1897 / 5 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

‘Anl. 99ck, 50/6 Tranêv.-Obl. 91 er —, 6 9% Tranéêvaal 232, Mark: noten 59,25, Ruff. Zollkupons 191#. Getreidemarkt. Weizen auf Termine unverändert, do. pr. März 200, do. pr. Mai 198, Roggen loko behauptet, do. auf Termine wenig verändert, do. pr. März 112, do. pr. Mai 114, do. pr. Juli —. Rüböl loko 30, do. pr. Mai 283, do. pr. Herbst —. Java-Kaffee good ordinary 501. Bancazinn 3EX. Antwerpen, 6. Januar. (W. T. B.) Petroleum.

sendung einer 10

die einerseits aus den i i durchaus kostenlos e einerseits a lut bbewegungen der Weltmeere, andererseits aug

Anomalien in der Richtung und tensität der Schwere ôrun

gezogen werden. Immerhin war es intecessalt d E R zahlreicher ojekt ionsbilder, die in lGematischer Darstellung die erörterten Theorien illustrierten, von den verschiedénen Annahmen und deren Begründung unterrichten zu lassen. Dem Vortragenden, der das nicht eben leiht in gemeinfaßlicher Form zu behandelnde Thema mit großer Klarheit gliederte, wurde woblverdienter Beifall zu theil.

fennig-Marke für die NRüdckantw onft aber usfunft zu ertheilen. N A

Erste Beilage

Bremen, 7. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. - „Werra* hat am 5. Jan. Mitt. Punta Delgada passiert. SD. „Aller“ am 5. Jan. Mitt. v. New-York n. d. Weser abgeg. SD. „Havel“, v. New-York kommend, hat am 5. Jan. Nachts von Southampton d. Reise n. Bremen fortges.; er überbringt

Schlußbericht.) anuar 18} Br., Schmalz pr.

New-

pr. Februar 184 Br., Januar 51.

York, 6. Januar.

Margarine —.

145 000 Stü. Weizen eröffnete fest, Kabelberichte, im weiteren

Neaktionen.

(Schluß-Kurse.) Geld für andere Sicherbeiten do. Cable Transfers 4,871,

New-York Zentralbahn 922,

Reading 5 % I. Inc. Bds. —, einigte Staaten Bonds pvr. 1925 Tendenz für Geld: Leicht. Waarenbericht. Baumwolle - Preis in do. do. in New-Orleans 63, Petroleum 6,20, do. do. in Philadelphia 6,15,

Rother Winterweizen 975, Weizen Rio Nr. 7 103, do. Rio

Kupfer 11,55. Nachbörse: Weizen 2 c. böber. _ Chicago, 6. Januar. (W. T. B.)

geit nah der Eröffnung eine steigende Tendenz nkünfte im Nordwesten,

abges{chwät.

geltend. Weizen pr. Januar 78, pr. Februar —.

23. Schmalz pr. Januar 3,80, do. pr.

clear 3,873. Pork pr. Januar 7,55. Nio de Janeiro, 6. Januar.

London 87/16.

Verkehrs-Anstalten.

Die Redaktion des Schiffahrtstheils der Börsenhalle“ s an sie gerichteten Seglern und

Wetterbericht v 8 Uhr V

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om Corgens.

Raffiniertes Type weiß loko 184 b

Februar —.

(W._E. D)

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Stationen.

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Bar. auf 0Gr. Millim.

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red. in 5°C,

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Belmullet . . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm .

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5'bedeckt 7'bededt 3\wolkenlos 4'bedeckt

ftill/bedeckt

1E2NE 1Schnee

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4 'bedeckt

3 heiter

5 beiter 9/bedeckt 4iwolkig 2/Schnee 2\wolfkenlos 3\Regen 3'halb bed.1)|— 765 ftill'wolkig | 765 3'bedeck12?) 768 2'bedeckt 771 4'bedeckt 769 2'Nebel 771 1\wolfig 753 4'wolkig Nizza | 768 till bedeckt etl 769 till 'bedeckt

1) Reif. 2) Rauhfroft.

Uebersicht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet über Nordost. Europa hat an Höbe, die Depression an Tiefe abgenommen. Ueber Zentral-Europa dauert die ôftliche Wftströmung fort, in den Küstengebieten lebhaft auftretend. In Deuts- land ist das Wetter kalt und trübe, ohne nennens- werthe Niederschläge, nur an der oftpreußischen Küfte, wo die Temperatur 107 bis 16 Grad unter dem Gefrierpunkt liegt, fält Schnee. Auf den Britischen Inseln sowie in Frankrei, die Oftgrenze anus- gencmmen, berrs{cht milde Witterung.

Deutsche Seewarte.

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I Cherbourg .

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Per i] arlêrube . . Wiesbaden . | München .. Chemniß An Wien ... Breslau . Ile d'Aix . |

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Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 7. Vorstellung. Die verkaufte Braut. Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetana. Text von K. Sabina, deutsch von Max Kalbe. Tanz von Emil Graeb. D Scene geseßt vom Ober-Regiffeur Teßlaff. irigent: Kapellmeister Weingartner. Die Puppeufee. T CURLUes

ez. u. Br., pr. pr. März Br. Fest. ; rk, (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft, im späteren Verlauf war die Tendenz vorherrschend träge und der Shluß s{chwach. Der Umsay in Aktien betrug

¿og einige Zeit im Preise an auf beffere } Verlauf führten Realisierungen und später eingetroffene Kabelmeldungen zu einer Reaktion.

i e [ t Mais ging ine Preise zurück während des ganzen Börsenverlaufs

mit wenigen

für Regierungëbonds, Prozentsatz 14, do. 2, Wechsel auf London (60 Tage) 4,832, 1 ] Wesel auf Paris (60 Tage) 5,20, do. auf Berlin (60 Tage) 941/16, Athison Topeka & Santa Aktien 14F, Canadian Pacific Aktien 552, Zentral Pacific Aktien 15, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien 74, Denver & Rio Grande Preferred 413, Illinois-Zentral Aktien 92, Lake Shore Shares 1523, Louis- ville & Nashville Aktien 484, New-York Lake Erie Shares 144, De Northern Pacific Preferred (neue Emiff.) 332, Norfolk and Western Preferred 163, Philadelphia and Union Pacific Aktien 94, 4%/, Ver- 120}, Silber, Commercial Bars 642.

