1897 / 15 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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und Glaubwürdigkeit fehlt, nah Möglichkeit durch ihr Frie verdienen ohland (Konsul Prätorius) N Om ie Zu- schauer spendeten reihen Beifall, der den im Hause anwesenden Akt dankend auf der

ersezte. Von den übrigen die Herren Ries (Bülau), (Herbert) mit besonderer Anerkennung genannt zu werden.

mitwirkenden Kräften

Dichter veranlaßte, nach dem zweiten und dritten Bühne zu erscheinen.

Theater Unter den Linden.

Edmond Audran?’s anmuthige komiswe Oper „Gillette am Sonnabend nah längerer Pause wieder er Musik wirkte bestrickend wie am ersten ) Der französishe Komponist vereinigt in diesem Werk quellfrishe Melodik mit feinfühliger, charakteristischer Instrumentationstehnik zu eirem harmonishen Ganzen. Mit Bee gefällige der Oper verstreut. | sich

von Narbonne“ gin in Scene. Der Reiz Tage ihrer Vorführung.

schwenderischer Freigebigkeit sind eigenartige und musikalishe Gedanken fes alle drei Akte

Das provençalishe Lied Gillette’'s im ersten, das Terzett und das Soldatenlied im zweiten, das Liebesduett im dritten Akt gchören Außerdem is auch das von Hen ri. Chivot und Alfred Duru verfaßte Libretto den besseren Operettentexten zuzuzählen, obglei dasselbe nah einem Motiv aus Boccaccio’s Erzählungen bearbeitet ist, das auch Shakespeare in seinem Lustspiel „Ende gut, Alles gut“ behandelt hat. Die DarsteUung griff dieses duftige, zierlihe Werk eiwas zu kräftig an, um den Reiz der Musik

Fräulein Fiscber führte als Gillette ihre Rolle sehr wirkungsvoll dur; ihr feuriges Tempera- ment leuchtete durch das anmuthige Spiel und ihren fein nuancierten des Fräuleins befriedigt sein. bestellt. errn Bruch's Stimme flingt immer etwas zu s{wach und ver- Herr Tarnow, der die Rolle des Grafen Roger, des ersten Liebhabers giebt, paßte nur mäßig in den Rahmen der Dichtung und der Vorstellung; sein Spiel und sein Gesangsvortrag sind zu derb und reizlos für einen provença-

zu den s{ckónsten Numn:ern dieses Genres.

in seiner Zartheit ganz erschöpfen zu können.

und derjenigen durchaus Vertreter

Vortrag: von ibrer Leistung Bergère als Rosita konnte man Schwäher war es um die männlichen

chleiert, obgleih er mit Geshmack vorträgt

lisWen Ritter.

Im Königlihen Opernhause wird morgen Beethoven?s

„Fidelio“ unter Kapellmeister Dr. Mus Leitung in folgender Be- seßung gegeben : Leonore: Fräulein Hiedler; Florestan: Herr Sylva: Marzelline: Fräulein Dietrih; Jacquino: Herr Philipp; Nocco: Herr Stammer; Pizarro: Herr Mödlinger. Zu Beginn der Oper wird die große Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 gespielt.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Friedri Hebbel’s „Genoveva* mit Fräulein Poppe und Herrn Matkowéky in den Hauptrollen in Scene. Seine Majestät der Kaiser ließ nah der gestrigen Aufführung der „Hermannsschlaht* dur den General - Intendanten Grafen von Hochberg sämmtlihen Mit- Ry Allerhöchstseine besondere Zufriedenheit und Anerkennung aus]prechen.

Im Theater des Westens werden in dem Spielplan dieser Woche einige Aenderungen vorgenommen. So findet am Dounerstag, zur Vorfeier von Lessing’s Geburtstag, eine Aufführung von „Minna von Barnhelm“ und am Freitag die Erstaufführung von „Wilhelm Tell“ statt. Morgen wird Ludwig Fulda's Luftspiel „Die wilde Jagd“, am Mittwoh von Moser-Trotha's Shwank „Der Miklitär- anth und am Sonnabend Philippi's Schauspiel „Der Dornenweg“ gegeben.

Für den Orgelvortrag in der Marienkirche am Mitiwoch, den 20. Januar, Mittags 12 Uhr, haben Frau Musik: Direktor E Sa Mer, Fräulein Frieda Schramke und Herr Nobert Schwiesselmann ihre Mitwirkung zugesagt. Der Eintritt ist frei.

¡Mannigfaltiges.!

Veker die Witterung im Monat Dezember 1896 berichtet das Königliche Meteorologishe Institut auf Grund der angestellten Beokachtungen Folgentes: Kalt, trübe und trocken waren die Haupt- kenr zeichen der Witterurg “ets Vezenibers. Insbesondere zeichnete si

suren san

malen. Tro der großen Bewölkun als man va

lebhafte südliße Winde, Trübun im Gefolge hatte. Schon am über dem Gefrierpunkte.

später auch Schnee braten. Deutschland hinweg nach dem Erkaltung Nordoften und niedriger im Süde

Vom 25. an lagerte über Zentral

der Westen dagegen hatte es um e

Oeffentliche 87 Vhr, born (Wallstraße 91).

