1871 / 97 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Aug 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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» Sophien - Realschule « als Realschule erster Ordnung und die Realklassen der Gymnasien zu Flensburg und Schleswig, sowie die böheren Bürgerschulen zu Otterndorf, Münden, Biebrich- E Oma es e nas fas als höhere Bürger- ulen im Sinne der Unterrich18- und Prüfungs - Ordnun vom 6. Oktober 1859 anerkannt worden. S : Berlin, den 19. August 1871. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten. In Vertretung: Lehnert.

__ Abg ereist: Der Unter-Staatssekretär im Justiz - Ministe- rium de Rege nah Misdroy.

: Bekanntmachung. ¿ Der diesjährige Kursus der Könizlichen Bergakademie zu Claus- thal beginnt den 17. Oktober c. Programme find bei dem Unterzeichneten zu haben. Die Direktion der Königlich D RE en Ergntapente zu Clau8thal. v. Groddeck.

Uichtamtliches. Deutschés Nei.

Preußen. Berlin, 22. August. Se. Majestät der ‘Kaiser und König haben am Jahrestage des Sieges von Vionville und Mars la Tour dem X. Armee-Corps: und dem verdienstvollen Führer desselben einen Beweis Allergnädigster Anerkennung in folgendem Telegramm zugehen lassen :

»Bad Gastein, den 16. August 1871. Dem General der Jnfanterie von Voigts8-Nheß. i Hannover.

Ich \sprehe Jhnen und Jhrem Corps am heutigen ersten Jahres, tage des Kampfes bei Mars la Tour, wo das X. Corps und die 5. Kavallerie-Division dur sicgreihes Eingreifen in den Kampf des III. Armee - Corps Entscheidende8, Ehrenvolles leistete, Meine König" liche Anerkennung erneuert aus.

aud M Wilhelm.e

Die Kommission zur* weiteren Ausbildun der Statistik des Yoilvereins beendigte am 19. d. M. die ihr von dem Bundesrathe zugewiesenen Arbeiten. Die von e erstatteten Berichte erstrecken fih auf folgende Gegen-

1) die Ausstellung von OrtschaftSverzeichnissen und den Plan eines geographischen Wörterbuchs für das Seife Reich ; 2) die Volkszäblungen ; 3) die Statistik der Bewegung der Be- völferung ; 4) die Statistik der Au8wanderung; 5) die Statistik der Erwerbung und des Verlustes der Bundes- und Staats- angehörigkeit; 6) übereinstimmende Ermittelungen der land- wirthschaftlichen Bodenbenußbung und der Ernte-Erträge, sowie der Biehhaltung ¿ 7) die Statiftik des Bergwerks-, Hütten- und Salinenbetrieb8; 8) die Statistik der Jndustrie-, Handels- und Verkehr8gewerbe; 9) die Statistik der Sceschiffahrt; 10) die Statistik der Scbiff8unfälle an der deutshen Küste; 11) die Statistik des Verkehrs auf den Eisenbahnen; 12) die Statistik des Verkehrs auf den deutschen Wasserstraßen ; 13) die Auf- stellung von Uebersichten Über den Waarenverkehr dcs Deuts- schen Reichs mit dem Auslande; 14) die Herbeiführung einer internationalen Verständigung über die Grundsäße für die Aufstellung der Handelsausweise; 15) die Statistik der ge- meinschaftlicen Zölle und Steuern des Deutschen Reichs; 16) die Statistik der Straffälle in Bezug auf die gemein- schaftlichen “Zölle und Steuern des Deutschen Reichs; 17) die Statistik der Organisation und Geschäftsftatistik der Fou As Steuerverwaltung des Deutschen Reichs; 18) die Statistif. und Einrichtung einer Reich8behörde für deutsche

Die Kommission war in der Jeit vom 12. Januar bis 8 ener und vom 4. bis 16. Juli 1870, ea vom

. April bis 27. Mai und vom 31. Juli bis 19. August 1871 vereinigt und hielt während dieser Zeit 81 Plenarsißungen.

