1897 / 21 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

e beÿufs Verhüfüng der Einschleppung der Maul- und Kläüeñ:

Landespolizeilihe Anordnung,

betreffend Schußmaßregeln gegen die Maul- und Klauenseuche.

Auf Grund des 8 7 des Ays Bg es vom 23. Juni 1880 und des Es des preußischen Ausführungs- geseßes vom 12. März 1881 wird mit Genehmigung des Herrn Ministers für _Lagndmirthshaft, Domänen und Forsten

seuhe die Einfuhr von Rindvieh aus der Bukowina in i “s Is Regierungsbezirk bis auf weiteres untersagt.

m R tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in

aft. : Liegnitz, den 11. Januar 1897. Der Königliche Negierungs-Präsident. J. V.: von Seydewißt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht : den Negierungs-Assessor von Oppen in Freienwalde a. O. zum Landrath des Kreises Ober-Barnim, und den Regierungs-Afsessor von Gersdorff in Arnswalde zum Landrath des Kreises Arnswalde zu ernennen, sowie der Wahl des Oberlehrers an der städtishen Realschule zu Kottbus Dr. Paul Redlich zum Direktor des slädtishen ne zu Eilenburg die Allerhöchste Bestätigung zu e en.

Hof-Ansage.

Am Mitiwoch, den 27. Januar 1897, als am Aller- höchsten Geburtsfeste Seiner Majestät des Kaisers und Königs, findet Vormittags 101/ Uhr in der Kapelle des Königlichen Schlosses hierselbst ein feierliher Gottes- dienstrund unmittelbar nach demselben im Weißen Saale Gratulations-Cour bei Jhren Kaiserlihen und Königlichen Majestäten für diejeuigen Personen statt, an welhe Ansage zur Beiwohnung des Gottesdienftes ergangen ist.

Die Damen der Höfe erscheinen in hohen langen

Kleidern mit Hut,

die Herren vom Zivil in Gala mit Ordensband, sowie in Veinkleidern von der Farbe der Uniform, die Herren vom Militär im Parade-Anzuge, die Ritter des Hohen

Ordens vom Schwarzen Adler mit der Kette desselben.

Für Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrich, für Jhre Königlichen Hoheiten die Tae i und die Prinzessinnen des Königlichen E owie für die

ier anwesenden Höchsten Gäste ist die Anfahrt 91/4 Uhr vom Lustgarten her durch Portal Nr. 4 unter Portal Nr. 2 an der Marmwortreppe, dic Versammlung im Pfeilersaal.

Nach der Gratulation im Pfeilersaal begeben Sich die Allerhöhsten und Höchsten Herrschaften, soweit Sie an dem Gottesdienst in der Kapelle theilnehmen wollen, nah dem Elisabeth-Saal. ;

Die Obersten Hof-, die Ober-Hof-, die Vize-Ober-Hof- und die Hofchargen, die General-Adjutanten, die Generale à la suite und die Flügel-Adjutanten, der Minister des Königlichen Hauses, der dai Kabinets-Rath und die f Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin und Jhrer Mazestät der Kaiserin und Königin Friedrih, die Hofstaaten und die Ge- folge Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen und der Prin- zesstnnen des Königlichen Baues, sowie die Gefolge der hier anwesenden Fürstlichen Gäste nehmen die Anfahrt durch Portal Nr. 5 an der Wendeltreppe und versammeln sich um 93/4 Uhr, und zuvar:

der Hof Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin im Saale der Prinzessin Marie-Wohnung, die Obersten Hof-, die Ober-Hof-, die Vize-Ober-Hof- und die Hofchargen, der Minister des Königlichen Hauses, der Geheime Kabinets-Rath, die General-Adjutanten, die Generale und Admirale à la suite sowie die Flügel- Adjutanten im Elisabeth-Saal, der Hof Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich, die Hofstaaten und Gefolge der Prinzen und Prin- zesfinnen des Königlichen Hauses, sowie die Gefolge der hier anwescnden Fürstlihen Gäste in der Elisa- beth-Galerie. Auf dem Wege vom Elisabeth-Saal nah der Kapelle findet im Rittersaal die Nagelung der dem 2. Bataillon des Znfanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäli- hes) Nr. 13 und dem 1. Bataillon des 3. Thüringischen E Nr. 71 zu verleihenden neuen Fahnen att.

