1897 / 13 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Der erstere Gtat {ließt in Einnahme mit 156 873 4, in Ausgabe mit 988 485 4 ab, erfordert also einen Zuschuß aus dee Sts t kasse von 831 612 «4 Der Etat für Unterbringung er Kinder {ließt in Einnahme mit 66 100 4, in Ausgabe mit 168 437 «_ ab, erfordert somit 102 337 4 Zuschuß. Eine Mehrauéëgabe von 15 000 .%« foll zur Verbefserung der eihung und Ausftattung der Waisen: kinder verwendet werden. Dem Verein für Fenexbestattang wurde

ugeftanden, seine Ausftellungshalle im Trèptower g noch zwei

ahre lang ftehea zu lassen. Diese Erlaubniß soll aber jederzeit Mi 13. : - widerrufen werden können.“ Die Stadtverordneten-Versammlung wirs S um Zustimmung ersucht werden. Jm nächsten Etatajahre [oll die Soldinerstraße zwischen Prinzen-Allee und Wriezenerstraße reguliert werden. Dur Ankauf von Theilen der an der Nordseite belegenen Grundstücke wird die Straßenbreite verdoppelt. —. Die*® dur den Tod des Professors Dr. Anger- Qualität stein erlediate Stelle einés ftädtishen Ober-Turnwarts war vom at PUt Magistrat öffentlih ausgeschrieben wotden. Die eingegangenen 29 Be, erin ittel Ver: Durh- werbungen wurden dem Turn-Kuratorium und der Schul-Deputation s Aa gut kaufte shnitts-

Menge » preis

zur Begutachtung Übergeben. Beide Körperschaften haben über, L einstimmend drei Bewerber zur engeren Wabl gestellt : E ber Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner E (100 kg) : für Doppel- 1 Doppel-

Turnwart Schröer von hier, den praktishen Arzt und Turnl Luckow in Greifswald und den Real'chullehrer Huhbes in Steae : T | t worden. iee | hôh- ie- bô- i worden. Die beigelegte Pflanze wurde als Urera obovata Beuth 7 f Mee : nie, | 9öch- | zentner jentner erkannt, welhe im tropishen Afrika bäufig ist. Ferner gge Dr. drigster | ster |drigster | ster drigster fter

burg i. E. Herr Luckcw is von dem Magistrat gew reuß einen Zweig von einem in Victoria wachsend v __ Der Verein für die Geschichte Berlins begeht die Feier | §0 B Höhe E den er sür “Klelóxia atis Me ® Die | seines 33. Canto am Mittwoch, den 20. Januar, im Hötel L L L L __— Weizen.

Vermuthung von Dr. Preuß hat sich durch Vergleich mit im | Fmpérial (früher Arnim), Unter den Linden 44, durch Abendtafel und Botanishen Museum befindlihen i Bicbgpe aren dieses so werth- Ball. Vorträge vas Mitgliedern und gelegen Herren sowie die . | Allerstein . 15,33 s 252 1 1691 vollen Kautschukbaumes als r'chtig erwiesen. Es wird sih also S eines Shwanks mit dem Titel „Ausftellunosfreuden* von E = e F1640 T 16 y 16.40 d ische N i E jest nur darum handeln, größere Bestände des Baumes in Kamerun . Laverrenz werden der Feier vorangehen bezw. das Mahl und den Breslau . . . | 15,30 | 15,80 | 16,30 | 16/60 | 17,00 | 17.20 i / E Ee A S Ste r e Liegnihz * 15,50 16,80 | 17,10 | 17,30 j ¿ ¿ ¿ ä werden. Was ley eschieht, ift durhaus unzureihend und fals; R E namentlich die rüfung der Milch mit dem rohen Instrument

behufs der Kauts@ukgewi d eventuell Pfl Tanz angenehm unterbrechen. Einlaßkarten zu 5 4 (für Gäste 6 E E E nnung aufzusuchen und eventuell Pflanzungen sind bei Herrn Hoslieferanten Carl Herold, Unter den Linden 24, O Gileobei R 15,00 | 15/20

56 ; j j i des Milchprobers ist sehr primitiv, während gerade die Prüfung der

¿K Milch eine shwere Aufgabe ist, die von der Wissenschaft noch nicht

entnehmen. : E i; E Emden . 15,75 16, Mannigfaltiges. S

Für die Vortragsabende des Vereins „Berliner Nei - - + - | 16,00 | 16,00 | 16,50 | 17,00 | 17,00 | 17,50 290 17,25 Ueber tas Ergebniß der am 15. Dezember v. J. zu Gursten der | Presse“ können unnumerierte Abonnementskarten nicht mehr ver- Landshut . . . ] 12,00 | 13,61 | 1400 | 15,33 | 15,66 | 17,00 14,89 Volks-Lungenheilstätte amGrabowsee im Neuen Königlichen E werden, dagegen find noch ‘einige numerierte Pläße zum Roggen. Opern - Theater veranstalteten Wohltbätigkeits-Vorstellung | Preise von 12 Æ für alle Vorträge zu vergeben. Diese, sowie Allenstein . . . | 10,70 | 10,98 l TLSO geht uns von Herrn Regierungs-Rath Lewald nachstehende Mitthei- | Einzelkarten zu 3 # für einen numerierten und zu 1,50 4 für Tho 3 1290 L S ung zu: : einen niht numerierten Play für den am Donnerstag-, den Breslau . . } 11,80 12,10 | 12,20 | 12,40 | 12,50 Es betrugen die Einnahmen aus dem Billetverkauf einschließlich | 21. Januar, stattfindenden zweiten Vortragsabend (Dr. Ludwig Fulda: a l “O A einiger besonderen Spenden 18 180 4, diejenigen aus den Buffets und | „Neue Dichtungen“) werden verkauft in den Buchhandlungen von Hildesheim . 11,80 1246 | = aus dem Programmverkauf 5144,20 46, die Ge]ammteinnahmen demnah | Amelang (jeßt Potsdamerstraße 126, nahe der Rae, Emden . . tat Ó 12,80 | 13,10

