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zuzuschreiben, daß die Ratenzahlungen den SGU autet sowie die Beträge, welche in der ersten Geschäftsperiode an Miethe und ftatutenmäßigem Abtrag fällig wurden, glatt eingingen. Es i} unter en Genossen ein Wetteifer entstanden, an den Lohnzahlungstagen möglichst viel einzulegen, und an dem kleinen Zinsengewinn haben sie fihilich Freude. Das Sparbuch is} somit ein fleißiger Helfer in der Vercinsthätigkeit geworden.
Noch einem Uebelstande galt es abzuhelfen. Für die meisten der Genoffen betrug nämlich der Weg zur Arbeitsstätte im Mittel 15 Minuten. Die einstündige Mittagspause wurde also durch den Hin- und NREweg halb aufgebrauht, und für Essen und Ruhe blieben knapp 30 Minuten. Namentlih an heißen Tagen kamen die Leute gar niht zu einer rihtigen Erquickung, so daß mancher der Genoffen \sich lieber das Efsen zur Fabrik bringen ließ, als daß er zu Tische nah Hause gegangen wäre. Das war ein entschiedener Uebel- stand. Für das ganze Familienleben im Arbeiterhause ist es von höchster Bedeutung, daß der Mann mit Frau und Kindern die Mahl- zeit gemeinsam einnimmt. Auch für ihn selbs is diese Be- rübrung mit der Familie und das Behagen des eigenen Tisches inmitten der Angcehörigen die Le Wohlthat ; e übt beffer, als irgend etwas Anderes, eine Gegenwirkung gegen ie körperliche und geistige Abspannung, welche in den langen Stunden einförmiger Fabrikarbeit den Menschen überkommt. So beschloß denn der Verein, jenem Uebelstande durch Ausstattung seiner Mit- glieder mit Fahrrädern ‘abzuhelfen, fofern sie darum ersuchten. Das Fahrrad bleibt so lange Zubehör des Hauses, bis der Kaufpreis dur allmählihe Abzablung getilgt ist; dann gebt es in das Eigenthum des Genoffen über. Für die ordnungsmäßige Inftandhaltung des Rades hat von vornherein der Genofie zu sorgen. Die Abzahlung stellt sich auf mindestens 1 A in jeder Woche; die Zwischenzinsen irägt der Verein. Im Ganzen hat der Genoffe als Preis für ein festes Nad an die Genoffenschaft 150 A zu ent- richten. — Den Zweck, zu dem die Räder beschafft worden find, erfüllen fie vollkommen. Die Leute legen auf ibnen den Weg von und nach der Arbeitsftelle jeßt in einem Viertel der früher er- forderten Zeit zurück sodaß sie am Morgen- und Abendweg zusammen mindeftens eine gute halbe Stunde sparen, kommen wesentli frischer an und haben ausreihende Zeit für das Mittagëmahl: das alles für nicht ganz 15 4 täglihe Abzahlung, die nah 3 Jahren aufhört.
Uebershlägt man alle den Arbeitern aus der Wirksamkeit des Spar- und Bauvereins zu Blumenthal erwahsenden Vortheile, be- denkt man, daß dieser viel zur Abhilfe von Uebelständen in der Arbeiterwohnungéfrage beigetragen hat, dann wird es klar, daß eine folie Genoffenschaft auch das Woblwollen der Besitzenden verdient. Es ift das Verdienst des Landraths Berthold zu Blumenthal, in defsen Händen die Leitung der Geschäfte liegt, nahdem die Invaliditäts- und Altersversiherungäanstalt Hannover in dankens- werther Weise dur Gewährung der erforderlihen Mittel die Grundlage für ein planmäßiges Vorgehen geschaffen batte, durch Zusammenwirken mit den Arbeitecn in jenem industriellen Bezirk die Arbeiterwohnungsfrage- gelöst und dur die That gezeigt zu haben, wie diese wichtige Angelegenheit mit Erfolg in Angriff genommen und was überhaupt auf dem Gebiet der Woblfahrtépflege geleistet werden kann. Mit großer Freude zu begrüßen wäre es, wenn nocch mehr, als es bis jeßt der Fall gewesen ift, Wohlhabende, Arbeitgeber, die nicht selbff# Wohnungen für ihre Arbeiter errichten können, ferner Mitglieder der hôheren Gesell schafts- klassen und Arbeiter fich für ähnli&e Unternehmungen interessierten.
Unentgeltliher Handarbeitsunterriht für Fabrikarbeiterinnen.
Die Ausbildung der Fabrikarbeiterinnen in den für das Hauswesen nöthigslen Handarbeiten is für deren Beruf und für den Wob!lstand der Arbeiterfamilien von der allergrößten Be- deutung. Von dieser Ueberzeugung geleitet, hat der Aachener Verein für Volkêwohlfahrt unter Mitwirkung der Stadt Aachen, wie {hon in Nr. 32 d. Bl. kurz mitgetheilt worden ist, vier öôffentlihe Handarbeits\ch{Gulen in öffentlihen Schulen errichtet, die am Sonntag, den 8. November v. I., eröffnet worden sind und jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr Vormittags stattfinden. In 7 Wochen ihres Bestehens i die Zahl der Mädchen, die am unentgeltlichen Handarbeitsunterriht theilnehmen, auf mebr als 490 gestiegen, was um fo mehr in Betracht kommt, als {on nahezu 600 andere Mädchen seit längerer Zeit an Näh- und FlidÆfursen, die in klôsterlihen Genossenschaften Sonntags Nach- mittags abgehalten werden, theilnehmen. Diese neuen Sonntagê- Vormittags - Handarbeits{huken sind von dem Aachener Verein für Volkêwohlfahrt unter Mitwirkung der Stadt in der Weise gegründet worden, daß die Stadt die Lokale (Schulräume) zur Verfügung stellt und die Lehrerinnen (mit 120 Æ jährli für 2 Stunden von 10 bis 12 Uhr wöchentlih) besoldet, während der Verein für Volkswobl- fahrt die übrigen Kosten (der Unterhaltung der Schulen, Arb-its- material - Beschaffung u. \. w.) bestreitet. Ein fo systematishes Zusammenwirken mit der städtishen Verwaltung ist gegenwärtig noch in vielen Städten unbekannt, jedoch der Sache höchst förderlih. Neu ist bei den Aachener Handarbeits'{ulen auch die Einrichtung, daß der Verein sich direkt an alle irgendwie bedeutenden Arbeitgeber mit RNund- schreiben gewendet hat, um sie zu veranlassen, persönlich im Kreise der ibnen unterstellten Arbeiter für die Aufgaben des Vereins thätig ¿u sein und in den Arbeitêräumen große Anschläge anzuheften, die eine fortwährende Mahnung zur Förderung und Benußung der Handarbeits\{hulen f\sowohl für Arbeitgeber als Arbeitnehmer