1819 / 43 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 29 May 1819 18:00:01 GMT) scan diff

Uebersicht d

es bisher bestandenen

Verhältnißes der drei außerteutscheu

vinzen

Die drei außerteutschea Provinzen des Yreußisthen bisher folgenden Ertrag an Staat Rrhl. Gr.)

Staates haben

gaben E : rundsteuern unter verschiede:

a. An

nen Benennungen ,

für 1818 - b, An Zoll nach 1817

c. An Accise und Verbrauchsteuern

desgleichen . d, An Personen

dé, roelche in den alten Provinzen seit 1811 an die Stelle der 1810 dem; platten Lande auferlegten steuer getreten ist,

für 1818 6. An Rein- E monopol nach 1816. + + f, An Gewer von 1817 + g. An vermischt

werbsieuern nach den Etats für 1818

9446 Rthl. 19 Gr. 5 Pf. nicht mit in Anschlag gebracht, wel: che die Mennoniten und die Juden in den vormals zum Herzogthume War: \chau gehörigen Landestheilen für die Befreiung vom persönlichen Kriegs- dienste zahlen.

h. Stempel nach dem Ertrage für 1817

Hiebei sind 21

1, Beitrag der

zur General - Servis- Kaße von 1817 ohne Hebefkosjien , besondern Zuschüße Städte zu ihren örtlichen Quartier:

bedürfnißen

steuer nach dem Ertrage

des Preußischen Staates.

nach den Etats 1,247,004

“- L

dem Ertrage im Jahre

2,701,990

* * *

steuer vom platten Lan:

Maÿhl- nach den Etats inkommen vom Salz-

den Rechnungen fur

- -

en Personal - und Ge-

altlándischen Städte

und ohne die der einzelnen

I”

135,664

® . Ms - * *

Summe

1,508,067)

Insbesondere trugen hierzu bei:

| Ostpreußen :

a, an Grundsteu De (a Zoll eo. 6. - Accise und

brauchsteuer. - - - 1,582,215 d. an Personensteuer s. -: Einkommen vom

Salzmonopol

f. anGewerbsteuer .

g. vermischten Steuern .

h. -: Stempeln . «

i, - Servis . Westpreußen

a. anGrundsteuern .

e, 6 Zoll I c. - Accise und

brauchsteuer . - ch. + d. an Personensteuer e. : Einkommen vom

Salzmonopo!-/. . « f. - Gewerb\sc.uer

fr verm. St

Stempeln . -

L -: Servis .

Posen (mit

Bromberg): a. an Grundsteuern . b. : Zoll... + c. : Accise und

brauchsteuern

Rrhl. Gr. Pf. 507,410 17) A 109,527|

ern .

e e ®

Ver-

_——

252,242

333,319 116,039

* * ®

1,124 190,750 104,001

EDÄSEEEE L E E Ee }

51,97% 491 271,692 T 004,401 Ver-

917,392 95,542

263,663 96,5375 10,981

121/994 19,660

ape

euern

e. e.

(67,341 11,2653 Ver-

e... 4025853 Es

Spalte 941,487

5,981,051|

I

1,505,051]

Rthl» Gr.

Abgaben-

Pro-

18

E

E |

sab: Pf.

19

5

11

| |

“lichen Preußischen Ostseehäfen liegen,

j Rtht. Gr. Vf.

Uebertrag 941,487|25| 1

d. Personensteuer . « 1,608| 12|— (von einigen zuge: shlagenen Landes- theilen an der Wesi:

preuß. Gränze)

e. an Einkommen vom Salzmonopol . . . f, an Gewerbsteuer - p: - verm. Steuern . : Stempeln. .

