1871 / 63 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jul 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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bestimmungen „verbleibt Jeder an der bisherigen Stelle. Die Kabinets-Ordre \{cließt mit folgenden Worten:

»Es ist Mir eine besondere Freude, den badischen Truppen bei dieser Gelegenheit Meine volle Anerkennung für ihr ausgezeichnetes Verhalten im leßten Feldzuge und Meine Freude darüber auszu, sprechen, daß sich, Dank des großherzigen Entshlusses ihres Kriegs. herrn, eine so vortreffliche Truppe mit der preußischen Armee ver- cinigt« :

Anhalt. Dessau, 11. Juli. Jn den Sißungen des Landtages vom 6. und vom 7. d. M. ist der Entwurf eines Wegegeseßes, der Gesehentwurf, betreffend den Umtausch der defelten Staatskassenscheine in Appoints à 1 Thlr., sowie der Gesehentwurf, betr. die Abänderung einiges Bestimmungen der Landschasts- und Geschäftsordnung, leßterer jedoch mit einigen vom Landtage zur ursprünglichen Vorlage beschlossenen Aenderungen angenommen worden. Nach der Erklärung der lande8herrlihen Kommissarien befanden sich dieselben nicht in der Lage, ihre Zustimmung zu dem leßteren Gesehentwurf in abgeänderter Form ohne Weiteres geben zu können, da sie zu- vor die Genehmigung des Herzogs einholen müßten. Außer- dem gelangten ein Antrag der Herzoglichen Staatsregierung wegen Ertheilung der Zustimmung zur Auszahlung von Billig- keit8entshädigungen für Entwerthung von Gewerbeberechtigun-

en, und zwei Anträge wegen Vorlage eines Geseßentwurfes Uber die Ablösbarkeit der Lehne und wegen Vorlegung einer Grundbuch- und Hypothekenordnung und einer Notariats- ordnung Seitens des Landtages zur Annahme.

Desterreich-Ungarn. Wien, 13. Juli. Der Kron- prinz Erzherzog Rudolph besuchte gestern in Prag ein ihm auf der Schützeninsel Seitens des Scharfshüßencorps veran- staltetes Fest. Prokesch-Oft Í

Baron Prokesch-Osten, der österreichishe Jntexnun- tius in Konstantinopel, ist in Graz angekommen ah wird mehrere Wochen dort zubringen.

Pesth, 12. Juli, Das “Amtsblatt bringt die Konkurs- Ausschreibung für die Präsidenten- und Staats8anwaltsstellen für sämmtliche Gerichtshöfe erster Jnstanz und die Bezirks- gerichte. Der Einreichung8termin is} bis zum 15. August.

__Is\chbl, 11. Juli. Der Kaiser hat * bewilligt, daß der Königliche Divisionspfarrer Beer aus Breslau während der Saison evangelischen Gottesdienst in Jschl halte. Der erste Gottesdienst wurde bereits am Sonntag den 9. d. M. im Betsaale des Schulhauses zu Reiterndorf abgehalten.

Schweiz. Bern, 10. Juli. Der Nationalrath hatte heute auf seiner Tagesordnung die shon am 3. d. angekündigte Interpellation Eytels aus Lausanne:

»Der Bundesrath ist um Aufschlüsse über folgende Punkte er- sucht, 1) die fürzlich den Shweizern auferlegte Verpflichtung, \sich be- hufs des Eintritts und des Reisens in Frankreich mit Pässen zu ver- sehen; 2) die Prohibitivmaßnahmen, welche, wie versichert wird, einen Theil der periodischen \{weizerishen Presse bei ihrem Eintritt in Frankreich bes{hweren sollten; 3) darüber, daß eine Anzahl in Paris wohnhafter Schweizer verhaftet worden und in Versailles - oder anderswo gefangen gehalten werden sollen, ohne in die Möglichkeit verseßt zu sein, ihre Unschuld geltend zu machen.«

