1897 / 22 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jan 1897 18:00:01 GMT) scan diff

vom Stein: Herr Grube; Graf Dohna: Herr Nesper; Graf Henckel- Donnersmarck: Herr Ludwig; Oberst von Kleist: R Purschian; Hauptmann von Schack: Herr Keßler; Major von Klausewitz: Herr Arndt; Rittmeister Hertling: Herr Matkowsky.

Im Berliner Theater wird, vielfahen Wünschen entsprechend, nah längerer Pause am Sonnabend Goethe's „Faust* mit Teresina Geßner, Otto Sommerstor} und Max Pohl in den Hauptrollen zur Aufführung angen,

Hans L'Acronge's Schauspiel .Vor der Ehe“ kommt nænmehr am nähsten Sonntag im Lessing- Theater zur ersten Aufführung. Die weibliche Hauptrolle des Stücks wird von Louise Dumont var- gestellt werden. Die Insceneseßung des Werks wird von Ludwig Stahl geleitet. Der Vorverkauf beginnt morgen an der Tageékasse.

Der Spielplan des _Schiller-Theaters wurde dabin ab- geändert, daß auch am Sonnabend der Moser-Girndt’she Schwank „Mit Vergnügen“ gegeben wird. Morgen findet eine Wiederholung von Shakespeare’s „Wintermärchen“ ftatt.

Im Theater des Westens geht morgen das Moser- Schönthan’sche Lustspiel „Unsere Frauen“ în Scene. Wiederholungen dieses Lustspiels finden am Freitag, Sonnabend und Sonntag statt. Am Donnerstag wird „Der Militärstaat“ gegeben. j

Im Thalia-Theater wird das englische Schauspiel „Trilby“ vorläufig jeden Sonntag Nachmittag aufgesührt werden, da die Abend- Vorstellungen des “Vaudeville’'s „Frau Lieutenant“ nicht unterbrochen werden jollen. L ;

Das Programm der nächsten ([l.) Joachim-Quartett- Soirée, welhe am 2. Februar in der Sing-Akademie statt- findet, bringt die Streichquartette in D-moll von Schubert und in A-moll von Brahms, sowie ein Streichquartett von Haydn.

Im Konzerthau se veranstaltet Herr Kapellmeister Meyder morgen unter Mitwirkung des Konz-rtsängers Herrn Severin und des Männergesangvereins „Berliner Liederkranz“ (Dirigent : Herr Handwerg) zur Feier des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers ein großes Fest-Konzert. Das Programm dieses Abends enthält

unter anderem die Ouvertüre „Das is der Tag des Herrn“ von.

Lachner, die „Jubel-Ouvertüre“ von Weber, das Gebet des Königs aus „Lobengrin“ von Richard Wagner, das „Zarenlied“ von Lorßing, gesungen von Herrn Severin, den „Geburtêtag8marsch" von Taubert und seckchs altniederländishe Volkslieder aus der Sammlung des Antrianus Valerius vom Jahre 1626 (überseßt von Josef Weil) für Solo, Männerchor und Orchester von Kremsec. Die Abonnements- Villets haben zu diesem Fest-Konzert Gültigkeit.

Mannigfaltiges.

Morgen, am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs findet „aroßes Wecken“ statt. Um 8 Uhr früh werden die Spielleute der 2. Garde-Infanterie-Brigade und die Hoboisten des Garde - Füsilier - Regiments vom Schloßhofe des Königlichen Schlosses aus über den r die Schloß- freiheit, die Straße Unter den Linden und ebenso zurück das Wecken ausführen. Zur gleichen Zeit bläst das KLrompeterkorps des 9. Garde - Dragoner - Regiments Kaiserin Alexandra von Rußland von der Kuppel der Schloßkapelle Choräle. Bei Beginn der Gratulationécour im e El Saale des Königlichen Schlosses wird die Leib-Batterie 1. Garde - Feld - Artillerie - Regiments im Lustgarten

Salut schießen.

Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hat das Protektorat über den „Deutschen Thiershußzverein" übernommen.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes beginn am Sonnabend sein sech8undsebzigstes Stiftungsfest im Englishen Hause durch ein Festmahl, das durch die Mawetsenheit des Ministers für Handel und Gewerbe Brefeld,

vom 26. Januar, Morgens.

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VBorkiman. Ibsen.

Heinrich.

Scauspielhaus. 27. Vorstellung, L812, Schau- spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten. Sn Scene geseßi vom Ober-Negisseur Max Grube. Anfang 7{ Uhr.

Donnerstag : Opernhaus. 25. Vorstellung. Undine. Romantische Zauber-Oper in 4 Akten von Albert Lorßing. Text nach Fouqué’'s Erzählung frei be- Tanz von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. shwender. Original-Zaubermärchen in 3 Aufzügen von Ferdinand Raimund, Kreutzer. Anfang 7F Uhr. Neu

Deutsches Theater.

sunkene Glocke. Donnerêtag: Die versunkene Glocke. Freitag: Zum Schauspiel in 4 Akten von Henrik

Berliner Theater. Mittwoch, 3 Uhr: Aschenbrödel. Abends 7F Uhr: Kaiser

Donnerstag: Die Weisheit der Aspafia.

des Staatssekretärs Dr. von Stephan und anderer hoher Beamten und hervorragender Gelehrten RESLLIRNUR war. - Der Geheime Regierungs:Rath, Professor Dr. Slaby erstattete den Jahres- beriht. Der Verein zählt danah gegenwärtig 1189 Mit- glieder, darunter 519 in Berlin. Das Bereinsvermögen beträgt z. Z. 54 000 M; die mit dem Verein verbundene von a Os besißt 480 000 46, aus deren Zinsen 22 Stipendiaten neben freiem Unterricht an der Technischen Hochschule iährlich je 600 4 erhalten. Aus der neuen Jubiläums. Stiftung werden die ersten Stipendien

zum April d. I. jungen strebfamen Technikern gert werbe können.

