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nid ia E T E S E A E E T pi E E o N L Ae
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O,, rgang 1897 Nr. 2 S. S ausgegeben ci S E 1e Jah E Ih 22 ) ie Aller e Konzesfionsurkunde vom 14. 896, betreffend den Bau und Betrieb vollspuriger Neben bón Jädick-ndorf nah Pyriß und von Berlinhen nah Arnswalde dur die Stargard-Küstriner Eisenbahngesellschaft, durch die Amtsblätter der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O., Jahrgang 1897 Nr. 2 S. 11, ausgegeben am 13. Januar 1897, der Königlichen Regierung zu Stettin, Jabrgang 1897 Nr. 2 S. 13, ausgegeben am 15. Januar 1897;
4) der am 14. Dezember 1896 Allerhö vollzogene Nachtrag
um Statut für die Genossenschaft zur Regulierung der unteren
artsch zu Guhrau dur das Amteblatt der Königlichen Regierung zu Breslau, Zahrgang 1897 Nt:-3 S. 25, ausgegeben am 16. Ja nuar : : :
5) die Allerhöchste Konzessions-Urkunde vom 16. Dezember 1896, betreffend den Bau und Betrieb vollspuriger Nebeneisenbahnen von Beckum nach Lippstadt, von Soest über Belecke nah Brilon, und von Beckum-Ennigerloh nah Warendorf dur die Weftfälische Landes- Eisenbahngesellschaft Warstein-Lippstadter Eisenbahnge|ellshaft) für das Königlich preußishe Staatsgebiet, durch die Amtsblätter
der Königlichen Regierung zu Münster Nr. 52 S. 305, ausgegeben am 24. Dezember 1896,
der Königlichen Regierung zu Arnsberg, Jahrgang 1897 Nr. 1 S. 3, ausgegeben am 2. Januar 1897;
6) der Allerhöchste Grlaß vom 21. Dezember 1896, betreffend
die Verleihung des Enteignunasrehts an den Kreis Pyriy zur Ent- ziehung Und zur dauernden Beschränkung des zum Bau der Klein- baÿnen von Pyriß nah Plönzig und von Pyriy bis zur Grenze mit dem ‘Kreise Greifenhagen in der Richtung auf Klein-Schönfeld in Anspruch zu nehmenden Grundeigenthums, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stettin, - Jahrgang 1897 Nr. 4 S. 31, ausgegeben. am 29, Januar 1897; — T) -der Allerhöchste Erlaß vom 4. Januar 1897, betreffend die Verleihung des Cnteignungörechts ‘an den Kreis Friedeberg zur Ent- ziehung - und zur ‘dauernden Beschränkung des zum- Bau einer Klein- bahn von der Stadt Friedeberg nah dem Bahnhof qleihen Namens der Oftbahn in Anspruch-zu- nehmenden Grundeigenthums, durh das Amtsblatt der Königlid)en Regieruna zu Frankfurt a. O. Nr. 4 S.::26,/ ausgegeben: am 27. Januar 1897 ;
8) der- Allerhöchste Erlaß vom 13: Januar 1897, betreffend die Verleihung des-Rechts zur Chausseegelderhebung an den Kreis Anger- münde für die bon ihm gebaute Chaussee von der Angermünde- Schwedter Chaussee im Dorfe Dobberzin nach Stolpe, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung ¿zu Potödam und der Stadt Bérlin Nr. 6 S. 51,-auétgegeben am d. Februar 1897.
Nichtamfliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. Februar.
f - 9 'Bei Jhren Kaiserlichen und Köniolihen Maje- st äten fand gestern Abend um 71/2 Uhr ein Diner statt, an welchem außer ‘den nächsten Umgebungen Jhrer Majestäten Seine: Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog- Otto von OVesterreih nebst Gefolge und Ehrendienit theilnahm. Um 9 Uhr Baggnn im Weißen Saale des Königlichen Schlosses --der I, zu welhem etwa 800 Einladungen ergangen waren und dem der Erzherzog Otto / nebst Gefolge beiwohnte. Gegen 101, Uhr wurde das Sopp:cr eingenommen. Für die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften war- im Marinesaal und im Königinnen-Zimmer
. serviert; auch Seine Kaiserlihe und Königliche Hoheit der
Erzherzog nahm dort an dem Souper theil. Auf Allerhöchsten Befehl hatten die als Gäste Jhrer Majestäten erschienenen O vorzugéweise ihre österreichishen Ordensdeckorationen angelegt.
‘Heute Mittag empfingen Seine Majestät der Kaiser den Prinzen Heinrih XXVIII. Reuß. Abends findet im König- lichen Schlosse zu Ehren des Erzherzogs Otto von Oesterreich ein Gala-Diner statt.
Seine Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Erzherzog Otto von Desterreich begab Sich heute Vor- mittag gegen 11 Uhr nah dem Mausoleum in Charlottenburg und: legte - daselbst am Sarge weiland Seiner Majestät des Kaisers. Wilhelm T. einen. Kranz nieder. Mittags tolgte der A einer Einladung des österreichish-ungarischen Bot- schafters am hiesigen Hofe von Szögyéxy-Marich und dessen
Gemahlin zum Dejeuner.
Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarfißung.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische o SUE Dr. Freiherr von Riedel ist von hier ab- gereist.
Wilhelmshaven, 10. Februar. S. M. S. „Kaiserin Augusta“ hat heute Morgen 8 Uhr Schillig-Rhede auf dem Wege nach dem Mittelmeer verlassen.
