1819 / 83 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 Oct 1819 18:00:01 GMT) scan diff

fünf Jahren in keinem Bundes sftaate bei der Redak- tion einer ähnlichen Schrift zugelaßen werden.

Die Verfaßer, Herausgeber und Verleger der un- tèr der Hauptdbestimmung des F. 1. begriffenen Schrif: ten bleiven übrigens, wenn ste den Vorschriften dieses Besthlüßes gemäß gehantelt haben, von aller weiteren Verantwortung frei, Und die im §. 6. erwähnten Aus- {prüche der Bundesversammlung werden ausscließend gegen die S chriften, nie gegen die Personen gerichtet.

Ç. 8. Sämmtliche Bundeeglieder verpflichten si, ¿n einem Zeitraume von zwei Monaten die Bundes- versammlung von den Verfügungen und Vorsciriften, durch welche sie dem F. 1. dieses Beschlußes Genüge ¿u leisten gedenken, in Kenntnis zu scßen.

g. 9. Allein Teutschland ersLeinenden Druk- fchriften, sie mögen unker den Beitimmungen dieses

_Beschlußes begriffen seyn oder nicht, müßen mit dem

Namen des Verkegers, und in ‘ofern sie zur Klaße der Zeitungen und Zeitschriften gehören, auch mit de:n Namen des Redakteurs versehen seyn. Druckschriften, bei welchen diese Vorschrift nicht beobachtet ist, dürfen in feinem Bundesstaate in Umlauf gefeßt werden, und müßen, wenn solches heimlicher Weise geschieht, gleich bei ihrer Erscheinung in Beschlag genommen, auch) die BVerbreiter derselben, nach Beschaffenheit der Umstände zu angemeßener Geld - oder Gesängnißstrafe verur: theilt werden.

10. Der gegenwärtige einstweilige Beschluß foll vom heutigen Tage an 5 Jahre lang ïn Wirksam: Feit bleibcn. Vor Ablauf dieser Zeit soll am Bun- destage gründlich untersocht werden, auf welche Weise ¿e im 18ten Art. der Vundesakte in Anregung ge- brachten gleicf&:migen Verfügungen über die Preß-

freiheit in Erfüllung zu seßen seyn möchten, uñd dein: nächst ein Definitiv- Beschluß üver die rechtmäßigen Gränzen der Preßfreiheit in T eutschland erfolgen.

Schon seit längerer Zeit hat der regierende Fürst MWilhelm v. Solms-Braunfels der Aufde@ung altteutscher Grabßügel, dere sich in seinem Lande und der Nachbarschaft y viele zum Theil in ganzen Gruppen vorfinden, Aufmerksamkeit und Zeit gesaendckt, und gleichsam die in seinem Boden {chlummernde NVortoelt zum Leben erwectt. Da erschien Lriegschmuck der Tapfern, zierliches Pußgeräth der Frauen, (Be: fäße zum Sebrauch des täglichen Lebens, deren For: men noch jest zum Theil geblieben find. Ueber das Gefundenè gicbt ein Verzeichnis *) des Fürstlichen Archivarius Hrn. Schaum, genauere Auskunft und verbreitet fich zugleich über manche Gegenstände roeit: läuftiger, besonders über den Kattischen Vlutring, über cinige Gattungen alier Wen, die in einer MWaffenschmiede der NVorwelt, unweit des Polgrebens beim Pflúigen zu Tage gefördert wurden. Einige dies fer Stücke End von unbekannten Formen, und ihre wahre Veslimmung bleib! ráthselhaft. Die in einan: der gegoßenen Ringe scheinen ein Wehrgehäng (oder eine torques) gewesen zu seyn, denn die Teutschzen pflegten {were Schwerter (Spaten) an Ketten zu tragen (Diod. Sic, 1 V. c. 13). Ein anderes In- sirument mit einer Handhabe und Klinge (in der Be- schreibung No. 187- Tab. XI) méchte man für ein Schneidewerkzeug zum Zerlegen der Opferrhier - Jnge- weide halten, indem ein ähnliches noch bei den Satt: lern in Gebrauch Dec Verfaßer hält es für eine Kriegswasse zum Stoße gegen Gesicht und Brust des Gegners. Zur Vergleichung des in dieser Sammlung und ihrem Verzeichniße Enthaltenen mit dem was der dem Römergebiet einst zugehörige teutsche Boden in seinen Gräbern aufweifit, erscheint zu derselben Zeit die reichhaltige Sammlung des Königl. Preuß.

