2198
vertretung wird die Ertheilung der Jndemnität für die Verau?gabung entsprehender Geldsummen nit versagen.
Leider is es unthunlich, dem augenblicklichen Bedürfniß so \chnell abzuhelfen, als es den Wünschen des Publikums entspricht. Obwohl alle Fabriken in voller Thätigkcit find und. fortwährend große Mengen an Material zur Ablieferung kommen, so ift es doch völlig unmögli, alle Bestellungen gleichzeitig zu efffektuiren. Die Fabrifthätigkeit ift in ihrem vollen Umfange erst seit verhältnißmäßig kurzer Zeit wieder aufgenommen, und ungeachtet der Gründung verschiedener neuer Etablissements auf Massenbestellun- gen von solchem Belange, wie sie gegenwärtig aufgegeben werden, nicht eingerichtet. Andererseits kann dur eine Ausgleichung zwischen Bestand und Bedarf der Güterwagen unter den einzelnen Verwal- tungen in diesem Falle eine nennenswerthe Abhülfe nicht geschaffen werden, da fast auf allen Bahnen der Wagenmangel gleihmäßig hervorgetreten ist, Immerhin erapfiehlt sich die Bildung von Aus- hülfsverbänden innerhalb größerer Bahnkomplexe; die nöthigen Schritte hierzu sind, wie wir hören, au bereits geshehen. Ver- sue, von den englischen Bahnverwaltungen brauchbare Güterwagen fkauf- oder miethweise zu erhalten, find, obgleih zu diesem Zweck Kommissarien im Auftrage des Handels-Ministers nah England ge- \chickt wurden, nur von verbältnißmäßig geringem Erfolge ge- wesen; zumal auch die französischen Verwaltungen bei der Nach- frage konfurrirten.
Es wird daber in der That nur erübrigen, mit den gegebenen Mitteln das Mögliche zu leisten und die Realisirung der umfang- reichen Bestellungen abzuwarten. Inzwischen aber ist es billig und gerecht, die Anstrengungen der Eisenbahnverwaltungen anzuerkennen und nicht daraus cinen Anklagegrund zu entnehmen, daß die Ver- waltunzen bei der Ausrüftung ihrer Bahnen Ereiguissen nicht Rech- nuna getragen haben, welche außer aller menschlichen Berausficht
agen. :
Angesichts der Erfolge unserer Waffen, an welchen die Leistungen der. Eisenbahnverwaltungen ihren bescheidenen Antheil nehmen dürfen, sollte billige Nachsicht geübt werden mit dem den Anforderungen des gegenwärtigen Fricdensverkehrs nicht vollständig entsprechenden ZQu- stande des gesammten Betrieb8apparates der Babnen, und sollte be- dacht werden, daß in der willigen Hergabe aller Werkzeuge des Frie- dens tem Vaterlande ein Opfer gebracht ist, dessen segenêreiche Folgen dem deutschen Vaterland zwar dauernd zu Gute kommen, dessen augenblicklihe Nawirkungen aber die Jnteressen Vieler nicht anders als empfindlich treffen können. : -
Statistische Nachrichten.
Bäder-Statistik. (D. Badez.) Baden-Baden bis zum 14. September 42,012 Pers., Carlstad bis zum 7. September 17,230 Pers, Elmen bis zum 8. September 1599 Pers, Elster bis zum 10. September 3850 Pers, Franzentbad bis zum 5. September 7580 Pers. , Harzburg bis zum 6. September 9301 Pe1s,, Homburg bis zum 7. Septem“er 15,508 Pers., Kissingen bis zum 6. September 8261 Pers. , Krapina-Töpliß bis zum 4. September 2318 Pers., Lieben- stein bis zum 8. September 1692 Pers., Marienbad bis zum 6. Sep- tember 7865 Pers, Nauheim bis zum 8. September 4998 Pers, Neuenahr bis zum 7. September 2946 Pers. , Niederbronn i. Elsaß bis zum 31. Auguft 1467 Pers., Norderney bis zum 10. September 5343 Pers, Oyenhausen bis zum 8. September 3692 Pers., Pyrmont bis zum 6. September 7423 Pers, Ragaz Pfäffers bis zum 11. Sep- tember 3862 Pers., Rohits-Sauerbrunn bis zum 7. September 2305 Pers., Schlangenbad bis zum 10. September 1629 Pers., Schwaibach bis zum 14. September 4909 Pers. Soden bis zum 2. September 3337 Pers, Tepliß -Sch{ônau bis zum 2. September 27,242 Pers. Warmbrunn bis zum 12. September 2674 Pers, Weilbach bis zum 14. September 358 Pers, Wiesbaden bis zum 8. September 45/935 Pers., Wildbad bis zum 11. September 6270 Pers.