Hannover, 10. Februar. Der Provinzial-Landtag Üüberwies gestern die Rechnungsübersihten der Han- noverschen Landeskreditbank dem Rechnungs - Ausschuß. Der Antrag des Provinzial-Ausshusses, betreffend die Ueber - nahme und Verwaltung der Königlichen Bibliothek durh die Provinz, wurde angenommen, ebenso der Antrag des Abg. von Rheden, die Königliche Regierung zu ersuchen, die Errichtung eines Instituts zur Erforshung des Wesens von Vieh- seuhen an der Thierärztlihen Hochschule in Han- nover vcranlassen zu wollen. Der Abg. Struckmann be- rihtete hierauf über die vorgelegten Uebersichten über die Einnahmen und Ausgaben des Hannoverschen Kloster- fonds. Jm allgemeinen brächten die Uebersichten erfreuliche Resultate. Nothwendig sei es, daß die Regierung auch für Erhaltung von werthvollen Bauten, Kunstdenkmälern 2c. aus dem-Fonds Aufwendungen mache. Es sei wünschenswerth,
daß dies in dem: Dankschreiben an die Regierung zum Ausdruck
Fommie. Zugleich möge der Wunsch ausgesprochen werden, daß mit der Zeit für die Erhaltung von Kirchen — namentli solhec vón kütistlexischem odér kunstgeshichtlihem Werthé —, die Erhal- tung anderér Kunstdenkmäler, die es sonstiger fünst- lerise er und wissenschaftliher Bestrebungen, sowie für milde Zwecke
i juÎn j mehr zum-
: ranfauf in L vinzen verwandt würden, und |} dem Erwiderungsschreiben an die Regierung den Wunsch auszu- sprechen: „bei Belegung von Kapitalien in Grundbesiß die sih bietenden Gelegenheiten zur tande e von Gütern und Grundstücken in der Provinz Hannover insbesondere dann vorzugsweise zu berückfihtigen, wenn dur solhe Ankäufe die Interessen gemeinnügiger Jnstitute in der Provinz gefördert würden.“ ide Anträge wurden angenommen.
Baden.
Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin hat, wie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, die Nacht zum Diensta fa ruhigem, natürlihem Schlafe verbraht. Das Auge’ ist shmerzfrei, das allgemeine Befinden gut.
Hessen.
Der Landtag ist gestern von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog d folgender Thronrede Strat
worden: _ Meine Herren Stände! S Ich heiße Sie zum XXRXR. Landtage des Großherzozthums will- mmen. Die Einberufung zu demselben ist ungewöhnlich spät rfolgt und ersheint gleibiwohl nah einer wichtigen Seite hin Al verfrübt Der Wu..(h Meiner Regierung, Ihnen alsbald bei Jhrem Zu- fammentritt den Hauptvoranf lag der Staats-Einnahmen und -Aus- gabeti für dié’ mit ‘dem’ 1." Apuil ‘dieses Jahres beginnende- Finanz- periode: vorzulegen, hat sih leider niht verwüflihen lassen. Die Ur- fache Tiegt wesentlich darin, daß-es- zur Zeit an einer sicheren Grund- lage für: die Bemefsung--der zu erwartenden Einnahmen fehlt. Jn dieser Beziehung. fällt junädst das: ‘dur die Gestaltung des Reihs- haushalts bedingte Verhältniß der Ueberweifungen aus Reichzeinnahmen zu den Matrikülarumlagen in das Gewicht, niht minder aber die Frage des finanziellen Ergebnifses der Eisenbahn - Verwaltungs- und S agemenlBast mit Preußen, welches jeßt zum erstenmal festgestellt erden oll. ; Jn beiden Richtungen wird vor April kaum auf einen Abschluß
zu renen sein. :
- Bei diefer Sachlage ift Meine Regierung genöthigt, Jhnen vor- erst die Erstreckung --des dermalen geltenden R tnauzgcthes und zwar auf die Dauer zunächst eines. halben Jahres anzüsinnen.
Die Nothwendigkeit dieser Erstreckung, sowie die Dringlichkeit der Erledigung mehrerer anderen Angelegenheiten machten Ihre Ein- berufung zu dem ‘gegenwärtigen Zeitpunkt nothwendig.
Zu den soeben erwähnten Angélegeñheiten gehören vor allem ein Geseyentwurf über die Ruhegehaltsverhältnisse und: die Versorgung der Hinterbliebenen der im hessish-preußishen Gemeinschaftsdienste angestellten-Stagtseisenbahnbeamten und ein solcher über die Fürsorge für Beamten infolge von Betriebsunfällen. Beide Gesetße sind in Ausführung des am 16. Dezember 1896 perfekt gewordenen uúnd, soweit thunlich, jeßt {hon vollzogenèn Staätévertrags vom 23. Juni 1896 zu“ erlaffén und follen am 1. April d. J., an welhem Tage jener Vertrag in volleur Umfange zur Ausführung gelangt, in Kraft treten.
Weitere dringende. Angelegenheiten sind die Festseßung und Be- willigung der Gehalte für-die am 1. April nächsthin zufolge des Ge- seßes über die Kunststraßen vom 12. August 1896 in Dienst tretenden Kreis-Bauinspektoren, ferner eine Vorlage wegen Beschaffung weiterer Mittel zur Herstellung der durh das E vom 15. November 1890 genehmigten Nebenbahnen und eine Propofition, etreten die Be- willigung von Mitteln behufs Vollendung der Vorarbeiten für die in Ausficht genommene Steuerreform. In dieser Propósition witd Ihnen eine nähere Mittheilung über den dermaligen Stand der Steuer- reformfráge „gemacht werden, und ferner * wird Jhnen demnächst ‘eine Denkschrift üder- die Ziele und die Richtung der leßteren zugehen.
