1897 / 31 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Feb 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Das Gleiche gilt von der zollfreien Tagesmund- ie Grenze

ur Aufsuhung der Arbeitéstätte

Portion der rbeiter.

Überschreitenden

| ga E veran ungtn gegen diese Anordnung unterliegen den ges gs

S 3. Die Anordnung tritt sofort nah Veröffentlihung derselben

66 Nr. 1 des Rei und des 8 328 des

trafbestimmungen des vom 23. Juni 1880/1. Mai 1 Strafgeseßbuches. 3

im Regierungs-Amtsblatt in Kraft. Königsberg, den 3. Februar 1897. Der Regierungs-Präfident. von Tiesch owiz.

Landespolizeilihe Anordnung.

Auf Grund des Z 7 des Reichs - Viehseuchengesezes vom 23. Juni 1880 / 1. Mai 1894 sowie des § 3 des preußischen Ausführungsgeseßes vom 12. März 1881/18. Juni 1894 wird hierdurch in Abänderung meiner landespolizeilihen Anordnung vom 2. Juli 1896 (veröffentliht durch Extrablatt zum Amts- blatt Nr. 27) Folgendes bestimmt:

1) Den Bewohnern des Grenzbezirks wird ge- stattet, die in der Anmerkung zu Nr. 2% g 1 des Zolltarifs vom 15. Juli 1879 bezeihneten 0 ug (niht mehr als 2 kg) von Schweinefleisch auch in rohem

ustande oder in anderer Weise als durch Kochen zubereitet

- einzuführen.

2) Das Gleiche gilt von der zollfreien Tagesmund-

ortion der zur Aufsuhung der Arbeitsstätte die Grenze über-

reitenden Arbeiter. Zuwiderhandlungen werden nah § 328 des Neichs-Straf- eichs-Viehseuchengeseßes

geo und S 66 zu 1 des traft. Diese Anordnung tritt mit dem Ablauf des 7. Februar d. J. in Kraft. Marienwerder, den 3. Februar 1897. Der Regierungs-Präsident. von Horn.

Mit den nähsten Seeschiffer-Prüfungen für große Fahrt wird in Elsfleth am 15. ra und in Papen- burg am 1. März d. J., mit der nächsten Seesteuermanns- T u8 in Bremen am 24. März d. J. begonnen. Mit der Prüfung in Papenburg wird eine Seesteuermanns- Prüfung verbunden werdén.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 5 des „Reihs-Geseßblatts“ enthält unter

Nr. 2359 die Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung und den Betrieb von Anlagen zur Herstellung von Alkali- Chromaien, vom 2. Februar 1897.

Berlin, den b. Februar 1897.

Kaiserlihes Post - Zeitungsamt. Weberstedt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Landgerichts-Direktor Crome in Posen bei seiner Verseßung in den Ruhestand den Charakter als Geheimer A l e T ie en Gerichts-Assessor Dr. Bürxenstein in Berlin Amtsrichter in Müncheberg, E As den Gerichts-Assessor Dr. Wege in Halle a. S. zum Amtsrichter in Krossen a. O., __ die Gerichts-Assessoren Küngßel und Dr. Drenkmann in Berlin zu Amtsrichtern in Neu-Ruppin, den Gerichts - Assessor von Wolffradt in Greifswald zum Amtsrichter in Schrimm, __ den Gerichts-Assesor Dr. Schmidt in Berlin zum Amts- aae in Gerte d Feff en Gerichts - Assessor Schreiber in Wanzleb Amtsrichter daselbst, Y E __ den Gerichts-Affsessor Bortfeld in Hannover zum Amts- R in oibi Asfef} en Gerichts-Assessor Beckmann in Hilders Amts- richter eri A G i pee den Gerichts-Assessor Wamser in Frankfurt a. M. Amtsrichter in Wald, | s den Gerichts-Assessor Lange in Bensberg zum Amtsrichter in Krefeld, und den Gerichts-Assessor Dr. Kauenhowen in Graudenz zum Staatsanwalt in Strasburg i. Westpr. zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht - den Ober-Regierungs-Rath Kuhnow zu Magdebur Ober-Verwaltungsgerihts-Rath, / 5 h E

den Regierungs-Rath Dr. Müller zu Frankfurt a. O. zum Ober-Regierungs-Rath, und

die Bergräthe Shmeißer zu Aachen und Meißner zu Berlin zu Ober-Bergräthen zu ernennen, sowie

infolge der von der Stadtverordneten - Versammlung zu Gelsenkirchen L Wahl den Bergwerks - Direktor August Naderho i daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Gelsenkirhen für die geseßlihe Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

__ Der Forstmeister Hühner zu Balster ist auf die Ober- I oche Börnichen, Vetter bee Ma A O., ver- eßt worden.

Der Forst-Assessor, Premier-Lieutenant im Reitenden Feld- jäger-Korps Siewert is zum Oberförster ernannt und ihm

Justiz-Ministerium.

Der Rechtsanwalt Teuscher in Treuenbriezen ist zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts, mit Anweisu s Oen cs in Treuenbriejen G f N __der 8anwa u n linghausen zum Notar für den Bezirk des Ober-Landegerichis Hamm, mit Anweisung eines Wohnsißes in Recklinghausen, und _ der Gerichts- Assessor Dominick in Kastellaun zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts zu Köln, mit An- weisung seines Wohnfißes in St. Vith, ernannt worden.