Die Königliche Staatsregierung hat die Bestrebungen des Vereins wie bisher durch einen namhaften Zuschuß gefördert. Der Bericht endete mit den Worten ehrenden Gedenkens an den geistigen Schuztherrn des Vereins, König Friedrih den Großen. Der Bor- sigende des Vereins, Staats-Minister Dr. von Delbrück brachte alsdann in erhebenden Worten ein Hoh auf Seine Majestätden Kaiser und König aus, Allerhöchstwelchen er als den Beshüßer des Frie- dens feierte, und bemerkte: der Gewerbefleiß verdanke der ruhigen inneren und äußeren Entwidckelung aller Verhältnisse, daß er nach einer Reihe minder günstiger Zahre auf das leßte Jahr mit Dank und Befriedigung zurückblicken könne. Auf - ein von dem Direktor van den Wyngaert dem Minister für Handel und Gewerbe dargebrachtes Hoch erwiderte dieser etwa Folgendes: Die Ziele, welche der Verein seit 76 Jahren verfolge, seien die gleichen, tie ihm in seinem jeßigen Amt am Herzen lägen. Die Eigenart des Vereins bestehe darin, die Kräfte und Elemente, die auf vershiedenen Wegen das gleiche Ziel erstrebten, in gemeinsamer Arbeit zu einigen, d. b. Wissenschaft, gewerblihe Arbeit und Verwaltung zu verbinden. Durch diese Vereinigung seien jene hohen tcchnischen Leistungen erreiht worden, in welhen \ich die Ueberlegenheit gegen- über dem auéländishen Wettbewerb zeige. Neben issen- haft und Praxis stehe die Verwaltung, die auch ihre Verdienste habe, indem fie das weite Feld der gewerblichen Thätigkeit ebne, das Ge- wonnene sammle, um alles zu einem gemeinsamen Ganzen zu gestalten. Es folgten dann noch Trinksprüche, die dem Vorsißenden, Staats- Minifter Dr. von Delbrück und dem Staatssekretär Dr. von Stephan galten und von diesen erwidert wurden, sowie ein Hoch, das dem Fürsten Bismarck dargebracht wurde.

Der Verein „Berliner Presse“ veranstaltet mit Rücksicht auf sein am Sonnabend stattfindendes Ballfest seinen nächsten Vortragsabend erst am Donnerstag, den 4 Februar. An diefem Abend werden zwei auswärtige Autoren lesen : die Romanfchriftstellerin Emil Marriot (Emilie Mataja) aus Wien und der Lyriker Otto Ernst aus Hamburg. Der Kartenverkauf für diesen Vortragsabend ist in den Buchhandlungen von Amelang (jeßt Potêdamerstraße 126), Trautwein (Leipzigerstraße 8) und Speyer u. Peters (Unter den Linden 43) bereits eröffnet. Der Billetverkauf zu dem Ballfest findet täglih im Stangen’schen Haufe, Mohrenstraße 10, im Bureau des Herrn Dr. Wasner von 12 bis 14 Uhr und von 4 bis 6 Uhr stait.

Zurbevorstehenden Säkularfeier des Geburtstages Kaiser Wilhelm?s T. hat die „Deutsche N E R S in der Nr. 3 ihres Blattes ein Preisaus\ chreiben erlassen für die (dem Urtbeil eines Preisgerichts zu unterwerfende) beste Komposition eines patriotischen Gedichtes, betitelt „Der gute Soldat“. Diesem Ausschreiben liegt die Absicht zu Grunde, für den deutschen Soldaten ein leiht sangbares, frisches und erhebendes Lied zu gewinnen. Die bezeihnete Nummer wird durch die Expedition des genannten Blattes (Berlin SW., Schdône- bergerstraße 27) jedermann auf Verlangen und gegen Einsendung von 20 portofrei zugestellt. Von ebendaher kann au der Gesammt- Rechen schaftsberiht über den Allerhö{hsterseits genehmigten Unter- \tützungsfonds für deutshe Mikitärmusiker unentgeltlich bezogen werden.

Hierauf :

Marie Immisch.

28. Vorstellung. Der Ver-

Musik von Konradin einstudiert :

Anfang 74 Uhr.

ersten Male: John Gabriel | A: M. Willner.

um Wien. Ballet. Nachinittags

-

Die Vereinigung ehemaligerEinjährig-Freiwilliger,

Kampfgenossen von 1864, 1866, 1870/71 begeht ihr Stiftungs- fest am 3. Februar, Abends 7 Uhr, durch ein F mahl im „Römi- \chen Hofe“. Die Vereinigung trat am 3. Februar v. J. ins Leben, an dem Jahrestage der Köniclichen Verordnung von 1813, welche die Einrichtung der Freiwilligen Jäger \{huf, aus welcher die Ein- rihtung der MIRETI-Qteiin, en hervorgegangen ift. Sie will alle diejenigen umfassen, die an den der Wiedergeburt des Deutschen Reichs vorangegangenen Kriegen von 1864, 1866 und 1870 als Ein- “jährig-Freiwillige oder elkmalige Cinjährig- Freiwillige theilgenömmen haben. Beitrittserklärungen nimmt der Vorfißende, Redakteur Schweitzer, C., An der Stehbaha-3/4, entgegen.