L S. M. Korvette »Vineta« ist auf der Rei Westindien am 21. d. M. in Cowes E E, eise nah

Stettin, 21. August. Die Provinzial-Kommissi zur endgültigen Entscheidung über die Darlehns. und Uten stübung8gesuhe von Landwehrleutcn und Reservisten ist heute hier zusammengetreten; sie besieht aus dem Ober - Präsidenten Freiherrn von Münchhausen als Vorfizenden und folgenden S Sen Povore D. - Landtages: von Kleist - Nehow,

nim-HeinrihS8dorf, Bürgermeister Stäge s i und von Hennigs-Stremlow. M

Kiel, 21. August. S. M. Korvette »Gazelle« s

gen s OOEE a Sen É alte p öln, 20. Augu estern Nachmittag kurz na

trafen, von Brüssel kommend, der Kaiser End bié S Life

von Brasilien nebst großem Gefolge hier ein und stiegen im

Hotel du Nord ab. Ihre erste Ausfahrt galt dem Dome.

Düsseldorf, 21. August. Der Kaiser und die Kai- serin von Brasilien find mit Gefolge gestern Abend 94 Uhr, von Cöln kommend, hier eingetroffen und im Breiden- bacher Hof abgestiegen. Dieselben werden von hier diesen Mittag 12 Uhr 40 Minuten nach Essen reisen zur Besichtigung der Kruppschen Werke, worauf dann die Reise nah Hamburg erfolgt. Der Kaiser Dom Pedro besuchte im Laufe des Morgens das Akademiegebäude, die Tonhalle, die permanente Kunstausstellung und die sonstigen Schenswürdigkeiten der E un, hatte zu diesem Zwecke bereits um 6 Uhr des Mor- E Es Ly L, Cet

St. Johann-Saarbrüccken, 18. August. Gestern t E E Aal Y y ged mit E L hier m C s 1 Spichererberge und fuhr nach eingeno ieg fs Hotel Peadie On zurü. G ES ayern. ünchen, 21. August. Durch Königli Entschließung d. d. Berg, 21. d., ist das neue M interta Q in folgender Weise gebildet: Graf Hegnenberg-Dux, Vorsißender des Ministerrathes , Staats - Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern ; von Pfretschner , Finanz - Minister; von Prankh, Kriegs - Minister; von Luß, Kultus - Minister; von Pfeufer , Minister des Innern; Dr. Fäustle, Justiz - Minister. Die provisorische Leitung des Handels-Ministeriums ist bis zu dessen Reorganisation , welche sofort in Angriff genommen werden soll, dem Staatsrath v. Schubert Übertragen.

Die Wahl Döllingers zum Rektor der Universität wurde bestätigt. Dagegen erhielt die Wahl des Professors Friedrih zum Senator die Königliche Bestätigung nicht.

Der Prinz von Wales mit seiner Gemahlin pas- sirte vorgestern München und begab fih nach Oberammergau, um das dortige Passionsspiel zu sehen.

Baden. Karlsruhe, 21. August. Die evangelische iat Le hate wurde nah Erledigung der Vorlagen ge-

Mecklenburg. Schwerin, 21. August. Der Groß- gers R aid dw ige Son v Eer hierse etroffen und wird am Mittwoch Abe 23. d. M., dorthin zurückkehren. E ea U

Oesterreich: Ungarn. Wien, 21. August. Wie di E Uai Lie eintelen meldet, E Rie morgen hl hier eintreffen. Graf Beust verweilt heute in

Ischl und wird morgen Abend hier Sr

Großbritannien und Jrlaud. London, 21. August. Das Parlament wurde heute durch Königliche Ñoiimission vertagt. Die Thronrede sprach das Bedauern darüber aus, daß gewisse Maßregeln nicht erledigt worden seien. Es wurden hierauf dic Resultate der abgelaufenen Session aufgezählt und dem Parlamente der Dank für die Bewilligung des Budgets au8gedrückt. Auf die auLwärtige Politik überqehend, betonte die Thronrede, daß die auf dem Kontinente stattgefundenen großen Ereignisse und wichtigen Veränderungen die freund- schaftlichen Beziehungen Englands zu den ausländischen Mächten nicht beeinträchtigt hätten. Die britische Regierung würde \sich an den internationalen Fragen nur - bchufs Kereung cines allgemeinen Einverständnisses und ahrung des öffeniliden Rechts betheiligen. Die ecin- bellige Zustimmung der Konferenzmächte zu dem neuen Vertrage in der Pontusangelegenheit sichere hoffentli die Ruhe und die Wohlfahrt des Orientes. Als besonders befric- digend bezeichnete die Thronrede die Beziehungen Englands zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Beide Staaten hätten ein gutes Beispiel gegeben durch Beobachtung der Be- stimmungen des Pariser Vertrages , welchen zufolge inter- nationale Streitigkeiten durch Konferenzen au®Lgeglichen werden sollen. Das kanadische Parlament habe das Recht, über die Kanada betreffenden Bestimmungen des Vertrages von Washington zu entscheiden. Schlieflih erwähnte die Thronrede, daß die französishe Regierung den Wunsch ausgesprochen hätte, Modifikationen an dem englisch - französischen Handel8vertrage eintreten zu lassen. Die britishe Regierung wünsche, einem befreundeten Staate entgegenzukommen , fie würde aber jede Dea E bedauern. Z General Claremont, der militärische Attahé bei der Botschaft in Paris, hat seine Entlassung inazudd Das Gesuch ist vom Ministerium des Aeußern angenommen worden.