Ministerium des Jnnern.

Der Ober-Regierungs-Rath Dr. Müller ist dem Re- gierungs-Präfidenten in Arnsberg zugetheilt worden.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Februar.

Jhre Kaiserlihen und Königlichen Majestäten besichtigten gestern Nachmittag um 3 Uhr die in der Akademie der Künste ausgestellten Entwürfe zu dem Neubau der Hoch- schule für die bildenden Künste und für die Musik.

._ Bei der gestrigen Frühstükstafel in der Bilder-Galerie des Königlichen Schlosses, anläßlich der feierlihen Uebergabe der von Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland dem Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 verliehenen vier neuen Fahnenbänder durch den Obersten und Flügel-Adjutanten Nepokoitschißky, hielten Seine Majestät der Kaiser und König folgenden Trinkspruch: :

„Mein verehrter Herr Oberst! Jch bitte Sie, der Dolmetsh Meiner Gefühle, der Vermittler des Dankes zu sein, den Ich Ihnen im Namen des Regiments Seiner Majestät und im Namen Meiner ganzen Armee für Seine Majestät ausspreche für den neuen Beweis der Huld, den Er Seinem Regiment gespendet hat. Seine Majestät hätten kein besseres Geschenk machen können; denn was ist dem Soldaten lieber und was schäßt der Soldat höher als seine Fahne ? Er {wört zu ihr, er dient unter ihr, er ficht für sie, er fällt für fie. An die Zeichen der Gnade früherer Chefs des Regiments, die aus lorbeer- gekrönten Zeiten herrühren und die zurückführen auf die Daten, an denen besonders der Monat Februar fo reich ist in Bezug auf die Beziehungen der Waffenbrüderschaft zwischen dem Heere Seiner Maijestät und dem Meinen aus vergangenen Tagen, reihen sich die neuen Fahnen- bänder würdig an. Das Regiment und Meine Armee empfinden diese Ehrung in ihrer ganzen Bedeutung und danken dafür aus. vollem Herzeo. Ich bitte Sie, Seiner Majestät zu versichern, daß das Regiment nicht nur mit Stolz auf diese Fahnenbänder blidcken, sondern auch sich stets mit besonderer Freudigkeit der Tage entsinnen wird, wo Seine Majestät aus Allerhöchsteigener Ent- s{ließung Sich an die Spitze Seiner Fahnen seßte und dieselben unter dem Jubel der Bevölkerung in die Stadt Breslau einführte, deren Namen dauernd die Beziehungen Seiner Vorfahren und der Meinigen verkörpern wird. Wir aber erheben unsere Gläser und trinken auf das Wohl Sciner Majestät des Allerhöchsten Chefs des Kaiser Alexander Garde-Regiments: Seine Majestät ter Kaiser Nikolaus Hurrah! Hurrah ! Hurrah !“

_ Auf diesen Trinkspruch Seiner Majestät des Kaisers und Königs erwiderte der Flügel-Adjutant, OberstNepokoitschitky:

„Eurer Majestät ee ih, daß ih die gnädigen Worte Gurer Majestät meinem Herrn gerreulii mittheilen werde. Nun- t E B Seine Majestät der Kaiser Wilhelm lebe boch! Hoh! Hoch!“

Nach der in Nr. 19 des „Neichs- und Staats-Anzeigers“ enthaltenen Mittheilung war auf Grund des Gesezes vom 23. Dezember v. J., betreffend die Kündigung und Um- wandlung der vierprozentigen nfolidierten P e Staats-Anleihe, seitens der Jnhaber der- elben von dem Rechte, die Baarzahlung der Kapitalbeträge gu verlangen, innerhalb der gestellten Frist nur in Hölk eines etrages von 210 000 #4 Gebrauh gemacht worden. Diese Summe ermäßigt sih auf 53 150 Æ, nachdem inzwischen eine Anzahl von Gläubigern ihre auf unzutreffenden Voraus- seßungen beruhenden Kündigungen zurückgenommen hat.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich bayerischer Staats-Minister der Finanzen Dr. Freiherr bau Rene ee des ede glid badisher Wirklicher Geheimer Rath, Präsident des Ministeriums der Finanzen Dr. Buchenberger sind hier angekommen.

Hannover, 4. Februar. Der Provinzial-Landtag begann in seiner gestrigen Sißung. die Berathung des Haus- haltsplans des Provinzialverbandes von Han- nover für das Jahr 1897/98. Der aufgestellte Etat {ließt bei einer Einnahme von 6 993 920,41 M und ciner Ausgabe von 6973900 M mit einem Uebershuß von 20 020,41 M ab. Die Einnahme - Titel wurden ohne Debatte ge- nehmigt, nur einzelne, mit der Ausgabe in Zusammenhan stehende Positionen wurden ausgesezt. Die Ausgabe-Titel bis XI1 fanden die gleihe Erledigung. Bei Tit. machte der Landes-Forstrath Quaet-faslem Mittheilungen über die geplante Anstellung eines Wanderlehrers zur Förderung des Obst- baues. Es werde au beabsichtigt, Obst-Mustergärten anzulegen. Eine längere lebhafte Debatte rief der Antrag hervor, zur Förderung der Land- und Forstwirthschaft den Betrag von (d 6 ein- zustellen, entsprehendeinem Erlaß des Landwirthschafts: Ministers, wonach für die westlihen Provinzen zu dem erwähnten Zweck 100000 M zur Verfügung gestellt werden, in der Vocaus- jedung, daß auch die Provinzen außerordentliche Mittel dafür bereitstellen werden. Jn der Provin Hannover kommen haupt- EOUN das Eichsfeld, der Hümmling und der Solling in etraht. Der Antrag wurde \{ließlich genehmigt und

die Oberförsterstelle Balster im Regierungsbezirk Köslin ver- liehen worden.

darauf Tit. XIT angenommen. Die weitere Berathung wurde

: Sigmaringen, 4. der Fürst und d geftern von hier nah San Remo

Mecklenburg-Schwerin.. wie den „Meckl. Nachr.“

Wunden haben fih zum großen Theil geschlossen.

