1897 / 9 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

dem Harmonium übernommen haite, zeigte i demselben gewandt. _ Eine willkommene A die Violoncellovorträge des Herrn H. Beyer, und sicherer Technik das bekannte , Ave Maria" das Largo von Händel und ein Adagio von Golterm gleih den anderen aufgenommen wurde.

Im Königlichen Overnhause Leitung zur Aufführung.

Im Königlichen Schauspielbaufe findet morgen eine Auf-

führung von Gustav Freytag's Lustspiel „Die folgender Beseßung statt: Oberst Berg: He fessor Oldendorf: Herr Ludwig; Conrad Herr Herger; Shmock: Herr Hartmann; länder; Lotte: Frau Schramm; der auf Donnerstag, den 14. Januar, Abends 7 Uhr, Aufführung von Friedrich Hebbel’'s „Genoveva“ rillparzer-Feter an dieses Dichters Geburtstag kurze Zeit verschoben werden. innerung an den 25. Todestag

land ift die Tragödie in einer dem einrihtung bis jeßt noch nit erschienen. folgende: Pfalzgraf Siegfried: Herr Ludwig: Poppe; Golo: Herr Matkowsky; Katharina: land; die alte Margarethe: Frau Stollberg brandt: Herr Winter; Ritter Tristan:

Drago: Herr Molenar ; Caspar : Herr Nesper;

Link; Paulsen; Schmerzensreih: Jda Wirkler. Das Deutsche Theater bereitet als nächste

jüngstes Schauspiel: „John Gabriel Borkman* vor.

noch Ende Januar in Scene gehen.

Im Theater des Westens geht am Sonnabend Philippi's Schauspiel „Der Dornenweg“ mit Frau Nuscha Bußze in der Haupt-

rolle in Scene.

Der sehste Symphonieabend der Königlichen Kapelle Felix Weingartner's Leitung findet am 29. Januar ftatt.

unter Feier des 100 jährigen Geburtstages von diesem Abend nur Kompositionen diéses

Die Berliner Liedertafel (Chormeister:

ranz Sch

anstaltet am 31. Januar in der Sing- Akademie eine „Schubert- eier” unter Mitwirkung der Konzertsängerin Fräulein

of sowie des Baritonisten H langen aus\chließlich Werke Franz Schubert?'s.

Mannigfaltiges.

Heute Vormittag legenen Exerzierhause die Rekruten-Besicht 2. Bataillon und der 14. Kompagnie des 4. Garde statt. Die Rekruten des Füsilier-Bataillons werden 1. Bataillons und der 13. Kompagnie genannten 14. d. M. besichtigt werden.

Die Kommission des Magistrats für die Vorb ercitung

der Hundertjahr-Feier des Geburtstags belm?'s I. hat gestern unter dem Vorsiß des Zelle beschlossen,

getheilt werde,

Wetterbericht vom 12. Januar,

Morgens.

2 S DLA t tr

| Wind. Wetter. |

3/bedeckt 2\wolkig 2\wolki

4 bede 2\wolkenlos 2|bedeckt 1/Schnee 1/bedeckt

us 10 R.

Meeressp. red. in Millim.

Siationen.

Bar. auf 0Gr. Temperatur in 9 Cel

U. d.

5°C.

Belmullet Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm Stra i

„Petersbg. Moskau .

Cork Queens- Wn. Cherbourg . Ebe A amburg . . winemünde Neufahrwasser Memel

Bare A ünster. .. Karlsruhe Wiesbaden . München Chemniy .. Berlin .…. Wien .... Breslau . Ile d’Aix .. Nizza .….. | 754 Nebe tet l TOT bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Maximum im Osten hat sich südwärts nag Südrußland verlegt, Depressionen lagern vorm Kanal und über dem westlihen Mittel- meer. Ueber Zentral-Europa dauert die östliche Luftströmung fort, die über Dänemark \tark auf- tritt. Jn Deut¡chland is das Wetter kalt und trübe, ohne meßbare Niederschläge. Bana ist froftfrei. Erwärmung zunächst für das westliche Deutschland wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus, 12. Vorstellung. Venvenuto Cellini. Oper in 3 Aufzügen von de Wailly und Barbier. Deutsche Bearbeitung von Peter Cornelius. Musik von Hector Berlioz. In Scene gescgt vom Ober- Regisseur a eva: Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt, Dirigent: Kapellmeister

752 756 759 [D

762 |OSO T7 1D

769 |SW 775 |SD 778 |W

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Regen wolkig Dunst bedeckt bedeckt bedeckt Dunst bedeckt Dunst wolkenlos Nebel bedeckt Nebel bededt bedeckt bedeckt Regen wolki

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wechselung boten außerdem der mit edlem Ton

Leistungen dieses Abends außerortentlih günstig

gelangt morgen ctoc Berlioz? Oper „Benvenuto Cellini* unter Kapellmeister De

1 rr Klein; Ida: Frl. von Mayburg ; Adelheid Nuneck : Frl. Lindner ; Senden : Herr Purschian ; Pro- Bolz: Herr Keßler; Bellmaus: Piepenbrink : Herr Ober- Kleinmichel: Herr H

Dieselbe wird nunmehr zur Er- ag Grillparzer's am Donnerstag, den 21. Januar, stattfinden ugd bei diesem Anlaß „Sappho*“ in Scene gehen. Friedri Hebbel's „Genoveva“ (im Druck zuerst im Jahre 1843 ver- öffentlicht) ift. bisher nur in einer Bearbeitung unter dem Titel „Magellone" am Wiener Burgtheater gegeben worden.