Das Ballfest des Verein

der graphischen Techn

alle Ballbefucher ein willkommenes findet im Bureau des Herrn Dr. Mohrenstr. 10 1, in der Zeit von

Köln, 16. Januar. Wie die

Albrecht zu Waldeck und Py

gerettet

wirrung und Angst aus einem Fenst

die erste tade des Monats dur ftrengen Froft aus in Ma- F Thermometer bis 28 da "älte periode allein drüdckte die Mitteltemperatur unter den Durchschnitt herab; denn in der übrigen Zeit entsprah

langjährigen Beobachtungen erwalten sollte. Denn mit Ausnahme kleiner Bezirke in Ostpreußen, Pommern und am Nieder- rhein war es im ganzen Lande viel zu trocken, indem an dem normalen Betrage des Niedershlages ein Viertel, ftellenweise sogar die Hâlfte fehlte. “Dementsprehend hatte auch die Schneedecke, die im Osten fast während des ganzen Monats, im Westen fast leßten Dekade vorhanden war, keine beträhtlihe Höhe; selbst im Riesengebirge betrug sie nur ein halbes Meter. Tagen des Dezembers wanderte ein Hochdruckgebiet von Westen her langsam über Zentral-Europa nah Rußland und veranlaßte zwar heiteres, aber empfindlih kaltes Wetter. Während das Hochdrudlgebiet nah Nordosten verlagerte, drängte sih ein Minimum nah, das y Regenfälle und rasche Erwärmung

Von da an hielt fie sich auf nahezu der- selben Höhe bis gegen die Mitte des Monats, da in dieser Zeit Depressionen im Nordwesten maßgebend waren, die Regen und Als jedoch der niedrige Luftdruck über

nördlihe Winde zur Herrschaft, die allgemein Schneefälle und {chnelle herbeiführten. Neu anlaßten aber {hon um den 18. wieder rashe Erwärmung. Die milde Witterung hielt auch weiter an, obglei hoher Luftdruck im

in dieser Jahreszeit von \trengem Frost begleitet zu fein pflegen.

eine Depression im Nordwesten meist s¿dwestlihe Luftströmung ver- ursahte, blieb es anch gegen Monatsshluß ziemli warm. Jahr 189€ war im Osten um einen halben Grad zu warm gewesen ;

Dder- und östliche Elbgebiet ergab sich eine normale Temperatur. Die Vertheilung der Niederschläge war viel ungleiGzmäßiger : die Küste sowie das ôstlihe und südwestlihe Binnenland batten es meist zu trocken, die übrigen Provinzen zu naß, Oberschlesien und das Münsterland, viel zu trocken aber Pofen.

Unterrichtskurse in der berger? schen Stenographie beginnen: heute, Montag, Abends

; im Friedrichs - Realgymnasium (Albrehtstraße a und Mittwoch, den 20. Januar, Abends 84 Uhr, im Wirthshause Tetten-

am 30. Januar in der Philharmonie abgehalten wird, Kreisen Gelegenheit C eine originelle Erfindung auf dem Gebiete

1 2 k fennen zu lernen. Auf der mit Tannenbäumen ge[chmüdten Bühne werden elektrisch betriebene Seß- und Druck- maschinen vor den Augen des Publikums eine Festzeitung fertig stellen, an deren Inhalt erfte Autoren betheiligt sind. Diese Flug wird für

melden, ift gestern die Villa des am 11. d. M. verstorbenen Prinzen

Peter kam während der Beisezungsfeierlihkeit aus und zerstörte inner- alb einer Stunde die Villa bis auf die Umfassungsmauern. Von dem werthvollen Inhalt konnte troß \reller Hilfe nur vershwindend wenig i werden. Die in dem Hause die Prinzessin, ein?Kind und einige weiblihe Dienstboten, entkamen mit knapper Noth den Flammen. Eine

9 unter Null —, und diese Kälte-

der Temperaturlauf nahezu dem nor-

gift meist weniger Niederschlag gefallen, | verbreitete.

nur in der

In den ersten Hämbu

Kollision.

lag die Tempezatur einige Grade

westlihen Rußland zog, kamen

ershienene Depressionen ver-

hervor.

n öôstlihe Winde bedingte, die sonst

-«Guropa eine Anticyclone ; da aber

Das wurden.

benfo viel zu kalt, und nur für das

Besonders regenreichß waren

Gabels-

statt. welches Hauses mit

8s „Berliner Presse“, welhes | rihtet wurde,

\oll weiteren

Andenken sein. er Billetverkauf Wasner, im Stangen'¡chen Haufe, 4 bis 6 Uhr täglich ftatt.

hiesigen Abendblätter aus Kleve

t i; rmont niedergebrannt. Das 13. d

anwesenden Personen, | eingetroffen.

Magd sprang in der Ver- er des zweiten Stockwerks und erlitt

Glasgow, 17. Januar. den Lagerräumen von 2000 Barrels Naphtba enthielten, Feuer aus. ergriffen auch mehrere Nachbargebäude, welche sämmtli zerstözt Der Schaden wird auf 40 900 Pfd. Sterl. geschätßt.

St. Petersburg, 17. Januar. Shukow'schen Vat elinfabrik in der äußeren Stadt infolge der Entzündung von Naphtha Feuer aus. Das Naphtha ergoß sich Maschinen und das in den Räumen lagernde Material und entzündete die Kleider dreier Arbeiter; von leßteren erlitt einer \hwerere, die beiden anderen trugen leihtere Brandwunden davon. Der M schaden wird dem „W. T. B.* zufolge auf 60 000 Rubel geschäßt.

Pera, 16. Januar, Vereinshauses des biesigen deutschen Vereins „Teutonia“

einem Kostenaufwande von

s oen 0 E onzert, Feslessen und Ball nahm, nah dem Bericht des ,W. T. B.“ auch der deutsche Botschafter 5 f A Das Zustandekommen des Baues is dem Vorsißenden des Vereins, dem hier als Eisenbahn-Direktor thätigen württe mbergisden Bauratk Kapp, der auch die Ausführung leitete, zu verdanken.

New- York, 17. Januar. (Texas) brach Feuer aus. um, 9 andere erlitten Verwundungen.