Lippe. Der Landtag ist auf den 22. d. M. einberufen worden,

Oesterreich-Ungarn.

Im mährischen Landtage brachten gestern die ux und Promber Anträge auf Theilung des Len beN- chulrathes nah der deutshen und böhmischen Nationalität owie überhaupt auf thunlihste Abgrenzung der nationalen Gebiete ein. Dieselben beantragten ferner eine Theilung des Landtages in cine Kurie des Großgrundbesißes, eine Leue und E e Q welche bei den vom Landtage vorzunehmenden Wahlen eine gleiche Anzahl von Mitgliedern wählen sollen. O Der Minister-Präsident Baron Banffy beantwortete, wie „W. T. B.“ meldet, in der gestrigen Sigung des O Es Unterhauses die Jnterpellation des Abg. Kossuth über die Entsendung des Verwesers des russischen Ministeriums des Auswärtigen Grafen Murawjew nah V0 tr Aba. Kost e Ver Abg. Kossuth sucht seine Interpellation damit zu begründen daß in der leßten Thronrede ein Passus über die answärticen Be: ziehungen feble. Ich meinerseits erkenne diesen Zusammenhang mit der lebten Thronrede überhaupt niht an; denn ih erklärte wiederholt, daß das Recht des ungarischen Unterhauses, a mit den auswärtigen Angelegenheiten zu befassen und auf dieselben Einflu auszuüben, von niemandem in Zweifel gezogen wird, und ih E daß, wenn jemand daran denken würde, dieses Reht dem ungarischen Parlament zu verfürzen oder nur in Zweifel zu ziehen, niht nur ih, fondern jeder Minister-Präsident an meiner Stelle es als seine Pflicht erahten würde, dieses Recht zu vertheidigen. Solche Interpellationen, wie die des Abg. Kossuth, sind meiner Ansicht nah nur geeignct, den Werth des eben betonten Rehts des Parlaments zu vermindern ; denn ih glaube nicht, daß es ein Mitglied dieses uses giebt, welches erasilih glaubt, daß a in der Lage sei, auf A4 von dem Abg. Kossuth aufgeworfene und sehr weitreihende Frage meritoris{ch zu antworten oder mich in eine Erörterung der Schlüsse, die er aus den von ihm willkürlich aufgestellten und unklaren Prämissen gezogen hat, ein- lassen zu können. Die parlamentarische Verhandlung über eine nohch im Zuge befindliche diplomatishe Aftion if nirgends üblich, und darum muß ich auch meinerseits die Diskussion dieser Fragen für inopportun erklären. Der Abg. Kossuth wird mir vielleick@t Glauben senken, wenn ih sage, daß unser Auswärtiges Amt nicht erst seine Interpellation abgewartet hat, um sih mit den im Türkischen Neiche herrshenden Zuständen eingehend zu beschäftigen. Doch ift meiner Ansicht nah weder das ungarishe Parlament, noch im allgemeinen irgend ein Parlament der Welt das kompetente Forum, festzustellen, ob und welhe Konstitution in der Türkei eingeführt werden folle. Der Abgeordnete folgert aus der Reise des Verwesers des russishen Ministeriums des Aeußern den An- fang einer neuen politischen Aktion von großen Dimensionen, do bin ih der Ansicht, daß derjenige jederzeit einen großen Fehler macht und leiht zu falschen Folgerungen gelangen kann, der eine politische Situation aus dem Gesichtépunkt einer zufällig auffallenden äußeren. Erscheinung beurtheilen wil. Jh kann daher diesem so- genannten sensationellen Ereignisse niht jeue Wichtigkeit beimessen, wie der Abg. Kossuth, und ih glaube, daß ih mich auf die Erklärung beshränken kann, daß unser Ausrärtiges Amt sih vollkommen seiner Pflicht bewußt is und jederzeit bestrebt sein wird, unter allen Um- ständen die Interessen der Monarchie und hiermit gleichzeitig die Interessen des europäischen Friedens zu shüygen; für mi jedoch hat es den An- schein, daß durch die Reise des Grafen Murawjew diese Interessen in keiner Hinsicht bedroht sind. Ich hege vielmehr die Hoffnung, daß- die Be- gegnung dieses russishen Staatsmannes mit den leitenden Persönlich- keiten des mit uns eng verbundenen Deutschen Reiches dem zwischen Rußland und dem Dreibund bestehenden guten Verhältniß und somit au dem Verhältniß zur österreihtsh-ungarishen Monarchie nur zum Vortheil gereichen kann. Ich bitte, diefe meine Antwort zur Kenntniß; nehmen zu wollen.“ : Der Finanz-Minister von Lukacs brachte hierauf eincn Gescgentwurf, betreffend die Abschaffung der Ia Zahlenlotterie, ein. Das Geseh .soll am 1. Mai d. J. in Kraft treten. Nach demselben werden die thatsählichen Ein- use auf die Lotterie vom 1. August d. J. ab einge- ellt werden. O wird eine Klassenlotterie nah dem Muster deutsher Staaten eingeführt. ur gering. der aus dem kleinen Lotto bisher erzielten Ein- nahmen hat der Finanz-Minister auf 20 Jahre cinen Vertrag mit der Budapester Sparkassen- und Pfandleihe-Aktiengesell- schaft sowie einer anderen Bank wegen Einführung der Klassen- lotterie abgeshlossen, wofür diese Anstalten dem ungarischen Staatsshaß jährlich 1200000 Gulden entrihten. Da das kleine Lotto in Oesterreih fortbestehen bleibt, so hat der Finanz-Minister mit dem österreichishen Finanz-Minister einen Vertrag abgeschlossen, nah welchem die österreichischen Lotterien Einsäße von ungarischen Staatsangehörigen nicht annehmen dürfen. Die Vorlage wurde von allen Parteien ohne Unterschied mit lebhaftem Beifall aufgenommen.

