1819 / 47 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 12 Jun 1819 18:00:01 GMT) scan diff

vi l des teutschen Reichs j piel E hett, eine Teéjt Anzah{ kleiner Staaten bildeten: st° mögen sie nicht vergeßen , wie viel sie an Zehnten und andern grundherrlichen Abgaben steu- erten, die im Laufe dec Zeit untergegangen sind, und voie viele Grundstüce Mee DE e Nee" ‘ed i euerbaren Pri / u

nen Mes Vve s daß sie damals feine Zolle und Verbrauch weil {ie vei ihrex Zer: udelung kei ben fonnten. i Jede Regierung erhebt gern 0 viel von ihren Bedürfnißen auf direktem Wege, als eas Verhältniße nur irgend gestatten. Ohne NRU Is auf höhere Betrachtungen empfiehlt son zie e fachheit der Formen und die Leichtigkeit der Mmtrg ee diese Abgaben beim ersten Anblicke. Allein die Erfahrungen, welche im Angesichte/ von, ganz Europa in Staaten gemacht worden sind, worin die Nation felbst seit langer Zeit ihren eignen Haushalt ordnete, sollten doch wol etwas gelten, vor denen, die sih im- mer nur auf die Erfahrungen der Völker berufen. Wir wollen nicht das Beispiel Großbritaniens ‘an- führen, das allmálich dahin gediehen iff, sein unge: heures Einkominen fast ganz durch indirekte Auflagen

nah alter Berfas- N

\aßen.

j ¡ir wollen nicht das Beispiel der gr0- zu eden en Städte des vormaligen und felbst noch jeßigen Teutschlands auführen, die den größten Theil ihres starfen Bedarfs längst durch indirekte Abgaben erheben müßen ; obwohl nicht Jedermann sogleich r: erhe n Syn möchte , daß Hamburg allein fall Fer! Millionen Preußischer Thaler Staatseinklnfte wahr: lich nit durch bloße Grund - Gewerb - und Cin: ommen : Steuern bezieht. Die Verschiedenheit der Verhältniße ist hier einleuchtend. Aber das, Beispiel der vormaligen Republik der vereinigten Niederlande

‘at den Rheinlanden und Westpfalen zu nahe, um M den A werden. Wer ehrte nicht den B finn, den praëtischen Blië und die sorgfältige 7 par: samkeit dicser Republik in dem Zeitalter ihrer Blüthe: und wo waren #chon damals neben hohen direften Auflagen auth die indireêten mannizgfaltiger und hó- er2 Fern sch €L, irgendroo in den reußischen Staa- ten den hohen Maaßstab der Besteurung anlegen zu wollen, womit die vereinigten Niederländer fich selbst maaßen: wenn ader immer wiederholt wird, daß freien ebildeten Völkern Merbrauchsabgaben nicht anstehen dann mögen diese Zeugen sprechen. s E feiten der Hebung sind die Kontrollen schärfer, je mehr die ÆWa ung wäthst. Die Regierungen önnen E N Nothwendigfeit fleinlicher Förmlichkciten auf ürden, wenn sie zu peinlich neben dem Thaler auch den Pfen- “nig heben wollen: in diesem Geiste sind aber die neuen Steuergesebe der Preußischen Regierung nicht verfaßtz und die Erfahrung wird noch) as ent- behren lehren y was man im ersien Augenblic e E nicht mißen zu tönnen glaubte. Ehren aber die Schriftsteller die Véblfer, als deren Fürspreer sie auftreten, wenn fie den Hang zur Veruntreuung Lf: fentlicher Abgaben #0 überwiegend darstellen, daß [nr Anordnung, die Vertrauen auf Rechtlichkeit voraus:

sest, ihrer Wirkung ganz verfehlen soll ?

É

Berichtigung- i i lätter in den Rheinprovinzen haben Mao d, daß die Stelle eines ersten Pedells auf der Universität zu Bonn noch unbesebt seH- und die Eigenschaften angegeben roelche diejenigen wos weisen müßen, welche sich zu dieser Stelle me D. Darunter is nun auch aufgeführt , daß der S f ‘ein verabschiedeter geübter Wachtmeister , P e oder Unterofficier seyn müße, der an den Feldzügen von 1815 und 1814 Theil genommen habe.