Nerv - Vork

Mais pr. Januar Speck short

Wechsel auf

Steinman

beer.

Glocke.

Preise) : war’s ?

Direktion: Marcelle. R

Bocksprün berger und

Ballet-Divertifsement von e und Musik von Joseph Bayer. In Scene geseßt vom

Balletmei

In Scene Dekorative Anfang 7X Ubr.

Sonnabend: Opernhaus. 8. Vorstellung. Robert der Teufel. Nach dem Französishen von Scribe und Delavigne, übertragen von Theodor Hell. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 9. Vorstellung. 1812, Schau- spiel in_5 Aufzügen von Otto von der Pfordten. Anfang 7 Ubr.

Stand. white in New-York do. do. rohes (in Cases) 6,90, do. Pipe line Certific. per Februar 90, Schmalz Western steam 4,072, do. Nobe & Brothers 4,35, Mais ver Januar 29, do. per Mai 312, 91}, d Mai 878 Getreidefracht n D ena mw l A ff 2 a 9 , do. per Mai , Getreidefraht nah Liverpool 3, Kaffee fair able: : Nr. 7 per Februar 9,90, do. do. per April able; Rofaura

10,00, Mebl, Spring-Wheat clears 3,60, Zucker 22, Zinn 13,00,

Weizen nahm einige

an auf unbedeutende nft \{chwädte sih jedcch später ab infolge von Verkäufen des Auslandes und Liquidation der langsichtigen Termine. Schließlich veranlaßten Exportkäufe theilweise ein Anziehen der Preise. Mais entsprehend der Mattigkeit der Weizenmärkte

) ] durchweg Nur geringere Reaktionen machten fi

ch im Verlauf

„Hamburgischen ist, wie bisher, so auch ferner stets bereit, in allen ragen über den Verbleib von Seeschiffen, ( ampsern aller Nationen, über Abgangshafen, Reiferoute, Bestimmung, etwaige Havarien u. f. w. gegen Eitn-

ster Emil Gracb. Dirigent: Musikdirektor |

n.

Schauspielhaus. §8. Vorstellung. Sonder-Abonne- ment B. 2. Vorstellung. Das Leben ein Traum. Dramatisches Gediht in Spanischen des Calderon de la Barca, für die deutshe Bühne bearbeitet von Karl August West. efeßt vom Ober-Regifseur Max Grube.

Deutsches Theater. Freitag: Die versuukene Anfang 7ck Uhr. Sonnabend : Das Ewig-Mänuliche.) Sonntag, Nachmittags 24 Uhr : Abends 7F Uhr: Die versunkene Glocte.

Berliner Theater. Freitag (17. Abonnements-

Vorstellung) : Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Kaiser Heinrich.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Köuig Heinrich. Abends 7# Uhr: Renaissance.

Lessing-Theater. Freitag: Madame Sans- Gêne. (Jenny Groß.) Anfang 7x Uhr.

Sonnabend: Zum erst Schauspiel in 3 Akten voz Felix Philippi. Sonntag, Die Ehre, Abends 77 Uhr: Wer | 4

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Freitag: Die Frauenjäger. Schwank in 3 Akten von Geor sept und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson.

Sönnabend und folgende Tage : Die Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Stellvertreter. (Le Remplacant.) Schwank in 3 Akten von W. Busnah und G. Duval.

Neues Theater. S&iffbauerdaum 4 3. /5, Sigmund enburg. Komödie in 4 Akten von Für T ndau.

utenburg. Anfang 7 Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Marcelle. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr :

C

138 Paffagiere und volle Ladung. SD. „Fulda“, v. New-York kommend, hat am 5. Jan. Nachm. Punta Delgada und SD. „Lahn“, n. New-York bestimmt, am 6. Jan. Mrgs. Dover passiert. D. „Stuttgart“ am 6. Jan. Mrgs. in ew-York angek. D. „München“, v. New-York kommend, am 6. Jan. Nm.. a. d. ejer angek. RNPD. „Sachsen“, von Oft-Asien kommenvo, am 6. Jan. Vm. in Genua angek. RPD. „Preußen“ am 6. Jan. Vmn. die Reise v. Southampton n. Genua fortges. D. „Löwen: burg“ hat, von Brasilien kommend, am 5. Jan. Nm. Las

Palmas passiert.

_ Hamburg, 7. Januar. (W. T. B.) Der Schrelldamvfer „Fürft Bismarck*, welher auf der Ausreise nah New - York gestern früb den hiesigen Hafen verlassen batte, ift infolge des niedrigen Wasserstandes bei Blankenese festgerathen.

London, 6. Januar. E T. B.) man“ ift auf der Ausreise

gelperrt. Pasfau

flühteten die Der Uniondampfer „Nor - | Stunde von

eute von Madeira abgegangen.

Theater und Musik,

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Smetana?’s komishe Oper „Die verkaufte Braut“ unter Kapellmeister Wein- gartner’'s Leitang zur Aufführung. Die Beseßung lautet: Kruschina : Herr Stammer : Marie: Fräulein Weiß; Micha: Herr Krasa ; Agnes: Frau Götze; Wenzel : Herr Lieban; Hans: Herr Sommer; Kezal: Herr Mödlinger ; Springer: Herr Philipp; Esmeralda: Fräulein Dietrich. Den Stluß bildet das Ballet „Die Puppenfee*, in welchem die Damen Dell’Era und Urbanéka auftreten.

