bäude sich vermehren und verbeßern, obgleih der Staat feine Baußülfe mehr zahlt.
“ Auf jeden Fall ist indeß aus alle diesem so viel klar, daß diejenige Hälfte des Staates an Bodcnfläche und Bevölkerung, die aus den drei wesilichen und aus den drei außerteutschen Provinzen zusammen be: steht, sich darüber nicht beschweren kann, daß die andre Hälfte, die vier teutschen östlichen Provinzen , Bran: denburg, Pommern, Schlesien und Sachsen, verhält- nismäßig “zu wenig zu den Staatslasten beitrage. Wären demnach die drei westlichen Provinzen verhált- nißmäßig mit einem allzuhohen Beitrage zu den Staatsabgaben herangezogen: sto könnte dieß nur dar: in liegen, daß die drei außerteutschen Provinzen zu niedrig besteuert wäten. Die Abgaben beider Landes- theile verhielten sich zu Ausgange des vorigen Jahres dergestalt, daß zu den 15,524,785 Thalern , welche sie zusammengenommen aufbrachten, die westlichen Pro- vinzen 8,016,117 Thaler oder nahe an 515 Procent, und die drei außerteutschen Provinzen 7,508,668 Tha- ler oder sehr wenig über 483 Procent beitrugen.
Die drei westlichen Provinzen hatten 2,981,852 Snwohner auf 17,482,643 Morgen , und es kamen auf der Kopf im Durchschnitte 5/555 Morgen.
Die drei außerteutshen Provinzen hatten 2,549,551 Bewohner auf 36,689,465 Morgen, und es famen auf den Kopf im Durchschnitte 15/55 Morgen.
Der Kopf in den außerteutshen Piovinzen besaß also im Durchschnitte etwas über 22 mal soviel Land, als der Kopf in den westlichen Provinzen. :
Wären im Durchschnitte 24 Morgen in den außer- teutschen Provinzen soviel werth, als ein Morgen in den westlichen Provinzen: so wäre die Parthie in Rüeksiht des Bodens vollkommen gleich, und man könnte insofern blos nach der Volkszahl die Steuer: quanta imGanzen undGroßen auf sie vertheilen. -_ Bestimmt nachweisen; wie der Werth des Mor- gens in den westlichen Provinzen zu dém Werthe des Morgens in den außerteutschen Provinzen sich im Durchschnitte verhalte, wird man allerdings nicht eher können , bis beide Landestheile speciell vermeßen und abgeshägt sind. Bis dahin mögen indeßen fol: génde Bemerkungen zu einiger Erwägung dienen.
Jn den außerteutshen Provinzen wurde wol bis: her dér Bodën am besten bezahlt in Ostpreußen und in dénjenigen Theilen Westpreußens, die auf dem rech- ten — 6stlihen — Weichselufer liegen; denn das Land is fruchtbar, der Absas wird durch die Seehä- fen erleichtert, und ein längst bestehendes zweckmäßi- ges Hypothékenwesen begünstigt den Kredit auf Lände: reien. Aber’das 22st Stück diéser Staats - Zeitung enthält am Ende der Beilage in einem Aufsabe, der sich gar nicht auf Steueraängelegenheiten ‘bezieht , die Notiz, daß der“ Móörgen — zu 180 Rheinländischen Ruthen — in Ostpreußen vor zwanzig Fahren im Durchschnitté'gléihwol nur funfzehn Thaler werth war, folglich“ bei dem Zinsfuße von fünf Pröceñt a c t- zehn Gröschén * jährlichen reinen Ertrag gab. Da
S A = E
seitdem das Land in den Jahren 1807 der Kriegs: (chauplas'war, wo die Gegend zwischen der Weichsel und E dem Niemen den größten Theil des Jahres hindur die großen Hauptiheere beider Partheien ernähren inußte, und alle wirthschaftlichen Verhältniße bis ins Fnnerste erschüttert wurden, und da im Jahre 1812
Zügen durch Preußen zog, und das Land fast Fuß vor wieder Vieles hergesteilt worden, doch eben noch au éeinen größern Durchschnittspreis des Bodens z rechnen.
der Eiffel, am Westerwalde, im Sauerlande, und in“
thálern, in den sruchtbaren Ebenen von Jülich, i nördlichen Theile des Bergischen, in dem bevölkert Landstriche vom ehemaligen Geldern, Mörs und zumf Theil Kleve, in der Soester Börde, und im Navern / bergschen zum Durchschnitte kommen. gern dem Urtheile der Kenner, ob der Viorgen von
schnitte in den westlichen Provinzen mit dem 2# fa:
Ertrag zu hoch angenommen sey.