Port Louis (Insel Mauritius), 18. Januar. Truppen-Transportschiff „Warren

shwere Verlezungen. Der Brand scheint dadu | daß, nahdem der Trauerzug die B verlassen vei uy E Tee dekorationen durch Umfallen eins Lichtes oder auf sonst eine Weise Feuer gefangen haben, welches sih alsdann mit rasender Schnelligkeit

. Regensburg, 18. Januar. Der hier verstorbene ò ibi Kämmerer Graf Ernft von Doern berg vermahte, berr u Ede zufolge, sein Gesammtvermögen von 15 Millionen Mark der Stadt Regensburg zu wohlthätigen Zwecken.

rg, 16. Januar. t riethen, wie R T Z Heute Nachmittag gegen 3 Uhr ge

die englishen Dampfer „A

. B.* meldet, auf der Unterelbe bei Blankenese bana* und „Dartmore* ijn

Ersterer wurde von dem Dampfer „Dart J Steuerbordseite mitts{iffs angerannt und E “Das SAS lief voll Waffer und fißt t

Dampfers „Dartmore* ist noch nichts bekannt.

dem Grund. Ueber den Schaden des

_ Laibach, 18. Januar, Gestern Abend 9 Uhr wurde hier ei ziemli heftiger, in vertikfaler Rihtung verlaufender Erd s BE wt fpürt, der bon starkem unterirdishen Getöse begleitet war. Die Erscheinung rief indessen bei der Bevölkerung keinerlei Beunruhigung

&estern um Mitternacht brach hier i Currie u. Co., welhe unter Uens Die Flammen

Gestern Abend bra in der

on tha brennende sih in die Fabrikräume, ergriff die Apparate, die

aterial-

Heute fand die Einweihung des neuen

an Stele des im Jahre 1895 ab ebrannten 11 000 Pfund er- von dexen 4600 Pfund dur Schenkungen ge-

An dem zur Feier des Tages veranstalteten

Freiherr von Saurma-Jelt\ch theil.

In dem Waifen hause in Dallas 15 Mädchen kamen in den Flammen

. Das indische astings* erlitt am

. an der Küste von Réunion vollständigen Schiffbruch. Die Truppen, welche sich auf dem „Warren Hastings" ane wurden gerettet und sind heute an Bord des Swiffes „Lalpoora®* hier

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

N 7 T T

vom 18. Januar,

t 8 Uhr Morgens.

p m 49 R.

[fius

Anfang 73 Uhr.

Stationen. und Gretel,

Bar. auf 0Gr. u. d. Meeres red. in Milli

Tas in 9 Ce 599%C, =

Belmullet . . | 765 Pie Aberdeen .. | 765 Christiansund | 765 Kopenhagen . | 765 Stockholm . | 773 Haparanda . | 777 Cork, Queens- town 765 Cherbourg . | 765 Ie e 762 E 762 mburg . . | 762" winemünde | 766 Neufahrwasser 768 Memel 770

elo P 00 ünster... | 761 Karlsruhe . . | 762 Wiesbaden . | 763 E emniyz Berlin s N68 Wien .... | 761 Breslau... | 764 |SDO Ile d’Aix 766 |NO Da e TDT Det ...| 758 [D

Uebersicht der Witterung.

Der höchste Luftdruck liegt über Finland, gegen- über einer flahen Depression jenseits der  Neber dem nördlihen Zentral-Europa dauert die {wache östlihe Luftströmung n, während im Süden s{chwache, meist füdlihe bis westlihe Winde wehen. In Deutschland, wo stellenweise Nieder- \hlag gefallen ist, ift das Wetter trübe und mild. Deutschland ift frostfrei, auf den Britishan Inseln herrst fast allenthalben Frostwetter.

Deutsche Seewarte.

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von Ferdinand

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von Orleans.

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kehr. (Louise

Groß.)

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Niobe.

nuar (Marcelle

Jacobson. Mittwcch und

Theater. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern-

Direktion: Marcelle.

von Ludwig van Beethoven. Text nah dem Fran- ul Lindau.

zôfischen von Ferdinand Treitshke. Sc t vom Ober-Regifseur Tetlaff. Li A Eincittu E Eee E Dirigent: Kapell- meister r. udck. u Beginn: „Ouvertü

Leonore (Nr. 3)“. Anfang 74 U ‘g attung

utenburg.

Schauspielhaus. Tragödie in 5 Aufzügen und einem Nachspiel von Friedrich Hebbel. in Scene geseßt vom Ober-Regifseur Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt.

Mittwoch: Opernhaus. 19. Vorstellung. Hänsel

Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. : Puppenfee. Pantomimishzes Ballet- Divertissement von von Ioseph Bayer. Schauspielhaus. schwender. Original-Zaubermärchen in 3 Aufzügen

Kreutzer. Anfang 74 Uhr.

Deutsches Theater.

sunkene Glodce. Mittwoh: Moräturi. Das Ewig-Mäunuliche.) Donnerétag: Die versuukene Glocke.

Berliner Theater. Dienstag: Die Jungfrau

Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Aschenbrödel. Abends 7x Uhr: Renaissance. L Donnerstag : Kaiser Heinrich.

Lessing - Theater. Dienstag: Die Wieder-

(Jenny Groß.) Anfang 72 Uhr. Mittwoh: Madame Sans -: Gêne.

Donnerstag: Die Wiederkehr. Hierauf: (Ienny Groß.) Französisches Ensemble- Gastspiel vom 25.— 30. Ja-

lpen. | Camille Dumény).

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Dienstag: Die Frauenjäger. (Le Dindon.) Schwonk in 3 Akten von Georges Feydeau, überseßt

und für die deutsde Bühne Anfang 7# Uhr.

Ueues Theater. Sigmunb Komödie in 4 Akten von Victorien

haus. 18. Borsftellung. Fidelio. Sardou. Für die deutshe Bühne bearbeitet von g: F o. Oper in 2 Akten Qa In Scene geseßt von Sigmund

1 Anfang 7X Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Marcelle.

Schilier-Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Schierling. Die Komödie der Irrungen.

19, Vorftellung. Genoveva, |

Für die Bühne eingerichtet und ax Grube.

Märchenspviel in 3 VBildecn von

Haßreiter und Gaul. Anfang 7ck Uhr. 20. Vorstellung.

Musik Der Ver-

aimund, Mußk von Konradin

Die ver-

Fritzchen.

Dienstag:

Anfang 7 Uhr. CTeéja.

Anfang 7+ Uhr.