294,165 99,555 1,559 88,9832

1,527,616| 15| Summe woie vorhin |7,508,667/19| 8 Die vorgenannten Provinzen enthielten am Ende des Jahres 1817 folgende Anzahl von Jawohnern : Ostpreußen . 919,580 Westpreußen 581,971 Posen. » « 847,800

Summe 2,549,551. Jeder einzelne Jnwohner im Durchschnitte keug daher zu den Staatsabgaben bei: in Ostpreußen 5 Thl. 21 Gr. 5 Pf. - Westpreußen 4 S S 8 e Mosel «: +: 1 19 S s in den 5 anßerteutschen Provinzen zusammengen. 3 - 4 *? gl s Diese Verhältniße ändern si nunmehr wesentlich, theils. in Folge des Gesetzes vom 26sten Mai des vos rigen Jahres, den Zoll und die Berbrauchsteuer von fremden Waaren betresfend, welches seit dem Anfange des gegenwärtigen Jahres auch in den drei außerteut- hen Provinzen zur Cusführung gekommen ist ; theils in Folge des Gesetzes vom 8ten Februar des laufen- den Jahres, wodurch die künftige Beskeurung des ins lándischen Brantweins und Braurnalzes angeordnet wird, und welches so eben zur Vollziehung kommt. Der anscheinend hohe Ertrag der bisherigen Abgaben in Ost- und West- Preußen liegt zunächst in dem Eine éeommen von dem Handel der Städte Königsberg, Danzig, Elbing und Memel, nicht aber in einer Ue- berlastung dieser Provinzen. Dieß wird im Allgemeis- nen schon aus folgender Nachweisung flar. Unter dem Einkommen von 7,508,667 Thl. 19Gr. 8 Pf- welches vorstehend angege- ben worden ist, befinden sich an Zoll, Accise und Verbrauchsteuern übers M e

Alle übrigen Abgaben brach- ten dagegen nur . -+ 2,481,626» 9s G8 e Das ist auf den Kopf im Durchschnitte nur einen

Thaler einen Groschen vier Pfennige.

Von den Zöllen, der Accise und Verbrauchsteuer gingen ein in den Regierungsbezirken : Köuigsberg . mit 553,101 Inwohnern 1,793,953 Thl, Danzig Â+ e 242,54 s 1/140/069 Velen» » 584,890 382,906 Marienwerder 339,424 317,984 Gumbinnen 366,479 297,609 Bromberg . 262,910 - - 90,740

Summe 2,549,551 Jnwohner 4,027,041 Thl. und es zeigt sich hiemit, daß die beiden Regterungs- bezirke Königsberg und Danzig, in welchen die sämint- allein beinahe drei Vierthcile der Zölle und Verbrauch steuern gebracht haben, welche in sämmtlichen außerteutsen Provinzen des Preußischen Staates aufëommen, obwol sie nur wenig über ein Drittheil der Bewohner die- ser Provinzen enthalten.

Noch mehr würde eine Sonderung des Ertrages der Verbrauchsabgaben von inländischen Erzeugußzen, von dem Ertrage der Accise von fremden Waaren zei gen, in welchem Maaße dieses Einkommen vom über- seeischen Handel abhängig ist; indeßen läßt sich na der bisherigen Abgäbenverfaßung eine solche Absonde- rung nicht ganz genau machen.

(13,027,061 2 7 -—_—_—

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Allgemeine

Preußishe Staats - Zeitung.

43% Stück, Berlin, den 29sten May 1819.

I. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Gérlin, vom 29. Mäy. Bei Gelegenheit éines ländlichen Festes, zu welchem Se. Majestät gestern die Königliche Familie auf der Pfauen- Jnfel bei Sich versammelt hatten, haben Allerhöch fidieselben dutch ei: nen zufälligen Stoß eine Verleßung im Gesicht erhal: ten, die jedoch keine nachtheiligen Folgen für die Ge- sundheit Sr. Majeslät besorgen, sondern vielmehr die baldige Wiederherstellung hossen láßt.

Vorgestern am 27. dieses, nachmittags zwischen 5 6 Uhr, sind J. K. H. die Frau Herzogin von Cum- herland mit cinem Prinzen, zur Freude des Königl. Hauses, glücklich entbunden worden.

Am 28. ertheilten Se. Majestät der König dem von Allerhöchstdero Hoflager abgerufenen Königl. Sardinischen außerordentlichen Gesandten und bevoll: máchtigten Minisier, Herrn Grafen v. Castelläl fer, die Abschied: Audienz, und gerußten aus deßen Händen sein Abruf - Schreiben entgegen zu nehmen.