In dem Hauptvoranschlage für S IRLIRZ werden Sie -möglichft reichlihe Mittel für Zwecke der Landwirthshaft und Gewerbe, sowie eine namhafte Summe zur Regelung und Aufbesserung der Beaniten- gebalte eingestellt finden. Was diese leßteren angeht, fo wird Ihnen eine besondere Vorlage zugeben, welher das System des Vorrückens nah Dienstaltereftufen zu Grunde lieut.
In theilweiser Erfüllung der ständischerseits geäußerten Wünsche wegen anderweiter Organisation der’ obersten Staatébehörde babe Jch Mich in Rücksicht auf die umfongreiten; Arbeiten, welche die Ein- führung des au von Mir im Interesse der nationalen Einigung freudig begrüßten Bürgerlichen Geseßbuhs erfordert, veranlaßt ge- sehen, schon jet die Justizverwaltung durch Bestellung eines be- fonderen verantwortlihen Vorstandes von der Verwaltung des Innern zu’ trennen; sobald jene Arbeiten ihren Abshluúuß gefunden baben, wird es an der Zeit sein, weitere Aenderungen bezüglih der Vertheilung der Geschäfte in Betracht zu ziehen.
Unter der Versicherung Meines steten landesherrlihen Woßl- wollers late Jh Sie nunmehr ein, an Jhre Arbeiten heranzutreten.
I erhoffe vòôu denselben reihen Segen für Land und Volk.
Sachsen-Weimar Eisenach.
Der Landtag verwies in seiner Sizung vom 9. d, M. die Vorlage, betreffend die Vorbereitungsarbeiten für die Einführung des Bürgerlichen Geseßbuchs und seiner Nebengescße, an den Finanzaueshuß, da es sih zunächst um die Deckung der Kosten handelt. Bei der Berathung wurde die Bildung eines Verwaltungsgerichtshofes für die thüringishen Staaten, ferner eine Revision des Wasserrehts und der Bestimmungen über die ulammen- lègung von Grundstücken angeregt. Eine Vorlage der Regierung, den Zuzug zu den Lehrerbildungsanjialten durch Gewährung von Stipendien an Seminarisien und Seminaraspi- ranten im Betrage von 6750 #6- in den Jahren 1897 und 1898 zu steigern, wurde demsclben Ausschusse über1oiesen, ebenso die Vorlage, welche 44 000 Æ zu einmaliger Unterstüßung bedürftiger Gemeinden bei Shulbauten verlangt.
Sachsen- Meiningen.
Der Landtag hat in seiner vorgestrigen Sizung den Volksschul-Et at mit einer Mehrbewilligung von 17 500 4( und den Etat der Finanzverwaltung mit rund 687 000 4/4 genehmigt.
Hamburg.
Der Senat hat der Bürgerschaft einen Antrag, be- trefsend die ‘Ratifikation des Staatsvertrages mit Preußen über die Korrektion der Untere1be, zugehen lasse, worin außer anderen Beträgen auch 1530000 Æ( für die Herstellung eines Leitdämmes in der Elbe vor dem Altonaer dosen gefordert werden. Die Stadt Altona hat nah Fertig- telluig des Dammes 860 000: #6 zurückzuzahlen.
Oesterreih-Ungarn.
Das ungarische Unterhaus seßte gestern die Berathung über das Budget des Handels-Ministeriums fort. Der Handels-Minifter Daniel widerlegte im Laufe der Debatte die Behauptung der Opposition, Ungarn habe fich seines Selbstbestimmungsrehts Oefsterreih gegenüber begeben.
Z “den Antrag, in |
élbitändigen und gleihberechtigten
as Sinken des Gerreidepreiieg könne niht dem Zoll- und C ROiE ugei@riebyn denn während die Getreidepreise in Ungarn um 40 hjsz 50 Proz. gesunken seien, betrage der Preisrücckgang in Eng: land, wo doch kein solhes Bündniß bestehe, roz. Jn Beantwortung einer Anfrage über die Gefahr der Ein chleppung der Pest aus Jadien, protestierte der Minister des In Perczel gegen die Verbreitung fals Ü nd T e E bieten eingeführt worden sei. “AUe Pro en, welhe
äre in Berührung gekommen, seien dô nen“
i Frankreich. Die Armee-Kommission der Deputirtenkammer genehmigte gestern den Antrag des Deputirten Le Héris sé auf Bildung von Kompagnien radfahrender Kombattanten. : Kreuzer „Admiral Charner“ ist geftern Nach: mittag von “Toulon nach Kanea abgegangen.
Jtalien.
Der Admiral Canevaro haîte gestern, wie „W. T. Y“ meldet, mit dem Marine-Minister Brin und dem“Minister des Auswärtigen Visconti Venosta cine Unterredung und
wird sich alsbald nah Neapel begeben, um den Ober ehl
über die erste Division des Geshwaders zu übernehmen,
welches sih bereit halten soll, erforderlihen Falls na ‘Kreta
abzugehen. : Türkei.
Die „Times“ meldet aus Konstantinopel vom 9. d. M. daß die Pforte ihre Botscháfter telegraphisch angewiesen habe, bei den Mächt én ernstliche Vorstellungen, betréffs der ‘Lage auf Krèta zu erheben und namentli deren Aufmerksamkeit auf die Haltung Griechenlands zu lenken. *-
Die Versuche der Abgesandten des Sultans, Kara- rae Pasha und Mavrogeny Pascha, die
atriarhen-Krisis abzuwenden, find, dem „W. T. B.“ ufolge, vergeblih geblieben. Die Synode und der Laienrath aben einstimmig das Ultimatum gestellt, daß der Patriarch entweder die antikanonishen Beschlüsse zurücknehme- oder demissioniere. Der Patriarh hat darauf seine Entlaf)ung qe- even. Der Bischof von Ephesus ist zum Locumtenens ernannt worden.