Nachdem der Interpellant seine Juterpellation begründet hatte, beantwortete der Bundes-Präsident Schenk, als Chef des politishen Departements die zwei leßten, Bundesrath Knüsel, als Chef des Justiz- und Polizei-Departements den ersten Punkt, Was die Prohibitivmaßnahmen gegen die schweizerische Presse betrifft, sagte Bundes-Präsident Schenk, so kann die Schweiz dieselben von ihrem Standpunkte aus wohl beklagen, ein Recht, gegen sie Reklamation zu ! erheben, stehe ihr indessen durchaus nicht zu. Anlangend die in pt bei Unterdrückung des Aufstandes verhafteten Schweizer, so sei Alles gethan wor- den, was für dieselben gethan werden konnte. Jn Betreff der neuesten französishen Paßvisa-Verordnungen wies Bundesrath Knüsel nach, daß auch in dieser Beziehung vom Bundes§rath alle nur rathsamen Schritte geschehen seien; übrigens hätten jene Maßnahmen auch in den ‘anderen Staaten großen Unwillen erregt, so daß Frankreich wohl bald nachgeben oder seine Paßvisagebühr we- nigstens auf ein Minimum werde beschränken müssen. Unter dem Vorbehalte, daß der Bundesrath auch ferner nichts ver- säumen werde, was zur prompten Freilassung der in Paris verhafteten Schweizer beitragen könne, erklärte sich Eytel mit den Enn eig pr iefitvds uer vat

er ndera genehmigte heute eine bunde i Vorlage über Abänderung des Posttaxengesebes. E

Belgien. Brüssel, 12. Juli. Die Repräsentanten-

habe. Eine

Gese über die Zwangs8haft mit 53 gegen 19, und 10 neu- trale Stimmen angenommen. Sämmtlihe Amendements wurden verworfen. Bereits vor zwei Jahren war dieses Geseh Lans der lebhaftesten Debatte in beiden Kammern. Da- mals fiel das Projekt des Ministers Bara an dem Widerstande selbst der Majorität des Senates, welche die Zwangshaft bei Preßvergehen beibehalten wollte“ Dieser Artikel wurde auch jeßt wieder lebhaft bestritten. Das neue Geseß mildert das frühere in bedeutendem Maße und schafft für viele Fälle die wangshaft ab, läßt fie jedoch auch für viele- bestehen. Jn reßsachen wird die Zwangshaft beibehalten, das Amendement des Herrn Rogier, welches die Bestimmung über. die Anwen- dung E in diesen Fällen der Jury zuweisen wollte, ward erworfen. |

Großbritannien und Frland. London, 12. Juli. Ihre Majestät die Königin hat heute in Sedieitung hes Prinzen Leopold und der Prinzessin Beatrice Windsor ver- lassen und sich nach Osborne auf der Jnsel Wight begeben. Ihre Majestät gedenkt daselbst bis Mitte August zu verweilen und alsdann einen längeren Aufenthalt in Soschottland zu neh- men. Die Rückkehr des Hofes nah Windsor dürfte nicht vor November erfolgen. :

183. Juli. Jm Unterhause erwiderte auf eine Inter ella- tion Monks bezüglich der Aufnahme des deutschen E E paares Lord Granville, daß Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten selbst gewünscht hätten, während der kurzen Dauer Seine Sd m N u. Am g Ae zu : ngegen bewohnten die Kinder der Kronprinzlichen Herrschaften den Buckingham-Palast. S

Frankrei. Paris, 13. Juli. (W. T. B.) Eine Be- kanntmachung des Generals Seid von Bet Abend ge- stattet, Theater, Cafés und öffentliche Lokale wie früher bis Mitternacht offen zu halten.

Das » Journal officiel« veröffentlicht das Geseß vom 10. d. M. , die Wiederherstellung der Civilstands ! Seinedepartement tr J f E N

Der General - Sekretär im Handels - Ministerium, Ozenne, begiebt sih heute nah London, um über die Frage, vezüglich Modifikation des english-französishen Handels- vertrages die er N einzuleiten. Derselbe wird sih von dort behufs einer Besprehung mit dec deutschen Re- friod Über die gegenseitigen Zollangelegenheiten nach Berlin

Wie verlautet, soll die Stadt Paris im Laufe des Monats August eine Anleihe von 400 Mill. Fres. nici

