1871 / 74 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 26 Jul 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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G S I gera R IO Em D: B O L N E CKE R Ae] aut i R R e e E O N R E I I UTREN & L R tis E E e S E s L d E L Ee Es

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bei den Ober-Posikassen in Leipzig, Frankfurt a. M. ,- Cöln, Hamburg und Bremen kann die Einlösung der gekündigten Schaßanweisungen bewirkt werden.

Der Stelle, bei welcher die Rückzablung des Nennwerths verlangt wird, ist aht Tage zuvor davon Anmeldung zu machen.

Bei Erhebung des Kapitalbetrages sind mit der Schat- anweisung die dazu gehörigen, am 1. Februar 1872 noch nicht fälligen Zinsscheine -zurückzuliefern, widrigenfalls der Betrag, auf welchen dieselben lauten, an der Kapitalzabhlung gekürzt wird. Mit der in at r erfolgt auch die Vergütung der vom 1. November 1871 bis zum 1. Februar 1872 ver- laufenen Zinsen.

Die Kapital- und Zinsenbeträge find in Deutschland in Thalerwährung, in England nach dem im §. 1 der Bekannt- machung vom 6. Januar 1871 festgesezten Werthverhältniß von 6 Thlrn. 24 Sgr. gleih 1 Pfd. Sterl. in Englischer Gold- währung zahlbar. s

Varzin, den 16. Juli 1871.

Der Reichskanzler. v. Bismark.

Unvorhergesehener Hindernisse wegen kann die Eröffnung der Telegraphenfiation zu Neudeck am 1. August d. J. noch nit erfolgen. reslau, den 26. Juli 1871. Telegraphen - Dircktion.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Kammergerichts-Rath von Milewski zu Berlin den Charakter als Geheimer Justiz-Rath zu verleihen, die Kreis- rihter Schaeffer in Neustadt-Eberswalde, von Albrecht in Potsdam, Zander in Lenzen, Ehlert in Mittenwalde, Herms in Havelberg, Neumann in Berlin, Lißmann in Jüterbog, Wenßtel in Potsdam, Volgenau in Mittenwalde, Schmidt in Spandau, Gründler in Rathenow, Krumbholß in puterbogy Schwahn in Neu-Ruppin und Trüstedt in Char-

ottenburg zu KreiS8gerichts-Räthen zu ernennen, sowie ferner den

Recht8anwalten und Notaren Schwarz in Berlin, Lewald da- selbst, Seiler in Angermünde, Gerl a ch zu Berlin und Stub en- rau daselbst denCharakter als Justiz-Rath ¿ dem Kreis8gerichts»-De- posital-Kassen-Rendanten Trilo ff in Berlin, dem Kreisgerichts- Kalkulator Elsholz und dem Stadtgerichts - Sekretär und Sportel-Revisor Mickisch, ebenfalls in Berlin, den Charakter als Rehnungs - Rath; endlich dem Kammergerichts - Sekretär Szalla in Berlin , dem Kreisgerichts - Sekretär und Kanzlei- Direktor Blechen in Brandenburg a. H., den Stadtgerichté- Sekretären und Kanzlei - Direktoren Kempf und Kutscher in Berlin, dem Krei8gericht8-Sekretär Wagner in Wrießen und dem Stadtgerichts-Sekretär Dörr in Berlin den Charakter als Kanzlei-Rath ; desgleichen

Den Appellations8gerichts-Räthen Rauch fuß und Roloff in Marienwerder den Charakter als Geheimer Justiz-Rath zu ver- leihen; die Kreisrichter Küchler und v, BolewS8ki in Carthaus, Thun in Culm, Saage zu Löbau W./Pr., von Heyking in Marienburg, Schneller in Thorn, Weißenmiller in Culm und Dekowski zu Neustadt W./Pr. zu Kreisgerichts- Räthen zu ernennen, den Rechtsanwalten und- Notaren R oe- pell in Danzig, Stinner in Schlohau und von Forckcken- beck in Elbing den Charakter als Justiz-Ratb, sowie dem De-

osital-Rendanten Wienandt in Danzig den Charakter als

echnungs-Rath und den Kreisgerichts-Sefkretären und Kanzlei- Direktoren Lange in Schlochau und Walter in Elbing den Charakter als Kanzlei-Rath zu verleihen ;