fertig geworden ift, mit einer gewissen Befriedigung blicken. Es wird | 23 324,20 A Die gesammten Unkosten haben einschließli der für die | Speyer u. Peters (Unter den Linden 43), Trautwein (Leipzigerstraße 8) 0 S 11,80 | 11,80 | 12,30 j 12,05 aber noch weiter eine Neuordnung des Lehrerreliftenwesens erfolgen E ien der Königlichen Kapellean deren Wittwen- und Waisen- | und (soweit der Vorrath reiht) an der Abendkasse. Landshut . . .| | 13,93 | | 14,28 13,83 müssen. Vielleicht wiederholt der Minister seine in der Kommission | kasse gezahlten, also gleichfalls einem wohlthätigen Zwecke zugeführten i R R E h : abgegebenen beruhigenden Erklärungen. Eine andere Aufgabe wird | 750 4 sich auf 4182 d 82 A belaufen. Hiernah beträgt Nachdem die von dem Professor Linde für sein Verfahren zur Ger ste. fein, die Bezüge der Geistlichen, sowcit sie ungenügend sind, zu erhöhen; | die Reineinnahme 20141 G 38 F. Da durh die in | Verflüssigung der Luft konftruierten Maschinen in den Besiß der Gesell- Allenflein . . . | 11,18 1184| | 12,50 denn mane derselben sind schlechter gestellt als die Volksschullehrer. | der Presse über das Fest und dessen Anlaß veröffent- | schaft „Ucania“ übergegangen sind, sollen die auf diesen Gegenstand Thorn . , T O R lihten Mittheilungen ein anonymer Wohlthäter sich veranlaßt | bezüglihen Vorträge des Herrn Dr. Spies unter Anwendung derselben Breslau . . . | 11,40 S 14,70 E,

E 1 E 4,

Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse: Nicht „Fn ? esehen bat, dem Schriftführer des Comités 5000 zu überweisen, tgesetzt L Liegnitz . blos R Rid O E De V Feriten P niteit dem Volks-Heilstätten-Verein vom Rothen Kreuz für die Heil- O wn a

wesens der Volksschullehrer niht genügt. Dieser Meinung ist au stätte Grabowsee 25 141 M 38 „Z zugeführt werden. Hiermit ist die

de Meaiteaus S C also E lärung, s cs Gun SAUOE geartei, 4 D tre e ee Pee n

Rees etriebe zu en und den bedürftigen en der daselbst auf- tr} ;

D E ie d a g ael fecdin: genommenen Kranken eine angemessene Unterstüßung zu theil werden L Ee M0 Der Gintrittspreis beträgt morgen, wie az

daß wir fe die Geistlichen etwas 1hun müssen. Jch bin au mit dec | zu lassen. Allen, die zu diesem erfreulihen Erfolge beigetragen haben, 7 G o ———

Finanzverwaltung in Verhandlungen getreten, und fobald der Gesetz- | let hiermit der wärmste Dank ausgesprochen. Ecija (Prov. Sevilla), 15. Januar. În der hiesigen Gegend “T entwurf über die Beamtenbefoldung erledigt sein wird, werden wir : : S S T O E i: b t Ls W. T. B“ beridt N 1g egen Thorn . uns dieser Frage zuwenden. i Die Besichtigung der Rekruten der Leib-, 4., 5. und 13. herrscht, wie „W. T. B." berichtet, große Noth. Hungernde Breslau

g. Pleß (Zentr.) bringt nochmals die Verfassungsbedenken | Kompagnie des 1. Garde-Regiments z. F. wird am Freitag, den ‘Männer und Frauen fallen die Karren an, in denen Lebensmittel ge- E z

zur Sprache und erklärt das Grundgehalt für durchaus nicht aus- | 22. d. M., von 9 Uhr Vormittags ab im „Langen Stall“ zu Potsdam fahren werden; auch fordern sie von Fußgängern Almosen unter ildeéheim. reichend für die Lehrer der westlihen Provinzen. Man hätte das | stattfinden. Drohungen. Man befürchtet eine Zunahme der Unruhen. dens vershiedene Grundgehalt nah den Negierungsbezirken festseßen müssen. j j Neuß

Abg. Dr. P or\ch (Zentr.): Troß verfassun E Bedenken

die Gemeinden in erfter Linie die Shullasten zu tragen haben. Nah Art. 112 foll es bezüglih der Schule bei den bestehenden Gesetzen bleiben, bis ein allgemeines Unterrichtsgeseßz' erlaffen wird. Nun sind zwar inzwischen vershiedene Ges erlassen worden, aber die Verfassungs3- bedenken verdienen eine gew e a chtnahme, und deshalb beantrage ih gemäß den verfassungsmäßigen Vorschriften eine nohmalige Ab- stimmung über die Vorlage nah 21 Tagen. y Abg. Dr. von Heydebrand Und der Lasa ne: Meine reunde theilen diese Verfassung8bedenken nicht ; sie glauben, daß einzelne Mäterien sehr wohl durch besondere Gesetze geregelt werden können. Von den vorliegenden Abänderungsanträgen t der des Abg. Lenezana. wegen der Anrechnung der Dienstzeit an Privatschulen annehmbar. s Sack (d.kons.) macht ebenfalls verfassungêrcchtlihe Bedenken ge i Abg. Seyffardt (nl.): Meine Freunde werden keine Anträge y igs ftellen, fie halten aber ihren Standpunkt aufrecht; wir find der Meinung, daß das Gese niht ganz ausreichend “ift, wenn es au ein großer Fortschritt ist für Schule und Lehrer, urd deshalb werden meine Freunde mit Ausnahme weniger für das ck h Bades apita