Die „Agence Havas“ meldet aus Kanea von gestern, daß si in der Lage nichts geändert habe. Die Ruhe dauere fort, alle Flüchtlinge seien an Land zurückgekehrt. Das Verhalten der türkiswen Behörden sei tadellos. "Die Haltung der grichishen Schiffe, von denen man argwohne, daß sie mit den Aufständischen im Einvernehmen seien, erwecke cinige Mem ugu, / ;
Dem „Reuter’shen Bureau“ zufolge wären in Kisamo und Kastel i (Kreta) 23 Mohamedaner niedergemegzelt ‘worden.
__ Der „Times“ wird aus Kanea von gestern gemeldet, die Lage in Herakleion habe sih plöglih zum Schlimmeren gewandt. Die Mohamedaner hätten begonnen, die christlichen Häuser aufzubrechen und zu plündern ; auch verhinderten sie die Abreise vón Flüchtlingen auf dem Seewege. E
Griechenland.
Die griechische Regierung hat, wie „W. T. B.“ aus Athen meldet, an die Mächte eine Note gerichtet mit der Erklärung: Griechenland könne den Ereignissen in Kreta nicht als einfacher Zuschauer gegenüberstehen wegen seiner Pflicht gegen die Christen und seiner Gefühle für eine bluts- und gläubensverwandte Bevölkerung:
_Der Prinz Georg begab sih, wie die „Agence Havas“ berichtet, gestern auf Befehl des Königs in das Marine- Ministerium, um das Kommando über eine Torpedoboot-Flottille zu übernehmen. Der Prinz wurde bei dieser Gelegenheit Gegensiand von Kundgebungen seitens der in Athen iveilenden Kreter. Abends 101/57 Uhr trat der Me A Höchstwelcher vorher der Messe und einem Dankgottesdienste beigewohnt hatte, seine Abreise an. Jm _ Augenblick seiner Abfahrt brachte eine ungeheure Menschenmenge unter Tüchershwenken und Hochrufen auf Kreta dem Prinzen eine begeisterte Huldigung dar.“ Der Prinz Geor g- hatte mit dem König, dem Kron- prinzen und. dem Prinzen Nikolaus in einem Wagen Las genommen. Die Königin erschien weinend an einem
enster des crsten Stockdwetrks des Schlosses. Der König stand aufrecht im Wagen, der sich mit Mühe einen Weg durch die Siraßen bahnen mußte; und den die Menge bis zum Bahnhof begleitete. Dieselben begeisterten Scenen wiederholten sich im Piräus. Bei ter Ein- \hiffung gab die Menge Hunderte von Schüssen ab. Um Mitternacht brachte die Bevölkèrung dem König unter den
enstern des Schlosses begeisterte Huldigungen dar. Eine
haar von Studenten durchzog die Straßen unter dem Gesange pairiotischer ‘Lieder. e früh um 2 Uhr hat die Flottille die Anker gelichtet; fle wird von der mit Lebens- mitteln beladenen Königlihen Yacht „Sphakteria““ begleitet. — Die Königin vertzeilte gesiern Nachmittag auf einer Fahrt durch Piräus Unterstüßungen an die flüchtigen Kreter.
In der Deputirtenkammer richtete der Deputirte Jschomachos an den Minister-Präsidenten die An- frage, ob es wahr sei, daß eine Flottille von Torpedobooten unter dem Kommando des Prinzen Georg abgegangen und mit welchen Befchlen dies gi schehen sei. Der Minister-Präfidert Delyannis erwiderte, er könne nicht mittheilen, mit welchen Ordres die Flottille versehen sei. Der Deputirte Ralli richtete die Anfrage an die Negierung, ob die Nachricht wahr sci,/ daß die Botschafter der Mächte in Konstantinopel die Türken ver- hinderten, Truppen nach Kreta zu senden. Der Minister- Präsident Delyannis erklärte hierauf : er besiße keine amt- lihe Nachricht hierüber, aber Griechenland, und in jedem Falle die Regierung, habe eine aao bereits getroffen. Die Erklärung des Minister - Präsidentcn wurde mit {lebhafter Er- régung aufgenommen. Die Sizung wurde sodann geschlossen.
Amerika. In der gemeinsamen Sigzung des Senats und des Repräsentantenhauses wurde, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, gestern" Mac Kinley offiziell zum
„erwählten Präsidenten der Vereinigten- Staaten und: Hobart
zum Vize-Präfidenten proklamiert: Im Senat og Morgan gestern die Bill, betreffend
den Nicaragua-Kanal, zurück und theilte gleichzeitig mit, er werde diefelbe in der außerordentlichen Session i Früh jahr wieder einbringen. :
ind ndelsbündniß j Jeil N dasselbe cinen Vercd J Faltorn
; getrieben wird.
in Madrid eingetroffene Privatdepeshe aus Manil il V Æ der Jusel Ne gros eine Shudr Aufsändischer A t, dab f st von 100 Todten geschlagen worden fei. Die spanischen Truppen hätten keinerlei rlufte. gehabt.
Afrika.