Grofßebritaunien und Jrland.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses theilte der Parlaments - Sekretär des Kriegsamts Bro drick mit: Jm Etat werde vorgeschlagen, die Garde um zwei Bataillone zu vermehren, drei Garde - Bataillone im Mitteländischen

eere zu stationieren, die Hohländer um ein Bataillon zu vermehren, ein weiteres Regiment Artillerie für Malta aus- zuheben, ferner das Regiment in Westindien um ein Bataillon zu vermehren, die Garnisons - Artillerie um dreitausend- vierhundert Mann zu cruegea und eine Feldbatterie zur Ver- volljtändigung des Bestandes der drei Armee-Korps aus- zuheben. Der Parlaments-Sekretär des Auswärtigen Curzon erklärte: Nach den leßten Berichten dauerten die Kämpfe an der Sudabai um Kanea herum fort; die Gerüchte von Nieder- meßelungen von Christen in Galata hätten deren Glaubensgenossen erbittert. Auf das Ersuchen der Pforte und des Vali habe der britische Botschafter den Konsul in Kanea angewicsen, das Aeußerste zur Herstellung der Ordnung zu thun. Auf den Wunsch des Vali hätten der britishe Konsul Biliotti und einige seiner Kollegen den Vali nach der Sudabai begleitet, um ihren Einfluß bei den bewaffneten Christen geltend zu machen. Anhaltendes Feuern habe es einige Zeit unmöglih gemacht, mit

vertagt.

den Aufständischen zu verhandeln. Ein Bote habe {ließli

ürst n von Hohenzollern haben fd geben.

Bei Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog sind, 4 aus Cannes gemeldet wird, in leßter p vorübergehend Jntercostal - Neuralgien aufgetreten, wie olhe nah shweren Krankheiten sih zuweilen einstellen, wo- durch die weitere Erholung n Tee N worden if. Die

Die leßteren hätten die Einstellung des

die Führer erreicht. en dies: gleichfalls

prochen, falls die- Tru i; For n eue darauf die Einstellung des ers befohlen. Die Konsuln sezten ihre Bemühungen, die Ordnung wieder herzustellen, fort. Ein weiteres- britishes Kriegs\hiff sei nah Kanea beordert. MEvn JOUIRe das Haus die erste

der Unterrichtsb E S eeuse gab der Staatssekretär des Krciegs-

amts Marquis of Lansdowne Erläuterungen zu der.

L iiveibértana: die der Parlaments-Sekretär Brodrick im

nterhause h trt: hatte. Es handele sih hauptsächlih um die Beseitigung der Unfähigkeit des heimischen eerestheils, den im Auslande ftationierten Heerestheil zu unterstüßen. Der im Jnland befindliche Heerestheil bleibe um 11 Bataillone hinter dem auswärts befindlihen zurück. Durch die Vor- schläge der Regierung werde diesem Uebelstande dauernd abge- holfen. Anstatt daß fich, wie es jeßt der Fall sei, 76 Bataillone auswärts und 65 daheim befänden, würden nah Durchführung der Verstärkung 73 auswärts und 69 im Inlande sein. Von den 3 Bataillonen Garde, die im Mittelmeer stationiert werden sollten, werde vorläufig eins in Gibraltar garnisoniert werden, um im nächsten Jahre durch ein anderes abgelöst zu

werden.