Um 10 Uhr versammeln sich die Botschafter und die anderen Chefs der hier accreditierten Missionen, die R aus souveränen neufürstlihen Häusern, der Reichskanzler und die stimmführenden Bevollmächtigten zum Bundesrath, die General-Feldmarschälle, die hier anwesenden Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, die Häupter der Türftlidhen und der chemals reichsständishen Gräflihen Familien, die aktiven und die zur Disposition stehenden oder verabschiedeten Generale der Jufanterie, der Kavallerie und der Artillerie, Admirale, General-Lieutenants und Vize-Admirale, die aktiven General-Majors und Kontre-Admirale, die Obersten, welche die Stellung eines Brigade-Kommandeurs einnehmen, sowie die S inna doupe der Garde und Deputationen. der in Berlin und Potsdam garnisonierenden Leib-Regimenter, die aktiven und die inaktiven Staats-Minister, die Präsidien des Reichstages und der beiden Häuser des Landtages, die Wirklichen Geheimen Räthe und die Räthe erster Klasse in der Kapelle des Königlichen Schlosses. j

__ Sobald Jhre Kaiserlihen und Königlichen Majestäten und die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit dem Vortritt und den Gefolgen nah dem Gottesdienst die Kapelle verlassen haben, wird die zurückgebliebene Gesellschaft gebeten, wieder Plaß zu nehmen, dis das Zeichen zur Cour erfolgt.

Die Anfahrt is für die vorgenannten Kategorien von der Shloßfreiheit her durch Portal Nr. 3 Les Abtheilung), im großen Schloßhofe, links in der Ecke der Wache gegenüber, an der Höllentreppe.

Nad der Feier ist die Abfahrt allgemein von der Wendel- treppe ab, unter Trup der Durchfahrt nah dem ersten

Schloßhof, durch Portal Nr. 3 nah der Schloßfreiheit.

Berlin, den 24. Januar 1897.

Der Ober-Zeremonienmeister, Ober-Hof- und Haus-Marschall

Finanz-Ministerium.

Der Kataster-Kontroleur, Steuer-Jnspektor Sigismund Magnino aus Jserlohn is zum Kataster-Juspektor ernannt und demselben eine Kataster-Jnspektor-Stelle bei der König- lihen Regierung zu Königsberg i. Pr. verliehen worden.

S Gr e D h C E S Ee E -

Bekanntmachung.

Alle diejenigen jungen Männer, welche in einem der zum Dea Reich gehörigen Staaten heimathsberehtigt und ) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließli 31. S 1877 geboren sind, : 2) dieses Alter bereits überschritten, aber fih noch nicht bei einer Ersaßbehörde zur Musterung gestellt, 3) fih gar gestellt, über r Militärverhältniß aber noch keine bt Entscheidung erhalten haben und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz fih aufhalten, werden, soweit fie niht von der persönlichen Gestellung in diesem Jahre entbunden find, hierdurch auf Grund des § 25 der Deutshen Wehrordnung vom 22. No- vember 1888 angewiesen : sihbehufs ihrer Aufnahme in dieRekrutierungs- Stammrolle in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar d. J. bei dem Königlihen Polizei- Lieutenant ihres Reviers persönlich zu melden und ihre Geburts- oder Loosungsscheine und die etwaigen sonstigen Atteste, welhe bereits ergangene Ent- scheidungen über ihr Militärverhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen. i Die Geburtszeugnisse der nah dem 30. September 1874 borenen Personen werden nicht von den Pfarrämtern 2c., ondern E den T C UCitIaAN L: l ür diejenigen hiefigen Militärpflichtigen, welhe zur Zei abend sind N der Reise begriffene Handlungsgehilfen, auf See befindlihe Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vor- münder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die Anmeldung in der vorbestimmten Ait zu bewirken. Wer die vorgeschriebene Anmeldung versäumt, wird nah N des Reichs-Militär-Geseßes vom 2. Mai 1874 mit einer G E bis zu 30 M oder mit Haft bis zu drei Tagen estraft.

, Reklamationen (Anträge auf Zurückstellung bezw. Be- freiung von der Aushebung in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse § 32 2 a—g der Deutschen Wehrordnung —) find bezüglih aller Militärpflichtigen, auch der Einjährig- E, vor dem Musterungsgeschäft, spätestens aber im

usterungstermine anzubringen; nah der Musterung ange- brate Reklamationen werden nur dann berücksihtigt, wenn die Veranlassung zu denselben erft nach Beendigung des Musterungsgeschäfts entstanden ift.

__ Berlin, den 10. Januar 1897.

Die Königlichen Frag «Koln loten der Nushebungs -Bezirke erlin. Dr. von Lepell.

BekanntmaqMhung.

Aus Anlaß der Feier des Ane ago Seiner Majestät des Kaisers und Königs werden am 27. d. M. folgende Ver- kehrsbeschränkungen nothwendig.

I. In der Zeit von 9 Uhr Bormittags ab bis gegen 14 Uhr Nachmittags wird der gesammte Verkehr über die Kaiser-Wilhelm- Brücke, den Lustgarten, die Schloßfreiheit, die Schloßbrüke, die Pläve am Opern- und Zeughause nah Bedarf abgelenkt werden.

_IT. Von 5 Uhr Nachmittags ab erleidet der Fahrverkehr folgende Einschränkungen:

8, Das Befahren der Südseite der Straße „Unter den Linden“ ist nur in der Richtung nah Often, das der Nordseite nur in der ihtung nad Westen gestattet.

