1819 / 69 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Aug 1819 18:00:01 GMT) scan diff

chés das Publitkum mit Recht än dieser, Angelegenheit genommen hat, die Veranstaltung getroffen, daß er in einem besonderen Abdrucke unverzüglich vollständig er: \Gëinen und bekannt gemacht werden soll. Vorläufig werden indeß hier die Kabrnetsordres mitgetheilt, welche Se Majest. sowol an das Königl. Staatsministerium als an die Unternehmer der Lieferung unterm 26. May v. und ás. Fulius d. F. erlaßen haben:

200i ¿2 A s das Staats- Ministerium.

„„Durch den Bericht, den Mir das Staats : Mf: nisterium über den Getraide - Ankauf für die Rhein- provinzen und Westphalen zur Abwendung der Hun- gersnoth im vorigen Jahre nunmehr erstattet hat, ist Meinem Befehle vom 17. v. J. kein Gnüge geschehen.

Wenn Jch gleich daraus ersehe, daß die Hauptbe- \huldigung wider die. Unternehmer des Lieferungsge- scháftes, die Geheimenräthe Crelinger undEndel, als ob sie die erften, in Holland angèekomraenen Ge-

traideladungen anderweit verkauft und einen Unter- schleif darin begangen hätten, durch vollständige. Nach:

weisungen unbegründet gefunden is, und die Unier: nehmer dieserhalb gerechtfertiget erscheinen, so daß sie sch nur über die vertragsmäßige Förderung des Ger \cháftes, besonders in Beziehung auf ihre Erklärung vom 19. Mai. v. J. auszuweisen haben : so hätte sich das Gutachten des Staatsministeriums doch hierauf nicht beschränken, sondern in Berückckfichtigung Meiner Ordre „den Antheil aller Individuen, die mit dem Geschäfte zu thun gehabt haben, an dem s{lechten Cr- folge, zu untérsuchen“! auch auf das Verfahren der mit der Leitung und Ausführung des Geschäftes be- auftragt gewesenen Behörden gerichtet werden soüen.

Um gleichzeitig auch hierüber ins Klare zu fommen, habe Jch dem Siaataminister Senerallieuteyawæ Gr. v. Lottum, dem Geheimen Staatsrathe Daniels und dem Kammergerichts : Rathe Scheffer den Auf: trag ertheilt, Mir über die etwanize Verschuldung sowol der Behörden mittels Versäumung ihrer Aniis: pflichten in Leitung und Beförderung des Getraide- Ankaufgeschäftes, als der beiden Unternehmer in Ver- n cchläßfigung ihrer Vercragsverbindlichkeiten ein gründ- liches Gutachten zu erstatten, nach deßen Empfang Jch das Weitere zu beschließen Mir vorbehalte. Das Staatsministerium erhält anliegend eine Abschrift Mei- ner an die Kommißion heute ergehenden Ordre zur Nachricht mit der von jedem einzelnen Ministe: rium zu befolgenden Anweisung, die von der Kom: mißion etwa erfoderlich gefundene Auskunft ihr un- verzüglich zu ertheilen. 0

Berlin, den 26. 188 _ (gez.) Frixdrich Wilhelm.

j die Geheimen Räthe Crelinger und Endel.

Aus. dem Vortrage, der Mir über die Untersuchung gehalten worden ist, die Jh durch Meine Ordre vom 17. Juni v. F. über die Ursachen der verspäteten An- kunft des den Rheinprovinzen und Westphalen von Mir béwilligten Untérstüßungs - Getraides veranlaßt hatte, habe Jh Mich überzeugt, daß die wider Sie

angeregte Beschuldigung, als ob Sie einen Theil des

von Jhnen in den Ostseehäfen erkauften Unterstüßungs- Getraides bei deßen Ankunft in Holland anderweit verkauft und dadurch den hilfbedürftigen Provinzen entzogen hätten, völlig unbegründet und durch die glaub: würdige Nachweisung, die Sie über die aus den Oft- sechäfen abgegangenen und in Holland angekommenen Schiffe gegeben haven, hinreichend entfräftet und der Anschein begangener Veruntreuungen gänzlich beseitigt

worden isk. Ob Sie dagegen bei der Versendung des | Getraides aus den Seehäfen unmittelbar oder dur |

hre Korrespondenten und Kommißionairs an Ort

und Stelle diejenige Thätigkeit bewiesen haben, welche ;

