1897 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Feb 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Die internationale aöronautis&e Kommission beabsichtigt, morgen, Donnerstag, den 18. Februar, wenn die Witte- rung es geftattet, wieder wie am 14. November v. J. drei Ballons zu wissenshaftlihen Zwedcken aufsteigen zu laffen. Die Berliner Auffahrt foll von dem Uebungsplaß der Luftschiffer- Abtbeilung in Schöneberg aus um 10 Uhr Vormittags gleichzeitig mit den anderwärts erfolgenden Auffahrten ftattfinden. Den Findern der Ballons werden 50 & Belohnung versprochen, wenn sie Herru

rofeffor Dr. Aßmann in Grünau bei Berlin telegraphisch von dem

der Auffindung benahrihtigen und wenn sie für die Grkbaltung

der in einem Korbgefleht befindlihen Instrumente gesorgt baben. Für

die Finder sind Verhaltungêmaßregeln in verschiedenen Sprachen an dem Korbgeflecht angebracht.

Theater und Musik,

Königliches Schauspielhaus.

, Der zweite Theil des Shakespeare’ shen Schauspiels „König Heinrich der Vierte“, der gestern zur Aufführung gelangte, gab, wie die vorgestrige Vorstellung, Zeugniß von der s\orgfältigften Inscenierung und Regie. Im Vordergrunde der Handlung stehen bier noch mehr als im erften Theil die Gestalten des Prinzen Heinrich und Falftaff's, die als carafkteristis&e Erscheinungen der Zeit in Zusammenbarg mit den geshihtliden Ereignissen gebraht werden, während die-Gestalt König Heinrih's des Vierten selbt, der dem Stück den Namen giebt, nur in einer großen Scene, der Sterbescene, eindruckévoll zur Geltung kommt. Herr Ludwig spielte diesen kranken König, defsen unrubevolle Näte ibm die trügerishen Ränke wach- rufen, dur die er zur Krene gelangte, mit würdevoller Trauer im Ton und Müdigkeit im Antlig. Die beimlihe Angst um das ewig shwankende Kleinod auf seinem Haupte spra sich ergreifend in seinen Zügen aus, als er noch fterbend dic Krone mit Händen fassen will, und mischte sid Hberzbezwingend mit dem Vatershmerz, als er nach bebendem Suchen die Krone in des Sohnes nd entdeckt. Herr Matkows!y, der wieder den Prinzen Heinrih gab, konnte jeine glänzenden s{auspieleriihen Gaben im gestrigen zweiten Theil des Swauspiels besser zur Geltung bringen. Mit ebrfurhtsvoller Scheu greift der Prinz nah der Krone, die er von seines Vaters Lager nimmt, und als er sie erfaßt einen alle bis dabin ver- schlossenen boben Pforten seiner edlen. starken Seele wie von der Be- rührung eines Zauberftabes sch zu öffnen. aas Molenar gestaltete seinen Falftaff ganz wie am Vortage mit breiter, bebaglicher Laune und zu- weilen derbkomish. Starke Heiterkeit erregte der Pistol des Herrn Vollmer, der die überschwänglihen Rodomontaden des Phbrasenbelden mit köftlihem

umor vortrug. Vollmer und Frau Conrad, welhe das

ort@en Lafkenreißer mit übersprudelnder Laune spielte, war zumeist die durchs{hlagende Wirkung der Wirthshauésscene im zweiten

ft zu danken. Das Zusammenspiel ging aub gestern Abend alatt und lebendig von ftatten, da Jeder an seinem Plate sein volles künst- lerisdes Vermögen einseßte. Unter den Dekorationen trat besonders eine Straße in London mit ibren hbistorisch wirkenden, altenglis{en Häuserbauten \stimmungsvoll bervor.

Ibre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin wobnten der vorgeftrigen Auffübrung des erften Theils wie der gestrigen Vor- stellung bis jm S{hlufse bei.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Leoncavallo?s Oper „Baja zi*“ unter Karellmeister Sucher?s Leitung und in folgender Besezung in Scene: Canio: Herr Sylva; Nedda: Frau Herzog; Tonio: Herr Bulß. Hierauf folgt das Ballet „Phantasien im Bremer Rathékeller“, in welhem die Damen Dell’Era und Urbanska auftreten.