__ b. Die Neue Wilbelmstraße zwishen der Straße „Unter den Linden“ und der Dorotbeenstraße, sowie die Bunsenftraße werden nah Bedarf für den Fahrverkehr geiperrt.

c. Soweit die Breitestraße freigegeben werden kann, wird ihr Befahren nur in der Richtung nah der Gertraudtenstraße und dem Müblendamm gestattet.

d. Die S(&loßfreiheit darf nur von der Schloßbrücke nit auch von der Kaiser-Wilhelm-Brücke her nah dem Schloßplatz hin befahren werden. Die Kurfürstenbrück? und der anschließende Theil der König- ftraße bis zur Heiligegeiststraße werden nur für Wagen der Fahrt- rihtung nah dem Alexanderplay hin freigegeben werden. Eytgegen- geseßt fahrende Wagen werden durch die Spandauer- und Veilige- geiststraße abgelenkt.

0. Das Befahren des Potsdamer Platzes ist in der Richtun nach Osten nur von der Potódamerstraße her, in der Richtung na Westen nur nach der Bellevuestraße hin zulässig.

_Die von Norden und Süden die Königgräzerstraße in der Richtung nah dem Potsdamer Play befahrenden Wagen werden nah Bedarf am Brandenburger Thor, an der Prinz Albreht- und Defsauerstraße nah Osten und Westen abgelenkt.

t. Die elektrishe Straßenbaÿu Behrenstraße Treptow fährt nur bis Mauerstraße 75 (südlih der Leipzigerstraße).

IIT. Von 7 Uhr Abends ab wird der Pferdecisenbahnverkehr über den Opernpla§z auf der Strecke De u Festung8graben zeitweise unterbrohen werden. Falls im öffentlihen Verkehréinteresse weitere Beschränkungen des Fahrverkehrs geboten erscheinen, erfuche ih dringend, den betreffenden Anerdnungen der Aufsichtsorgane bereit- willig zu folgen.

erlin, den 23. Jannar 1897. Der Polizei- Präsident. von Windheim.

Angekommen:

Seine Excellenz der kommandierende General des VII. Armee-Korps, General der Jnfantcrie von Götze.

Nichtamftlices. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. Januar.

Zhre Kaiserlichen und Königlihen Majestäten wohnten estern Vormittag dem Gottesdienst in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniß-Kirche bei.

Heute Vormittag hörten Seine Majestät der Kaiser den B, des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Rat r. von Lucanus und nahmen fodann die Marine-

Graf A. Eulen burg.

Vorträge entgegen.

Am 19. Januar ftarb hier nah kurzer, shwerer Krankheit der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath und vortragende Rath im Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten Dr. Johann Stauder im Alter von 67 Jahren. Er erlag den Folgen cines Schlaganfalls, der aht Tage zuvor seine Lcbenskraft gebrochen hatte.