Paris, 26. Januar. Die „Agence Havas“ verbreitet folgende Meldung aus Alexandrien: Eine von ‘einem englishen Offizier geführte Abtheilung Polizeimannschaften habe in Ober-Egypten au Befehl des Offiziers ein Haus in Brand gesteckt, in welches i zuvor adt Uebelthäter geflüchtet hätten; die leuteren seien verbrannt. Dieses Vorgehen habe in allen Klassen der Bevölkerung großen Abscheu hervorgerufen.

St. Petersburg, 25. Januar. Gestern Abend brach, wie „W. T. B.“ berichiet, in einem Hause der Apraxingasse Feuer aus, welches den Treppenraum so \ch{nell verqualmte, daß 12 Bewohner der oberen Stockwerke nur mittels Rettungs\{hlauhßes vom Er- stickungstode gerettet werden konnten. Troß der angestrengten Rettungs- arbeiten find denno 6 Hausbewohner in den Flammen umgekommen.

Samara, 26. Januar. Vorgestern Abend entgleiste auf der Linie Samara—Slatoust bei der Station JIllino ein aus Tichel- jabinsk nah Samara abgegangener Eisenbahnzug. Elf Wagen wurden zertrümmert, zwei Insassen getödtet und gegen 20 verlett.

Carril (a. d. Arosfabai, Spanien), 25. Januar. Heute wurde hier eine Trauerfeier für die mit dem deutshen Dampfer „Salier“ Verunglückten veranstaltet, welher, dem „W. T. B.“ zufolge, die Behörden und die ganze Bevölkerung beiwohnten.

Harboöre (Jütland), 26. Januar. Ein Nettungsboot, welches gestern ausgefahren war, um zwei Fischerboote aufzusuchen, kenterte Nachts bei der Nükkehr. Die ganze, aus 12 Mann be: stehende Besaßung ertrank. Zehn der Verunglückten waren Familienväter.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Bern, 26. Januar. (W. T. B.) Zu Vertretern der Schweiz bei der internationalen Pest-Konferenz in Venedig sind der shweizerishe Gesandte in Nom Dr. Carlin und der Direktor des Eidgenössishen Gesundheitsamts Dr. Schmid ernannt worden.

Karlskrona, 26. Januar. (W. T. B.) Nach amtlicher Mittheilung zersprang, während die . shwedische Korvette „Balder“ sih am 21. d. M. bei Alexandria befand, beim Salutschießen eine Kanone. Zwei Matrosen wurden getödtet, mehrere andere verwundet.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernft-Theater). Dresdenerstraße 72/73.® Direktion: W. Hasemann. i A DE Zur Feier des Geburtstages Seiner Verlobt: Frl. Agnes von Salviati mit Hrn. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm Il.

Prolog von Adalbert von Hanstein, gesprohen von | Akt mit Tänzen, Gruppierungen, militärischen Auf- Zum ersten Male: | zügen 2c. und einer Schluß-Apotheose: Die Hul- Unsere Frauen. Lustspiel in 5 Akten von Gustav | digung, ausgeführt vom gesammten Herrenpersonal von Moser und Franz von Shönthan. Anfang 7} Uhr. | und den Damen vom Corps de Ballet. Außerdem :

Donnerstag: Der Militärftaat.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57,

Direttion: Julius Frißshe. Mittwoh: Zur Feier | x : Sb des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des S L e R Kaisers und Königs Wilhelm 11. Fest-Vorstellung. des Geisterfürsten! Von Direktor Fr. Menz und Jubel-Ouverture L d E Weber. | em Greßherzoglih hessischen Hof - Balletmeister fam 1 in E olevs D erg ha a Pracht ! Mitiwoh: Die ver- | Franz von Supps. Dirigent : Herr Kapellmeister | Äeberraschende

orolanyi. Hierauf: Rund um Wien. Panto- ? ? mimish:s Ballet in 9 Bildern von Fr. Gaul und Kochelfall! Zaelfall !

Durchschlagender Erfolg! Aufführung der Novität: Aus der Mappe eines Nieseungebirgs- PVhantasten. Eine romantish-phantastishe Hand- lung, mit fkomishen Scenen, Gebirg8episoden,

Komische | August Siems. Noch nie gesehene Kostüm- Höchst carakteristishe Díckorationen ! mashinele Effekte! Elbfall!

Donnerstag, Abends 7F Uhr: „Aus der Mappe

Musik von F. Beyer. Dirigent: | „; L d Herr Kapellmeister Dahms. Anfang 7# Uhr. eines Riesengebirgs-Phantaften““, Donnerstag : Flotte Bursche. Hierauf: Rund

S S S E E 1D T U E E I E Familieu-Nachrichten.

Prem.-Lieut. Dettlof von Schwerin (Trebus b.

von Weber. | Fürstenwalde Potsdam). Fr. Esther, verw.

A

ünster. . Karlsruhe . . Wiesbaden . München Chemniy Berlin Wien Breslau . .