Franfkreich, Paris, 19. August. Heute wurden die

Föderalisten, welche im Kampfe zwischen Versailles und Paris

li

verwundet worden waren, von den Hospitälern, wo sie geheilt wurden, nach der Polizei - Präfektur gebracht. Kürasfiere und nfanterie bildeten die Esforte. Sie sollen später nah Ber- saillcs gebract werden. Die Versailler Verurtheilten werden in zwei Kategorien getheilt werden : die eine (diejenige, deren Vergehen rein politischer Natur ist) wird nah Neu-Calcdonien, die andere (die ehemaligen Sträflinge und die, welche wegen gewöhnlicher Verbrechen verurtheilt wurden) na Cayenne gc- bracht. __— Jn dem »Avenir militaire« finden wir folgenden Status über den gegenwärtigen Bestand der französischen mee: ms In Frankreich \elb#: Generalstab 4300 Mann ; GensSd'armerie 99,100 Mann, 106 Infanterie-Regimenter, davon 96 Regimenter mit durschnitilich je 1668 Mann 160,180 Mann, 10 Regimenter mit durchscnittli 1982 Mann, 20 provisorische Regimenter von je 1500 Mann ; 30,000 Mann y 30 Bataillone Fußjäzer von je 666 Mann, und zwar 28 Bataillone in Frankrei, 18,648 Mann, und 2 Ba- iaillone in Algerien, 4 Regimenter Zuaven von je 3000 Mann, 3 Bataillone leichte afrikanische Infanterie von je 1000 Mann, 7 Straf- compagnien , Fremdenregiment j 3 Regimenter algerische Tirailleut®, 56 Regimenter Kavallerie von 850 Mann und zwar in Frankreich 54 Regimenter , 45 900 Mann ; in A!gerien 2 Regimenter, 4 Regi- menter asrikanische Jäger à 15€0 Mann : 9 Compagnien Remonte- Kavallerie , 42C0 Mann y 3 Regimenter Spahis, 24 Regimenter Ar- tillerie, 2 Regimenter Atrtillerie-Train nebst Feuenwerkein und sonfsii- gem Personal, 41,500 Mann, Genie 9400 Mann, Baucompagnien und sonstiger Train 6500 Mann ; NVerwaltungsdien| 9000 Mann, in Summa 351,728 Mann; außerdem befinden sich in Algerien 78,272 Mann, \o daf der Totalbestand des französischzen Heeres gegeu- wärtig auf 430,000 Mann zu berechnen ist :

21. August. Wie Berichte aus Versailles melden, werden die Berathungen, betreffend die Prorogation®8frage, fort geseht. Die Verhandlungen werden ges gehalten und ver- lautet nur, daß dieselben eine versöhnliche Wendung genommen haben. Der Beginn der Diskussion in der Nationalversamm- lung dürfte erst gegen Ende dieser oder zu Beginn der nächsten Woche erfolgen. j

