1897 / 28 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Feb 1897 18:00:01 GMT) scan diff

* begründete, und in feiner „Uranographie* einen seinerzeit wihtigen neuen Sternkatalog versasite. ÿ - ! y une iele der genannten gr Männer find gleichzeitig verdienstvolle hysiker gewesen, so Newton, Galilei, Kepler, der u. a. die totale eflexion cntdeckte, Olaf Römer, der die Ges@windigkeit des: Lichtes

werken erkannte, vor Allen aber Huyghens, dem man fast an jeder Stelle der Physik mit irgend einer hervorragenden Leistung E Auch Halley gehört zu den Männern, die sih in der Physik fast ebenso auszeihneten wie in der Aftronomie.

_ Unter den Physikern des 17. Jahrhunderts möchte ih mir die beiden Brüder Erasmus und Thomas Bartholinus nicht entgehen Aafsen; beide waren hervorragende Mediziner, und Thomas zuglei einer der bedeutendsten Anatomen aller Zeiten. Er hat über das Leuchten der Thiere {ôöne Beobathtungen hinterlassen, mahte auch darauf aufmerksam, daß das Eis des Meerwassers seinen Salzgehalt verliere. Erasmus beobachtete zuerst die Doppelbre{ung (beim Kalkspath). Bis aber die Polarisation des Lichtes entdeckt wurde (1810 durch den franzöfishen Artillerie-Obersten Malus), vergingen noch 150 Jahre. Huygbens war nahe an dieser Entdeckung vorübergegangen.

Zu den fruchtbarsten Physikern des 17. Jahrhunderts gehören Robert Boyle (1626—1691), Otto von Guericke (1602—1686) und Mariotte (1620—1684). Boyle hat mit Papin die größten Verdienste um die Verbesserung der Luftpumpe, die bekanntlih 1650 Guericke erfand ; ferner war. êr der Erste, der das vielfah nach Mariotte be- nannte so wihtige Geseß, daß die Volumina einer bestimmten Luft- masse g proportional dem auf ihr laftenden Drucke si ver- halten, festftellte. Boyle fand ferner die Verdunstung des Eises, das Teichtere Sieden des Wassers bei minderem Drucke und vieles Andere. Auch vit geringe chemishe Verdienste dürfen wir ihm zuschreiben, wie die erste Gewinnung des Holzessigs und Versuche zur Darstellung eines reinen wafserfreien Alkohbols. -

__ Groß sind die Erfindungen von Guericke's: Außer der {on er- wähnten Evakuationsluftpumpe, welche ja unstreitig eines der wichtigsten Pan asDen Instrumente ist, das ‘wir besien i eriynere nur

aran, daß die Erzeugung der Röntgen-Strahlen die Anwendung der Luftpumpe vorausseßt erfand von Guericke das Wasser baro- meter (auch das Quecksilberbarometer, von Torricelli, dem roßen Schülér Galilei’?s und Erfinder der Lehre vom Luftdruck er- onnen und von seinem Freunde Viviani zuerst ausgefübrt, ist ein Kind des 17. Jahrhunderts), dann das Man ometer, ein Instrument, welches dem Barometer an Wichtigkeit kaum rachsteht. Mariotte, der gelehrte Prior von St. Martin fur Beaune in Burgund, später Mitglied der Pariser Akademie der E begründete die barometrische Höhenmessung, und muß auch als einer der Be- ründer der Meteorolo gie angesehen werden, indem er sich an eine

rklärung des Steigens oder Fallens des Barometers bei verschiedener Windrichtung und an die der Pafsatwinde heranwagte. Er ersann die noh heute gebräud;lihe Mariotte'’she Flasche, und die aus einer Reihe hinter cinander aufgehängter Elfenbeinkugeln bestehende Stoßma schine. Auch der blinde Fleck des Auges, der dem Eintritt des Sehnerven entspricht, trägt seinen Namen.

Wollte man anführen, daß sich das. 19. Jahrhundert besonders dur kühne Thaten bei der ErforsGung des uns umgebenden Lusft- meeres und der Polarzonen auszeihne, so darf daran erinnert werden, daß Pilûtre de Nozier’'s und der Brüder Montgolfier Wagemuth ge- wiß nit geringer war, als sie mit ihren gebrechlihen Werkzeugen aufstiegen, und an Kühnheit hat fich kein Seefahrer des 17. bis 18. Jahrhunderts übertreffen lassen.

Es ift unmöglich, alle die großen und bedeutsamen physikalischen Erfindungen und Entdeckungen des 18. Jahrhunderts hier aufzuzählen. Fügen wir nur noch an, h Black's grundlegende Versuche die Lehre von der latenten und der |pezifishen Wärme geschaffen haben, daß Gray, Dufay, Coulomb großartige Fortschritte in der Elektrizitätslehre anbahnten, daß Benjamin Franklin ein Sohn des 18. Jahrhunderts ist, daß des Anatomen Galvani weltumwälzende Entdeckung, wozu ein kupferner Draht, Eisen und ein Fross{henkel aber auch ein auf- mwerksames Auge nöthig waren, und daß die Erklärung von Galvani?s Entdeckung durch Volta, und dessen eigene Versuche, die ihn zur Konstruktion seiner „Säule“ führten, noch -in das 18. Jahrhundert fallen. Wir ersehen dann, daß, was ernste Beschäftigung mit der Physik, was Menge und Bedeutung der Entdeckungen anlangt, die beiden leßtvergangenen Jahrhunderte sicher niht hinter dem unsrigen zurücstehen. '

Für die Chemie ist ohne weiteres zuzugeben, daß fast die ge- sammte oxganishe Chemie ein Kind des 19. Jahrhunderts ist, ebenso wie die theoretishe Chemie und die jüngste fich anshließende Wissen- {haft, die physikalische Chemie, die in der neuesten Zeit ihre Triumphe feiert. Wir dürfen aber niht vergessen, daß cuch das 17. und 18. Jahrhundert hier Großes geleistet haben.

Die Chemie ist zum theil ein Kind des Aberglaubens, zum theil ein Kind der Sucht na dem Golde, zum theil und das ift ihre reinste Quelle der Medizin. Es sind die Mediziner vau Helmont, ‘ein Belgier, und der in Hanau 1614 geborene, als Leidener Profeffor 1672 gestorbene Franz dr le Boë (Sylvius), von denen wir die ersten wiffenshaftlihen Grundlagen der Chemie anheben dürfen. Van Helmont führte den Namen „Gas“ ein abgeleitet von den dünnen luftführenden Gewebestoffen, die man als „Gaze" bezeichnet, nach der Stadt Gaza, ihrem früheren Hauptfabrikation8orte —, und untershied als Erster streng die Gasarten von der atmosphärishen Luft. Sein größtes Verdienst liegt aber darin, daß er die Unveränderlichkeit der Grundstoffe in den wandelbaren chemischen Verbindungen klar er- fannt, bewiesen und gelehrt hat, z. B. das Fortbestehen des Kupfers in seinen mannigfaltigen Salzen. Dies ift ja die unveräußerlihe Grund- Tage aller Chemie! Vor van Helmont hatte man darüber ¿zum theil gänzlih falsche oder doch unklare Vorstellungen. Aus Silvius? Schule ging unter Anderen Tachenius hervor, der zuerst einen klaren Begriff von dem, was man ein Salz zu nennen habe, aufstellte. Neben diesen Männern müssen noch der vorhin hon erwähnte Agricola, wohl der erste wissen\chaftlihe Metallurge er gebört mit Paracelsus und

alissy, dem Mineralogen, noch dem 16. Jahrhundert an sowie Glauber (1604—1668) genannt werden. Durch die Verdienste dieser Forscher wurde auch die Technik, insbesondere die Keramik, Glas- industrie und Färberei sehr gefördert.