Abg. Rickert (fr. Vgg.): Wer die Vorlage für eine Aenderung der Ver cssung bält, der muß darauf halten, daß die Erledigung in den verfafsungösmäßigen Formen erfolgt. Wir können uns aber dieser Anschauung nicht anschlicßen und halten desbalb die gewöhnlichen

ormen für ausreiherd. Mir wird es {wer, für das Gesetz zu immen angesihts der Besoldungéverbesserung der Beamten. Denn ih fann es nicht anerkennen, daß die Lehrer und Beamten gleihgestelt werden können. Ih werde für das Gesetz stimmen auf die Gefahr hin, daß der Finanz-Minisier sich für altersschwach hält, wenn die Freisinnigen mit ihm übereinstimmen. Das Gesey befriedigt in keiner Weise die Wünsche der Lehrer; des- halb werden die Forderungen der Lehrer stets wiederkehren, und jeder Kultus - Minister wird auf diese Frage zurückkommen müssen. Ich lebe des Glaubens, daß s{ließlich auch ein Finanz-Minister sh über- ¿zeugen wird, daß die Forderungen der Lehrer und die Klagen der großen Städte berechtigt sind.

Abg. von Tzschoppe (fr. kons.): Meine Lende können nit anerkennen, daß die Vorlage den Wünschen der Lehrer in gar keiner Weise entspricht. Au wir hätten gern einige weitere

" Wünsche ider Lehrer befriedigt; aber da die Regierung Wider- spruch dagegen erhoben hat, taß z. B. mit der Erhöhung der Alterszulagen auch das Grundgehalt erhöht wird, so mußten wir uns fügen und werden nur noch an einem Punkte eine Besserung versuhen. Wir können ail das Geseß, wie es

e

erfordert, daß eine geseßliGe Regelung der Gehaltsfrage er- Fee Eine Megelung derselben n Regierungs frage ist niht möglih, weil nicht der Staat, sondern die einden und die Gutsherrshaften die Gehälter zu zahlen haben. Die Beamtengehälter kann man dur den Wobnungögeldauschuß na den Servisklassen regeln, weil die Beamten in den Städten wohnen. Aber © die Lehrer wohnen überall auf dem Lande, und da kann man höôdstens das Grundgehalt für die billigsten Orte feststellen. Das Grundgehalt von 900 reiht meiner Meinung nah durchaus nicht - aus. - Aber daran kann: man nichts: ändern, ohne kaff ein umfassendes Schulgesey gemacht wird. Denn das jeßige Gese kann nur einen provisorishen Zustand schaffen.

(Schluß des Blattes.) :

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 16. Januar 1897.

regierung thren Mute wirksam ausübt, daß endlih eine \trenge Kontrole über den Verkehr mit Nahrungsmitteln eingeführt wird. Direktor des Kaiserlihen Gesundheitsamts Dr. Köhler: Die ver- wurden am bündeten Regierungen theilen den Wunsch des Vorredners, aber ih Markttage kann den Vorwurf niht als berechtigt anerkennen, daß bisher sehr (Spalte 1) pas gesehen sei auf diesem Gebiete. Jn Hessen und Baden nach über- bestehen Untersuhungsstellen in größerer Zahl, und auch in anderéèn \{lägliher Staaten geht man immer mehr und mehr damit vor, solche Kontrol- Schätzung stellen einzurihten. Die Strafen wegen Uebertretung des Nahrungs- verkauft mittelgesetes find auch {hon recht zahlrei. Doppel- Abg. S chulte-Königsberg (Soz.) behauptet, daß es bezügli zentner gewisser Schädlichkeiten noch an den nöthigen Verordnungen fehle. (Preis In Königsberg seien im vorigen Sommer bei der großen Hiße unbekannt) 37 Arbeiter am Hiyschlage gestorben. Man hätte bei diefer Hitze das Arbeiten auf den Schiffen, Bauten u. st. w. während der Zeit von 11 bis 3 Uhr verbieten sollen. Abg. Röfite (b. k. F): Ich empfehle ebenfalls eine energische

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Außerdem

Kunst und Wissenschaft.

. Von Dr. Preuß, dem Leiter des Botanishen Gartens in Victoria (Kamerun), sind an das hiesige Königliche botanische Museum zur Begutahtung mehrere Proben von Stricken, hergestellt aus der in Kamerun häufigen, „Tote* genannten Pflanze eingesandt

Marktort

preis

G Durchschnitts-

100 kg M

gelöst wurde. Die gewöhnlichen Polizeibeamten sind für solhe Zwette großentheils nit geeignet. Die Polizei warnt das Publikum vor allen Ee Geheimmitteln und ähnlihen Handelsartikeln, um das . L . Publikum vor Schädigung seiner Gesundheit und vor Ausbeutung zu 11,20 schüßen. Diese Warnungen sollten nur publiziert werden, wenn die

. . . . Sache klargestellt ist dur gerihtlihes Verfahren oder technishe Unter-

D . . . . . . suhung. In zwei Fällen hat sich das Polizei-Präsidium von Berlin

S s . . . von der Unrichtigkeit seiner Warnungen überzeugen müssen; in einem Fall hat das Gericht entschieden, in dem anderen hat das Gesundheits- amt die Behauptungen der Polizei als übertrieben bezeihnet. Min- destens sollte die Polizei sih vorher an das Gesundheitsamt wenden, ehe fie .folche Warnungen erläßt.