Versailles, 21. August. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung der Nationalv ersammlung wurde zunächst Bericht erstattet Über einen Geseßentwurf, betresfend die Tariferhöhung der telegraphischen Depeschen. Die Versammlung beschloß, den- selben in Erwägung zu ziehen. Der Unterrichts-Minister Simon beantwortete sodann eine Jnterpellation bezüglih der Mani- festationen, die anläßlic der Abhaltung von Schulfeierlichkeiten in Lyon stattgefunden haben. Simon sprach sich Über diese Manifestationen in hohem Grade mißbilligend aus und er- klärte, daß in Folge derselben Seitens der Regierung beschlossen worden sei, mit der Strenge des Geseßes sowohl in Lyon wle anderswo gegen dergleichen Vorfälle einzuschreiten. Es wurde bierauf folgende vom Herzog von Broglie vorgeschlagene Tagesordnung angenommen : Die Versammlung, vertrauend auf die vom Minister abgegebene Erklärung, geht zur TageVe ordnung über. Der Unterrichts-Minister theilte ferner mit, daß er binnen Kurzem den Geseßentwu1f , betreffend den Elementarunterricht, vorlegen werde. Hierauf folgte die Bes rathung der Steuergeseße.

Marseille, 20. August. Der »Agence Havas« aus Algier zugehenden Berichten Srlolge macht die Pazifikation Algiers gute Fortschritte. Eine neue Anzahl von Tribus soll ihre

Unterwerfung exklärt haben.

Spanien. Madrid, 91. August. (W. T. B.) Prinz Humbert ist heute Morgen hier eingetroffen und hat sich Nach- mittags in Begleitung des Königs nach dem Esfurial begeben.

Wie der »Tmparcial« mittheilt, ist das Ausgabebudget durch die bisher vorgenommenen Ubstriche auf 621 Millionen Pesetas herabgemindert; durch Ersparungen am Budget des Kultus-Ministeriums dürfte das Gesammt-Aus8gabebudget auf 600 MiU. reduzirt werden, und es würde daber keine Nothwendigkeit ‘entstehen, Veränderungen an der Staatsschuld vorzunehmen. Da die Höhe der Einnahmen in dem von Moret vorgelegten Bud- get mit 588,688,000 Pesetas angenommen worden ist , so würde sih das Defizit auf elwa 114 Millionen belaufen, ein Betrag, der leicht zu decken wäre. Wie versichert wird, beab- sichtigt die Regierung, in den amerikanischen Republiken Gene- ralkonsulate zu errichten; in den übrigen Ländern als Ver- treter Spaniens Botschafter oder Gesandte zu bestellen.

Ftalien. Neapel, 20. August. Morgen wurden bei den Mitgliedern de Internationalen Haussuchungen Vvo0rgenonte Papiere mit Beschlag belegt. Mehrere Mitglicder wurden ver-

haftet und das Komite aufgelöst.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 19. August. Der Kaiser wird, wie der »Kawka®L« meldet, aus Sk. PeterS- burg am 20. August abreisen und im Kaufasus, in Petrowsf, am 7. September eintreffen; in Tiflis wird der Kaiser am

90., in Bordshom am 24. desselben Monats erwartet. Die Vorbereitungen zum Empfang des Monarchen werden thätig betrieben. Gerüchtweise verlautet, daß von den drei Tagen, welche dcr Kaiser in Tiflis verbringen wird, einer Zur Fahrt in die Karaja-Steppe, die fi dur cine große Mannig- faltigfeit an Wild auszeichnet, bestimmt sein soli.

Die einzelnen Druckereien der verschiedenen Ressorts sollen in eine Central-Staats8drudckerei vereinigt werden, und is zur Berathung dieser Frage cine besondere Kommission eingesckt worden.

Die Exekutivkommission für Neubewaffnung der Truppen ist geschlossen. Gleichzeitig ist ein neuer Inspektor der Gewehrfabrifen ernannt und bei der Haupt-ArtiUerie-Ver- waltung eine technishe Abtheilung fonstituint worden, welche die technischen Kostenanschläge und die Arbeit8regulative zu prüfen hat. In Betreff der allgemeinen Wehrpflicht hat die Sektion der Allerböcbst bestätigten Kommission, die si mit der Frage von den Privilegien nach dem Bildung®Lgrad zu beschäftigen bat, mehrere Kategorien aufzustellen beabsichtigt. Zur ersten Kate- gorie sollen alle diejenigen Personen gehören , die den böchsten Bildung8grad erlangt haben; zur zweiten diejenigen , die den Kursus in den mittleren Lehranstalten , zur dritten diejenigen, die ihn in den Kreisshulen absolvirt haben. Qur vierten Ka- tegorie gehören die uns des Lesens und Schreibens Kundigen und zur fünften und leßten endlich die dessen Unkundigen. Jn den Sißungen der Sektion kat das Prinzip den entschiedenen Sieg davongetragen, daß zwischen der vierten und fünften Kategorie eine sirenge Scheidelinie zu ziehen sei, in dem Sinne, daß die des Lesens und Schreibens Kundigen zu einem beträchtlich fürzeren Militärdienst verpflichtet sein follen.