Im Königlihen Schaufpielhause Leben ein Traum“ in folgender Besetzung gegeben : Basilius, König von Polen: Herr Molenar; Sigismund: Herr Matkowsky ; Afftolf : err Purschian ; s Frau von Hochenburger : Clotald: Herr

rl. Poppe.

einer Ladung \cheitert.

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wird morgen „Das

Bureaus*

Mannigfaltiges. E, Der „Kyffhäuser-Verband“ der Vereine Deutscher i

Studenten veranstaltet am Donnerstag, den 14. Januar, Abends

Breslau, 7. Januar. aus Liffa (Posen): Auf dem hiesigen Ba of en Abend bei der Ausfahrt der nah Breslau bestimmte seinen sechs leßten Wagen. i Kreis-Ständehauses. Der Menschenleben ist nit zu beklagen.

1 bier gelegen, während in Paffau selbst

Brest, 6. Januar.

befand, ist dem ,W. T. B Von der 18

_ St. Petersburg, 6. Januar. sür die Notbleidenden in Indie ¿ember in großen Partien in Odessa einzutreffen.

Montreal, 6. Januar. brach beute

Die Ee n

üterzu Wagen

, 7. Januar.

Bewohner aus den Häusern. Auch

nihts bemerkt wurde.

Phosphat auf der Fa

ertrunken sind.

in welhem 7

85 Ukr, in der Philharmonie einen Festkommers zur Feier der hundertsten Wiederkehr des Geburtstags weiland Seiner Majestät Kaiser Wilhelms des Großen. N

„Probleme der Erdphysik“ lautete das Thema eines | - Vortrags, welchen gestern Dr. P.Schwahn in der alten „Urania“ (Invalidenstraße) hielt. Eine nur geringe Zubörerschaar hatte ih eingefunden, um fih über den Stand der Erforshung des Erdinnern zu informieren; die Ferngebliebenen aber werden es faum zu bereuen haben, die rein theoretishen und bypothetischen Erörterungen über die Beschaffenheit eines faft völlig unbekannten Gebiets versäumt zu haben. Ob der Kern des Erdballs feuerflüssig oder stablhart ist, ob die Erdkugel etwa wie eine Zwiebel aus verschiedenen Schichten besteht, die rach dem Mittelpunkte zu eine immer größere Dichtigkeit haben, ist eine ofene Frage. Positiv bekannt sind nur die Wärmegrade der Erde bis zu einer Tiefe von 2000 m, aus deren progrefsiver Zunahme \ich auf die Temperatur am Mittelpunkt schließen läßt; alles Andere beruht auf geiftreihen Hypotbesen, Wahrscheinlihkeitsrehnungen, S@lüfsen,

Schiller-Theater. Freitag, Abends 8 Ubr: Zum ersten Male: Der Scierling. Die Komödie der Jrrungen.

Sonnabend, Abends §8 Uhr: Der Schierling. Die Komödie der Jrrungen,

Anfang 7ck Uhr.

5 Akten. Nach dem

Theater des Westens. Kantftraße 12. (Bahn- hof Zoologifher Garten.) Freitag: Harakiri. Anfang 7+ Uhr.

Sonnabend: Zum ersten Male: Der Militär- ftaat. Lustspiel in 4 Aten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Bei halben Preisen : Fedora. Abends 74 Uhr: Der Militärftaat,

inrihtung vom Ober-Inspektor Brandt.

Große Oper in 5 Akten von Meyer-

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Dirertion: Julius Frizsche. Freitag: Der Sckhmetterling. Operette in 3 Akten (mit theil- weiser Benutzung einer fremden Grundidee) von A. M. Willner und Bernh. Buchbinder. Musik von Carl Weinberger® In Scene gesegt von Julius Frißshe. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi.

Anfang 7# Ubr.

Sonnabend, den 9. Januar: Erster großer Masfeuball. 3 Musikkorps, 2 Ballets, 100 Tän- zerinnen und 30 Tänzer. Die Büffets hat der Hof- Traiteur Seiner Majeftät des Kaisers Herr A. Huster (Englishes-Haus) übernommen. Herrenkarten à 7 M, Damenkarten à 4 Æ sind an der Tageskasse des Theaters Unter den Linden (Linden-Galerie), sowie bei den bekannten Vorverkauféftellen und im Invalidendank, Unter den Linden, erhältlich.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis zur Hälfte ermäßigten Preisen: Die Fledermaus.

Morituri. (Teja. Fritzchen.

Hamlet.

Zum erften Male: Der Schuß.

Thalia-Theater (vorm. Adotph Ernst-Theater). Dresdenerstraße 72/73, Direktion: W. Hasemann. Freitag: Goldene Serzeu. Schwank in Akten von C. Karlweis. Darauf: Das Wetterhänschen. (Weather or no.}) Musika- lisches Genrebild von Adrian Noß. Deuts von ‘u vdpge Pg Musik von Bertram Luard Selby. ang r.

Sonnabend: Goldene Herzen. Hierauf: Das Wetterhänschen.

In Vorbereitung: Frau Lieutenaut. Vaudeville- Operette in 3 Akten von G. Serpette und V. Noger.

Bentral - Theater. Alte ‘Iakobftraße 30. Direktion: Richard Sulz. Freitag: Emil Thomas a. G. Eine wilde Sache. Große Ausftattungs- pofse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von W. Mannftädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 72 Ubr.

Sonnabend und die folgenden Tage: Eine wilde

en Male: Wer wars? Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche

(Le Dindon.) es Feydeau, über-

Anfang 7 Ubr. e auenjäger.

Laut reitag: ictorien die deutshe Bühne bearbeitet von

In Scene gesezt von Sigmund

Konzerte.