riginal getreuen Bühnen- Die Beseßung Genoveva :

Herr L Conrad: Balthafar: Herr Arndt; Hans: Herr Heine; der tolle ein Maler: Hr. Uhlig; ein Jude: Herr Klein ;

eisters zu Gehör.

errn G. Severin; zur Aufführung ge-

fanden in dem in der Rathenowerstraße ge-

ber-Bürgermeisters der gemischten Deputation vorzuschlagen, daß den Schülern der städtishen Schulen am Sonnabend vor der Feier mit- sie hôtten sih am folgenden Sonntag in den Kirchen

au als Solist auf O f welhe Weis zu en, auf twe e von Bach-Gounod, ann vortrug, welches eitungen un

an dem G

eingartner’s fn stattfinden. Journalisten“ in | Tag haben und in der Veteranen gespeist werden.

eine. Wegen anberaumten erften muß die übliche (15. Januar) auf

und Werkzeuge der Thiere;

R Zu dés 19, Jahrh.; Prof. Dr.

ist Fräulein Fräulein Haver- ; Ritter Hilde- Purschian; err Herter ; laus: Herr Gdelknecht: Herr

Novität Ibsen?s Das Werk soll

recht.

8— 9 Derselbe, Aestbetik; im Drama der Frauengestalten ; (m. Skiopt.).

8—9 Dr.

Kalischer, Kommunismus 2c. Berlin.

Zentralhotel, Laden 14), raße 116a) und Selmar Ÿ ausgegeben werden. Spezie und versendet Prospekte das

Zur

ubert gelangen an | diesem Quartal aus.

Der Vortra zu Gunsten seiner hauses veranstaltet, umfa

A. Zander) ver- M. Münch-

ist. on der dürfte auf das literarische

ziehungsfraft ausüben. Zwei

igungen beim „Regiments z. F. morgen, die des

Regiments am

den 21. Januar, zutragen. Zum den 4. F Otto Ernft und Emil Marriot die Wiener Romandichterin.

Kaiser Wil- | erscheinen.

Dank ernten wird.

Schauspielhaus. 13, Vorstellung. Die Jour- naliften, Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. Regie: Herr Keßler. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag : Opernhaus. 13. Vorstellung. Mar: garethe. Oper in 5 Akten von Charles Gounod. Tert nah Wolfgang von Goethe's Faust, von Jules Barbier und Michel Carrs. Ballet von Emil Graeb. (Faust: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger. als Gast.) Anfang 7x Uhr. :

Schauspielhaus. 14. Vorstellung. Zum ersten Male: Genoveva. Trazôdie in 5 Aufzügen und einem Nachspiel von Friedrich Hebbel. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Zum25. Male: Die versunkene Glocke. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Die Wildente.

Freitag: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater. Mittwoch: Kaiser Hein- rich. Anfang 74 Uhr.

Donuerstag: Renaissance.

Freitag (18. Abonnements - Vorstellung): Zum ersten Male: Die Jungfrau von Orleans.

Lessing-Theater. Mittwoh: Wer war's? Anfang 7 Uhr. E Madame Sans-Gêne. (Jenny

roß. Freitag: Die goldue Eva. (Jenny Groß.)

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Mittwoch: Die Frauenjäger. (Le Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, überseßt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Die Frauenjäger-

Ueues Theater. Sgiffbauerdamm 4a. /5, Direktion: Sigmurd Lautenburg, Mittwoch: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutshe Bühne bearbeitet von ul Lindau. In Scene gefeßt von Sigmund autenburg. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag und foortide Tage: Marcelle. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Der Hüttenbesiter.

Bthiller-Theater. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Der Millionenbaner.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Schierliug. Die Komödie der Jrrungen.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Der Militär- staat. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Der Militärstaat. Vetta: Der Militärstaat.

onnabend: Zum ersten Male: Der Dornen-

Weingartner. Anfang 74 Uhr.

einzufinden. Ferner soll der Stadt-Baurath Hoffmann beauftragt mie dem Bildhauer Reinhold D tros

Kaisers Wilhelm am Montag, dem Q emeinde ansgeladit werden solle. vermittels der Ans ihre Häuser zu s{chmüdcken und zu i edenktage eine Festrede gehalten, die sollen festlih geschmüdckt und illuminiert werden, des Rathhausthurmes und im Saale des Berlinischen Rathhauses 1 Am darauffolgenden Dienstag sollen die âdtishen Arbeiter bei Auszahlung des vollen Tagelohns einen freien großen Turnhalle in der Prinzenstraße die

Die Humboldt-Akademie eröffnete gestern Abend in allen drei Lehrstätten ihre vopulär-wifsenschaftlihen Vortragécyclen und Unter- rihtsfurse des Winter-Quartals für Herren und Damen; der zu den Vorträgen der ersten Woche is auch ohne beginnen an den nächsten Abenden folgende Vorlesungen und Kurse: T. Im DorotheenstädtischenRealgymna fiuan, NW., Georgen- ftraße 309/31: Heute, Dienstag, 7—s8 Uhr, Dr. R. v. Hanstein, Waffen Ò 8—9 Derselbe, Zoologie, Weichthicre 2c. (beide m. Demonstr.); 7—8 Dr. F. Medizin u. Naturwissenshaft; Dr. . Kirchner, Deutsche Literatur der G wart; 8—9 Derselbe, Schiller als Philosoph; Doz. G English Reading 2c.; Dr, Emilie Rempien, Deutsches F Il. Im Falk-Realaymnasium, Heute, Dienstag 7—8 Uhr, Dr. M. Klein, Psychologie der Schrift ; 7—8 Doz. E. F. F Gegenwart; O. Fischel III1. In der Luisenstädtishen Ober-R schule, S., Dresdenerstr. 113 : Haas Dienstag, 7—8 Uhr, Dr. A. Chr. Alles Nähere enthalten die Prozramme, kannten Na Unges und in den 3