Johann Stauder war geboren am 4. „De r 1829 zu

Niederolm-in Rheinhessen: Auf dem Gymnafium in Mair

für die Universität vorgebildet, studierte er Philologie und hichte in Heidelberg und Gießen. Nah Ablegung der Lehramtsprüfung und tanguñg des akademischen Doktor- grades trat er im November 1851 am Gymnasium in Mainz das Probejahr an, verließ aber im Frühjahr 1853 den öffentlihen Schuldienst wieder, um Lehrer und Erzieher der Söhne Seiner Königlichen Aoyeit des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern zu werden. ad- dem er in dieser Stellung vier Jahre segensreih gewirkt haite, war er seit Michaelis 1857 als Lehrer am Gymnasium in Bonn, wie ihm sein Direktor bezeugt hat, mit dem rühm- lichsten Erfolge thätig. Schon zu Ostern wurde er qa Oberlehrer an das Gymnasium an Marzellen in Köln berufen, um dort den deutschen und altsprahlihen Unterriht auf der Oberstufe zit übernehmen. Jm Frühjahr 1864 zum Königlichen Gymnasial- Direktor ernannt, wurde er zunächst mit der Leitung des Gymnasiums in Emmerih und nag mehrjähriger Be- währung an dieser fkleineren Anstalt 1871 mit der Leitung des Kaiser Karls - Gymnafiums in Aachen betraut. ährend seines Direktorates in Emmerich ge- örte er kurze Zeit dem Hause der Abgeordneten als itglied der freikonservativen Partei an. Die verdienstvölle Thätigkeit, die Stauder auch in Aachen, treu den in seiner Antrittsrede (Programm 1871) dargelegten An|hauungen, als Anstaltsleiter entwickelte, bestimmte den Minifter Dr. Falk, ihn als „praftishen und wissenschaftlich gebildeten Schulmann“ fir die Stelle eines Provinzial-Schulraths in das Auge zu assen, und bereits im Lahre 1874 wurde Stauder um Provinzial - Shulrath in Koblenz ernannt. Jn ahen sah man, wie es in em © Programnm des dortigen Gymnasiums heißt, „nur ungern den Mann von Geist und Herz scheiden, der als Lenker der Anstalt mit großem Pflichteifer und Organisationstalent stete Humanität im Ver- fehr mit Lehrern und Schülern verband und harmonisches ae des Kollegiums zu fördern verstand“. Nur urze Zeit blieb er in Koblenz; schon nach einem Jahre wurde er als Hilfsarbeiter in das Unterrihts-Ministerium berufen, und am 13. Oktober 1875 erfolgte seine Er- nennung zum Geheimen Regierungs-Rath und vortragenden Rath. Seitdem war er hier, von besonderen Aufträgen ab- gesehen, die ihm das Vertrauen seiner Vorgeseßten eitmweilig d als Referent in der Abtheilung für das öhere Schulwesen thätig, als welcher er, 1 zum Geheimen Ober - Regierungs - Rath befördert, seit Ln Abgang von Bonig besonders die allgemeinen Adgelegen- heiten zu bearbeiten hatte. Jn unermüdlicher Pflicht- treue und mit lebhaftem Eifer allen Obliegenheiten seines Dienstes sich widmend, hat er seine besten Kräfte an die Lösung der Aufgaben geseßt, welhe die Schulkon erenz d Dezember 1890 und die Herstellung der neuen Lehrpläne nebst den Prüfungsordnungen für 1hn mit sich brachten. Am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs im Jahre 1892 wurde ihm, als ein dur die Art der Bezeugung ganz besonders bedeutungsvoller Beweis der Allerhöchsten Gnade, die Ernennung zum Wirklichen Ge- heimen Ober-Regierungs-Rath mit dem Range eines Ratks erster Klasse zu theil. Nührig und mit klarem Blick hat cer bis zum leßten Tage seines arbeitsre ichen Lebens die Durá)- führung der neuen Lehrpläne verfolgt und die Wirkungen beobachtet, welche die unter hervorragender Betheiligung seiner- seits herbeigeführte Neuordnung auf den Unterrichtsbetrieb der höheren Schulen bisher ausgeübt hatte; mit Dank- barkeit (A jede Unterftüßung, die cr dabei in den Kreisen der Lehrer fand, hielt er sih zugänglich sür die Mittheilung jeder von bewährten Shulmännern auf diesem Gebiete gemachte! Erfahrung. Daneben widmete er mit besonderer Vorliebe feine Kräfie den Arbeiten der Reichs:Schulkommission, deren Mitglicd er seit 1888 war. Die Anforderungen dieser Stellung bc- dingten, daß er bei ihre? Uebernahme das Nebenamt eines Mitglieds der Studienkommission für die Kriegs-Akademie, der er seit 1875 mit voller Befriedigung angehört hatte, aufgab: aber Mitglied der Studienkommission des Kadettenkorps blicb er bis Ostern 1895, wo eine Erleichterung der Arbeitslaft fär ihn nothwendig wurde. Das Ziel seiner Wünsche hinsichtlich seiner dienstlihen Thätigkeit erreihte er, als ihm au 1. Januar d. J. der Auftrag wurde, während der Erledigung der Direktor- stelle bei der Unterrichtsabtheilung, der er seit 21 Jahren an- gehörte, in allen die höheren Lehranstalten betreffenden Ange- legenheiten die Direktorialgeshäfte zu verschen; mit freudiger Genugthurtng ging er an die Arbeit, aber nur wenige Tage war es ihm vergönnt, des ihn beglückenden Amtes zu walten. __ Auch sonst hat es seinen Verdiensten an Anerkennung nicht gefehlt. Als Zeichen der Werthshäßung und Zuneigung seiner Fürstlihen Schüler trug er das hrenêtreuz dritter Klasse des Fürstlich ohenzollern’shen Haus- Ordens und das Offizierkreuz des Sterns von Rumänien: von jeinen Königen wurde ex ausgezcihnet dur Verleihung des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichen- laub, des Adlers der Komthure des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern und dcs Königlichen Kronen-Ordens zweiter Klasse mit dem Stern. Außerdem besaß er den Fürftlich waldeckschen Verdienstorden erster Klasse und das Komthur- kreuz erster Klasse des Königlih sächsishen Albrehts-Ordens. In dem Wesen Stauder's vereinigte sich cine stets gleich- mäßige, auch in schweren Zeiten nicht versagende sche und Heiterkeit des Gemüths mit hervorragender Berufs- tüchtigfeit und durchgreifender Willenskraft zu eindrucksvoller Wirkung auf Alle, die mit ihm in Berührung kamen. Seiner Sitten Freundlichkeit, die den Verkehr mit ihm an- genehm und erquicklich machte, scine reihe Erfahrung und weitgehende Ratktentcuntnis, die er mit prafktishem Blicke zu verwerthen wußte, die umsichtige atkraft, mit der er bei ausdauerndem Fleiße und ungewöhnlicher Beherrshung der geschäftlihen Formen seinen wohlerwogenen Ent- shliezungen Geltung zu verschaffen pflegte, fiherten ihm be! Untergebenen, Amtsgenossen und Vorgeseßten in gleicher Weise die Eerehrung und das Ansehen eines allzeit bewährten Beamten wie die einflußreihe Belicbtheit cines kundigen Be rathers und wackeren Gefährten.