- Agenzia Stefani“ wird aus Biscia von vor- i Abend getmel det, daß die Besaßung von Kassala am 6. d. M. ausgerückt sei und Abu Gamel bescyt habe. Dieselbe habe Befehl gehabt, mit dem Feinde, welcher auf dem Rücfzug begriffen sei, 1n Fühlung zu bleiben und etwaige Nachzügler gefangen zu nehmen. Die Derwische seien über den Atbara nah El- Fascher zurückgegangen. Der General Vigano habe die Auflösung der Operalionskolonne befohlen. Die dazu gehörigen ruppen e sollten am 15. Februar wieder in ihren Standpläßen ein. : i
Nach Meldungen von der Benadir-Küste ist der außer- ordentliche Königlihe Kommissar der Benadir - Küste, Marine- Kapitän Sorrentino, am 26. Januar an Bord der „Elba“ in Mogdischu eingetroffen. Jn der Kolonie herrsche voll- ständige Ruhe. Alle Leichen der umgekommenen Theilnehmer an der Expedition Cechi seien nunmehr aufgefunden und feierlih beerdigt worden. Bei einer in das Jnnere des Landes unternommenen Rekognoscierung sei das Land in normalem
ustande befunden worden. Auch die Volksstämme in der iaedend von Merka hâtten sich den italienischen Behörden unterworfen. f
Aus Prätoria wird dem „Reuter'shen Bureau“ be- rihtei, daß der ausführende Nath über die von der Chartered Company wegen des Jameson’shen Ein- falls zu fordernde Entshädigungssumme Beschluß gefaßt habe. Eine amtlihe Mittheilung über den festgestellten Be- trag sei noch nit erfolgt; einem Blatte zufolge folle sich der- selbe auf 1100000 Pfd. Sterl. belaufen.
Die Royal Niger Company hat von ihrem Gouverneur Sir G. Taubman-Goldte eine Depesche erhalten, wonach die Expeditionstruppen Bida eingenommen und den Wohn- si des Emirs von Nupe beseßt haben.
Das „Reutershe Bureau“ berichtet aus Bida vom
96. Januar: Der Kampf mit der Armee der Fullahs, welcher heute statifänd, währte vom Morgengrauen bis zur Dunkelheit. Der Feind, 30 000 Mann stark, hielt den Bergrücken zwischen dem britishen Lager und der Stadt Bida beseßt und hatte starke Abtheilungen um die Flügel der britischen Stellung herum vorgeschoben, um die Artillerie im Rücken anzugreifen. Um 10 Uhr Vormittags unternahmen die britishen Truppen unter Gewehrfeuer einen kräftigen Vorstoß bis an den Bergrükeni und trieben den Féind auf die Stadt zurück. Jn- wishen hatten die zurückgebliebenen Truppen ein Carré ge- dildet. Der Feind griff troß seiner shweren Verluste wieder- holt an, ohne day cs ihm gelungen wäre, an das Carré heranzukommen. “Gegen 2 Uhr Nachmittags eröffneten die A p das E und fügten dem Feinde {were Verluste zu. Die Fullahs begannen sih nun allmählih M Tae en, feuerten jédoh noch beständig bis zum Eintritt der Dunkelheit. Auf britisher Seite wurde cin Lieutenant getödtet.
haltung einer Versammlung Kulturodlkera, selbt geges Rußland, Worte über ber eri Lügow! Die r über den Prozeß Lee ert - ! effflichen
führungen des Staats 6 Des igen Amts haben voll- ständige Klarheit g en darüber, daß er und die sh nicht anders helfen Fonnten, als die Gerichte. Unerklärt bleibt nur, daß das Auswärtige Amt 5 Polizei gegenüber ohnmähtig gewesen i Graf Caprivi ühnen Griff versucht , aber er sheitert des damaligen Ministers des Innern. prozeßordnung dürfen Beamte ihr wenn dies gegen die Ordn und Reiches is. von diesen § 53 das Zeugniß der Verfafser des Arti s wurde aufgefordert, die Erlaubniß des Polizei-Präsidenten einzuholen.
von Windheim hat ihm diese Erlaubniß nicht gegeben. Später at von Taush den Namen genannt. Das if ein unerbörter Miß- rauh des § 53. Ih möchte wissen, ob erft die Jnter- vention der Staatsregierung, speziel des Ministers des Innern, nothwendig war, um Herrn von Windheim zu über- zeugen, daß § 53 hier nicht flag greife. Müssen wir da niht miß- trauisch sein bei der Bewilligung von Mitteln für die Polizei? Worin wird die Reform der politischen Polizei bestehen? Der Minister hat die Schäden bei der Organisation der politishen Polizei anerkannt. Das Volk will wissen, welche Reformen der Minister einzuführen pte s Ich wünsche, daß die Kommission, von der er spra, diese ufgabe bald Iöôse.
on nahm der Minister des Jnnern Freiherr von der Recke das Wort, dessen Rede morgen im Wortlaut nach- getragen werden wird.
Nr. 5 des „Centralblatts für das Deutsche Reid“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 5. Februar, folgenden Inhalt: 1) Konsulat-Wesen: Ernennung ; — Entlafsungen; — Einziehung eines Vize-Konsulats; — Exequatur-Ertheilung. — 2) Polizei-Wesen: Auêweisung von Ausländern aus dem NReichsgebiet.
Nr. 5 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts“", heraus- egeben im Faun der éffentlihen Arbeiten, vom 4. Februar, hat folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlihen Arbeiten : vom 29. Januar 1897, betreffend Meldung und Untersuchung von Unfällen auf Kleinbahnen; vom 30. Januar 1897, betreffend Anträge auf anderweite Abgrenzung der bestehenden Verwaltungsbezirke; vom 23. Februar 1897, betreffend Beadhtung der im Eisenbahn - Ver- ordnungs- Blatt und Eisenbahn-Nacrichten-Blatte veröffentlichten Erlasse. — Nachrichten.
Nr. 6 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, heraus- gegen im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 6. Februar, at folgenden Inhalt: Amiliches: Dienst:-Nachrihten. — Nichtamtliches: Die Preisbewerbung für den. Neubau der Hochschule für die bildenden Künste und der Hochshule für Musik in Berlin. 111. (Fortsezung.) — Die Wasserstraßen in Uruguay. (S{hluß.) Ein Proportionsgeseßz der antiken Baukunst. — Geheimer Baurath Krancke }. — WVer- mischtes: Zurückforderung der Baumeister-Probearbeiten. — Preis- bewerbung um Entwürfe für ten Neubau der Bergschule in Bochum. — Arcäologischer Kongreß in Athen. — Begriff der Elastizität. — Elektrishe Untergrundbahn in Budapest. — Bücherschau.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sigungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten Beilage.