Niobe. (Jenny

Hierauf:

Dumont.)

Josset, Antoine, Jean Coqguelin, orverkauf täglich.

earbeitet von Benno solgende Tage: Die Frauenjäger.

Sc{iffbauerdamm 4g. / 5. Lautenburg. Dienötag:

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Mit Vergnügen. Ä n :

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologisher Garten.) Dienstag: Die wilde Jagd. Anfang 7# Uhr.

ittwoh: Der Militärstaat. Donnerstaa: Minna vou Barnhelm. Freitag: Wilhelm Tell.

Theater Unter den Cinden. Behrenstr. 55/57. Dircttion: Julius Frißse. Dienstag: Gillette vou Narbonne. Komische Oper in 3 Akten von

enri Chivot und Alfred Duru. Musik von

dmond Audran. In Scene geseßt vom Regisseur Herrn Glesinger. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Der Schmetterliug.

Sonnabend, den 23. Januar: Zweiter großer Maskeuball. Die Büffets sowie die Wein- lieferungen hat der Hof-Traiteur Seiner Majestät des Kaisers Herr A. Huster (Englisches Haus) übernommen.

Thalio-Theater (vorm. Adolph Ernft-Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Dienstag: Frau Lieutenant. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gustav Serpette und Victor Roger. Anfang 7# Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Frau Lieutenaut.

Pentral - Theater. Alte Jakobftraße 30, Direktion: Richard Sul. Dienstag: Leßte Woche. Emil Thomas a. G. Eine wilde Sache. Große Ausftattungsposfse mit Gesang und Tanz in 6 Bil- dern von W. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Benefiz des Komponisten und Kapell- meisters Julius Einödshofer. Eine wilde Sache.

Konzerte.

Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Konzert von Jeanue Golz und Alexander SHeinemaun.

Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert.

Dienstag: Ouvertüren , Marco Spada* von Auber, „Leonore 111.“ von Beethoven, „Flotte Bursche“ von Suppé. Walzer „Fliegende Blätter“ von Seifert. Potpourri „Musik-Revue“ von Linke. „Fantaisie de Ballet“ für Sioline von Beriot (Herr Carnier). Introduktion und Brautchor aus „Lobengrin“ von Wagner. „Trost“ für Cornet- & Piston von Wolf (Herr Werner).

Saal Bechstein. Dienstag, Anfaag 74 Uhr LI. Klavier-Abend von Augusta Cottlow.

Zirkus Renz. Karlstraße. (Jubiiäums- Saisou 1896/97.) Dienstag, Abends 7& Ubr: Extra-Vorstellung. Kolossaler Erfolg! Zum vor- leßten Male: Lustige Blätter. Neue Einlage. Original! Leuchtende Karikaturen - Kavalkade. ÄÂus dem equestrisWen Theil des Programms sind be- fonders hervorzuheben: 6 Trakehner Fuchshengste, in Freih. dre. und vorgeführt von Herrn Hugo Der, Cdinburgh, oftpreuß. Hengst, vorgef. von Frau Rob. Renz. Die doppelte hohe Schule, ge- ritten von den Damen Frl. Wally Renz und Frau Robert Renz mit den Schulpferden Cromwell, Maëstro und den Steigern Alep und Solon. Außerdem: Lestes Anftreten des phänomenualen ees Rechengenie’s Mr. Juaudi als

ast. Mittwoch, Abends 7F Uhr: um legten Male: Lustige Blätter ! D ADeR E

E MERC T M1 ¿U SRTC T R E C D: APUE Ss

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Magdalene Geiseler mit Hrn. Ka- pitän - Lieut. Friedri Musculus (Kiel). Frl. Alexandra von Forckenbeck mit Hrn. Landrath Dr. Alfred Reumont (Aahen— Erkelenz). Frl. Martha Hoffmann mit Hrn. Regierungs-Assefsor und Prem.-Lieut. d. R. Dr, jur. Frhrn. von e hausen, gen. Wolff (Neugersdorf, Sahsen—Wil- helmshaven). Frl. Frida Jeany mit Hen.

Staatsanwalt Hans Schoen (Zürih—Berlin).

Verehelicht: Hr. Major von der Lippe mit Frl. Engelina Gudewill (Gleiwiß). Hr. Pastor fis S mit Frl. Eva Kölltng (Pleß Geboren: Ein Sohn: Hrn. Sec. - Lieut. von Soucken (Charlottenburg). Hrn. Pr mann Conrad Grafen von Moltke (Eltegais i.P.). Hrn. Lieut. von Römer (Oschay). Eine Tochter: Hrn. Alfred von Küster (Hohen-

liebenthal).

Gestorben: Fr. Ida Edle von Graeve, geb. Weiß (Düsseldorf). Marie Franziska Mathilde

Edle tain und Freifr. von Plotho, geb. Freiin

von Welling (Wiesbaden). Hrn. s{hwedischen ischerei - Soneniifsar Alexander Krüger Sohn rthur (Berlin). Fr. Prediger Glára Hickel,

geb. Mosel (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag2- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (cins{ließli4 Börsen-Beilage). (92)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 15.

Königreich Preußen.

Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Garnisonbauten.

1) Gegenstand des Vertrages.

Den Gegerstand des Unternehmens bildet die im Vertrage zu bezeihnende Leistung. Im einzelnen bestimmt sch Art und Umfang der dem Unternehmer obliegerden Verkflißtungen nach den Ver- dingunasanshlägen, den zugebörigen Zeichnungen und sonstigen als zum Vertrage gehörig bezeihneten Untesagen. Die in den Ver- dingungsanshlägen angenommenea Vordersäße unterliegen jedo den- jenigen Aenderungen, welhe okne wesenilihe Abweichung von den dem Vertrage zu Grunde gelegten Bauentwürfen bei der Aus- führung der betreffenden Bauwerke si ergeben. :

Abänderungen der Bauentwürfe selbft anzuordnen, bleibt der Bauleitung veorbebalten. Leistungen, welche in den Bauentwürfen nicht vorgcicben find, können dem Unternebmer nur mit feiner Zu- stimmung übertragen werden.