Fle d'Aix .… | 765 WNW

Na... Set.

759 749 754 753 792 749 744 749 744

755 754

1) Gestern Schnee.

3) Nachts Schneetreiben.

halb bed. bededit)

eiter halb bed.) wolkig ®) bedeckt bededcki7) bedeckt bedeckt

bedeckt [D wolkenlos O woclfig 2) Gestern u. Nachts Schnee. 4) Nachts Schnee.

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5) Gestern und Nachts Schnee. *) Nachts heftiges 7) Nahm. Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Schneewehen,

(Fin Minimum, welches

ch auf der Südseite der

gelten erwähnten Depression über der südlichen ordsee ausgebildet hat, ist ostwärts nah der mitt-

leren Ostsee fortgeschritten. liegt über Südwoest-Europa.

Der hôchste Luftdruck Ueber West-Guropa

wehen starke, über Süd-Deutschland stürmische west- liche Winde. In Deutschland is das Wetter trübe und wärmer, indessen liegt die Temperatur allent- halben unter Null. An allen Stationen ist Schnee gefallen. Schneehöhe zu Wiesbaden 20, Karlsruhe

30, Bamberg

18 cem,

Deutsche Seewarte.

S: S E: 2A Ar É

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heater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- baus, Auf Allerhöchsten Befehl: Feftvorstellung.

Neu einstudiert : Oper in 4 Akten von Albert Lorting. Borstellunag i über sämmtliche P

Undine.

Romantische Zauber- Zu dieser läße Allerhöchst

verfügt. Ein Billet-Verkauf findet Mittwoch nicht Fatt. Anfang § Uhr.

Spihbubenstreiche. Freitag (20. Abonn.-Vorftellung): Renaifsanuce.

Lessing - Theater. Mittwoh: Bei festlich erleuhtetem Hause. Drittes Gastspiel der Toucnée Marcelle Josset. Marcelle. Anfang 7} Uhr.

Donnerstag: Viertes Gastspiel der Tournse Marcelle Josset. L’age disficile. Mono- logues.

Freitag: Vorleßtes Gastspiel der Tournée Marcelle JIosset. Les Demi-Vierges.

Residenz -Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Mittwoch: Fur Feier des Allerhöchsten Ge- burtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Prolog, verfaßt von Paul Block, gesprochen von Frl. Bertens. Die Fraucujäger. (Lo Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, überseßt und für die deutshe Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7#4 Uhr.

Donnerstag und ufgenbe Tage: Die Frauenjäger-.

Ueues Theater. Sciffbauerdamm 4 a. /5. Direktion: Sigmund Lautenburg. ! WMittrwooch: Marcelle, Komödie in 4 Akten von BVictorien Sardou. Für die deutshe Bühne bearbeitet von

ul Lindau. In Scene geseßt von Sigmund autenburg. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Marcelle.

Schiller-Theater. Ein Wintermärchen. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Mit Vergnügen.

Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers. Jubel- Ouverture von Carl Maria vou Weber.

Fest-Ouverture von C. s l Hierauf: Frau Lieutenant. Vaudeville in 3 Akten von Paul Ferrier und Antony Mars. Deutsch von Hermann Hirschel. Musik von Gaston Serpette und Victor Roger. Anfang 7# Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Frau Lieutenant. Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Trilby.

Bentral - Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schulß. Mittwoch: Emil Thomas a. G. Eine tolle Nacht. Große Avsftattungs- posse mit Se und Tanz in 9 Bildern von I. Freund und W. Mannstädt, Musik von Julius Einddéhofer. Anfang 7 Uhr.

A und die folgenden Tage: Eine tolle acht.

Konzerte.

Konzerthaus. Karl Meyder - Kouzert.

Mittwoch: Fest-Kouzert zum Geburtstage Seiner Majestät Kaiser Wilhelm’s LL., unter gefälliger Mitwirkung des Konzertsängers Herrn E. Severin und des Männergesang- Vereins „Berliner Lieder- kranz‘““ (Chormeister: W. Haudwerg).

Saal Bechstein. Mittwoch, Anfang 7# Ubr: Konzert der Klavier- und Violinvirtuosin Elfriede Lippold.

Pirkus Renz. Karlstraße. (Jubiläums- Saisou 1896/97.) Mittwoch, Abends Uhr: Anläßlih des Allerhöchsten Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaisers und Königs: Parade-Gala- Vorstellung mit einem vom Direktor Fr. Renz

der Feier des Tages entsprehend arrangierten Fest-

von Kyaw, geb. von Carlowiß mit dem sächsischen Staats - Minister Hrn. Paul von Seydewiß (Blasewiyß Dreéden). Frl. Selma Stabl mit Hrn. Architekten Willy Bischoff (Berlin Charlottenburg). :

Verehelicht: Hr. Carl Kraß-Schübben mit Frl. Margarete von Pommer-Esche (Berlin). Or. Gymnasial-Oberlehrer Franz Schickhelm mit Frl. Maria Ulbig (Ohlau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberst von Schulj (Leipzig). un Hauptmann Lu rhrn. von Rheinbaben (Rendsburg). Hrn. udolf von Alvensleben (Wittenmoor b. Vinzelberg). Hrn- Dr. Alfred Georg (Genf). Hrn. Prem.-Lieult- d. R. Paul Mierendo:ff (Belsin). Eine ait ( Sa eral Hrn. Grafen von

allw mburg). i

Scorben, Hr. Graf Dietrih von Rittberg (Liegniß). Fr. General Blanfka von Sandrart, geb. von Hirschfeld (Hannover). Hr. Juftü- Rath Dr. Carl Gahbler (Ratibor). Hr. Fabrit- besißer Anton O (Berlin). Hr. Eisenbadn- Betriebskassen-Rendant Rudolf Toll (Breslau). L Fr. Justiz-Rath Justine Beyer, geb. Stoed? (Ratibor).