Mit Boyle, dessen Verdienste auf dem Gebiete der Physik wir bereits gewürdigt haben, beginnt die Emanzipation der Chemie von der Medizin und von den übrigen Naturwissenshaften. VBoyle felbst bestimmte genauer, was in chemishem Sinne ein Element sei, was man unter chemisher Verwandtschaft verstehen müsse und wie sich eine chemishe Verbindnng von einem einfahen Gemenge unterscheide. Indem er nun die Körper in ihre Elementartheile nah festen Grund- säßen zu zerlegen suchte, kann man ihn als den Begründer der ana- [ytischen Chemie betraten. Das 17. Jahrhundert zeitigte ferner in dem Arzt John Mayocw \{on einen Vorläufer Lavoisier's, indem ersterer annahm, taß tie Verkalkung von Metallen dur die Auf- nahme eines Stoffes aus der Luft, welher Stoff auch im Salpeter enthalten sei, bestehe.

Aus der Fülle der chemischen Erwerbungen in den beiden Jahr- bunderten führen wir noch an die Entdeckung einer großen Zahl von Elementen: Phosphor (durch den Hamburger . Chemiker Brand), & hlor, Sauerstoff, angan, Baryt (durch den Stralsunder, später in Schweden lebenden Karl Scheele, einen der bedeutendsten Chemiker aller Zeiten), Wasserstoff durch Cavendish (geb. 1731 in Nizza), Stickstoff durch Rutherford (1772). Der Sauerstoff rourde gleichzeitig und unabhängig von Scheele au von Priestley entdeckt. Cavendish fand ferner die g ammensetßzung des Wassers und das Ge- menge der Luft aus Sauerstoff und Stickstoff. A4

Das 18. Jabrhundert schließt in der Chemie ab mit einer der

rößten Maa Gen Thaten aller Zeiten: mit dem Sturze der Phlogifton- ehre des Berliner Königlichen Leibarztes und Akademikers Stahl und mit der rihtigen Erklärung der Verbrennungs- und Ory- ‘dationsvorgänge dur die A ufnahme von Sauerstoff, nicht durch die Abgabe enes Stoffes, des Stahl’schen Phlogiftons. Dies ift die That Antoine-Laurent Lavoisier's, der von 1743 bis 1794 wirkte, in welhem Jahre er ein Opfer der Guillotine wurde. Dás Werk, worin er seine Lehre

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feftftellte und die Epicykloide als beste Gestalt der Zähne von Räder- ©

vorträgt : O ules physi et chymi ersien 1774. ei bemertl, daß Stabl (1660 bis 1730 cleiiels L ver bebet Leuten seiner Zeit gehört. Gr war ein- edler Forler; “seine P Pap Leba, die er im Anschluß an: den- Chemiker: Becher auf-

demische Chemiker Andreas Sigismund Marggraf (1709 bis 1782) an- gebèrt, der Entdeder des Zucergphaltes ber Rüben. es

wir-noch hinzu, daß im 18.-Jahrhundert- au die- Technik-{-

sih mächtig zu regen beginnt, daß Watt und Newcome die von Denys Papin 1690 erfundene Kolben-Dampfmaschine erheblih verbesserten, sodaß in England gegen Ende des 18. Jahrhunderts {hon große Maschinenbetriebe thätig waren ; erfahren wir weiter, daß das Leucht - gar eine Entdeckung des 18. Jahrhunderts ift und daß die Gasbe- euhtung sih {on mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts in Lonton einzubürgern begann, daß ebenso der große Betrieb des Steinkohlen- abbaues fih im 18. Jahrhundert entwidckelte: so dürfen wir auch auf diesen tehnishen Gebieten emsigste Thätigkeit und regen Fortschritt konstatieren. Aber aud die biologishen Zweige der Natur- wifsenshaften haben im 17. und 18. Jahrhundert ein frisches Leben geführt, wenn sie au, als die jüngst fih entwickelnden Disciplinen, nit so glänzende Namen und Thaten aufweisen können wie die physikalish-chemischen Fächer. i :

Die Scientia amabilis, die Botanik, pflegt in allen Stücken der Zoologie ein wenig vorauf zu eilen: - Während die-leßtere zu Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts die großen, jedoch noch un- kritishen Sammelwerke Geßner’s, Ulysses Adrovandi's und Jonston's erbält, liefern der Anatom Caspar Bauhinus (1560 bis 1624) und Cesalpino (1519 bis 1603) für die Botanik {on Besseres. Sie führten die organologische Untersuchung ein, stellten bestimmte verwandtschaftliche

flanzengruppen auf und bereiteten die Linné’she Nomerklatur vor. Linné (1707 bis 1778) ift einer der führenden Geister des 18. Jahrhunderts im ganzen Gebiete der beshreibenden Naturwissenschaften; sein für alle Zeiten unvergeßliher Name allein hon sagt, daß das 18. Jahr- bundert vollauf im Zeichen der Naturwissenschaften, insbesondere der biologischen Wissenschaften stand. Linné’s System war eine große That, welche die gesammte Biologie gewaltig gehoben hat. Uebrigens fällt auh der Anfang der natürlichen Pflanzenspfteme, welche durch die beiden Jufsieu (Bernard 1699 bis 1777 und Antoine Laurent 1748 bis 1836) begründet wurden, in das 18. Jahrhundert. Ein wunderbarer Mann diefer Epoche ist Hooke, der im 17. Jahrhundert lebte; von ihm haben fast alle Zweige ter Naturforschung Bereicherung gefunden, insbesondere die Botanik und Physik; er war es, der in seiner 1665 in London erschienenen „Mikrographia* zuerst die Pflanzenzelle beschrieb. Bald darauf folgte ihm mit gleichen mikroskopishen Beobachtungen über thierische und pflanzlide Gewebe der große BVolegneser Anatom Marcello Malpighi, dessen „Opera omnia“ 1686 in London aufgelegt wurden. Desgleichen muß hier Leeuwenhoek, der unermüdlihste aller Forscher auf dem Gebiete der Mikrographie, der das 17. mit dem 18. Jahrhundert verbindet, genannt werden. Man fkann ohne Uebertreibung fagen, daß auf Malpighi und Leeuwenhoek die mifroskopishes Entdeckungen und ersten Untcrsuhungen im Gebiete fast aller thierishen und pflanzlihen Gewebe zurückgehen. Für die Botanik mag noch bemerkt werden, daß son. Johann Hedwig in Leipzig in der Kryptogamenkunde fehr Bemerkenëwerthes leistete, und daß in der Pbysiologie der Pflanzen die Werke von Stephan Hales (1677 bis 1761), Ingenhouß, Senebier und Saufsure gleihfalls Zeugen E O und erfolgreihen Thätigkeit au auf diesem Spezial- ge ind.

