1819 / 4 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 12 Jan 1819 18:00:01 GMT) scan diff

259) bezeichüet die speciellen Gegenstände seiner Be- rathungen. :

So wie ein jedes Ministerium die besondern Zweige sèr ihr anvertrauten Verwaltung . entweder unmittel: bar, oder mittelbar durch Oberaufsicht und Kontrolle der Provinzial : Verwaltungsbehörden , leitet, so foll das Staats - Ministerium diese besondern Zweige als ein Gañûzes tîn allgemeiner Uebersicht zusammenfassen. Der Fürst Staatskanzler, in der Eigenschaft eines Staatsfkanzlers, ist nah Inhalt der organischen Ver: òrdnung vom 27. Okt. 1810 (Gefessammlung S. 5) und der Kabinetsordrèe vom 5. Juni 1814 das unmit-

telbare Organ des Königs und führt unter den BVe- fehlen Sr. Majestät die Kontrole der Minifterien, woraus sich von selbst etgiebt, daß von einer Vereini- gung des Büreaus. ‘des. Fürsten Staatskanzlers (un- rer der hier fremden Benennung der Staatskanzlei) und des Kabinets, von welchem die unmittelbaren Befehle Sr. -Majestät ausgehn, mit dem Staats- Ministerium die Rede nicht seyn könne. Daß durch die Verschmelzung so verschiedener Autoritäten nur Verwirrung, "sonach zehnfache Vermehrung der Schrei: berei, entstehen würde, hat diesem Zeitunaskorrespon: denten, dem unsre örgan!shen Gesete völlig fremde sind, entgeben müssen. Daß er von dem Vermêögen der Generalstab s- Kasse spricht, wollen wir ihm nicht anrechnen, obwol seiner unleseriichen Handscbrift. Es soll Staats?Kasse heißen. Welcher Werth Übrigens auf die andern Gerüchte zu legen sei, die er der Weit mittheilt, oder künftig mittheilen wird, iäßt sich hier: nach ermessen. Es is ganz ungegründet, daß die Herrn c. Rother und Eichorn andre Bestimmungen er: halten werden. Daß Se. Majestät den Herrn 2c. von Sordan zum Gesandten am königl. sächfischen Hofe ernennt haben, is bekannt.

Fremde und cinheimische Zeitungen fahren fort, die Gemüther mit Ländertauschprojekte) zu beunruhigen, welche fie Preußen unterlegen (noch unlängst Rhein: und Moselzeitung Nr. 175). Die einfache Wahrheit ift, daß die Negierung nur daran denkt, ihren Vesit-

stand ruhig zn behaupten.

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Summarische Uebersicht

des Ertrages der Accise ohne Zelle von den wichtigsten vom Auslande eingegangenen Verbrauchs- artifein in den alten Provinzen des preußischen Staats mit Inbegriff von Danzig und Kotbus nach dem einjährigen Durchschnitte aus den drei Jahren 1815, 1816 und 1817.

1. Fremde Weine, Branntw. u. Biere 755,210 Thl. o. Zucker und Syrop L : 182,007 - 5. Kafsee i : L 4 \ 1,05,570 6. Fremder Taba i; i; ; 115,107 5. Thee, Reis, Rosinen, . Mandeln, Citronen und Orangen, wié auch Speise: Oele s é : ; 6. Heeringe, Sardellen, Austern und Kaviar , d j p . q. Pfeffer, Piement, Zimmet und Kas: sia, Nelken, Muskat- Nüsse und Blumen . , v s 8. Brennöl, Talg, Wachs und Thran g. Kochenille, Jndigo, Farbehölzer und Malerfarben 4 s e f, 10. Fremde baumwollene Zéuge 11,59

S E E R A E T E r ER

76,829

D 1494

39,757 §3,561

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Summe 2,393,295 Thl.

Zu einhundert Thalern Accise, welche über- haupt in dea gedahten Jahren von vorstehend be: nannten Waaren erhoben wurden, haben demnach bei- getragen :

1. Die fremden Weine, Brank- 741. Gr. Pf. Th1. weine Und Biere. „:. «e SLCA5 h. D535 5F 2, Der Zucfer und Syrop . 32. 16. 2. - 32,674 S Ee. M. + 16.98. 8. - 16,946 4: Der fremde Taback . è * 4. 19. 5. 5. Thee, Reis, Rosinen, Man: dein, Citronen, Orangen und E A S, 6. Heeringe, Sardellen, Au: Ta A E »: +.» M 71. Pfeffer, Piement, Zimmet c, Neléten, Muskät- Nüsse und P 5 s La is 8. Brennöl, Talg, Wachs und r r A 9. Kochenille, Jndigo, Farbe- hölzer und Malerfarben . s. 22 10. Fremde baumwöllene Zeuge 5. 19

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N 15. 10.