¿ Buchhandlung E. Haase (Potsdamer-

ahne’'s Buchhandlung (Prinzenstr. 54) fr R Luisenstadt ertheilt Auskunft or Stadtverordneter L. Rosenow, SO., gekündigten Vorlesungen fallen die Halbcyclen über französische Lite- ratur und Sprache wegen Krankheit des Dozenten Ch. Marelle in

Scyclus, den der Verein „Berliner Presse“ A im großen Saale des Architekten-

t diesmal sechs Abende, für die ein ab- wefelungsreihes, interessantes Programm zusammengestellt worden i erste Abend, Donnerstag, Publikum eine ganz besondere An- jürgere Autoren, [iterarishem Ruf gelangt sind: Wilhelm von Polenz und Freiherr von Ompteda, werden an diesem Tage nah Berlin kommen, um ihre neuesten Werke vorzulesen. gedenft Ludwig Fulda seine jüngsten Dichtungen vor- ersten Mal erscheinen am dritten Abend, Donnerêtag, ebruar, vor dem Berliner

Am vierten 11. Februar, wird, wie hon gemeldet, Felix Weingartner als Für den fünften Abend, Donnerstag, den 25. P. K. Rofegger gewonnen, der im Dienste der Wohlthätigkeit die weite Reise von Graz niht {heut und hierfür gewiß Am leßten Abend, Donnerstag, endlich wird Josef Kainz mit dem Vortrage eigener

1 Dresdenerstraße 72/73. Dircktion: W.

Begas in Berathung laÿ vor dem Denkmal des tfesttage, seitens der Stadt- lle Bürger sollen dur die lagsäulen aufgefordert werden, uminieren. Jm Ratbhause-joll beiden Rathbäuser sowie auf der Galerie

der

numeri

rautroein Abendkafse.

Zuteilt órerfarte frei. Es

Nubinstein, Ausg. Kavitel aus R. Penzig, Religionsphilosophie egen- . Duncan, amilien- W. Lüßowstr. 844 :

thren Tod.

rey, Naturalismus Derselbe, Shakespeare's Venezianische Dn ea l-

8—9

9 Dr. Gl. Klein, Geschichte der Stadt welche in be- Bureaux: Zentralbuchhandlung

seten.

Arbeiten den Cyclus beschließen. durch eine ge E R LEUIEE zu den Vorträgen entsprechen e agen 5 tex Prelser oer E (Ir tes zu erm en etlen a s n E E usgegeben o r alle karten sind zu Prie, 126), Speyer u. Peters (Unter den Linden und (Leipzigerstr. 8) und, soweit der Vorrath reiht, an der

Zu dem am Donnerstag, den 14. Januar, des Kaiserhofes stattfindenden Ballfe ft Deutschen Schriftsteller- Genossenschaft stehen für die Mitglieder des Klubs angehörigen Eintrittskarten zum Preise von 3 4 pro Pers,

Eingeleitet wird dieser

die Münchener Dichterin Carry Brachvogel. Die denen des n

#4 für einen numerierten und 1,50 4

anzen fehs Vorics! laß 12 4, ein unnumerierter Play 7 Eintritts, aben in den Buchhandlungen von nteneal, (iegt

in den Festrä des Klubs g der Genoffenschaft ibre

und Familien,

er]on an der

Kasse der Genofsenshaft (W. Kronenstraße 61) zur Verfügung. dur Mitglieder eingeführte Gäste werden Eintrittska L. pûr von 6 M pro Person abgegeben. ‘“ é

Thorn, 11. Januar. Kulmsee brannte das Wohnhaus des Besitzers des Gutes nieder; zwei Dienstmädchen fanden, dem ,W. T. B.“

eu zum Preise

Auf dem Ritlergute Niemczyk hej

zufolge, in den Flammen

London, 11. Januar. Das „Reuter’s{e Bureau“ meldet aus Bonny: Eine englische Expedition, vertretenden General-Konsul, dem ftellvertretenden Kommissar, dem Kommandanten der Truppen des Niger-Schcbutgebietes, zwei Mit, gliedern des Konsularkorps, cinem Arzt, zwei Z borenen Trägern, in durchaus fricdliher Mission ab. hier mit Nathrihhten eingetroffen, nah denen Expedition von Unterthanen

bestebend aus dem stell,

ivilperfonen und einge, M. nach der Stadt Benin Die Yacht des Konsuls ift nun die Mitglieder der des Königs von Benin ermordet worden

ging gegen den 1. d.

ewählte Kuratorium, Adressat chmidstr. 6. Von den an-

begann heute

der 14. Januar,

die schnell zu j Georg | warf

Am zweiten Abend, Donnerstag,

Boe der Hamburger Lyriker (Pseudonym für Emilie Mataja), Abend, R EAE den

edner

ebruar, ist

besonderen den 4. März, literarischer

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Frißshe. Mittwoh: Der Schmetterling. Operette in 3 Akten (mit theil- weiser Benußung einer fremden Grundidee) von A. M. Willner und Bernh. Buchbinder. Musik von Carl Weinberger. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Die Fledermaus.