I bitten «) Der vollständige Titel ist: Die Fürstliche Alterthú- mersammlung U Braunfels, dargestellt von J. É. Schaum, Mit einigen Nachbildungen (12 Steindruck- tafeln). 1819. Ist aber niht in den Buchhandel ge- kommen,

“Hofr der Gegend von

besch

geführten Profeßor meist nach der Umgeg

wird. lichen Beschreibung des chen nur gelegentli

fich, these

überlaßen uns Vergleichung und wenige Resultate, di

Hier nur ng hervorgingen;

{2s aus der Vergleichu ing bleibt anderen B

tigere Beurtheilt ¿ber bei Wiesbaden

Aus der Achnlichkeit der Gr und der im Kreise Wetzlar gelegenen, Merkmale zur Unterscgeidäng Jene zeigen einen

ten.

folge

Gräber von Römischen weit höheren Rasenhügel, mit einer Steinbéschung, im

athes Hrn. Dor o w *), die aus Nachgrabungen in

rieben, mit 22

seiner

besonders das

Steindrucktafeln Brühl in Mainz mit örtlichen Aufnahme end von Wiesbaden versehen,

r jener Báde

Werke gehen den che

Wiesbaden erwoucks, von ihm

selbs

sehr sauber gezeichneten und aus:

Und

Lust - und F jedesmaligen Bemerkungen le6zte Werk, irre

n; sie legen uns flar die Funde

nde

angeben.

Inne

einer vom ri dem größten Fleiße, n gezeichneten Karte

r ein sehr

haufig gegen den

Herrn

welche lebte rwviilfommener orschreisen seyn

siheren Gang der ort-

Fundortes , ma- , und enthalten führender Hypo- vor Augen und

Urtheil. e dem Einsender die-

eine weitläuf- lättern orbehal- laßen sich etwa Germanischexs

Fuß hin

ren eine Menge

verschiedenartiger von der Rémisczen Form abweichen: der Gefäße, deren Arbeit roher und

eigentlichen Glafur Wassen, besonders Thorshämmer, finden sich in keinem n Quarze die Haup-.urne gescbt

steinerne

oder

ebenso wenig die eisenha!tig: Steine, die fo oft übcr und um ormen von X) ¿0

sind,

Kreuze Wodans am dencn Ninge, stnd eben dens und Ofiens von

wohin Römer nie kamen. in Römischen Gräbern, Lanipen, überhaupt ganz andere die durh überdeckte Ziegelplatten en: ste- (wie davon Herr ei Kaßel gefundencs be: F

(pu

Hohlungen,

hen

fand

sprung verrieth {hone Urne von Glas aus iesbaden.

selte fie a

mehr an il

die eignen

tas )

oder

man

n so weit von

steinerne Habel in Schierstein ein b sit), ofr auch liegen in feinem (Grave, Dagegen besizt He

Auch pfl

wie die Romischen

Streitf

G.iffe, die Spi:

Dagegen

Urnenbehälter,

Münzen bei.

ihren

uf flache Waldhöhen zu verpflan:

ce Landhänser oder an

Teutschen blieben, das zeigen auch Römergebicte , in Allem ihren unspr

treu und besonders in ih

auc

als die Römer in Teutschland

renv

stellen, sondern ihr Staatszustand fi zu ordnen, im Inneren ihrer die Sitte, welche aus der tr] dieses Volkes, das an der Wiege der wuchs, hervorging. das Haus, und der derben als beßern.

die Todtenbestattung gehörte;

olf mehr, wie

erschie fäls{lich

-

Religion lentte Rérmmer fkoun

Schon aus Asi?n

alten Germanen Kenntniße maner

die MetaUbearbeitung, die ste noch erst sollen von den R CGimbern und Teutonen st Dies also Einiges, was dur genden in mir erwe

*) Der vollständige Titel i

S der Cherusfer, un

ckt oder bestätigt

Braun **), Profeßor in Mainz. st|: Opferstäten und |

gel der Germanen und Rômer am

und dargestellt durch Dorow,

rath. 1s Hest.