Sein Andenken wird in hohen Ehren bleiben. Er rute in Frieden ! b

F

“bewilligten Jnvalidenrenten .

1859

: Perczel,

Nach der im Reichs -Versicherungsami qefertigten Zufammenstellung, welche auf den Mittheilungen der Vorstände der Jnvaliditäts- und Altersversicherungs- Anstalten und der ugelassenen Kasseneinrihtungen beruht, betrug die Zahl der

it dem Jnkrafttreten des Jnvaliditäts- und Altersversicherungs- ees bis ecinshließlich 31. Dezember 1896 von den 31 Ver- icherungsayfstalten und den 9 vorhandenen Kasseneinrihtungen

davon sind infolge Todes oder Auswanderung der B, Wiedererlangung der Erwerbsfähig- keit, Bezuges von UnfaUrénten oder aus anderen Gründen in Wegfall gekommen . . sodaß am 31. Dezember 1896 laufend ware T7 30. September 1896.

Die Zahl der während desselben Zeitraums be- willigten Ältersrenten betrug... davon find infolge Todes oder Auswanderung der Berechtigten oder aus anderen Gründen in Wegfall L G OLUTOO sodaß am 31. Dezember 1896 laufend waren .. AL 6 Ar 30. September 1896. ¿

find bis zum 31. Dezember

Beitragserstattungen 1896 bewilligt : E a. an weiblihe Bersicherte, die in die Ehe D T1663 gegén 060492, þ. an die Hinterbliebenen von Versicherten 18 952 gegen

S 14 789 zusammen 90616 gegen 281 bis zum 30. September 1896.

59 445, 161 670 151 075

. .

295 705;

getreten

Dem Kommunal-Landtage der Kurmark, an welchen inzwishen noh zwei neue Sachen eingegangen waren, die den betreffenden Ausschüssen zugetheilt wurden, lagen in seiner Sißung vom 23. d. M. drei Gutachten des 1. und acht Gutachten des Il. Ausschusses vor. Den ersteren gemäß wurde cin Rekurs gegen eine Kreistagsentscheidun zurüd- gewiesen, dagegen die Anstellung eines Bau-Assistenten für die General - Direktion der Land-Feuersozietät und gegen deren Gutachten die Einstellung von 30000 # zu Prämien für die ellung feuersiherer Bedachung în den laufenden Etat bewilligt. Nach den Gutachten des T. Ausschusses wurden in fünf Fällen milde Stiftungen und Vereine mit zum. theil namhaften Unterstüßungen ver- schen ; quoei dergleichen Anträge, aus denen die Bedürftigkeit der Bittsteller nicht erhellte, wurden abgelehnt und ein Gutachten, betreffend die Wahl der Kommission e die Revision der kom- munalständischen Kassen, zum Beschluß erhoben. Seine nächste Sitzung wird der Landtag heute halten.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats- Minister Freiherr von Marschall ist vom Urlaub hierher zurückgefehrt und hat seine Dienftgeschäfte wieder übernommen.

Der Negierungs-Affessor Dr. Edeling zu Münster ist der Königlichen Negierung zu Frankfurt a. O. zur weitern dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Die Negierungs-Referendare Jordan und Dr. jur. von Schmeling aus Cassel, Fischer aus Aurich, Lutterbeck aus Pofen und Gerdes aus Arnsberg haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Laut tel pbiHer Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur See von Ahlefeld, gestern in Genua angekommen und beabsichtigt, am 29. d. M. nah Neapel in See zu gehen.

Anhalt.

In Dessau findet heute Nachmitiag die Vermählung Seiner Durchlauht des Prinzen Sizzo von Schwar z- burg-Nudolstadt mit Jhrer Durchlaucht der Prinzessin Alexandra von Anhalt statt. Die Fcstlihkeiten begannen estern Nachmittag mit einem Galadiner im Residenzschlosse, dem ends Galavorstellung im Theater folgte. Für heute Mittag 1 Uhr war bei Jhren Hoheiten dem Erbprinzen und der Erbprinzessin ein Dejeuner angesagt.

Oesterreich-Ungarn.