Freitag: Die Fledermaus.

Sonnabend: Neu einstudiert: Zum erften Male: Gillette von Narbonne. Komishe Oper in 3 Akten ‘von Henri Chivot und Alfred Duru. Musik von Edmund Audran.

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst-Theater). semann. Mittwoch: Frau Lieutenant. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gustav Serpette und Victor Noger.

Dounerstag und folgende Tage: Frau Lieutenant.

Benitrai - Thester. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schulz. Mittwoch: Emil Thomas a. G. Eine wilde Sache. Große Ausstattungs- posse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von W. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 74 Ubr.

Donnerstag: Benefiz für Alma Seemann. Eine wilde Sache. A

Sonnabend, den 16. Januar: Neu einstudiert: Eine tolle Nacht.

Konzerte. Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert. Mittwoh: Unter freundliher Mitwirkung des Komponisten Herrn Schmeling. „Im Hardanger*“, norwegisher Walzer von Schmeling. „Ein Abend in Toledo“, Serenade und spanischer Tanz von S{hmeling. „La Rose hongroise“, ungarischer Walzer von Schmeling, unter persönlicher Leitung des Komponisten.

Saal Bechstein. Mittwoh, Anfang 74 Uhr: IL. Konzert (Klavier-Abend) von Muriel Elliot.

BPirkus Renz. Karlstraße. (Jubiläums-

Saison 1896/97.) Mittwoch, Abends 74 Uhr: Auferordeutlihe Vorstellung. Kolofsaler Er- folg! Lustige Blätter! Nene Eiulage. Leuch- tende Karrikaturen. Außerdem: Bagdad, arabischer Vollblutshimmelhengst, 6 Trakehner Rappheng te, dressiert und vorgef. vom Direktor Fr. Renz. Die doppelte hohe Schnle, geritten von Frl. Wally

weg.

Budapest, 12. Januar.

Nach Sthluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

(W. T. B.) Das Unterhaus mit der Berathung des Budgets. Der Berit:

erstatter Hegedues wies auf das Anwachsen der Ausgaben und die Art ihrer Deckung hin, bemerkte bezüglih der Valuta- regulierung, daß das vorliegende Budget diese Frage bereits im vorgerückten Stadium erscheinen lasse, das Gebiet der Politik nicht betreten zu wollen, mit der Erörterung der wirthschaftlihen Frage mehr gedient sei. Der Abg. Horanszk i bemerkte hierauf im Namen der National- partei, dieselbe werde niht für den Voranschlag stimmen, und der Regierung vor, das Land in der Quotenfrage verkauft zu haben. Der Minister- erklärte demgegenüber, er wolle mit der Quotenfrage befassen, kommen, wo die Regierung werde beweisen können, daß die Vor: aussezungen Horanszki’s i ]

Kossuth brachte sodann eine Resolution ein, die auf die Mißbräuche bei den leßten Wahlen hinweist, und erklärte im Namen seiner Partei, dieselbe verde das Budget ablehnen.

und erklärte, da dem Lande

räsident Baron Banffy ih meritorish jeßt nicht es werde aber die Zeit

eder Grundlage entbehrten. Der Abg.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

reiters Mr. Gaberel mit feinem großartig dresserten

Fuchshengst Albarac. Das phänomenale humo-

ristische Recheugenie Mr. Juaúdi als Gast. Doanerstag : Lustige Blätter!

HAEGSER R CED R T Familien-Nachrichten.

Verlobt: Elisabeth Gräfin von Sponeck mit Me Lieut. von Brésler 11. (Posen). ias nna Baum mit Hrn. Großh. Sächsischen Kammerherrn Sn von Chaulin (Danzig). Frl. Ina von Sittmann mit Hrn. Ritterguts- besißer Alfred Noeßschke (Obernigk— Dresden). ie Frida Probst mit Hrn. Realgymuasial-Lehrer . Stein (Gr.-Lichterfelde—Grünberg i. Schl.), Frl. Helene es mit Pru, Aisistenz-Arzt 1. Kl. Dr. Bernhard Dorn (Lübeck— Fritzlar). Frl. Johanna Müller mit Hrn. Fabrikbesitzer und Lieut. d. R. Etienne Douffin (Sorau N.-L,— Bunzlau). Frl. Ae PTE mit Hrn. Forst-Afsessor und Lieut. d. R. Paul Bertram (Neu-Ruppin). Frl. Marie Holthusen mit Hrn. Pfarrer Otto Niemann (Castellaun).