Für die biologishen Wifsenshaften wirkten ungemein befruchtend die großen geographishen Entdeckungen. Es darf nicht Wunder nehmen, daß nit alebald nach der Entdeckung Amerikas und der des Seeweges nah Ostindien die wissenshaftlihe Ausbeute der neu entdeckten Länder beginnt. Erst mußten dieselben unterjocht und im Innern keruhigt sein, erst mußte auch der Durst nah dem materiellen Erwerbe und dem Golde gestillt sein, che die edleren Ziele der Wissenschaften aufgesteckt werden konnten. So beginnen die gran wissenschaftlihen Reisen erft mit dem Ausgang des 16. und m 17. und 18. Jahrhundert. Als einer der ersten naturwissenschaft- lichen Forshunggreisendên Leibarzt Philipp's IL., zu nennen. Im Auftrage feines Königs besuchte er in den Jahren 1593 bis 1600 vorzugêweise Mexico. Sein Werk is erst später herausgegeben worden. Lichtenstein hat noch

ist der Spanier Es Hernandez,

in den Abhandlungen unserer Akademie vom Jahre 1827 si mit

den in dem genannten Werke beschriebenen Säugethieren beschäftigt. Im Jahre 1637 bereisen Marcgrav und Piso im Auftrage der holländish - westindishen Kompagnie Brasilien: später finden wir Marcgrav, der zu Liebstadt bei Meißen geboren war, an der afrikant- hen Westküste wieder, wo er ein Opfer des Klimas wird. Auch deren Sammlungen sind von Lichtenstein in einec Reibe von Abhand- lungen unserer Atademie eingehend besprohen worden. Jn das 18. Iahr- hundert fallen die wihtigen Cook’shen Enatdeckungsreisen, deren beide ersten von Naturforschern begleitet waren, unter Anderen von den Brüdern Forster, und reiche wissenshaftliße Ausbeute lieferten.

_ Inzwischen war auch durch Hans und Zacharias Janssen zu Middelburg in Holland gegen Ende des 16: oder zu Anfang des 17. Jahrhunderts das zusammengeseßte Mikroskop erfunden worden, und es verbreitete sih seitdem die mikroskopishe For|chGung mit großer Schnelligkeit über die ganze Kulturwelt. Unter den Forschern, die sich dieses Instrumentes bedienen, if vor allen Swammerdaux (geb. 1637) zu erwähnen. j :

Bedeutendes leisteten im 17. Jahrhundert . noch Ray, der ein großes Werk über die Wirbelthiere und die Insekten herausgab, in welchem die Anfänge einer vernünftigen Klassifizierung enthalten find, und Martin Sifter, der das Werk Ray’s bezüglih der Spinnen und Mollusken ergänzte. Aus dem 18. Jahrhundert müssen wir außer Linné's großer Thätigkeit für die Zoologie, die vorhin {hon erwähnt wurde, die vergleihende Anatomie ven Alexander Monro dem Aelteren (1697 bis 1767), ferner Réaumur's, des in aller Welt bekannten Aufstellers der ahtziggradigen Thermometerscaïa, - große Abhandlung über die Naturgeschichte der Insekten (1734 bis 1742) in 6 Bänden erwähnen. Ungefähr um dieselbe Fee hatte Frish, Rektor des Gymnasiums zum grauen Kloster und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, ein ähnliches Werk in 13 Theilen erscheinen lassen, welches zum theil zum zweiten Male aufgelegt wurde. Man kann aus diesem Umstande, wie aus dem Umfange dieser Werke entnehmen, wie groß damals das Interesse an dergleichen Studien bereits war.

Unzweifelhaft muß Buffon’s (Georges Louis Leclerc, geb. 1707 zu Montbard) großes Werk hier genannt werten, welches einen außer- ordentlichen Einfluß auf die Verbreitung des Interesses für die Zoologie gehabt hat und auch einzelne Theile, wie z. B. die Zoogeographie, thatsächlih förderte. :

Unter den großen Forschungsreisenden der leßten Hälfte des 18. Jahrhuuderts ragt tburmhoch der in Berlin 1741 geboreae Peter Simon Pallas hervor. Sowohl in verschiedenen Meeren, wie auf dem russisch-asiatishen Kontinente hat er die ausgedehntesten Reisen und Forschungen angestellt; er muß als einer der Begründer der wis en- \chaftlichen Völkerkunde gelten. Das führt uns auf den mit Recht gefeierten Namen Blumenbach's, der, als Zoologe wie Eth - nologe gleihbedeutend, seine Hauptwerke noch im 18. Jahrhundert verfaßt hat (geb. 1752 gest. 1840). Seine Inauguraldifsertation, „de generis humani varietate nativa“ erschien 1775 und erlebte bei einer Doktocdifsertation gewiß ein seltener Fall vier Auflagen, sowie Uebersezungen in mehrere Sprachen! Seine Collectiones craniorum diversarum gentium beginnen 1790.

__ Selbst die Entwickelungsgeshichte, die man in der That die Naturwifsenschaft des 19. Jahrhunderts nennen könnte, wurde schon insbesondere durch Malpigt und Harvey, der sih mit Servetus in die ide A Entdeckung des Blutkreislaufes theilt, in würdigster Weise eingeleitet.

Ich verzichte darauf, noch auf die Tausende von Einzelabhand- lungen, welche die Biologie im 18. Jahrhundert aufzuweisen hat, ein- zugehen; das Angeführte hat reihlihe Arbeit und großen Fortschritt

hatte, ‘ero die ganze: damalige 4 das: Welt, und. er ‘wurde: das Haupt einer derzeit Ub na ira in * gônnt sein, wenigstens einige Na

“Berlin blühenden Chemikershule, der unter Anderen der hiesige aka-

Namen nichts

auh auf diesem Felde kun . Gbenso verzibte ich ein näheres Eingehen -in- das Geb Ae avn den Menschen behan- delnden Naturwissenschaften. - -Fönnté man fagen, bätte das nahe-

Interesse schon früh fördernd gewirkt, und

niht - sen; © indeffen mag es; mir doch ver- en zu - nennen, : Klang allein genügen wird, zu zeigen, welhe enorme Thätigkeit auf dem Felde der menschlihen Biologie hon im- 18. Jahrhun Voran steht Albreht von Haller; es folgen Caëpar' geboren- 1735 in Berlin; ter -Alademifer in Sk urg;- eine, ih möchte sagen, gigantishe Erscheinung auf dem Gebiete der Ent- wickelungsgeshihte; dann auf gleihem Felde thätig der Abbs Spallanzani, ferner die Brüder Sohn und William Hunter, deren inzuzufügen nötbig ist, der ältere Meckel, den Friedrich der Große als Anatomen nah Berlin berief und der au Akademie angehörte, endlih die Franzosen Vicq d’Azyr und François- Xavier Bichat, der Begründer der Gan Anatomie.