Versailles, 13, Juli. (W. T. B.) In der National- versammlung beantwortete der Minister der öffentlichen Arbeiten, ‘de Larcy, eine Interpellation, betreffend die bestehenden Schwierigkeiten für den Transport, und erklärte, die Regierung sei bemüht, die in dieser Beziehung vorhandenen Uebelstände zu beheben. Der Minister erinnerte daran, daß die Eisenbahnen seit einem Jahre in einem Ausnahmezustande sich befänden. Nach Beendigung der Jnsurrektion seien die Bahnen mit zwei neuen schwierigen Aufgaben betraut worden, erstens mit dem Rüktrans8porte der französischen Kriegsgefangenen, von welchen die Ostbahn allein 300,000 Mann nach Frankreich zurückgeführt hätte. Der Rütransport aller L Rg angenen werdeübrigens biszum 20. Juli beendet seín. Zweitens wären die Bahnen verpflichtet worden; 50,000 Pferde und eine ungeheure Anzahl Kriegsmaterial nach Deutschland zu bringen. Unter diesen Umständen sei die Ostbahn genöthigt gewesen, 16,000 Waggons von anderen Ge- sellschaften zu entlehnen. 14,000 Waggons seien während des Krieges zerstört worden, und es fehle auf diese Art der vierte Theil des gesamniten Betried8materials. Die Hindernisse für den Transport seien jedo in ein noch ungünstigeres Verhält- niß dadurch gekommen, daß_eine große Anzahl von Werkstätten feiere und somit die Herbeischaffung neuen Materials ers{chwert sei. Hierzu komme noch, daß alle während der leßten Monate zurückgebliebenen Waaren zu gleicher Zeit auf die Bahnhöfe gebracht wurden; auch werde behauptet, daß die Einführung der neuen Zölle eine Anhäufung von Lebensmitteln veranlaßt unparteiishe Prüfung ergebe jedoch, daß die Bahngesellshaften alles in ihren Kräften Stehende leisten. Troß der Verringerung des Materials transportirten die Ge- sellshaften genau ebensoviel, als zur selben Zeit des vorigen Jahres. Die Anhäufung von Waaren auf den Bahnhöfen von Paris sei durch verschiedene wohlbekannte Ursachen veran- laßt, in8besondere auch dur die ungenügende Anzahl des vor- handenen Rollfuhrwerks und durch die Zer cung vieler öffent-

kammer hat heute, wie bereits telegraphisch gemeldet, das

lichen Magazine. Der Handels-Minister erklärte ferner, er wolle die bestehenden Schwierigkeiten nicht verkennen, Mei es sei zu

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daß man mit einiger Geduld bald von den gegenwär-

s, A atn _Uebelständen befreit werden würde. Am 90. Juli würden 7500 Waggons, welche gegenwärtig zum Transporte von Kriegsgefangenen benußt würden, für den Verkehr zur Verfügung stehen; ferner habe Favre Schritte ethan, damit 10, Waggons, welche sich noch im Be- fige der Deutschen befänden, zurückgegeben werden. Der Kriegs-Minister werde Pferde für die bfuhr der Waaren von den Bahnhöfen zur Verfügung stellen. Die mit der Untersuchung der Verhältnisse beauftragten General-Jnspektoren erstatteten günstige Berichte über den Erfolg ihrer Bemühungen und gaben die Versicherung, daß alle wirksamen Maßregeln er- riffen werden. Bezüglich des Verkehrs im Süden, insbesondere m Departement Hérault, seien besondere Vorkehrungen ge- troffen worden, und werde eine größere Anzahl von Waggons dorthin entsendet. Die Südbahn werde alle ihre Waggons zurückbekommen. Auf Wunsch des Präfekten des Departe- ments Hérault fänden im Ministerrathe Berathungen. statt, um, jedoch nur vorübergehend, den Transport von 5 Millionen Hektolitern Wein in freier und ungehinderter Weise vermittelst der Küstenschiffahrt| zu gestatten. Bezüglich der für Paris be- stimmten Waaren werde die Regierung Maßregeln ergreifen, damit den Spediteuren in Zukunft die Konsignation von Waaren nur noch auf kurze Zeit gestattet werde. Der Minister {loß seine Rede, indem er die Urheber des Krieges für alle gegenwärtigen Leiden verantwortlich machte. Auf eine Be- merkung eines D:putirten erklärte Larcy, es sei nichts vernach- lässigt worden, um das ganze der Ostbahngesellscha}t gehörende Material zurücfzuerhalten. Der Minister berief sich in dieser Beziehung auf ein Schreiben des deutshen Ge- \{häftsträgers in Paris, in welchem derselbe anzeigt , daß er die Klagen, betreffend die Zurückhaltung von Waggons, zur Kenntniß seiner Regierung gebracht habe und die Hoffnung ausspricht, es werde in dieser Beziehung Abhülfe getroffen werden. Es folgte hierauf ein Zwischenfall, betreffend angebliher Wahlmanöver. Graf Jaubert forderte besonderen Bericht und Abstimmung hierüber, und erklärte eine im » Journal officiel« erschienene Note, betreffend die Bor- änge im Departement Puy'de Dôme, für ungenügend. Einer E Quästoren der Versammlung bekämpfte diesen Vorschlag. Princeteau unterstüßte denselben und erklärte, es hätten illoyale Umtriebe stattgefunden. Arago berief sich auf ähnliche Umtriebe auf der entgegengeseßten Seite. Man dürfe jedoch die unter den Wählern bestehende Aufregung nicht den Deputirten zur Last legen, welche alle loyal und ehrlich seien. »Es8 ift cin Manifest erlassen worden, welches eine Parteifahne aufpflanzte. Wir Republikaner erklären, niemals die unsrige verlassen zu wollen. Frankreich wird zwischen beiden zu wählen haben.« Wie in parlamentarischen Kreisen versichert. wird,