Frankreich. G Die Regierung hat, einer Meldung des „W. T. B.“ zu- folge, cinen. neuen Entwurf zur Reform der direkten Steuern festgestellt. Derselbe entlastet die ländlichen Ge- meinden um mehr als 50 Millionen Francs; im besonderen befreit er die kleinen Steuerzahler hinsichtlich der Personal- und Mobiliarsteuer sowie der Thür- und Fenstersteuer etwa von der Hälfte der Lasten. Zur Deckung des Ausfalls soll die Uebergangssteuer für Werthpapiere erhöht und eine Zu- lafsungsgebühr für diejenigen fremden Werthe eingeführt werden, für welche diese Gebühr bisher nicht bezahlt wurde. Der mit der Prüfung der Wahlen im Departement Haute Garonne b.auftragte Ausschuß des Senats hat dahin entschieden, daß Constans, da er die erforderliche Anzahl Stimmen erhalten habe, als Senator proklamiert werden müsse. l Die Deputirtenkammer sehte gestern die Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Zuckersteuer, fort. Der Bericbterkatter Graux b.kämpfte den Antrag Habert, welcher verlangt, daß die Ausfuhrprämien nur denjenigen Jadustriellen zu theil verden sollten, von deren Arbeitern wenigstens drei Viertel Franzosen seien. Der Deputirte Habert bestand unter dem Beifall der äußersten Linken auf seinem Antrage. Der Minister-Präsident Méline sprach sih gegen den Antrag aus, wies auf die internationalen Verträge hin und fügte hinzu: durch das Amendement würden zahlreiche administrative und kommerziele Schwierigkeiten geschaffen werden; man dürfe niht bei Berathung des Zuckersteuergeseßes eine Lösung für die Frage des Schußcs der französischen Arbeiter suchen. Der Deputirte Gauthier prach für den Antrag, welcher darauf jedoch mit 234 gegen 232 Stimmen abgelehnt wurde. Der Deputirte Pourquery de Boisserin begründete sodann einen anderen usaßantrag, wonach die Prämten nur denjenigen abrikanten zu bewilligen seien, welche mindestens 0 Proz. französishe Arbeiter beschäftigten. Der Minister- Präsident line bekämpfte auch diesen Antrag und warf den Sozialisten vor, ein unheilbringendes Werk der Zer- stôrung zu betreiben. (Lebhafte Gegenrufe auf der äußersten Linken.) Der Minister-Präsident fuhr inmitten des Lärmens in seiner Verurtheilung der Politik der Sozialisten fort und \{loß, indem er nochmals die Nothwendigkeit der Annahme des Gesegentwurfs hervorhob. Der Zusazantrag Pourquery wurde mit 191 gegen 156 Stimmen abgelehnt. Hierauf wurde der leßte Artikel und alsdann der gesammte Geseßgentwurf mit 282 egen 239 Stimmen angenommen. Der Deputirte Hubbard Sradhie nunmehr eine Resoluiion ein, worin die Regierung aufgefordert wird, einen Geseßentwurf vorzulegen, der dahin gehe, die Verbrauchssteuer auf Zucker herabzusegen und Maß- nahmen zu ergreifen, um das Monopol der Raffincure zu sprengen. Redner verlangte für B Antrag die Dringlich- keit, welhe, nahdem der Minister-Präsident M éline sich gegen dieselbe ausgesprochen hatte, mit 254 gegen 233 Stimmen ab- gelehnt wurde. Die Sißung wurde sodann geschlossen.

Spanien.

Die Königin-Regentin hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern das Dekret, betreffend die Reformen auf Cuba unterzeihnet ; dasselbe wird morgen veröffentlicht werden.

Türkei.

Sicben Miiglieder der ökumenishen Synode hielten, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, vox- gestern außerhalb des Palastes eine Sizung ab, in der ste eine frühere Schrift des Patriarhen für häretish erklärten. Eine Partei der Synode verlangt, der Patriarch solle sein Vorgehen gegen die Bischöfe von Herakleia und Anchialos als ungeeHid widerrufen und sein Bedauern darüber ausdrücken. Die andere Partei verlanat den Rücktritt des Patriarchen. Ueber diesen Rücktritt ist noch nichts enischieden. Der Patriarch wurde dieser Angelegenheiten wegen vorgestern nah dem Yildiz Kiosk berufen. Auf türkischer Seite ist man bemüht, den Streit zu shlihten, da die Zeit für cine Neuwahl nicht als günstig angesehen wird. Der L Ee diplomatische Agent Marfkow hat im Yildiz Kiosk mit Erfolg Schritte zu Gunsten des Bischofs von Anchialos unternommen, dessen Heimsendung der Patriarh durhseßen wollte.

Griechenland.

Die öôsterreichish-ungarischen Kriegsschiffe „Sebenic o“ und „Maria Theresia“ find gestern früh vom Piräus nach Kanea in See gegangen.

Amerika.

Der Senat hat, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, die Einwanderungsbill an den Konferen z- Ausschuß zurücckverwiesen behufs Abänderung der Be- stimmungen darüber, in welhem Alter des Lesens und Schreibens unkundigen Personen die Einwanderung nicht ge- stattet sein solle. :

Eine in as eingetroffene Depeshe aus Key- West meldet, eine Bande Aufständisher habe eine Bombe gegen einen von Havanna nach Pinar del Rio fahrenden Eisenbahn- zug geschleudert. Ein Hauptmann, fünf Soldaten, der Loko- motivführer und die Heizer seien verwundet, ein Bauer ge- tödtet worden. Eine andere Bande habe einen Eisenbahnzug zur Entgleisung gebracht, wobei zwei Reisende und ein Major

Das „Neuter’s{he Bureau“ erfährt aus New-York: Nach einer u E e O a Meldung aus. Ca rácas würden

en den wis Großbritannien und Venezuela abge- sWlofenen Ae raa Einwendungen erhoben, da man befürchte, derselbe bedeute ein nordamerikanishes Protek-

torat in Süd-Amerika.

Afrika.