Im Königlihßen Schauspielhause findet morgen eine Auffübrung von Friedri Hebbel’s „Genoveva“ mit Fräulein Poppe in der Titelrolle statt. Den Pfalzgrafen spielt Herr Ludwig, den Golo Herr Matkowsfy, die Katharina Fräulein Haverland. Seine Majestät der Kaiser und König ließ anläßlich der Neueinstudierung pon Sbaftespeare's „König Heinrih der Vierte“ sowobl na der Auf- fübrung am Montag (1. Tbeil), wie am Dienstag (11. Tbeil) durch den General-Intendanten Grafen von Hochberg sämmtlihen Mit- wirkenden Allerhöchftseine besondere Anerkennung und Zufriedenheit

Im Theater des Westens beginut morgen das bereits mehrfah angekündigte Gaftspiel Guftav Kadelburg's, der seit längerer Zeit in Berlin nicht mehr aufgetreten ist.

Mannigfaltiges.

Folgende Danksagung geht uns zur Veröffentlichung zu:

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben, unter Allerhöchjter Anerkennung der Zwecke des Dunant- stiftungs-Comités, dieser Stiftung Allergnädigst den reihen Beitrag von 1000 # zugewandt, wofür hiemit auch an dieser Stelle der Unterzeichnete den unterthänigsten Dank des Comités zum Ausdruck zu bringen si erlaubt.

Stuttgart, den 13. Februar 1897. Der Vorsigzende des Comités: Ober-Bürgermeister Rümelin.

Die städtische Deputation für die Hundertjabrfeier bielt geftern unter dem Vorsiß des Ober-Bürgermeisters Zelle und im Beisein der Stadträthe Nameélau, Bertram und Hoffmann eine Sigzung ab, in welher nochmals die Herausgabe der an die Schulen zu vertheilenden Feftschrift zur Berathung stand. Der Deputation lagen die Offerten von neun der angesehensten Berliner Verlags- firmen vor; der Zuslag wurde der Druckerei von Julius Sittenfeld, Mauerstraße 44, ertheilt. Dieselbe hat die von dem Gymnasial- Direktor Dr. Gerstenberg demnächst zu liefernde Feftschrift, welde auf gutem Papier gedruckt und elegant gebunden werden foll, in 10000 Exemplaren berzustellen. Den gepreßten Deckel der reich illustrierten Festshrift soll das Bildniß des Hoch- seligen Kaisers Wilbelm I. fowie eine entsprehende Widmung schmüden. Der Umfang der Schrift is auf fünf Bogen berechnet; auf eine angemessene Ausstattung wird Werth gelegt. Die Schrift wird nicht nur an S@§üler und Schülerinnen der böberen Lehr- anftalten, sondern acch an Gemeindeschulen zur Vertheilung kommen.

In dem neuen Etat der ftädtishen Park- und Garten- verwaltung sind vorgesehen: zur Herstellung von Anpflanzungen und Naseranlagen um die Sebastians- Kirche auf dem Gartenplay 3000 Æ, zur Herstellung von gärtnerishen Anlagen auf dem Lands- berger Plaß 8500 #4 und zur Herstellung von Gartenanlagen auf dem Terrainfstreifen an der Schloßfreiheit 9500

„Steine vom Himmel“ betitelte sich der Vortrag, welchen vorgestern Abend der österreihisde Aftronom Dr. Brezina im wissen- shaftlihen Theater der alten „Urania“ (Invalidenstraße) unter Zu- bilfenabme zablreiher Projektionébilder bielt. An der Hand der Gescbichte des Biela’schen Kometen zeigte er den Zasammenhang von Kometen und Sterns{nuppen und besprah dann eingehend die Er- sheinungen der Feuerkugeln, deren befkannteste die von Lulea (in Schweden) aus dem Jahre 1877 und die von Hradschina (im nörd- lichen Unaarn) vom 9. Juni 1866 sind. Nach den Beobatungen des Direktors der Sternwarte zu Athen Julius Smidt segen si die Feuerkugeln aus mehreren großen und fleinen zusammen. Mit ungeheurer Ges{windigkeit (80 bis 90 km in der Sekunde) dringen koëmishe Maßen in unsere Atmospbäre ein, pressen die Luft vor sh ber, erglüben dabci und verlangsamen allmählih soweit ibre Bewegung, daß sie Minuten lang fest zu stehen sheinen; dann zer- svringen fie mit lautem S{all. Die vor ibnen zusammengeballte Luft verhindert, daß die Mafsen bei ihrem Lufshlagen auf dem Erd- boden zertrümmert werden oder zu weit in das Erdreich eins&lagen. Die Temperatur der Meteoriten wird meist sebr bo angegeben, tob stebt dem andererseits eine Angabe aus Ostindien gegenüber, noch der das Fundstück ungemein kalt gewesen tein soll.