E

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag#- Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen

(einschließlich Börsen-Beilage), A . 6 des ö lden Anzeigers (Mommanditgefellschaften L.

Aktien und Aktiengesellschasten) für die vom 18, bis 23, Januar 1897

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 22.

Berlin, Dienstag, den 26. Januar

R S S E H E T E E E E T E T E H E E E L E

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

Außerdem wurden am

gering mittel |

Ver- Dur{-

gut kaufte shnitts- Markttage

(Spalte 1)

(100 kg)

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

sGlégliger äglicher Schätzung

Menge preis für

| f nie- | bô- | drigfter ie drigfter ster

M M M M

nie- höch- nie-

drigster | ster

Doppel- hôch- zentner

1 Doppel- zentner

verkauft Doppel-

(Preis

100 kg M unbekannt)

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Neuß 16,

Neuß-

Lifíg .

ü 12,65 | 12,75 Breslau

11,40 | 12,40 | 13/40

Lissa Breslau Neuß .

90 | 16/20 | 16,60 80 | 17:00 | 17:00

Roggen. a S 11,65 | 11,75 | 11,80

Breslau . 12,00 | 12,10 | 12,30 A 11,30 | 11,89 | 11,80

Gerste.

13,70 | 14,70

| | 12,10 | 12,30 12,10 | 12,30 | 12,50 | 12,90 | 13,10 | 11,60

izen. 16,70 16,45 22.1.

16,90 4 x x

17,50 17,25 95. 1.

11,90 11,80 12,40

11,70 | 22. 1. 12,30 i; 12,04 ,

12,05 | 25. 1.

12,70 | 12,70 | 22. Ï. 15,40 : S

6 L 12,50 12,30 | 12,18 | 22. 1. 8 13,20 ¿ i ; ¿ Ï è 12,60 10 121 12,10 ] 12,10 | 25.1. 5

Deutscher Reichstag. 161. Sißung vom 25. Januar 1897, 1 Uhr.

Tagesordnung : lies der ersten Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Abänderung der Unfall versicherungsgeseße.

Abg. Grillenberger (Soz.): Die Sozialdemokraten haben an dieser Versicherungsgeseßgebung eifrig mitgearbeitet, wenn sie auh zuleßt nicht dafür stimmen konnten. 1871 is das Reich gae- es und erst 1885 kamen die Versicherungsgeseße. 1871 ätte man 1 Milliarde als Grundftock für die Versicherung nehmen sollen, dann hätte man etwas anfangen können. Aber man hat das Geld zu Dotationen für andere Leute verwendet. Zu einer

: R der Versicherungegeseyze kommen wir diesmal nicht.