Éen und einer Karte. Hofbuchhändler un 4 Thlr. oder 7 Fl. 12 Kr.

lenberg, Preis Berfaßer des

L E L E E N E E ememe emen

Amt Wiesbaden. gr. 4.

trefflichen Heldeng

Häuser

mern erlernt haben, hon eherne Waffen führten. ch die Funde in jenen Ge

Wiesbaden , d Hofbuchdrucker,

d vielex andern gei

selten mir etner versehen sind; Sireiiäxte Römergrabe, und andore |

cile,

nadeln mit den alen und ge un-

fo oft in Grabern des Vorz Teuts4%land gefunden wörden g ?

sindet man nur

lange spibe Gefäße, Formen ; inweundig

Gläscrne Befäße

das Germanis&en Ur- F rr Dorow eine | einem Römer: Grobe zu egten die Römer ihre Gräber Kolonien wegzulcegen, und

en, sondern viel-

die Heerstraßen. Die v

diese Funde im ünglichen Sitten

ren Heiligthümern, wozu

sie waren son nen, kein Barba-

fich einige Neuere vor: ng sich bereits an

herrschte hon

flichen Stammanlage MensHheit er:

den Staat und

te hier ehr ver:

brachten die Art mit, z. B.

Einiger Meinung

da doch die

wurde. G

Grabhüe

Rhein , untersucht *

Königl. Preuß. Hof Mit 22 Steindrük-

bei L. Sche! 1819

edihts: Herman streichen Schriftele

f E.

Allgemeine

Preußische Staats - Zeitung,

gz Stück, Berlin, den 16ten Oktober 1819.

: Am Geburtstage Seiner Königlihen Hoheit des Kronprinzen von Breußen.

Den 15. Oktober.

Das Heldenbild der großen Ahnen, die weihend Deine Wieg? umshwebt, das Rauschen alter Siegesfahnen, von Lorbeers edlem Zweig? umwebt, der Schlachtendonner ferner Zeiten, der jüngsten Tage Nitterflor, s braust den Flammengruß der Saiten gewaltig aus der Brust empor.

ünd nur im Shmuck der Woaffenflanne, mit Lichtgeshhmeiden angethan, darf einem Sohn vom Heldenstamme des Liedes Grus frohlockend nahns denn wen zu Purpurs hohen Sigen das Loos gerufen, das ihm fiel: nur Waffen müßen Den umblißen, weil Kampf die Bahn, und Sieg das Ziel,

So blüht nach Kampf mit Sturmesnächten dés Tages rosenfacb VBesicht, und nur aus K@nef mit Hôllenmächten empfäht der Veist das goldne Licht. So heben wolken - an die Zinnen der Brandenburg ihr strahlend Haupt, der Geisteswaffen Rüsthaus inuen, mit Kriegespalmen reih belaubt.

Also, des alten Ruhms gedenkend, so, auf die immer ernste Zeit den ernsten Blick prophetish senkenb, so rústet sih das Lied auch heut. Auch Dich, um Deßen frühen Morges der Shlacht Gewitter dunkel hing, O ih, Der die Zukunft s{hwerer Sorgen von heitrer Gegenwart empfing z

D i ch, Welcher einst auf Gôtterspuren des Herrschers Sonnenwagen lentt, und, vatermild , auf unsre Fluren des Ueberflußes Fülle senkt, dereinst, weun Seines Volkes Ehre das Sehwert, an Zepters statt, Jh m reicht, ain Held voran dem Heldenheere, voran vor unsern Enkeln zeuhht z

D ich, tapfrer Prinz der tapfern Preußen, begrüßt ein heilerflehend Lied,

has niht von Weihrauch, nur von heißen Gebeten für die Heimat glüht z

für ihres Königs Heil , des Besten: die Hoffnung ihres Köônigsohn s!

für Wißenschaft und Schwert , die festen Geschwistersäulen- ihres Throns!

E O T E T S E E G eten intere

I.

Kronik des Tages.

Berlin, vom 16. Oftober. Se. Majestät der König haben dem Kammerherrn Christian Andreas

Wilhelm Freiherrn von Bohm den Grafenftand zu ertheilen geruhet.

Se. Majestät der König haben den bisheri:

gen Ober - Bergrath , Grafen von Einsiedel, zum

Berghauptmann und Direktor des Ober : Bergamtes für die Schlesischen Provinzen zu Brieg, ingleichen den bisherigen Kreis - Justizrath Ste inbedck in Schweidniß zum Ober: Bergrath und zweiten Rath

Amtliche Nachrichten.

vei dem gedachten Kollegio, und die Bergamts - Dic rektoren Bergräthe von Boscamp zu Tarnowiß und von Mielecki zu Waldenburg zu Ober -Berg-, räthen zu ernennen, und den beiden lebten die Ei- genschäft als Mitglieder des Schlesischen Ober - Berg- amtes zu ertdeilen, auch die ausgefertigten Bestallun- gen allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Regie: ungs - Aßeßor Brzosowsky zu Breslau zum Regierungsrath bei der Regierung zu Posen allergnäs digst zu ernennen und das Patent in dieser Eigen- schaft für ihn allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet.

N R T enes