1819 / 58 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 20 Jul 1819 18:00:01 GMT) scan diff

b ben, und daß ihr Rein- Ertrag zu 4 Mill. 198,000 Fr. abgeshäßt worden. Dieses giebt auf die Hektare im Dur({schnitte noch keine 25 Fr. Rein : Ertrag und auf dem Magdeburger Morgen von 180 Nh. Ruthen noch nicht 12 Berl. Rthlr. Da die æbgeschäßte Fläche 34 géogr. Quádratmeilen beträgt, in denen jedes einzelne Stúück vòôm Geometer gemeßen und vom Abschäter abgeshägt worden, so ist diese Durchschnittzahl wol ziemli zuverläßig. : D a8 Auch kann man nicht einwenden, daß die ÁAbschâz- zungen des Katasters vielleicht zu niedrig wären. Denn àls Rein - Ertrag wird beim Kataster der Yachtpreis angenommen, den ein Stück Land entweder giebt, oder geben könnte, wenn es verpachtet wäre. Auch wer- den jedesmal alle vorhandenen Pachtungen, deren in einem Kantone 60, 70, 80 oder mehre find, und die ein Achtel der gesammten Morgenzahl umfaßen, aufge: nommen, und mit den Abschäßzungen verglichen , die der Abschäter von denselben Ländereien gemacht, so in diesen Pachtungen begriffen sind. Fede Pachtung wird als eine fontradiftorische Abschäßung zwischen Päch- ter und Verpächter angesehen, wovon der eine mög- lichst viel haben, und der andere möglichst wenig ge- ben will. Da beide nun den Gegenstand, der verpach- tet wird, vdllklommen kennen, und da es wahrschein: lich, daß unter 1000 Pachtuñgen der Pächter eben o oft der fklfigere ist, als der Verpächter: \o ist der Durchschnitktpreis der Pächtungen immer sehr nahe dein Dürchschnittpteise des rêinen Ertrages. Er weicht von diesein noch nicht um 1 Procent ab, wie man in dem Tableau gesehen, so jetzt in dèr Kammer der Fran- zcsischen Deputirten über dén Rein- Ertrag alleè 85 Departements vorgelegt wurde : die Abschäßzungen gaben ihn zu 1525 Mill. Fr. die Pachtungen zu - + + + 1559 ck 5 die Kaufbtiefe U . »ck + » +. 1297. 2. „8 “im Mittel zu 1317 Mill. ; Venn man also hienach wol annehmen därf, daß die Abshäßungen der 34 Quadratmeilen auf dem linken Rheinufer bis auf 1 Procent genau sind, sto dürfen wir wol den Durchschnitt - Ertrag des Mag: deburger Morgens nicht Über 13 Rthlr.. ansehen, wel: hes für die Preußifche Quadrarmeile zu 22,222 Mag- deburger Morgen cineù Nein - Ertrag ¿1 53,535 Rthlr. giebt. Nimmt man díe drei westlichen Provinzen in rander Zahl zu 800 Preußische Quadratmeilen an, o würde dieses einen Rein - Ertrag des Bodens zu 26 Mill. 666,000 Rthlr. geben, und hievon ein Achtel als Grundsteuer in der Hauptsummé (‘principal) giebt 5 Mill. 333,000 Nthlr. Sie bezahlen jevt 5 Mill. 952,000 Thaler. ( »

F glaube, ès' war gut, daß diè Staäâts : Zefï- tung darauf aufmerfsam gemacht hat, daß überall, wv ständische Verwilligung ist , die Abgabèn am Höchsten sind. ‘Es liegt in der Natur der Sache, daß eine be- rathende Kammer, die vollkommen über das Steuer: wesen des Landes unterrichtet ist, keine Schwierigkef- ten macht, große Ausgaben zu bewilligen, die für die Erhaltung und - Verbeßerung des Ganzen nothwendig find. Denn den gewöhnlichen Steuxkrjamrner, deë zu allen Zeiten gewesen und der zu allen Zeiten seyn wird, nimmt fie für das was et ist, fúr rhetorische Figuren, fr ‘eine Art- von ‘dialektishem Schaume, an dem sih die Menschen ergöten, für ein Them, das sich die Völésrédúer wählen, weil es gefällt. Als éinst bei einer neuen Anleihe ein Redner im Parlà: mente zeigte, daß jet England ruinirt sey, so antwor: tete Lord Sidmouth? „dies könne nicht wahr-seyn, denn Engländ sey“ bereits vor 40 Jahren rüäinirt ge:

