1819 / 25 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 27 Mar 1819 18:00:01 GMT) scan diff

ITL,“ Zeitungs-Nachrichten,

Ausland. „Karl sxuhe, vom-18. März. Die Eröfnung der Ständeversammlung ist, weil die Vorarbeiten bis zum 25sten d. M. nicht vollendet werden können, auf den

2often April ausgeseßt.

Paris, vom 17. März. Jn der Sisung vom 9. d. beschäftigten sch die Pairs mit der Berathung über verschiedene Privatgesuche von wenig erheblichem In- halte. Zur Prüfung des Vorschlages, das Gese6 üter das aufrührische Geschrei aufzuheben, ward eine Spe- cial - Kommißion ernannt. Die Königliche Verordnung vom- 5. d. wegen Ernennung der neuen Pairs ward der Kammer mitgetheilt.

Fn der Sibung vom 15. d. wurden die neu er- nannten 539 Pairs, deren Titel bereits verificirt wor: den, eingeführt. Die ältesten unter ihnen sind der Herzog von Plaisance (Lebrün) im 81sten und der Graf Dejean im 7osten Jahre; die jüngsten, der Graf Rampon 30, und der Marquis von Tal- houet 31 Jahr alt.

Das Geseg wegen der Verfertigung und des Ver: Laufs des Pulvers ward in dieser Sizung angenommen.

Am 14. erhielt die Kammer der Abgeordneten die officielle Mittheilung, des von der Pairkammer gefaß- ten Beschlußes hinsichtlich des Wahlgeseßes. Am 15. beschäftigte sie sich mit unerheblichen Privatgesuchen. Unter andern ward angetragen , sämmtliche Savoyar- den aus dem’ Lande zu schaffen, weil se wol an 15 Mill. herauszógen. Man ging zur Tagesordnung,

Am 16. trat die Kammer in geheimer Sibßung über die Proposition der. Pairkammer , hinsichtlich der Ab- \chaffung des Heimfallrechts, in Berathung, und nahm selbige durch entschiedene Stimmenmehrheit an. Herr v. Bonald hatte, wie zu erwarten war, dagegen ge- \prochen. Hiernächst legte der Finanzminister, beglei- tet von einigen Staatsräthen, das Finanzgeseß für das laufende Jahr vor, und entwickelte die Gründe, welche es rechtfertigen. Die Ausgaben dieses Jahrs sind berechnet :

1) für den tonsolidirten Schulden - und

Tilgefsond « + ch + 2) für die Civil : Liste, einschließlich 9 Mill. - für die Königliche Familie. . « 5) für das Ministerium der ausroârtigen

Angelegenheiten. (J für das Ministerium der Justiz

Franks.

232,000,000

® * * ®

34,000,000

8,000,000 17,460,000

. è* . .

welche 53,262,517 Fr- betragen.

Das Geseg selbst enthält in seinem zweiten Titil| noch besondre Verfügungen über die Militairpensionen,| Die Kammer ver: | ordnete den Druck und die Vorlegung an die Büreau | zur nähern Prüfung. |

Das Verhör wegen des Attentats auf den Her: zog von Wellington ist bis zum 10. Mai vertagt. |

Der König hat die Wahl des Geheimenraths| Wolf zu Berlin als Mitgliedes der Akademie de Inschriften bestätigt. |

Zu den je6t gelesensten Schriften gehört eine Bu

shüre des General : Lieutenants Tarayre „Über di Stärke der Regierungen.‘ Er sucht darzustel: len, daß die Französische Armee nach dem Rekruti: rungsgeseß für die inneren Einrichtungen viel zu zahl: rei, dagegen viel zu schwach sey, einem Angriff von außen zu widerstehm. |

_… Nach dem in Druck erschienenen Berichte des ad: gegangenen Ministers des Jnnern, Laineé, über die Operationen der Kommißion für die Lebensmittel, hat die Regierung in den Mißjahren 1816 und 1817 mit

Einschluß der Einfuhr- Prämien 32,400,000 Fr. zur“

Unterstüßung des Landes verwendet.