Kunst und Wissenschaft.
Berlin, 19. September. Die neueste Nr. 38 des »Kommunal- blattes« veröôffentliht als Beilage den Entwurf einer neuen »Bau- órdnung für die Stadt Berlin vom 2. Juni 1871«, den der Magisirat mit folgender Bemerkung einleitet: »Eine Revision der jeßigen Bau- ordnung hat \sich {hon seit Jahren als ein dringendes Bedürfniß herausgestellt und is denn auch vom Königlichen Polizei-Präsidium der Entwurf zu einer neuen Bauordnung ausgearbeitet und dem Magistrat zur Aeußerung vorgelegt worden. So sehr die Noth- roendigkeit einer \solhen Revision anerkannt werden muß, ebenso ge- boten erscheint es, diese für die weitere Entwickelung unserer Stadt roichtige Angelegenheit nah allen Seiten hin einer gründlichen Prü- fung zu unterwerfen. Zur Erleichterung und Förderung der von dem Magisirat angeordneten Berathung kann es daher nur beitragen, wenn alle Diejenigen, welche ein Interesse zur Sache haben, ihre Be- merkungen, Bedenken und Andeutungen über den Entrwourf oder einzelne Abschnitte und Bestimmungen desselben, möglihs|t bald, spätestens bis zum 1. Oktober cr., an den Magistrat gelangen lassen, S Ne bei den Berathungen in Erwägung gezogen werden
E
— Der »S pezial-Bericht der Daily-News-Korrespon- denten bei den deutschen und französischen A P ERT Band, i| nunmehr im Verlage von F. Berggold in Berlin n deuischer Ueberseßung erschienen und giebt im Verein mit dem vor einigen Monaten ihm vorangegangenen ersten Theile eine vollständige Darstellung des allgemeinen Verlaufes des Krieges 1870 und 1871. Es beginnt dieser lebte Theil mit d¿. Ereignissen in Paris im An- fang Dezember; er behandelt sodann die Lage Faidherbe's im Norden,
die Kapitulationen von Pfalzburg, Montimédy und Mé6zières, den Winter-iFeldzug gegen le Mans und endet mit der Lage der franzs. sischen Hauptstadt nach dem Waffenstillstande und dem Einzug der deutschen Truppen in Paris.
Breslau, 15. September. Die deutsche geologische Ge. sellschaft hielt hier am 13. und 14. d. M. ihre dritte Versammlu ab, vachdem im vorigen Jahre die Zusammenkunft der kriegerischen Verhältnisse halber auêLgefallen war. Zum Vorsißenden der Versamm. lung, roelcher etwa fünfzig Geologen beiwohnten, wurde der Wirkl Geh. Rath Ober-Berghauptmann von Dechen aus Bonn gewähli, Unter den Anwesenden bemerkte man u. A. den Ober-Berghauptmann Krug von Nidda aus Berlin, Professor Beyrich aus Berlin, Professor Fraas aus Stuttgart, Professor von Seebach in Göttingen, den Berg. haupimann Se:lo , den Direktor dr Bergakademie Hauchecorne 2e Von den Vorträgen sind zu erwähnen der des Prof. Fraas »über neuere Funde ima Hohenfels in Württemberg«, von Beyrich, Behrendt und Mösta „über geologishe Kartenaufnahme in Norddeutschland«, von Profcssor Römer »über cinige neuere paläontologisce Fundee, von Professor Dr. Fritsch (Prag) »über Resultate der böhmischen Landes-Uniter- suhungen«, von Geh. Rath Goeppert »über einige interessante Funde in S(lesien«, von Dr. Groth »über ein neues Polarisations-Jufiru- ment«. Am 13. d. M. Nachmittags vereinigten sich die Mitglieder zu einem Diner in Galisch Hotel, am 14. früh 6 Uhr wurde der botanische Garten besucht. Am Freitag begab fich der größere Theil ber E nach Waldenburg, um von dort aus Adersbach zy esuchen.