_… Die „Wiener Sen veröffentliht die Abberufung des osterreiehish-ungari}chen Minister-Refidenten in Argentinien, Uruguay und Paraguay Freiherrn von Salzberg und die Ernennung des Legations-Raths Fürsten Wrede zum Minister-Refidenten an dessen Stelle. Der Kapitän des deutschen Schulschiffes „Stosh“, Kapitän p Sce Thiele, stattete vorgestern in Triest dem Erzherzog arl Stephan an Bord der Yacht „Ossero“, sowie dem Statt- halter von Rinaldini, dem Stations-Kommandanten und anderen gestellten Persönlichkeiten Besuche ab. Heute findet zu n der Offiziere des Schulschiffes „Stosch“ bei dem Statt- halter von Rinaldini eine Soirée statt, zu welcher zahlreiche nladungen ergangen sind. i Die Neuwahlen zum Neichsrath sind in Nieder- Oesterreich für die allgemeine Kurie auf den 9., sür die Landgemeinden auf den 15., für die Städte auf den 20., für die Handelskammer an den 23. und für den Großgrundbesißz auf den 24. März angeseßt worden. Jn Galizien beginnen die Neuwahlen am 11. März, in der Bukowina am 4. März und endigen am 22. bezw. am 15. März. Das ungarische Unterhaus seßte am Sonnabend die Spezialdebatte über das Budget fort, bra dieselbe jedoch nach einiger Zeit ab, um über eine Neiße von Petitionen au verhandeln. Zu einer Petition um Einführung des allgemeinen Stimmrechts erklärte der Minister des ZJnnern die Regierung beschäftige t mit ciner Ne- rm der Wahlordnung, deren Grundsay die Erweiterung des Wahlrechts sei, gedenke jedoch nicht, das allgemeine

22i 115; { jeder Richtüng vorzubeugen.

Szapary brachte eine Juterpellation über die Verhinde- rung der Pengefa hr ein. Der Minister des Jnnern Perczel wies zur sofortigen Beruhigung auf die Bestim- mungen der Konferenzen von Venedig und Dresden hin, die auch in Ungarn Geseßeskraft hätten und ftrengstens eingehalten würden. Die Regierung habe auch schon entsprehende Verfügungen getroffen, um der Einschleppung der Pest nach Jnsbesondere werde im Einver- nehmen mit Oesterreich die Einfuhr aus der Türkei auf dem Landwege beschränkt werden. Das Haus nahm die Antwort zur Kenntniß. Der Abg. Hentaller interpellierte hierauf wegen der Ereignisse in Annina. Der Minister des Jnnern ae erklärte, die Untersuhung der Angelegenheit sei im

ange. Vor der Beendigung derselben könne er keine Er- flärungen geben. l

Großbritannien und Frland.

Cecil Rhodes, der am Sonnabend Abend in London eingetroffen ist, stattete gestern dem Dr. Jameson sowie dem Res der Chartered Company, Herzog von Abercorn, einen NIuO ab. Mit dem Letzteren hatte er eine längere Unter- redung.

Frankreich.

Eine den Pariser Blättern zugegangene Mittheilung der „Agence Havas“ besagt: Der russishe Botschafter Baron Mohrenheim habe den Minister des Aeußern Hanotaux benachrichtigt, daß Graf Murawjew auf Befehl des Kaisers von Rußland von Kopenhagen nah Paris kommen werde, um dem Präsidenten der Republik vorgestellt zu werden und in Beziehungen zu den franzöfischen Ministern zu treten. Graf Murawjew werde am Donnerstag früh 8 Uhr in Paris ein- treffen und 48 Stunden dort verweilen. Am Donnerstag Abend werde im Elysée ein offizielles Diner stattfinden.

Jn dem am Sonnabend im Elysée abgehaltenen Ministerrath berichteten, dem „W. T. B.“ quo! e, der Minister des Auswärtigen Hanotaux und der inister des Innern Barthou über die wegen der Pest in Jndien ge- troffenen Sanitätsmaßregeln: Frankreih habe seine u RE an einer internationalen Konferenz zugesagt, die von Vesterreich angeregt sei und in Venedig zu- sammentreten werde. ie französishe Regierung habe für Algier, Tunis und den Senegal die Pilgerfahrten nah Mekka verboten und Schritte dafür gethan, daß auch andere Mächte analoge Maßregeln ergriffen. Während des Ministerrathes unterzeichnete der Präsident Faure eine Ver- ordnung, durh welche die Einfuhr aller auf direktem oder in- direktem Wege aus Bombay oder anderen von der Pest heim- gesuchten Orten kommenden Waaren nah Frankreich oder Algier verboten wird; gestattet ist nur die Einfuhr nah den Häfen von Marseille, Pauillac, St. Nazaire, Le Hâvre, Dünkirchen und Algier; E bedro