„Die Kreisrichter Hempel und Ellerbeck in Bromberg, sowie Sobeski in Schubin zu Kreisgerichts-Räthen zu ernennen und den -Rechtsanwalten und Notaren Herßler in Gnesen Nas in Bromberg den Charakter als Justiz-Rath zu

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Die KreiLrichter Kaß ner in Lüben, Friemel in Liegni Schmieder in Bunzlau, Danneil A ura und ai in Görliß zu Kreisgerichts - Räthen zu. ernennen, den Rechts- anwalten und Notaren Haak in Glogau und Leonhard in | Grünberg den Charakter als Justiz-Rath und dem Kreisgerichts- Sekretär Hoffmann in Görliß den Charakter als Kanzlei- Rath zu verleihen ; so wié

Dem Rechtsanwalt und Notar von Boehm in Bernstadt, unter Berleihung des Charakters als Justiz-Rath, die nachge- suchte Entlassung aus dem Justizdienste zu ertheilen ; und

Den zweiten Lehrer Richter an der deutschen Abtheilung des Schullehrer-Seminars in Tondern zum Seminar-Direktor zu ernennen.

Justiz-Ministerium.

Der Kreisrichter A in Meseriß is zum Recht8Sanwalte bei dem Kreisgericht in Wollstein mit niweisung seines Wohnsißes daselbst, und der Kreisrichter Thiel in Wreschen zum Rechtsanwalte bei dem Kreisgerichte in Wreschen mit Anweisung scines Wohnsißes ebendaselbst, beide unter Ver- leihung des Notariats: im Departement des Appellationsgerichts zu Posen ernannt, und der Rehtsanwalt und Notar Walter in Czarnikau, unter Verleihung des Notariats im Departement des Appellationsgerichts zu Posen, als Rechtsanwalt an das Kreisgerichts zu Birnbaum, mit Anweisung seines Wohnsißes zu Schwerin a. W,, verseßt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

In der nächsten Woche vom 31. Juli bis 5. August c. findet na §. 24 des gedruckten Auszuges aus der Bibliothekordnung die allgemeine Zurücklieferung aller aus der hiesigen Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle Diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefordert , solche während dieser Zeit in den Vor- mittagsftunden zwischen 9 und 12 Uhr gegen die darüber aus- gesieuten Empfangscheine zurückzuliefern. Die Qurücknahme

er Bücher erfolgt nah alphabetisher Ordnung der Namen der Entleiher, und zwar von A—H am Montag und Diénfstag, von J—R am Mittwoch und Donnerstag und von S—Z am Freitag und Sonnabend.

Berlin, den 24. Juli 1871. Der Königliche Geheime Regierungs-Rath und Ober - Bibliothekar. Dr. Pert.

Angekommen: Der Kammerherr und General - Jnten- dant der Königlichen Schauspiele, von Hülsen, von Ems und Wiesbaden auf der Durchreise nah Blankenfelde.

Der Ministerial - und Ober-Bau-Direktor der Eisenbahn- Verwaltung im Ministerium für Handel 2c., Weishaupt, aus Carlsbad. :

Nichtamtliches. Deutsches Nei.

Preußen, Berlin, 26. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin-Königin gab gestern der rdeinischen Kikterschatt ein großes Diner, bei welhem Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht Sohn und der Herzog von Osuna anwesend waren. Für die Waisenkinder beider Konfessionen ließ Jhre Majestät, wie alljährlich, ländliche Feste veranstalten.

aus die Reise nach Oftasien angetreten.

Nach eingegangenen Berichten befand S. M. S. »Medusae am 24. Juni d. J. in Stund bare

Der planmäßig um 10 Uhr 50 Min. Vormittags an- Tommende Courierzug aus Cöln über Kreiensen ist gestern wegen. Betriebsstörung 1 E tunde verspätet bier cl dNtaa,

Königsberg, 25. Juli. Die hiesige Garnison wird: in folge eines an Se. Majestät den Kaiser und önie vom tdenCUpbiR Gar E Ege Le E geriteten, sofort

; us ni atai in ihrer Gesammtheit hier einzi, E as Eo! u / la Weibbischee Konsekration des Domherrn Ja- / cwvichof in Po : i iesi- E Domkirde satt Posen fand gestern in der biesi iel, 25. Juli, S. M. S. »Ni ssirte 0 ad Sreteritöhaven. »Niobee passirte am 22. d.