Wie das „Reuter’she Bureau“ aus Kairo erfährt, weist die Schlußrehnung der ape tten Finanzverwal- tung für das Jahr 1896 10693000 egypt. Pfund Ein- nahmen und 10 377 000 Pfund Ausgaben auf. Die Aus- gaben für die Sudan-Expedition sind in die Rehnungen nit mit einbezogen, sondern dem Spezial-Reservefonds zur Last geshrieben worden. Die Kasse der Oeffentlihen Schuld hat einen Bestand von 5 590 000 Pfund.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sizung des Reichs- tages befindet sich in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (168.) Sißung des Reichstages, welcher der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe, der Staats- sekretär des Jnnern, Staats - Minister Dr. von Boetticher und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats- Minister Freiherr von Marschall beiwohnten, wurde die zweite Berathung des Reichshaushalts-Etats für 1897/98 P und zwar beim Etat des Reichskanzlers und der

eihsfanzlei. j i um „Gehalt des Reichskanzlers“ liegen folgende zwei Anträge vor:

1) von den Abgg. Antcker u. Gen. (fr. Volksp.):

„Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, das preußische Staats- Ministerium zu veranlassen, Vorkebrungen zu treffen, welhe öffent- lihe Verdächtigungen der obersten Reichsbehörden durch Organe der Königlich preußischen politischzen Polizei, wie sie im Prozeß Leert- Lützow zu Tage getreten sind, für die Zukunft auszuschließen.

2) von den Abgg. Dr. Barth u. Gen. (fr. Vagg.):

„Den Herrn Reichskanzler zu ersuhen, dem Reichstage bald- thunlichst eine Denkschrift über die erkennbaren volkswirthschaftlichen Wirkungen der seit 1892 bezw. 1894 zwischen dem Deutschen Reich einerseits und Oesterreih Ungarn, Italien, Belgien, der Schweiz, Serbien, Rumänien und Rußland andererseits bestehenden Handels8- verträge vorzulegen“. :

Das Wort nahm per der Abg. Dr. von Komierowski (Pole), auf dessen Ausführungen der Reichskanzler Fürst

u Are in einer Rede erwiderte, die bei Schluß des lattes noh fortdauerte und morgen im Worllaut nach- getragen werden wird.

Nr. 4 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts", heraus- egeben im Ministerium der öôffentlihen Arbeiten, vom 1. Februar bat folgenden Inhalt : Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfracht- verkehr beigefügte Liste, vom 11. Januar 1897. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten, vom 21. Januar 1897, betreffend Prüfungsvorschristen für Maschinenwärter; vom 23. Januar 1897, betreffend Berücksichtigung von Rottenführern und Rangierarbeitern bei der Vergebung von Beamtenstellen; vom 25. Januar 1897, be- treffend Vertheilung der Verlustentshädigungen; vom 27. Januar 1897, betreffend Aufstellung von Nachträgen zu den Lokomotiv- und Wa (part Bere: fowie von Zusammenstellungen dec Bestände an Wagen. Nachrichten.

Arbeiterbewegung.

Aus Breslau berihtet die „Schl. Ztg.“ zur Lohnbewegung der Klempner: In Breslau arbeiten ungefähr 300 Klempnergesellen. Fn einer Versammlung derselben war am 30. November 1896 be- \hlossen worden, an die Arbeitgeber folgende Forderungen zu stel]en : 1) die Bewilligung einer zehnstündigen Arbeitszeit und zwar derart vertheilt, daß Montags und Sonnabends eine Stunde weniger als an den anderen Tagen gearbeitet wird; 2) die Bewilligung eines Minimal-Stundenlohnes von 30 4, von 35 &4Z für bessere Arbeitsfräfte und von 40 S sür selbständige Arbeiter; 3) für Arbeiten, welche außerhalb Breslaus in einer Entfernung von über eine Meile verrihtet werden, die Bewilligung eines Zuschlages von 1,50..46 für den Tag; 4) für Sonntaggsarbeit Pte für jede Ueberftunde die Bewilligung einer Zulage von 15 „. DieKlempner-Innung, der diese Forderungen mitgetheilt worden sind, hat sich bereit erklärt, mit der Lohn- kommission in Verbindung zu treten, derselben aber zur Bedingung

emacht, sih bezüglich ihrer Forderungen auch mit ten niht in der Ahnung befindlihen Klempnermeistern und Fabrikherren, welche Klempnergesellen beschäftigen, in Verbindung zu feßen.

In Weißensee bei Berlin haben, einer Mittheilung des ,Vor- wärts“ zufolge, die Tischler in einigen Werkstätten für Kühhenmöbel wegen Lohnabzugs die Arbeit eingestellt.

Aus A msterdam wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet: Eine große Versammlung des wiederhergestellten Diamantarbeiterbun des hat beschlossen, den Hanauer Ausständigen wöchentliche, fortlaufende eung zukommen zu lassen, solange in Amsterdam kein Aus- tand ift.

Kunst und Wissenschaft.