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wesen, wie er dieses in seiner ersten Rede im Par: Î lamente gezeigt, und dies sey die beste, so er je ge: 2

halten habe. ““

Sobald aber eine: Kammer große Summen bewil: [f ligt hat, #0 finden die Minister nie Schwierigkeiten, f

wird freilih dadurch erleichte®t, 2

sie einzuziehen. Dieses Einziehen

daß jeßt die ganze Nation Über die othwendigkeit

und den Zweck der Abgaben volikommen unterrichtet f ist: Dann ferner dadurch, daß die Abgaben auf eine F

eise vertheilt werden, daß“ sie weniger drücend gefunc F den werden. | Es ist nicht ganz leiht, zu einem guten Abgabensyseme zu gelangen, nämlich zu einem solchen, Nation ver:

§

das die Abgaben gleihförmig über die theilt, und #0 daß die Thätigkeit des Volkes nicht durch die Abgaben, gehemmt wird. Der einzige Weg, um!| hiezu zu gelangen, ist der der offentlihen Bera: | thung, wobei nothwendig alle Zahlen zum Vorscheine fommen,: um die es sich handelt, und wobei diè Leute shon dadurch am unvernünftigen Reden gehin:- dect wecden, daß ste genöthigt sind, sich innerhalb der gegebenen Zehlen zu bewegen. Hat sich nun einmal

ein gutes Abgabesystem durch den Kampf der Mei: F dieses, ohne daß es F eine lange Reihe F von Jahren hindurh-das nämliche, und sobald es eine F ihm aile Es rritt F

nungen durchgekämpft, #so bleibt wesentliche Veränderungen erleide ,

beständige Größe wird, so bilden sich nach Verhältniße im Inneren der Gesellschaft. nun in die Reihe der nothwendigen Dinge, so wie der Wechsel der Jahrszeiten,

auch wenig mehr empfindet, daß sie im mehr bedarf als im Sommer.

was Érgdöbliches für die meisten Menschen liegt.

Wenn jeder indeß vorurtheilfrei erwägen wollte, È wie groß dié Wohlthaten sind, die er von dem geords F neten Zustände der Gesellschaft genießt, die seine Per: son und sein Eigenthum fichert, und dann wieder wie E viel er zur Unterhaltung dieses geordneten Zustandes 4 abgeben muß, so würde er finden, daß dieses im Gan: zèn genommen doch sehx wenig ist. Schreiber die: 5 ses hat gefunden, daß er jeden Monät einen. Tag für F den Staat frohnen muß, wofür dieser als sein Lehn: F herr jeglichen Schuß sciner Person und seines igen: F thumes übernommen hat. Er findet bicses nicht zu viel, 1

da er einsieht, däß er sein ganzes Vesibthurn diesem

gédrdneten Zustande der Gesellschaft verdauët, un daß sein gaûzer Besiß. und alle, Verhältniße aus de

nen er besteht, verschwinden würde, sobald dieser geord: *

nete Zustand aufhörte. Aehnlichè Berechnungen wird jeder anstellen kön

neù, und ich halte deswegen den gesammten Steuer: F sammer vòn Europa für übertrieben , weil die Gesell F

schaft nie reicher gewesen als jeßt, und weil jeder für! den Schub, den genießt, nie weniger be;ahlt Hat! als jeyt. Die Menschen behaupten zwar alle das Gegentheil, allein wenn man alles àuf genaue Zahlen driagf fo findêt mân, daß sih die Sáche wirklich so verdailt.

Es is \eltèn, daß man für die Dinge viel be

zahlt, als sie dern Menschen wirklich werth sind. Füt

die größten Güter des Lebens, für Luft und Waßekj|

bezahlt inan gat ichts, man beide umsonst - hal. f

Für den Schul, den man im Staate genießt, dezahlt } inan wenig, und die Franzosen bezahlen für ihre Nas tional: Repräsentation uur 7 Pfennige äuf den Kopf. Bringt man das Wohlthätige Rechnung, was das Repräsentätiv: System auf däs öffentliche Leben eines Volkes übt, so sieht maù, daß dieses auch bei weite nicht nâch seinem wahren Werthe bezahit wird

und am Ende wird es von * der Gesellschaft wenig mehr empfunden, so wie ste es 4 Winter viel Der Sreucrjammer bleibt aber immer derselbe, weil in diesem roirklich et- i

Allgemeine

Preußische Staats - Zeitung.

5g Stück, Berlin, den 20sten Julius 1819. 0 2 Op T S T T e C

L. Amtliche Nachrichten. i

Kronik des Tages.

Berlin, vom 20. Julius. Se. Majestät: der König habén den Major und Kommandeur des Fü: filier «Bataillons 4ten Vnfanterie Regiments, Philipp Heinrich Leopold Bötticher, in den Adelstand zu er- heben geruhet.