__ Direktor des Kaiserlichen Gesundheitsamts Köhler: Gs giebt kein Geseß, welches folhe Warnungen verbietet ; deshalb muß es dem Beuel Mnn überlassen bleiben, nah seinem Ermessen vorzugehen.

ie Milchkontrole ist hon zum Gegenstand eingehender Erwägungen

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12,50

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B 7 2 2 S worden, die aber ergeben haben, daß es nicht rihtig sei, ein-

eitlihe Kontrolvorschriften zu erlassen; je nah der Besonderheit des q s : Futters und der Rasse ist die Milch verschieden, und die Kontrole muß von den lokalen Behörden festgestellt werden. Ebenso muß man den Lokalbehörden auch überlassen, ob sie Proben dur unifor- mierte oder niht-uniformierte Beamte entnehmen lassen.

Abg. Dr. Langerhans (fr. Volksp.): In Preußen besteht eine große Bewegung, die Aerzte aus der Gewerbeordnung herauszu- nehmen und eine befondere Aerzteordnung zu hafen. Jh meine nun, die NReichsverwaltung follte wohl aufpafsen, wie der Gedanke der Trennung der Aerzte von der Gewerbeordnung aufgenommen wird. Wird der Aerztestand besonders gestellt, so muß es doch im Anschluß an die Gewerbeordnung geschehen, denn es liegt unzweifelhaft die Aus- übung eines Gewerbes vor. Das Reich darf sich diese Gesetzgebung niht nehmen lassen, diese Angelegenheit muß vielmehr für das gauze Reich gleihmäßig geordnet werden. Die zuerst erwähnten Gesetze e Eri n n E oe nan Reidg oe pen s j d mehr Einfluß auf die Materie hätten. Das Reichs - Seuchengese

: Db: Weiß (fr. Ur wann bezügli der Roßhaarspinnerei | s{eiterte an der Schwierigkeit der einheitlichen Des eine Verordnung zum Schuß der Arbeiter erlassen werden werde; in | Erekutive. Jn Preußen steht das Aerztewesen unter dem Unterrichts- der leßten Zeit seien 29 Erkrankungen an Milzbrand in diesen Be- Ministerium, hier im Reiche steht es unter dem Reichsamt des trieben vorgekommen, von denen niht weniger als 11 tödtlich | Jnnern. Das ist viel richtiger, denn es handelt si nit bloß um verlaufen feien. Man sollte einen Desinfektionszwang für Thierwaaren | das Studium der Medizin, sondern um die praktishe Ausübung. einführen. In Nürnberg und in Baden bestehe dieser Zwang shon, | Deshalb sollte die Sache beim Reichsamt des Innern bleiben. Au

aber er sei [okal und daher nit genügend. : die Nahrungsmittelkontrole und die Einrichtung von Untersuchungs-

Direktor des Kaiserlichen Gesundheitsamts Dr. Köhler: Die Er- stationen (äßt si viel leichter durchführen, wenn das Reichsamt des bebungen, die seitens E toe angestellt sind, sind ab- | Funern die Sache in der Hand hat. geslossen, und das Ergebniß läßt sih jeßt übersehen. Das inländische Abg. Weiß: Nahrungsmittel-Kontrolstellen habe ich schon bei Material von Thierhaaren bringt keine Gefährdung der Arbeiter | Berathung des Margarinegeseßes angeregt, aber der Staatssekretär des mit sih. Anders ist es mit dem ausländischen Material, welhes Ge- | Jnnern hatte Bedenken wegen der Finanzlage im Reihe. Redner fundheitsshädigungen hervorgerufen hat. Die bisher vorgeschlagenen | Fritt dann nochmals für den Desinfektionszwang für Thierhaare ein.

Hildesheim . . | A Gi dis Zi E

l 11,15 |

Das Beresina-Panorama, wellhes vorläufig noch in Berlin bleiben wird, wurde in der vergangenen Woche E Schulen Sctibut ;

15,00 | 16,54 : 14,59

Hafer. 12,07 | j | 12,65

E S - E 12,10 | 12,30 ) 13,10 | 13,20

_— 15,80 S 12,00 | 12,50 13,20 | 13,60 .

A] | 13,80 | 14,30 983 10,22 | 11,83 | 1 13,98 | 15,59 1765

i ; 14,05 | 14. 1. In der gestrigen Sitzung des Magistrats wurden zunächst Landshut ° °

wird die Mehrzahl meiner Freunde für das Geseß stimmen, wenn | die Etats für Waisenpflege und für verwahrloste Kinder nah den : : ; : i au niht gern, weil das Interesse der Lehrer es dringend | Vorschlägen der betreffenden Verwaltungs-Deputation angenommen. (Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

m —————_—_—_—_—_—_—_—_—_————_—————__—_——————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————

Wetterbericht vom 16. Januar, Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf L’Arronge. ul Lindau. In Scene geseßt von Sigmund in. ; 8 tr Morgens. Anfang 7# Uhr. De Anfang 7# Uhr. Nachmittags 3 Uhr : Saat Beisein Ln Mate S Ubr:

