1819 / 8 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Jan 1819 18:00:01 GMT) scan diff

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wegen Mißbrauchs der Preße die gerichtliche Unter: suchung eingeleitet.

Mien, d. 12. Fanuar. Der Gen. der Kavallerie Freiherr v. Frimont is zum Kömmándirenden im Venetiakischen, und der Genèral » Feldmarschal : Lieu- tenant Graf Bübnà zum Kommandirenden in der Lombardei, desgleiche der Feldmärschal Fürst Sch w ar: zenberg, mit Beibehalt seiner bisherigen Dienstver- hältniße, áäuch zum Staats - und Konferenz - Minister ernannt: (Oestr. Beob.)

Fränkfurt am Main. Herr vòóù Kobebué hat eine Veränlaßung erhalten, Teutschland wieder zu

varlaßen und nach Esthland zurückzukehren. (Pr. E) |

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Vaterläudisher Kun stfleiß. Ein natürli:

ches Gefühl der Dankbärkeit tuft den Einsender auf,

aus eigener Wahrnehmung anzuzeigen , welches ange: nehme und wichtigè Geschenk die fönigl. Eisengießerei bei Berlin der Ländivirthschaft mit eine neuen Hâck: selmaschine gemacht hat. Eine solche Maschiné befin- det sich seit Monaten auf des Einsenders Gute bei Pôsen im Gänge, und das Ergebniß ist das folgènde. Um den Winterbedarf von täglich i50 bis 180 Ber- linèr Scheffeln Häcksel zu shäffen, wurden bis dahin wöchentlih 26 Männerhandktage ‘erfodert. Jest leisten dieses mit ungleich größerer Leichtigkeit 18 Frauentage. Dérx überschiéßende Gewinn an Menschenkräften überhaupt, und an Männerkraft insbésondere für folche landwirthschaftliche Verrichtungen, wo kéin Kunstge- triebe den mensehlichen Verstand zu ersetzen veëmag, ist leiht auszurechnen. Nicht so leiht in Zahlen aus- zudrücken, obwohl augenscheiülich, ist ein zweiter Vor: theil. Jenes frühere Häsel hätte die Länge von 2 Zoll und drüber, konnte auch nah Zeit und Menge nicht besseè ausfállen. Das Häckseèl, welches die Ma: schine giebt, is fast viereckig und durchweg sogenann: tes Kälberhäcksel. Die Begierdè, mit welcher es ver- zehrt wird, is eben fo sichtbar, als die größere Gédeih-

lichkeit det Futtermittel, die damit gemis{t und ge:

mengt wérden. Die Kosten der Maschine (mit 4 Méßecn zum Vorrath) Und ihrè Hinschaffung bis an den 59 Meilen entfèrnten Bestirnmungsort häben gègen 70 Nthl. betragen. Die unerfahrne oft ungéschickte Handhabung hat bis jeßt noch kèine wesentliche Beßerung nöthig oder deshalb besôrgt gemäht. Einsender zweifelt niht an det Möglichkeit eines noch günstigern Béê- triebes. v. G6.

Das L1aáte Heft der Zeitgeñoßen enthält eine Biographie Sch lözers, worin folgende Stelle vor: kommt: O

„Wahrlich, es sind zugleich höchst erfreuliche und niederschlagende Erscheinungen, jene unvergeßlichen Merke von Schlbzer; erfreulich; daß es einè Zeit gab in unserm teutschen Vaterlande, wo die öffentliche Meinung eine solche Kraft erlangt, daß selbst ein Pri: vatmann es wagen durfte, ohne Ansehn der Person das Schlechté schlecht, das Jámméèrliche jämmeklich zu nennen, jeden Mißbräuch kühn ans Licht zu ziehn, jeden Streich der Willkühr zu entlavven, gleichviel, ob es einzelnen Béamten, oder selbst Fürsten und ganzen Regierungen galt; niederschlagend dagegen, weni. män seine Zeit mit dem zusamménhält, was wir in ünseën Tagen nicht selten vorgehen sehen, wo jedeè auch noch so gegründeté Tadel der e mp0: rendsteù Willkühr, sobald er nicht mit kriechen: der Demuth entschuldigt wird, wod jede- wohlverdiente

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Berlin, deùú 22. Januar. Se. Majéstät dét König haben geruhet das Herbarium und die Vi: bliothek des verstorbenen Professor Willden ow für die hiesige Universität ankaufen zu laßen.