In Nis3mes sind, nah dem Moniteur, Unruhen vorgefallen , die man der vorgeschlagenen Abänderung des Wahlgeseßes zuschreibt. Die Civil - Autoritäten haben die Bewegung des Volks nicht unterdrücen können; man hat die Patrouillen mit Steinwürfen

verfolgt und Profëlamationen in verschiedenen Theilen |

der Stadt angeschlagen. Die Ankunft des General: Lieutenants von Briche mit 500 Mann hat die Ruhe hergestellt.

Der Marschall Graf Jourdan, einer der neucu

Pairs, isk auf der Rückreise aus Jtalien zu St.| Beron in Savoien im Wagen von einer Anhöhe herab: |

geworfen und am Kopfe und der Brust stark beschädigt worden. Doch fürchtet man keine ernsthasten Folgen,

Petersburg, vom 53. März. Der Kaiser hat am 20sten v. M. den Entwurf der anfänglichert Vil: dung einer Universität hieselbst bestätigt. Der Kura- tor des St. Petersburgschen Lehrbezirks, Herr von

Uwarow, hat die Kaiserlihe Bestätigung, der Kon:

ferenz des pädagogishen Instituts in einer außeror- dentlichen Versammlung angezeigt.

Sobald die Orga- | nisation der Universität vollendet isk, wird ihre feiet: | * liche Eröffnung statt finden. Auch werden dann erst | *

s x „S ten, verthei g neben den bereits bestehenden und“ zunächst für die heilt werden

glaubt jedoch, daß der Monarch seine Reise am 4. oder s. nach Florenz fortsezen werde. Man spricht von mehren Maaßregeln heilsamer Strenge, welche sich der Kaiser genöthigt gesehn, gegen die an mehren Orten seiner Jtalischen Staaten, und namentlich

in der Stadt und Gegend von Rovigo eingenisteten -

Karbonari, und selbst gegen einen dortigen bedeuten- den Regierungsbeamten, zu ergreifen. (A. Allg. Z.)

München vom 17. März. Der Antrag des Ab- geordneten Behr auf Erlaßung einer geseblihen Jn- struktion für die Censoren der politischen Zeitungen ist in einer geheimen Sibung der Kammer vom 16. d. mit einer entschiedenen Stimmenmehrheit, doch unter der Maasgabe angenommen worden, daß dem Könige zugleich die Grundzüge einer solchen Justruk- tion vorgelegt werden sollen. |

Da in den bisherigen Sißsungen durch den Vor- trag einzelner Privatgesuche und Anträge viel Zeit verloren worden, so trug der Abgeordnete Adolay in der Sibung vom 16. d. darauf an, uur bestimmte Geseßvorschläge der Berathung zu unterziehen, aUzge-

meine aber, wie z. B. wegen der Censur und der

Duelle, als chäßbare Materialien lithographiren und ordnen , Jedoch als vorläufig auf sich berußend zu den Uten legen zu laßen. Herr v, Hornthal erklärte fich gegen diesen Antrag, und meinte, daß, wenn der Tag für die Geschäfte nicht hinreiche, die Nacht zu Hilfe genommen werden müße. Er nahm hievon zu- gleich Anlaß, über einige Stellen in der Rede des Ministers des- Janern, welche die allgemeine Darstel: lung des Zustandes Bayerns enthielt, Bemerkungen zu machen, unter andern die Behauptung einer statt- findenden Gleichheit in der Besteurung, der strenge geregelten Komptabilität, der unabhängigeu Justiz- verwaltung 2c. zu bestreiten. Sowol hieraus als aus dem unerfreulichen Berichte, daß ein Deficit in der Staatskaßen - Verwaltung vorhanden sey, suchte er zu beweisen, daß für bie Versammlung noch sehr viel zu thun, noh Manches vor den Thron zu bringen sey,

und daß hievon nichts unterdrückt und unbearbeitet

gelaßen werden müße.