n der vorgestrigen Sizung der Deputirtenkammer legie der Deputirte Lebon den Beriht über den Gesehß- entwurf, betreffend die Erneuerung des Privilegiums der Bank von Frankreich, vor. Hierauf wurde die Be- rathung des Geseßentwurfs, betreffend die Zuckersteuer, fortgeseßt. Der Deputirte Jaurè s (Sozialist) besprah cinen Gegenentwurf, welcher zum Vortheil des Staates die Zuker- rasfinerie monopolisieren will. Der Redner führte aus, das Mo- nopol sei nothwendig, um die der Zuckerindusltrie drohenden Gefahren zu beshwören. Die angekündigte internationale Konferenz we1de kein Heilmittel schaffen, denn Ruß- land, Deutschland und Oesterreih würden nicht auf ihre Vor- theile verzihten. Oesterreich denke nicht daran, Exportprämien auf Wein einzuführen. Deutshland werde, da cs hin- sihtlih des Alkohols keinen Erfolg gehabt habe, seine fiska- lishen, industriellen, finanziellen und kommerziellen An- strengungen auf den Zucker konzeniriercn. Frankreich müsse das deutshe Geseß genau nahahmen. Seine Partei {lage das Monopol vor, weil ein solches bereits im Besize einer A A sei, und weil seine Partei dasselbe dadurch zu regeln wünsche, daß sie es in die Hände des Staats übergehen lassen wolle. Der Handels-Minister Boucher crklärte, er gebe zu, daß Frankreich ncht ebenso s{chnell in der Entwicke- lung seiner Zuckerproduktion vorgeschritten sei wie Deuischland; troydem habe cs seine Stellung behauptet, bis die auswärtigen Länder die Prämien geschaffen hätten. Ein Staats- monopol für Zuckerraffinerien sei unmöglich, weil diese Jn- dustrie zugleih kommerziellen Betrieb erfordere; das von Jaurès vorgeschlagene Heilmittel würde nicht ausreichen, um gegen die Konkurrenz anzukämpfen. Die Weiterberathung wurde auf heute vertagt.

Jn Brest wurde gestern der Abbé Gayraud gegen den Royalisten Grafen Blois zum Deputirten gewählt. :

Das Pariser Zuchtpolizeigeriht hat den chemaligen Kapitän Guillot, welcher fih im Jahre 1889 nah der Schweiz und dann nah Belgien geflüchtet hatte, zu 5 Jahren Gefängniß und 5000 Francs Geldstrafe verurtheilt, weil er einer auswärtigen Macht geheime Pläne und Schriftstücke ausgeliefert habe.

E werden mit den strengsten t.

Rußland.

Die Großfürstin Xenia Alexandrowna ift, wie der „Regierungsbote“ meldet, gestern von einem Großfürsten entbunden worden, welcher den Namen Andreas erhielt. Das Befinden der Großfürstin und des neugeborenen Groß- fürsten ist durhaus gut.

Ftalien.

Die Meldungen über Einleitung von Verhandlungen zwischen Jtalien und Großbritannien bezüglih Kassalas und eines gemeinsamen Vorgehens gegen die Der- wische werden von der „Jtalie“, auf Grund von Mit- theilungen aus befter Quelle, für unrichtig erklärt.

Türkei.

Aus Konstantinopel wird der „Politischen Corre- spondenz“ berichtet: Da der Gouverneur von Kreta wegen der arGauernd gereizten Stimmung der christlihen und der mohamedanishen Bevölkerung gegen einander die sofortige Aufstellung von drei Gendarmerie-Kompagnien für Kanea, Rethymon und Kandia verlange, werde die Nuf- stellung zunächst dieser Kompagnien binnen vier bis secchs Wochen ausgeführt werden.

Dänemark.

Der König empfing am Sonnabend den bisherigen Ge- sandten in Kopenhagen, nunmehrigen Verweser des russischen Ministeriums des Aeußeren Grafen Murawjew in Audienz:

Wahlrecht einzuführen. Der Abg. Graf Ladislaus

später wurde Graf Murawjew auch von der Königin

empfangen. Gesiern fand im Schlosse Amalienborg eine Galatafel fiatt, an welher die Königliche milie, Graf Murawjew und die Mitglieder der russishen Gesandt- schaft theilnahmen. Der König trank dem Grafen Murawjew i und wünschte ihm, wie später u ee übrigen Anwesenden, lück zu der von ihm angetretenen Stellung. :

; 2 -- L 2E Amerika.

Nach einer in Madrid eingetroffenen Meldung aus Havanna vom 23. d. M. hat die Kolonne Molina an den Ufern des Hanabana eine Abtheilung Aufständischer eschlagen, welhe fich auf der Fluht in den Fluß ürzten; 39 Aufständische sollen dabei ‘ertrunken sein. Auf Grund von Rekognoscierungen in den Provinzen Havanna und Matanzas hat der General Weyler erklärt, daß sih in diesen Provinzen nur noch einige Saufen Auf- ständischer befänden, welche ohne Schwierigkeiten würden zer- sprengt werden.

Afrika.

Der „Agenzia Stefani“ wird aus Agordat gemeldet, daß die Hauptmacht der Derwische sich noch immer in Amideb befinde mit vielen vorgeshobenen Posten, w:lche längs einer etliche Kilometer südlich von Tokule-Kufsit befindlihen Linie staffelförmig aufgestellt seien. Ein Schreiben von Ras Alula an den italienishen Vertreter in Adiquala meldet, daß am 19. d. M. zwishen Ras Alula und Agos ein Gefecht stattgefunden habe, in welhem Agos

efallen und seine Bande zerstreut worden sei. Ras Alula Li leiht verwundet worden. Jn dem Treffen sei unter Anderen auch Meteska gefallen, welcher der unruhigste unter den von den Jtalienern Abgefallenen war.

Nah dem „Esercito italiano“ verfügt der Gencral Vigano e den Derwischen über 4000 Gewehre, 150 Pferde und 24 Kanonen.