Sing-Akademie. Freitag, Anfang 8 Uhr: L. Abonnements-Konzert von Flor. Zaijic

Ib : Sch{hwank in 3 A Ln Dos D S: Kraat:.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Konstantinopel, 7. Januar. (W. T. B.) Der Oberft Peschkow ijt von Kreta hier eingetroffen und hat dem Doyen des diplomatishen Korps Freiherrn von Calice den definitiven Entwurf eines Gendarmeriegeseßes überbracht mit der Bitte, übrigen Mitglieder der Kommission, wel dieses Geseßentwurfs eingeseßt war, si Aviso „Fuad“ dort auf eine Rekognoscierungsreise in das Innere.

denselben bei der Pforte zu befürworten. Die e zur Vorberathung lnd am 5. d. M. mit dem nah Rethymon abgereist und begeben fih von

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

der Konzertsängerin Fräulein Lula Gmeinuer, sowie des K. und K. Kammervirtuosen Herrn Alfr. Grüän- feld (Klavier).

Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert. Freitag: 7. Wagner-Abeud.

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 75 Uhr: TTL. Lieder-Abend von Dr. Ludw. Wüllner.

Zirkus Renz. Karlstraße. Saison 1896/97.) Freitag, Abends 74 Tihr : Parade-Gala-Vorféellung. Kolofsaler Erfolg! Luftige Blätter! ;

Sonnabend: Lustige Blätter! \

Sonntag: 2 _Vorst-llungen 2. Nachmittags 4 Uhr: Auf vielseitiges Verlangen: Aufführung des olen militärischen Ausstattungsstückes: 1870 0R, bends 75 Ubr: Kolossaler Erfolg! Lustiÿze Vlätter! Preise der Pläße zur Nachmittags-Vedx- stellung: Logensiß 3 #, Parquet- und Tribünenstsp 2 #4, Balkon 1 Æ 50 4, Zweiter Plaß 1 M6, Galerie (Stehplaß) 50 4. ußerdem hat jede: ¡r Besucher das Recht, auf das von ihm gelöfte Billed 1 Kind unter 10 Jahren frei einzuführen. Jede: \s

C(Jubiläums-

Plag die Hälfte. Abends gewöhnliche Preife. et

Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Emma Stiefbold mit Hru. fre

Lieut. Ernft Frhrn. von Kleist (Kar srube, Baden—Ettlingen). j Verehbeliht: Hr. Prem.-Lieut. Oscar von Schweiniß mit Luise verw. Gräfin Lambsdorff, geb. von Bach (Liegnitz). ¿ Geboren: Eine Tochter: T Prem.-Lieut.

von Anderten (Berlin). n. Gymnafial- Hrn. Landrath

Direktor Bähnish (Oblau). Bergius (Adelnau). T Amtsgerihts-Nath Marx Friedlaender (Berlin).

Gestorben: Verw. Fr. Stiftshauptmann Adal-

bertha von Wedel, geb. von Kalckreuth (Brauns-

forth). Hr. Landrath a. D. Ludolf Frhr. von

Uslar-Gleihen (Hildesheim). Hr. Rentmeister a. D. Adolph Boehmer (Darkehmen)

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. Dr

Fünf Beilagen ¿ne

und Seiur. Gräufeld, unter gütiger Mitwirkung

(eins{ließlih Börsen-Beilage).

Volkszeitung“ me tg leiste B mit : ftürzte in den Park des Materialschaden ist bedeutend. Verlust an Die Strecke nach Breslau ift

S L ern. H courde a Grafenau rdbveben wahrgenommen, na erien der „Donauzeitung“ au fast im ganzen Bayerischen Walde verspürt é :

j ( worden ist. Stellen: weise war die Erschütterung sehr h f e

eftig; in mebreren Ortschafren i i in Hals, eine halbe wurde ein heftiger Erdstoß wahrgenommen,

Ein tetgesGer Dampfer, der sih mit

k rt von Antwerpen nah Bayonne .“ zufolge an den Tête-de-chat-Felsfen ge- 1 Perfonen zählenden Mannschaft sind dret gerettet und zwei ertrunken; alle übrigen sind verschwunden; man ntmmt an, daß sie ebenfalls

Die Getreidesendungen n beginnen feit dem 30. De-

( Nach einer Meldung des „Reuter’schen bi in dem Ursulinerinnen-Klo fter bet Roberval am St. Iohns-See (Provinz Quebec) e erplosion Feuer aus,

as

„infolge einer L in wel / Ursulinerinnen ver- Kloster und das Schulgebäude wurden gänzli

weitere Kind zahlt auf Balkon, zweitem und dritter in

N

i gehalten.

Mals der größere B-fig, kann si dadurch

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Statistik und Volkswirthschaft.

Verschuldung des ländlichen Grundbesigzes HUs s in SAlcowic-Göl fein.

Seit mehreren Jahren haben in dankenswerther Weise einzelne Amtsgerichte für ihren Sprengel freiwillig Nachweisungen über die Verschuldung der landwirthshaftlihen Besißungen, soweit dieselbe bei Gelegenheit von Besitßveränderungen hervortritt, na bestimmten, vom Königlichen Statifti{hen Bureau aufgestellten Formularen ge- liefert. Von einem diefer ‘Amtêgerichte, einem s{leswig-holsteinischen, liegen au für die neueste Zeit wiederum Angaben vor, welche die „Stat. Korr.* veröffentliht. Danach betrugen im Jahre 1895/96

in Mark

e

die vom neuen Vebernehmer binnen 3Monaten

ge- einge- [öshten tragenen

Schulden 1) Erbtheilungen einshließlich der Grundstücksüberlafsung bei Lebzeiten :

a. 1 Besißung von 75 a bis unter 2 ha 14 b. 2 Besißungen von 2 ha bis unter 10 ha . c. 12 Besißungen von 10 ha bis unter 50 ha . 2) sonstigen Besitz- veränderungen : a. 8 Besißungen unter 75 a. b. 10 Besißungen von 75 a bis unter 2 ha . e. 17 Besißungen von 2 ha bis unter 10 ha . d. 6 Besißungen von 10 ha bis unter 50 ha . e. 5 Befißungen von 50 ha und