S Montag: Opernhaus. 17. Vorstellung. Don } Zu halben Preisen: Der Hütteubefißer. Schau- Monta nfang 72 Uhr: Klavier-Ab dv uan. Oper in 2 Akten mit Tanz von Wolfgang | spiel in 4 Akten von Georges Ohnet. ate Dis ang 7AM BLELREBEeRY. von eue Mt Text von Lorenzo Daponte. Montag und folgende- Tage: Marcelle. g ß. nfang s T. Se 9

Schauspielhaus. 18. Vorstellung. L812. Schau- Schiller-Theater Sonntag, Nahmittags3 Uhr: | Zj

Sche S, . , : irkus Renz. Karlstraße. ubiläums- Anfang 71 E E as Moe Tell. Abends 8 Uhr: Ein Ehreu- | Saison E60 RT.) v “Aua Vor- E : d j : | wort. : stellungen. Nachmittags 4 Uhr: Auf vielseitiges ONIaS, Mena Mies UULEY Montag, Abends 8 Uhr: Der Schierling. Beilañnen : Aufführung des großen militärischen

Deutscher Reichstag. 163. Sigung vom 15. Januar 1897, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortsezung der zweiten Berathung des RNeichshaushalts-Etats für 1897/98 bei dem Etat für das Reichsamt des Jnnern.

Ueber den Anfang der Sißzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Nach dem Königlich sächsishen Geheimen Regierungs-Rath Dr. Fisher nahm das Wort der

Abg. Dr. Schoenlank (Soz.): Ih könnte so viel Material bei-

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u. d. Meeres red. in Millim.

Celsius 59C.=40R.

Stationen. Wind. Wetter.

Temperatur

Bar. auf 0Gr. in 09

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Aberdeen .. | 764 |[NW Christiansund OSO Kopenhagen . O Stockholm . O Haparanda . | 778 |N Cork, Queens- town ... | 763 |ND Cherbourg . | 758 lder... | 764 |ONO ylt .…...| 767 |\NW S urs 1000 [D winemünde | 766 |NO Neufahrwasser| 767 |ONO Memel . .. | 769 |O

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ünster... | 762 |NO Karlsruhe . . | 758 Wiesbaden . | 760 München .. | 758 Chemniy . . | 763 Berlin ... | 764 Wien .….….. | 763 Breslau . . . | 764

Ile d’Aix .. [§1756 1) MNeif. 2) Nebel. Vebersicht der Witterung.

Die Wetterlage hat sich seit gestern im allgemeinen wenig verändert ; der höchste Luftdruck, über 778 mm,

=J=J=J I D t 009 O D N O

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heiter bedeckt wolkenlos bededti1) bedecki2) Schnee Dunst bededckt

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Liegt über Lappland, der niedrigste, unter 748 mm,

über dem westlihen Mittelmeer. Ueber Mittel- Guropa dauert die s{chwache öôstliche Luftströmung fort. In Deutschland, wo etwas Schnee gefallen ist, ift das Wetter trübe und etwas wärmer, Süd- deutshland hat en aeus Thauwetter. An der O fte sind in den vorhergehenden Tagen große Regenmengen niedergegangen, zu Per- pignan vom 13, bis 16. Januar 176 mm. Deutsche Seewarte.

Theater. Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- baus. 16. Vorstellung. Nienzi, der Letzte der

Tribunen. Große tragishe VDper in 5 Akten von 7 R Wagner. Ballet von- Emil Graeb. Anfang r.

Schauspielhaus. 17. Vorstellung. Die Hermanns8- \s{chlacht. Ein Drama in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. (Mit Benuyung der Bearbeitung von Rudolf Genée.) Anfang 74 Uhr.

Neues Königliches Opern-Theater (Kroll). Doctor

Hänsel und Gretel. Die Puppeufee. Donnerb- tag: Die Hugenotten. Anfang 7 Uhr. Freitag: Das Heimchen am Herd. Sonnabend: Mignon. Sonntag: Der Prophet. Anfang 7 Uhr. : Swauspielhaus. ienstag: Genoveva. Mitt-

: | woh: Der Verschwender. Donnerstag: Zur Er-

innerung an den 2 jährigen Todestag Grillparzer?s : Sappho. Freitag : Lessing's Geburtstag: Nathan der Weise. Sonnabend: Die Komödie der Irrungen. Der eingebildete Kranke. Sonn- taa: Genoveva.

Neues Königliches Opern: Theater (Kroll). Sonn- tag: Die Journalisten.

Deutsches Theater. Sonntag, Nachmittags 2x Uhr: Die Weber. Abends 7F Uhr: Die versunkene Glocke.

Montag: Julius Cásar.

Dienétag: Die versuukeue Glocke.

Berliner Theater. Sonutag, Nahmittags 2x Uhr: Die offizielle Frau. Abends 7ck Uhr: Kaiser Heinrich.

Montag: Renaissance.

Dienstag: Die Jungfrau von Orleans.

Lessing - Theater. Sonntag, Nachmiitags 3 Uhr (volksthünliche Preise): Die goldne Eva. (Jenny Groß.) Abends 7# Uhr: Die Wieder- Os (Louise Dumont.) Hierauf: Niobe. (Jenny

roß. Montag : Heimath, (Louise Dumont.) Dienstag: Die Wiederkehr. (Louise Dumont.) Hierauf: Niobe. (Jenny Groß. Französishes Ensemble-Gastspiel : Marcelle Lia Antoine, Jean Coquelin, Dumény, vom 25.--30. Ja- nuar. Vorverkauf von Montag an. Ç

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- |-

burg. Sonntag: Die Fraueujäger. (Le Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, überseßt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7# Uhr. Mittags 3 Uhr: Matinée. Zum ersten Male: Junge Ehe. Lustspiel in 4 Akten von P. A. Kirstein.

ontag ünd folgende Tage: Die Frauenjäger-

Neues Theater. Sw@iffbauerdamm 4a. /5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonntag: Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutshe Bühne bearbeitet vcn

Die Komödie der Jrruugen.