Der bekannte englishe Chirurg und Frauenarzt Sir Thomas Spencer Wells ist am 2. Februar, 79 Jahre alt, zu Antibes in Frankreich gestorben. Wells war im Jahre 1818 zu St. Albans gez boren, studierte in Dublin und trat dann als Arzt in die englische Marine ein. Während des Krimkrieges leitete er die Hilfshospitäler in Smyrna und Renkidi. Nach dem Friedens|chluß kehrte er nah England zurück und widmete sich als Arzt bei dem Samaritan Hospital for women in Yondon der Frauenheilkfunde. Auf diesem Gebiet hat der Verstorbene dur Ausbildung der operativen Behandlungsmethoden bahnbrehend gewirkt, Namentlih hat er die rüher als gefährlih gefürchtete Ovariotomie zu einer heilbringenden

peration umgestaltet. Sein Hauptwerk über Frauenkrankheiten ershien 1865 und erst zwanzig Jahre später seine „Diagnose und Behandlung der Unterleibsgescwülste“. Eine Reihe von Jahren bekleidete Sir Spencer Wells die Ehrenstellung eines Prä- sidenten des „Royal College of Surgeons“. Die Universitäten Dublin, Leyden, Charkow und Bologna ernannten ihn zum Ghrendoktor der Ms Im ahre 1883 verlieh ihm die Königin von Großbritannien die Würde eines Baronets. Die „Deutsche Gesellshaft für Chirurgie“ hatte ihn zu ihrem Ehren- mitgliede ernannt. Zu Pfingsten vorigen Jahres weilte er in Berlin und nahm als Ehrengast an dem 25. Chirurgen-Kongreß theil. Sein

ums Leben gekommen seien.

orträt wurde damals der Galerie zeitgenössischer Chirurgen im S atebe Baue eingereiht.

Literatur.

Auf Befehl Seiner Majestät. des Kaisers und Königs werden zum bundertjährigen Peburitinge Kaiser Wilhelms 1. „Die militä- rishen Schriften weiland Kaiser Wilhelm?s I.“ von dem Königlich preußischen Kriegs-Ministerium dexanlgegeben werden. In diesem Werke werden die eigenhändigen Denkfchriften, Gutachten und Vorschläge für die Webrkraft des Landes wortgetreu nah den Hand- \criften zur Veröffentlichung gelangen. Diese für die vaterländische Geschichte und für die Würdigung des verewigten Kaisers wichtigen Schriftstücke werden, soweit erforderlich, von Einleitungen und urkund- lichen Mittheilungen begleitet seia. Die Herausgabe erfolgt durch zie Be Hof « Buwbhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in

erlin.

Sqriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit. 27. und 28. Heft. Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot. Im 27. Heft bebandelt Dr. Ruland, Rechts- anwalt und Mitglied des Armenraths in Colmar i. E., das Syftem der Armenpflege in Altdeutshland und ‘in den Reichslanden. Den Schwerpunkt feiner Arbeit legt ter Zie fasser auf die Darstellung der Verkältnisse in Elsaß. Lothringen. Wie feiner Zeit im ,R.- u. St.-A.* berihtet, is dieses Thema in der am 24. und 25. September v. I. zu Straßburg i. E. abgehaltenen 16. Jahreéversammlung des Vereins zur Verhandlung gebraht worden. Den stenographischen Bericht über die Ee enthält das 28. Heft, von defsen Inhalt enen noch der Generalberiht über die Thätigkeit des Vereins in den 15 Jahren seines Bestehens, erftattet von Dr. Mönsterberg in Berlin, und die Vorträge von Magistrats-Affessor Cuno-Berlin über die Für- sorge für arme Schulkinder durch Speisung bezw. Verabreihung von Lebensmitteln, Dr. Osius in Caffel über die Heranziehung von Crauen zur öffentlihen Armenpflege und Landrichter Dr. Aschrott in Berlin über die Handhabung der Bestimmungen, betreffend den Verluft des Wahlrechts bei Empfang öffentlicher Unterstüßungen, zu erwähnen sind.

Sächsisches Archiv für bürgerlihes Recht und Neoteh, herausgegeben von S. Hoffmann, Reichsgerichts-Rath, R. von Sommerlatt, Ober-Landesgerichts-Rath in Dresden, und Dr. F. Wulfert, Landgerichts-Rath in Dresden. VI. Band, 10. bis 12. Heft. Leipzig, Verlag der Roßberg’shen Hofbuchhandlung. Die leßten drei alts des Jahrgangs 1896 enthalten, neben einer großen Zahl von Entscheidungen des Reich8gerihts und sächsischer Gerihte mit ausführlihen Begründungen, folgende Abhandlungen : eGroße und kleine Sprufehler“ von Landgerichts-Direktor Frey in Leipzig; „Die zweite Lesung des Entrourfs eines Bürgerlichen Geseßbuchs* von Justiz-Rath Dr. Grüßmann in Dresden (Fortseßung); „Zur Lehre von der Einwerfung nah dem \ächsishen und nah dem deutschen Bürgerlichen Geseßbuhe“ von Assessor Karl Zimmer in Werdau; „Die Ersißung des Eigenthums nah dem Bürgerlichen Gefeßbuch für das Deutsche Reich“ von Landrichter Dr. Lessing in Leipzig; „Unter welchen Umständen dürfen dem Nebenintervenienten die Prozeßkosten auferlegt werden?“ von Reichsgerichts-Rath Dr. Petersen in Leipzig ; «Ueber die Natur des Scheidungsanspruchs und über die Aburtheilung mehrerer durch Klage und Widerklage geltend gemachter, nicht gleich Es liquider ScheidungsansprüŸe“ von Landrichter Dr. Lobe in

