistishen

«Ja

Zettfdrift „Lis , festgenommen,

E G a P E S PEEES

Lichtenberg

zustand überNeukölln und Brig mit dem heutigen Tage, -

Bei der SäuberungLihtenbergs wurden, wic bcsige

%

j Blätter meiden, dorh Ti&Rciutenter Dpen, Lättwiy untd 166 gestern

iu dis Polizeipräsdium eingeliefert, Unruhen betzlilgt Hatten. - Zum onunen aeboli, in-tenen fie od) din Gefangenen befinden ch wie festgestellt werden fe uite, zugetrageu und bie

noci) G6 (Hefanzgeue die id iparctatittisAen Teil wurden sie aus ihren Baffen verborgen hielten. ebn Frauea und Wéêtchen, die den Spartaklisten bei ihren Kämpsen Patronen ( ) Gürte der Maschinengewehtre gefüllt hatten. Eine wEitere Anzabl] Persoóen wude durch eine Militärpatrouille ia d: m S - bäude der „Noten Fahne“ féslgenoinmen. Ss qud dies Mitglieder der foinrmunistishen Partei, bie von auäwärts, von. Breslau und uünderen Städten Wherichlefieno, bergekommen traren, um mit ibrea Verlirer Gesinnungêgenossen die Berbiudung aufzuneßimien und nach dem Verbleib“ einiger verihwuüridener Führer zu foischen. wurden ebenfalls nach Moabit gebra!. Die bisherigen kriegdogerihtlihen Vorvertneh- mungen über die Mordtaten und Grausamfkeiten, begangen an Angehbtigen der Deutshèn SMhuß- divition, haben, “wie diése Truppe mitteilt, tolgcudes ergeben : Fahrer Laese, Stab Deutscher Schupdirision, wurde- am 7. März etwa 11 Ubr Vormnitlags vor dem Haufe Frankfurter Allee 306 tau durch Gewehrschüsse und Kolbeaichläze, felbst wehrlos, ermordet. Der Arbeiter Karl Fahrentho!ß aus Wiesdorf wär an dieser Mordtat ‘in der Hauptsache beteiligt. Zeugen: Favrer Erich Kos und Unterof“izier Benéke, Stab Deutsche Schutzdivision. Von der géfangenèn Wesaßung des Postamts Lichtenberzy wurde . Ter verwundete Leutnant d. Nes. Koblmey, 2. Komp. Int.-Meogt 70, bet Uufladen aut dás Veriwundetenauto durch Koöibenschläge. schwer Der: leßt. Zeugen : Musketier Gädicke, Gefr. Veüller, Gefr. Wunter, Schütze Hilgert, lle 2/70. Von den gefangenen abgesührtien Viann- schaften der 2/70 und M.-G.. A. 1/70 wurden am 9. März, 9 Ubr Voimittags, auf der Frankfurter Allee . béim „Schwarzen Adlek“ \echs Mannschaften des Infanterieregiments 70 erscbossen dur dea Schützen Hilgert aufgetunten. Die Leichen waren mit Sttoh zuge deckt. Die Petfonalien der (Ers{hossenen steben noch) aué. 7 Ein Transport von Freiwilligen auf dem Wege nach WVerlin wurde, wie „W. T. B" meldet, auf dem Ba hnbo” Sangerhausen von Zivilisten angegriffen. Der Trans: portführer wurde aus dem Zuge gertssen und beraubt. . Er sah felbst päter auf dem Bahnhof einen Feeiwilligen mit tlaffender- Kopf wunde Uegen. Nach Nusfagén des Trantpotttührérs war der gaze Bahnhot von Braunkoblenarbeitern besegt. Da der Transportrührer seinen Transvorts{bein nur einem Eisenbahn- beamten gezeigt hatte, so liegt der Verdacht nahe, daß -Bahn- beamte mit den Spartafisten gemeinsame Sa&e gemacht hatten.