Das Ridchtigste wäre eine große Zentral-Reichs- Versicherungsanstalt für alle Ärten der Versicherung der Arbeiter. Die Berufsgenossen- shaften würden dabei freilih verschwinden müssen, die ja nur eine Klafssenorganisation darstellen, in der die Unternchmer Richter in eigener Sache sind. Für das Handwerk wollte man ja auch territorial ab- gegrenzte Organisationen schaffen. Zweckmäßig hat \ich das Geseß höchstens für die Unternehmerklassen erwiesen, für die Arbeiter ist davon keine Rede; denn es sind ja nur die Arbeitgeber gegen die Folgen der Haftpfliht versichert, niht die Arbeiter. Zu deu Berufsgenossenshaften tragen die Arbeiter nichts bet, aber zu den Krankenkassen, welche die größte Zahl der Unfälle zu tragen haben. Außerdem erhält der Arbeiter niht die’ vollständige Entschädigung, sondern nur § seines Lohnes als Rente. Trotzdem treten wir vorurtheilslos an die Vorlage heran. Wir bedauern, daß die Unfallversicherung nit ausgedehnt if auf das Handwerk und tie Hausindustrie, wie es {on vorgeschlagen war, aber ohne den Weg in den Bundesrath und den Reichstag zu finden. Im- Gegensaß zu den Meistern waren die Handwerks- gesellen stets für die Einbeziehung in die Unfallversiherung. Wir werden in der Kommission beantragen, das Handwerk, die Haus- induftrie und die Dienstboten in die Versicherung einzubeziehen ; namentli in der Landwirthschaft werden die Dienstboten vielfa im Betriebe mitbeshäftigt. Auch der Handelsbetrieb müßte vollständig versiherungspflichtig werden, nit bloß soweit er mit Fuhrwerks- und Lagerbetricb verbunden ist. Erfreulich ist es, daß die Forderung der Arbeiter endli erfüllt wird, daß eine bereits gewährte Rente bei der Berechnung des Lohnes miteingerehnet wird. Das Mißtrauen der Arbeiter gegen die Schiedsgerichte, in denen auch Arbeiter sien, richtet sich nicht gegen die Unternehmer, fondern gegen ihre eigenen Klassengenossen. Das liegt daran, daß die Arbeitervertreter oft zu den rüdckständigsten Elementen gehören, die sich nicht trauen, gegen die in ihren Krankenkafsea neben ihnen fungierenden Arbeit- E den Mund aufzuthun. Es sollten nit bloß die Zwangskranken- afen zur Wahl der Vertreter zugelassen werden, sondern alle Kranken- fassen, auch die freien Hilfskassen, und nit bloß die Vorstände der Kassen, fondern alle Mitglieder müßten wahlberehtigt sein. Daß die Arbeitèx nicht mehr so viel Hotel zu führen brauchen wie zur Zeit des Haftpflichtgeseßes, ist durchaus unzutreffend ; denn sie haben oft mehrere Jahre zu prozessieren, ehe sie nur erfahren können, weldze Berufsgenofsenschast entshädigungspflichtig ist. Daß alle Unfälle ver- sichert find, ist kein Grund dafür, nur # des Lohnes als Rente zu geben; warum sollen Diejenigen, welhe dur die Fabrikeiurihtungen inen Unfall erleiden, darunter leiden, daß es Arbeiter giebt, welche 1& muthwillig Verlezungen zuziehen? Auf Grund des Haftpflicht- geleßes hat man ganz andere Renten zugebilligt und ohne daß eine lästige Kontrole eingetreten wäre, ob der Zustand des Verleßzien sich eandert hat. Daß manchmal neben der Theilrente noch der volle arbeitöslohn verdient wird, i} eine Ausnahme. In den Staats- vetrieben wird die Rente sofort vom Lohn abgezogen. Den Unfall- versiherungs-Gesellshaften warf man früher vor, daß sie aus dem Unglüdt der Menschen Profit zögen; aber die Berufsgenossenschaften luden auf jede Weise ihren Arbeitern von den Renten etwas abzuzwacken oder sie ganz zu ftreihen, wobei ihnen die Vertrauens- êrzte bilfreich zur Hand gehen. (Redner führt mehrere Fälle ¡um Beweis dafür an.) Man follte besondere Amtéärzte austeüen und ärztlihe Obergutachten einführen. Wenn aber der Zu- ftand des Arbeiters sih verschlechtert, dann nimmt die Beru}s- genofsenshast niemals Rücksicht darauf. Zur Beschleunigung des Heil- verfabrens und um die Renten herabzudrücken, sind besondere berufs- Papsenschaftliche Heilanstalten eingerihtet, wo die Arbeiter nicht als

tienten, sondern als Objekte für alle möglihen Experimente der ge, comedanishen Heilkunst betrachtet werden. Jh bin mit dem ba. Roesicke darin einverstanden, daß die Karenzzeit beschränkt wird, bin aber gegen die Verkümmerung der Rechte der Arbeiter, die tin liegt, daß den Arbeitern die Kosten des Verfahrens aufgebürdet Berien sollen, wenn sie unberehtigte Anträge stellen. Wer soll : rüber entscheiden, daß die Anträge unberechtigt sind? Eine Ver- Slehterung ist es auh, wenn die Spruchkammern des Reichs: Ver- füberungeamts \{wächer beseßt werden follen als biöher. Die êeitigung des Rekursverfahrens mikbillige ih ebenfalls. Wenn ao das Reichs-Versicherungsamt entlasten will, dann sollte man E balb nicht die Rechte der Arbeiter beetnträchtigen, indem man die Dee eidung der Schiedsgerichte zum theil als endgültig nent: e ebrenamtlihen Vorsißenden der Beru}sgenossenschaften beziehen

fehr hohe Entséädigungen von 10-, 15- und 20 000 A Da scheint man die Erwerbsmöglichkeit und Erwerbsfähtgkeit anders aufzufassen, als bei den Arbeitern. Redner verlangt zum Schluß die Unfallyer- siherung für die Gefangenen, die mit gewerblihen Arbeiten be- \chäftigt werden.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. von Boetticher:

Meine Herren! Das hohe Haus wird es begreiflich finden, wenn ih bei den Ausführungen, die ich Ihnen jeßt vorzutragen die Ehre habe, mi einer größeren Beschränkung befleißige, als der Herr Vor- redner. (Sehr rihtig!) Es ist für mich ausgeschlofsen, auf alle die Einzelfragen und insbesondere auf alle die einzelnen Beispiele, die der Herr Vorredner angeführt hat, einzugehen. Das letztere unterlasse ih {hon um deswillen, weil ih über diese Beispiele in thatsächlicher Beziehung nicht unterrihtet bin das erstere aus dem Grunde, weil ich an der Meinung festhalte, daß die Besprehung der Einzel- fragen eines Geseßentwurss nicht in die erste, sondern in die zweite Lesung gehört. (Sehr richtig!) Meine Herren, es kann auch wirklich nicht viel nußen, daß man in der erften Lesung die einzelnen Para- graphen des Gesetzes, soweit sle niht auf den Geift und auf die Tendenz der Vorlage fich beziehen, unter die Lupe nimmt; denn die Begründung der einzelnen Paragraphen und der einzelnen Maßregeln, die in einem folhen Gesehentwurf in Aussicht genommen worden sind, kann zweckmäßiger Weise nur durch Rede und Gegenrede in der zweiten Lesung erledigt werden.