Sicherlich ifi es aber ein untrügliches Zeichen der großen Pflege und Förderung, welhe die Naturwissenschaften in den beidèn Jahr- bunderten genofsen haben, daß in ihnen alle die großen Akademien, die insbesondere die Pflege der Naturwissenschaften zu übernehmen hatten, gestiftet worden sind: in Deutschland die Academia Caesarea Leopoldina Naturae curiosorum 1652, die Royal Society in London, 1662, und die Académie des Scioencoes in Paris, etwa um dieselbe Zeit. Die 1700 in Berlin gestiftete Akademie hatte - zunächst auh zu--ihren Pr EEE die naturwifsenshaftlihen erhalten; das wird au dur die Veröffent- lihungen der ersten Jahre dargethan.

__ Ich glaube dur die vorstehenden Ausführungen hiùreichend er- wiesen zu haben, daß es nicht berechtigt ift, dem 19. Jahrhundert den s{müdckenden Namen eines naturwissenshaftlihen vor seinen Vor- pmaers zuzuerkennen; seine beiden Vorgänger im Reiche der Jahr-

underte haben ebenso viel Anreht darauf. Jedenfalls muß man sagen, die Förderung, welche das 17. Jahrhundert den Naturwissen- schaften gegeben hat gegen das 16., ferner das 18. gegen das 17., ift sicherlid ebenso bedeutend gewesen wie die, welhe dem 19. Jahr- hundert gegen das 18. zugefallen ist. Will man dem 19. Jahrhundert etwas Besonderes zukommen lassen, so kann man nur sagen, daß es sich durh Eindringen des entwickelungsgeshihtlihen Gedankens in alle Forshung auszeichnet, und das ist das nit hoh genug anzushlagende Verdienst Darwin's! Schon rupft und zupft man von allen Seiten an der genialen Lehre des großen Briten; dies Verdienst jedo, was nur zum Segen der Menschheit ausfallen muß, wird man ihm nicht rauben können!

Wie kommt es denn, kann man fragen, daß der naturwissen- shaftlihe Charakter dem 19. Jahrhundert so allgemein zugesprochen wird? Das bat zum theil. auch in Darwin's Lehre seinen Grund, die ihrerzeit alle Denkenden, selbst bis in die weniger gelehrten Kreise hinab, mädtig ergriffen hat, und das wirkt noch nah! Eine ähn- liche gewaltige Wirkung einer wissenschaftlihen Lehre habén wir, ab- gesehen von den religiösen Bewegungen, noch nit erlebt. Dann aber liegt ein zweiter Grund in der ungeheuren Hebung der Verkehrs- mittel und der Publizität. Als Röntgen seine Strahlen entdeckt hatte, wußte es in 24 Stunden der ganze Erdball, soweit die Telegraphen- drähte ziehen. Eine Zeitung findet sih jeßt faft in feder Hütte; fast jedermann versteht heute zu lesen und zu s{reiben, während, wenigftens in den romanischen und slavishen Staaten am Ausgange des 18: Jahr- hunderts die Analphabeten noch in der Mehrzahl waren; und so ziehen heut zu Tage die neuen Kundschaften ganz andere -Kreise wie: früher, und das Interesse der ganzen Erdbevölkerung wird regez Noch einen Grund möchte ich anführen: ‘es ist das die Art. -mancher- Ent- deckungen und Erfindungen, die in neuerer Zeit gemacht. worden sind, selbst. Sie haben vielfa ein unmittelbar praktishes Interesse. Die Luftpumpe is gewiß eine der wichtigsten und großartigsten Erfin- dungen, aber ihre Anwendung kommt in erster Linie mehr der reinen Wiffenschaft zu gute, wie es eine Zeit. lang au der Volta'ischen Säule erging. Nun nehme man dagegen die Phetographie, den elektro- magnetischen Telegraphen, das Telephon ; :nan nehme die Entdeckung des Tuberkel- und Cholerabacillus, die des Diphtherieheilserum alles Leistungen ernstester wifsenschaftliher Art; aber sie lafsen sämmtlich

eine unmittelbare Verwendung für das öffentlihe und praktische Leben

zu. Jedermann fühlt, daß ihn eine solhe Entdeckung oder Erfindung aahe angeht, und ‘so tritt die Kunde derselben und das Interesse für dieselben shnel von Mann zu Mann.

Wenn erwiesen werden soll, daß man ohne volle Berechtigung dem 19. Jahrhundert eine vorzugsweise Pflege der Naturwissenschaften zuschreibt, so ist, um den Beweis vollgültig zu machen, auch noch zu zeigen, daß die Geisteswissenshaften in diesem Jahrhundert dieselbe Pflege erfahren haben wie die Naturwifsenshaften, und das ist keine \hwierige Aufgabe!

_Ich möhte fragen, ob nicht das 19. Jahrhundert in der Ge - ¡hichtsforschung und in der Geshihtsshreibung allen anderen voransteht? Fast alle Kulturnationen wetteifern auf diesem Felde, und es find in großer Fülle Werke gezeitigt worden, welche ihren Werth für Jahrhunderte unvermindert behalten werden. Sehen wir uns nah der Philosophie um, die ja im 18. Jahrhundert dur Kant im hellsten Lichte strahlt. Können wir behaupten, daß das 19. Jahrhundert darin na{hgelafsen habe? Ich will nicht die Berliner großen Philosophen aufzählen, die vom 18. noch in das 19. Jahrhundert hineinreichen; es genügt aber wohl an Herbart, dec fast bis zur Mitte des Jahrhunderts lebte, an Loe, an Schopenhauer, an John Stuart Mill der uns näher Stehenden nicht zu gedenken zu erinnern, um dies zu verneinen. Wer den im verflossenen Jahre in München abgehaltenen internationalen Kongreß für Psychologie verfolgt hat, wird eher zu der Ansicht kommen, daß selten ein lebhafteres- Interesse für solche Dinge obgeraltet habe, als in unferen Tagen. Und weist etwa die klassische Philologie und die klassishe Alterthumskunde mindere Zug- kraft und geringere Erfolge auf? Mit nihten! Immer noch fließt die kastalishe Quelle ungetrübt, aus der wir den lauteren Trank des eistigen Hellcnenthums s{öpfen. Gerade jeßt finden ja an ihrem Botue die von der französishen Regierung unterstüßten Ausgrabungen statt, die so s{chöône Frucht zu bringen versprehen, wie einstens Curtius? große Tkat in Olympia! Und was hat dies seiner Zeit in allen Kreisen unseres Volkes für warme und lebhafte Theilnahme hervorgerufen! Und, wenn ich von der reinen Sprachforshung \prehen foll, so werden Sie in den heute zu erstattenden Berichten von der Ausgabe des The- saurus linguase Latinae, zu defsen Herausgabe sih fünf Aka- demien vereinigt haben, hören. Wenn folhe Pläne entstehen und durchgeführt werden können, dann müssen wir auf ein hohes und all- seitig empfundenes Interesse schließen. i