bilden sollen. Eine sehr kräftige Förderung haben die neuen Hantarbeitss{ulen einerseits durch die warme Unterstüßung seitens der Geistlichen, die fie auch von der Kanzel warm empfoblen baben, gefunden; andererseits durch die aus bervorragend eifrigen, angesehenen Damen gebildeten örtlihen Ausschüsse (Kuratorien), die von einer Prâäsidentin geleitet werden. Es bedarf heutzutage eines so allseiticen Zuj)ammenwirkene, um gute Er- folge zu erzielen. Das thbatkräftige Eingreifen der Damen und die fyftematise Organisation solher Damenauëshüfse bat niht bloß den großen Vortkbeil, daß fkenntnifreihe Personen \sich der ibnen am nächsten liegenden Intereffen der Arbeiterinnen bezüglih der haus- wirthschaftlihen Unterweisung mit Wärme annehmen, die Ausgaben und die Art des Unterrichts überwachen, sondern au die grofie Be- deutung, daß die Damen durch ihr regelmäßiges Erscheinen in den ibnen unterstellten Sch{ulen einen persönlihen Verkehr mit den Arbeiterinnen anbaßnen und pflegen, der in wobl- tbhätigfter Weise die sozialen Gegensäße auszugleihen geeignet ist. Der Aachener Verein für Volkêwoblfahrt ftebt erft in den Anfängen der Entwickelung auf diesem Gebiete und hofft, daß es ge- lingen werde, noch wesentlich mehr in den näbsten Jahren zu erreihen. Vor allen Dingen wünscht er in nicht ferner Zeit noch weitere Handarbeitss{ulen gründen, weiteren bauswirthschaftlihen Unterriht damit verbinden und Ginrihtungen zur f{räftigen Förderung des Sparsinnes in diesen Schulen treffen zu können. Bei einer fo vorbildlihen Organisation dürfte der Erfolg wohl nit ausbleiben.
Land- und Forftwirthschaft.
Die gestrige, dritie Sitzung des Deutschen Landwirtb schafts- ratbs war zugleih die Fefisitung zur Feier des %Bjähbrigen Bestehens dieser Körperschaft. Zu der Feier waren sämmtliche stellvertretenden und ehemaligen Mitglieder des Deutschen Landwirth- shaftêraths eingeladen. Auch der Keichskanzler .und Präsident des preufischen Staats-Ministeriums Fürft zu Hobenlobe, der Vize-Präsident des preußishen Staats-Ministeriums, Staatésekretär des Innern Dr. von Boetticher, der Minifter für Landwirtbshait, Domänen und Forsten Freiberr von Hammerstein, der bayerishe Finanz-Minister Freiherr Dr. von Kittel, der badische Finanz-Minister Dr. von Buchenberger und ¡ablreide Bevollmächtigte zum Bundesrath waren zu der Festsizung
erschienen. Gegen 11 Uhr Vormitiags eröffnete der Vorsitzende, Landeëhauptmann von Röder (Oberellguth), die Versammlung mit einem dreifahen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser, die deutschen Bundeéëfürsten und die freien deutshen Städte und dankte alsdann dem Reichskanzler, den Ministern und Bundesrathsbevollmächtigten
für thr Erscheinen. -
Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe erwiderte hierauf etwa Folgendes: eine hochverehrten Herren! Jch danke dem Herrn Vorsißenden für seine freundlihe Begrüßung. Es ift mir ein Bedürfniß, in meinem Namen und dem der übrigen Gäste meiner Freude Ausdruck zu geben, daß es dem Deutschen Land- wirthschaftsrath vergönnt ift, auf eine 25 jährige segensreihe Arbeit zurüdckzublicken. Der Deutsche Landwirthschaftsrath war eine der erften Schöpfungen der Glieder des neuen Deutschen Reichs. Hervorgegangen aus dem Bestreben, die Interessen eines der wichtigsten Zweige der nationalen Arbeit zu fördern, hat der Deutsche Landwirthschafts- rath seine Kraft und Sachkenntniß eingeseßt im Interesse des deutshen Landbaues in allen seinen Zweigen und zum Wohle des deutschen Vaterlandes. Seine ftets unter bewährter Leitung ge- pflogenen Berathungen haben ein werthvolles Material geliefert für das gegenseitige Verständniß der oft auseinandergehenden Interessen und für die aélebaerisihen und administrativen Maßnahmen, in denen ein böberer Ertrag der Landwirthschaft angeftrebt wurde. Die ver- bündeten Regierungen find voll Dank und Anerkennung für diese Jhre Mitwirkung. Sie begrüßen durch mich den Deutshen Landwirth- schaftsrath zu seiner Jubelfeier mit dem Wunsche, daß sie ih sahgemäßen Beiraths auch in Zukunft zu erfreuen baben werden, daß der patriotishe und gemeinnüßige Sinn aus seinen Be- rathungen niemals weiche, und daß seine Arbeiten ferner zum Wohle der deutshen Landwirthschaft und zum H:ile des deutshen Vaterlandes
wirken mögen. : ôvel (Herbeck, Westfalen) über die
Alsdann spra Freiherr von Entstehung, Organisation und Entwickelung des Deutschen Land- gab eine eingehende Schilderung
wirthschaftsraths. Der Redner
der 2Bjährigen Thätigkeit des Deutshen Landwirthschaftsraths und hob hervor, daß derselbe stets ohne Leidenschaft seine Berathungen gepflogen habe. In dieser Weise werde er auch in ge fortarbeiten: er werde lediglih die Interessen der deutschen andwirth\caft, aber auch nicht minder diejenigen des deuts@en Bater- landes im Auge haben.
Rittergutskesizer Freiherr von Cetto (Reichertshausen in Bayern) hielt hierauf einen längeren Vortrag über die landwirthschaftliche Geseßgebung der leßten 25 Jahre mit NRücksiht auf die Thätigkeit des Deutschen Landwirthschafteraths. Der Redner erörterte die einzelnen Geseße und betonte, daß in den leßten 25 Jahren kaum ein die Landwirthschaft berührendes Gesetz in Deutschland zu ftande gekommen fei, ohne daß der Deutsche Land- wirtbschaftsrath vorher befcail worden wäre. Das hohe Ansehen, das derselbe bei den verbündeten Regierungen und in der Oeffent- lihkeit genieße, liefere den besten Beweis von der Nothwendigkeit seiner Cre Der Deutsche Landwirthschaftsrath habe die Interessen der Landbevölkerung in hohem Maße gefördert und \ich bei allen seinen Arbeiten von dem Gedanken leiten lassen, daß eine leiftungsfähige Landwirthschaft die sicherste Grundlage für ein kräftiges Staatswesen und eine gesunde Finanzpolitik sei.