_— Die ausländischen Kolonisten Südrußlands wer- den gegenwärtig in ihren Verhältnissen zum Staate und in ihrer Administration den übrigen Landbewohnern gleichgestellt, und ist für die Einführung der neuen Verhältnisse eine sechS®- monatliche Frist , vom Tage des Empfanges des Kaiserlichen Ediftes an, gestellt worden. i

Die Mehrzahl der russischen Zeitungen hat gestern, wie die »St. Petersb. Jtg.« sc{reibt, eine irrthümlicve Nachricht ge- bracht, indem fie in einer aus Gumbinnen datirten Depesche meldeten, daß die Regierung (also doch die preußische) beschlossen habe, die Ulanen-Regimenter als Spezialwaffengattung eingehen zu lassen. Ein Telegramm des Inhalts war allerdings ein- gelaufen, nur mit dem Unterschiede , daß es aus Paris datirte und \sich auf die französishen Lanciers bezog , während eine Depesche aus Gumbinnen die Cholera in den polnischen Pre- vinzen Rußlands zum Gegenstande hatte.

Aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

München, Montag 21. August. In der heutigen Sißung der Handels- und Gewerbefammer für Oberbayern wurde cinstimmig beschlossen, nach telegraphischer Einvernehmung mit den übrigen bayerschen Handels- und Gewerbekammern eine Gesammteingabe gegen die nah Mittheilungen der Presse beabsichtigte Auflösung des bayerschen Handels-Ministeriums an den König zu richten. :

Hamburg, Dienstag, 99, August. Der Kaiser von Brasilien ist heute Morgen hier eingetroffen und im Hotel de l’Europe abgestiegen. Sorwveit bis jeßt bekannt, soll die. Weiter- reise nach Berlin morgen stattfinden. |

London, Dienstag, 22. August. »Reuters Office «a wird aus Washington telegraphirt, daß in Folge des Erträgnisses der Subskription auf das neue Anleben am 1. September nahezu 100 Millionen der 1862 ausgegebenen 5) Bonds zur Amor- tisation gelangen dürften.

Statistische Nachrichten.

Dem Bericht der hiesigen städtischen Schuideputation sind fol- gende Data über das Schulwesen der Stadt Berlin während des Jahres 1870 zu entnekmen. An öffentlichen Schulen zählte Berlîn: 10 Gymnasien mit 5333 ScÜlern; 10 Real- und andere böbere Schulen mit 5366 Schülern ; 4 bôhere Têöchtersœulen mit 2436 Schülerinnen; 58 Mittei- und Elemertarshulen mit 38,896 Schülern und Schülerinnen ; 34 Schulen unter spezieller Aussicht von Vereinen, Kirchen 2c. mit 4476 Schülern und S(ülerinnen in Summa 33,103 Schüler und 23,404 Schülerinnen. Hierzu kommen noch zwei jüdische Schulen mit 369 Schülern und 1034 Schülerinnen und ferner von Vrivatschulen 8 höhere Knabenshulen mit 3081 Schülern; 90 Mittel- und Elcmentar - Knabenshulen mit 6941 Sckülern; 33 höhere Töchtershulen mit 6062 ScküÜlerinnenz 24 Mittel- und Élementar - Töchsershulen mit 7628 Schülerinnen ; 11 Schulen für beide Geschlehter mit 8274 Schülern und Schüle- rinnen. Die Summa aller dieser Schulen betrug 214 mit 88,527 Besuchern, wovon 46,986 Knaben und 41,541 Mädchen. Die Qabl der Schüler und Scpülerinnen von- 6—14 Jahren stellte sich auf 81,907, über 14 Jahre 6620, Der Lehrplan der biesigen Gemeinde-

ckchulen und Privat-Elementarschulen ist im verflossenen Jahre unver-