Aber die Künste? so höre ich fragen. Die Künste und die Künstler leiden mit am meisten unter der Wahrheit des E Prò- pheten gelten niht in ibrem Vaterlande und nit in ihrer Zeit! Heute leben zwar weder Schiller noch Goethe unter uns; unsere \hône Literatur hat auch in den lezten Jahrzehnten mande Mikf- gestalten geboren, zu welhen ih die Nomane und Bühnenftüdcke rechne, die nicht gesunde, fondern körperlih kranke oder geistig umnachtete Menschen behandeln. Das sollten unsere Literaten den überlassen; die verstehen das doh noch besser. Aber, Gottlob, es scheint, daß diese Zeit überwunden ist. Unsere Bühne wird wieder mit besserem Gute bedient, der englishe Roman hat Sachen von unvergänglihem Werthe bis in die neueste Zeit hinein geliefert, und unter den Dichtern des 19. Jahrhunderts begrüßen wir manche, an deren Sang sih noch unsere Enkel bis in die späteste Zeit ecfreuen werden: ih will nur die Namen Annette von Droste-Hülshoff, Emanuel Geibel und Longfellow absichtlich wähle ih den feinsinnigen, tief empfindenden Sohn des hartgefügten großen Volks jenseits des Wassers nennen. Blicken wir {ließli auf die bildende Kunft, so haben wir erft recht Erfreulihes zu sagen: die Marmorwerke, welche Meister Schaper und Meister Hildebrand beute \hafen, die Pinsel Adolf Menzel’'s, Arnold Böcklin's und Fcanz von Lenbach's, sie stehen in nihts zurück hinter dem Beften, was wir aus früherer Zeit besien! Ich würde auch aus dem Kreise der übrigen Nationen und aus den musikalischen Leistungen der Gegenwart noch vieles “anführen können, was ergiebt, daß unfer Jahrhundert, indem es zum den

i E, eine

unserer -

E es auf der gauten Linie ein aufftrebendes geweien j nd be, Lise id Dee Ftiee Tag G ; v nehmen. . ge

Bes E Wohl unseres Kaisers unsere Herzen \s{lagen, läßt

o sein möge.

e E OaE S Pflege der Wissenschasten berufen find, denken heute sicherlih daran, daß auch die Wissenschaften und. ihre Vertreter eine nationale Aufgabe haben. Das Bild, was ih vor Ihnen heute aufrollen durfte, zeigt überall warme Töne und leuhtende Farben;

auf den Gebieten, die wir zu bebauen haben, ift für d bera ain

ißwahs kein Boden! Freuden sehen wir unseren Kaiserli H res o den Künften und Wissenschaften ein warmes Herz ent- gegenbringen. So wird uns denn unsere schöne Aufgabe leiht, und wir können, was an uns ift, guten Sinn und sicheres Vertrauen überall beleben, fest und opferwillig die Hand an der Arbeit für Kaiser

und Reich!

Alsdann wurden die folgenden Berichte über die fort- laufenden größeren wissenschaftlihen Unter- nehmungen der Akademie und über die mit der- felben verbundenen Stiftungen und Jnstitute er-

ftattet. iti Korrespondenz Friedrichs des Großen. Pole der Herren C m oiLer und Kofer.

èn der Kommission für die Herausgabe der Politischen Korrespon- denz Lrictrié's des Großen sind während des Berichtsjahres folgende Veränderungen eingetreten. An die Stelle des am 1. August 1895 ver- storbenen Herrn von Sybel wurde. am 22. Oktober 1896 Herr Koser aewählt. Einen s{merzlichen Verlust erlitt die Kommission dur den Tod des Herrn Albert Naudé; er verschied nah shwerem Leiden am 17. Dezember 1896 in Marburg. Der Kommission geHörte er seit Ostern 1893 an, nachdem er bis dahin mit der Herausgabe der Publi- kation betraut gewesen war. Auch als Mitglied der Kommission hat er die Leitung der Publikation wesentlich in Händen gehabt, und wir d’ ihm zu warmem Dank für seine unermüdliche, treue und gewissen- afte Arbeit für immer verpflichtet. Die Redaktion der „Politishen Korrespondenz“ wurde von Herrn Dr. Treush von Buttlar mit Hilfe des Herrn Dr. Volz besorgt. Er- schienen ift der 23, Band. Er umfaßt in 608 Nummern die Zeit vom April 1763 bis zum September 1764. Das wichtigste Ereigniß, das er behandelt, ift der Abschluß der Defenfiv-Allianz mit Rußland am 11. April 1764. Einen breiten Raum nimmt daneben in den Schrift- ftücken des Bandes die polnische Königswahl ein, die für Friedrich in nabem Zusammenhang mit dem russishen Bündniß ftand. Durch diefes Bündniß kommt die Wendung zum Ausdruck, die Friedrichs Politik nah dem Siebenjährigen Krieg nahm: in dem engen Anschluß an Rußland hat er von jener Zeit an die Grundlage für eine gedeih- liche Entwidelung seines Staates und die Garantie für die Wahrung des Friedens gesehen. Die große Rolle, welhe die Verbindung mit Rußland in der politishen Korrespondenz des Königs fortan spielt, ver- anlaßte die Kommission, dur Herrn Dr. von Buttlar die auf Preußen bezüglichen Akten für die Zeit von 1762 bis 1786 in den Staatsarchiven zu Moskau uad St. Petersburg durhsehen zu lassen; insonderheit kamen die Berichte der russischen Gesandten in Berlin über Unterredungen mit König Friedrich in Betracht. In der That ift hierbei mancherlei zu Tage gefördert worden, was, in Ergänzung der Königlichen Kabinets- e dazu dienen kann, die politische Auffassung Friedrih's zu be- ucDTen. Die Arbeiten für den 24. Band find im Gange.

Acta Borussica. Bericht der Herren Shmoller und Koffer.

Herr Dr. Krauske, feit 1. Oktober 1895 Professor der Geschichte in Göttingen, hat im Jahre 1896, soweit es seine dortigen Amtsgeschäfte erlaubten, den Briefwecbsel zwischen König Friedrih Wilhelm I. und dem Fürsten Leopold von Dessau, der als Beilageband der Acta Borussica, Behördenorganisation, ersheinen foll, und eine größere Einleitung dazu foweit gefördert, daß auf den Beginn der Drucklegung im Laufe des Jahres 1897 zu hoffen ift.

Die Gewinnung eines Nachfolgers für Dr. Krauske, um die Akten der Bebördenorganisation unter Friedrich Wilhelm I. weiter zu be- arbeiten, verzögerte sich leider bis in den August 1896, ‘da über einen vielfa empfohlenen Kandidaten lange und zuleßt nicht zu einem Resultat führende Verhandlungen {webten. Im August konnte die Kommission endlich Dr. Victor Löwe mit der Aufgabe betrauen. Es ist zu erwarten, daß er den nächsten, von Dr. Krauske vorbereiteten Band, der vom 1. Juli 1714 bis 1717 reihen soll, in einigen Monaten druckfertig abliefern wird.

Herr Dr. Hinte hat an der Bebördenorganisation und Justiz- verwaltung von 1740—1756 weitergearbeitet; der Druck des ersten hierhergehörigen Bandes kann wahrscheinlih au bald beginnen. Dr. e are ist jeßt mit einer Einleitung für ihn beschäftigt, welhe einen

urzen Ueberblick über den Stand der Behördenorganisation im Jahre 1740 geben soll.