Der Vorsißende, Landeshauptmann von Röder, dankte hierauf dem Reichskanzler für seine den Deutschen Landwirthschaftsrath hoh _ehrende Ansprache und {lug dana vor, folgendes Telegramm an Seine Majestät den Kaiser zu fenden: :
„An Seine Majestät den Kaiser und König! Zur Feier des 25 jährigen Bestehens des Deutschen Landwirthschaftêraths versammelt, haben wir Eurer Majestät in begeistertem Jubelruf gedaht. Wir rihten an Eure Majestät die allerunterthänigste Bitte: Allerböchs|t- dieselben wollen von den Vertretern der Landwirthe aus allen Gauen Deutschlands das Gelübde unverbrüchliher Treue entgegennehmen.“
Nachdem die Versammlung diesem Vorschlage zugestimmt hatte, wurde die Festsißung von dem Vorsitzenden geschloffen.
Nachmittags um 6 Uhr fand im Hotel „Kaiserhof“ ein Festmahl statt, an welhem der Staatssekretär des Innern, Staats-Minister Dr. von Boetticver, der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiberr von Hammerstein und zahlreihe Bundesrathsbevollmächtigte theilnahmen.
Ernte in der Bukowina.
Winterweizen .
Ueber das Ergebniß der vorjährigen Ernte in der Bukowina liegt Sommerweizen 573284 196 981 394
folgende, auf amtlihen Nachrihten beruhende Uebersicht vor : Ernteertrag in = Anbaufläthe M N E ; eter- eter- eter- eter- Sruchtgattung n zeutner zentner zentner zentner Heftaren per m Vér im Hektar Ganzen Hektar Ganzen 14 827 168 248925 22.7 336650 4176 12 590186 196 81926 Winterroggen . 28 826 19.1 552306 25.1 7678834 Sommerroggen 3 555 11.8 39838 17.1 57386 Sommergerste . . 30500 18.71 600 173 E a 0 214 903237 233 Mais e 2 T0742 18.8 1331177 14.9 1 050 620 L
_ Eine originelle, leiht zu ziehende Schlingpflanze hat der Baum- [enter Albert Fürst in Schmalkbof, Post Vilshofen, Nieder- bayern, fultiviert: es ift die sogenannte „Luftballonpflanze“ (Cardiospermum hirsutum). Der Samen wird frübzeitig in Töpfchen gesäet (je 3 Korn) und im Mai ins Freie oder in Töpfe verpflanzt; das Gewächs rankt bald in die Höbe, erreiht {on im Juli eine Höbe von 7 bis 8 m und trägt elegant gefiedertes Laub und zablreihe weiße, duftende Blümchen, ähnlich dem Waldmeister, die von den Bienen stets umshwärmt sind. Das Interefsanteste sind die bronzefarbigen, blafsen Früchte, die wie [chwebende Ballons die ganze Pflanze hmüdcken. Diese Schlinaxflanze eignet si für den Garten zur Deckung von Sowmerhäusern, Söllern und kablen Stellen; auch im Topf vor dem Fenster bietet sie eine hübsche Zierde. Die reizvollen Fruchthülsen bleiben monatelang an der Pflanze, au faft den ganzen Winter hindur, bis die Früblings- stürme sie verwehen. Frishen Samen von diefer interessanten Pflanze liefert obige Firma zu 60 4 und 1 Æ die Portion; 10 andere inter- essante Sorten neuer Sthlingpflanzen werden für 2 4 abgegeben.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten uud Absperrungs- Maßregeln.
Verbreitung der Tollwuth im Jahre 1895.
(Nach dem zehnten Jahresberichte über die Verbreitung von Thier- seuWen im Deutschen Reich, bearbeitet im Kaiserlichen Gesundkbeitzamt, Verlag von Julius Springer in Berlin.)
Während des Jahres 1895 ift die Tollwuth sowohl hinsichtlich der Zabl der Fälle als auch nah ihrer räumlihen Verbreitung gegen- über dem orjahre etwas zurückgegangen. Es wurden 12,2 9% Seuchenfälle überhaupt und 8,5%, unter Hunden weniger ge- meldet. Auch die Zahl der wegen erdahis der n- steckung getödteten oder unter polizeilihe Beobachtung gestellten, sowie der berrerlosen wuthverdähtigen Hunde hat abgenommen, Als erkrankt, gefallen oder getödtet wurden gemeldet 489 Thiere (gegen 557 im Vorjahre), nämlih 431 Hunde (471), 1 Katze (3) und 54 andere Hausthiere (83). Ansteckungéverdächtige Hunde wurden 1017 (gegen 1201 im Vorjahre) polizeilich getödtet und 67 (gegen 77) unter Beobachtung gestellt ; Eercentose wuth« verdéchtige Hunde sind 125 (gegen 162) getödtet worden. Die größte Verbreitung erlangte die Seuhe in den östlichen
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Gebieten von Lrenufean (416 Fälle, darunter 359 unter Hunden) und im Königreih Sachsen (55 unter Hunden), während in den Theilen des Reis (17 Fälle. darunter 16 unter Hunden) nur einige zerstreut liegende Gebiete meistens von 1 bis 2 Tollwutbfällen betroffen waren. Von den an Rußland grentenden Kreijen blieben nur Golday Inowrazlaw, Bas und Pleß verschont, wogegen die an Oefter, reich grenzenden se in Ne weniger ftark und zahlrei heimgesucht waren. Die meisten Erkrankungsfälle wurden festgestellt in den Kreisen Strasburg i. Westpr. (26), Pleschen (24), Mogilno (20 Lyck, Lublinitz (je 13), Landesbut (11). inshleppungen der Seude aus dem Auslande haben wiederholt dur herrenlose, übergelaufene Hunde ftattgefunden.
Aus den „Veröffentlihungen des Kaiserlihen Gesundheitsamts* Nr. g vom 10. Februar. Peft.
Beludschifstan. Einer Mittheilung vom 3. Februar zufolge
'ift die Seuche in Djoudir am persishen Golf ausgebrochen.
Cholera.
British-Oftindien. Kalkutta. Vom 27. Dezember v. J, bis 2. Januar d. I. find 9 Personen an Cholera und 191 an Fie, bern geftorben.
Gelbfieber.