Slcyerem Vernehmen nach sind 5 Unteröffizi 60 Matrosen nach Berlin kommandirt, um bei e Ee versuchen für Marine- und Küstenartillerie betheiligt zu werden.

__ Vayern. München, 23. Juli. Der König hat an die Königin-Mutter die Dekoration des jüngst von ihm E Verdienstkreuzes mit folgendem Handschreiben über- endet:

»Dur@lauchtigste Fürstin 2c. NaGdem d Verleihung des Verdiensikreuzes oxeg co Plds 1A L mehr zu: Ende geführt sindy wird- Mir die Genugthuung, auch den Werken der Liebe, in welchen edle Herzen zur Förderung der großen Sache wetteiferten, Beweise Meiner- nerkennung zu ertheilen. Unter den zahlreihen Kundgebungen Opferwilliger für Bayerns tapfere Söhne is es eben vor allem das wahrhaft landesmüttérliße Wirken Eurer Königlichen Majestät, auf welhem Meine Erinnerung mit freu-

diaster Rührung verweilt. Gewähren Mir daher Di Sitte als Unterpfand herzlichen Dankes, für all das, wad Ew. Majestät aur:

S. M. S. »Nymphe« hat am 25, d. M. von Kiel

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Unseren braven Kriegern gethan , das erste der neuerrihieten Ehren-

en aus Meiner Hand entgegenzunehmen. Jh benuße den Anlaß,

e unwandelvare Verehrung und kindliche Ergebenheit auszudrücken,

womit J N g 3 niglichen Majestät getreuer Sohn Ludwig. S@loß erg; 1 u K E y

Der Prinz Luitpold is geftern Nachmittags von Wildenwarth hierher zurückgekehrt und wird sih morgen mit der Prinzessin Therese nah Lindau begeben. Der Prinz und die Prinzessin Ludwig find heute Mittags von Tegernsee wieder hier eingetroffen, Die Prinzessin Ludwig wird künftigen Ba nah Franzensbad reisen. Der König von Neapel und Herzogin von Alençgon haben sich gestern zum Besuch der Kaiserin von Oesterreich nah J\hl begeben.

Das eben erschienene Regierungsblatt Nr. 47 veröffent- licht Legende Nlerhöchste Entschließung des Königs:

»Während Unser braves Heer beim Ausbruch des deuts{-franzö- ischen Krieges freudig und opferbereit Unserem Rufe folgte; siegreich bis in das Herz Franfreichs vordrang, und in dem nunmehr glor- reich beendeten Feldzuge die angestammte bayerische Treue und Tapfer- keit aufs neue in hervorragender Weise bewährte, waren in allen Theilen des Landes Männer, Frauen und Jungfrauen bemght, ihrem Pio gen Sinne dur Fürsorge für die Kämpfenden und deren

interbliebenen werkthätigen Ausdruck zu verleihen. Beseelt von der sicht, alle jene auszuzeihnen, welhe auf dem Gebiete der STLpene oder durÞch andere aufopfernde Handlungen fi besondere Verdiennte erwarben, habea Wir in dankbarer Würdi- gung solch edler Leistungen bereiis unterm 21. Mai d. J. beschlossen, ein Verdiensikreuz für die Jahre 1870/71 zu stiften. Nachdem wir nun von den einzelnen verdienstlüichen- Leistungen auf jenem Gebiete mit lebhaftester Befriedigung Kenntniß genommen haben, findea Wir uns bewogen 1) den in dem beifolgenden Verzeichnisse A. benannten Personen, geistlihen Orden und Genossenschaften das Verdiensikreuz für die Jadre 1870—71 zu verleiben; 2) den im Verzeichnisse B. be- sonders aufgeführten Personen für ihre Leistungen Unsere Anerken- nung und Unseren Königlichen Dank auszusprehen Gleichzeitig aber wollen Wir gerührien Herzens gleiche Anerkennung und gleichen Dank allen jenen ausdrüden;, welche den verwundeten und erkcanften Krie- gern in aufopferndster Weise Hülfe lcistcten, Sammlungen veranstal-- teten, fortdauernd Liebesgaben den Truppen spendeten;, für die Er- frischung und Bewirihung dersciben Sorge trugen, für die Unterstüßung der Familien von Reservisten und Landwochrmännern unablässig thä- tig waren und sich durch sonstige aufopfernde Handlungen tei dec freiwilligen Fürsorge für Unser Heer verdient gemacht haben. «

Baden. Karlsruhe, 24, Juli. Das beute erschienene Gesfeyßes- und Verordnungsblatt Nr. 28 enthält eine Verordnung des Ministeriums des Jnnern: den Vollzug des Reich8geseßzes vom 14. Juni 1871 über den Ersaß von Kriegsschäden und KriegêEleistungen betreffend.