Gumbinnen, den 11. Jan: Den 1seù dieses | feierte zu Trakehnei Matthiäs Pilz seinen hundert: | jährigen Geburtstàg. Er is der legté Lebende von | den im J. 1732 eingewanderten Salzburgern, und zählt jeßt eine Nachkommenschaft von drei Kindern, 24 Enkeln, 11 Urenkeln. Sein Geburtsort im Salz burgschen ist Hiñterwinfel, Gerichtsbarkeit Radstadt.

: (Jut. Bl. f. Litth.)

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Rüge der Schlechtigkeit, auch selbst nur untergeord: neter Menschen, für Hochverrath und aufrührisches Geschrei erflärt, und mit Geldbußen und Gefängniß und Entsezungen bestraft wird.’ Die empfehlungs-:

werthe Zeitung der| freien Stadt Franffurt hat aus

der Biographie Mehrés, auch diese Stelle, mitge:

' theilt, die dortige Censur aber das Niederschla:

gende unterdrückt. Warum? „Es erregt ja den! Berdacht, als sey es währ, und àâls solle diese Wahr: heit nicht gehört werden. Die Biographie, die in! Leipzig, mithin unter sächsischer Censur, gedruckt ist liest man doch vollständig. :

Wir unsterseirs födern den ungenännten Verfasser auf, diè Beispiele, daß und wo in teutschen Landen gegründeter Taoel dèr empörendsten Willkühr oder wohlverdiente Rüge der Schlechtigkeit mit Geldbußen Gefängniß, Entseyzung beskraft worden, öffènrlih an. zuzeigen, indem wir theils der Meinung sind, daß i Teurschländ jet ében so frei und freier A werden dürfe, wie zu Swhlözers Zeit (selbsk davon gánz abgesehen; daß Schlözers Gensurfreibeic auch!sus;: | pendirt wurde, weil er einen Poftmeistec ir Hanövrtr- schen bèleidigt hatte), theils dofür halten, däß da Biograph vòôn den Tadlerñ irtégeleitet 4

Wo die Geschiwte nicht mehr spreHen Var

sèbt.-Pasquino den Diskurs fort, sagt Schlözer.

Da wir nun noth keinca Pasquíno hâben ( wir bitten einige Zeitukgschreibèr, diè sth vielleicht dafür hal: ten, recht angelegentlich um Entschuldigung), fo scheint diè Geschichte bei uns doch noch sprechen zu oùurfen.

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Unter den Perfonèn; denen Seine Majestät dèt

| König bei dem diesjährigen Krönungs - und Ordens:

feste das Ehrenzeichen zu ertheilen geruhet, befin: det sich der Arbeitsmann Kalbhenn zu Silkerode im Regierungsbezirk Erfurt. Er hatte, seibst arm. und selbst Vatèr vòôn mehrerènj Kindern, die ste

ben Kindèr seines in bittrer Dürftigkeit vêrstorbenen Fréundes zu sich génommen und für sie gesorgt. Die * Regierung erwähnte deßen, als éinec edelmüthigen * Handlung, in einèm Zeitungsbericht, den sie monat: 5 lih erssätter, und Seine Majestät verfügte sofort, nit allein, daß er das Ehrenzeichen am Ördensfest"* erhalten, sondern au, daß er angemeßen unterstüht werden solle. Er empfängt daher schon seit einige: * Zeit ein Verpflegungsgeld für das jüngste Kind seines" Freundes, dâàs er noch bei sih hat, und außerdem is“ ihm ein Kapital angewiesen, um sih mit einem klei:

nen Grunodstück anzusiedeln. Wir würden davon gat!"

nicht sprèchèn, wenn nicht vòr kurzem eine hiesigè Zei! * tung, einér andern wahrscheinlich nachschreibend ; dit verdienstliche Handlung des Kalbhenn erzählt und nur dét innern Belohnung des Bewußtseyns erwähnt hätts

Allgemeine

Preußische Staats - Zeitung.

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s Stu. Berlin, den 26sten Januar 1819.