Verehelicht: Hr. Professor Dr. Jofef Fadasfohn mit Frl. Marga Kern (Bern).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Majoratsbesiger von Kalckstein (Schultitten bei Schrombehnen). Hrn. Prem.-Lieut. Ernst von Eisenhart-Rothe (Berlin). —Hrn. Rittergutsbesißer Albert Gilka (Dessow, Mark). Eine Tochter: Hrn. Stadtmissions-Jnspektor, Pastor M. Braun (Berlin). Hrn. Rittmeister Ernst von Rathenow (Ludwigslust). i

Gestorben: Hrn. Geheimen Regierungs-Rath Leo Delfa Tochter Elisabeth (M: Verw. e. Oberst-Lieut. Nosalie Heinlé, geb. von Putt- amer (Bad Kösen). Hr. Wirkliher Geheimer Ober-Regierungë-Rath a. D. Franz Carl Rennen Köl p: Hr. Amtsrath Wilhelm Rosenfeld Neuhausen). Fr. Alexandrine von la Vidòre, geb, von Heush (Dreéden). Hr. Superintendent Theodor Pfißner (Bocho b. Jüterbog). Hr. General. Lieut. z. D. Alexander Stol (Bonn). ge Leopold von Gostkowsky (Stolp i. Pomm.) Stiftsdame Leopoldine von Schepke (Dresden). Hr. Hauptmann a. Hermsdorf (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Sch olz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin E Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

A I E cmmau c Abien 4uS ftiengesellschafte) für die Woche

Renz und Frau Rob. Renz. Auftreten des Schul-

vom 4. bió 9, Januar 1897,

Abend für einen un,

D. Frhr. Carl von Bodck- 2

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger. 9.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 12. Januar

1897.

E E

Berichte von deutscheu Fruchtmärkten.

Qualität

Außerdem wurden am

gering |

mittel gut

Ners - Dur- | Am vorigen Markttage shnitts- | Markttage | (Spalte 1)

Marktort (100 kg)

bô- | nte-

ster E M | M |

nie- drigster

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Tag M M

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

kaufte h i nach über- Menge s 3 \{lägliher E - Schäßung 1 Doppel- SIOI opypel- zentner atur (Preis

unbekannt)

Doppel- zentner

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t 100 kg M C

11. | Neuß . | 15,80 | 16,30 | 16,30 | 16,80 | 16,80 |

Noggen.

| 11,30 | 11,80 | 11,80 |

l

11. | Neuß

Da L

11. | Neuß | 13,30 | 13,80 | 13,80 |

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

15. Sigung vom 11. Januar A L E

der Tagesordnung steht die zweite Berathung de

E betreffend das Diensteinkommen der Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlihen Volks-

1A eber den Beginn der. Debatte ist gestern berichtet

s 8 2 soll das Grundgehalt für Lehrer auf 900 M,

ü rinnen auf 700 M festgestellt werden, während der E ebe iadcbure (nl.) beantragt hat, E A bezw. 700 zu seßen: 1000 bezw. 800 1, und der Abg. es (fr. Vgg.) 1200 M als Grundgehalt festgestellt wissen will. Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bo se: Meine Herren! Der Antrag des Herrn Abg. Seyffardt ist zweifel- los diftiert von dem freundlichsten Wohlwollen für die Lehrer, von dem Wunsche, im Interesse der Lehrer ganze Arbeit gemaht zu sehen, und da ih mich in diesem Wunsche mit dem Herrn Abg. Seyffardt und, wie ih glaube, mit allen Parteien diefes hohen Hauses begegne, fo hâtte ih keinen dringenderen Wunsch, als daß es mir möglich wäre, einfah Hand in Hand mit diesem Antrage zu gehen und zu sagen: wir wollen die Sahe machen. Das kann ich nicht thun. Meine Herren, ich muß im Interesse der Lehrer und im Interesse des Zustandekommens dieses Gesetzes Sie dringend bitten, bei den Kom- missionsbeshlüssen zu béharren. Ich würde das nicht thun, wenn ih nit überzeugt wäre, daß es sich hier um die ganze Existenz, um das Zustandekommen des Gesetzes handelt. L Meine Herren, der Antrag des Herrn Abg. Seyffardt, das Grundgehalt zu erhöhen, is bereits überholt durch Ihre Kommissiontbeschlüsse. Er war in einem früheren Stadium einmal diskutabel. Er ist auch von uns auf das eingehendste erwogen worden in dem Stadium, als wir die Vorlaye zurecht machten, als es sich darum handelte, ob alternativ entweder das Grundgehalt zu erhöhen sei oder die Alterszulagen nah der Höhe der ersten Vorlage. Damals sprah manches dafür, das Grundgehalt zu erhöhen; das hâlte auh manhen Wünschen der Lehrer entsprochen, und selbst finanziell wäre es eiwas vortheilhafter gewesen. Nichtsdestoweniger ist der Herr Finanz-Minister mit mir vollkommen einverstanden gewesen, a es im Interesse der Lehrer richtiger war, auf eine Grhshung der Me zulagen das entscheidende Gewicht zu legen im Interesse der Lehrer und im Interesse der Gemeinden. Meine Herren, schon deshalb famen wir damals zu dieser Entscheidung, weil die Grhöhung des Grundgehalts immer nur einem Theile, wenn auch einem ret er- heblichen, der Lehrer zu statten gekommen wäre, während die Erhöhung der Alterszulagen allen Lehrern ohne Ausnahme zu gute kommt. Nun, meine Herren, dieser Grund das erkenne ih gerne an ist niht gerade aus\{chlaggebend. Viel wichtiger ift der andere, daß, wenn Sie den Antrag des Herra Abg. Seyffardt annehmen, woir in die Zwangskage, die Nothwendigkeit geseßt werden, sofort an die Gemeinden jeßt wieder mit erhöhten Anforderungen heranzutreten. Und nun, meine Herren, man mag ja über das, was man heutzutage agrarisch nennt, denken, wie man will, aber darüber ist man doch heute in keiner Partei mehr im Zweifel, daß unsere Landwirthschaft fch in ciner Nothlage, und in einer sehr {limmen Nothlage befindet (sehr rihtig!), und daß diese Nothlage am allershwersten empfunden wird in den ländlichen Gemeinden mit den einfachen und billigsten Pen ff en, auf welche das Minimalgehalt dieses Gesehes zugeschnitten ist. Also, meine Herren, einen ungeeigneteren Zeitpunkt als diesen, jeßt an die ländlichen Gemeinden mit erhöhten Anforderungen, mit dem ganzen Zank über die Leistungsfähigkeit und Leistungsunfähigkeit N meine Herren, einen ungeeigneteren Zeitpunkt kann man sih garn ch denken. (Sehr richtig!) Und, meine Herren, noch eins kommt dazu. Es würde, wenn wic in diesen zahlreichen Fällen dies wirklich thun müßten, in den Gemeinden nothwendig einen peinlichen und einen ves stimmenden Einvruck hervorrufen müssen, und dieser Eindruck A e ganz unzweifelhaft auf die soziale und auf die amtliche N e Lehrer zurückwirken, Auch für die Lehrer ist es in diesem ? ugen ? niht wünshentwerth, daß die Gemeinden wiederum e e t mit diesem ganzen unangenehmen Kampf um die Leistungsfähigkeit un die Leistungsunfähigkeit. S A i C6 A nihtsdestoweniger könnte man ja s selbst diesen großen Uebelstand mit in den Kauf nehmen, wenn wir L die Sache so läge, daß es sih um eine unabweisliche oder auch 208 um eine sehr dringende Nothwendigkeit handelte. Meine L A f ist aber durhaus nicht der Fall, und zwar deshalb nicht, weil e Í unserem Vaterlande ganz unzweifelhaft eine Reihe von Gemeinden m

