1819 / 82 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 12 Oct 1819 18:00:01 GMT) scan diff

6. Eine Kammer von wenigen Abgeordneten. Shré Mitglieder werden von etwa 100,000 Wählern ernannk, die größtentheils Nicht - Eigenthümer sfnd. Um Wöhler seyn zu fönnen, muß man 300 Franks direkte Steuern bezahlen, welches eine jährliche Einnahme von wenig- ftens 1,500 Fr. vorausseßt.

5. Sehr zahlreiche Gerichtshöfe, kreis und Verfahren niht immer fest bestimmt sind.

derèn Wirkungs- durh die Gesebve

6. Befoldete Präfekten, Unterpräfekten und Poli- zei: Kommißarien, mit der Vollziehung aller Verwal- tungs - Maasregeln beauftragt; ihnen zur Seite ein Heer von Civilbeamten und Gensd’armes.

7. Ein Kriegsheer von etwa 160,000 Mann , mit zahlreihem Generalstabe und mit Militair - Gouvers neurs in jeder Division.

3. Eine Seemacht, die zu allen Zeiten schwach geblieben ist, rtoeil dié Schisfe nur listenmäßig bemannt find, und viele der in die Listen eingetragenen Matro- sen niemals die See gesehen haben. Ein einziger Mi- nister verwaltet die Marine nnd nebenbei die Kolonien.

9. Auflagen, direkt oder indirekt, meistentheils nach einem willkürlih berechneten Vermögen.

10. Die Erhebekosten dér Steuerti belaufen sich auf 12 bis 20 Procent.

11, Die Staatsfaße ist in den Händen eines ein- zigen Ministers.

12. Die Einfuhr des fremden Getraides ist ge-

wöhnlich gegen einen geringen Zoll erlaubt , die Aus- fuhr des inländischen fast immer verboten. Die zur ‘Ausfuhr erlaubten Artikel sind besteuert, z. B. Wein, Branntwein u. st. w. |

13. Der größte Theil des Bodens wird in drei Feldern bestellt. Nach diesem Systeme bleibt ein Drit- tel der Acckerfläche unbebaut, und die übrigen zwei Drittel sind in mittelmäßiger Kultur, weil es an Düngung und zweckmäßiger Eintheilung fehlt.

14. Die meisten Manufakturen können, wegen Mangel an Kapital, Maschinen und hinreichendem Ber- brauch im Jnneren, die Konkurrenz mit den auslán- dischen nicht ertragen.

15. Die National s Jndustrie wird jederzeit durch die Gesete und durch die Verwaltung beschränkt.

16. Die Regieruitgs- Maschine if zusammengeseßt, unregelmäßig und sehr kostbar, weil die Verwaltung alle Jntereßen umfagen wiil, und weil sie eine Menge unnüßer Menschen bezahlt, die sich nothwendig ma- chen wollen.

Schluß: Bis jeht sind die Rechte der Krone, so wie die Rechte der Unterthanen nicht gehörig gesichert. Der Antheil eines Franzosen an den Nátional - Einkünften beträgt täglih noch nicht 12 Sous, wie dié Herrn von Forbonnais, Lavoisier;, Chaptal u. a. ermittelt haben.

Wenn man auch nicht alle diese

vershweigt ( wohin namentlich der

vielen Gebrechen Naum giebt,

tungen des Grosbritannishen Reiches einer mit Weish daß sich Frankreich, nóöcy zur Zeit sein habe, und daß die von den Reformers, von Hünt, B in der Verfaßung gav nicht diejenigen sind, welche die Gefahren von der Regierung und der können, daß sie vielmehr Gefahren hervorbringen würden,

Reform bedürfen : so ist doch gewiß, unleugbarem Vorschreiten begriffen,

einsichtvollen

f

er

Bürger, diese Gefahren wohl erkennend und erwägend,

4. Eine zahlreiche Kammer der Gemeinen; dis tneisteri Mitglieder wirkli von der Mass8e der Eis genthümer gewählt. Um Wähler zu seyn, reicht eine Einnahme von 40 Schilling (48 Fr.) hin.

5, Zwölf Richter, ein Gerichtshof des Kanzslerätns tes, ein Gerichtshof der Königlichen Bank und einigE geistliche Gerichte. Diese Gerichte können nur nach pofitiven Gesehen sprechen. :

6. Friedensrichter die in jedem Orte ihr Amt un= entgeltlih verwalten, zur Seite eine Jury für jedé Angelegenheit von öffentlichem Jntereße, und Konstas bler, welche größtentheils feine Besoldung beziehen.