Wenn ih an diesem Standpunkte festhalte, dann bieten mir die sehr eingehenden Ausführungen des Herrn Vorredners im allge- meinen nur eine geringe Ausbeute für meine Erwiderung. Einzelne Punkte jedo, die er berührt hat, glaube ih nit unerörtert laffen zu dürfen, weil in diefer Beziehung die verbündeten Regierungen einen vollständig anderen Standpunkt einnehmen, als denjenigen, welchen der Herr Vorredner vertreten hat. An Wohlwollen für die arbeitenden Klafsen lassen wir uns von dem Herrn Vorredner nicht übertreffen (fehr rihtig!), und keine Partei dieses Hauses bleibt in dem Bestreben, da, wo die Verbesserung der Verhältnisse der arbeitenden Klassen fih als erforderlich zeigt, auch wirklih die bessernde Hand anzulegen, binter den Angehörigen der fozialdemokrati- schen Partei zurück. (Sehr rihtig!) (Zurufe bei den Sozial- demokraten.) Meine Herren, da Sie das bestreiten, so werde ih Ihnen gleih einige Zahlen geben und daran einige Ausführungen knüpfen, die unzweifelhaft darthun, daß ih Necht habe.

Meine Herren, wie steht es denn mit der Gesammtbelastung, die unsere \ozialpolitishe Gesetzgebung der Nation auferlegt hat ? und wie steht es bei dieser Belastung um das Verhältniß dessen, was die Arbeiter aufgebracht haben, zu dem, was die Arbeitgeber aufge- bracht haben? Ich habe mir hier eine Zusammenstellung machen lassen, aus welder fich Folgendes ergiebt: Es haben in den Jahren 1885 bis 1895 auf Grund der Arbeiterversiherungs8geseße an Krankengeld und durch fortdauernde Renten Entschädigung bekommen im Ganzen 25 061 620 Personen (hört! hört!), und diese Entschädigungen haben betragen in Summa 1243 763 965 , also nahezu 14 Milliarde. Beiträge sind aufgebracht von den Arbeitgebern 969 742 016 4, von den Arbeitern 887 865 084 4 Die Arbeiter haben nun an Entschädigungen erhalten, wie ih {on vorhin bemerkte, naßezu 1} Milliarde und haben gezahlt 887 865 084 4; sie haben also mebr erhalten als gezahlt rund 355 900 000 A Und dies ift auf Grund einer gesetzlichen Verpflichtung geleistet worden. Kein Arbeitgeber kann sih dessen besonders rühmen, er rühmt sich dessen auch nicht besonders. (Zuruf links.) Er hat sich dieser geseßlihen Verpflihtung unter- zogen in dem Bewußtsein, daß die Leistung für die Kranken und Invaliden nothwendig sei. (Zurufe links. Glocke des Präsidenten.)

Wenn der Herr Vorredner im Verlauf seiner Betrachtungen über die Berufsgenossenschaften ein so ungünstiges Urtheil gefällt bat, und

Hinweis auf gewisse Einrichtungen, die die Berufsgenossenschaften ge- troffen haben und die er mit dem Namen „Rentenquetschen" bee zeichnete (Heiterkeit), so habe ih ihm darauf cinmal zu erwidern, daß die Thätigkeit der Berufsgenossenshaften nach meinen Wahr- nehmungen und denen des Reichs-Versiherung8amts eine durchaus gedeiblihe und die sahgemäße Durchführung der Unfallversicherungs- gesezgebung förderlihe gewesen is. (Sehr rihtig)) Das ift

wesentli der Grund gewesen, weshatb die verbündeten Regierungen

wenn er geglaubt hat, dieses Urtheil begründen zu können durch den ?

dem hier und da aufgetretenen Gedanken, die berufsgenofsen- schaftlihen Organisationen aufzugeben und an ihre Stelle eine andere Organisation zu seßen, niht gefolgt sind. Jh habe ihm zweitens darauf zu erwidern, daß auch mit Bezug auf die Anstalten, die er mit dem Namen „Rentenquetschen*“ zu bezeihnen die Güte hatte ih kenne einzelne solcher Anstalten —, nah keiner Richtung bin eine begründete Beshwerde zu erheben ist. Jch weiß sehr wobl und gerade die Klagen, die in dieser Beziehung bezüglih der Neu-Rahns- dorfer Anstalt erhoben worden sind, haben Veranlafsung gegeben, der Sache näher zu treten —, daß es hier und da den verletzten und zur Kur einer solhen Anstalt zugeführten Arbeitern recht un- bequem ist, ih dort der für sie verordneten Kur zu unterziehen. Allein, meine Herren, diese Anstalten wirken unzweifelhaft segens- reich (sehr rihtig!), und die Klagen, die über sie erhoben werden, sind das ift bei einer Revision der Neu-Rahnsdorfer Anstalt, die auf meine Veranlafsung vom Reichs-Versicherungsamt vorgenommen ift, außer jedem Zweifel geftellt zum großen Theil auf eine frivole Auffassung einzelner darin befindlicher Patienten ¿urüdckuführen. (Hört! hört!) /

Wenn bei Gelegenheit dieser unvermutheten Revision, wie e der_Fall war, die ärztlihe Behandlung, die Verpflegung, die Haus- ordnung, die Einrichtung in bester Ordnung vorgefunden werden, wenn bei der Nachfrage bei einzelnen Patienten, wie sie sich dort fühlen, wie sie mit dem Essen zufrieden sind, nur zufriedenstellende Aeußerungen vorgebraht werden, was soll man dann dazu sagen, wenn nachher einer von den Patienten, die ih befriedigt geäußert haben, zum Chefarzt geht und sagt: Nehmen Sie mi in Schuß, man will mi verhauen, weil ih eine zufciedene Aeußerung über den Aufenthalt in der hiesigen Anstalt gethan habe? (Hört, hört!) Ja, meine Herren, Engel sind Ihre Leute auch nicht alle (fehr richtig! Heiterkeit), und wenn Sie den Arbeitgebern alle möglihen Bosheiten untershieben, dann denken Sie daran, daß auch vor der eigenen Thür zu kehren mitunter recht gerathen und nüglich ift- (Lebhafter Beifall.)