Weizen.

17301 6 | 4401 | 16895 1166| 91.1 108

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Lehrer in den ersten Jahren seines Amtes mit einem Baareinkommen von 900 A und freier Wohnung doch allenfalls auskommen kann. (Sehr richtig! rechts.) Er wird damit lassen Sie mih diesen Gesichtspunkt noch ganz kurz hervorheben als Anfänger in die Lage fommen, mit dem wirthshaftlihen mittleren DurWschnitt der Glieder seiner Schulgemeinde etwa auf demselben Lebensfuße zu stehen, und, meine Herren, das ist der wahre, der rihtige Maßstab für die Stellung des Lehrers in einfahen Landgemeinden. (Sehr richtig! rechts.) Meine Herren, der Herr Abg. Ridckert wolle es mir nicht ver- übeln, wenn ih auch heute Sie warne vor diesem hinkenden Vergleich mit den Subalternbeamten, auß wenn das vor vielen Jahren hier im Abgeordnetenhause bereits einmal in einer Refolution auêsgesprohen worden ist. Meine Herren, in einer großen Zahl der Gemeinden, in denen es sich um das Ausnahme-Minimalgehalt handelt, von dem die Nede ist, giebt es überhaupt keine Subalternbeamten; da kann über- haupt ein solher Vergleih niht eintreten, sondern der Lehrer muß seine Lektenshaltung so führen, daß er in anständiger Weise etwa auf dem mittleren wirthschaftlihen Niveau der Glieder seiner Schul- gemeinde steht; dann wird er auch das rechte Verhältniß zu der Squlgemeinde haben. 2 Nun, E Herren, werden Sie mir einwenden : es giebt doch Fälle, wo dieser Maßstab nicht zutrifft, wo wirklih mit den 900 4 dieser Maßstab nicht erreicht wird. Nun, meine Herren, da kommt es eben auf das System dieses Gesetzes an, und das bringt mich auf einen Gesichtspunkt, der mit der Schärfe, die ih wünsche, bisher hier nicht zur Sprache gebracht ist. Ja, meine Herren, wir baben hier nicht das System gewählt, daß wir eine große wirthschaftliche Schablone gemacht haben, in welche jede Schul- stelle des Landes eingerciht werden könnte, fondern wir haben ein System gewählt, welches lediglich nach unten für auénahmêweise billige Verhältnisse eine Schranke darbietet, welches aber im übrigen individualisirt, jede einzelne Stelle nah den örtlichen Verhältnissen und na) der Amtsfstellung so in ihrem Einkommen bemißt, wie es Recht und Gerechtigkeit erfordern. Das ist der Grundgedanke des ganzen Systems. Nun, meine Herren, namentlich den Lehrern hat immer das Ideal vorgeschwebt eines solchen Systems der Normalgehälter, und das hat au manches für fi, und wir haben fie auc in einzelnen deutschen Staaten. Aber ih mache darauf aufmerksam, in einem kleinen Staat von der Größe eines preußischen Kreises oder einiger preußisher Kreise oder eines preußischen Regierungsbezirkes, vielleicht auch aber das wird {on fehr zweifelhaft von der Größe einer preußishen Provinz können Sie das machen; da ift es auch {nell und leiht durchzuführen. : Aber in dem großen Staat Preußen mit seinen unendlichen Verschiedenheiten niht bloß zwischen Osten und Westen, sondern mit den ganz verschiedenen Lebensverhält- nissen in den verschiedensten Gemeinden if ein solches System aufzu- stellen und durchzuführen unendlich {wer, wenn nicht ganz unmöglich. Aber angenommen, Sie hätten es gewollt, Sie hätten dieses System, das wir Ihnen vorgeschlagen haben, und ih für richtiger halte, um- werfen wollen, dann müßten wir die umfangreichsten wirthschaftlichen Ermittelungen machen für jede Stelle, denn sonst kämen wir auf Un- gerehtigkeiten. Will man ein solches System der Normalgehälter einführen, dann- muß man das System gerecht gestalten, und das kann man nur auf Grund der sorgfältigsten, statistischen Semttetungen. Diese Ermittelungen hätten aber sehr lange gedauert ; ihre Auf- arbeitung, ihre Verwerthung, das Ziehen der Swlüfse daraus für die Aufstellung des großen Plans, in den die Stellen einzureihen wären, hätte Jahre in Anspruch genommen, und, meine Herren, Jahre lang können unsere Lehrer nicht mehr warten. Unseren Lehrern muß Gs bolfen werden und muß sehr bald geholfen werden. (Sehr richtig !) Der Herr Abg. Rickert hat ganz Recht: der Kultusminister kann morgen weg sein; aber Sie können einen Kultusminister bekommen, welhen Sie wollen, er muß diese Frage lösen. Gerade wie es mir gegangen ist, daß ih nach wenigen Wochen gesehen habe, hier liegt der Punkt, der absolut fofort in Angriff genommen werden un genau so würde es jedem meiner Nachfolger gehen. Die Lehrer a er müßten aufs Neue warten. Das ist, meine Herren, glaube ih, ein großes sittlihes Interesse, ein großes Interesse der Gerechtigkeit, e großes politisches Interesse, daß endlich einmal diese Frage aus E Welt kommt, daß diese Sache geregelt wird, daß endli einmal das Lehrerbesoldungëwesen in e Bi L A E und wenn trägliche, geseßlihe Grundlage fommt. : i v B der Entwurf, wie er aus den Beschlüssen der Kommission hervorgegangen ist, bietet die Hilfe, deren die Lehrer so hochnôöthig bedürfen, wie ih anerkenne, in einem mäßigen Umfange, aber nach meiner Ueberzeugung deshalb in ausreihendem Umfange,