darüber . . . 3938 218760 44000 41 000 215 760 zus. bei 61 Be-

sfißungen . 11371 318374 44644 168 140 441 870

ie vorstebende, allerdings ja nur auf eine geringe Zahl von Grund- ita, e eliche und nur als eine Stihprobe unter vielen beahtens- werthe Zusammenstellung zeigt zunächst, daß mit Ausnahme einiger größerer Besitzungen die wirklihe Belastung überall der buch- mäßigen genau entsprohen hat, indem abgezahlte, aber ungelösht gebliebene Schulden niht vorhanden waren. Sodann ergiebt sie eine erhebliche Mehrvershuldung als Folge des Besitzwehsels. Bei den Erbtheilungen u. \. w. blieb in einem Falle die Vershuldung unver- ändert; in den 14 übrigen Fällen \tieg sie, in allen 15 Fällen zu- sammen im Durchschnitte von dem 5,2/ahen bis zu dem 25,9fachen Grundsteuer-Reinertrage. Von sieben bisher s{chuldenfreien Grund- ftücken, sämmtlih von E ee, blieb nah Vollziehung der eilung nur noch eins unbelasftet. : : Sas dis Brsitnedsel unter Lebenden betrifft, so waren die 35 Besißungen unter 10 ha, eine einzige Parzelle ausgenommen, vor dem Besitwechsel noch schuldenfrei; auch wurden nur zwei davon unter 0,75 ha und vier von 2—10 ha Umfang, einige davon nah gutachtliher Aeußerung der Behörde allerdings bis zu ihrem vollen Werthe, dur den Besizwehsel mit Schulden belastet. Immerhin blieben von den 35 Grundstücken noch 28, nämlich 5 unter 0,75 ha, sämmtlihe 10 von 0,75—2 ha und 13 von 2—10 ha Fläche, \huldenfrei, Weit ungünstiger tellt sich das Verhältniß bei den mittleren und größeren Besißungen. Diese waren {on vor dem Besißwechsel sämmtli vershuldet, und keine von ihnen erfuhr dur den Üebernebmer eine Entlastung; ihre Vershuldung nahm vielmehr mit Ausnahme eines Falles noch zu und erreichte damit bei den Befißungen von 10—50 ha das 93 fache, bei denjenigen von 90 ha und darüber fast das 55 fache des Reinertrages. : Sließlich gingen auch noch zwei Besißungen von 127,19 bezw. 22,64 ha dur Parzellierung an 13 bezw. 7 neue Erwerber über. Von diesen licßen insgesammt nur 5 ein Restkaufgeld eintragen, wodur die Belastung der Bestandtheile der ersteren sih von 17 360 auf 37 000 Æ steigerte, während die der anderen bisher mit 4000 #4 belasteten sämmtlih s{uldenfrei wurden. ; i Die hier besprochenen Grgebnifse für ein kleines Gebiet gewinnen an Bedeutung, sofern dabei gewifse, auch in ähnlichen Beispielen beobachtete Grsheinungen hervortraten. Als solche wären zu nennen: sehr ungleihmäßige Verschuldung, sodaß in derselben Gegend shulden- freie, mäßig und übermäßig vershuldete Grundstücke mit einander abweseln; ferner ein ungünstiger Einfluß des Besißwechsels auf die Verschuldung. Ließen si die Ziffern für ein so kleines Gebiet ohne weiteres verallgemeinern, so würde man noh eine Reihe anderer be- merkenswerther Thatsachen in ihnen auëgedrückt finden. Erstens wechseln unter Lebenden überhaupt nur bereits vershuldete und zwar bo vershuldete Grundstücke größeren oder mittleren Umfanges ihren Besißer; die shuldenfreien und daß solche vorhanden sind, zeigen die r i der Erbtheilungen werden von den Besigzern fest- weitens erfahren jene verschuldeten Grundstücke durch den Besißwehsel unter Lebenden nur noch Mehrbelastungen, während die kleineren davon nur wenig betroffen werden, meist sogar s{uldenfrei bleiben. Hiernach würden als Käufer von ländlihem Grundbefiß in

bei

der Grundsteuer- Reinertrag die buchmäßige Verschuldung die abgezahlten, aber niht ge- löshten Schulden die Verschuldung nah Durchfüh- rung des Besitz- wehsels

800 800

31 4 600

4 990 98 440

22 600

108

640 6700 6700

1628 71644 644 16 000 87 000

der Regel nur mäßig bemittelte Leute auftreten, die dann je nah

ihren Neigungen ein kleines, aber s{huldenfreies oder ein größeres, d erheblich vershuldetes und noch weiter zu vershuldendes Besiß-

| thum erwerben. Daß gleichwohl de P Laute aidcint

) ° i wei er ver|chu

Grunkdsteuer-Reinertrage stellenweise no tléren das hier das leigenilihe Pfandobjeft nicht in den grundsteuerpflihtigen Theilen der Besi A ; N in Gebäuden und Zubehörungen besteht. : Nicht unbemerkt mag \chließlich bleiben, daß in unserem Bei-

piel der Erbgang die Grundstücke ungleich seltener s{uldenfrei läßt, “ihnen “i E Belastungen bringt, als der Besißwechsel unter

Lebenden. Ein besonders nachtheiliger Einfluß des Ecbgangs wäre daraus aber noch nit zu folgern, da es mögli is, daß in andern Fällen der Grbgang dem Besitzer oder seiner Ehefrau wiederam er- peblichen Vermögenszuwachs schaft. Ueberhaupt find wie {on Demerkt wurde Beispicle wie das vorliegende nur beweiskräftig, Wenn sie in entsprechend großer Zahl vorhanden find. Um so dankens- {werther werden weitere Aufstellungen der Amtsgerichte sein.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 7. Januar

Der Weinertrag des Jahres 1896 in Württemberg.