Aus Eggan meldet das „Reuter'she Bureau“: die ge- sammte Bevölkerung an den Ufern des Niger zwischen Lokodja und Eggan habe Hh der Niger - Kompagnie angeschlossen. Eggan sei niedergebrannt worden, damit es den Fullaÿs nicht als Stüßgpunkt dienen könne. Die Bevölkerung, etwa 10 000 Personen, habe auf einer Jusel d¿s Niger cin Lager auf- geschlagen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die vorgestrigen Sizungen des Reichstages, des Herrenhauses und des Hauses der A En een befinden fich in der Erften und Zweiten

eilage.

Jn der heutigen (161.) Sigung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. von Boetticher beiwohnte, wurde die erste Berathung des Ga NTIS, betreffend die Abänderung der Unfallversiherungsgeseße, fortgeseßt.

Das Wort nahm zuerst der Abg. Grillenberger (Soz.), dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.

Arbeiterbewegung.

Aus Hamburg berichtet das „Wolff’s{che Bureau® über den Ausftand der Hafenarbeiter: Am Sonnabend fanden zehn Versammlungen der Ausftändigen ftatt, in denen die beiden leßten Schretben der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zur Ver- lesung gelangten. Die Versammlungen nahmen eine Resolution an in welcher bedauert wird, daß die Arbeitgeber ¡iur Regelung der Arbeits- und Lohnverhältnisse keine Stellung nehmen ; die Ausständigen erklären €s daher für zwecklos, auf die abermalige Herausforderung einer Aeußerung bezüglih der bedingungsülosen Wiederaufnahme der Arbeit nochmals eine Antwort zu geben.

Aus Bochum meldet ,W. T. B.“ : Auf den drei von Boum ausgehenden Strecken der elektrishen Straßenbahn haite gestern früh das Fahrperfonal wegen Nichterfüllung seiner Forderungen den Dienst verweigert. Erft am Mittag wurde dur Hilfêpersonal der Betrieb theilweise auf allen elektrischen Bahnen eröffnet. Heute wurde der Autstand beendet, nahdem die Forderungen der Bediensteten im wesentlihen bewilligt wordcn find. Der volle Betrieb ift bereits roieder aufgenommen.

Literatur.

In Rom ift, wie „W. T. B.* meldet, am Sonnabeud der Romanschriftsteller Konrad Telmann (Zitelmann) infolge eines Sglaganfalls gestorben. Er war am 28s. November 1854 zu Stettin geboren, studierte in Leivzig, Heidelberg, Berlin und Greifswald die Rechte und war kurze Zeit als Regierungs-Referendar in Stettin thätig. 1878 mußte er eines {weren Langenleidens wegen den Abschied nehmen und verlebte seitdem die Wintermonate zumeist im Süden. Seit einigen Fahren war er mit der bekannten Malerin und Dichterin Hermine von Preuschen verheirathet. Telmann hat eine große Anzahl von Gedichten, Novellen und Nomanen geschrieben, wel@e eine ungewöhn- lie Begabung bezeugen. Von den letzteren seien folgende genannt : „Im Frühroth“ (Breslau, 1880, 2 Bde.), „Götter und Gözen“ (Leipzig, 1884, 3 Bde.), „Moderne Ideale“ (do. 1886, 3 Bde.), „Vas Victis“ (Minden 1886), „Unter den Dolomiten“ (1894, 2 Bde.)

chs. Zwölf Kaiserfeftvredigten, in Görkiz und Breélau gehalten 1889 bis 1896 von Friedri Leg : Q RELRe, Königlihem Superintendenten a. D., Pastor primar. bei St. Elisa- beth in Breélau. Halle a. S., Verlag von Eugen Strien. 90 S. Preis geh. 1. 35 «4 Diese Predigten sind aus einer 1892 erschienenen Sammlung von „Siebzebn Kaiserfestpredigten“ entftanden, welhe an den Geburts- und Ehbrentagen weiland Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilbelm T1. vom Autor ge- halten wurden. Die neue Sammlung hat aus den dor- erwähnten fünf Predigten mit aufgenommen und sieben seltdern gehaltene Kaiserfestpredigten binzugefügt. Darunter befindet fd anch diejenige, welche der Heraukgeber în Gegenwart Seiner Majeftät des Kaisers Wilbelm 11. am 18. Mai 1893 in Görlitz auf dem Ober- markte, bei dem Weibeakt für das dort errihtete Reiter-Standbild Kaiser Wilbelm's des Großen, gehalten bat. Alle diese Predigten sind ersüûllt von dem warmen Bestreben, Liebe zum Herrscherhause und Vaterlande zu erwecken. Jüngeren Geistlichen wird die Samm- Tung daher ein beredter Wegweifer für diese Festtage fein.

Land- und Forstwirthschaft.

Muscum der Landwirtds(aftiliden N Yale udlikums ¿es

Das ] bleibt am morgigen Dienstag für den Vesnh des P

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