es sih lediglich darum handelt, eine Minimalgrenze zu schaffen, die unter keinen Umständen untershritten werden darf. Und nun, meine Herren, wenn Sie den Antrag des Herrn Abg. Seyffardt annehmen, so hafen Sie eine Gefahr, die viel größer ist als die, wenn Sie ein wohlüberlegtes System von Normalgehältern haben; dann schaffen Sie die Gefahc, daß unsere Gemeinden und unsere Beschlußbehörden sagen: nun gut, wenn das Geseß so bo geht, so sehen wir das nicht mehr als einen Ausnahmefall an für die billigsten Orte, sondern wir machen daraus das Normalgrundgehalt und wir lehnen jede Mehrforderung ein für alle Mal ab. * Da können wir natürlih an die Beschlußbehörden uns wenden; ob das aber Erfolg hat, ist sehr zweifelhaft. Daß diese Gefahr verstärkt wird durch Erhöhung des Grundgehalts von 900 auf 1000 Æ, ist außer allem Zweifel. Jh sehe davon ab, meine Herren, Sie daran zu erinnern, daß im andern Hause das Zustandekommen des Gesetzes ganz unzweifelhaft wesentlich ershwert werden wird. Ich will auf diesen Punkt niht näher ein- gehen aus sehr nahbeliegenden Gründen. Es genügt au, daß das überhaupt erwähnt ift.

Nun, meine Herren, durch die Beschlüsse Ihrer Kommission, dur diese Minimalgehälter, die jedem Lehrer gesichert werden, inkl. der Alterszulagen, deren Annahme wir Ihnen in Aussicht ge- stellt haben, wird nah unserer Ueberzeugung das erreiht, was unter den gegenwärtigen Umständen zu erreichen is. Die Staatsregierung erblickt unter Belassung des Minimalgehalts von 900 # in den neun Alterszulagen von je 100 46 die äußerste Grenze des z. Z. Möglichen und Erreichbaren. Meine Herren, ih habe diese Erklärung auch in der Kommission abgegeben, ih habe sie abgeben müssen, und wenn hier heute leise durhgeklungen ist, daß es doch vielleiht nicht voller Ernst gewesen sei mit dieser Erklärung, so mahe ih Sie darauf auf- merksam: ich hätte mich eines frivolen Spiels mit dem Wohl und Wehe von Tausenden von Lehrern {uldig gemacht, wenn ih eine solhe Erklärung abgegeben hätte, ohne daß ich fest überzeugt war, daß sie die Wahrheit und daß mehr nit zu erreichen ist. Das, hoffe ih, wird man mir nicht zutrauen; ih weise es weit von mir ab. Meine Herren, wenn Sie die Kommissionsbeschlüsse annnehmen, so werden Sie einen Zustand schaffen, einen thatsählichen Zustand, bei dem die 900 4 ja nur ausnahmsweise das Minimum des Grund- gehalts bilden in den ganz billigen Orten; sie werden dann einen Zustand schaffen, bei dem Preußen wieder an der Spiße des Sul- wesens und des Lehrerbefoldungswesens in ganz Deutschland marschiert und wieder an der Stelle steht, die es immer eingenommen hat und

auf die es gehört. i : Ich bitte Sie auf das dringendste, die Kommissionsbeschlüsse un-