Berlin, vom 19. Julius. Dem Publikum wird daran gelegen seyn, von dem Resultate der ergriffe- nen polizeilichen Maasregeln unterrichtet zu seyn. Die nachfolgenden , aus den Untersuchungs - Akten Zez0- genen - Nachrichten werden diesemnach officiell mitge- theilt. Die “für die Ruße ‘in ällèn Ländern- únd für alle“ rechtliche Staatsbürger #0 wichtige Untersu- chung der bisher in Teutshländ Stätt gehabten de- magogischen Umtriebe hat bereits sehr erhebliche Ne- sultate geliefert. Sie bestätigt die von: der Regie: rúng* bereits ermittelte Existenz eiñer durch mehre teutshe Länder verzweigten Vereinizung übelgesinnter Menschen und verleiteter Jünglinge, die den Zweck hat, die gegenwärtige Verfaßung Teutschlands und der einzelnen teutbshen Staaten umzustürzen, und Teutsch: land-in: eineDauf- Einheit „- Freiheit und sogenannte Volksthümlichkeit gegründete Republik umzuschaffen.

Es bestehen, um diesen Entwurf zu bearbeiten und in's Volk zu verbreiten , an vielèn Orten eigne Ver-

‘eine, theils förmlich konstituirt, theils: in Vereinigung

der Grundsäße und Gesinnungen, deren Apostel, sich

felbst für „Rechts: und Freiheits Prediger“

haltend, unter mannichfaltigen Vorwänden in Teutschz, láûd' heruinziehen, und durch Schrift und Wort den Saamen der Unzufriedenheit unter das Volk aus: freuen z. vorzüglich haben fie es auf die Verführung der ‘Jünglinge auf Universitäten angésehen, und leider! (chon einé ‘kit unbedeutende Anzahl derselbén dur die für unerfahrne, bewegliche Gemüther verführerische Außeüséite ihrer Grundsäge bethört. Diese demagogi- schen Umtriébe gehen n à ch den Akten in ihren staats: gefährlichen Mitteln noch weiter als. auf Verführung des Volkes ‘und besonders der Jügendz; sie wollen, wenn sie durch jene Verleitung/ hinreichend gestärkt find, ihre-Entwürfe durch ofene Gewalt. und Fürs. ften - und Bürger - Mord ausführen. N ey

| das Glü, die: Ruhe: unddie Zufrieden Generationen nêchtnzlückcklichen Theorien ünd “tischen Vetführungen. dpfern werde.» 5,

Die Akten enthalten zahlreiche Beweise dieser Ub: sicht. Daher haben sie die Frage „„ ob der - Fürsten: Mord jest noch zu früh sey?! zur Erörterung ge¿0- gen; daher gehören „Revolutionen ‘‘ zu ihren Mit: teln; daher behaupten- sie ohne Rückhalt „„ die Verbes- „serung unseres éffentlichen Zustandes ist nur durch „Stahl und Eisen, „jedoch nicht in des Sóöldlings, ¡¡sondern in unserer Hand zu exreichenz“ daher die rüfsichtlose- Aeuserung_ j, Staats - Konstitutionen kön: „nen nicht auf trocknem y sondern nur auf - naßem „Wege, jedoch nicht auf dem der Tinte, «eingeführt. „werden ‘‘’ und „Blut ist der Kite- alles Herrlichen ; “‘ daher der Ausspruch „j diese große schöne Jdee muß „mit Blut ins Leben gerufen werden z‘/ daher die Behauptung „die große siegreiche Tragödie müße tra- gisch ausgespielt werden ; ‘“ daher- „man. -müße mit „Egmont denken ¡1 1, vornehme Hälse seyen gut zu „1 17 Éópfenz‘/‘ daher die Hoffnung „es werden sich „endlich: doch: Schwerter finden z; ‘‘-daher der demagogi-

sche Trost „auf Blut und Leichen kommt. es nicht an. ‘‘

Diese ächt jafobinischen Lehren und Aeuserungen find zum Theil leider ! aus Federn gefloßen, welche zur Verbreitung der Grundsäte der Religion und - der Moral, und zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe be- stimmt sind, und zum Theil unter der Maske dieser heiligen Dinge ausgesprochen. Die Beläge hiezu könn- ten sehr leicht véèrmehrt werden, wenn nicht schon diese aus den Akten genommenen den Maaßstab deßen lie- ferten , was Teutschland’ von solchen vèrflhëendea' unv verführten Menschen zu erwarten gehabt , wenn dié

Preußische Regierung ihre hochverrätherische Thätigkeit

nicht plöblich gelähmt hätte. Dié Regierung hat daher durch die ergriffenen, kräftigen und uinfasfenden Maas?

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‘regeln und durch diejenigen y die diesen noch folgen müf- , sen, eine’ ihrér-Héiligstèn Pflichten / gegen vlle redliche Unterthañen unh, gegen das ganze teitsc{t Be erfte

welches ein gegründetes Necht. hat „: zu erivax ten, daß

der Kreislauf deé Revolution ‘endlich -geschléßen, sey und am wénigstén in Teutschländ s ‘ecúiéiléen ¿ub

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E â E d Fanas: 21412

“Die Preußische Regierung; bat x vön; dieser P