Dr. W. Naudé hat den Einleitungsband zur preußischen Getreide- bandelspolitik im 18. Jahrhundert, welcher die curopäishe Getreide- handelspolitik vom 13.—18. Jahrbundert übersichtlih darstellt, im Jahre 1896 fertig gestellt; Dr. Shmoller hat darüber in der Klasse 20. Februar 1896 eingehender berihtet (f. den Abdruck im Jahrbuch für Gesetzgebung u. \. w. 1896, XX, 69 ff.). Dr. Nauts hat seither an den folgenden Bänden gearbeitet.

_ Dr. von Schrötter, welhem 1895 die Bearbeitung des Münz- wesens im 18. Jahrhundert aufgetragen wurde, hat zunächst die Münz- aften des Berliner Staatsarchivs, welche sih auf das 17. Jahrhundert beziehen, durWgearbeitet und daraus eine summarishe Darstellung handschriftlich hergestellt, um für die Arbeiten über das 18. Jahr- bundert eine ganz feste Grundlage zu haben. Jett ist er mit den Akten dieser leßteren Epoche beschäftigt.

___ Berg-Assefsor Haber, welcher bis Juni 1896 die Autzüge aus den Akten der Bergwerks-, Hütten- und Salinenverwaltung Ne hatte, übernahm zu dieser peit einen Auftrag, welcher ihn für längere Beit ins außereuropäishe Ausland führt. Da zu hoffen (8 daß er vielleiht in Jahresfrift hierher zurück-hre, so wurde von seiner Er- Jeguno zunächst Abstand genommen. Der zu häufige Wechsel der F er ist schlimmer als eine Pause in der Fortführung der rbeiten.

Dr. Bracht, über dessen Eintritt zu Ende des Jahres 1895 vorm Jahr berichtet wurde, hat das ganze Jahr fortgefahren, die branden- burgischen Arcivalien über Tuchindustrie, Wollhandel und Einschlägiges bis 1713 auszuziehen.

Mit Dr. F. Lohmann, welcher für eine Anzahl Monate zu wifsen- \chaftlichen weden nah Paris und London gehen wollte, wurde im August 1896 ein Abkommen getroffen, daß er gegen eine Aversal- entschädigung übernehme, für die Zwecke der Acta Borussica in den dortigen Archiven und Bibliotheken Studien über die Reglements der Hausindustrie und die Handeléstatistik Frankreihs und Englands im 17. und 18. Jahrhundert zu machen. Zur Erforschung der Frage, in wie weit die preußishen Einrihtungen denen der westeuropäischen Länder nachgebildet seien, erschien der Kommission eine solhe Durch- forshung des dortigen Quellenmaterials wünschenswerth und nöthig.

Die dur den Tod des Herrn von Sybel auch in der Kommission der Acta Borussica erledigte Stelle wurde durch Wahl der Klasse am 22. Oktober Herrn Koser übertragen.

Sammlung der griehischen Inschriften. Bericht des Herrn Kirchhoff.

Der Druck des von Herrn Dittenberger redigierten dritten Bandes der Nordgriehishen Inschriften ist im Laufe des verflossenen Jahres fortgeseßt und bis zu den Inschriften der Inseln des Jonischen

eeres cinfchließlich gefördert worden. Leider is seinem Fortgange dadurh eine mllebsume Störung bereitet worden, daß Herr

* oe pee Weise der Akademie zur Verfügung

Dr. Wilhelm in Athen, welcher es in unserem Auftrage über-

nommen hatte, zum der Revifion und voll- ftändigung des - epigraphi Materials. Thessalien zu bereisen, nah - Zögern gegen Ende des vorigen Jahres von dieser Arbeit endgültig zurüdckgetreten ift, und Herr Dr. Otto Kern, welcher an seiner Stelle fie durchzuführen ih bereit erklärt hat, nunmehr erft in diesem Jahre sie wird in Angriff nehmen können. Unter diesen Umständen ift beschloffen worden, ohne weiteres Zögern den bis jeßt im Drudck fertiggestellten Theil der Arbeit Herrn Dittenberger's als erftes Ben L Nt A auszugeben, was in nächfter Zeit sih wird elligen laffen.

Gleieitig mit dem bezeihneten Theile der Nordgriechishen In- schriften ift als Anhang zur Sammlung der Attischen Inschriften eine Arbeit des Herrn Dr. Richard Wuensch in Druck gegeben worden, deren Inhalt eine Zusammenstellung der in Attica gefundenen und zum größten Theil in seinem Besitze befindlichen Defirionstäfelchen mit vorausgeschickter erläuternder Einleitung bildet, und welche er in ent-

estellt hatte. er Druck is jeßt beendigt, sodaß die Ausgabe des Heftes in aller- nächster Zeit wird erfolgen können.

Was die Pelepounesiichen Inschriften betrifft, so hat Herr Prof. Fränkel diejenigen Gebiete der Halbinsel, deren epigraphishes Material in der erften Abtheilung der Sammlung zusammengestellt zu werden bestimmt ift, im vorigen Jahre in unserem Auftrage wiederholt mit sehr befriedigendem Erfolge bereist und ift nunmehr mit der Redaktion dieses Materials beschäftigt. E A

Herrn W. R. Paton bat, seinem von der Akademie seiner Zeit mit Dark angenommenen Erbieten gemäß, uns seine Zusammenftellung und Redaktion der Inschriften von Lesbos und Tenedos im Manuscript zugehen lassen; sobald eine nothwendig erscheinende und hoffentlih zu ermöglihende Vervollständigung erfolgt sein wird, wird mit der Druck- legung vorgegangen werden. i: S

Zum Schluß kann die erfreuliche Mittheilung gtmast werden, daß Herr Dr. Freiherr Hiller von Gaertringen, wie {hon früher einmal die epigraphishen Ergebnisse feiner Reisen auf Rhodos, fo au jeßt wiederum diejenigen seiner Reisen und erfolgreichen Aus-

rabungen auf Thera und den benachbarten Jnseln der Akademie zur

Verfügung zu ftellen und für ein weiteres Heft des Corpus der Infel- inschriften in Verbindung mit dem von früher her bekannten Material zu redigieren fih bereit erklärt hat.

Sammlung der lateinishen Inschriften. Bericht der Herren Mommfen und Hirschfeld.

Der Druck der Nachträge zu dem 6. Bande (Inschriften der Stadt Rom) ift bis Bogen 402 fortgeschritten ; den Ab\{luß derselben ftellt Herr Hülsen für diefes Jahr in Aussicht. :

rr Bormann hat auf einer Reise in Mittel-Jtalien das Material für die Nachträge zum 11, Bande gesammelt und redigiert; die Druck- legung der Ziegel ist von Herrn Ihne bis zum 129. lg zue gefördert worden. Die Beendigung dieses seit langer Zeit im Druck befind- lichen Bandes scheint demna bevorzustehen. :

Die Inschriften von Aquitanten hat Herr Hirschfeld im 13. Band zum Abschluß gebraht und den Druck der Lugdunensis begonnen. Das Material für die Inschriften von Unter-Germanien, insbesondere für die Thoninschriften, hat Herr Zangemeister auf einer längeren Reife in Holland und am Niederrhein vervollständigt; er gedenkt, die Weiter- (Bnung der Germanischen Abtheilung, von der die von den Herren

ommsen und Hirschfeld übernommenen Abschnitte seit Jahren ge- druckt sind, demnächst in Angriff zu nehmen. Die Bearbeitung des Instrumentum von Gallten und Germanien hat Parr Bohn, der mehrere Museen im Rheinland in diesem Sommer besuht hat, \o- weit fertiggesteLt, daß der Druck in diesem Jahre wird beginnen können.