— Jn der heutigen (1783.) Sißung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. von Boetticher beiwohnte, nahm vor Eintritt in die Tages- ordnung das Wort der
Präfident Freiherr von Buol: Seine Majestät der Kaiser haben dem Reichstage vier eigenhändige Darstellungen über den Stand inébesondere der Neubauten ter Marinen Deutschlands, Frankreihs, Rußlands, Amerikas und Japans überwiesen. Jh habe die Darstellungen im Kuppelraum der Wandel- halle zur Ansicht aufstellen lassen, um ihnen später cine definitive Vestimmung zu geben. Ih werde Seiner Majestät dem Kaiser im Namen des Reichstages für diese Uebermittelungen den Dank des Hauses ausfprechen.
Das Haus seßte darauf die atn Donnerstag, den 4. d. M., abgebrochene Berathung über -den Antrag der Abgg. Auer u. Genossen (Soz.) wegen des Achtstundentages fort.
Bis zum Schlusse des Blattes nahmen die Abgg. von Puttkamer-Plauth (d. kons.), Hüpeden (b. k. D) und Dr. Freiherr von Hertling (Zentr.) das Wort.
— Das Haus der Abgeordneten ertheilte in der heutigen (30,) Sißung, in welher der Minister des Jnnern reiherr von der Recke zugegen war, zunächst dem Prä- ldenten des Hauses die Ermächtigung, dem Präsidenten des Staats-Ministeriums, Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe ur Feier seiner goldenen Hochzeit die Glückwünsche des Hauses arzubringen, und seßte dann die zweite Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts - Etats für 1897/98 bei
Tit. 1 der Ausgaben des Etats des Ministeriums des
Innern (Gehalt des Ministers) fort. : i L EO (Zentr.): Der Minister hat auf die gestrige Crage des Abg. Nadbyl, wie er sich nah Erlaß des Urtheils des ber-Verwaltungsgerichts in der Vereins- und Versammlungsfrage verhalten wird, nit geantwortet. Eine großpolnisde Agitation exiftiert bei uns în Oberschlesien nit, auch keine Verbindung der Vereine mit galizishen Vereinen. Der Minister wird uns durch seine Schreckzespenster nicht graulich machen. Die F uns in Dberschlesien hat ledigli die Regierung veranlaßt. Schon Bismardck hat damit kein Glüdck gehabt. Wenn -eîine Fung eine Nationalität unterdrückt, \o tastet sie eine göttliche Einichtung an; das ist nicht riftlih. Die Polen haben durchaus keine Veranlassung, mit der preußischen Verwaltung so zufri-den zu sein, wie Herr von Heyde- rand es glaubt. Die Regierung sollte den bisherigen Weg verlassen. Abg. Rickert (fr. Vgg.): Die Frage, wer ein nationalgesinnter unn ist, ift im deutschen Parlament sehr rals, Die «Forddeutshe Allgemeine Zeitung“ brachte neulich c j orwärte* ükterncmmenen vortrefflihen Artikel, welcher dar- gte, was für ein Unfug heute mit dem Worte „national“ „Antinational* sind sckon ganz andere ute genannt worden. Die (use Tagilierana , das anten des Bundes der Landwirthe, hat die Regierung als maeenaristisch und vaterlandslos bezeichnet; Herr von Heereman nag sih damit trôsten. Solange das Ober-Verwaltungsgeribt noch R widersprochen hat, sollte die Regierung sich an das erste Urtheil auf Gerichts halten. ‘In Preußish-Stargard st eine Versammlung wu worden, in S§weß nit, obwohl hier nur polnisch gesprochen rde, Würden wir das Deutsche zur Vorbedingung für die Ab-
nen auch vom
Arbeiterbewegung.
Aus Hamburg wird dem „Wolff’shen Bureau“ über die Ent- wickelung der Arbeiterverhältnisse nah der Beendigung des Hafenarbeiterausslandes weiter berihtet: Der Senat hat ‘in seiner gestrigen Sißung im Hinblick auf seinen Beschluß vom 18. De- zember v. J. sowie auf die von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern mehriîach geäußerten Wünsche beschlossen, eine Kommission einzuseßken mit dem Auftrage, die Lohnverhält- nisse und Arbeitsbedingungen der Hamburger Hafenarbeiter und verwandten Gewerbe eingehend zu prüfen und sodann ‘durch Ver- handlung mit den Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Beseitigung der bei der Prüfung sich ergebenden Mißstände zu veranlassen. Die erforderlihen Anträge sind an den Senat zu richten. Die Kom- mission besteht aus den Senatoren O’*&Swald, Ad. Herß und Holthusen. — Der „Voss. Ztg.“ wird ferner gemeldet: Nach amt- liter Angabe sind nur 300 fremde Hilféarbeiter noch in Daun ihre Zahl betrug während des Ausftands bis zu 1600 Personen. Die fort- geseßt herrs aide milde Witterung verstärkt das Eistreiben auf der
lbe und erschwert die Hafenarbeit. Der Senat berathshlagt mit den Nhedern über die Hafenverhältnisse und die Ernennung des Hafen- Inspektors. Eine Abordnung der Arbeiter verlangte bisher ver- geblih die Zuziehung ihrer Vertreter zur Berathung.