In Rio de Janeiro gelangten, den „Public health reports“ zufolge, vom 22. November bis 19. Dezember 5 Todesfälle zur An- zeige, in Para vom 12. bis 26. Dezember 5, auf Cuba in Ha- vanna vom 1. bis 14. Januar 96 (bei etwa 270 Neue:krankungen), darunter 95 beim Militär, in Cienfuegos vom 28. Dezember h 10. Januar 2, in Matanzas vom 23. Dezember bis 6. Januar 83, in Santiago vom 26. Dezember bis 9. Januar 6.
Pocken.
Spanien. In Madrid hat die Seuhe im Dezember gh: genommen; es fiarben dafelbff während jenes Monats 199 Personen an Pocken, d. i. 12,2 9/6 der gleihzeitig überbaupt Verstorbenen (1641) gegen 21,5 % im Vormonat. Auch in den spanishen Provinzen \ckeint die Krankheit stark im Rückgang zu sein.
Canarishe Inseln. Einer Mittheilung vom 24. Januar zufolge ift die Epidemie in Santa Cruz in der Abnahme begriffen.
Verschiedene Erkrankungen.
ock en: Moskau 3, Odessa 9, Warschau 7 Todesfälle ; Lon- don 7, Paris 13, St. Petersburg 4 Erkrankungen; Flecktyp bus: St. Petersburg 3 Erkrankungen; Rückfa llfieber: Moskau 2 Todes- fälle, St. E vi 11 Erkrankungen; Genickstarre: New-York 4 Todesfälle ; ‘dig rue ries Lüneburg 2 Erkrankungen; Jn- fluenza: Berlin 10, Barmen, Frankfurt a. M. je 3, Leipzig 2, Budapest 3, Kopenhagen 2, London 7, Moskau 8, New-York 2, Paris 5 Todesfälle; Nürnberg 5, Kopenhagen 608, Stockhbolm 76 Er- krankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbeuven ftarb an Masern (Durlhschnitt aller deutshen Berichtsorte 1881/90: 1,302/6) : in Fürth. — Erkrankungen kamen vor in Berlin 54, in den Regierungsbezirken Arnsberg 294, Aurih 207, Düfseldorf 166, Königsberg 196, Marienwerder 120, Osnabrück 297, Posen 408, Stettin 280, in München 48, Nürnberg 306, Budapest 78, Edin- burg 58, Kopenhagen 91, St. Petersburg 55, Prag 39, Wien 176 — an Diphtherie und Croup (1881/90: 4,499/9): in Charïotten- burg und Halle — Erkrankungen wurden angemeldet in Berlin 67, in den Regierungébezirken Arnêberg 93, Düsseldorf 98, in München 38, Budapest 21, Kopenhagen 37, London 116 (Krankenhäuser), Paris 64, St. Peteréburg 130, Wien 79 — desgl. an Scharlach in Berlin 35, Breslau, Budapest je 25, Edinburg 28, Kopenhagen 41, London 254 (Krankenhäuser), Paris 42, St. Petersburg 74, Stockhelm 24, Wien 61 — desgl. an Unterleibstyvhus in Budapest 12, Paris 18, St. Petersburg 165, Prag 16.
Paris, 10. Februar. (W. T. B.) Der Prien Faure be- suhte beute das „Institut Pasteur*, wo Dr. Roux Mittheilungen machte über die Herstellung des Pestserums, welche eifrig fort- geseßt werde. Dr. Roux erinnerte daran, daß der Pestkeim sich in der Erde entwickele und daß er vor seiner Uebertragung auf den Menschen, wie man glaube, auf Thiere übergebe. Uebrigens sei der Pestbacillus von allen bekannten Mikroben der am wenigsten widerstandsfähige, da zu seiner Tödtung die Berührung mit einer einfahen Karbollöfung genüge. Die Entwickelung des Pestbacillus in Indien sei vor allem auf die Unsauberkeit der betroffenen Personen zurückzuführen. Wenn sih die Epidemie gegen alle Erwartung doch in Europa zeigen sollte, fo brauhe man darüber nit zu ershrecken, denn die Pest fände hier keinen günstigen Boden für ihre Ausbreitung und würde wahrscheinli bald wicder vershwinden. i St. Petersburg, 10. Februar. (W. T. B.) Die Kommission zur Verhütung der Einschleppung der Pest iheilt im „Regierungs“ boten“ Folgendes mit: Der General-Konsul von Chorassan meldete dem Chef des Transkaspischen Gebiets: Im Dezember ftarben in Kan- dabar an der Bubonenpest mehrere Indier, welde nah Afgha- nistan gekommen waren. Bei der Wahrscheinlichkeit dieser Nachricht {ritt General Kuropatkin fofort zur Aufstellung eines militärischen Schußes an der afghanishen Grenze und bestimmte, daß Passagiere und Waaren nur in Tachtabazar durhzulassen sind, wo ein ärztlicher Beobachtungspunkt errichtet ist. Angesichts dieser Nachricht hat der General-Gouverneur von Turkestan seinerseits die völlige Schließung der buharisch-afghanishen Grenze angeordnet. Ferner sind Nachrichten eingetroffen, welche besagen, daß die persishe Regierung die Grenze nach Afghanistan gesperrt und die afghanishe Re- gierung den Verkehr nach und von Indien eingestellt habe, daß an einigen Orten auf den Wegen nach Peschawar und Quetta Watht- posten aufgestellt seien, und daß in anderen Theilen Afghanistan®, außer in Kandahar, keine Pesifälle vorgekommen seien, daß überhaupt keine Vergrößerung in der Sterblichkeit bemerkt worden sei. — Nah einer Meidung der „Russishen Telegraphen-Agentur“ aus Taschkent hat si au die Nachricht von dem Auftreten der Pest in Kandahar bis jeyt nicht bestätigt; wahrsheinlih sei die Nachricht irrig. oustantinopel, 11. Februar. (W. T. B.) Der Sanitäts- rath hat die Einseßung einer an ats Em N Lees in Basra beshlofsen, welche eine ftrenge Quarantäne an den Küsten urd cinen sorgfältigen Ueberwachungédienst an den Grenzen gegen die Pestgefabr durchführen soll. Die Quarantäne für indishe Herkünfte ift auf fünf- zehn Tage erböbt worden; Schiffe, auf welhen nach Eintreffen im Hafen Pesftfälle vorkommen, haben eine zwanzigtägige Quarantäne i beobahten. Dieselbe Bannzeit is für Herkünfte aus Beludschiftan
festgeseßt. L Madras, 10. Februar. (W. T. B.) In einer heute hier as- gehaltenen großen öêffentlihen Versammlung wurden Beschlußanträge angenommen, in welchen der indischen Regierung Mißbilli- ung darüber ausgesprohen wird, daß fie den nah Mekka gehenden Pilgerschiffen die Ausreise von Madras troß der Gegenvorftellung dre egierung von Madras und der öffentlihen Körperschaften gestatte: habe. Œs wurde beschlofsen, fi an den Staatssekretär für Indien
um Abhilfe zu wenden.