Nach einer vorläufigen Zusammenstellung der von den württem- bereisen Kameralämtern an das Statistische Landesamt in Stuttgart eingesandten Herbstertrageübersihten war das Ergebniß des letztjähricen Weinherbstes im Lande Folgendes : i Die Weinbauflähe von 17 011 ha (gegen 17 051 ha im Vor- jahre) ergab insgesammt 426 900 h1 Wein (im Vorjahre 334 550, im Jahre 1894 351 864, im Jahre 1893 276 181, im Jahre 1892 157 142 h1), fomit durchschnittlich vom Hektar 25,10 h1 (im Vor- jahre 19,62, im Jahre 1894 20,59, im Jahre 1893 16,00, im Iahre 1892 8,99 1). Unter der Kelter, beziehungsweise überhaupt während des Herbstes kamen zum Verkauf 262719 h1 oder 61,59% (aecgen 69,6% im Vorjahre, 630%/ im Jahre 1894, 76% im Jahre 1893, 74%/o im Jahre 1892) des Gesammterzeug- nisses. Der Erlös des unter der Kelter verkauften Weins beträgt 6419622 Æ (im Vorjahre 13 055127 #, im Jahre 1894 5108532 A, im Jahre 1893 9899396 #, im Jahre 1892 6 942 219 4), wona der durhschnittlihe Verkaufspreis für das Hektoliter ¡u 24 4 44 S (im Vorjahre zu 56 #4 09 4, im Jahre 1894 zu 23 M 21 S, im Jahre 1893 zu 46 4 91 & , im Jahre 1892 zu 59 M 75 A) fih berehnet. Bei Zugrundelegung dieses Durchschnittspreises würde der gesammte Geldwerth des 1896er Weinertrags auf 10433 436 #4 (im Vorjahre 18764910 4: im Jahre 1894 8 057 070 Æ, im Jahre 1893 12850 715 Æ, im Jahre 1892 9 347 676 6) fi belaufen. L

Der Vergleich des 1896er Herbstes mit den Ecträgnifsen der 69 jährigen Vorperiode 1827/1895 ergiebt Folgendes: Hinsichtlich der erzeuaten Menge gehen dem 1896 er Weinertrag_ nur folgende 25 Jahrgänge vor: 1827, 1828, 1833—1835. 1837, 1840, 1842, 1846—1849, 1857—1859, 1862, 1863, 1867, 1868, 1870, 1874, 1875, 1884,- 1885, 1888, und den Durchschnitt der 69 Vorjahre, welcher 397 956 h1 ausmacht, übertrifft der 1896er Jahrgang um 7,39% Auh der Geldwerth des 1896 er Weinertrages übersteigt den Durchschnitt der 69 jährigen Vorperiode, welcer sih zu 8873 146 M berechnet, und zwar um 17,6 9/0, während er hinter dem durhschnitt- lichen Geldwerth der leßten 25 Jabre 1871—95 um fast 10%/ zurüdck- bleibt. In dem Zeitraum 1827 70 weisen einen höheren Gelderirag nur die Jahrgänge 1834, 1846, 1857—59, 1862, 1863, 1868 und 1870, in dem darauf folgenden Zeitraum 1871—99 einen niedrigeren Geldertrag nur die Jahrgänge 1871, 1877, 1879, 1880, 1882, 1886, 1891, 1892, 1894 auf. Der für die 1896 er Herbstverkäufe sch berehnende Durchschnittspreis von 24 M 44 4 für das Hektoliter übersteigt um weniges den Durhfcbnitts- preis der 69 Vorjahre mit 23 ( 7 &Z. Einen niedrigeren Durch- schnitte preis in den letzten 25 Jahren weifen nur die Jahrgänge 1879, 1885, 1888, 1894 auf, während ein annähernd gleicher Durchschnitts- preis in den Jahren 1871 (24 M 45 4) und 1882 (24 (A 53 4)

erzielt wurde.

Invaliditäts- und Altersversicherung.

Bei der Hanseatischen Ar Meran ge ana sind I. qu ägen auf Gewährung von enten eingegangen: a. O im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 354 und 1896 3951, zufammen 2948; b. an Fnvalidenrenten: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 1895 895 und 1896 948, zusammen 2875; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 bei dieser Versicherung®8anstalt an Renten- anträgen im Ganzen eingegangen 5823. Von den Anträgen auf Alters- rente entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 4838, Bremen 629, Hamburg 1831 und von den auf Invalidenrente auf das Gebiet von Lübeck 303, Bremen 908, Ps 1667. Von den Anträgen auf Altersrente sind bis Ende Dezember 1896 erledigt worden 2912,- und zwar 2534 durch Rentengewährung, 337 durch Ablehnung und 41 auf sonstige Weise. Von den Altersrenten- Empfängern sind inzwischen ausgeschieden 607, von diesen sind ver- storben 571. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende Dezember 1896 erledigt worden 2743, und zwar 1997 dur Renten- gewährung, 650 dur Ablehnung und 96 auf sonstige Weise. Von den Invalidenrenten-Empfängern sind inzwischen ausgeschieden 969, von diesen sind verstorben 525. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sih die noch im Bezuge der Rente befindlichen Personen folgendermaßen: Lübeck 317 Altersrenten, 167 Invalidenrenten ; Bremen 409 Altersrenten, 527 Invalidenrenten ; Hamburg 1201 Alters- renten, 734 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jeßt gewährten Renten macht insgesammt 659 751,50 Æ aus, von welhem Betrage 163 368,40 e für die inzwishen ausgeshiedenen Rentenempfänger ab- zuseßen sind. Nah den Berufszweigen vertheilen sih diefe 4531 Rentenempfänger auf folgende Gruppen : Landwirthschaft und Me 284 Rentenempfänger, Industrie und Bauwesen 1905, Handel un Verkehr 890, sonstige Berufsarten 385, Dienstboten 2. 1067 Renten- empfänger. I1I. Anträge auf Rückerstattung der Beiträge sind ein- gegangen : a. Anträge gemäß § 30 des Geseßzes: im Laufe des Jahres 1895 425, 1896 2302, zusammen 2727; b. Anträge gemäß § 31 E Gese es: im Laufe des Jahres 1895 83, 1896 377, zusammen aa also Anträge auf Rückerstattung im Ganzen 3187. Von diesen us Anträgen entfallen auf das Gebiet von Lübeck 248, D T L Hamburg 2154, zusammen 3187. Davon sind erledigt durch Nü- zahlung 2614, dur Ablehnung 325, auf sonstige Weise 40, zusammen

2979, mithin unerledigt 208.