Aus Elberfeld wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Der A u s- s]stand in der Kattundruckerei von Schlieper u. Baum ist {on wieder beendet. 83 jugendlihe Arbeiter hatten am Sonnabend die Arbeit niedergelegt, weil sie mit der von der Firma angeordneten Zwangssparkasse nicht einverstanden waren. Von den Ausständigen haben am Montag 30 und weitere 45 am Dienstag Morgen die Arbeit wieder aufgenommen. Die übrigen 8 sind von den Jn- habern der Firma als entlafsen erklärt worden. Die Zwangssparkasse ist nah dem Muster des Bergischen Fabrikantenvereins in Rem- \heid eingerihtet worden, das der Regierungs-Präfident in Düsseldorf den Fabrikanten zur Einjührung E hat. (Vgl. Nr. 34 d. Bl.) Nach den Bestimmungen müssen Arbeiter im Alter von 16 Jahren 1 4, 17 Jahren 1,20 Æ, 18 Jahren 1,40 4, 19 Jahren 1,60 4, 20 Jahren 1,80 4 und 21 bis 25 Jahren 2 & alle vierzehn Tage yom Lohn in Abzug bringen und auf der Sparkaffe zinsbar anlegen lassen. Die freie Verfügung über das Sparkassenbuch bekommt der Sparer mit Beendigung des 25. Lebensjahres oder bei Aus- tritt aus der Beschäftigung bei Schlieper u. Baum. Ferner kann der Sparer darüber verfügen bei Gründung eines eigenen Haus- standes oder bei Ableistung feiner Militärdienstpflicht, jedoch mit der Maßgabe, daß bei Gründung eines Hausflandes nur ein Betrag bis zur Hälfte des Gesammtguthabens erhoben wird und während der Leistung der Dienstpfliht der entnommene Betrag im Laufe eines Jahres ‘1/6 des Gesammtguthabens ‘niht überschreitet. Jn allen andern Fällen bedarf der Sparer zur Entnahme feines Guthabens oder eines: Theiles unter der Mittbeilung des Zwecks der Verwendung der Zustimmung eines der Theilhaber der Firma.
In Weißen fels?hat am Dienstag, der „Mgdb. Ztg." zufolge, eine weitere Einstellung autständiger - Arbeiter in den Schub: fabriken stattgefunden. Der Ausstand kann der Hauptsahe nah als beendet betrahtet werden. Die zugestandenecn Lohnerhöhungen belaufen sich im Durhschnitt auf 44% gegen früher. 75 Zwicker sind aus Weißenfels abgereist und haben anderwärts-Stellung ge- funden. (Vgl. Nr. 32 d. Bl.) :
In Mühlhausen i. Th. haben nah demselben Blatt die rößeren Fabrikanten der Strickwaarenbranhe \ih vereinigt, um fi rbeiterfragen e O. Z
ier in Berlin fanden am Dienstag fünf Versammlungen von Konfektionsarbeitern ftatt, in welchen gleihlautende Resolutionen im Sinne der vorjährigen Arbeiterforderungen angenommen wurden.
Kunst und Wissenschaft.
: Die 18, Jahresversammlung der Balneologischen Gesellschaft wird vom 11. bis 15. März in Berlin unter dem B des Geheimen Medizinal-Raths; Professors Lieb mit olgender Tage8ordnung abgehalten werden: Donnerstag, 11. März, Abends 6 Uhr, Professor Lafsar: Vorführung dermatologisher Pro- jektionebilder im Hörsaal Karlstr. 19; Abends 8 Uhr, Professor Neifser-Breslau: Die spezifische Behandlung und Balneotherapie im Hörfaal des Pharmakologishen Instituts (Dorotheenstr. 34 a); Qrctas, 12. März, Vormittags 11 Ubr : Besichtigung des Hygienischen Es und des HygienisGen Museums (Klofterstr. 36), unter ührung des Professors Rubner; Abends 7 Uhr: Sitzung. Die olgenden Tage find wesentlih für wissenshaftlihe Vorträge bestimmt. ie Siyungen beginnen Vormitiags 10 Uhr im Hörsaal des Pharma- kfologishen Juftituts. '
Verdingungen im Auslande.
Norwegen.
3. März, 7 Uhr Abends. Staatsbahnen : Lieferung von 4 Passa- gier-Logierwagen für {male Spur. Angebote in ges{lossenem Brief- umshlag mit dér Aufschrift „Passagervogne“ (Pafsagierwagen) werden im Expeditionskomtor der Verwaltung der Staatsbahnen, Jernbanetorvet 8/9, Chriftiania, entgegengenommen. Zeichnungen und Bedingungen im Komtor des Direktors der Maschinenabthei- . lung ebenda.
10. März, 7 Uhr Abends. Staatsbahnen : Lieferung von 345 Wagenprefenninger. Angebote in geshlofsenem Briefumschlage mit der Aufschrift „Presenninger“ werden im Expeditionskomtor der Verwaltung der Staatsbahnen, Jernbanetorvet. 8/9, Chriftiania, entgegengenommen. Bedingungen im Komtor des Direktors der Maschinen-Abtheilung ebenda.
Egypten.
15. März, Vormittags. Direktor der Polizei - Magazine in Boulac: Folgende Lieferungen : Bekleidungsgegenstände und Tressen, Veberrôöcke, Schuhe, Stoffstreifen, Stall- und Sattler-Artikel. Näheres im Rechnungsamt des Ministeriums des Innern täglich von 10 bis 1 Uhr mit Ausnahme Freitags und der Festtage.
Theater und Musik,
Konzerte.