Theaier des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Sonntag, Nahmittags

3 Uhr: Bei halben Preisen : Der M

Akends 7t Uhr: Der Dornenweg.

3 Akten von Felix Philippi. Montag: Der Dornenweg.

Aus\tattungsstückes: 1870/71. Abends 74 Uhr: Koloffaler Erfolg! Luftige Blätter! Preise der läße zur Nahmittags-Borstellung: Logensiy 3 , arquet- und Tribünensiß 2 &, Balkon 1 X 50 9, Zweiter Play 1 4, Galerie (Stehplaß) 50 4. Außerdem hat jeder Besucher das Recht, auf das von ihm gelöste Billet 1 Kind unter 10 Jahren ei einzuführen. Jedes weitere Kind zablt auf Balkon, zweitem urd drittem Play die Hälfte.

ilitärstaat. Schauspiel in

Theater Unter den Linden. Bebrenstr. 55/57. | Abends gewöhnliche Preise. „Vorstel Direction :* Julius Friß\he. Sonntag, Nachmittags otia: Baues L Ua MoCEEANas:

3 Uhr: Bei halben Preisen: Der

Bettelfiudent.

Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Gene. | S

Musik von Carl Millöcker. Dirigent: H

meister Korolanyi. Abends 7# vou Narbonue. Komische Oper i nri Chivot und Alfred Duru, dmond Audran. In Scene gesetzt Herrn Glesinger.

Sn Gillette von Narbonne. , end, den 23. Januar: Zweiter großer Hauptmann Hans Kobe (Berl

Sonna Maskeuball.

Thalia-Theater (vorm. Adolph Dresdenerstraße 72/73. Direktion: Sonntag:

Hermann und Victor Roger. Anfang 7#§ Uhr.

Montag und folgende Tage: Frau Lieuntenaut.

Zeniral - Theater. Alte I Direkiion: Richard SŒuly. Leßte führung: Emil Thomas a. G.

wilde Sache. Große Ausftattungspofse m und Tant 6 Dia von e pie E und lius Freund. Musik von Julius Einödshofer.

nfang 7} Uhr. Montag: Eine wilde Sache.

Konzerte. Sing-Akademie. Montag,

Klavier-Abend von Sophie Menter. Konzershaus. Karl Meyder - Konzert,

ran Lieutenant. Vaudeville in 3 Akten

von Paul Ferrier und Antony Mars. Deuts von | „Lar). i: Hirschel. Musik von Gustav Serpette Geboren: Ein Sohn: Hrn.

Sas: Eine

err Kapell- Uhr: Gillette isten - i bai F out Familien-Nachrichten. Musik von | Verlobt: Frl. Hedwig Dryander mit Hrn. Pfarrer vom Regisseur | Karl Röhrig (Berlin). Frl. Gisela von Uslar mit pru: Lieut. Frhrn. Ferry von Steinaecker (Münster W.). Frl. Marie von D - mit Hrn. Torgau). e Louise von Egel mit dem Chefarzt der ugusta-Kranken-Anstalt in Bochum Hrn. Dr: Adolf von Bardeleben (Berlin). : Verehelicht: Hr. Rittergutsbesißer Adolf Kird- hoffer mit Frl. Anny Schütze (Heinsdorf b. Dahme,

Ernst-Theater). W. Hasemann.

Prem. - Lieut. Eccard von Manteuffel (Potsdam). Hrn. Ritter- utsbesitzer und Rittmeister a. D. Maximilian von

L Lucke (Ulbersdorf b. Frauftadt). A Gymnasial- Oberlehrer Ilgen t eum.). Hrn. Gerichts-Afsessor Schneiderreit (Bin 05

Gestorben: Hr. Professor Dr. Ernst Heinrichs (Berlin). Hr. Superintendent Georg - Thiel (Reideburg b. Halle a. S.). Hr. Oberst z. D. Gustav Ewald (Weimar). Fr. Helene von Freae-Welßien, geb. von Weltzien (Abtnaundorf). Verw. Fr. Regierungs - Präsident Auguste von Viebahn, geb. Bitter (Siegen). Verw. Fr- Bettha von Festenberg-Pakish, geb. von Festen- kerg-Pakisch (Lüben). i

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t Gesang

Anfang 8 Ubr: | gy rantwortlicher Redakteur: Siemenroth

in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Sonntag, Anfang 6 Uhr: Gesellshafts-Abend. | Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag8-

Montag, Anfang 7 Uhr: Symphonie-Konzert, unter freundlicher Mitwirkung der Pianistin Fräulein Ottilie Lichterfeldt und der Konzertsängerin Mme.

Flora v. Ostaszewska-Oftoja.