Man ging übee den Antrag des Herrn Adolay zur Tagesordnung.

Unter den Beschwerden, welche vorgelegt und wei: ter nicht beachtet wurden, wax eine, die ein Pfarrer

darüber führte, daß er 14 Tage (mit Recht) einge: / nge

sperrt worden, weil er sich wegen Einführung Fris

Katechismus unmittelbar nach Rom gewendet,

Konstantinopel, vom 10. Febr, Der Groß: herr hat eine Verordnung erlaßen, nach welcher di Griechischen Familien Suzzo, Kallimachi und Morusi ausschließlich fähig erklärt worden sind, die Hospodarenwärde in der Moldau und Wallachei zu befleiden, und das Amt von Dolmetschern beim Di- Me D og gu versehen.

er Pascha von Bagdad hat einen Sieg bericht ps d dite, Ga erfochten , die fd s sei: aschalif gezeigt haben. (Die Wechabi i nen also nicht unterdrückt. ) ( M

Inland, Berlin, vom 26. März. Seine Majestät haben den Kurprinzen von Heßen, K. H. zum raa der

Infanterie und Chef des 11ten (zweiten Schlesischen Infanterie- Regiments ernannt. hlesischen)

M emel, vom 15. März. Am gten d. ging dás hiesige Galeas-Schiff, Louise, KapitänEnge 16 A ch t, von Lübeck mit Stückgut beladen, im Angesicht des Hafens unter. Es steuerte dem Hafen zu, richtig in der Linie der Baken, und hatte wenigstens noc vier Faden Waßer, als es von einer hohen See be- deckt wurde, in demselben Augenbli fenterte und nicht mehr zum Vorschein kam. Nach einer kleinen Stunde trieben Schifftrümmer und ein Theil der Ladung in den’ Häfen ‘hinein, allein die Equipage und die Pass sagieré sind ertrunken.

Königsberg,' vom 14. März. Heute ward hi: selbst das funfzigjährige Dienst: Jubiläum des áallgez mein verehrten Kanzlers des Königreichs Preußen und Chef: P räsidentèn des hiesigen Königl. Ober: Landes: gerihts, Herrn Freiherrn von Schrötter, von dem Königl. Ober : Landesgericht, an welches sich die Üübriz gen Behörden der Stadt und Deputationen der Kö: niglichen Dber - Landes - Gerichte von Litthauen und Westpreußen anschloßen , feierlichst begangen. Seine Majestät dèêr König hatten dem Jubelgreise durch ein huldreiches Kabinetschreiben, begleitet von Alz lerhöhst Ihrem wohlgetroffenen Bildniße, Höchst Jhre Theilnahme zu erkennen zu“ geben geruhet, 9

reren S G E C I R S S Ä E Ä mgt

Vudjet der Stadt Paris für das Jahr 1818. (aus dem Censeur Européen)

Am Eingange dieses Budjets- liest maß „folgende Verfügung: „Wir, Staatsrath, Präfekt des!Seine- Departements, haben in Erwägung des 44sten! Arti- kels des Geseßes vom 15. Mai 1818, welches-\verord- net, daß die Budjets der Städte, deren /Ein- fünfte 100,000 Franks übersteigen, in jeder dieser Städte durch den Druck jährlich bekannt gemacht werden sollen, verfügt und verfügen, wie folgt: das Budjet der Stadt Paris für den Dienst des Jahrs 1818 und die Rechnung über Einnahme und Aus- gade für den Dienst des Jahrs 1819, soll in zwei-