Eis d verwandt Metallen, entlih aus Substanzen ; legteres a qa Men Man

960 Vorkommnifie, von denen 320 Steinmeteore sind; an diesen sind die E meist gemaht worden, während män nur Eisenmeteore hat fallen sehen und im übrigen ntr Funde

Die Steinmeteoriten verwittern leiht: daber der Mangel an ftüden, von denen nur 40 bekannt sind. Das Material der teine gehört, mineralogish gesprohen, zu den Augiter, Hornblenden und Dlivinen; außer Eisen finden P no vor: Nick.l, Kobalt, Aly, minium, Silicium, Wasserstoff, Stickstoff, Shwefel, Phoëphor u. a. Interefsant sind die Aeßfiguren am Meteoreisen, auch Aep- damaft genannt, die dadurh ¡u ftande kommen, daß Lamellen „von nickelreiherem Eisen mit nickelärmerem ab. wechseln und erstere leihter von Salzsäure angegriffen werdzn als leßtere. Im Meteoreifen sind gelegentliGh Diamanten gefunden worden, die aber in Graphit umgewandelt waren. Am Ende deg Vortrags fing Herr Dr. Brezina auf die Geschichte der Steine ein, welchen ursprünglich göttlihe Verehrung erwiesen wurde, namentli unter Glagabal. Auf alten Münzen werden E bâufig dargeftelit. Auch der schwarze Stein in der Kaaba in Méekfa, den ibe Moslem wenigstens einmal in seinem Leben geküßt haben mus, tft ein Meeteorit. Ein eifriger Vertheidiger der kesmishcn Natur der Meteo- riten war Chladni.

‘fen

Der Nordpolreisende Julius vou Payer, au als Maler und dur seine Vorträge wohlbetannt, wird in der nächsten Woche aus Wien hier eintreffen, um der Aufführung des Vortrages in der neuen „Urania“ (Taubenstraße): „Der Kampf um den Nordpol“, be; dessen Ausarbeitung er hervorragend mitgewirkt hat, beizuwobnen. Die Erstaufführung geht am 23. d. M. als Feslvorftellung Besten des unter dem Protektorat Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden „Frauenvereins zur Kranken- pflege in den Kolonien“ in Scene. Herr von Payer wird die Gelegenheit seines Hierseins deputew um feinen im Dezember v. J, in der alten „Urania“ (Invalidenstraße) gehaltenen Vortrag eNordpol[ und Südpol“ am Montaz, den 22. Februar, im neuen „Urania“: Hause in ter Tanbenftraße noch einmal zu wiederbolen.

__ Dresden, 16. Fébruar. Der Dach st uhl der IG en Kre uz- kirche gerieth beute in Brand. Trotz angeftrengter dätigkeit der Feuerwehr wüthete das Feuer in der Kirche lange Zeit fort. Das Dath ift zusammengestürzt. Karz vorher hatte h der Thürmer dur Herab- klettern am Lliyableiter gerettet. Die Entstebungsursacke des Feuers ist noch nicht bekannt. Der Plat bei der brennenden Kirche wurde Abends vom Militär abgesperrt. Seine Majestät der König ließ sid eingehend über den Brand Bericht erstatten. Jhre König- lichen Hobeiten der Prinz und die Prinzessin Friedrih August taren auf dem Brandplay erschienen. Die Kirche ift mit 14 Millionen Mark versichert.

Genua, 16. Februar. Die Offiziere des deutschen Kriegsschiffe „Gneisenau* hatten. beute, wie ,W. T. B.* berihtet, an Bord einen Thé dansant veranstaltet, zu welchem Einlatungen an die deutsche Kolonie und die Behörden ergangen waren.

Nach Shluß der Redaktion eingegangene Depes chen.

