1871 / 58 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jul 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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16] "a Chemische Fabrik S S „Oranienburg

_Actiengesellschasse. |

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In Folge der grossartigen Entwickelung, welche die deutsche Industrie in den letzten Jahrzehnten genommen, ist die Fabrikation der in den verschiedenen In dustriezweigen zur Verwendung gelangenden chemischen Producte gine ebenso stetig zunehmende, wie äusserst lohnende geworden. Die bereits bestehenden chemischen Fabriken genügen in keiner Weise der von allen Seiten herantretenden Nachfrage, s0 dass noch Jährlich ein grosses Quantum chemischer Producte aus England nach Deutschland eingeführt werden muss.

In Rücksicht auf diesen massenhasten Verbrauch von Chemicalien, der sich ge- rade in und um Berlin, dem grössten Fabrik- und Handelsplatz Deutschlands, con- centrirt, haben wir die seit langen Jahren bestehende, bestrenommirte „Chemische Fabrik in Orauienburg“ erworben, und dieselbe zum Gegenstande eines Actien-

Unternehmens gemacht. | |

__ Die Fabrik war früber im Besitz der Könîg- lichen Seehandlung, dieselhbe ist mit grossen Pri- vilegîen ausgestattet, welche auf die Actien-Gesell- schaft mit übergehen und letzterer für jede Pre- ductions - Branche den freiesten Spielraum ge- währen.

An der Havel, circa 3 Meilen von Berlin gelegen, besitzt die Fabrik als Eigen- thum @lin Areal von 70 Morgen Land. t

Alle Einrichtungen, Apparate und Maschinen sind in genügender Anzahl vor- handen, 'entsprechen den neuesten Erfahrungen und Anforderungen und gestatten eine Erweiterung und Vergrösserung des Betriebes nach jeder Richtung hin. Ein Stamm von bewährten Arbeitern ist in der Stadt Oranienburg ansässig, und sind die Arbeitskräfte zu mässigen Lohnsätzen in erforderlicher Anzahl zu haben.

Bisher producirte die Fabrik hauptsächlich Schwefelsäure (mit fünf Bleikam- mern und einem Platinapparat), Salpetersäure (mit 24 Retorten), Alaun, Eisenvitriol, Eisenbeize, Glaubersalz etc. etc., welche Producte bei hohen Preisen flotten Absatz nach Berlin sanden und die vorhandenen Ansprüche bei Weitem nicht befriedigten.

Der Versandt der Produkte geschieht zum grössten Theil auf der Havel mit eigenen Schiffen. Die Vergrösserung der Fabrik zur Darstellung weiterer Artikel,

z. B. Superphosphat, Soda und Pottasche etc. ist beabsichtigt, und kann gleich-

zeitig die bisherige Production bei den grossen vorhandenen Baulichkeiten mit

Leichtigkeit um das Zwel- bis dreifache ?gesteigert werden.

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| rochnen.

beträgt:

E Bei diesen äusserst' günstizen Verhältnissen können wir

} wohl mit Sicherheit auf eine gleiche, wo nicht höhere Dividende,

wie die anderen grösseren chemischen Fabriken, als:

Buckau 14 pEt, Silesia 18 pGt. Aussig 22 pGt, Rhenania 24 pGt,

Pommerenzdorf 28 pGt.

Der Kaufpreis der Fabrik incl. aller Vorrichtungen, Maschinen, Utensilien etc.

Thir. 425,000

ab; auf 5—10 Jahre à S pCt. darauf verbleibende Hypotheken ,„ 115,000 | j Thlr. 310,000 Ÿ zu: für den Betrieb und Vergrösserung der Fabrik ....... 90,000 | ergiebt ein Aktien-Kapital von „e Thlr. 400,000

Dasselbe ist bereits fest gezeichnet worden, und stellen die ‘ersten Zeichner die

Hälfte davon mit Thir. 200,000 zur öffentlichen Suabseription.

Zur Betheiligung an derselIben darf um so mehr

| eingeladen werden, als es sich um ein Unterneh- men von bekannt Iukrativer Natur und um die Fort- sCctzung eines bereits bestehenden Geschäftes han- | delt, welches vom ersten Tage der Uebernahme ab | einen grossen Ertrag zu liesern verspricht.

Berlin, Juli 1871.

Das Gründungs-Comité,

L À, Otto Kunz, Carl Jung, Stadtrath. Apotheken - Besitzer. Georg Sackur,

Banquier. | (Die Subscriptions-Bedingungen umstehend.)

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