ist die Mehrheit der National - Versammlung durchaus nicht geneigt, den Gesegentwürfen, betreffend die Besteuerung der Robstoffe, zuzustimmen und soll der Finanz - Minister mil Rücksicht auf diese mehr und mehr hervortretende Stimmung beabsichtigen , anderweitige Maßregeln behufs Herbeiführung des Gleichgewichts im Budget in Vorschlag zu bringen. Folgender Geseyentwurf ist bereits von 217-Ab- geordneten, darunter die Generale Trochu, Chanzy, Ducrot U. \. w., unterzeichnet und soll demnächst eingebracht werden: In Erwägung, daß die Gründe, welche im September 1870 die

Ausrüstung der ganzen Nation geboten ; mit dem Kriege gegen den

tigen Feind weggefallen sind und daß die Nationalversamm- ip Y Abe vie neue ir Frankreih einzuführende Heeresorganisation

\{lüssig gervorden ist; verfügt die Nationalversammlung: A

rt. 1. Die Nationolgarden werden in sämmtlichen Gemeinden

i : ausgenommen werden nux die Compagnien pon ad E Art 9, Die Waffen der Nationalgarden

in die Staats - Arsenale niedergelegt, vorbehaltlich einer Ent- edigurig für diejenigen, welche das Eigenthum der Gemeinden und

der Löschmannschaften.

der Departements sind.

nien. Madrid, 13. Juli. Jn den Cortes wurde nag va Debatte Artikel 4 der Vorlage, betreffend den Ver- trag mit der Pariser Bank, angenommen. Eine endgültige

| ng über ' D ibi die genügende Anzahl von Deputirten zugegen war.

talien. Rom, 13. Juli. (W. L. B.) Gegenüber allen GerüDten über: bien Gesundheitszustand des Papstes kann e das Bestimmteste versichert werden, daß derselbe durchaus be-

i ; o ist das Gerücht von einer Urlaubsreise ais M A isträgers Grafen d’Harcourt gleich-

es französishen Geschä

falls durchaus unbegründet.

Rumänien. Bukarest, 13. F Tammer hat in ihrer heutigen

Rußland und Polen. St. Petersburg, 12. Juli

Der Großfürst Konstantin Nikolajewitsch hat sich am 8. d. M. nach dem Auslande begeben.

Amerika. Eine Depesche aus New-York vom 11. d. mel-

det: Die das Stattfinden der Orangistenprozession verbietende Verordnung des Polizeichefs von New-York wurde widerrufen und die Polizei wie die Militärbehörden sind an ewiesen worden, die Orangisien zu beschüßen. 1 Proklamation erlassen, welche erklärt, daß die Prozession ge- stattet und beshüßt werden soll, vor jeder Beeinträchtigung derselben warnt, und die Bürger auffordert, sich mit den Be- hörden zur Erhaltung des Friedens zu vereinigen.

Gouverneur Hoffmann hat eine

Landtags - Angelegenheiten. Am 10. d. M. starb zu Stendal der Bürgermeister Fromm-

hagen, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 2. Magde- burger Wahlbezirk (Stendal-Osterburg).

das ganze Budgetgeseß war nicht möglich,

uli, Die Deputirten- Sißung das Budget pro 1872

Statistische Nachrichten.