Anstalt Berlin-8W., Wilhelmftraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

bringen, daß ih stundenlang die Geduld des Hauses in Anspruch nehmen müßte. Die angeführte Statistik war eine Stichprobe, vielleicht ?3nnen wir aber im nächsten Jahre umfangreihes aedrucktes Material vorlegen. Die „Leipziger Zeitung“ und das „Dresdener Journal“ find amtliche, auf dem Etat stehende Blätter und die Regierung ist dafür verantwortlich. Den Polizei - Rath Müller habe ich niht als Verfaffer bezeichnet; ih kenne den Verfasser, es if der Polizei- Affsessor Krüger. Daß die „Leipziger Zeitung“ die von ihr beshimpfsten Leute um Entschuldigung gebeten hat, ist nur die Folge des richter- lichen Urtheils, das in der „Leipziger Zeitung“ publiziert werden mußte. Die Regierung duldet alle Angriffe der „Leipziger Zeitung" und erft, wenn sie dafür angefaßt wird, erklärt sie die Zeitung als offiziós. Es ist nicht s{ôn, daß in dem Boykottprozeß der Wald- \{lößhenbrauerei ein Richter mitwirkte, der Aktien der Brauerei besaß. Jch erinnere an den Freiberger Geheimbundsprozeÿß. Die Amts- hauptmannschaft in Chemnitz hat einem sozialdemokratishen Redakteur den Aufenthalt in den Vororten von Chemnitz verboten, ihn also in der Stadt interniert.

Abg. Stolle (Soz.): Es sind Vereine aus bürgerlichen Kreisen unter einander in Verbindung getreten, ohne daß eine Bestrafung erfolgte; aber gegen die Sozialdemokraten geht man ohne weiteres vor. Wenn es in der Intention der Regierung liegt, daß gegen die Sozialdemokraten anders verfahren werden soll als gegen die anderen Parteien, dann kann von einem gleihen Ret für Alle ziht mehr die Rede sein. Der Gesangverein „Frohe Sänger“ ist aufgelöst worden, weil er mit einem anderen Verein in Verbindung getreten sein sollte. Der Gesangverein ist gar kein politisher Verein, man hat dies nur aus verschiedenen Dingen gefolgert. Die landwirth- \haftlihen Vereine treten aber sehr oft mit einander in e und verhandeln über volitishe Dinge, ohne daß die Polizei fi deswegen aufregt. In dem Bericht der sächsishen Fabrikinspektoren wird ausdrücklih hervorgehoben, daß Fabrikanten gegen ihre Arteiter wenig Mitgefühl zeigen, troßdem einige von ihnen selbst die Söhne von Arbeitern ‘ugs Wenn jolbe Zustände herrschen, dann ift es selbftverständli , daß die Arbeiter darüber in \harfen Worten sich

eshweren. Da müßte die Regierung eingreifen. Weil aber durch die

Aenderung des Wahlrehts die Sozialdemokraten aus dem Landtage inausgedrängt find, so müssen wir hier das Wort nehmen, und wenn es fih niht ändert, dann wird man hier noch oft solhe Scenen erleben. Daß die „Leipziger Zeitung“ ein Regierungsorgan ist, ist stets ofen zugegeben worden; wir können es daher nicht hingehen lassen, daß fie uns direkt beschimpft.

Königlich sächsisher Geheimer Regierungs-Rath Dr. Fischer: Ich erkläre es für eine direkte Unwahrheit, daß der sächsische Minifter-Präsident erklärt habe, die Geseße würden der Sozialdemo- kratie frgenuar anders ausgelegt als gegenüber den anderen Parteien.

Abg. Stolle: Jch erkläre es für eine Unwahrheit, daß Herr von Meßsch in der Kammer nit erklärt haben Ei daß die Geseye der P etmoleatie gegenüber anders gehandhabt oder ausgelegt werden follen, als anderen arteien gegenüber.

Damit schließt die Diskussion.

Bei den Ausgaben für das Kaiserliche Gesundheits-

amt fragt

Desinfektionsverfahren sind von den Fabrikanten zum theil als für die Waaren \{chädlich bezeihnet. Es werden deshalb andere Verfahren geprüft werden. Es besteht die ernste Absicht, die Sache zum Ab- {luß zu bringen, aber es muß nah einem sicher erreihbaren Ziel gestrebt werden, damit niht das Desinfektionsverfahren Härten für die Betriebe mit \ich bringt.

Abg. Grillenb erger (Soz.) bedauert, daß man keine voll- ständigere Antwort geben könne. Bei den zahlreichen Erkrankungen in den Pinselfabriken hätte man {hon vor Jahr und Tag Anordnungen erwarten sollen, da die Beschwerden der Arbeiter hon Jahre lang zurückliegen. Schon 1894, führt Redner aus, hat der Nürnberger Magistrat den Desinfektionszwang für Thierhaare angeordnet. Troßdem ist die Zahl der Todesfälle nicht zurückgegangen, und erst neuerlih sind wieder deren drei vorgekommen, durch Roßhaare und durh Schweine- borsten. Durch die Zögerung der Regierungen und bei der Furcht vor der Schädigung der Unternehmer werden die leßteren zu einem \schnelleren Vorgehen wohl nicht veranlaßt werden. Die Unter- nehmer klagen über die Schädigungen, welche ihnen die Desinfektion dur Dampf mit ih bringt, während Sachverständige eine solche Schädigung durchaus bestreiten. Auf Grund des § 120a der Gewerbe- ordnung könnte schon jeßt mit Verordnungen argen agen werden in Bezug auf die Kleidung und Reinlichkeit der Arbeiter in den Thierhaar-Bearbeitungsanstalten. Aber es müßte ein Zwang aus- geübt werden, denn die Arbeiter haben jeßt keine Zeit zu folen Dingen, weil sie sih zusammennehmen müssen, um einen men|chen- würdigen Lohn zu erzielen. An Wasch- und Badegelegenheit fehlt es aber in den Fabriken. Die Polizeibeamten begnügen sih bei der Kontrole {hon damit, das sie nahsehen, ob die Karbolflasche gesüllt ist ; ob sie mit Karbol gefüllt ist, wird niht einmal untersuht. Die Unternehmer haben von der Polizei sogar verlangt, daß ihnen die Namen der denunzierenden Arbeiter genannt werden sfollten. Als neulich wieder eine Versammlung der Pinselarbeiter Jatgesunden hatte, kam au ein Vertreter des Kaiserlihen Gesundheitsamts nah Nürnberg. Aber die Sache war vier Wochen vorher bekannt geworden, und es wurde überall gesheuert und gefegt, damit er alles rein finde. Mit den Arbeitern hat er nit verhandelt, sondern nur mit den Unternehmern. Um möglichste Sicherheit zu hafen, sollte man das Rohmaterial schon vor dem Transport desinfizieren.