2) Berechnung der Vergütung.

Die dem Unternehmer zukommende Vergütung wird nac) den wirklichen Leistungen unter Zugrundelegung der vertragêmäßigen Ein- heitspreise bere(net. Diese Einheitspreise sind au mae, wenn der Unternebmer, mit dem ein Vertrag abgeschlossen ist, gleichartige im Koftenanshlag nit vorgesehene Leistungen ausfübrt. Abreeicungen hiervon sind zu begründen. i

Die Vergütung für Tagelohnarbeiten erfolgt nah den vertragê- mäßig vereinbarten Lobhnsäßen.

3) Auss{luß einer besonderen Vergütung für Neben-

leistungen, Vorhalten von Werkzeug, Geräthen, Nüstungen. : /

Insoweit in den Verdingungsanschlägen für Nebenkeistungen sowie für das Vorhalten von Werkzeug und Geräthen, Rüstungen u. \. w. nicht besondere Preisansäge vorgesehen sind, umfassen die vereinbarten Preise und Tagelobnsäße zugleich die Vergütung füc die zur plan- mäßigen Herftelung des Bauwerks gehörenden Nebenleistungen aller Art, inébesondere auch für die Heranshaffung der zu den Bauarkeiten erforderlihen Materialien aus den auf der Baustelle befindlichen Lagerpläßen nah der Verwendungsftelle am Bau, sowie die Ent- shäâdigung für BVorbaltung von Werkzeug, Gerätben u. |. w.

Auch die Gestellung der zu den Absteckungen, Höhenmefsungen und Abnabmevermessungen erforderliGzen Arbeitskräfte und Gerätbe liegt dem Unternehmer ob, obne daß demselben eine besondere Ent- schâdigung hierfür gewährt wird.

4) Mehrleistung gegen den Vertrag. hne ausdrüdlihe s{riftlihe Anordnung oder Genehmigung des Garnison-Baubeamten darf der Unternehmer keinerlei vom Ver- trage abweihende oder im Verdingungsanschlage niht vorgesehene

Leistungen autführen. : i Diesem Verbot zuwider von dem Unternehmer bewirkte Leistungen

ift die Bauleitung befugt, auf defsen Gefahr und Kosten wieder be-

feitigen zu lassen; auch bat der Uxternebmer nit nur keinerlei Ver- gütung für derartige Leistungen zu beanspruchen, fondern muß auch für allen Schaden aufkommen, wel§er etwa dur diese Abweichungen vom Vertrage entstanden ist.

5) Minderleistung gegen den Vertrag.

Bleiben die au€gefübrten Leistungen zufoige der von dem Gar- nison-Baubeamten getrcfffenen Anordnungen unter einer im Vertrage festverdungenen Menge zurück, fo hat der Unternehmer Anspruch auf cen Ersaß des ihm nahweitlich hieraus entstandenen wirklichen Schadens, *

6) Beginn, Fortführung undVollendung der Leistungen, Bersäumnißitrafe, Aufgraben von Alterthümern. Der Beginn, die Fortführung und Vollendung der Arbeiten und

Lieferungen hat nach den in den besonderen Bedingungen festgeseßten

Fristen zu erfolgen. N i 4 :

Ist über den Beainn der Leiflung in den befonderen Bedingungen cine Vereinbarung nicht enthalten, so hat der Unternehmer spätestens 14 Tage nach s\chriftliher Aufforderung seitens des bauleitenden Beamten zu beginnen. S i

Die Leistung muß im Verhältniß zu den bedungenen Vollendungé- frisien fortgeseßt angemcssen gefördert werden. L :

Die Zahl der zu verwendenden Arkbeitéfräfte und Geräthe fowie die Vorräthe an Materialien müssen allezeit den übernommenen

Listungen entsprechen. E i:

Eine im WBertrage bedungene Versäumnif,ftrafe gilt nicht für er- lassen, wenn die verspätete Vertragserfüllung ganz oder theilweise ohne Vorbehalt angenommen worden ist. E R

Eine tageweise zu berechnende Versäumnißstrafe für verspätete Ausführung von Bauarbeiten bleibt für die in die Zeit einer Ver- ¿ôgerung fallenden Sonntage und allgemeinen Feiertage außer Ansaß.

Wenn bei der Bauausführung durch Arbeiter des Unternehmers u, \. w. Aiterthümer (Stein- und Erdmonumente, _Gräberfelder, NReihengräber, Urnenfriedhöfe, Wendenkirhhöfe, Steinhäuser, Hünen- gräber, Hünen- oder Riesenbetten, Ansiedelungspläte, _Ringwälle, Landwehren, Schanzen, Mauerrefte, Pfahlbauten, Boblbrücken, Urnen und Thongefäße, Steine, Waffen und Geräthe aus Stein oder Metall, Münzen, Gegenstände von Glas, Bernstein und anderen Stoffen u. f. w. aus römischer, heidnish-germanischer oder unbestimmbar vor- geshi{tlißer Zeit) aufgegraben werden follten, so ist der weiteren Bloßlegung Einhalt zu thun und dem bauleitenden Beamten sofort Nachricht zu geben. Der Unternehmer ist dafür verantwortlich, daß die Anlage und deren Inhalt in jeder möglihen Weife gegen Zerstörung oder Veränderung bezw. gegen Veräußerung oder Ent- fremdung der dabei gewonnenen Fundftücke geschüßt wird.

7) Hinderungen der Bauansführung.