Sie nah Inhalt Jh:er Versicherungen in den mir Jhnen geschloßenen Verträgen zu beweisen verpflichtet waren, und ob Sie deshalb nit zur Vertretung an:

x

Berichte noch nit vollständig dargethan. Sie müßen f

sih dieserhalb noch vor einer Kommißion, die Jh in der Person des Staats - Ministers Genera!llieutenant f Grafen v. Lottum, des Geheimen Staatsrathes Da: niels und des Kammergerichtsrathes Scheffer nie: f dergesezt habe, gehörig ausweisen, und haben Sie |

Allgemeine

Preußishe Staats - Zeitung,

gehalten werden können, ist nah dem Mir erstatteten f

das Nähere von diesér Kommißion sowol überhaupt, f als in Bezug auf die mit Jhnen anzulegende defini:

tive Abre&nung zu erivarten. Berlin, den 26. May 1818. : (gez.) Friedrih Wilhelm.

An das Staats: Ministerium.

Mich gern überzeugt,

ses Geschäftes beauftragt gewesen sind, keine Versäu:

mvng Jhrer Ämtspflichten zum Vorwurf gereiche, daß sie vielmehr bei dem Ankaufe selbst mit der gehörigen |*

Borsicht nach der damaligen Lage der Verhältniße zu W. rfe gegangen, und daß die Verspätung eines Theiles

des angekauften Rogzens nur soictèn Ursachen beige= |

meßen werden müße, welde nach der Natnr des Ge- schäftes nicht zu verhüten waren. Jch sehe daber den von Mir gegebenen Auftrag für vollendet an, und habe der Kommißion solches zu erkennen ggen, so wie es nunmehr die Sache des Schaß - Miniftec: #8 bleibt, wegen des endlichen Rechnungsabschlußes fich mit den Unternehmern auseinander zu seßen. Tepli6, den 28. July 1819. (gez.) Friedrch Wilhelm.

A | die Geheimen Räthe Crelinger und Endell.

_Jch habe auf den anderweiten Vortrag, der Mir nah nunm-hr erstattetern Berichte der durch Meine

Ordre vom 26. May 1818 ernannten Kommißion, über die Ursachen der verspäteten Ankunft des im Jahre |

1817 zur Unterstüßung der Rheinprovinzen und Bef:

falens angefauften Getraides gehalten worden, auch davon Mich überzeugt, daß Ihnen und Jbren Kom: |* mißionairs bei der Versendung bes Getraides aus den |* Häfen der Östsee kein Mangel an Thätigkeit zum Vor:

wurf gereihe, daß Sie vielmehr auch hierin die vet: G; v E JA f gereiche, daß h h L Ya'ris, vom 20. August. Am 15. d. dem großen

tragsmäßige Verbindlichkeit nicht allein erfüllt, son- dern alle durch die Lokalität und die Natur des Ge- \chäftes gestatiete Mittel angewendet haben, um den Ubgang des Getraides zu beschleunigen. Jndem ih Jhnen Mein Wohlgefaüen hierüber bezeige, benache richtige ih Sic, das Sie wegen endlicher Abschließung der Rechnung und Jhrer darauf zu gründenden voll ständigen Befriedigung durh das Ministerium des Schatzes werden beschieden werden. Teplib, den 28. Jul. 1819. (gez) Friedrich Wilhelm.

eere anna iee A S Segen

6982 Stud. Berlin, dèn 28sten August 1819.

L, Amtlihe NachriGtei,

é Kronik des Tages. Berlin, den 27. August. Durch den ehegésterñ hiet

i ; angelangten Kaiserlih Rußischen Obersten v. Gerr:-

Jch habe aus dem Berichte, welchen die dur | Meine Ordre vom 26. May 1818 ernannten Kommi: | ßarien úber die Ursachen der verspäteten Anfunft des | für die Rheinprovinzen und Wesiphalen angekauften | Unterstüßungs - Geträides an Mich erstattet haben, | daß sowol die Unternehmer | des . Lieferungsgeschäfres gegen jeden Verdacht einer f Berlebung der vertragemäßigen Verpflichtungen nuns: | mehr überall gerech!fertiget erscheinèn, als auch den Behörden, die mit der Leitung und Ausführung die:

mann is die höch sterfreuliche Nachricht von der zu Paw:

' lówks am 18. d. erfolgten glücklichèen Entbindung Jhrd

| Kaiserl. Hoheit der Großfürstin Alexandra, Gêmahlin

Sr. Kaiserl. Hoh. des Großfürsten N ikól aus, mit einer

i Großfürstin, zur allerhöchsten Freude Sr. Ma. des H Königs und des Königl. Hauses, hier eingetroffen.