— In Arnstadt wird am 26. September die Thüringische Lehrerversammlung tagen. Die Versammlung dauert bis zum 27. d. Mts. Abends.
— Am 10. Sept. wurde das dem Mathematiker und Astronomen Joh. Müller, genannt Regiomontanus errihtcte, vom Bildhauer Maier aus Haßfurth gefertigte Denkmal in seinem GeburtSorte, dem Städtchen Königsberg in Franken, festlich enthütt,
— Jn Hamburg stach am _ 17. September der S@auspieler Heinrich Marr, Regisseur des Thaliatheaters.
Landwirth schaft.
m Regierungsbezirk Stettin ist die Ecnte im Ganzen als eine mehr als mittelmäßige zu bezeichnen. Vom Geireide standen die Sommersaaten sehr gut, Roggen und Weizen befriedigend, jedo hatte der starke Regen im Juli das Getreide an manchen Stellen zum Lagern gebracht. Die Kartoffeln sind gut gewachsen, indessen hat die Nässe in niedrigeren Gegenden den Keim zur Krankheit gelegt. Der erste Schnitt des Klees war ein überreicher, auch Heu is in Menge ge- wacsen, jedoch konnte dasselbe wegen des Regens und des hohen Wasserstandes auf den Wiesen an vielen Orten nur mit Mühe und in mittelmäßiger Qualität gewonnen werden. Die Obsternte fällt fast ganz aus.
Erfurt, 16. September. (Erf. Z) Die Gen«ralversamm- lung der landwirthshaftlichen Vereine der Provinz Sachsen und der angrenzenden Thüringischen Staaten, welce vom 10. bis 12, September in Erfurt vereinigt war; zeichnete sich sowohl dur zahlreichen Besuch, als auch dur die Bedeutung der zur Verhandlung kommenden Gegenstände aus. Als Vertreter des landwirthschaftlihen Ministeriums war der Geh. Ober-Regierung®- Rath von Nathusiuë-Hundisburg, für das Herzogthum Anhalt der Geh. Rath Schubert erschienen. Der erste Gegenstand der Tages- ordnung, die von Sombart behandelte Frage: »wwie die Krisis, in welcher sich Landwirthschaft und Grundbesiß befinden, zu überwinden seie, rief eine lebhafte Diskussion hervor. Die Fragen üver das Landgestütwesen, über die Gecignetheit von Thüringen zur Bferde- zucht, über die passendsten Pferderacen wourden eingeleitet durch Vor- träge der Herren v. Nathufius-Althaldensleben und des Professor Dr. Jacoby-Erfurt. Man verständigte sich im Wesentlichen dahin, daß eine Trennung der Landgestüte von den Hauptgestüten (Vollblut) wünschenswerth sei und besonders eine Uebertragung der Verwaltung auf Provinzialbebörden. Eine auf die Sißung folgende Pferdeschau; welche naturgemäß nur von der nächsten Nachbarschaft Erfurts be- \chick worden war, zeigte eine so große Menge vorzüglicher s{werer Arbeitépferde, nebst ihrer theilweise {hon hier gezogenen Nachkommen- saft, daß man die Thatsache kaum bestreiten kann, »Thüringen fann einen kräftigen Arbeits\hlag von Pferden selb produziren.« Hieran {loß fich_ein Festdiner im Theatersaal von Hellings Garten.
Die Sißung am 12. September wurde mit der Frage über die Anwendbarkeit ter Dampf-Bodenkultur dur@ die Vorträge der Herren von Nathusius-Althaldensleben und Rimpau-S(lenstedt ein- geleitet. Beide Herren erklärten sich auf Grund mehrjähriger Erfah- rungen für die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit der Fowolerschen Damvfpflüge zur Bodenkultur.
Die danach behandelte Frage Über die Erfolge der Wollwash- anstalten wurde von den Herren von niger Knauer-Gröbert, Amtsrath Neumann von den verschiedensten Seiten beleuchtet. Die Majorität der Versammlung war der Ansicht, daß die Einrichtung von möglichst vielen Waschanstalten ein großer Gewinn für die Land- wirthschaft sein werde.