Literatur.
„Deutsches Volk, gedenke Deines großen Kaisers!“ Fefsts{rift zum 22. März 1897, verfaßt vom Militär-Oberpfarrer De. H. Rocholl. Hannover, (erlag von Carl Meyer (G. Prior). Pr. 50 ch4. — Der Verfasser diefer Schrift begnügt ih niht mit einem Lebensabriß, fondern giebt eine eingehende Würdigung der hohen Charaïtereigenshaften und großen Thaten des Kaisers. Er er ihn als Rathgeber feines Königlichen Bruders, als pflicht-
engen Soldaten, als Erneuerer der preußishen Armee, als ruhm-
ekrönten Sieger und als regierenden Kaiserlihen Herrscher. Das
uh eignet sich ganz besonders zur Vertheilung in Schulen, Ver- einen E. Für diesen Fall gewährt der Verlag eine erhebliche Preis-
m ng.
2 s T Beiträge zur nationalen Wohnungsreform von Dr. Albert Schäffle, K. K. Minister a. D., und Paul Lehler. Zweite Auflage. Berlin, Verlag von Ernst Hofmann u. Co. Preis 75 S. — In einer gemeinsamen Schrift mit dem Titel
Nationale Wohnungsreform“ hatten im vorigen Jahre die beiden Perfasser Vorschläge für die Befriedigung des Wohnbedürfnisses der unbemittelten Klassen und zwar für die Herstellung guter und billiger Wohnungen im ganzen ae des vor- handenen Bedürfnisses der „kleinen Leute“, also für eine wirkliche allgemeine Lösung der Aufgabe gemaht. Das einzige Mittel, welches zum Ziele führen könne, erblicken sie in der Errichtung einer vom Reiche oder von den Bundesstaaten oder von beiden zusammen garantierten, jedoch länderweise oder regional
egliederten Pfandbriefanftalt. Diese Anstalt, deren Pfandbriefe
aatlihe Garantie für den Pfandbriefinhaber als Gläubiger besißen würden, könnte durch Emission ihrer Pfandbriefe das Geld für Herstellung guter Wohnungen wohlfeil aufbringen. Auf- abe ter Anftalt wäre es, in erster Linie den freien Reform- bestrebun en ‘von Arbeitgebern, Baugenossenschaften und Vereinen unter näher bezeihneten Bedingungen mehr Kapital zuzuführen, in zweiter Linie aber für den auch dann noch ungedeckt bleibenden, wahr-
\heinlih sehr großen Rest des Wohnungsbedürfnifses der unbemittelten Klafsen im nationalen Gesammtinteresse öffentlihen Wohnungs- reform-Kommissionen — Baukommissionen, auch -„Generalkom- missionen“ zu nennen — die erforderlihen Mittel im ganzen Um- fange des Bedürfnisses zur Verfügung zu stellen, sowie die aus dem Ertrage und Erlöse der Wohnungen aus-
reiheud bereinzubringenden Mittel den fandbriefgläubigern
egenüber zur Verzinsung und Tilgung zu übernehmen. Dieser Vor- lag ift im Laufe des lezten Jahres auf Kongressen und in Zeit- risten eingehend erörtert worden ; vielfa hat er Zustimmung ge- unden, hier und da ist er jedoch auch Einwendungen begegnet. Gegen diese leßteren wenden sich nun die vorliegenden „Neuen Beiträge“ theils abwehrend, theils aufflärend. Manche Ausführungen, die in der ersten Shrift kurz gehalten waren und daher mißverstanden werden konnten, find hier vervollständigt worden: so die Charakteristik der geplanten Sp Gg, als staatlich vermittelter wirth- shaftliher Wohnungsselbfthilfe der kleinen Leute in einfacster
Genofsenshaftéform, — die genaue und positive Bestimmung ihres Ver-
bältnisses zu der von Arbeitgebern, Genofsenshaften und Vereinen
durhzuführenden Wohnungsreform, — die grundsäßliche Bestimmung des bloß mittelbaren Antheils von Staat. und Gemeinde an der Durch- führung der Reform, — die Ausführungen über die Erwerbung des Bau- rundes und über die Organisation öffentliher Kommissionen für die
E Auch diese Schrift verdient die Beachtung weitester
eise.
— Eisenbahnrechtlihe Entscheidungen und Ab- handlungen. Zeitschrift für Eisenbahnrecht, herausgegeben von Dr. jur. Georg Eger, Regierungs-Rath. Breslau, F. U. Kern?!s Verlag. — Das zweite Heft des XI11. Bandes enthält neben 59 Ent- scheidungen oberster Gerichtshöfe des Jn- und Auslandes folgende Abbandlungen: „Js die Bestimmung im § 75 Abs. 1 der Veikehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands vom 15. No- vember 1892, daß auch „eine nicht von der Eisenbahn vershuldete Anweisung des Verfügungsberehtigten®“ die Eisen- bahn liberiert, geseßlih gültig?“ von Dr. Max Reindl in München ; „Das Frachtrecht und Eifenbahnfrahtrecht des Entwurfs eines Handel8geseßbuchs* von Dr. jur. Max Mittelstein, Ober- Landetgerihts-Rath in Hamburg (Schluß) ; „Grundstücksenteignungen um Zwecke von Straßenbahnanlagen" von Dr. Karl Hilse in Berlin.
n diese Abhandlung s{ließen sich „noch eine Uebersicht besonderer eisenbahnrehtliher und mit dem Eisenbahnreht zusammenhängender Sthriften und Abhandlungen sowie Mittheilungen über die eisenbahn- rehtlide Gesetzgebung des Deutschen Reichs, Preußens, Englands, der Niederlande, Oefterreißs, Rußlands, Spaniens und -Ungarns-an.
— Im Kommissions-Verlage der Firma R. Lehner (Wilhelm Müller), Kaiserli und Königliche Hof- und Universitätsbuhhandlung in Wien (Graben 31), ersien soeben das erste Heft des 1V. Iahr- ganges der vom „Karnera-Klub“ herausgegebenen „Wiener Photo- graphisben Blätter“. Ein Blick in dasselbe kennzeihnet die bobe Stufe, auf welcher die Amateur-Photographie in Wien steht. Ohne andere Gebiete der Photographie zu vernachlässigen, macht ih der Kamera - Klub speziell die Pflege der ‘ künstlerischen botographie zur Aufgabe und erzielt damit die glänzendsten esultate. Auf der vorjährigen internationalen Ausstellung für Amateur- Phokographie in Berlin ist der Kamera-Klub für seine muster- gültigen Arbeiten mit dem höchsten Ehrenpreise ausgezeichnet worden, und auhch auf den Ausstellungen in Hamburg, Karlsruhe fowie jeßt
Brünn finden die künstlerishen Aufnahmen der Wiener Amateur- Photographen Anerkennung und Beifall. Mehrere, jedem Heft bei- gegebene, in Heliogravure ausgeführte Kunstbeilagen und zahlreiche
n den Text gedruckte Illustrationen erhöhen den Werth dieser vor- nehm ansgestatteten Zeitschrift, welche jährlih in 12 Heften erscheint und durch die oben genannte Firma oder jede andere Buchhandlung für den Abonnementspreis von 7 Fl. 20 Kr. bezogen werden kann.