Literatur.

ie Siedlungsgenossenshaft. _ Versu einer positiven P des Fern cinibatus dur ch Lösung des Genossenschafts- problems und der Agrarfrage, von Dr. Franz P eimer, Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot. Preis 13 4 Bei dem allgemeinen Interesse für das Genossenschaftêwesen und die Agrar- frage dürfte ein Werk wie das vorliegende einer weiten Verbreitung sicher sein. Es erstreckt sih gleihermaßen über die Gebiete der Gewerbepolitik, der Landwirthschaft politik und der Moralstatiftik, maút Streifzüge in die Geschihte der Nationalökonomie und namentlich des Sozialismus, befaßt \sich ferner hier und da mit der politischen und internationalen Wirthschaftsgeschichte und greift zuweilen auch über die Grenzen der sozialen Disziplinen hinaus in die Nachbargebiete. Freilih wird man vielen in dem um- fangreihen Werke enthaltenen Ausführungen nicht beipflihten fönnen. Der Gedankengang des Verfassers, des 4 egründers einer Siedlungs- genossenshaft nah dem von ihm vertretenen System, ift folgender. Es sei ein von der Wissenschaft nicht bestrittener Kaufalzusammenhang : Wo irgend eine Klasse die Grundrente von Feldland ziehe, das eine andere Klasse bestèlle, werde diese abgestoßen. Die Ur- form dieser Ausnußung der Bauernklasse sei das Latifundiensystem. Es habe Athen, Sparta und Nom entpölkert, im 9. und 10. Iahr- hundert Frankrei, Spanien, Italien und Deutschland so an Vien|h:n- zahl ges{wäht, daß Normannen, Magyaren und Mauren diese ehe- mals unershöpflich menshenreihen Staaten hätten überrennen können, daß kleine Wikingerhaufen z. B. bis tief ins Frankenreih hinein Sagdpartien hätten unternehmen dürfen, ohne gestört zu werden. Dann sei bis ins 14., 15. Jahrhundert hinein eine