Dr. Kühn aus Halle berichtete hierauf Über seine seit Jahren angestellten Untersuchungen über die Kraukheiken der Kulturpflanzen.
Den Schluß der Verhandlungen bildete ein Vortrag des Pr. Marcker aus Halle über die Ershsöpfung der Guanolager und die Mittel, diesen werthvollen Dünger zu erseßen. Der Vortrag gipfelte in einer eindringlihen Empfehlung, das Abfuhrwesen in allen größeren Städten in einer solchen Weise zu regeinj; daß dieser werth-
volle Düngstoff nicht der Landwirthschaft verloren gehe.
Eisenbahn-Verwaltungen: Eröffnung der badischen Bahnstrecke Frei- | Ás| L | hurg-Alt-Breisah. — Zum Reichs-Eisenbahngeseß. — Mittheilungen | "7 Constantin [357,9 — | 11,8] — [S., still. ber Eisenbahnen: Verein deutscher Eiscnbahn-Verwaltungen: Groß-
wardein-Csaba eröffnet. — Berliner Briefe: Vom Eisenbahn-Aktien-
markte; Hannover-Altenbekener E. ; Venlo-Hamburger E. ; Düsseldorf- gFupferdreh; Lenne-Lahn-Eisenbahn; Märkisch-Pofener E ; Oberschl-sisDe
E.; Breslau-Warschau; Jnsterburg-Thorn ; Flatow-CToniß; Lycck-Prost- '
fen; Berlin-Schwerin-Kieler E. — Oesterreichisch-Ungarische Korrespon-
denz: Rückgang der Bahnwerthez; die Bahnen als Ursache und Abhülfe der Geldnoth; Duniester-Bahn, Subskription und aus dem Prospekt;
Konzession und Fusion der Bahn Chyrow-Stanislaw; Ungarische
Regierungserlässe Über Grundeinlösung,
bestimmungen, Kommunikations-Objekte, Magazinsvücher und Signa-
lifirung; Ungar. Geseß-Entwurf, betr. Bewilligung zu Babn-Vor- arbeiten; 19. Bewilligung für Ofen-Neu-Szöny ; Oesterr. Verordnungen; hetr. Eisenbahnwesen ; Verhandlungen der Enquête Über Joüverfahren ;
Transport-Kalamitäten und Getreide - Differentialtarife;
Die Betriebs-Ergebnisse der Obers®lesishen Eisenbahn im Jahre 1870. Westfälische, Saarbrücker, Lübeck-Büchener, Märkis-Posener, Graz- Köflacher Bahn, Geschäft8berichte pro 1870. Bayern, Scchweinfurt- Kissingen. — Direkte Verkehre. — Personalnawrihten. — Ausland:
t Lisenbabn von Bussoleno nach Bardonnêhe; Stand der Arbeiten der
2199
Telegraphische Witterungsberiehte 7.18. September
S [Bar.[Abw|Temp.|Abw| "e e E j Ort. P. L.|v.M. R |7.M. Wind. Eimmelsansicht [schöôn.
Verkehrs - Anstalten. Die Nr. 37 der »Zeitung des Vereins deutscher Eisen- ahn-Verwaltungen« hat folgenden Inhalt: Verein deutscher
19, September. Memel... ]329,3/—7,9| 4,4/—3,1|NW., stark. |[trübe, Regen. Königsbrg./330,5/—6,6| 4,4/—3,6/NW., schwach. trübe. !) Denuzig «../331,4—6,1| 83,6/—4,4|W., mässig. |zieml. heiter. ?) Cöslin .….../332,7/—3,9| 6,3/—1,9/NW., mässig. /heiter. Stettin ...13384,8/—1,6| 8,6|—4,7|WNW., schw. |heit,, E Reg. Putbüs .….|331,5—3, 8) 5,6|—3,7|/NW., stark. |bewölkt.3) Berlin …….--./334,5/—l,o| 4,0/—4,2/W., schwack. ortes. 331,7|—3,2| 2,8|-4,7|W., mässig. [ziem]. heiter. 4)
Ratibox .….1326,2—4,1| 2,0|—5,3/N., mässig. heit, gest. Reg. Breslau .… ./330,0/—2,7| 2,8|-5,0|W., mässig. heiter. Torgau .…. 332,2|—2,5| 2,5/—5,7|/NW., schwach. heiter.) Münster ..|335,5|+0,1| T7,0|—1,8/NW., müssig. ziem]. heiter. Cöln …...|335/9|+0,3| 7T,0|—2.s|NW., lebhaft. |bedeckt.