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L. Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages. Seine Majestät der König haben dem von Strachwiß, Hofmarschall- in Diensten des Fürsten

zu Anhalt: Köthen : Pleß, die Kammerherrn - Würde zu erthèilen geruhet.

Seine Majestät der König haben den beiden Aerzten Klohß und P istorius zu Zerbst das allge: meine Ehréènzeichen erster Klasse zu verleihen geruhet.

Berlin, den 24. Januar, Auf Befehl Seiner Majestät des Königs wurde heute das Krönungs: und Ordensfest in der Domkirche gefeiert.

Bormittags, gegen eilf Uhr, versammelten sich in dem untern Raume der Kirche, die in Berlin anwez senden Ordènsritter und Jnhaber von Ehrenzeichen.

Die kirhliche Feier fing an, als Seine Majestät der König um eilf Uhr auf dem Königlichen Chore sich einfanden , woselbst die Prinzen und die Prinzes finnen des Königlichen Hauses gegenwärtig waren.

Der Hof, die Ministerial: und anderen Behörden, das diplomatische Korps, und die in Berlin antwesen- den Damen des Louisen : Ordens waren auf dem Chor der Kirche zugegen.

Der Gottesdienst, welcher von dem Bischof Ey lert |

gehalten wurde, begann mit Gebet und mit Gefang. Diesem folgte die Predigt des Bischofs Über den Text: 1. Epist. St. Joh. Kap. 4, Vers 43 welchemnächst Ge- bet und Gesang die kirchliche Feier beschloß.

Seine Majestät der König begaben sch nun, zu Fuß, auf das Königl. Schloß, unter Vortretung der zu Berlin anwesenden Mitglieder der General: Ordens - Kommißion, nemlih des Generallieutenants von P irh Il, des wirklichen geheimen Staatsmini- sters von Klewiz, des Generalmajors von Rohr,

CPet. 3.)

und des wirklichen geheimen Legationsraths von Raumer.

Seiner Majestät dem König, folgten die Prin- zen des königlichen Hauses, die Ritter des schwarzen Adlerordens, und die Ritter des rothen Adlerordens erster Klasse, demnächst die neuernannten, und hier: auf die anderen eingeladenen Ritter der Orden und Inhaber der Ehrenzeichen. Der Zug ging durch die von den Truppen der hiesigen Garnison gebildeten Rei: hen nah dem Schloße.

Hier wurden Sr. Majestät, in einer von den an den Rittersaal anstoßenden Kammern, dur den Generallieutenant von P irh Il, welcher die Stelle des wegen Unpäßlichkeit abwesênden Präsidenten der General-Ordens:- Kommission, Generallieutenants von Di eri cke vertrat, die neuernannten Ordensritter und Inhaber von Ehrenzeichen vorgestellt. Sie genossen der Ehre, von Seiner Majestät Versicherungen der Zufriedenheit und Gnade zu erhalten, und legten ihren allerunterthänigsten Dank zu Füßen.

Hienächst begaben sich Se. Majestät, mit den Prinzen und den Prinzeßinnen des Königl. Hauses, den Rittern der Orden, und den Jnhabern der Eh: renzeichen, nah der Bildergallerie, zur Tasel, an wel: cher hier, und in den anstoßenden Kammern, übe drethundert, und in dem weißen Saal über zwei hundert Personen Theil nahmen.

Zu der ersten Königl. Tafel wurden, auf allerhöch- sten Befehl, zwanzig Jnhaber von Ehrenzeichen aus der Zahl der Unterofficierce und Gemeinen der biesi: gen Garnison gezogen.

Nach aufgehobener Tafel verließen Se. Maje- stät der König die Versammlung, unter den innige sten Wünschen aller Anwesenden für das Wohl Sr.

Majestät und des Königl. Hauses.

1, Zeitungs-Nachrichten. Petersburg, vom 6, Jan, Am 53ten d. (n. StZ trafen Seine Majestät der Kaiser von Jhrer Reise ins - / Uusland, in erwünschtem Wohlseyn zu Sarskoje:Selo " wieder ein. N

Paris, den 16. Jan. Der Moniteur vom 14ten d, enthält eine Königl. Verordnung Über die bffent- liche Ausfellung der Erzeugnisse französischer Jndü- strie. Die erste wird am 25. August d. J. anfangen,