Epohe der Bauernkonservation gefolgt, in welcher sie die

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rundrente fast unvetkürzt genossen hätten. Diese Zeit sei vie De e E expansiven Kraft des Abendlandes, das Hundert- tausende in den Kreuzzügen habe vers%wenden dürfen, ohne es daheim durch Bevölkeruncsschwund zu büßen, das gewaltig kolonisierend in den slavischen und preußischen Often vorgedrungen sei. Dann sei die Zeit der Latifundienbildung, die kapitalistish-neuzeitlihe gekommen : und wieder sei die Bevblkerung- enorm gesunken, hauptsächlich in den an Majoraten reihen Ländern: Spanien, Portugal, Italien; und noh unfer Jahrhundert habe den letten riesenhaften Prozeß der Art gesehen: . die Entvölkerung Irlands auf fast die Hâlfte seiner Einwohnerschaft. Früher sei die Bevölkerung einfach verschwunden, habe sich nicht reproduziert. Heute verschwinde sie nur vom Lande, sie wandere aus oder ab. Aber das Gefeß walte genau fo wie im Mittelalter und Alterthum. Wo der Bauer nit Nußnießer fet, vershwinde er. Neuzeitlih sei nur die neue Form, daß der Bauer au als freier „Eigenthümer“ der Nußung beraubt sein könne, näm- li durch Realvershuldung. Wo aus den Bezirken fklein- bäuerliher Bevölkerung eine ftarke Wanderung stattfinde, ergebe die Untersuhung Uebershuldung. Wenn man die Ziffern der Auswanderung xach der Größe ordne, woher sie auch ge ne aus Staaten, Provinzen oder Kreisen, so babe man fie au nah dem Prozentsaß des Großgrundbesißes geordnet. Großbritannien verliere in diesem Jahrhundert dreimal fo viel Auswanderer als Deutschland, Westdeutschland nur einen winzigen Theil der Emigranten- verluste der östliben Provinzen Preußens; in Oftelbien babe der Regierungébezirk Stralsund mit 76 ?/o Großgrundbesiß in den fünf Jahren 1885/90 5,59% feiner Bewohner dur Auswanderung abgegeben, dagegen der MRegierunasbezirk Gumbinnen mit 31,7 9% Großgrundbesiy nur 0,062 %/o, also fast hundertmal weniger. Noch viel stärker als die Auswanderung sei die inländi) Abwanderung. 1885 bis 1890 hätten z. B. Ostelbien 6á0 000 Menschen verlassen; davon seien 180 000 auë- und 460 000, d. h. fast dreimal soviel, inländish abgewandert. Was hgbe diefe Bevöl- ferung8abnahme der Landdiftrikte für Folgen? Oppenheimec selbst faßt einmal die Antwort auf diefe Frage kurz in dem Saye zusammen, den er auh zu beweisen fut: „Die Auëwanderung ift die Ursache der Agrarnoth und die Abwanderung die Ursache der Induftrie- noth.* Die fast 15 Millionen Auswanderer, die in diesem Jahrhundert allein Nord-Amerika besiedelt hätten, würden größtentheils freie Bauern auf umfangreichen urbaren Flächen. Jn der Union habe 1850 bis 1880 das Farmland um 98 Millionen Hektar, und zwar um über 50 Millionen Hektar von 1870 bis 1880 zugenommen. Von fast kostenlos erworbenen Aeckerx, auf jungfräulihem Boden gezogene Ernten überflutheten den europäishen Markt und würfen die Preise; und solange noch so viel fruhtbares Land zur Verfügung ftebe (Argentinien, Canada, Vereinigte Staaten von Amerika, Süd-Rußland, Sibirien u. \. w.), werde die leiseste Hebung des Weizens und des Roggenpreises nur bewirken, daß die jeßt etwas ins Stocken gerathene Kolcnisation neue Flähen in die Produktion ziehe. Für die Industrie Europas habe diese Au8wanderungéfluth zuerst sogar Vortheile gebraht; die Emigranten seien, bis ihre eigene Industrie sih entfaltet habe, kauffräftige Abnehmer der altländishen Industrie gewesen. Um so mehr leide die Industrie unter der Abwanderung, ihre Abnehmer auf dem Lande vershwänden, ihr Binnenmarkt ver- enge sich mehr und mehr, und gleichzeitig werde die In- dustrie durch das verzweifelte Angebot der fkapitallos einge- wanderten Landarbeiter, die à tout prix arbeiten müssen, zu einer immer steigenden Ausdehnung der Produktion verlockt. Noch viel furchtbarer als auf die industriellen Unternehmer wirke aber die ZU- wanderung in die Induftriebezirke auf die industriellen Arbeiter. Die Neulinge überfüllten immer wieder die Cadres der „Reservearmee“, drückten den Lohn dur ihr kapitalloses Angebot, gäben der Industrie billige Produktionskosten mit niedrigen Löhnen und führten fo ihre Erweiterung und die Krisen herbei, die dann mit ver- doppelter Wucht auf sie niederführen. Dieser Symptomatologie läßt der Verfasser die MeURtagie der sozialen Frage folgen, indem er nah- zuweisen sucht, daß vornehmlih zwei Dinge den Bauer veranlaßten, dem platten Lande den Rücken zu kehren, und die gesammte Volks- wirthschaft shädigten : Hypotbekarkredit und Latifundienbesiß, und daß die gemeinsame Wurzel von Realverschuldung und Latifundienhäufung ein Rechtsinstitut, das ausscließlihe, römische, „quiritishe" Eigen- thumsrecht am Boden sei, um daun in den weiteren Abschnitten des Werkes seine Therapie zu entwickeln. Nur eins könne helfen: Festigung der Mafsen auf dem Lande. Um dies zu erreihen, müfse eine Organisation des landwirthschaftlihen Gewerbes gefunden werden, welche erstens die Nugnießung des Bodens au den Bebauern ge- währleiste, und welhe zweitens den Bauern eine materiell und sozial günstigere Lage gewähre, als die städtishe Lohnarbeit. Denn nur, wenn dies der Fall fei, würden die Massen aus freiem Willen auf dem Lande bleiben. Die Folgen einer folden Organisation für die Volkswirthschaft seien klar vorauszusehen. Wenn nur ein einziges Mal fünf Jahre lang die 460 000 oftelbiswen Landarbeiter, statt in die Jndustriedistrikte zu firöômen, in ihrer Heimath sich als Landwirthe ansiedeln könnten, dann wäre die industrielle „Neserve- armee“ in Deutschland verschwunden. Dann wären 460 000 Ab- nehmer industrieller Produkte mehr auf dem Lande; ihre Nach- frage nach Industrie-Erzeugnissen würde die Nachfrage nah Industrie-Arbeitern enorm fteigern und dieser Nachfrage ein zu niedriges Angebot von Arbeitékräften gegenüberstehen, und fo würden unter dem Walten der freien Konkurrenz die Löhne bedeutend steigen, weit über jede Trade-Union-Liste hinaus. Auf Grund dieser Schlußfolgerung kommt der Verfasser zu der Behauptung, daß sih die industrielle Arbeiterfrage nur vom Lande her lösen lasse. ie Hauptfrage sei nun die, ob es eine Form gebe, welche jenen Bedingungen entspreche. Der ersten Bedingung könnten theoretisch zwei Formen des Besißes genügen: der ifolierte Erbpähter und die landwirthschaftliche Produfktivgenofssen- schast. Aber der zweiten Bedingung kônne nur die leßte Form ent- \prehen. Denn dem unverschuldbaren Kleingütler stete kein Real- kredit zur Verfügung, wobl aber erhalte ihn die Genossenschaft auf ibr Eigenthum und ihre Solidarhaft leichter, als irgend ein Privat- besizer; und derifolierte Kleingütler repräfentiere eine weltwirthschaftlich rückständige Form, der seine Arbeit zersplittere, relativ übergroßes fixes Kapital in Wirthschaftsgebäuden 2c. gebrauhe und an Feldwegen, Rainen 2c. ein bedeutendes Landkapital versh rende, während die Produktivgenossenschaft ein moderner Grofbetrieb sei, welcher, plan- mäßig administriert und melioriert, sparsam mit Gebäuden und öfonomish mit der Zeit sei. Nun sei troß aller Vorzüge des [and- wirthschaftlihen Großbetriebes heute der Kleinbauer im Vortheil, sogar wenn er Korn verkaufe, weil alle Vorzüge des _Groß- betriebes mehr als aufgehoben würden durch einen Nachtheil, den er allein habe: er könne mit keinem Geld der Welt den Fleiß, die Sorgfalt und die Vorsicht des Mannes erkaufen, der zu eigenem Vortheil arbeite. Troy Arbeitézersplitterung, Maschinenmangels, Baukosten und Landverlusten rentiere der Kleinbetrieb besser als der Großbetrieb, weil der Bauer unvergleihlih besser arbeite als der Tazelöhner. Es sei also a priori wahrscheinli, daß ein Groß- betrieb, der zu seinen anderen natürlichen Vortheilen auch den« jenigen dieser vollendeten Arbeitsleistung habe, ein genossenschaftlicher Großbetrieb, der von Eignern bearbeitet werde, ein ganz besonders einträglihes Unternehmen fein werde. Der praktische Borschlag des Verfassers geht also dahin, landwirthschaftlihe Genossenschaften in

einer Form zu gründen, welhe die Vorzüge der beiden jeßt be-