London, 17. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Daily Mail“ aus Kapstadt hat die Regierung der Süd- afrikanischen Republik am gestrigen Tage den Entschädigung s- anspruh für den Einfall Jameson's geltend gemacht. Die beanspruchte Summe beträgt 322 000 Pfd. Sterl.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Erfien und Zweiter Beilage.)

auésprechen. Die Meteoriten besteben entweder aus Stcinmassen oder aus S Freitag und folgende Tage: Marcelle. Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert.

v 17. Februar,

Ly)

Over in 2 Aktien und einem Prolog. Musik und

Sonntaa, Nacuiittags 3

übr:

Bei halben Donnerstag: Ouvertüren „Die diebishe Gifter*

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

1897.

M 41.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 17. Februar

Deutsches Rei. Uebersiht

der in den deutshen Münzstätten bis Ende Januar 1897 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

E Goldmünzen

E S

Silbermünzen

Nickelmünzen

Kuvpfermünzen

1) Im Monat Januar 1897 find geprägt worden in :

Doppel-

kronen M

A rechnung H

Halbe Kronen M

Kronen

Zwanzig- pfennigftüdcke | 4

Zwei- Ein- Fünfzig- marfkstücke | markstüde | pfennigstüde & A

Zwanzig- pfennigstüd

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Mün L Muldner Hütte Stuttgart Karlsruhe

9 290 700

9 290 700

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188 044/50

30 000!

179 954/85 69 808 75 14 000'— 40 000 27 000

7 000'— - 918 65

Summe 1.

2) Vorher waren geprägt*)

9 290 700

2 522 696 240/557 523 7

S 9 290 700

71 681 024/50] 35 717 922/80

3)Gesammt-Ausprägung 4) Hiervon sind wieder eingezogen

1 654 880

969 925|1784620330]92 176 190/119 073 108/188 981 673 2 931 986 940/957 523 760/27 969 925|1793911030/92 176 190/119 075 IOSITSS 981 673

3713880} 12155

5) Bleiben

2 530 332 060553 809 880 3112099 710 Æ

957 770î

71 681 024/50] 35 717 922 61 800] 114464] 14259] 205 406/50] 13 005 496|—

5 005 86080) 5 005 560 30

82'809}

3278 2410

218 044/50}

32 575 579/60] 16 553 515/90

330 763/80

721

6 213 207/44

S665

7 231 703137

2 153;70

16 884 279/50 664 60

6213 20771

D

70/58 6

7 238 922/02

2/60 g

92 114 390/118 958 644/188 967 414| 11475 618] 29712 136.

5 005 S

32 791 470/40] 16 883 614/90

6 213 136/86] 7 238 85

494 228 492,80

*) Vergl. den „Reihs- Anzeiger“ vom 13. Januar 1897, Nr. 10. Berlin, den 16. Februar 1897.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Hauptbuchhalterci des Reihs-Schagamts. Biester.

Qualität

Ver-

54 680 863,30 4

13 451 996,28 4

dem der Sekretär diese erlangt, ist eine Aufforderung an das dritte Musikkorps überbaupt unterblieben. daber meines Erat§htens nicht die Rede sein.

Von cinem Kontraktbruch fann

Abg. Dr. Schôdler (Zentr.): Er babe in der Budgetkommission

Marktort

gering

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Gezablter Preis für 1 Doppelzentner

(100 kg)

nie | bôth- nie- drigster | fter drigfter |

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München .. Chemniz .. | Berlin .…. | Wien ..….. Breslau . ..

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Uebersicht der Witterung.

Die barometrise Depression im Norden hat ibren Wirkungskreis weiter südwärts bis zum Schwarzen Meere hin ausgebreitet, während der bödste Luftdruck über Frankrei und der Südwest- bälfte Deutschlands lagert. Dementsprehend sind in Zentral - Europa westlive Winde vorherrschend geworden, unter deren Einfluß die Temperatur wieder gestiegen ist, In Deutschland ift das Wetter trübe, im Norden mild, im Süden kalt. Nur in einem Streifen zwischen Kaiserslautern und Grünberg herrsht beitere Witterun; Nieter- schläge ‘werden, außer von der cstpreußishen Küite, niht gemeidet. Weitere Erwärmung wabrs{heinlich.

Devtsche Seewarte.