_— Im Verlage: von R. Auerbah in Berlin-Stegliß erscheint seit kurzem eine beahtenêwerthe (Pr RN M TLNGE Biblio- thek“, von der zur Zeit fünf Hefte (zu je 10 i esen, Erfahrene Pâdagogen und bewährte praktische Aerzte haben sich zu}ammengethan, um hier den Hausfrauen praktische Winke über Haus-Hygiene und andere. Angelegenheiten, welche das Haus betreffen, zu ertheilen, und ¡war in einer Form, die, ohne trivial zu sein, dem Verständniß der
rau aus dem Volke angepaßt is. Auch zur befseren Ausbildung der j ienstmädchen bilden die Auerbah’shen Hefte ein bequemes und praktisches Hilfémittel. :
¿ 0m-Das, 12, Dest X. Jahrgangs der illustrierten Familien- ¡citshrift „Zur Guten Stunde“ (Berlin W., Deutsches Verlags- haus Bong u. Co.; Preis des vierzehntäglih erscheinenden Hefts 40) bringt außer den Fortseßzungen der beiden fefselnden Romane «Der Jagdteufel“ von Anton von Perfall und „Neue Bahnen“ von Julie Dennemarck eine föstlihe humoristishe Erzäßlung „Die Flucht nah Worpswede“ von Wilhelm Berger, an welche sih eine Reihe unterhaltender und belehrender Artikel chlicßt. Als befonders eahtenswerth seien hervorgehoben: „Das Fliegen ohne Flügel Ì gas Entlöschen eines Kaffeeschiffes im Hamburger Hafen“, „Deutsche
ergführer“, „Ein Fürsten - Idyll“, „Die Hygiene des Ohres im
indeéalter*, „Unsere Hülsenfrüchte“, „Aus unseren Kolonien: Die Beiergreifung von Gaspar - Rico". Zu diesen rei illustrierten ®eiträgen gesellt ih ferner die Abtheilung „Für unsere Frauen“ mit
zum Deutscheu Reichs-An „ié 36.
Berlin, Donnerstag, den 11. Februar
ihren prafktisch berathenden Mittheilungen über Gesundbeitspflege, auswirthschaft, Hausthierzuht, Frauenarbeit 2c. Die farbige, doppel- eitige Kunftbeilage bietet das lebendige Bild einer Dag salet von Touristen mit ibren Damen über den ersten Nilkatarakt. Die Gratisbeilage „Jllustrierte Klassikerbibliothek“ enthält die Fortseßung von Shakesyeare's „Kaufmann von Venedig“.
___— Die jüngste Nummer 19 der Wochenschrift „Von Haus zu
aus", welhe im g von Adolf Mahn in Leipzig erscheint, ringt ‘an erster Stelle die Fortseßung des interessanten Romans „Der Berg des t di von Auny Wothe. In der Rubrik „Selbft- erlebtes aus dem berühinter Männer und Frauen“ kommt Entily de Laszowska-Gerard mit fehr unterhaltenden und gemüthvollen Mit- theilungen“ aus ihrer Kinderzeit zum Worte. “ Zahlreiche kleinere Artikel enthalten Wissenswerthes aus allen Gebieten, welche die Haus- frau interesfieren : usik und Kunft, Gesellschaft, Haushalt u. . w. Iede Ee eas E G Dres Tot Gurt (R
— Von der Zeits „Der Zoologishe Garten“ 2s
daktion und Verlag von Mablau e Selbst in Frankfurt a. M.) ershien foeben Nr. 12 des XXXVI1. Jahrgangs für 1896 “mit folgendem Inhalt: Kleinere Mittheilungen aus dem Zoologischen Garten in Hamburg, von Direktor Dr. Heinrih Bolau in Hamburg. — Ein Beitrag zur Lebensgeshichte der Ohrenqualle (Aurelia aurita), von Dr. W. Haade in Jena. — Ueber Starenzüge, von Forstmeister Adolf Rörig in Frankfurt a, M. —- Männ iche Brutpflege, von Dr. C. Müller in Potsdam. — Brieflihe Mittheilungen. — Auf- forderung. — Kleinere Mittheilungen. — Literatur. — Eingegangene Beiträge. — Bücher und Zeitschriften.
Handel und Gewerbe.
Niederlande. :
_ Vor den nachstehend aufgeführten Amsterdamer Bieman wird seitens der niederländischen Polizeibehörde ge- warnt:
Adelaar (Bureau de) Bot u. Co.; Bureau de Adelaar, Directie Bot u. Co.; Bot u. Co.; Kantoor van Vertrouwen (Tot Nut van’t Algemeen); Ron (I.), Agent voor v. d. Bergh u. C o.; in E Reijsen (Bern. P. van); Witsen u. Co.
Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 10. d. M. gestellt 13 602, nicht rechtzeitig geftellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 10. d. M. gestellt 4971, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 9. Fe- bruar die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Sickinger- straße 44, dem Bauunternehmer Julius Leyer gehörig; Fläche 4,14 a; Meistbietender blieb der Maurermeister Ludwig Nachtigal, Nostockerstraße 29, mit ‘dem Gebot von 80 000 A — Wtbufer: eve 7, dem Maurerpolier Aug. Gursche gehörig; Fläche 7,65 a;
ußungswerth 10090 A; Meistbietender blieb Rentier Gustav Mark, Schönhauser Allee 5, mit dem Gebot von 133350 4 — Mansteinstraße 7, dem Kaufmann M. F. Urack gehörig; Fläche 8 a; Nußzungswerth 16 230 ; Meistbietende blieb Frau Rentier Bulle, Großbeerenstraße 65, mit dem Gebot von 254 700 46
Beim Königlichen Amtsgeriht 11 Berlin: Grundstück zu Shöneberg, Grunewaldstraße 99, dem Administrator Adolf Klau gehörig; Flähe 8,20 a; Nußungswerth 11200 4A; mit dem Gebot von 187700 Æ blieb der Banquier Franz Haffner zu Charlottenburg, Kaiser Friedrihstraße 40, Meist- bietender. — Grundstück zu Neu-Weißensee, angeblich Wörth- ftraße 12 belegen, dem Bauunternehmer Hugo Sorrer zu Weißensee gehörig; Fläte 4,20 a; Nugßungäwerth 3100 A; mit dem Gebot von 31 300 Æ blieb der Kaufmann Christian Zimmermann zu Reinickendorf, Residenzstraße 20, Meistbietender. — Grundstück im Gemeindebezirk L übars, angeblih in der Waidmannstraße belegen, dem Zimmermeister Carl Trampel zu Glienicke bei Hermsdorf i. M. gehörig; Fläche 5,80 a; Nugzungswerth 800 #4; mit dem Gebot von 12900 A blieb der Rentier Georg Schröpfer zu Berlin, Magdeburgerstraße:-32; Meistbietender. — Grundftück zu Schöne - berg, Stubenrauchstraße 12, dem Maurermeister Friy Nechen- berg gehörig; Flädhe . 6,661 a; Nugzungswerth 9900 #4; mit dem Gebot von 162 400 A * blieb Kaufmann ' Emil Otto zu Schöneberg, Kaiser ‘Friedrichstraße 4, Meistbietender. — Das Verfahren der Zwangsverfteigerung des im Grundbuche von Stegliß, Band 12, Blatt Nr. 405 auf den Namen des Eisen- bahn - Sekretärs und Rechnungs - Raths Theodor Kunert ein- getragenen, zu S tegliß belegenen Grüundstücks_ ift einstweilen eine geftellt worden. Die Termine am 23. und 27. Februar 1897 sind aufgehoben. — Grundstück zu Lichtenberg, angebli in der Gürtel- straße 28 belegen, dem Malerineister Hugo Annuschek t Derlin ge- hörig. — Grundstück zu Stegliß, angeblich Albrehtftraße 20 be- legen, dem E Daa Friedrich Wilbelm Berg zu Stegliß gehörig. — In der Zwangsverfteigerun sfache des Zimmer- meisters Friedrih Bredow zu Berlin (Grundstück zu Schöneberg, Kyffhäuserftr. 16) ift ein neuer Verfteigerungstermin auf den 9. März d. I., Vormittags 104 Uhr, anberaumt worden. :
Glam eo iel Aher en. E gem Betrlinez Scchlachtviehmarkt vom 10. Februar s un Ï reise nah Schlahtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche n pre ericht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 421 Se (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität —— X, II. Qualit #4, TII. Qualität 82—90 4, 1V. Qualit 70—80 A — Schweine. Auftrieb 7621 Stück. (Dur&schnitts- preis für 100 kg.) Mecklenburger 106 4, Landshweine: a. gute 100—104 M, b. geringere 94—98 Æ, Galizier — M, leichte Ungarn —,— 4 bei 209% Tara. Bakonyer —,— K bei — kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1496 Stück. (Durchschnitts: preis für 1 kg.) I. Qualität 1,16—1,24 4, II. Qualität 1,00— 1,14 #, I. Qualität 0,84—0,36 A — Schafe. Auftrieb 1092 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,88— 1,00 Æ, IL. Qualität 0,80—0,84 Æ, III. Qualität —,—
— Der Auffichtsrath des Börsen-Handelsvereins in Berlin hat En der zum 10. März einzuberufenden Generalversamm- lung die Vertheilung einer Dividende von 5# % in Vorschlag zu bringen. Für das Vorjahr erhielten die Aktionäre 6 %/ Dividende. — Der Aufsihtsrath der Schlesishen Bodenkredit- Aktienbank in Breslau hat beshlofsen, der Generalversammlung die Zahlung von 7 9/9 Dividende wie im Vorjahre vorzuschlagen.
— Die Einnahme der Dortmund-Gronau-En)scheder Eisenbahn betrug im Januar d. J. 237 880 Æ gegen 195 450 M
im Vorjahre.
zeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger
1897.
— Der Auffihtsrath der Varziner Papierfabrik be- s{lofsen, der in der erften Hälfte des Monots März cinrubzea ordentlichen Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 124 % bei reihlihen Abschreibungen vorzushlagen. Für das Vor- jahr gelangte 10 %/%% Gewinn zur Vertheilung.
— Der Aufsichtsrath der Frankfurter Bank seßte die Divi- E 1 1896 auf 77/10 °/6 feft; im Vorjahre wurden 7 °/4 Gewinn vertheilt.
— Der in der gestrigen Aufsichtsrathsfizung der Mittel - deutschen Kreditbank vorgelegte Rechnuncgabschlug für 1896 ergiebt einen Reingewinn von 2206 154 A Der Aufsichtsratb be- shloß, der Generalversammlung die-Vertheilung einer Dividende von 6 9/0 gegen 54 %/o im Vorjahre vorzushlagen. 99 360 M werden auf neue Rechnung vorgetragen. Ferner soll der Generalversammlung der E unterbreitet werden, das Aktienkapital durch Ausgabe von 9000 Aktien à 1200 Æ von 30 auf 36 Millionen Mark zu erhöhen.
— Die I1. Kraft- und Arbeiismaschinen- Ausftellun München 1898, die der Allgemeine Gewerbeverein Münge ilen dem Protektorat Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von: Bayern bei Gelegenheit seines 50 jährigen Jubiläums unter Mitwirkung des Polytehnischen Vereins München in der Zeit vom 11. Juni bis 10. Oktober 1898 veranstaltet, ist bestimmt, nicht nur die ein- \chlägige E: sondern auh das kleine und mittlere Gewerbe in feiner Leistungsfähigkeit zu fördern, und umfaßt folgende fünf Gruppen: Gruppe I: Kraftmaschinen, als Gas-, Petro- leum-, Benzin-, Dampf-, Heißluft-, Wasser-, Wind- und Elektromotoren bis zu 10 Pferdekräften. Gruppe 11: Arbeits- maschinen, Werkzeuge und Geräthe. Gruppe 1[IIl: ilfs- maschinen, als Pumpen, Ventilatoren, Prefsen, Aufzüge, Übe Maschinentheile, elektrishe Anlagen, Shußvorrichtungen, Apparate,
ilfsmaterialien. Gruppe TV: S ee und Werkftätten im Betriebe. Gruppe V: Technische Fachliteratur. — Für hervorragende Leistungen werden durch ein von der Königlich baverishen Staats- regierung eingeseßtes Preisgeriht Auszeihnungen in Form einer ein- heitlihen Medaille ertheilt. — Der Termin zur provisorishen An- meldung- läuft bis 1. März, der- für die definitive Anmeldung bis 1. Oktober 1897. — Die’ Plaßmiethe beträgt für den Qudratmeter Bodenfläche 20 und Wandflähe 15 4. — Sämmtliche auf die Su E Tae Bat stellt das Direktorium (München,
ärbergraben gern zur Ügung, wie es auch zu allen Auf- schlüfsen stets bereit ist. G y
— In der gestrigen hung des Aufsichtsraths der Bayerischen Handelsbank in München wurde mitgetheilt, daß der Rein- ewinn für 1896 si auf 2270 000 Æ beziffert. Es wurde bes \{loffen, der Generalversammlung eine Dividende von 8,05 9% vor- zuschlagen.