Von der » Statistik dés Lübeck'shen Staates, heraus- gegeben vom statistishen Bureau des Stadt- und Landamtes«, ist das 1. Heft: »Die Resultate der Volkszählung am 3. Dezember 1867« in LQübeck (XIV S. Text und 31 S. Tabellen) erschienen. Wie man aus vorstehender Publikation ersieht, hatte die Stadt Lübeck 1815: 24,143, der ganze Staat 36,464 Einwohner. 1867 war die Bevölkerung der inneren Stadt 30,527, die des Staates 49,183. Dieselbe hat in den 52 Jahren seit 1815 im ganzen Staate nicht mehr als etwa 35, die Stadt nur um fast 27 pCt. zugenommen. Von den 1867 gezählten Personen waren 41,861 oder 85/11 pCt. Lübscher Staatsangehörigkeit, nur 14,89 pCt. Fremde, während in Hamburg 3. B. über 23 pCt. waren. Wie in Lübeck das nichtstaatsangehörige, zugezogene Element sehr zurücktritt , \- sind auch diejenigen Altersklassen , in denen der Zuzug rüstiger Kräfte zu erfolgen pflegt, {chwach vertreten. So zählt die Altersklasse von 20 bis 30 Jahren in Lübeck nur 17,82, in Bremen dagegen 20,88 und in Hamburg 21,96 pCt. Die Bevölkerung zwischen 15—€5 Jahren macht in Lübeck 64,46, in Bremen 65,26 und in Hamburg 68,13 pCt. aus. Dem Geschlechte nach ist das Verhältniß für die Bevölkerung von 15—65 Jahren in Lübeck: männlich 63,74 und 65,14 weiblid, in Bremen 64,81 männl. und 65,70 weibl. , in Ham- burg 68,73 männl. und 67,64 weibl. Hamburg is hiernach sehr ünstig gestelly. Dagegen zeigt Lübeck ein weit günstigeres Verhältniß n Bezug auf den De als die beiden anderen Städte. Es waren ledig: in Lübeck 36,11 pCt., in Bremen 40,22 pCt., in Ham- burg 42,70 pCt.; verheirathet: in Lübeck, 54,04 pCt., in Bremen 48,88 pCt , in Hamburg 47,11 pCt.; verwittwet: in Lübeck 9,56 pCt., in Bremen 10,91 pCt., in Hamburg 9,46 pCt ; geschieden: in Lübe 0,29 pCt., in Bremen 10,91 pCt ; in Hamburg 0,73 pCt. Der Pro- zentsaß der Verheiratheten in Lübeck Üüberwiegt demnach den Ham- burgs merklich. L Die » Zeitschrift für Kapital und Rentes«/, heraus- egeben af Frei n v. Dandckelmann (Stuttgart, Verlag von W. Nibscchke) bält m soeben erschienenen 2. Heft des 7. Bandes die finanzielle Monatschronik der Monate Februar bis Mai 1870. Kunft und Wissenschaft. Berlin. Am 10. d. M. is hier Herr Martins, der Leiter der berühmten Anstalt für astronomische Instrumente voh Pistor und estorben. ; A Oen, 6. Juli. (N. Hann. Ztg.) Die nördlich vom Dorfe Wiershausen liegende Gruppe von Hügeln, die sich durch ihre Form als verwandt mit den Grabhügeln vorchrisiliher Zeit kennzeichnen, ist auf Anordnung der Königlichen Regierung vor Kurzem er ffnet wor- den. Die untersuchten Hügel waren von Lehm aufgeshüttet und enthielten im inneren Rande einen Kreis von aufgerichteten Feld- steinen. . Aschenlagen ; mitunter von beträchtlicher Ausdehnung j er- n den Sügeln in größerer oder geringerer Tiefe. . Spuren

1y n ongefäßen wurden nur in zweien gefunden. Die Gefäße

ickwandig, roh mit der Hand ohne Töpferscheibe gefertigt. S ewi von (gebrannten) Knochen, sowie von Metall sind nicht zum Vorschein gekommen. Die Untersuhung- wurde von dem Stüudien- Rath Müller aus Hannover geleitet. Die sog. Haaghügel in der yheiligen Lieth«, an der Chaussee von Münden nach Heedemünden, sind vor Kurzem gleichfalls untersucht worden. Der nördliche war bereits zur Aufschüttung des Bahndammes abgetragen, ohne daß sih dabei etwas Bemerkensöwoerthes vorgefunden. Der Rest desselben, einige Fuß über dem Urboden, wurde indeß auf Wunsch des Studien-Raths Müller noch genauer erforsht. Es kamen da- bei verschiedene Gegenstände zum Vorschein : Stüde von einem sehr dickwandigen schwarzen Shongefäße 2c.,, welhe über die Bestim- mung der fraglichen Gräber als ünengräber keinen Zweifel lassen. Dieselben werden, wegen des vorgefundenen verschlackten Eisens, den ersten Jahrhunderten nah Christus bis zu den Zeiten Karl’s des Großen angehören. Auch an dem südlichen Abhange bei dem fünf- tigen Hedemündener Ba nhofe sind mehcere Urnen , mit gebrannten Knochen und Asche gefüllt , #o wie daneben verschiedene kleine Bei- gefäße gefunden, aber leider -nicht erhalten. Verkehrs - Anstalten. Tri est, 14. Juli. Der Lloyddampfer »Juno« is heute um 12% Uhr Nachts mit der ostindis - chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien

genehmigt. Dasselbe balancirt in Einnahmen und Ausgaben

mit 73 Millionen.

hier eingetroffen.

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