Herr Dressel hat den Saß des 15. Bandes (Instrumentum der Stadt Rom) bis zum 103. Bogen fortgeführt; etwa die Hälfte der gestempelten Lampenin|chriften ist damit zum Say gebracht.

Die Fertigstellung der Indices zu dem von den E Mommsen, Hirschfeld und von Domaszewski bearbeiteten 3. Supplementbande hat aut in diesem Jahr noch nicht erfolgen können. Der von Herrn Bürcklein redigierte Nameninderx ift im Sat abgeschlossen; die Druck- legung der übrigen, Herrn Jacobs übertragenen Indices hat begonnen. Das wiederum fehr zahlreiche neugefundene Material ist dem Bande noch einverleibt worden.

Den Druck der Pompejanishen Wachstafeln und der Einleitung zu denselben (4. Supplementband, erste Abtheilung) hat Herr Zangemeister fast zu Ende geführt; die Summaria und eine palaeographishe Tafel, die den Abschluß des Bandes bilden werden, sollen demnächst dem Druck übergeben werden. Für die Herausgabe der neu hinzugekommenen Pompejanischen Wand- und Amphoreninschriften (4. Supplement- band, zweite Abtbeilung) sind die Vorbereitungen von Herrn Mau seit längerer Zeit beendigt, fodaß die Drucklegung sofort nah Abschluß des ersten Theils wird beginnen können.

Der 8. Supplementband is von den Herren Cagnat und Defsau bis zum 110. Bogen gefördert; die uad des Bandes, bis auf die Nachträge und die Indices, ift für dieses Jahr in Aussicht genommen.

Das epigraphishe Archiv, das {ih zur Zeit in den Räumen der Königlichen Bibliothek befindet und jeden Dienstag von 11—1 Uhr unter den dur die Beschaffenheit der Sammlung gebotenen Kautélen der Benutzung offen steht, hat im vergangenen Jahr einen größeren Zuwachs nicht erhalten.

Prosopographie der römischen Kaiserzeit. Bericht des Herrn Mommsen.

Die beiden erften Bände (A—O) sind von den Herren Klebs und Dessau im Druck abgeschlossen und werden in allernäbster Zeit zur Auzëgabe gelangen. Die Fertigstellung des 3. Bandes (P—Z) glaubt Herr Dessau für dieses Jahr in Auésicht stellen zu können. Ein 4. Band, der die Konsularfasten und die Magistratslisten in der Bearbeitung der Herren Klebs und Deffau bringen wird, soll den Abschluß des Werks bilden.

Aristoteles-Kommentare. Bericht des Herrn Diels.

Im verflofsenenen Jahre sind drei Bände des Kommentatoren- werks fertiggestellt worden: Anonymus Neobarii et Stephanus in Rhetorica (XXI 2), herausgegeben von H. Rabe, Philoponus de anima, berausgegeben von M. Hayduck (XV) und Philoponus de generatione et corruptione (XIV 2), beraußsgegeben von G. Vitelli. Ammonius de interpretatione (IV 5) in der Bearbeitung von A. Busse und Alexander 1n Sophisticos elenchos (II 3), bearbeitet von

M. Wallies, befinden fih im Druck. Corpus nummorum, Bericht des Herrn Diels.

Der Druck des ersten Bandes der nordgriehischen Sammlung, den Herr Pi bearbeitet, ist leider auch in dem abgelaufenen Jahre noch nit vollendet worden, auch is der Abschluß nicht vor Ende dieses Jahres zu erwarten.

Für den dritten Band hat Herr Gäbler die Vorarbeiten fort- geführt und eine Reihe Einleitungen ausgearbeitet. Der Druck soll in diesem Jahre begonnen werden, sobald eine Revisionsreise nah Wien und Odessa beendet sein wird.

Die literarishen Vorarbeiten für die Bearbeitung der [klein- asiatishen Münzen aus dem Fonds der Mommsen - Stiftung sind unter der Leitung des Herrn Kubitshek in Graz gefördert, aber noch niht ganz zum Absluf gebracht worden, da der Umzug des Leiters nah Graz und die Nothwendigkeit, dort neue Hilfskräfte einzuschulen, hinderlih in den Weg traten. Es werden daher noch einige Monate zur Bewältigung dieser Vorarbeiten nöthig fein.

Thesaurus linguas latinas. Bericht des Herrn Diels,

Die Pfingstkonferenz hat im vergangenen Jahre vom 27. bis 29. Mai in Wien ftattgefunden. Es wurde dabei der verhältnisimäßig rasche Fortgang. der Verzettelung und Excerption der Autoren konstatiert.

Bis Ende 18396 lagen fertig vor: die Tndices zu den Dichtern Varro's Menippea, Cicero’s Aratea, Lucrez,-Publilius Syrus, Virgîí Culex, Sopa, Moretum, Tibull, Germanicus, Lucan, Seneca's Tragò- dien, Calpurnius, Bucol. Einsid., Laus Pifonis, Phaedrus, Consol. ad Liviam, Nux, Martial, carmen ad paganos. Ferner zu Pro- saikern: Historicorum fragmenta, Oratorum fragmenta, Auctor ad Herennium, Varro doe 1. 1., Cicero Rhetorica, Epistulae ad fam., ad Quintum, ad Brutum, Livius bis XXXV, Seneca Suasoria u. Controv.I—IX, Velleius, Valerius Maximus, Seneca de beneficiis, de clementia, Scribonius Largus, Asconius. Größtentheils vollendet sind die Indices zu Plautus, Lucilius, Statius, Properz, Ovid, Aetna, Cicero Epistulaes ad Atticum, Quintus de petitione cons., Rutilius Lupus; in Arbeit begriffen Cato de agricult., Varro de r. rust.,, Cicero's Reden und Philosophica, Gâfar, Pomponius Mela, Seneca ad Lucilium, Plinius N. Hist. und Plinius Epist. und Paneg.

Von der späteren Literatur find ganz oder theilweise excerpiert : Damasus, Avian, Serenus Sammonicus, Prudentius, Frontin, Fedeitan Hegesippus, Pseudosallustius, Sulpicus Severus, Ampelius, Macrobius Sat., Sidonius Apollinaris. Fast vollständige Lerika stellen dar die Excerptzettel zu Ammian (60000 Stellen) und zur Vulgata des A. u. N. Test. (250 000 Stellen). Von Speziallexicis ift das Lexicon Taciteum von Greef. ganz, das Zangemeister’she Horazlerikon theilweise ver- zettelt worden.

Nachdem sich die Konferenz auf Grund von Probeärtikeln über die Druckeinrichtung des Thesaurus geeinigt hatte, konnten am 1. Juli die Verhandlungen wegen des Verlages eingeleitet werden. Diese haben zu einem mit der B. G. Teubner’shen Buchhandlung abgeschlossenen, von den fünf Akademien genehmigten Vertrage geführt, durch den sich die genannte Buchhandlung verpflichtet, den Druck des Werkes auf eigene Kosten zu übernehmen und 105 000 Æ in jährlihen Raten in die Thesauruskasse einzuzahlen. Damit ift die Finanzierung des Unternehmens dem Kostenanshlage gemäß gefichert.