PRRIICSE G S E S H T Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 42. Vorstellung. Bajazzi. (Gagliacci.)

|

775 770

Dichtung von R. Leoncavallo, deutsd von Ludwig Hartmann. In Scene gesetzt vom Ober-Regifseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Phanutafien im Vremcr Rathskeller. Phantafti- {es Tanzbild, frei na Wilbelm Hauf, von Emil Graeb. Mußk von Adolf Steinmann. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 72 Uhr.

Schauspielhaus. 49. Vorstellung. Genoveva. Trazödie in 5 Aufzügen und einem Nachspiel von Friedri Hebbel. Für die Bübne eingerihtet und in Scene gesezt vom Ober-Regiffeur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt. Anfang 74 Ubr.

Freitagi: Opernhaus. 43. Vorstellung. Undine. Romantisbe Zauber - Oper in 4 Akten von Albert Lorßing. Text nah Fougué's Erzählung frei be- arbeitet. Tanz von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 50. Vorftellung. Sonter- Abonnement B. 8. Vorstellung. König Heinrich 1%. I. Theil. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Mit Benußung der Schlegel-Tieck'schen Ueberseßung füc die deutsche Bühne bearbeitet von Wilhelm Oetelhäuser. Anfang 75 Ubr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Die ver- sunkene Glocke. Anfang 74 Uhr.

Freitag : Die versunkene Glocke.

Sonnabend: Morituri. (Teceja. Das Ewig-Mänxliche.)

Fritzchenu.

Berliner Theater. Donnerstag: Zum erften Male: Der Gymnafsialdirektor. Anfang 72 Uhr.

Freitag (23. Abonnements - Vorstellung): Der Gymunasialdireftor.

Sonnabend: Renaissance.

Lessing-Theater. Donnerstag: Meerleuchten. Anfang 7# Ubr.

Freitag: Das Glück im Wiukel. (Louise Dumont.)

Sonnabend: Meerleuchten.

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Affociés. Lustspiel in 3 Akten von Léon Gandillot. Deutsch von Max S{önau. Anfang 7 Ubr.

Freitag und folgende Tage: Affociés.

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. 15. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag : Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorien Sardou. Für die deutshe Bühne bearbeitet vcn

O Laiin, In Scene gesezt von Sigmund burg. Anfang 75 Ubr

Preisen: Die Grille.

Schiller-Theater. Donnerêtag, Abends 8 Ubr:

Der Schierling. Die Komödie der Jrrungen. Freitag, Abends 8 Uhr: Eine Palastrevolution.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Babn- bof Zoologischer Garten.) Donnerstag: Zum erften Male: Die berühmte Frau. Anfang 7# Ubr.

Freitag: Die berühmte Frau.

Sonnabend: Die berühmte Frau.

Theater Unter Den Linden. Bebrenstr. 55/57. Direktion: Julius Frißshe. Donnerstag: Strauß: Cyclus. 1. Abend. Mit neuer Ausstattung : Indigo und die vierzig Räuber. Große Aut stattungsopezrette in 4 Bildern na einem älteren Sujet für die biesige Bühne bearbeitet von Eduard Jacobson. Musik von Iohann Strauß. In Scene gese8t von Julius Fritsche. Dirigent: Herr Kapell- E Korolanyi. Mit 3 großen Ballets. Anfang í T.

Freitag: Judigo und die vierzig Räuber.

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst-Theater). Dresdener straße 72/73. Direktiou: W. Hasemann. Donrerêtag: Frau Lieutenaut. WVauterille in 3 Akten von P. Ferrier und A. Mars. Deutsch von H. Hirschel. Mußk von G. Serpette und V. Roger. Anfang 7ck5 Ubr.

Freitag und folgende Tag?z: Frau Lieutenant.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Trilby.

Bentral -Thcater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Scbultz. Donnerêtag : Emil Thomas a. G. Ein fideler Abend. Burleske dramatische Revue in 1 Vorspiel und 3 Bildern von I. Freund und W. Mannstädt. Musik von verschiedenen Meistern, arrangient von Julius Einödshofer. Anfang 7F Ubr.

Freitag und die folgenden Tage: Ein fideler Abeud. :

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Bei ermäß'gten Preisen: Ein fideler Abeud. Abends 74 Ubr: Ein fideler Abend.

Konzerte.