Glaubt der Unternehmer sih in der ordnungsmäßigen Fort-

führung der übernommenen Leistungen durch Anordnungen des

Gacnifon-Baubeamten oder des bauleitenden Beamten, durch höhere

Gewalt oder dur andere zwingende Umstände oder durch das nit

gehörige Fortschreiten der Leistungen anderer Unternehmer behindert,

so erstattet er bei dem bauleitendem Beamten hiervon sofort \{rift- ihe Anzeige. ; S

Andernfalls werden {hon wegen der unterlassenen Anzeige feinerlei auf die betreffenden, angeblih hinderndes Umstände begründete An- sprüche oder Einwendungen zugelassen. : i

Nach Beseitigung derartiger Hinderungen sind die Leistungen

ohne weitere Aufforderung ungesäumt wieder aufzunehmen. : Der Aufsichtsbehörde bleibt vorbehalten, falls die bezüglichen Beschwerden des Unternehmers für begründet zu erachten sind, etne angeméfsene Verlängerung der im Vertrage festgeseßten Vollendungs- fristen A längstens bis zur Dauer der betreffenden Arbeitshinderung zu bewilligen. j

„Für die bei Eintritt einer Unterbrehung der Bauausführung bereits ausgeführten Leistungen erhält der Unternehmer die den ver- tragämäßig bedungenen Preisen entsprechende Vergütung. Iffft für ver|hiedenwerthige Leistungen ein nah dem Durchschnitt bemessener Einheitspreis vereinbart, fo ist, unter Berückfichtigung des höheren oder geringeren Werthes der ausgeführten Leistungen gegenüber den

Berlin, Montag, den 18. Januar

besonders zu ermitteln und danach die zu gewährende Vergütung zu berechnen.

Außerdem kann der Unternehmer im Fall einer Unterbrehung oder gänzlichen Abftandnahme von der Banausführung den Ersay des ihm nachweislih entstandenen wirklihen Schadens beanspruchen, wenn die eine Fortseßung des Baues hindernden Umftände entweder von der Auffihtsbehörde und deren Organen verschuldet sind, oder, insoweit zufällige, von dem Willen der Behörde unabhängige Umstände in Frage stehen, sich auf feiten derselben zugetragen haben. : :

Eine Entshädicung für entgangenen Gewinn kann in keinem Falle beansprucht werden.

In gleicher Weise ift der Unternebmer zum Schadenersaßz ver- pflichtet, wenn die betreffenden, die Fortführung des Baues hindernden Umstände von ihm verschuldet sind oder auf seiner Seite fich zu- getragen haben.

Auf die gegen den Unternehmer geltend zu machenden Schaden- ersaßforderungen kommen die etwa eingezogenen oder verwirkten Ver- fäumnißstrafen in Anrehnuno. Jt die Schadenersaßforderung niedriger als die Versäumnißftrafe, so kommt nur die leutere zur Einziebung. :

Dauert die Unterbrechung der Bauausführung länger als ses Monate, so f\teht jeder der beiden Veriragsparteien der Rücktritt vom Vertrage frei. Die Rütrittserklärung muß schriftlih und spätestens 14 Tage nach Ablauf jener ses Monate dem anderen Theile zugestellt werden ; andernfalls bleibt unbeschadet der inzwischen etwa erwachsenen Ansprüche auf Scadenersaß oder Verfäumnißstrafe der Vertrag mit der Maßgabe in Kraft, daß die in demselben ausbedungene Vollendungs- frist um die Dauer der Bauunterbrehung verlängert roird.

8) Güte der Leistung.

Die Leistungen müfsen den besten Negeln der Baukunst und den besonderen Bestimmungen des Verdingungsans{lages und des Ver- trages entspreen.

Bei den Arbeiten dürfen nur tüchtige und geübte Arbeiter be- \chäâftiat werden.

Leistungen, welhe der Garnison-Baubeamte den gedachten Be- dingungen niht entsprehend findet, find fofort zu beseitigen und durch untadelhafte zu erseßen. Für hierbei entstehende Kosten und Verluste an Materialien hat der Unternehmer die Bau- kasse s{adlos zu halten. i

ÄArbeiter, welhe nah dem Urtheil der Bauleitung untüchtig oder zur Beschäftigung auf fiékalishen Baustellen ungeeignet sind, müfsen auf Verlangeu entlassen und dur andere erseßt werden.

Materialien, welche dem Anschlage bezw. den besonderen Be- dingungen oder den dem Vertrage zu Grunde gelegten Proben nicht entsprechen, sind auf Anordnung des Garnison-Baubeamten innerhalb einer von ihm zu bestimmenden Frist von der Baustelle zu entfernen.

Dem von dem Unternehmer als Bezugsquelle bezeichneten Fabrikanten wird von dem bauleitenden Beamten Mittheilung gemacht, wenn sich Anftände bezüglih der Ausführung der betreffenden Lieferungen ergeben. :

Behufs Ueberwachung steht dem Garnifon-Baubeamten oder den von demselben zu beaustragenden Perfonen jederzeit während der Arbeits\tunden der Zutritt zu den Arbeitspläßen und Werkstätten frei, in welchen zu dem Unternehmen gehörige Arbeiten angefertigt werden.

9) Vom Unternehmer verlangte i: a, Auskunft über Verträge mit Handwerkern u. \. w.

Der Unternehmer hat dem bauleitenden Beamten über die mit Handwerkern und Arbeitern in Betreff der Aus- führung der Arbeit geschlofenen Verträge jederzeit auf Erfordern Auskunft zu ertheilen. Der Unternehmer ift ferner verpflichtet für die Errichtung einer Baukrankenkafse für die auf dem Bau be- shäftigten Arbeiter Sorge zu tragen, bezw. leßtere nach Maßgabe des Gesetzes vom 15. Juni 1883 Reichs-Gesezblatt Nr. 9 für 1883 bei einer Krankenkasse und in Gemäßheit des Gefeßes vom 6. Juli 1884 Reichs-Geseyblatt Nr. 19 für 1884 bezw. 28. Mai 1885 Reichs-Gesepblatt Seite 159 für 1885 gegen Unfall zu versichern, Unternehmer haftet der Militärverwaltung für Ausführung dieser Bestimmungen, sowie auch für alle Nachtheile, welche der ge- nannten Verwaltung etwa durch Unterlassung in Beziehung auf die vorgedahten Gefeße entstehen, mit tem von ihm hinterlegten Haft- gelde fowie mit seinem ganzen übrigen Vermögen. In gleicher Weise haftet der Unternehmer der Militärverwaltung für Erfüllung sämmtlicher demselben als Arbeitgeber durh das Gesetz, betreffend die Innaliditäts- und Altersversihherung vom 22. Juni 1889 Reichs- Geseßblatt Seite 97 für 1889 —, auferlegten Verpflichtungen.