7. Ein Kriegsheer von 20,000 Mann, in Kriegs- zeiten zur Bewachung des Reiches von einer Milit unterstüßt, die der Lord - Lieutenant jeder Grafschaft organisirt. Weder der Lord: Lieutenant noch sein Ge-= neralstab sind besoldet. |

8. Eine Seemacht, die stets furchtbar is, weil se sich auf einem großen Seehandel gründet. Verschiedenê von den Lords der Admiralität ernannte Kommißarien verwalten diese Seemacht, ohne sich in die Angelegen- heiten der Kolonien zu mischen. :

9. Auflagen, sie sind indirekt und beruhen auf dem Maasstabe eines wirklichen Vermögens. Zwar die Armen - und Landtaréë sind direkte Steuern, aber die erste ist eine Lokal: Auflage, und die zweite meisten: theils abgekauft. Beide Taxen fließen nicht in den Schaß.

10. Die Erhebetosten belaufen sich auf 2 bis 6 Procent. i

11. Die Staatskaße Kommißarien.

12. Die Einfuhr dés fremden Getraides ist gewöhn: lich verboten, und die Ausfuhr des inländischen durch beträchtliche Prämien begünstigt.

ist in den Händen mehrer

15, Das Land ist votzüglih gut kultivirt, wierool b es in Bezug auf das Klima, den Boden und die Man:

nichfaltigkeit der Erzeugniße mit den schönen Gegen

den Frankreihs, Teutschlands, Spaniens und Fta- |

liens sih nicht vergleichen läßt.

14. Die Manufakturen übertreffen im Allgemeinen die des festen Landes, wegen des Ueberflußes der Bez triebs : Kapitalien und der Maschinen, wegen der voll: endeten Arbeit und der mäßigen Preise. Außerdem

erhalten sie sich iti Folge der Wohlhabenheit des Vol-

fes durch einen starken Absaß im Jnneren. 15. Die National - Jndustrie wird jederzeit durch die Geseße und durch die Verwaltung beschüßt." _16, Die Regierungs: Maschine ist einfach, regel: mäßig, nicht sehr kostbar, weil die Nation die Ver- waltung selbst führt und der größte Theil der Beain- ten nicht bezahlt wird.

Schluß: Alle Nechte dex Krone und der Untertha:

nen sind vollständig ‘gesichert, und der Antheil eines Engländers am National - Einkommen beträgt nach den ; Schriften der Herren Burke, Nose, VYoung und" Nachweisungen bei Gelegenheit der Einkommen:

den Taxe, täglich gegen 5 Franks.

einzelnen Säge unterschreiben kann, wenn auch der Verfaßer wider beßeres MWißen manche Vorzlige der Französischen und die gegenüberstehenden Nächtheile der Englischen Verwaltung :

Schulden - Zustand gehört, wolle, ein natürlicher Zustand nicht genannt werde kann), wenn gleich die Einfachheit der Englischen Rechts: verwaltung auf einer ganz fehlerhaften Vorstellung beruht, vielmehr die Monstrosirät dieser Verwaltung sehr und wenn man auch allgemein einräumen muß, daß einige wesentlihe Einri: eit zu unternehniénden und mit Vorsicht zu leitenden a wie sehr seine ländlichen und städtischen Gewerbe i! H Verwaltungsvorzüge vor Englaud niht zu überheben |

urdett und ihren Freunden betriebenen Abänderungen |"

der in England, man dente darüber wie ma!

sondern auch in der Unterdrückung folcher Volksbewegungen mit der Regierung einverstanden wäre.

eaeent9vi0 m0 Ä T,

stände, treffen

ier! Nation abwenden * wenn nicht die größere Masse, die rechtlichen und aller Theilnahme sich nicht blos enthielten, *

Allgemeine

Yyreußishe Staats - Zeitung.

E S E Ae I E

gts Std, Berlin, den 12ten Oftover 1819 E T

l Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages. Oberlandesgerichts - Aßeßor von Winterfeld zu

Berlin, vom 12. October, Seine Majestät der Srettin 1% di bei dem Kammergerichte zu erz

oni : m Rittmeister Freiherr Ader nennen geruhet.

Fnig haven dem Rittmeister Freiherrn von : nen gerußet. : , ; cs in Han. verschen Dienjren in Gen aßzhett e Königliche Maj e tit Fah ere zu Breslau N eta. dent Kbnial Preupifag S Oberiandeëgeri - Aße : À rmaliger Expectanz den Königl. Preußiszen Sk- eri / | i t Schannizer- Dében zu verleihen geruhet. zum Rathe bei dem 2: daselbst alz

E a Le oes S L e vou dlahèi ädi u ernennen geruhet.

Seine Königliche Maje at haden den bisherigen lergnädigst zu ( geru. S : gustizamtmann G regorovius zu Tapiau, zum Der Ge: B pg pri Bee Krets - Justiz - Rath in Neidenburg zu ernennen ge- Heinrih Müller zu arienburg is auc) 3 s ruher BAA {arius publicus im Departement des Ober - Landes-

Seine Königliche Majestät haben den bisherigen gerichts von Westpreußen bestellt roorden.

a EHE R E F R E E Ra term

[T. Zeitungs-Nachrichten.