Sing-Akademie. Donnerêtag, Anfang 74 Ubr : Populärer Schubert-Abend von Dr. Ludwig Würlluer.

von Rossini, „Die luftigen Weiber von Winofor* von Nicolai, „Zamva“ von Herold. „Königé-Peolonaise“ von Bilse. Phantasie aus „La Traviata* von Verd?. Potpourri aus „Musikalishe Revue© von Linke. „Berceuse“ für Violoncello von Renard (Herr Smit), „An der Weser“ für Cornet-à-Pifton von Frefsel (Herr Werner).

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Ubr: Klavier-Abend von Edouard Risler.

Birkus Renz. Karlstraße. (Jubiläums-

Saisfou 1896/97.) Donnerêtag, Aber ds 74 Uhr: Grande Soirée équestre. Auffübrung der stets den ungetheilten Beifall aller Kreise findenden Novität: „Aus der Mappe eines Niesengebirgs- Phantafteu“’ von Direktor Fr. Renz und dem Greßhberzegli& beifishen Hof-Balletmeifter August Siems. Außerdem die bervorragendsten Nummern des Nepertoires. Dic drolligeu Vabys in der Kinderstube, dargest:llt von 6 Ponnies, dressiert und vorgeführt von Herrn Robert Nen:. El VBolero, spanishe hobe Schule, geritten von 6 Damen und 6 Herren. Einfache und doppelte Baguette- sprünge über Sindernisse, auêsgeführ: von x2 Ungarn. L1G Spring-Afrobateu.

Freitag, Abends 74 Ubr: Aus der Mappe cines Riesengebirgé:-Vhautasteu.

O E E L I E C E E E E C T E Familien-Nachrichteu.

Verlobt: Freiin Luise von Vincke mit Hrn. Lant- rath Adolf Frhrn. von Heinze (Kiel—Bordet- bolm). Frl. Hedwig Sibeth mit Hrn. Chemiker Dr. phil. Franz Kalckhefff (Berlin). :

Geboren: Gin Sohn: Hrn. von Gottberg (Pr. Wilten). Hrn. Hauptmann Friedrich von Woyaa (Karlsruhe i. B,). Hrn. Amtsrichter Dr. Sterjel (Wriezen). Ls

Geftorben: Hr. Pastor em. Heinrih Ahrendts (Ilsenburg a. H.). Hr. Baurath a. D. Friedri Heinri Sonntag (Berlin). Hr. Landeêratb Vans Esch (Breslau).

Verantworiliher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag#- Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32

Sieben Beilagen

(einschließli: Börsen:Beilage).

Allenftein . Aschersleben Emden . . O Pfullendorf

Breslan Neuf

Allenstein . Aschersleben Emden . Nl. Pfullendorf

‘var gay Hei

Allenftein . Aschersleben Emden . . Pfullendorf

Breslau

Allenstein . Aschersleben Emden . Neuß .. Pfullendorf

Bkeslau

schnittspreis wi

werden für Preu gefordert. Die Militärkapellen machen den Zivilmusikern dur ihre niedrigen Preise. Die Militärverwaltung jollt afür sorgen, daß die Militärkapellen den üblichen Preis niht möglih, das zu erreichen. ( es wird auf die freie Ver-

rrenz wenigstens d nebmen. Æm Kriegs- ¿gung der Ko

die. Kom

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8heeres.

Ueber den An | Nummer d. Bl.

Bei den Ausgaben nn\chaft weist der Berichterstatter Abg. von Podbielski (d. kons.) darauf bin, die Budgetkommission für die Besserftellung der Musikmeifster und für die bessere Versorgung ihrer Hinterbliebenen eingetreten sei.

Abg. Weiß (fr. Volksp.): In der Kommission hat man sih auch

end mit der großen Vermehrung der t en allein 33 Stabshoboiften und 266 Hoboisten

Aber es i

Saargemünd .

Saargemünd ;

Saargemünd .