Desterreich - Ungarnz Wien, 26. Juli. Die »Wlien; QZtg.« publizirt die von dem Kaiser genehmigten Beschlüsse der Delegation des Reichsraths, Nach denselben beläuft sich der gemeinsame Staats - Voranschlag für das Jahr 1872 auf: L, Ministerium des Aeußerm- 2,110,420 Fl., Il. Minisierium des Krieges: A. Heer 79,234,186 Fl, B. Marine 9,970,280 Fl,

T E ron pMtuisterinn 1,788,308 Fl, IV. Rechnungs8fkontrole

103,259 Fl., zusammen cin Ordinarium von 91,206,453 Fl. Das außerordentliche Erforderniß is, wie folgt, festgeseßt: I. Ministerium des Aeußern 79,680Fl.,TL Ministerium des Krieges: A. Heer 11,193,712 Fl, B. Marine 2,954,410 Fl., U1. Finanz- Ministerium 4360 Fl., zusammen 14,232,162 Fl. Das gesammte Erforderniß beläuft- sich demnach auf 105,438,615 Fl. Hier- von. ab: die Einnahmen: des Zollgefälles, welche nah Abzug des Regie-Kostenpauschales und. der Verzehrungssteuer-Restitu- tionen hier- eingestellt werden mit 12,000,000 Fl, verbleibt als Gesammterforderniß 93,438,615 Fl.,- wovon die zu Lasten des ungarischen Staatsschaßes vorerst abzuziehenden ‘/,, Prozent

373,754 Fl. 46 Kr. und von dem Reste per 93,064,860 Fl.

54 Kr., die im Sinnes des. Geseßes durch die-im- Reichsrathe vertretenen Königreiche und--Länder zu bedeckenden- 70 Prozent 65,145,402 Fl. 37 Kr. betragen. : :

Der Kaiser und der Kronprinz find in der ver-

flossenen Nacht in Jshl eingetroffen.

Belgien. Brüssel, 25. Juli, Der König begleitete heute früh-den Prinzen von“Wales- nah“Ostende, wo“ si der Prinz um 1 Uhr auf’ der »Maid- of Kenté nah England ein- \chiffte. Der“ König blieb in Ostende.

Nach Meldungen: aus Brüssel ift Fels Pyat inder Verkleidung. cines Pran U eS durch - Belgien -- gereist, Amouroux habe {ih

Mühe - zu: geben; sein Jncognito: zu wahren: Großbritaunien- und Jrlaud. Lon don, 24: Juli,

Se-Kaiserlihe umd Königliche Hoheit der Kronprinz

des Deutschen Reiches und von Preußen ist vorgestern begleitet von dem Hofmarshall Grafen Eulenburg und dem

die

MFIans Über Belgien-gerettet, sei aber: mit einem diplomatischen- Paß versehen gewesen. Auch der General Bergeret sei durch: Brüfsél passirt; ohne si{ch besondere

persönlichen Adjutanten Major Mischke, von Deutschland in Os- borne angekommen. Deñ Hofnachrichten zufolge wohnte dié Kronprinzlihe Familie am Sotntage dem Gotte8dienst am aen Hoflager in Osborne bei. Der Kaiser und - Kaiserin von Brasilien haben am Sonnabend ihre Reise nah den Provinzen angetreten. Bei ihrer Ankunft in Oxford wurden Ihre Majestäten vom Senat der Universität empfangen. Nach einem Ausfluge nach Schloß Blenheim schte das Kaiserpaar seine Reise nah Warwick fort, von wo aus es Warwick-Castle und Stratford-on-Avon, den Geburts- ort Shakespeare's, besuchte. Das nächste Ziel der Reise wax Birmingham , wosclbst Jhre Majestäten am Sonntag Abend eintrafen, um sich na kurzer Rast nach Chester zu bégeben. Der Großfürst Konstantin von Rußland stattete am Sonnabend der internationalen Ausstellung in Süd -Ken- sington einen mebrstündigen Besuch ab. Prinz Oskar von Schweden is von scinem Aus- fluge nach Schottland nah London zurückgekehrt und wird \ich demnächst nach Osborne zu cinem Besuche der Königin begeben. -