nachmitfaz aa .PêNnt

«Ci U t

Gr 19 V

d 3 r

Neber die Witterung in - Norddeutschland fm Monat- Januar 1919 berichtet das preußische Véeteorologische Institut auf Grund dec angest-liten Beobachtungen: Bis über bie Ytonatsnmitite hinaus herrschte im Januar mildes, zeitweife regnerises Weiter init nur gelegentlichen Teidßten- Nachtfröften. Ecst mit Ve- ginn ‘des leßten Dritie!s trat s{wachir Frost cin, der fi sodann allniäblih steigerte, bis zuleßt strenge Kälte terrschie. Im ViorgiLe- mittel war der Januar um # bis 3 Grad zu warm. Nüben tier größeren Anzahl von Frosttagen (im Often mehr als 20) wurden überall aud mebrere Eisßtage (in Vèasuren 17) verzeichnet, an denen das Maximum ter Temperatur unter- dem Gefrierpunkte blieb. Die absolüten Vinima sanken in Ostpreußen guf unter —1d, ‘in: den ubrigen-Seaenden des östlichen und ‘mittieren Norddeutschland auf unter —10 Grad; m Weften wurde die!er Grenzwert nicht erreicht. Wäbrend der ersten Hälfte sowie um BVeitte des Moaais wurden vielfa +10 Gras nicht unerheblich überschciiten, in Schlesien und im Rheinland um mebr als 3 Grad. Die Niedérschläge haben nur ganz vereinzelt, ‘be- jonders in Mitrelschlesien, das langiährige Mittel übertroffen, tm all- gemeinen war es nicht unerbebitch zu trocken: in der Torgauer Eib- niederung z. B. fiel“ noch nicht bie Qälite der zu erwartenden Menge. Schneefälle waren besonders im leuten Duitel häufig; sie erzeugten überall eine Schneedede, die anfanas nur fehr dan war, zum Söluß aber etwas‘ grôßere Dichte crlanate und deren Dauer von Westen nach Osten: zunabm. "Die Vewölkting war KPrößer, die Sonnensc(eindauec kteiner als im. langjähriaen Mittel. Die Niederschlagsver!cilung war sehr alcichmäßig. Der größere Teil des Gebiets batte Mengen zwischen 10 und 50 mm. Nur ‘tin Nordicbleswig, im Jnnern Oldenburgas, in Meclenburg-Streüg, in der Eifil und Umgebung, n den Bergischen Landen, im Taunus, Sauerland, Nothaargebirge, Westerwald, auf. dem Vogelsberg, dew Harz und in Ober‘chlefien wurden 50 wo, - in der Umgebung des Hunsrüci und im Thüringer Wald §0, in den Sudeten (auf dem Adlergebirge) 90 mim übersWritten. Un einigen wenigen Stellen Nordost- und Mittcldeutscl:lands fielen wenigex als 10 mw Nieder» {lan Am 1. Januar stand Norddeutshlond rorübergehend unter dem (Finfluß; eines Hochdruckgebiets, so daß leiHter Frost-vorherrschte: Aber lon vom 2. ab wich das Maximum weit na Osten und Süden zurück, während immer neue Tietdruckaus]äufer von Westen her vordrangen und in der Folgezeit bis zum 17. milde, trübe und regnerishe Witterung bedingten. Nur am 12. und 13. war es etwas fübler bei stellenweise leichten Schneesällen. Vom 19. ab gelangie die Witterun unter dic Herrschaft eines über Nordosteurova gelegenen Hocbdrucgebiets, das später dur das Ausftreten ciner Depression im hohen Noiden immer weiter nach Deutschland abgedzängt wurde.- Leichter Frost zit Schnee- fällen breitete si mebr und mehr aus. Als vom 25. bis 28 Januar hoher Lustdruck über Nußkard, tiefer auf tem Ozean lagerte, erfolgten bei niedriger Temperatur 1nd östlichen Winden eiwas stärkere Scbnee- falle. Vom 29. ab lag fodann einem von Finnland über ganz Nork- europa ih ecstreEender Hochdru{keil ein Tief jenseits der Alpen gegenüber. Lebhafte nordöstlihe Winde führten trockenes, teilwetse heiteres Wetter bet strenger Kälte herbei.

In der Treptower Sternwarte finden in den nädsten gen folgende Vorträge statt: Morgen, Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr: „Im Lande der Schwarzen“ (deutsder Sudanfilm), Abends 7 Uhr: „Naturwissenschaftliche Zaubereien“ (Erperimentalvortraa von Dr. Hans Schimank); Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Christoph Kolumbus* (Filme), 5 Uhr: „Bilder aus dem Harz, Thüringen und dem Riesengebirge“ (Filme). Abends 7 Ubr: „Fm Lande der Schwarzen“ (deutscher Sudanfilm); Dienstag, Abends 7 Uhr: „Unsere Erde als Planet“ (Lichtbildervortrag des Diréktors Dr. Archenhold). Mit dein großen Fernrohr sind jeßt der Mond, der Jupiter und der Saturn allabendlich günstig zu beobachten.

Düsseldorf, 13. März. (W.T. B.) Der Belagerung zustand ift beute wieder aufgehoben wotden.

Kopenhagen, 13. März. (W. C. BJ Der. von „der estnischen Negterung eingesette Ausschuß zur Unter- suchbung der Greueltaten der Böolschewiken fand eineinhàlb Kilometer von Narwa entfernt drei Mas\en- araber, in denen sich im ganzen 35 Leichen befanden, die ' \chrecklich zugerihtet waren. Später wurde au eine Än- zahl Leiden im Flusse gefunden. Die örtliche Bevölteruna erzählt, dié Bolschewiken bätten aus Skadt und Umgegend 100 Personen mitgesczlevpt und ge1ôtet. Der Auss{uß stellte weiter fest, daß die Bolicheivikon béi threm Rückzuge 28 Geißeln mitgenommen hätten, darunter 10 Frauen.

Wen, 14 Marre (Wi, T. B.) Laut * Mittällüng - ¿dex Schweizerischen Deweschenagentur richtete tas internationale

ote, Kreuz-Komitee an den Präftdeuten unddie Migliebér der Parisex Konferenz -einea dringlichen Anfxf, ia pem neuerdings auf die Notlage von Wsteur oda hingewtestá j wud. Bon VDeuts@land, Desterreih Ungarn, Böhmer, Serbien, Rumänien, Bulgärien, von alten Seiten gelinglen Bitten -uu Biot an das Nomitee des Roten Kreuzes mit dem Wemerini weng Weses

aa lidtlie o s Ri. cis Ves iers Sa fer

E