Saargemünd ;

15,50 | 12,90 |

15,50 | 16/50 | 14,70 | 15,30

10,39 |

13,00 | 11,30

11,48 ! 11,20 } |

11,00 11,53 11,60 | 10,50

12 50 12,10 j

Minister helfen nichts; mmandobebörden verwiesen. halten keine Militärm mandobebhörde so

13,40 14,99 15,90 16,80

15,20 1530

fang der Sizung wurde in der gestrigen berichtet. für die Geldverpflegung der

usik; ja, in der Börsengarten-Affäre hat ar einen offenen Vertragsbruch veranlaßt. dner beantragt, die Me rforderungen zu streichen. Kriegs-Minister General-Lieutenant von Goßler: Nothwendigkeit der Militärmusiken noch einmal darzulegen, öchte ih verzihten. In der Budgetkommission ift diese An-

Weiz 14,90 | 16,50 ! 17,60 | ! 16,40 16,30 Rogg

1

13,80

16,00 17,00 | 20; 17,40 | 15,70 | 15,80

| 11,90 | | 12,50 | e | 1270 10,80 | 13,50 1160

10,60 11,10 ;

Ger E 12,00 | 13,00 | 1450 Haf

De f

12,50 12,70 12,80 13,50 12,90

12,10 | ¡ 12,00 ; 12,50 |

| 12,10

| 12,60 80

| 13,20

en.

16,10 15,60 é 16,40 68 17,00 500 20,40 101 17,80 1150 16,70 ¿ 16,80 600

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11,60

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12,27 16,50 13,35 14,00

15,40 E L. 12,70

13.50 4 490 968 2 047

8 075 1089

13,70

14,00 600

12,60 90

Bemerkung.

Deutscher Reichstag. | 177. Sißung vom 16. Februar 1897, 12 Uhr.

Die zweite Berathung des Reichshaushalts-Etats 897/98 wird fortgeseßt, und zwar bei dem Etat des

Musikkapellen beschäftigt ;

solite

Beschwerden Die opvositionellen Ber-

verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durh- rd aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

gelegenheit eingehend behandelt worden. Man hat beshlofsen, die neuen Truppentheile durch Streichung der für sie vorgesehenen Musiken niht zu Regimentern zweiter Klasse zu degradieren. Daß für den Dienst, für die Uebung des Marshes und die Bewegung im geschlofsenen Verbande Musik nothwendig ist, bedarf im übrigen keiner näheren Erläuterung.

Ich gehe nun auf die Börsengartengesellshafts-Affaire ein. Den Ausführungen des Herrn Vorredners kann ih in keiner Weise zu- stimmen. Die betreffenden Musikkapellen sind allerdings angewiesen worden, ihre Kontrakte zu lôsen, aber das Verbot ift fo ergangen, daß dur dasselbe ein Kontraktbruch nicht herbeigeführt wurde ; denn, wenn ein Kontraktbrah vorläge, so konnte die Börsengartengesellshaft einfah Klage vor dem Zivilgeriht erheben und es wäre dann der- selben unzweifelhaft, wenn das Gericht die Klage als berechtigt aner- kannte, eine Entschädigung zugesprohen worden. Die betreffenden Musik- dirigenten baben sih in der Angelegenbeit an den Sekretär der Börsengartengesellshaft gewendet. Dem einen ist seitens des Sekretärs erwidert worden, daß unter den obwaltenden Umständen von einem weiteren Spielen ohne weiteres abgesehen würde, und der andere ers Flärte auf die an ihn ergangene Aufforderung dem Sekretär mündli, daß er Befehl habe, im Börsengarten niht mehr zu spielen und seinen Kontrakt umgehend zu lösen. Er fragte zugleih an, ob die Direktion troßdem das Konzertieren verlange, worauf der Sekretär er- widerte, daß er den Befehl {hon kenne, die Direktion auf die Musik verzihte und nur eine bezüglihe shriftlihe Erklärung wünsche. Nach-

Widerspruch erboben gegen die Schädigung der Zivilmusiker durch die zablreihen Militärkapellen; er wünsche, daß ein geeigneter Aus- gleih gefunden werden möge. S E

Abg. Weiß: Die Verträge der Militärkapellen in Königsberg waren bald abgelaufen zu dem Zeitpunkt, als der Kontrafktbruch ein- trat. Der Sefretär konnte keine verbindlihen Rechtsgeschäfte für die Gesellshaft abschließen und bat auch geleugnet, daß er sih mit den Erklärungen der Dirigenten zufrieden erklärt bat. Das kann wohl - nur auf Privatmittheilungen beruben.

Kriegs-Minister General-Lieutenant von Goßler:

Ich babe dem gegenüber nur zu erklären, daß mzine Införmationen niht auf privaten Nachrichten, sondern auf offiziellem Material be- ruben.