A Berlin; vom 28. August. Se. Majestät der König haben dem Kaiserlih Rußischen Statthalter im Königreiche Polen, Fürsten Zajonzeck, den s{hwar: b zen Adler Orden; dem Kaiserlich Rußischen wirklichen 5 Etats: Rath und Civil : Gouverneur von Wilna, Für: fen Drui- Lubecki, den rothen Adler- Orden er- sier Klaße; dem Etats- Nath v. Kalinvwski den | rothen Adler: Orden zwetter Klaße; dem Fürsten Lu: j bomirsfy, dem Obersten und Kollegien : Rathe D iz itreff, und dem Kollegien - Rathe und Legations: | Sekretair v. Krafft, den rothen Adler: Orden driít- “ter Klaße zu verleihen geruhet.

Se. Majestät der König haben dem Major | Grafen Eulenburg des 7teu Husaren - Regimetes y (Westpreußischen) und dem Nittmeister Grafen E u- lenburg des Garde: Husaren -:Regimentes, den Königl.

| IT, Ausland.

L Feiertage der Himmelfahrt Mariä, hat man wieder den

* angeblichen Geburtstag Bonapartes zur Sprache debracht.

_ „Er bemächtigte sich,“ sagt eins unsrer

A

Jourñale, der religiósen Feier des 15. August. Auf

V seinen Befehl mußte Frankreich glauben , daß er an ' diesein hèiligen Tage unter dem Schuye der Königin : des Himmels geboren sey ‘‘{Salgues im ersken Bandè h seiner Memöiren zur Franzöfischen Geschichte hat den Þ Traüschein Bonapartés aus deh Civilstands- Re? gistern vön Paris abdrucken laßen, aus dem sich er: / giebt, daß er am s. Febr. 1768 gebören worden. Da- ' gegen geht âus einer anderen Äfte, fein und seiner

Preuß. St. Johannitér : Orden zu verleihen geruhet.

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Se. Majestät der König habèn den Brane-

weinbrennern Friedtih Stoltenburg jun,, Wilz helm Schreiber und Friedrih Rückforth sen. auf der Ober- Wiek zu Stettin, und dem Stadt: Zimmermeister Krause daselbsk, dàs allgemeine Eh: renzeichen erster Klaße zu verleihen géruhet. __ Des Königs Majestät haben mittels alles höchster Kabinetsordre vom 6. Julius d. J. die Ge: heimen Finanzräthe von Berger, von Redtel, Thilo; von Zshock und zur Megéde bei den Finanz : Ministerium zu Geheimen Ober - Finanzräthen unter Bestimmung ihrer Anriennität nah dem Dax tum ihrer Beskätigung als Ministeriál : Räthe, zu ers nennen geruhet.

Dex Justkíz- Kömmißariuüs Bisping zu Horskimas iff aúuch zum Notárius publicus in dem Departes ment des Ober : Landes : Gerichrs zu Münfter beftelle wörden.

Der beï dem Revisionsßofe für die Rheinprovinzen stehende Anwalt, Doktor Johann Baptist Haas, if zugleich zum Justizkommißarius bei dem Kammerge- richte und zum Notarius publicus in dem Depaktes ment desselben ernannt worden.

Der Kommißions-Rath Scheuerlein zu Eßen, ist zum Justizkornmißarius bei dem Land: Stadt und Berg: Gerichte daselbst bestellt worden.

Zeitungs8-NachriGten.

Geschwister Vorinundshaft betreffend, hervor, daß ex wirklich Napolione, und nicht, wie hin und wiedee béhauptet worden, Nikolaus, gètauft worden.)

Das Journal de Paris etflärt die Neuigkeiten, bie der hiesige Korrespôndent der Augsb. - allgemeis nei Zeitung bésonders über unser Ministerium mit theilt, für ganz grundlos. Z Die Régierung hat durch dèn Präfekten des Rhone- Departeménts eine Kommißion bilden laßen, um die Denkinale der Gallieèr, der Römer und des Mittél- alters aufzusuchen, die sh in den Gegenden um Lyon besindeùñ.

Die Herausgeber der Renommee erzählten unlängsk als einen metkwürdigen Beitrag zur Sittengeschichte,