In Nr. 85. der Nheinischen Blätter wird die Folge hieraus gezogen, daß man beabsichtige, den Studicen- den die Erfüüung der allgemeinen Mailitairpflicht zu erlaßen, und dagegen Exercicübungen unter Anleitung des ersten Pedells einzuführen.

Aehnliche Stellen, so wie die Stellen der Kanzlei- diener bei den Ministerien und Landesfollegien, snd im Preußischen Staate längst mit verabschiedeten tüch- tigen Unterofficieren beseßt worden, welche darin eine Belohnung für vieljährige treue Dienste fanden. Un- ter der großen Anzahl solcher Männer fonnte man bei sorgsamec Wahl immer einige finden, welche die sonst zu Stellen dieser Art nöthigen Eigenschaften be-

Allgemeine

Preußishe Staats - Zeitung.

Außerdem brachten sie aus ihren früheren Vers hältnißen diejenige Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Wirth- schaftlichkeit und Unverdroßenheit mit, ohne welche Nie- | mand ein guter Unterofficier seyn fannz: der Dienst und sie selbst befanden sich wohl dabei. Ob jemals daran gedacht worden sey, in dem er-

sten Pedell der Univerfität Bonn einen Exercirmei- ster für die Studirenden zu haben, müßen wir nach I. dieser Bemerkung dahin gestelit seyn laßen. Das aber dürfen! wir erwarten, daß ein Zeitalter, welches deu Geist der Verfaßung und großer Staatsanstalten zu würdigen weiß, den Zweck der allgemeinen Militair: pflichtigkeit und des einjährigen Militairdien stes, der auch den gebildeten Ständen obliegt, nit in der Er: lernung einiger Schwenkungen und Handgrisse, over des sogenannten Exercirens suchen werde. Dazu be- dürfte es allerdings o großer Anstalten nicht. Aber das ganze Volk wird in seiner eignen Empfindung hô- her gestellt und veredelt, wenn der Sohn auch dcs Reichsten und Angesehensten, nicht blos auf einigen Paraden der Form wegen - fondern ia allen Dienst: verrichtungen ein ganzes Fahr hindurch in Reihe und Ri I dem Sohne E N v ar

ehr. Wer ein ganzes „Fahr lan die Mühseligkeiten E E GOR des Militairdienstes auch im Srieben ohne Rücksicht und 29. wurde der Bedarf für die Ministerien der getragen hat, weiß beßer, wie dem gemeinen Manne auswärtigen Angelegenheiten und des Juneren in Ge-

zu Muthe is, und lernt seine Bedürfniße leichter ver: " mäsheit de : e \tehn und würdigen, als Andre, welchen diese Schule heit des Berichtes der Kommißion orortert, und besouders der des lezten Ministeriums mit einer sol:

nicht geworden. Es mag dieß endlich eine bittere aber heilsame Arznei für die Verwöhnung, Weichlich- hen Aufmerksamfeit auf alle einzelne Punkte behan- Die wahre Tüchtigkeit zu den belt, daß mehre Mitglieder aus dem Centrum, die

Leit und Eitelkeit seyn. | Diensten in der Kirche, in den Gerich:shöfen, in der *

Kronik des Tages. Berlin, vom 12. Junius. Se. Majestät der

Ausland. Paris, vom 30. May. Vei der Fortsezung der Diskußionen über das Budjet des laufenden Jahres in den Sivzungen der Deputirtenkammer vom 27. 23.