hundert Exemplaren abgedruckt, und an die Mitglie-

der des Raths und an diejenigen Behörden. und Be-

amten, welche wir nahmhaft zu machen uns yorbehagl-

Paris den 1. August 1818, Chabrol.‘

gesammten jährlichen Ausgaben der Regierung des Nordamerikanischen Freistaats. Wir beschränken uns jest darauf, über eine Sache, die uns insonderheit bemerkenswerth scheint, einige Worte zu sagen. - Bei der ersten ‘feindlichen Beseßung der Stadt im Fahe 1814 hatte der Stadtrath, in|Form einer Quotisation, von den Haus -: Eigenthümern und Einwohnern 5 Millionen angeliehen, um“: davon die Bedürfniße der fremden Truppen zu bestreiten. Dieses Darlehn sollte versprochnermaßen in 4 Jahren erstattet seyn, . dié mit dem vorigen Jahr abgelaufen sind. Es ist nicht ges schehn. Man hat besonders die Einnahmen der Ok: troi und der Kaße von Poißy zu diesem Behuf zuw verwenden beabsichtigt; allein diese Gelder haben eine andre Bestimmung erhalten. Man sieht aus einigen Stellen des Budjet, daß die Stadt eine rüständige Foderung von ‘etwa 4 Mill. aus dem Schas6 hat ems pfangen - sollen, um daraus diese Schuld zu tilgenz aber die Zahlung ist ausgeblieben und das Anlehn: bis

102,700,000 . s y : 2,700, Is dies nicht eine ganz besondre Art, den Budjets

Bildung künftiger Lehrer berechneten Vorlesungen des M

: ádagoaiscen Instituts, zugleich die öffentlichen Vor: [ft Stadte die im lehten Finanz: Geseß, vorgeschrie:

1) - s der Márine . 45,200,000 9429990 09e 5 si d a E l d bene Publicität zu geben? Erlangt ein Budjet nicht

i : lesungen beginnen, die den gesammten Kreis wißen |* eine groß blécità l t

8) Bird dO - Finanzen. 257,100,000 i | E Erararis Publicität, wenn der Präfekt es“ in 200

3 V U llee schaftlicher Bildung umfaßen werden. gge emplären abdrucken läst, und wenn er die Vorsicht-

j 889,210,000 | | H s (aasregel trift, es nur an öffentliche Beamte „- nach

Das Budjet von 1818 betrug « « 799,954,000 Wien, vom 15. März. Die lesten Nachrichten j UNG Ute Wahl, vertheilen zu laßen? «0

within ist das diesjährige erhöhet um. 89,256,000 von der Reise JI. MM. sind aus Rovigo, wo Die: | unkt, eine solche Publicität heißt, der Kennt- welche besonders in der Mehrausgabe für die konsoli- selben am 1. d. angelangt waren. Der Kaiser ist

dirte Schuld und für die Bedürfniße des Kriegsmini- daselbst durch eine kleine Unpäßlichkeit, die Er #ch flers zu suchen sind. I durch Erkältung zugezogen, aufgehalten worden ; man

eo 5 s des Jnnern J

6) d e - “Krieges « 192,750,000 auf diese Stunde nicht berichtigt, Kurz, maß _liesk

in einêm ‘Bericht .des Herrn Präfekten an den Stadts rath; die politischen Stürme hätten die Umstände seit 1814 so’ wesentlih verändert, daß die M

814 | téinung einverstanden zu" seyn scheine, die: Verwaltung von ihrem Worte zu entbinden und das Darlehn gar nicht zu erstatten. Wir verstehn- nicht, von wel cher Mei: nunñg der Herr Präfekt spricht; zuverläßig aber-ist e | | läubiger: Die Meinung der ubiger is, daß die Umstände einen Bankerut vér- äanläßén können, daß sie aber nit von der Zahlung entbinden. 2 r Ls 2e and

[niß des Publikums entziehen, ' was man- zu seiner T |

Kenntniß bringen zu wollen sih das Ansehn giebt, t G ise Fig Ae Y: Man sieht: aus dem Budjet des Herrn Präfekten, daß ¿m Fahr 1813 ‘die Ausgaben ‘der Stadt Paris-34;: Mill. « sranken betragen haben, also nicht viel weniger, ‘als die

L j