Abg Dr. Lieber (Zentr.): Wir haben dafür geftimmt, daß die neuen Regimenter Musik erbalten wie die alten, damit sie nit in den Auzen des Volkes als unterwerthige Regimenter erscheinen. Die gten Mehrausgaben werden bewilligt. Beim

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Kapitel aturalverpflegung“ theilt

Berichterstatter Abg. von Podbielski mit, die Militärverwal- tung habe in der Kommission erklärt, daß vom Weizen 63, vom Roggen 65, vom Hafer 57, vom Heu 83 und vom Stroh 75 °/s dirckt von den Produzenten gekauft worden seien. Ferner babe die Kommiision die Frage der warmen Abendkoft für die Soldaten

Ta Dr. Sdhädler: Die Bedenken, welche gegen die warme Abendkoft in warmer Jahreszeit geltend gemaht find, zwingen mich nur vom Abendbrot zu sprehen; ob warm oder talt, überl2Fe ih vertrauensvoll der Verwaltung. Die Regierung hat erklärt, daß sie die Frage im Auge behalten wolle. Wenn für die Offiziere die Gebäster aufgebefsert werden follen, so müfsen au für die Mans- haft Gelder vorhanden sein. Oder wollte man bei der Taba2ck- fabrifatsteuer durch die In: Aussichtstelung des Abendbrotes rur Stimmung imnachen ?

Staatssekretär des Reichs - Schaßamts Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Der Herr Vorredner hat bier eine biftorische NReminiécenz bervorgerufen, daß die Forderung des warmen Abend- brots für die Mannschaften zunächst auftrat bei der Vorlage des Tabadfabrikatsteuergeseßzes. Ich kann dem Herrn Vorredner hierbei bestätigen, daß der Gedanke vollkommen fern gelegen hat, bei der da- maligen Berathung etwa dur diese Forderung Stimmung für das Tabackfabrikatsteuergeseß zu machen. Die Sache lag vielmehr da- mals so, daß gegenüber dem Ausgabebedarf, der etatsmäßig vorgesehen war, von dem Reichstage erheblihe Abstriche beschlofsen waren, und man infolge defsen glaubte, wenn das Tabackfabrikatsteuergesez troÿ- dem durchginge, eigentlih überflüsfige Gelder zu bewilligen. Diese glaubte man aber am besten verwenden zu können für die an sich gewiß berechtigte Forderung, daß die Soldaten ein warmes Abendbrot bekämen. Meine Herren, inzwischen ist nun die Tabackfabrikatsteuervorlage vershwunden, aber die Forderung des warmen Abendbrots geblieben. Das folk aber an der sachlihen Beurtheilung der Forderung nichts ändern, und ih kann ausdrücklich erklären, daß irgend ein Unterschied in der Auffafsung zwischen dem Herrn Kriegs-Minister und mir in dieser Beziehung nicht besteht. Die Militärverwaltung steht nah wie vor auf dem Standpunkt, daß die Mannschaftskost durch Gewährung einer Abendmahlzeit ob warm oder kalt zu verbefsern ift, und die Reichs-Finanzverwaltung if grundsäßlih damit einverstanden, daß diese Forderung in den Etatsentwurf des Jahres 1898/99 aufge- nommen wird. Weitergehende Erklärungen können weder von dem Kriegs-Minister, noh vom Reichs. Schatzsekretär abgegeben werden, weil ja der Etats8entwurf, wie wir ihn gemeinshaftlich vereinbaren, zunächst der Prüfung und Genehmigung der verbündeten Regierungen im Bundesrath unterliegt. Ih glaube aber, daß die verbündeten Regierungen, wenn die beiden Refsorts in dieser Beziehung einig sind, ihrerseits sachlihe Bedenken niht erbeben werden.

Kriegs - Minister General - Lieutenant von Goßler ver- zihtet auf das Wort.

Das Kapitel wird genehmigt.

Beim Kapitel „Bekleidung und Ausrüstung der

Truppen“ kommt l: Abg. Weiß auf die Frage des Einkaufs des Leders zurück

und tadelt die Vorschriften der Statuten der Gerbervereinigungen. General - Major Freiherr von Gemmingen: Zunächst muß

ih annehmen, daß der Herr Vorredner niht im Besige der leßten

Satzungen ift, durch welche diejenigen Aenderungen eingeführt find,