Der Herr Vorredner hat sodann die Berufsgenossenschaften und die Vorschriften der Unfallversicherungsgeseßgebung, durch welche die Berufsgenossenschaften errichtet sind, um deswillen bemängelt, weil durch diese Vorschriften nur Versicherungskassen für die Unternehmer begründet seien. Es habe der Geseßgeber mit der Einrichtung der Unfallversiherung nicht den Arbeitern eine Wohlthat erwiesen, son- dern nur eine Maßregel getroffen, die im Interesse der Arbeitgeber liegt. Ja, meine Herren, wenn die Geseygebung nichts weiter be- zweckt hätte und wenn der Geseßgeber dem Lande nihts weiter hätte gewähren wollen, als eine Versicherung gegenüber den Schäden, für welhe die Unternehmer gegenüber den Arbeitern aufzukommen hatten, so hätte man das kürzer und einfaher haben können, als durh die Organisation, die wir eingerihtet haben (sehr rihtig!), und wenn wir vergleihen, was jeßt im Lande für die unfall- versicherten Arbeiter geleistet wird, und das, was vor Erlaß unserer Unfallversihecrungs-Geseßgebung im Wege der Haftpflichtprozesse mit Noth und Mühe, mit Sorge und Kummer der einzelne Arbeiter von dem einzelnen Unternehmer erkämpfen konnte, dann, glaube ih, kann man gar keinen Zweifel darüber haben, daß diese Geseßgebung für den Arbeiter gesihertere und würdigere Zustände geshaffen hat- (Lebhafter Beifall.)

Der Herr Vorredner hat sih gegen die von mir hier im Reichs- tage einmal gemachte Bemerkung gewendet, die sozialdemokratische Partei habe gegen unsere fozialpolitischen Gesetze gestimmt, entweder um niht dem Deutschen Reih den Vortritt in dieser Geseßgebung zu lassen oder weil sie die Unzufriedenheit, die innerhalb der arbeitenden Klassen herrscht, zu vermindern keine Veranlassung babe. Ich lasse dahingestellt, welches Motiv bei der sozialdemokratischen Partei zu Grunde gelegen hat; das Eine aber kann ich Ihnen (den Sozialdemokraten) sagen, daß Sie auch von Ihrem Standpunkte , sofern der Standpunkt, den Sie öffentlih vertreten, aufrihtig und richtig ist, für die Geseze bätten stimmen müfsen. Denn diese Gesetze haben dazu geführt, den deutshen Arbeiter befser zu stellen in seinen Lebensbedingungen, als er bisber geftellt war, und da Sie ja die Förde- rung der Arbeiterinterefsen auf Ihr Panier geschrieben haben, fo hätten Sie diese Besserung, selbft wenn Sie dieselbe für eine unzulängliche ansahen, doch acceptieren müfsen. Denn was wäre die Folge ge- wesen, wenn bei Jhrer ablehnenden Haltung gegenüber den gesetz- geberischen Vorshläzen des Bundeërat“s bier die Unfallversiherungs- Geseßgebung, die Krankenverfiherungs- Gese i Invaliditäts-Gesetgebung nit die Majorität des hätten ? Dann würden wir die alten Zustä !

\spruch bei den Sozialdemokraten) Wasser auf Ihre Mühle gewesen sein. mit größerem Ret (Zuruf) ja, gewiß, mit größeren Nedbt be- hauptea können: Für den deuten Arbeiter gtebt nidtè! Aber wenn Sie wirklid die dessernde Hand anlegen wollen in Bezug auf der deuten Ardeiter, dann mußten

e s was Ihnen dieses

die Befferung der Verbältniße Sie au das nad Ibrer Meinung Gerènge Gese bot, acceptierea; denn, meine Herren

brot ift do immer no§ deer, als gar nitt Bravo!)

Meine Herren, i gebe, wie h son im Eingang moiner Bes trahtungen saate, auf die Einzelheiten des Vertrags des Herrn Vor- redners nit ein. I freue mi darüber, dak r dèe Bereitzällig- keit seiner Parteigenofsen ausgespro@hen hat, mit u# az Udeiton, und wenn er wirkli zu unferen Entwürfen VerteSorungKderiHläge bringt, so wird Fh au darüber reden Laßen

Nar Eins möt§hte i noch aus Feine Nudrimanteorietumpgon be+ rühren, das ift die Behauptung, dic allerdings auth son vorgeitern in den Ausführungen des Herrn Abg. NocfßFe dur&lang, daf man uu den Shiedögerihten im allgemeinen kein Vertrauen babe. Der Herr Vorredner bringt das in Verbindung mit den Vorséhriften Uber die Wahlen zu den Schied8gerihten, und wenn in diefer Beziehung wirklbh die bessernde Hand anzulegen sein md&te, Fo wird K ja darliber

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1897.

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