329,7|—3,0| 4,4|—4,3|80., mässig. |[starker Nebel. Flensburg. (3395,2| — 3.0| — |N., s. schw. |heiter.) Wiesbadeu |338,3 5,8| — |W., schwach. |bewölkt. Kieler Haf./334,8 14,0 WNW., schw. |leicht bewölkt. W'ilhelmsh. 358,1 7,4 NW., schwacb. |heiter. Keitum .. (339,3 8,0 NW., stark. [|bew., Neht. Reg [Bremen . 339,8 4,9 NW., mässig. trübe, Nch. Reg. | Weaerlouchtth. 334,6 9,5 NW., heftig. |bewölkt. |Brüssel .… 337,4 WNW,, schw. |bewölkt. Stockholm. 330,7 NNW., mässig.|bedeckt. ?) Skudesnäs |236,6 NW., lebhaft. [halb heiter. Gröningen 337,3 NW., still. [bewölkt. Helder... 337,8 |NNW., müssig./ — Hörnesand |231,0| [N., z. stark, |bedeckt. Christians. |337,0! - [N., lebhaft. bedeckt. Helsingör.| — | N., s. lebbaft. | —) » |Frederiksh.| — | NÑNO., lebhaft. * —9)
Damm-Durchlässe,y ZoU-
Südbahn; erdinands-Nordbahn; Nordwestbahn ; Ungar. Nordostbahn; Ungar.- aliz. und Carl-Ludwigs-Bahn; Personalien der Böhm. Wefsibahñü.
alien: Die Eröffnung der Bzhn durch den Mont Cenis und die Bahn von Savona nach Turin und der Abzweigung Cairo-Ucqui. Ttalienische Südbah en, Geschäftsberiht. Statistik der Oberitalienischen Eisenbahnen. Belgien, Saint Nicolas -Terneuzen. Schweizerische Westhahnen, Geschäftsbericht pro 1870 und Vertragsentwurf über Er- neuerung des Ke: sortiuums. Frankreih: Anor-Hirson; Montreux- Dellez Rambervili :-Ctarmes; Nordoftbahn; Orléansbahn; Gürtel- bahn Türkei. Pferde-Eisenbahnen. Veninsular-Eisenbahn. — Tech- nishes: Zweietaägize Personeniragen. — Literatur: Die Haftpflicht der Eisenbahnen, Bergroerke 2c. für die bei deren Betriebe herbeigeführten Töôdtungen und Körperverleßungen von Dr. Endemann. Coursbuch 1871 Nr. 5. — Miscellen, — Eisenbahu-Kalender. i
St. Petersburg, 17. September. Das Kaiserliche ruf- sishe Telegraphendepartement theilt mit, daß das untersecische Kabel zwischen Dänemark und England, dessen Beschädigung gestern gemeldet wurde, gegenwärtig wieder aus zebessert, und die direkte tele- | graphische Verbindung gioischen Rußland und England wieder aufge- nommen is. Nach den eingegangenen Nachrichten war die Störung 7 Meilen von Newcastle durch eine das Kabel isolirende Umlagerung
hervorgebracht worden.
T EEE P LEPES
Ce N QIEEDNACDAU U N N PRRAYPDAIC
I FEERE T S
") Regen. Gestern Schnee. 2?) Gestern Regen. 83) Gestern Regen und Hagel. 4‘) Gestern Regen. *) Reif. Gestern Regen. 6) Leichter Nebel. ") Gestern und Nachts Regen. ‘*) Gest. Nach- mittag NW. mässig. Strom N. Strom N. 9®) Gestern Nachmittag N. mässig.
Gumbinnen, 18. September. Seit 5 Uhr Nachmittags herrscht hier ein vollständig wointerliwes Schnertxciben,
Oeffentlicher Anzeiger.