Der Klaviervirtuose Herr Karel Textor aus dem Haag, der auf seinen Kunstreifen {on vor zwei Jahren Berlin besuhte, gab am Dienstag im Saal Bechstein ein Konzert, welches er mit Beethoven's Es-dur-Sonate (op. 81) eröffnete. Unter Franz Kullak's Leitung ausgebildet, ließ er die Vorzüge der Lehrmethode dieses Meisters niht nur in der Tiefe des Verständnifses, sondern au in der Kraft des Anschlags und in der ftets siheren Ueberwindung aller tehnischen Schwierigkeiten erkennen: Eigenschaften, die auh in einem fehr anmuthigen „Liebeslied“ von Kullak, in iècen von Brahms, iszt, Chopin und einer
ugabe („Wiegenlied“ von Kjerulf) vortreffliß zur Geltung kamen.
ie Mezzosopranistin Fräulein Marie Bluhm, die dur ihre künft- lerishen Leistungen hier bereits vortheilhaft bekannt ist, unterftüßte das Konzert dur den wohlgelungenen b mehrerer Lieder von Schubert und Schumann sowie vier Volkslieder, die von Dr. H. Reimann trefflich bearbeitet waren und denen die Sängerin Reimaun's „Rötchen, wollen wir tanzen ?* hinzvfügte. Beiden Vortragenden spendete das zahlrei erschienene Publikum reiche ela gelingen,
Der Klavier-Abend der Frau Scherres-Friecdenthal, welcher gestern im Saal der Sing-Akademie stattfand, verlief auf das glänzendste. Die als Virtuosin ersten Ranges hier bekannte und geschäßte Künstlerin beberrshte vollkommen die in der Beethoven'schen Sonate op. 81 und in der großen C-dur. Phantasie von Schumann dargebotenen Schwierigkeiten; zu der glänzenden Technik gesellten sih eingehendes musikalishes Verständniß und eine fein schattierende Ausdrucksweise. Die Grazie ihres Spiels und ihre Virtuosität kamen noh in kleineren Piècen von Scarlatti, Chopin, Schubert, Liszt, Moszkowski, E. E. Taubert und Anderen aufs wirksamste zur Geltung und fanden bei den zahlreiden Hörern verdiente Anerkennung. — Des gestrigen populären Konzerts des Philharmonischen Orchesters . unter Franz Mannstaedt's Leitung ist deswegen Erwähnung zu thun, weil es besonders interessante musikalische Genüsse darbot. In erster Linie stand das Klavier- Konzert des jugendlichen, begabten Komponisten W. Stenhammer, das als sein erstes Werk bereits früher in einem der großen Philharmonischen Konzerte von ihm selbst vorgetragen wurde. Fehlt es der Kom- position auch an Selbständigkeit des Stils, der noch zwishen Men- delésohn und Chopin s{chwankt, fo ist doch in den beiden ersten Säßen piel Lobenswerthes enthalten, während das Adagio und der Schluß- saß manche Längen aufzuweisen haben. Frau Vita Gerhardt trug das Werk korrekt und mit Ausdruck vor und bewährte sh auch als tüchtige Pianistin in der mit Herrn Anton Witek gespielten „Kreuzer-Sonate“ von Beethoven. Den Schluß des Abends bildete Beetho ven's V-dur-Symphonie.
Im Königlichen Opernhause findet mergen der 7. Sym- phonie-Abend der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister Weingartner?’s Leitung ftatt. Das Programm enthält das Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ und das „Siegfried - Idyll“ von Richard agner, die Symphonie Es-dur von Bruckner und die 6. Symphonie (pastorale) von Beethoven. Die öffentliche Hauptprobe findet an demselben Tage, Mittags 12 Uhr, statt. Sämmtlihe Sigßpläße zum Konzert sind vergriffen; Stehpläße zu 1 4 und Eintrittskarten zur Hauptprobe zu 2 und 1 # sind bei Bote u. Bock und an der Kasse des Opernhauses von 11 Uhr Vor- mittags an zu haben. y
Im Ls Schauspielhause wird morgen Guftav Freytag's Lustspiel „Die Journalisten® in folgender Daehuy ge- geben: Oberst Berg: Herr Klein; Jda: Fräulein von Maybburg ; Adelheid Runeck: Fräulein Lindner; Senden: Herr Purschian; Pro- fessor Oldendorf: Herr Ludwig; Konrad Bolz: Herr Keßler; Bell- maus: Herr Herßer; Shmock: Herr Vollmer; Piepenbrink: Herr Oberländer; Lotte: Frau Schramm.
ZumBestender Obdachlosen, der „Jugendhilfe" des Vereins „Dienst an Arbeitslosen 2c.“ wird am Montag, den 1. März, Abends 75 Uhr, in der Gnaden-Kirche (im Invalidenpark) ein Kirchen - konzert veranstaltet, bei dem der unter Leitung des Professors Kosleck stehende Bläserbund, die Oratoriensängerin Henriette Liebert, ale Agneta Eckhoff, der Organist Rückert und der Violoncellift Max Schulz mitwirken werden. Karten zu 3, 2 und 1 4 sind bei Bote und Bock, Leipzigerstraße 37, käuflich.
Mannigfaltiges.
Das Kön iglihe Polizei-Präsidium bringt zur öfent- lichen Kenntniß, daß die in der Wilmsstraße neu erbaute Feuer- wache am 16. d. M. von der Feuerwehr übernommen und von einem Löschzuge bezogen werden wird. Dieselbe erhält die Bezeichnung eZugwache 11“. Vom gleihen Tage ab erhält die Zugwache 4 (Memelerstraße 39) die Bezeichnung „Zugwache 7“, die Zugwache 7 Ee Dergariina e 66) die Bezeihnung „Zügwache 8“, die Zug- wache 11 (Mauerstraße 15a.) die Bezeihnung „Zugwache 19“.
Aus einer vergleihenden Zusammenftellung des König-
lichen Polizei-Präsidiums über die Personenbeförderun g auf der Stadtbahn, den Straßenbahnen und Omnibuslinien