A 2
Wenn man uns an die Dürcftigkeit und das Elend der gemeinen Fabrikarbeiter erinnert, so glauben wir
schen und Preußischen großen Gütern wol ficher ist, | sich satt zu eßen; aber von seinem höchst geringen F Lohne bleibt shwerlich etwas zu Steuern übrig. Eben so läßt sich auch wenig von vielen Gutseingeseßenen erwarten, welche noch immer alle die gutshecrlichen Leistungen tragen, die nicht selten den Werth ter Bauergüter so ganz ershöpfen, daß es an Menschen fehlt, die sie umson st übernehmen wollen.
Wenn die Uebervölkerung in einem Theile der westlichen Provinzen Sorge veranlaßt; so drückt fast! die ganzen außerteutschen Provinzen noch der Men: f schenmangel. Landesverbeßerungen , deren: Wichtigkeit | sih dem ersten Blicke aufdringt, müßen noch ausge: | sest bleiben, weil es an Händen fehlt; und-es leidet f gâr feinen Zweifel, daß dex- Ertrag des Bodens sich | verdoppeln würde, . wenn man satt der 1376 Mé: | schen, die je6t daselbst auf der:-Quadratmeile wohne | nur wenigstens 2000 darauf haben fönnte.: -Eben-hier- auf beruht es auch, daß “die* Bevölkerung dort #0 {nell wächst. Aber so schnell dieser Wachsthum auth ist: so wird doch noch ein beträchtlicher Zeitraum [ver- fließen , che der Ertrag des'Bodens in den außerteut schen Provinzen den Bodenertrag in den westlichen Provinzen so weit erreichen kann, als das Klima übxr-
anaer 2eidt09 c S DOOTOT O eem aweraener meen
haupt gestattet. (Fortsezung folgt.) 0
Fuß ñiedertrat; so i, wenn auch in neueren Zeiten
den Münsterschen Moor- und Haideländereien, aber #
auch der hohe Werth desselben in den Rhein- und Mosel: Y gts “König haben dem beim auswärtigen Departement be-
180 Rheinländischen Quadratruthen im Du r ch- 1
chen von funfzehn Thalern, das ist mir nicht völli" vierzig Thalern Werth oder mit zwei Thalern Bein: Ls
“‘Hedrungen
AUgemeine
wiederum die große Französische Armee in gedrängten F"
512 Stúck, Berlin, den 26sten Junius 1819.
Wenn man eine ähnliche Schäßung des Bodenet:"* trages in den westlichen Provinzen veranlaßen wollte, L Amtl i ch e Na ch rî ch ten. so würde allerdings der geringe Werth des Bodens in *
Kronik des Tage s- Berlin, vom 26. Junius. Se. Majeftät der
cháftigten Major v. Klei den rothen Adler- Drden
ritter Klaße zu verleihen geruhet. Se. Majestät der König haben dem Heofmar-
; hal vonWurmb'zu Rudolstadt, den Königlich Preu- I L Wir belaßen sischen St.
Johanniter - Orden zu verleihen geruhet.