1 einer in unsern Händen befindlichen Note offiziell er- klárt, daß es seine Absicht sey, soviel als nur immer möglich die Dauer dex vorláufigen Maasregeln, über welge-wir übereingekommen sind, abzukürzen und 1m Einverständniße mit uns alle in seiner Macht stehenden Mittel zur Ausführung des Konkordates von 1817 18 deßen ganzem Umfange anzuwenden. Wir hoffen also, daß ihr, nachdem ihr nunmehr von uns felbji vellstän=- dige Kenntwis aller un serer Plane erhalten, auch fernerhin in der festen Entschließung beharren werdet, unserer Klugheit ganz zu verirauen W, Einige unserer Blatter bedauern b-reits, daß der Marquis vonChauvelin, der une:müdliè e Sprecher der linken Seiie in der Abgeordneren- Kammer. durch die Folgen einer {weren Krankheit verhindert seyn

Paris, vom 2. Oktob. Die Kammern werden, wie es jeyt heißt, zum 10. f M. zusammengerufea werden. Einen erheblichen Gegenstand haben die Verfügungen des Kón1as über die geistlichen Angelegenheiten der Dis- fußion, die auf der linken Seite der Kammer der äbge- ordneten fehr lebhaft geworden seyn würde, bereits ent- zogen. Die Besorgniße der Gegner des ultramontani- schen S9st-ras scheinen übrigens ganz unbegründet. Allerdings ist man, nach fünfjährigen Unterhandlun: gen mit dem Papste, auf den Punkt zurücgekommen, von dem man ausgegangen Var, auf das Konkordat vom Fahr 1801. Eben daher aber scheint sich nicht behaup- ten zu lasen, daß die Diécesen - Eintheilung und das Recht der Bischöfe nicht sowol auf den Konfkordate, als cinem Gesetze des Staates, sondern blos auf den p b sts lichen Bullen, also auf der Wilkür E f he: denn diese Bullen h ben das Konkorda von 1801 E A und es läßt sich kaum denken, daß der Herr Dunoyer, einer der Verauagebir deo T, Römis&e Hof unter den d-rmaligen Umständen anneh: hat die Muße , die ihm n ACMEE O “e gen men fénne, als ob das Konkordat von 1817, welches eines Preßvergehens verschu “u Da Les E L noch nicht Geseßzkraft erlangt hat, das Konkordat gÜndiiche Bemerkungen R e Aus L Beate von 1801 vernichtet habe, und daß der Zusand der niges, über die verkehrte (anna E ans iy Kirche in Frankreich nur durch einen von ihm ausge: über ihre Arbeiten, über E E 4 er usseREre gangenen Aft der Willkür geregelt sey. Diese Mei: u. s. w. verwendet, welche die zur Unte L as E nung legen ihm aber die Gegner A ria a ohne Zweifel zu be

en Grundsäse unter, indem sie sich besonders ar Stan d 4 Tatebenbe | Stelle des an die Franzöfischen Bischôfe Engl inder, wahrscheinlich zur e O erlaßenen päpstlichen Schreibens bezichen. j, Jhr wer- gesellschaft gehörig y suchen hier s E N a det aus unserer Darstellung leicht ermeßen, ehrwür- verbreiten, indem sie soiche 4 m: al i LeRE ‘oa dige Brüder, daß die vorläufi2en Maasregeln, die auf den Kaffeehäusern liegen an) : an A e wir, in Rücksicht auf den Drang der Um- seibst diese Methode, de-n Geist De 8 : ju ¿zu múßen geglaubt haben, an keine floßen, ganz fruqrlos, und % me Ie e Bedingung gebunden sind, wie ih- E N Ae Logis eini über di ahrs nen könntet, und daß der Besorgnis g.r nicht Raum Zu ei è aubes z ctben. l eas als ob dieser feiner Nit Dad nur temiporáre Unter den Wünschen, die R sagen Me Zustand immerwährend sevn, oder wenigstens, zum Zeitung den Muruiitern vortrag 4 eh g n ion Nach 1hèil der Französischrn Kire, viele J-hre dauerü laßt diess Heer von Beamten, e E Ü A ng könne. Damit ihæ aber sede Besorgnis ous euern Ge: nr ansch&ließen, um sie zu vernichten . Ds ires müthern entfernen möge, wollen roir euch nicht länger Sorge für ihre “Ausführung F H gelt dias über den feierlichen und entscheidenden Beweis des edel- Händen i das ist y den La 4 | sen Willens, den uns der König gz neuerlid gege: I Wahl hätten die p UA f iee bi «dis ben hat, in Ungewißheit laßen. Er hat uns mittels Bei Gelegenheit eines Arte

werde, an den ersten Berathungen der Kammer Ancheil zu nehmen.