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Summe 100 0d. 100,000

Die genannten Artikel betragen höch wahrschein: lich über 22 aller Accise von fremden Waaren; ganz genau läßr sich das nicht angeben, weil nach der bis- herigen Verfassung das Fremde nicht überali vom Jn- ländischen zu trennen ist.

Beinahe ein Drittheil der berechneten Accise kommk von Zucker und Syrop, fast ein zweites Drittheil von fremden Getränken, ein Sechstheil vdôm Kassee. Diese drei Klassen von Waaren allein tragen a!fo beinahe fünf Sechstheile aller Accise von fremden Erzeugnis: sen, und der Ertrag derselben beruht daher fajf ganz auf ihrer richtigen Behandlung.

Ohngefähr ein Fünfiheil des leßten Sechstheils, oder ein Dreißigtheil des ganzen Ertrages besteht aus der Accise von fremden Baumwollen - Waaren. Gleich: wol ist dieß bei weitem der Hauptartikel von dên ein- gehenden fremden Fabrikaten. Werden auch künftig manche fremde Waaren eingehn, die jeut verboten sind: so wird dagegen auch ein großer Tleii [von Fabrika: ren nicht mehr, woie bisher, ais fremd versteuert wer- den, der im Herzogthume Sachsen, in Magdeburgz Westphalen und am Rheine verfertigt wird. ODffpreu- ßen, welches seiner Lagè nach das meiste BedÚrfniß hat, Überseeische Fabrikate einzuführen , keunt s on seit zehn Jahren kein Verbot dagegen. Es ist daher nicht äbzusehn, daß die Besteurung der Fabrikwaaren éúnftig einen höhern Ertrag gewähren könnte; sié fann auch um so weniger einbringen, je mehr fie ih- ren eigentlichen Zweck, das Eindringen fremder Fa: brifate zu hindern, erfüllt.

Die Hauptartitel des lebten Sechstheils sind au? ßerdem fremde Tabacksblätter für unsce Fabriken, frem- der zubereiteter Rauchtaback, Heeringe, Brennöl, Talg, Rosineù, Reis, Citronén und Drangen, Pfesfer, Eng- lisch Gewürz (Piement), Thee und Indigo; alles än- dre ist verhältnißmäßig ganz unerhßeblich.

Die Accise von Zimmet und Kassia, Nelken, Mus- fat-Nüssen und Blumen betrug nur 10,146 Thaler, und die Accise von Sardellen, Austern und Kaviar nux 10,293 Thaler im einjährigen Durchschnitte aus den Jahren 1815, 1816 und 18173 es trug also zu sedem Hundert Thaler der ganzen Acciseeinnahme bei, erstere 10 Gr. 2 Pf., leßtere 10 Gr. 4 Pf.

Ob solche Waaren hoch oder niedrig beskeuert sind, is für das Kasseninteresse gleichgültig, Der Mehr- oder Minder - Ertrag, welcher hieraus entsteht, ver- \shwoindet unter den viel größern Schwankungen einer Abgabe, deren Ertrag überhaupt auf der großen Zu- fälligéeit der Nachfrage und kaufmännischen Spefku- lation bèruht; und der fromme Gläube wird nicht durch die Erfahrung bewährt, daß die hohe Beskeu- rung der Genüssé der höhern Stände zu einer wahr: haften Erleichterung des Volks führen könne. Wohl aber drückt eine hohe Besteurung einzelner Luxus- waaren den ganzen Handel, weil die Kontröllen im Allgémeinen deshalb verschärft werden müssen. Alles wird verdächtig, das éine verborgen seyn könnte, dessen Verheimlichung déèr Mühe lohnt.

ania S T T T I E Ra enannter meer

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Allgemeine

reußische Staats - Zeitung.

ais Stud.

LST D)

Berlin, den 12ten Januar 1819.