eipzig. e „Das Wetter.“ Meteorologishe Monatsschrift für Ge- bildete aller Stände, herausgegeben von Professor Dr. N. Aßmann, Abtheilungsvorskteher im Königlich preußischen Meteorologischen Institut zu Berlin. Verlag von Otto Salle in Berlin W., Maaßen- straße 19. Diese Zeitschrift, die fih die Erklärung aller auf die Witterung bezüglichen Erscheinungen in einer Jedem verständlichen Form zur Aufgabe gestellt hat, ist nunmehr in den 14. Jahrgang eingetreten: ein Beweis, wie es die Redaktion verstanden hat, unter- übt von vielen angesehenen Mitarbeitern, den an eine Zeitschrift diefer Art zu stellenden Ansprüchen gerecht zu werden. Das erste R des neuen Jahrgangs bringt einen Auffaz über die jeßt im

ordergrunde des Suteresses stehende Erforshung der höheren Schichten der Atmosphäre vermittels Luftballons aus der Feder des Herausgebers, Professors Dr. Aßmann, ferner Artikel übec das Unwetter vom 2. August 1896 in Mitteldeutshland, von Dr. C. Kaßner, fowie über den Einfluß der verschiedenen Winde auf die Temperatur in Annaberg, von Professor Dr. Lindemann. Dann folgea: Witterungsübersichten von Zentral- Europa; eine Wetter-Chronik über ungewöhnlihe Witterungsvorfälle, Beobachtungen über Wogenwolken und ihren Werth für Wetter- unen mit vier Abbildungen von Wogenwolken. Den Schluß

ilden verschiedene interessante meteorologishe Notizen: Vom Brocken- Observatorium; Siyd die Zuavögel als Wetterpropheten zu be- traŒten? Wird der Rest des Winters kalt oder gelinde sein? Wie jedem Heft, so ist auch diesem eine Karte von Zentral-Europa bei- gegeben, die in farbiger Darstellung die Wiiterungsverhältnisse des jeweilig vorleßten Monats auf einen Blick veranschauliht. Es wird somit eine Fülle von interessantem Material in dieser monatli er- scheinenden Zeitschrift geboten, und es verdient hervorgehoben zu werden, daß der gemeinverständlihe Ton der Beiträge wohl geeignet ersheint, Lust und Liebe zu systematishen Wetterbeobahtungen auh in Laienkreisen zu erwecken. Die Verlagshandlung is auf Verlangen gern bereit, ein Probeheft gratis und franko zuzusenden.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

10. Februar, 1 Uhr. Bürgermeister und Stadträthe zu Zwolle: Lieferung von 15 Waggons, bezw. 150 000 kg Flammkohlen für die Gemeinde-Wasserleitung. Bedingungen sind erhältlich bei Franko-Anfrage zu 5 Cent das Stück auf der Sekretarie. Näheres bei dem Direktor der Wasserleitung J. van Unnik. :

15. Februar. Bauernverein zu Dudenbosch: Lieferung von 11500 kg Superphosphat mit gewöhnlihem prozentualen Gehalt, zu liefern franko Station Oudenbosch. Kosten der Untersuchung an der Reichóprüfstation trägt der Lieferant. Näheres bei dem Sekretär W. »an Beckhoven zu Oudenbosch. |

15. Februar, #2 Uhr, auf der R: zu Amsterdam im Lokal bei dem Wartesaal II1. Klasse: Umbau und Erweiterung des Stationsgebäudes zu Schüttorf, mit den dazu gehörenden Arbeiten, auf der Strecke Apeldoorn——Salzbergen. Loos Nr. 676, Voranschlag 6200 Fl. Bedingungsheft gegen Bezahlung von 1 Fl. im Zentral- verwaltungsgebäude der Holländischen Eisenbahngesellshaft, Droogbak, Zimmer Nr. 154, zu Amsterdam bei Franko-Anfrage erhältlih; Zu- fendung nur gegen Postanweisung angenommen.

Verkehrs-Anstalten.

Von welcher Wichtigkeit sich das auf Veranlafsung des Reichs- Postamts hergestellte unterseeische Kabel Emden— Vigo er- weist, geht u. a. daraus hervor, daß gleih im esten Monat seines Bestehens (Januar d. I ) 12261 Telegramme mittels desselben be- fördert worden sind. Darunter hat sch die Mehrzahl zwischen Deutschland einerseits und Spanien und Portugal andererseits be- wegt. Aber auch nah und aus anderen Ländern beginnt der Verkehr ih dieser Route zuzuwenden, z. B. allein nah und aus den Nieder- landen 2063 Telegramme (besonders im Verkehr mit Niederländifsch- Indien und dem übrigen Asien, Afrika und Süd-Amerika), ferner Norwegen 592 Telegramme, Rußland 375 2. Mit China und Japan hat Deutschland auf dem genannten Wege 487, mit Vorder- Indien 308, dem übrigen Asien 279, mit Egypten 607, mit dem übrigen Afrika 567, mit Süd - Amerika 2191, mit Australien 355 Telegramme gewechselt, mit unseren Kolonien 88. Dieser Ver- kehr, dessen weitere Steigerung eintreten dürfte, je mehr die Vorzüge der neuen Verbindung bekannt werden, LUGBRE die gehegten Erwar: tungen. Der Betrieb wickelt sich glatt ab. ie neue Linie, welche als ein großer Fortschritt zu bezeichnen ift, hat gegenüber der früheren Landlinie besonders bei den starken jeßigen Schneefällen in den Py- renäen- erheblihe Dienste geleistet.

Bremen, 5. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.

SD. „Havel“ 3. Febr. Nm. Reise v. Southampton n. New-

Le Ii S Anti P T E Ge Bp tT n gegn sir er 0eme ti ua E Qt e