_ Frankreich. Paris, 25. Juli. (W.T.B.) Dem -»Constitu- tionnel« zufolge sollen die Vertreter mehrerer auswärtigen Mächté eine Note an Jules Favre gerichtet haben, in welcher sie das Ver- langen stellen, daß über das Schicksal ihrer verhafteten Landes- angehörigen so bald als möglich ein Beschluß gefaßt werde. Favre habe hierauf in einem Cirkularshreiben geantwortet, daß cs unbillig wäre, Ausnahmen zuzulassen, daß er aber den Beginn der. Verhandlungen der Krieg8gerichte, so weit es in seinen Kräften stünde, be‘chleunigen werde.

_— Das » Journal officiel« veröffentlicht cinen Erlaß des Kriegs-Ministers, dur welchen eine Komfnission eingeseßt wird, welche sich mit der Prüfung der vorhandenen Bestände von Waffen und Kriegegeräth beschäftigen soll. Wie die »Agence Hava®L«e meldet, wetgert si{ch Thiers bisher, die Demission Jules Favre's anzunehmen. Der Zusammentritt der Kriegsgerichte ar Sidi. der Gefangenen is für den 31. Juli fesk- gesetzt.

Die Regierung hat beschlossen, daß in den noch von den Deutschen beseßten Departements dieses Jahr die Jagd: nicht cröffnet werden soil.

Die »Union de l’Oueste sagt: »Der Prinz Napoleon war nah Havre gekommen, wo ex drei Tage im strengsten Incognito verlebt hat, aber die Regierung hat ihm fagen lassen, er dürfe seinen Aufenthalt daselbst nicht verlängern. Troß der Abschaffung der Verbannungsgeseke is die Regierung ent- schlossen, däs französische Gebiet wéeder von denx Kaiser, noch von der Kaiserin, noch von dem Kaiserlihen Prinzen betreten zu lassen. So bald sie nah Frankreich kommen, sollen sie ver-

aftet und vox Gericht gestellt werden. i Gambetta hat das Mandat für Paris angenommen.

Amiens ist am 22. d. M. von den deutschen Truppen geräumt worden.

Spanien. Madrid, 25. Juli. (W. T. B.) In den Cortes erklärte Zorilla, daß das neue Ministerium nunmehr gebildet sei, und verlas die betreffenden Königlichen Dekrete. Jorilla ist zum Minister-Präsidenten und Minister des Jnnern ernannt. - Er erklärte, daß die neuen Minister der ehemaligen Progressistenpartei angehören und daß die Politik des Ministe- riums die Aufrechthaltung der Grundsäße der September- Revolution sei.

Portugak. Lissabon, 22. Juli. Der König hat heute die neuen Cortes mit einer Thronrede eröffnet, in welcher die Lage der Finanzen, Dank den fortdauernden Anstrengungen der Re- gierung. und der Landesvertretung , sich bedeutend verbessert habe , jedoch noch immer die strengste Sparsamkeit erheische. Außerdem spricht der König seine Befriedigung mit dem Em-

| pfange aus, den das brasilianische Kaiserpaar hier allgemein

gefunden habe.

Túürkei. Konstantinopel, 25. Juli. (W. T. B.) Der russische Gesandte, General-Lieutenant Jgnatiew, hat eine Ufläubsreise angetreten.

Der ‘»Levant Herald« veröffenlliht ein Schreiben des briti- {en Konsuls zu Täbris, wonach die in Persien herrschende Hunger®noth eine sehr große Höhe erreiht hat und zahlreiche Opfer fordert.

Nußland: und- Polen: St, Petersburg, 24. Juli. Dee ‘den auf längere Zeit beurlaubten Minister des Innern, t der FÜrst Labanow RostòÈvsky ‘in Vertretung das Mini- sterium übernommen, : i Warschau, 18. Juli. Zu den projektirten Fortifika- tion8bauten, welche noch in diesem Jahr in Volhynien in Angriff genommen werden sollen, Ge auch die Befestigung der unmittelbar an der galizishen Grenze gelegenen Bahnhöfe