Historisches Institut in Nom.

Bericht des Vorsizenden der Kommission Herrn Wattenbach.

Durch die Berufung des Herrn Koser zum Direktor der Staats- Archive und seine Wahl zum Mitglied der Akademie is es möglich geworden, die Kommission in erwünschtester Weise dur seine Zu- wahl zu ergänzen. Herr Lenz ift als besonderer Kenner der Zeit der Reformation ein vorzüglich werthvolles Mitglied der Kommission, E er {hon vor seiner Wahl zum Mitgliede der Akademie an- gehörte.

Im Bestand der Mitglieder des Inftituts in Rom is nur die Aenderung eingetreten, daß der Hilfsarbeiter Herr Dr. Heidenhain nach sechsjähriger Thätigkeit am 1. Oktober 1896 auf seinen Wunsch aus ‘dieser Stellung ausgeschieden ist.

Als Poupimigabe wird die Ea der Deutschland be- treffenden Nuntiaturberihte unablässig betrieben, und je mehr ih der nun zur wifsenschaftlihen Benußung vorbereitete Stoff abrundet, unm so mehr wird der Arbeit au hoffentlich in weiteren Kreisen die An- erkennung zu theil werden, welhe ihr von kompetenter Seite {hon jeßt niht fehlt.

Aus der ersten Abtheilung (1533 —1559) hat der Sekretar des Instituts, Professor Friedensburg, den achten Band über die Nuntiatur des Verallo u. A. (1545 bis 1546) seit mehr als einem halben Jahre vollendet, aber die Schwierigkeiten, wel&e das Verhalten der Firma Fr. A. Perthes in Gotha uns bereitet, verzögern leider noch immer die Drudcklegung und ershweren dadurch auch die Fortführung der Arbeit, sodaß wir niht lebhaft genug die Beseitigung dieses

emmnisses wünschen können. Vorgearbeitet ' ist hon viel; für den

ontificat Julius ITI1. (1550 bis 1555) hat Herr Dr. Kupke das

aterial gesammelt, aber das Fehlen des Hauptstocks der Depeschen aus dem Anfange dieses Abschnittes hat bis jeßt den Abschluß der Arbeit verhindert,

Aus der dritten Abtheilung (1572—1585) i} der dritte Band erschienen, welcher die erste Hälfte der süddeutschen Nuntiatur Portia!s (1573—1574) enthält, bearbeitet von Dr. Schelhaß; die zweite Hälfte ist in Arbeit. Für diesen Abschnitt waren in besonders aus- gedehnter Weise die süddeutshen Archive heranzuziehen und vorzüglich * hat das Königlih bayerische Reichsarhiv in München sehr reiches und noch unbenußtes Material ergeben, besonders lehrreich in Bezug auf die Kämpfe des Augsburger Domkapitels mit den Jesuiten wegen ihrer Zulaffung in das Heiligkceuzkloster, wobei Portia lebhaft be- theiligt war.

Mit der Zeit Paul’'s V. (1605 bis 1621) war der Hilfsarbeiter Dr. Heidenhain beschäftigt; den Abshluß der Arbeit erschwerte das Verhältniß zur Görres-Gesellschaft, welbe ih die vorhergehende Zeit vorbehalten hatte. Da aber jeßt die unentbehrlihen Akten der öôfter- reihischen Nuntiaturen von 1603 bis 1605 ihm zur Veröffentlichung Lien find, ist der Abschluß des erften Bandes baldigst zu er- warten.

Unter der Presse befindet sh der zweite Band der vierten Ab- theilung: die Nuntiatur des Pallotto (1629) von dem chemaligen Hilfsarbeiter Dr. Kieroning, welcher auch mit der weiteren Fortführung beschäftigt ift. ; .

hon im vorjährigen Bericht wurde erwähnt, wie sehr nüßlich es für das Institut sein würde, ein Organ zu besißen, in welhem gelegentlihe Funde veröffentliht und wissenschaftliche Fragen besprochen werden könnten; es würde dadurch in lebhaftere Verbindung mit wissenschaftlihen Kreisen treten und gewiß manche Förderung da- durch erfahren. Nach früheren vergeblihen Versuchen ist jeßt Aus- sicht vorhanden, das Ziel endli zu erreihen, und wir hoffen, im nächsten Bericht das Erscheinen dieser „Miscellanea“ anzeigen zu können,

In erfreuliher Entwickelung befindet sih die Bibliothek des Jn-

stituts, in welcher die nothwendigsten Hilfsmittel für den Hand- ebrauch bei der gelehrten Forshung gesammelt werden; mit vorzüg- them Eifer aber wird die Sammlung von Nachrichten über römische und andere Archive betrieben, wodurch es ermögliht werden oll, daß die Mitglieder sowohl wie auch fremde Gelehrte ohne Zeitverlust, obne selbst die massenhaften Archivalien durhzumustern, Nachricht erhalten, wo über deutshe Angelegenheiten etwas zu finden is, mit speziellen Nachweisen, soweit es die Umstände erlauben. Zahblreichen \rift- lihen und persönlichen Nahsuhungen von feiten deutsher Forscher haben au in diesem Jahre die Beamten des Instituts sich hilfreich erwiesen.

Verbunden mit dem Institut ist die Bearbeitung des Repertorium »ermanicum unter der Leitung des Königlichen Archivars Dr. Arnold.

er erste Band ift im Druck vollendet; er umfaßt nur das erfte Jahr Eugen's 1V. (1431/2). In diesem Jahr lagen einerseits nah der Erstarkung des Papstthums besonders viele Gesuche vor andererseits ist hier zuerst das von der neugebildeten bierarhischen Organisation ausgehende Material in großer Vollständigkeit erhalten; in der Folgezeit nimmt die Masse sehr ab. Man übersieht hier hôöchsst anshaulich die zahllosen Beziehungen der Kurie zu der ganzen deutschen Kirhe, und es fedlt do auch niht ganz an Sthreiben politishen Jnbalts, besonders in Bezug auf die Hussiten. Eine außerordentlihe Arbeit erforderte das Register, und von höchstem Werth ift die ausfübrlihe Einleitung, welche die ganze Organisation der Kurie und die aktenmäßigen Produtte ihrer Thätigkeit klar vor Augen stellt. Die von Seiner Majestät dem Kaiser und König Allergnädigst für diefen Zweck bewilligte Summe wird am 1. April d. J. ers{öpft sein; es tf aber begründete Hoffnung vorhanden, daß noch eine zweite Bewilligung die Fortführung des \{dönen Uaternehmens ge- statten wird, welhes namentliÞh aud für die deutsche Provinzialgeshihte von bobem Werth ist. Es wäre sehr zu bedauern wenn die für diefe Arbeit ce Arbeitskräfte jeßt verloren gingen, Herr Dr. Arnold zu seiner Archivthätigkeit zurückkehren müßte, die DDr. Kaufmann und Lulvds einfach auker Thätigkeit gesotut würden Herr Dr. Haller hat seinerseits zum 1. April gekündigt.