Se. Königliche Majestät haben an die Stelle
P
München, vom 16. Junius. Die Kammer der
Abgeordneten hat.-in einer nik} öffentlichen Sißung hre Beschlüße Über das vom Finanzminister vorge-
k, egte Budjet „gefaßt. bemerken zu müßen, daß das Gesinde auf den Polni: i 3 ;9
Bei den Xugsg aben wurde die Uebernahme des ilitairäufroandes mit 8 Mill. Gulden ‘einstimmig bgelehnt , dagegen: beschloßen », ihn mit 74 Mill. zu ibernéhmen, zußkeich aber auch auf den Fall, wenu der ‘König durch eine unausweichliche Nothwendigkeit
Ju 974,456 Fl. in der Art auf dem Civil - Etat zu ge- Aütten, ‘daß die Penfionairs und die Ueberzähligen jei Erledigungsfällen wieder «angestellt und die erls- henden Pensionen der Civil - Staatsfaße gu gut ge- hrieben roürdén. ! \ 2 Bi,
Auch die Ausgaben flir
ih die Pensionen für das General s Kommando“ die: s Jnstituts angenommen. bt 10 Jn Ansehung der Einnahmen wurde beschloßen,
zen Ertrag der Mauth - und Zollgefälle um ‘200,000
Fl. héher anzuseßen , auch die Erhebung der Grund e,
Häuser -, Dominikal : , Gewerbe -, Familien - und Zugsz l
iehsteuern mit dem angenommenen Betrage auf die
áchsten 5 Jahre zu beschränken, da der. Antrag auf |
Fahré gerithtet war.
“ Hienächst wurde beschloßen, mehre auf Vermin-
erung dor Ausgaben und Vermehrung der Einngh-
Y werden sollte, auf einer größern Summe. Fu ‘beharreh, den ganzen Betrag der Militairpensionen |} ‘wit Einschluß der Befoldungen überzähliger Officiere
L
des verstorbenen Ober - Landesgedichts - Präsidenten Grafen von Danckelmann zu Breslau, den Obers Landesgerichts - Präsidenten Freiheren von Falken- hausen zu Ratibor in gleicher Eigenschaft an das Ober - Landesgericht zu Breslau zu verseßen geruhet. Des Königs Majsstät haben den Medicinaï- rath Dr. Kölpin zum Regierungs - und Medicinals Rathe bei der Regierung zn Stettin allergnädigst zn ernennen und das Patent Allerhöchstselvst u vollzie-
hen geruhet.
p e O O O E E
I, Zeitungs-Nachrichten.
men wie überhaupt auf Beförderung eines regelmäßis gen Staatshaushaltes abzweckende Anträge an die Res gierung gelangen zu laßen. Dahin gehörte außer all. gemeinen auf Vereinfachung des Verwaltungs : Orz=
j ganismus und auf Ersparniße gerichteten Vorschlägen, /
daß vie Gensd’armerie mit Beibehaltung militairischer Disciplin ausschließlich unter die: Civilgewalt gestellt werde; daß die oberste Rechnungsbehörde eine von Finanz- Ministerium unabhängige Stellung erhalte; das die Staatsbeamten minder häufig in den Ruhes stand versest werden (bei einem Militair- Etat von 17 Mill. beträgt die jährliche Summe der Pensionen über 4 Mill. Fl.); daß die Mißverhältniße in den “ Amtsbesoldungen zu beseitigen und das Maximum der | Bésoldung auf a2000 Fl. zu beschränken, auch die je Sporteltantiemen abzuschaffen und statt deren fixirte
j 4 Gehalte anzuweisen ; daß die entbehrlichen Staatsge- die Gensd?armetie. wurden tatt mit 650,000 Fl. nut’ mit 523,756 Fl. einsthließ-
‘bäude verkauft oder anderweitig zweckmäßig verwen det werdenz daß der Staat scine eigenthümlichen Oes - fonomien, Brauereien und Fabriken mit Ausnahme: der Musterwirthsczafcea verkaufe oder in Erbpacht, wenigstens in Zeitpacht gedez daß die Allodifikation der Lehne möglich bald ausgeführt, eine Verordnung für die Ablösbarkeit und Ermäßigung der grundherr-: | lichen Rechte und Frohnen , so wie zur Reform des Zehentenwesens entworfen und den Ständen -vorge=: legt werde; daß die Regierung in wohlfeilen Zeiten: einen Theil ihrer Getreide - Vorräthe zu einemMagas: zine aufspeichern möge; daß das Bergwesen: eine. vers*
| begecte Einrichtung erhaltez daß: die Salafaktoreien.