Eine befondere Entschädigung wird für die durch Vorstehendes übernommene Verpflichtung seitens der Militärverwaltung nicht gewährt. b. Erklärung hinsihtlich Unterlassung von Geschenken

u. f. w. an Angestellte.

Wegen Unterlassung von Geschenken und Zuwendung von Vor- theilen an Beamte u. \. ro. hat der Unternehmer eine Erklärung nah hestimmtem Muster zu unterzeichnen.

10) Entziehung der Leistung. N

Die Stelle, welhe den Zuschlag ertheilt hat, ist berechtigt, den Vertrag aufzuheben, wenn sich nach Abschluß desfelben herausstellt, daß der Unternehmer vorher mit Anderen Verabredungen behufs Ent- haltung von der Verdingung oder fon ¿um Schaden der Baukafse

etroffen hatte: dieselbe Stelle ift befugt, dem Unternehmer die Arbeiten nnd Lieferungen ganz oder theilweise zu eutziehen, sowie den noh nit vollendeten Theil auf scine Kosten ausführen zu lassen oder selbst für seine Nenung auszuführen, wenn

a. seine Leistungen untüchtig find, oder S -

b. die Arbeiten nah Maßgabe der verlaufenen Zeit niht genügend

gefördert sind, oder ¿

c. der Unternehmer den gemäß 9 getroffenen Anordnungen nicht

nachkomnit. / ;

Vor der Entziehung der Leistung ift der Unternehmer durch ein- geshriebenen Brief bezw. Brief gegen Behändigungbschein unter An- drohung der Eatziehung zur Beseitigung der vorliegenden Mängel bezw. zur Befolgung dec getroffenen Anordnungen unter Bewilligung einer angemessenen Frist aufzufordern. :

Von der verfügten Entziehung wird dem Unternehmer dur ein- geshriebenen Brief bezw. Brief gegen Behändigungsschhein Eröffnung gemacht. J L

Auf die Berechnung der für die au®geführten Leistungen dem Unternehmer zustehenden Vergütung und den Umfang der Verpflich- tung A ois Schadenersay finden die Bestimmungen in 7

leihmäßige Anwendung. / G Ves Veendetee Tifina wird dem Unternehmer eine Abrechnung über die für ihn sih ergebende Forderung und Schuld mitgetheilt.

Abschlagszahlungen können im Falle der Entziehung dem Unter- nehmer nur innerhalb desjenigen Betrages ewährt werden, welcher als siheres Guthaben desselben unter Berücksichtigung der entstandenen Gegenansprüche ermittelt ift.

11) Ordnungsvorschriften.

Der Unternehwer oder dessen Vertreter muß sich zufolge Auf- forderung des bauleitenden Beamten auf der Baustelle einfinden, fo oft nah dem Ermessen des leßteren die zu treffenden baulichen An- ordnungen ein mündlihes Benehmen auf der Baustelle erforderlich

noch rüdftändigen, ein von dem verabredeten Durchschnittspreis ent- Îprehend abweichender neuer Einheitspreis für das Gesleistete

machen. Die sämmilichen auf dem Bau beschäftigten Bevollmäthtigten,

1wW9T:

Gehilfen und Arbeiter des Unternehmers sind bezüglißh der Bau- ausführung und der Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Bau- play den Anordnungen des bauleitenden Beamten bezw. dessen Stell- vertreter unterworfen. Im Falle des Ungehorsams kann ihre sofortige Entfernung von der Baustelle verlangt werden. e

Der Unternebmer hat, wenn nicht ein Anderes ausdrücklih ver- einvart worden ist, für das Unterkommen seiner Arbeiter, insoweit dies von dem bauleitenden Beamten für erforderlih geachtet wird, felbst zu sorgen. Er muß für seine Arbeiter auf eigene Koften an den ihm angewiesenen Orten die nöthigen Abtritte herstellen, sowie für deren regelmäßige Reinigung, Desinfektion und demnächstige Be- seitigung Sorge tragen. : Ï :

Für die Bewachung sciner Gerüste, Werkzcuge, Geräthe, sowis seiner auf der Baustelle lagernden Materialien Sorge zu tragen, ift Tediglich Sache des Unternehmers.

12) Mitbenußung von Nüstungen. 2

Die von dem Unternehmer hergestellten Nüstungen sind während ihres Bestebens au anderen Bauhandwerkern unentgeltlih zur Be- nußung zu überlaffen. Aenderungen an den Nüstungen im Intereffe der bequemeren Benuzung seitens der übrigen Bauhandwerker?vor- zunehmen, ist der Unternehmer nit verpflihtet.

13) Beobachtung polizeiliGzer Vorschriften, Haftung des Unternchmers für seine Angestellten. :

Für die Befolgung der bei Bauausführung zu beahtenden poli- zeilihen Vorschriften und der etwa besonders ergehenden volizeilichen Anordnungen ift der Unternehmer für den ganzen Umfang seiner ver- tragsmäßigen Verpflichtungen vecrantwortlichz. Kosten, welhe ihm dadur erwahfen, sowie Kosten der Arbeiterversicherung können der Bautafse niht in Rechnung gestellt werden. S

Der Unternehmer trägt insbesondere die Verantwortung für die gehörige Stärke und fonfiige Tüchtigkeit der Rüstungen. Diefer Verantwortungen unbeschadet ist er aber auch verpflichtet, eine von dem bauleitenden Beamten angeordnete Ergänzung und Verstärkung der Rüftungen unverzüglih und auf cigene Kosten zu bewirken

Auch hat der Unternehmer die zur Verbütung von Unfällen fonft noŸ erforderlihen Schußvorkehrungen an seinen Arbeitcn, fo lange ch diese in unvollendetem Zustande befinden, auf eigene Kosten und eigene Verantwortung zu treffen. i /

Für alle Ansprüche, die wegen einer ihm felbst oder seinen Bevollmächtigten, Geöilfen oder Arbeitern zur Last fallenden Ver- nachlâssigung polizeiliher Vorschriften an die Verroaltung erhoben werden, hat dec Unternehmer in jeder Hinsicht aufzukommen.