Verwaltung und am Krankenbette hebt selten vor dem gemeinhin für die Sache der Minister stimmen, ih- ee NIE Jahre an; und Ee hat a von ren Gegnern den Vorwurf einer {kleinlichen Kritteleìi großem Glücke zu sagen, dem in der fangen wischen: diese dagegen jenen den Vorwurf der Uebereilung und zeit Mer E SGU Me E me e) AaŸt Verso S N A R leichsam e, Extrapost due worin seine Lage fein wirkliches Fortschreiten in sei- Jet g j 0 P E ner Vorhereitung uier, Wenn also N das Mi- fahren wollte, machten. Beide Minister, der Marquis Pete G Ta 19 WRRE M A wärtig und beantwroorteten die emachten Ausstellun- niß, daß ein Verfall der Wißenschaft und Kunst da- ; ; E j x raus entstehn müße, bei wren übertrieben seyn. So gen mit Sachkenntniß, mit Geistesgewandheit und aber liegt die Sache n:cht. Ler nichts als exerciren guch mit Erfolg, denn der Bedarf für das auswär- lernt, nicht aber im Militairstande und mit dem Mi: d H Ed ; : d litair wärend seines Dien stjahres lebt, mag leicht seine * tige Ministerium wurde M Ende allgemein bewilligt, Zeit blos verloren haben. Wer aber ganz dem“ und von dem Bedarfe für das Ministerium des Jns- A a E gt. E I neren sind in der Sigung vom 29. die Ausgaben für den ieser Vorbereitung au eben wohl genie: y ; n R gen. Wir werden unsre Jünglinge Fráftiger an Kör: offentlichen Unterricht, für Kunst und-Wißenschaft und per u reifer an M anae, A ' für den Kultus ebenfalls anerkannt. Nur Einiges, und befonnener auch aus dieser Schule zurücer9a auptsächlih um den Geist der Debatten einigerma-: tenz und cs sind wahrlich nicht die schlechtesten vo i A s i: 3 Me unsern Lehrern und Richtern, welche heute in de A ennt ih zu machen. Beim Schluße der Dis- höchsten Reife des Lebens bedauern, nicht auch sagen ußion über die Ausgaben zur Unterhaltung der Staats- zu können „J ch habe gedient.“ 4 Minister und des Staatsrathes wollte der Präsident Ÿ äber den Artikel eben abstimmen laßen, da erhob sch Druckfehler. Im vorigen Stúke Seite 2, Spal! F Manuel (von der linken Seite) und sagte: In I, Zeile 2 von unten muß an sprechenden statt ent sprechen den vorhergehenden Sibungen hat man allgemein den den gelesen werden, : : Wunsch an den Tag gelegt, daß erst ein organisches Ÿ Geses über den Staatsrath gegeben werden möge.“ - Sofort riefen viele Stimmen: „Das is nicht der l Gegenstand unsrer Berathung.“ Ruhig versezte Ma- nuuel: „, Meine Herrn, Jedermann hat seine eigne

47% Stüdck. Berlin, den 12ten Junius 1819.

Amtliche Nachrichten.

| ler den rothen Adler - Orden dritter Klaße allergnä- | digst zu verleihen geruhet. König haben dem Geheimen Ober: Finanzrath Sem- j

IT, Zeitungs-Nachrichten.

Weise anzufangen, eine allgemein gebräuchliche For- mel für jeden Anfang ist, mir nicht bekannt; die Jdeen knüpfen sich bei diesem so, bei jenem anders an, und so wird denn jeder nach seiner eignen Weise das zu fagen wißen, was eben zu sagen noth thut.‘ Hier- auf entwickelte er sein Bedenken über die geseßliche Existenz des Staatsrathes; und eben hiegegen traf, wie hon in unserm vorigen Blatte erwähnt ist, des berühmte Cüvier mit der langen Ausseinandersezung über die fonstitutionelle und fundamentale Nothwen- digkeit des Staatsrathes auf.

Bei Gelegenheit der Ausgaben für Wißenschaft und Kunst hatte der Deputirte Nodet eine Vermin- derung der Ausgabe für die Königliche Bibliothek in Vorschlag aebracht ; diesem widerseßte sihPuymaur in und gebrauchte den Ausdruck: „seit dem Kalifen Omar hätte sich noch Niemand weiter-so abhold den Bibliotheken gezeigt ‘‘ über welchen Beweis von Ge- lehrsamfkeit man nicht wenig lachte.

Daß die feierliche Krönung des Königs nun woirks lich an seinem Geburtstage im August stattfinden solle, hat das Journal de Paris berichtet, doch ist es darune noch nicht als ganz officiel anzunehmen.

London, vom 1. Junius. Die jährliche Feier zum Andenken an William Pitt, welhe auch in diesem Jahre in den Pitt: Klubs am 283, May geschah, und wobei der Herzog von Wellington in dem Lond: ner Klub den Vorsig hatte, ist wol die würdigsie Art, das Gedächrniß großer Männer zu bewahren. Die Verewigung durch Marmor und Kunst bleibe in Eh- ren, aber wo das Leben nicht hinzutritt, wird der Ges genstand der Verehrung nur zu leicht ein todtes Bild für die Kunstanschauung.

Der Prinz Leopold von Sachsen - Koburg hat sich gleih nah seiner Rückunft nach Clarmont beges ben, wo man während seiner Abwesenheit manche none