— Wie aus Hamburg gemeldet wird, is Ballin?s Dampfschiffs-Rhederei gestern in eine Gesellschaft mit be- {ränkter Haftung umgewandelt worden, die unter der Firma „Nördseelinie, Dampfschiffahrts-Ges. m. b. H.“ in Zukunft die Verbindung zwishen Hamburg und den Bädern auf den Nordsee Inseln unterhalten wird. Zu den Dampfern „Cobra“ und „Prinzessin Heinrich" tritt in der nächsten Saison noch der für die Gesellschaft in Bau befindlihe Doppelshrauben-Salondampfer „Silvana“. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsraths der neuen Gesellshaft ist F. Muselius erwählt, während zu Mitgliedern des Vorftandes Kapitän R. Landerer und Wilhelm Weselmann ernannt sind.
Stettin, 10, Februar. (W. T. B.) Nach Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen loko 165—167, Roggen loko 120—122, Hafer loko 128,00—133,00. Rüböl Februar 55,00, Spiritus loko 36,20.
Breslau, 10. Februar. (W. T. B.) (S@luß-Kurse. L 34 9/0 L.-Pfdbr. Litt. A. 100,50, Breslauer Disrontobabe 10 T S lauer Wechslerbank 104,75, Kreditaktien 231,75, Schles. Bankverein 130,40, Bresl. Spritfbr. 135,00, Donnersmarck 153,65, Kattowizer 166,00, Oberschl. Eis. 98,40, Caro Pegensheidt Akt. 133,50, L Le L ar Ee ge E 00 S a
. Ind. Kramsta 143,75, es. Zemen 00, is 20750, Laurahütte 168,00, Bresl. Delfbr. 106,25. Ms
—— Da obaakeie per Febi Spiritus per 100 1 100 °/ exkl. 50 4
Verbrauchsabgaben pr. Februar 54,80 Gd., do. do. 70 4 Verbrauh3- B.) Zuckerberiht.
abgaben pr. Februar 35,30 Gd.
G Mde burg, V bakiaus: BD X H
ornzucker exrfl. bon {o —,—, Kornzucker exkl 88 %/9 Rendement
9,60—9,80. Nachprodukte exklufive 75%, Rendement 725775.
Ruhig. Brotraffinade T 23,25. Brotraffinade 11 —. Gem.
Raffinade “mit Faß 23,00=——23,75. Gem. Melis T mit F: 22,25,
Nubig. MNRobzucker I. Produkt Tann fr. à. B. Hamburg pr. ebruar 9,05 Gd., 9,10 Br., pr. März 9,05 bez. und Br., pr. ril 9,075 bez., 9,10 Br., pr. Mai 9,174 bez. und Br., pr. Julé
9,30 s Tut e M 10. “geb s TH rankfurt a. M., 10. Februar. i .) (Schluß-
Lond. Wechs. 20,397, Pariser do. 81,016, Wienec do, 10D 3% Reiche: A. 98,10, Unif. Egypter 105,70, Ftaliener 90,60, 3% port. Anl. 24,40, 5%/ amort. Num. 101,10, 4% ruf. Konf. 103,20 49/0 Russ. 1894 —,—, 49/0 Spanier 62,80, Mainzer 119,50, Mittel- meerb. 95,30, Darmstädter 158,80, Diskonto-Kommandit 209,00, Dresdner Bank 159,10, Mitteld. Kredit 118,30, Oefterr. Kreditakt. 311}, Oest.-Ung. Bank 815,00, Reichsbank 157,30, Laurahütte 168 30, Westeregeln 176,80, Höchster Farbwerke 434,00, Privatdiskont 21.
Effekten-Sozietät. (Shluß.) Oefterr, Kreditaktien 3128, Gotthardbahn 168,00, Diskonto-Komm. 209,40, Laurahütte 16955 Portugiesen 24,30, Italien. Mittelmeerb. —,—, Schweizer Nordoft« Um 135,00, Jtalien. Méridionaux —,—,' Mexikaner —,—, Italiener
“ Köln, 10. Februar. (W. T. B.) Getreidemarkt. In Weizen, Roggen, Hafer ketn Handel. Rüböl loko 60,00, per Mai 28,70, Dresden, 10. Februar. (W. T. B.) 30/6 Sächs. Rente 97,85, 34 9/0 do. Staatëanl. 101,90, Dresdn. Stadtanl. v. 93 102,25, Allg, deutsche Kredit 213,00, Dresd. Kreditanstalt 137,60, Dresdner Bank 159,50, Leipziger Bank —,—, Sächs. Bank 123,30, Dresd. Straßens bahn 200,25, Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrts-Ges. 232,00, Dresdn. Baugesell\ch. 201,50, Bergmann Glektr.-A. 256,00, Gußstahlkugelfabr. E R n A p A Schwalbe 160,00.
. Leipzig, 10. Februar. Í j luß - Kurse, e. Sächsische Rente 97,80, 31% do. Anleibe 104 80, N rate und Solaröl - Fabrik 106,00, Mansfelder Kuxe 980,00, iger Kreditanstalt-Aktien 213,90, Kredit- und Sparbank zu Seits U Leipziger Bankaktien 182,75, Leipziger Hypothekenbank 148/25, Sächsische Bankaktien 124,00, Sächsische Boden-Kreditanstalt 120,00, Léipziger Baumwollspinnerei - Aktien 170,00, Leipziger Kammgarn- spinnerei - Aktien —,—, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 182,00, Wernhausfener Kammgarnspinnerei —,-— , Altenburger Aktien- brauerei 240,00, Zuerraffinerie Halle-Aktien 108,50, Große Leipziger Straßenbahn 217,65,- Leipzi er Elektrische Straßenba 159 t Thüringishe Gasgefellschafts- Äktien 203,00, Deutshe Spigenfabrik Aae Leipziger Glektrizitätswerke 136,00. Böhmische Nordbahns«-
La Plata. Grundmuster B
i: Kammzug-Terminhandel. Ï ; Yevruar — #, pr. März 3,10 4, pr. April 3,12 é, pr. Mai 3,125 4, pr. Juni 3,125 4, pr. Juli 3,127 M, R August