Ueberhaupt haftet er in Ausführung des Vertrazes für alle Hand- lungen und Unterlassungen seiner Bevollmächtigten, Gehilfen und Ar- beiter persônlich. Er hat insbefondere jeden Schaden an Perfon oder Eigenthum zu vertreten, welcher durch ihn oder seine Organe Dritten oder der Baukasse zugefügt wird.

14) Aufmessung während des Baues und Abnahme.

Der bauleitende Beamte is berechtigt, zu verlangen, daß über alle später nicht mehr nachzumessenden Leistungen von beiderseits Beauftragten während der Ausführung gegenfeitig anzuerkennende Aufzeichhnungen gemacht werden, welhe demnächst der Berechnung zu Grunde zu legen sind.

Von der Vollendung der Leistungen hat der Unternehmer dem bauleitenden Beamten dur) eingeschriebenen Brief Anzeige zu machen, worauf der Termin für die Abnahme mit thunlihster Beschleunigung anberaumt und dem Unternehmer \{@riftlich gegen Behändigungsschein oder mittels eingeshriebenen Briefes bekannt gegeben wird.

Ueber die Abnahme wird in der Regel eine Verhandlung auf- genommen ; auf Verlangen des Unternehmers muß dies geschehen. Die Berhandlung ift von dem Unternehmer bezw. dem für denfelben etwa erschienenen Stellvertreter mit zu vollziehen. i

Von der über die Abnahme aufgenommenen Verbandlung wird dem Unternehmer auf Verlangen beglaubigte Abschrift mitgetheilt.

Erscheint in dem zur Abnahme anberaumten Termine, geböriger Benachrichtigung ungeachtet, weder der Unterneßmer selbst noch ein Bevollmättigter desselben, so gelten die durch die Organe der bau- leitenden Behörde bewirkten Au*zeibnungen als anerkannt. -

Auf die Feststellung des von dem Unternehmer Geleisteten finten im Falle der Entziehung (10) diese Bestimmungen gleihmäßige Anwendung. :

Müssen Theilleifitungen sofort abzenommea werden, so bedarf cs einer besonderen Benachrichtigung des Unternehmens hiervon nit, vielmebr ist es Sake desselben, für seine Anwesenheit oder Ver- tretung bei der Abnahme Sorge zu tragen.

15) Rechnungsaufstellung. :

Bezüglich der formellen Ausstellung der Rechnung, welche in Form, Ausdruckêweise, Bezeichnung der Räume und Reihenfolge der Ansäye, genau nach dem Verdingungêanschlag cinzurihten ist, bat der Unternehmer den von dem bauleitenden Beamten gestellten An- forderungen zu entsprechen. i: i

Etwaige Mehrarbeiten sind in besonderer Rechnung nachzuweisen unter deutlihem Hinweis auf die s{riftlichen Vereinbarungen, welche bezügli derselben getroffen find.

16) Tagelohnrehnungen. :

Werden im Auftrage des bauleitenden Beamten seitens des Unternehmers Arbeiten im Tagelohn ausgeführt, so ist die Liste der hierbei beschäftigten Arbeiter dem bauleitenden Beamten oder dessen Vertreter bebufs Prüfung ihrer Richtigkeit täglih vorzulegen. Etwaige Auéstellungen dagegen werden dem Unternehmer binnen längstens 8 Tagen mitgetheilt. :

Die Tageloharehnungen sind längstens von 2 zu 2 Wochen dem bauleitenden Beamten einzureichen.

17) Zahlung. |

Die S@&lußzahlung erfolgt auf die vom Unternehmer einzu- reihente Kostenrehnung alsbald nah vollendeter Prüfung und Fest- stellung derselben. i 2

Abschlagszablungen werden dem Unternehmer in angemessenen Fristen auf Antrag, nah Maßgabe des jeweilig Geleisteten, bis zn der von dem Garnison-Baubeamten mit Sicherheit vertretbaren Höhe

ewährt. i i i G Bleiben bet der Schlußabrechnung Meinungsverfchiedenheiten be- stehen, so soll das dem Unternehmer unbestritten zustehende Guthaben demselben gleiGwohl nit vorenthalten werden. 18) Verzicht auf spätere Geltendmachung aller nicht ausdrücklih vorbehaltenen Ansprüche.

Vor Empfangnahme des als Restguthaben zur Auszahlun( ans- gebotcnen Betrages mus der Unternehmer alle Ansprüche, welche er aus dem Vertragsverhältniß über die behördliherseits anerkannten binaus etwa noch zu haben vermeint, bestimmt bezeihnen und fih \chriftlich vorbehalten, widrigenfalls die Geltendmachung diefer An- sprüche später ausgeshlofsen ift.

19) Zablende Kasse. :

Alle Zahlungen erfolgen an der in den besonderen Bedingungen bezeichneten Kaffe der Behörde. Verweigert der Empfangsberechtigte die Annahme der Zablung, fo kann der Betrag bei der zuftändigen

interlegungsftelle (Regierungs-Hauptkafse) hinterlegt werden, um die Rechnungslegung niht aufzuhalten. Ju diefem Falle sind der Ver- wahrungss{hein und die etwaigen Beläge über geleistete Abschlags- zablungen vorläufig als Belag für “den Rechnungsbetrag anzusehen

und der Kassenrechnung beizufügen.