„Abg. Rettich (d. kons.): Das Nahrungsmittelgeseß und seine Ergänzungen haben einen sehr geringen Grfolg gehabt. Nur die Fleisch» fontrole ist in den größeren Städten mit Schlachthöfen durhgeführt, die Trichinenshau fogar zum theil auf dem Lande. Aber eine Kontrole des Verkehrs mit den übrigen Nahrungsmitteln besteht nur in wenigen Staaten. Jn Bayern besteht das Hygienishe Institut, aber die Sache muß allgemein angefaßt werden. Denn jeßt finden Uebertretungen nur selten ihre Strafe; das zeigt besonders der Verkehr mit Margarine, die Verfälschung des Mehls mit Schwer- spath, Gips und Alaun, die Verfälshung der Wurst und des Käses. Die Einrichtung der Probenehmer ist unzureichend; die Polizei muß die Proben selber nehmen und dadurch eine ständi e Kontrole schaffen. Der Landwirthschaftsrath hat sich in dieser Angelegenheit an die verbündeten Regierungen und an die Einzelregierungen ge- wendet. Ih möchte die Sache auh hier anregen, damit die Reichs-

__ Abg. Grillenberger (Soz.) bedauert, daß für die Arbeiter in den Thierhaar - Verarbeitungsanstalten seitens des Kaiserlichen Gesundheitsamts nihts gesehen fei. Bezüglih der Nahrungs- mittelkontrole sei die Hauptsache, daß jedes gegen die Verfälscher ergehende Urtheil veröffentliht werde.

Direktor des Kaiserlihen Gesundheitsamts Dr. Köhler: In den „Mittheilungen“ des Gesundheitsamts wird jedes Urtheil veröffentlicht; es muß den Zeitungen überlassen bleiben, die Urtheile abzudrucken. Ms des Schutzes der Arbeiter in den Thierhaar-Bearbeitungs- anstalten hat das Kaiserlihe Gesundheitsamt eifrig gearbeitet; wenn bisher ohne Ergebniß, fo liegt das an der Schwierigkeit der Materie. Die Desinfektion mit Dampf beschädigt die Schweineborsten nicht, wohl aber die Roßhaare, welche in ganzer Länge bearbeitet werden follen. Die beste Methode der Desinfektion mit Damvf ist troy kost- spteliger Versuche der Fabrikanten noch nicht gefunden worden. würde mich freuen, wenn wir mit der Verordnung in drei Monaten fommen könnten, aber in einem Jahre wird sie spätestens erscheinen.

Abg. von Vollmar (Soz.): Wenn die Urtheile wegen Nah- rungsmittelverfälschung veröffentliht werden, so fragt es sh nur, ob der Name genannt wird. Denn es muß der Name der Sünder bekannt gemaht werden. In München werden von der Staatsanwaltschaft die Namen der Verurtheilten dem Magistrat mitgetheilt und in öffentliher Sißung verkündet und an der Anzeigetafel angel G Dieselbe Rolle, die jeßt die Ma Ler SERngen spielen, spielten früher die Quesilbervergiftungen. Darüber war seitens unseres Kollegen Schönlank ein Buch erschienen, aber das Reichs-Gesundheits- amt bat damals nit die Jnitiative ergriffen, ebenso wenig wie das jeßt der Fall ift.

Direktor des Kaiserlihen Gesundheitsamts Dr. Köhler: Damals mußten erst große Versuche in unserem Laboratorium stattfinden, ehe wir zur Entscheidung der Frage kommen konnten. Bezüglich der Urtheile in Fällen der Nahrungsmittelverfälshung haben die Ge- rihte das Recht, die Veröffentlihung auf Kosten des Verurtheilten zu bewirken. Aber eine Veröffentlihung aller Urtheile würde doh des Guten zu viel sein.

Damit ist die Debatte erledigt. Die Ausgaben für das Kaiserlihe Gesundheitsamt werden bewilligt.

Bei den Ausgaben für das Reihs-Patentamt fragt

Abg. Dr. Hammacher (nl.), ob eine Aenderung der Ansithten der verbündeten Regierungen über die Berner Union zum Schuße der Erfindungen eingetreten sei. Es empfehle si dieser Beitritt, damit die Od deutsher Ecfindungen im Auslande leichter herbei» geführt werden könne. Namentlich der internationale Ausführungs8- zwang, der die Verwerthung der deutshen Patente hindere, könnte dadurch erleichtert werden. ; L

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Hauß: Eine Aenderung der Meinung der verbündeten Regierungen ift niht eingetreten. Es werden alle Vorkommnisse bezüglih der Union auf das sorgfältigfte geprüft. Die Reichsverwaltung if von je her bemüht gewesen, alle Kultur- und Jndustriestaaten zusammenzuschließen, um die Verwerthung von Patenten zu fördern. Es sind aber in der Union Bestimmungen

vorhanden, ¡die mit den besonderen Verhältnissen unferer Gefezgebung