Steeckbriefe und Untersuchungs - Sachen.
Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf mein Ausschreiben vom 6. d. M- den Raubmord bei Kersbach K. Landgerichts Forchheim , betr.,
j iteres bekannt. gebe ih die ues C bisher gepflogenen Erhebungen hat \ih nunmehr als zweifellos herausgestellt , daß der Ermordete aus Böhmen
gebürtig war und mit böhmischen Schmuck - Steinen und Goldsachen Handel trieb.
ite in der leßteren Zeit noch echte Almandinen (roth) in verschiedenen Größen, Lasursteine, unten roth, oben weiß glei{chfalls in ¿cuba Beöhen, Ie E an der Schnur und lose (alle roth), echte Granaten (flein und roth), kleine blaue Steine (türkish ge-
nannt), Agate von verschiedenen Farben Milhsteine (weißlich), ferner unechte Diamanten (im Geshäftsleben Spiegelsteine oder
auch Pariser Diamanten genannt) in verschiedenen Größen , aile unten flach und mit einer rothen Masse ähnlich, vielleiht auch Siegellack versehen, bei sich. Die Größe dirser unechten Diamanten war unter einer halben Erbse; auch darüber.
Ferner führte der Ermordete ovale und runde Medaillea-Gläser in verschiedenen Größen, wie auch englische Nadelfeilen von 3—4 Zoll Länge, wie sic von Goldarbeitern fast nur allein gebraucht werden , dann kleine Laubsägen , weiter \{chwarze Steine zu Brochen, Ringen und Ohrgehängen, im Geschäftsleben Onix genannt bei sich. Endlich führte der Ermordete einen von blauem Garn gehäckelten
en. L
L E B gti det in meiner früheren Bekanntmachung {on angeführten, dem Ermordeten - mitgeraubten Tasche bemerke ih weiter, daß dieselbe von s{mußig braunem Leder und sehr abgetragen war / ohngefähr einen Fuß im Quadrate hatte und durch einen Deckel , der über die obere Oeffnung ging, zugeschnallt wurde. ‘In dieser Tasche waren in Watte resp. Papier die obenbenannten Steine nach den ver- {iedenen Farben, Größen, ‘Qualität in fleinen Packeten geordnet. Außer dieser Tasche trug der Ermordete auch noch eine graue Reisedee, w ¿ j i ;
R um iti ua Signalements des neulich beschriebenen , muthmaßlichen Thäters , welcher jedenfalls die ad 1 aufgeführten geraubten Schmuck- und Goldgegenstände zu verwerthen bestrebt ist, bin ih in der Lage, nunmehr noch weiter anzugeben , daß ex eine sehr kräftige Figur und einen geraden festen Gang, wie ein sehr verwegenes Gesicht hat. — Mösglicherweise trägt derselbe auch Legitimations- oder Geschäftspapiere bei sich, welche auf den Steinhändler Smesbiol aus Eicha in Böhmen lauten E denselben betreffen.
Ich bitte wiederholt um thatfkräftigste Mitwirkung zur Entdeckung und Ermittelung dieses Raubmörders.
ambera, den 15. September 1871. F s - Der K. Untersuchungsrichter.
v. Waldenfels.
[M, 253.]
(5409)
Nachtwättern Knappe und Pohl I. bei der rechtmäßigen Ausübung ibres Amts mit cinem gezogenen Messer durch Gewalt wiederholt Widerstand geleistet; 3) den Wächter Knappe ein verfluchtes Aas ge- beißen, und 4) den Wäthter Pohl mit einer Steigeleiter gegen die Schläfe geschlagen zu haben. Der wegen Erregung ruhestörenden Lärms, wiederholten Widerstands gegen die Staatsgewalt, Beleidi-
Bekanntmachung. Der Schmiedegesell Gottlieb Ungrade, welcher aus Kammendorf, im Kreise Neumarkt, gebürtig und na Breslau gehörig, 50 Jahr alt und zuleßt hier wohnhaft war ist sei- lens der Königlid ei Staatsanwaltschaft hierselbst angeklagt: in der Nat vom 10. zum 11. Juni 1871 zu Schweidniß 1) ruhesiörenden Lärm ungebührlicher Weise verübt, 2) den wider ihn einschreitenden