verändert anzunehmen. (Bravo! rets.) L A Abg. Dr. Her mes (fr. Volksp.) : erahte ein Gehalt von 1200 E ils E für richtig. Wenn auch die Hoffnung nicht groß ist, so wäre es doch wohl möglich, daß das Haus dem uational- liberalen Antrag zustimmte und, wenn das Herrenhaus diesem Be- \chlusse beitreten würde, daß die Regterung sih dem Beschlusse fügt. Bei dieser Sachlage braucht man wirklich niht auf die landwirth- shaftlihe Nothlage hinzuweisen. Wir werden für den Antrag Ridert und, wenn er nicht angenommen wird, für den nationalliberalen Antrag stimmen. Redner wendet sih dann gegen die Angriffe des Abg. Irmer bei der ersten Lesung der Vorlage, die si gegen den hiesigen Magistrat richteten, der eine Lehrerstelle in Großbeeren mit 750 Gehalt ausgeschrieben habe. Die Stadt Berlin fungiere nur als Patron, das Gehalt bezahle die Gemeinde Großbeeren ; weder die Gemeinde noh die Regierung hätten einen Antrag gestellt, zu diesem Lehrergehalt einen Beitrag zu gewähren. Der frühere Stadtverordnete Irmer könne doh wissen, daß in Berlin ausreichende Lehrergehälter gezahlt würden. Abg. Latacz (Zentr.): Ich würde gern für die Erhöhung des Grundgehalts auf 1000 4 stimmen, wenn nit davon gerade das Zustandekommen des Gefeßes abhängen würde; denn diese Er- böbung könnte nur vorgenommen werden, wenn die Mittel dazu vom Staat hergegeben würden. Da die 900 # nur in den billigsten Orten angewendet werden follen, während in den theureren Orten hôhere Grundgehalte festgestellt werden müssen, so werde ih für die Komnissionsbeschlüsse stimmen, troy aller Angriffe, denen ih wi dadur in der Presse ausseßzen werde. Hoffentlih gelingt es bald, einen weiteren Schritt zur Erfüllung der Wünsche der Lehrer zu thun. Ich wünsche, daß die Zahl derjenigen, welche den national- liberalen Antrag Ce ge Ds groß ist aber daß sie nicht die Hälfte der Mitglieder des Hauses überschreitet. vai g Serre von Zedliy und Neukirch (fr. kons.): Ich werde die Minderheit für den nationalliberalen Antrag mit einem Theil meiner Freunde verstärken müssen, denn ih theile nit die Befürchtung, daß ein einstimmiger Beschluß in diesem Sinne das Gesez gefährden würde. Bei der heutigen Finanzlage des Staates habe ih fkein Bedenken, die Erhöhung der Alters- zulagen und die Erhöhung des Grundgehalts zu genehmigen ; der Staat würde freilich auch die Mehrausgaben für den leßteren Zweck tragen müssen. Denn an die Gemeinden kann man mit Mehrforde- rungen niht herantreten, deshalb muß der Staatsfäckel aufgemalht werden, der Staat muß seine subsidiär eintretende Verpflichtung zur Tragung der Schullasten erfüllen. Wenn das Gehalt von 900 4 angenommen wird, so werden dasselbe 16 000 Lehrer beziehen, weitere 8000 Lehrer beziehen ein Gehalt von zwishen 900 und 1000 4 Wenn nur in den ärmlihsten Gemeinden 900 f beibehalten werden sollen, so würde in der größten Zahl von Gemeinden eine Erhöhung vorgenommen werden müssen. Der Lehrer oder die Schulaufsichts- behörde wird darauf dringen, und dadurch wird Beunruhigung în die Gemeinden hineingetragen werden. Man muß hier nicht halbe, sondern ganze Arbeit machen. Durch die Annahme von 1000 würde man für eine Reihe von Jahren Ruhe schaffen, die je t nur für kurze Zeit eintreten wird. Wir wollten den aussichtslosen Antrag nicht einbringen, aber nachdem er von jener Seite eingebraht ift, glaubt ein Theil meiner Freunde für denselben timmen zu müssen. h Abg. Dr. Porsch (Zentr.): Ich will die Lehrer au möglihf günstig stellen, aber man darf die Lehrer nicht so wie die Subaltern- beamten stellen. Ein solcher Vergleich ist nicht möglih. Es giebt aber akademish gebildete Beamte, die shlechter gestellt find als die Subalternbeamten, z. B. die Geistlichen, die manchmal [chlechter gestellt sird als die Lehrer. Richterliche Beamte und Aerzte sind auch oft \chlechter gestelt als Subalternbeamte. Die Ueberschüffe der Staatsfinanzen haben mit der Vorlage nihts zu thun; denn das erhöhte Grundgehalt würde ja von den Gemeinden aufgebracht werden müssen. Je mehr die Staatsmittel für die Schule in Anspruch ge- nowmen werden, desto mehr wird die Begehrlichkeit des Staates ver» mehrt, in die Scbule sih einzumishen. Das wollen wir nicht, went nicht vorber die Rechte der Gemeinden, welhe nah der E die Schulen einzurihten haben, festgelegt werden. Entscheidend i

weil wir eben das System der Individualisierung haben, weil es ih

so billigen und so einfachen Lebensverhältnissen giebt, daß der junge

hier nicht darum handelt, Normalgehälter zu schaffen, sondern weil

die Erklärung der Regierung, daß eine Erhöhung des Grundgehalts