Amtliche Nachrichten.

Kron

Seine Majesiät d Adoptiv - Sohne des BronifowskizuOsniszczewo, Wilhelm Schaedee, zu gestatten geruhet, den Namen, den Stand und das Wappen des von Bronikfowskt1- {hen Geschlechtes annehmen und führen zu dürfen.

if des Tages.

i L er König haben dem Stief - und

Landes: Directors Oppeln von

Oppeln

Se. Majestät der König haben den in Allerhöchst- dero Civil: Cabinet angestellten Geheimen Registrator Frese zum Hofrath, so wie die bei dem Ministerio des Schaßes und für das Staats - Kreditwesen ange: stellten Geßeimenexpedirenden Secretarien und Cal: culatoren Wollny und Rolke zu Rechnungsrä- then, und den Geheimenexpedirenden Secretair und Negistrator Schäffer zum Hofrath zu ernennen geruhet.

Berlin, den 11... Fan. Die gewöhnlichen Karne-

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(s : Lustbarkeiten fangen in diesem Jahre mitdem 24.

Januar an und sind folgendermaßen bestimmt worden.

ck nd. Unsre Hofzeitung

A u 81 London, den aten Januar. zeigt an, daß der Herzog von Wellington die Stelle eines Ober - Feldzeugmeisters erhaiten hat.

Die Nachrichten aus Amerika über den Krieg zwi- shen Spanien und seinen Kolonien sind wenig erheb: lich. Nach einem in unsern Blättern befindlichen

úülletin der Armee von Venezuela vom 153. Octob. hat die Jnsurrektion in Folge kleiner Vortheile dieser Armee sich weiter verbreitet.

Madrid, vom 16. Decbr. Die Regierung hat be- kannt gemacht, daß die Zinsen der consolidirten Va: les für das Jahr 1818 vom 2. Januar 1819 an mit 4 Procent an die Jnhaber bezahlt werden sollen.

Die Vales sind seit 11 Jahren nicht verzinst. Sie sind eine Staatsschuld, deren jährliche Zinsen vor der Confolidation sih auf 75 Millionen Realen, (et:

li, Zeitungs-Nachrichten.

wa 5 Mill. Thlr. preuß. Cour.) beliefen. solidation besteht in einer Herabsezung des Nominal- verths auf den dritten Theil, welche die Regierung doch mit der Maasgabe verfügt hat, daß es jedem Inhaber freistehe, die Vales im ursprünglichen Be-

Sonntag, Cour oder Ball bei Hof; Montag, Oper: Dienstag, Redoute ; Mittwoch, Assemblée in der Stadt ; Donnerstag, Ball bei einem Prinzen des königl. Hau- ses; Freitag, Oper; Sonnabend, unmaskirter Ball im Opernhause.

In eben dieser Art werden sie bis zum 25sten Fes bhruar fortgeseßt und während dieser Zeit folgende Opern gegeben werden. Am 25sten Januar Alceste von Gluck, am 29sten Rittertreue von Romberg, am 1sten Februar die Vestalin von Spontini, am 5ten Orpheus von Glu, am sten die Bajaderen von Ca- tel, am 12ten Cortez von Spontini, am 15ten Oedip von Sachini, am 19ten Jphigenia von Gluck, am 22sten Herrmann und Thusnelda von Weber.

v. Buch, Schloßhauptmann.

Das Krönungs - und Ordensfesk wird am 18. die- {es Monats auf dem königl. Schloße, und die gottes- dienstliche Feier, dem Befehl Sr. Majestät des K - nigs zufolge, am 24. d. M. Sonntags in der Doms» Kirche statt finden.

Die Con:

trage zu behalten. Er muß sich alsdann nur gefallen laßen, daß sie ihm nicht eher verzinst werden, als bis die Staatsfonds es gestatten. (Mon.)

Yaris, den 31. Decbr. Yn den Verordnungen des Königs wegen Entlassung der Minister ist des Baron Pasquier, bisherigen Justizministers, nicht erwähnt, weil er bereits Mitglied des Geheimenraths ist. Man sagt, der König habe ihm bei Ertheilung der nachge- suchten Entlassung in sehr schmeichelhaften Ausdrük- ken die Zufriedenheit mit seinem Dienste bezeigt.

Der General Alix hat Erlaubniß erhalten, nach Frankreich zurückzukehren.