Fn einer gleich darauf folgenden Privat : Audienz liberreichte der bisher am hiesigen Königl. Hofe akêre: ditirt geroesene Königl. Sächsische außerordentliche Gez

Cn

I, Auslánd.

Mün chén, vom 17. May. Folgendes ist die Bóöth- {haft Sr. Majestät des Königs zu Verlängerung der dermaligen Sißung der Ständéverfämmlung :

„Da Wir die Ueberzeugung erhalten haben, däß, ungeähtet der angestrengtesten Bemühungen Unserer Lieben und Getreuen Stände, einige der wichtigsten Gegenstände, welche dermalen in Berathung stehen, vor dém Ablaufe des durch Unser Reskript vom 2. April verlängerten Termins, in beiden Kammern verfas8- gungsmäßig nicht erledigt werden können: so haben Wir Uns bewögen gèfunden, den bis zum 15. Mai verlängerten Termin bis zum 20. Juni zu erstrecken. Wir hâben das Vertrauen, daß dann aus der ersten Ständeversammlung Unseres Königreiches solche Resul: tàte hervorgehen werden, welche offenbare Beweise ei: ner innigen Verbindung der Negietung mit den Stän:

saudte und bevollmächtigte Minister, Herr Baron v. Globig, ebenfalls ' sein Abruf - Schreiben. Beide Herrn Gesandten wurden von Sr. Maj. dem Könige aufs Gnädigste entlaßen.

Des Königs Majestät häben den Postmeister Espagne, zu Kulm zum Post - Direktor allergnädigst ernannt, und ist demselben das ausgefertigte Patent darüber in gewöhnlicher Art zugestelt worden.

Der bei dem Land - und Stadtgerichte zu Magde- burg stehende Justiz - Kommißar Karl Leopold Fri 6 e, ist in gleicher Eigenschaft bei dem Ober : Landesgerichte daselbst angestellt.

Heute wird das 12te Stück der Geschsamlung au ben, welches enthält unter n E No. 540. Die Erklärung wegen der zwishen der Königl. Preußischen und Herzogl. Sachsen - Gotha und Altens burgshen Regierung verabredeten Aufhebung der gee genseitigen Kosten - Vergütung in Kriminal - Untéêrsus _hungssachen ; vom s. d. M. No. 541. Die Verordnung, betreffend die Aufhebung des Abschoßes und Abfahrtgelde in den teutshen Buns _desstaatenz vom I. d. und unter No. 9542. Die Bekanntmachung, betreffend die Auslegung des in der Freizügigkeit - Uebereinkunft mit Sachsen vorkommenden Ausdrucks: „anhängige Fälle“ _ vom 20. d. M. Berlin, den 29. May 1819. Königl. Pr. Debit - Komtoir f. d, allgem, Gesezsammlung,

Zeitungs-Nachrichten.

den für den großen Zwrck der Staatswohlfahrt liefern werden, und daß man in Unserer Ständeversammlung eine Stüse des Thrones und éine Wohlthat der Na- tion erkennen werde. Womit Wir Unsern Lieben und Getreuen Ständen des Reiches mit königlichen Hulden und Gnaden gewogen verbleiben. ““

Fn dexr Sißung vom 17. d., welcher der Justiz- minister Graf Reigersberg beiwohnte, eröffnete der Präsident die Diskußionen über die Deffentlichkeit der Rechtspflege. Herr. v: Seuffert sprach zuerst für die Oeffentlichkeit , welche durch den Begriff der Rechts pflege ‘gebotèn, und durch die Erfahrung fremder Län- der, so wie des eigenen Vaterlandes, wo sie ursprüngz lih heimisch gewesen, hinlänglich erprobt sey. Aber die Erreichung des Höchsten und Vollkommensten, meinte er, hange nicht von der Oeffentlichkeit des Vers fahrens allein ab, sondern äußerst wichtig sey dabei