1919 / 75 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Apr 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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' «‘ i . - * " . Jy , - - mögli wenn ich einen gewissen Einfluß auf die Bewirtscaftung guéüben tann.

Jch möchte auch auf die Fott- und Mil

Tbewuirtschaftung mcht

bergichten, weil auch bier die Produktion sehr gering ist. Jch muß

die Kinder in der Milckversorgung bevorzugen, ich muß auch eine gleidmäßige Verteilung der Fellibestände für die städtisde Vevöllerung germäluleisten. n Wet1ibewerb würde die Ve teilung uns 1n ganz unleidlihe Zustände hineinbringen. Daher kann vorlaufig niht die Nede davon sein, daß hier die Zwangswirtschaft aufgehoben wird.

Dagegen bin 1ch dazu übergegangen das mochte 1ch Herrn

Mbgoordneten Held sagen —, für Frilbobst und Frübgemüse die Divangewirisckaft aufzuheben, und zwar deshalb, weil es sich hier 'um gei MNabrunçcéanittel bandelt, die außerordentlih \ckwer in der Bivangämirlscaft zu balten sind, da es si um leiht verderbliche Nahrungêmittel Fandell, Jch glaube, daß wir hier die freie Bewirt- haftung ertragen fönnen, und deshalb babe ih auch kein Bedenken gehcbt, sofort, als sich die Möglickeit bot, die freie Bewirtschaftung eintreten zu lassen. Hinzu fommt, daß wir hoffen dürfen, vom Aus- lande eine sta2ïe Zufuhr zu evhalten, so daß auch aus diesem Grunde es sckwer sein müde, eine genaue Kontrolle über die Einfubr und die Verteilung der ven Auslande hereinkemmenden Bestände zu übernchmen, Wir versuchen auf den Hantel cinen gewissen Einfluß auézuüben, damit eine gleidmäßige Verteilung auf die Kommunal- verbände erfolgen tann.

Jch habe weiter vollständig freigegeben das Dörrgemüse, Salz- gemuüse, Sauerkraut und cuch Backebst, Die Kriegsgesellschaften, die auf diefen Gebieten bestanden, sind bereits in Liquidation getreten.

Jch hatte die Absicht die Gemüsckonservenfabtrikation freizugeben. Vber bei manden Industrien zeigt sich pllößlih ein schr lebhaftes Interesse, dech nit so unmittelbar in die freie Wirtschaft über- ¿ugehen, scindern eine langsame Uebeulcitung vorzuziehen, Wenn mir die interessierte Jndustrie selbst nah dieser Richtung hin Be- denken äußert, dann kann ich über ihre Wünste nicht chne weiteres hirweggolan. Ist die Industrie selbst überzeugt, daß der gegen- wärtige Zustand neh aufrecht erhalten werden muß, dann kann ein selber Wunsch auf Berücksichtigung Anspruch erheben.

h hade mich ferner mit der Frage beschäftigt, ob wir die He und Strokibewirischastumg nicht sofort cufgcben können, weil a bier vicle Klagen erfclgen werden und ein [dicunghafter Scbleich- Handel fich breit mad, Man könnte annhmen, es sei im Interesse einer besseren Futtewersorgung der Städte enmpfchlenêwert, den Schleiclhandel durch Fireigabe dieser Futtermittel zu beseitigen, sclbft auf dio Scfahhr bin, eiwas höhere Preise zu haben. Aber es sind mix so gawidtige Bedenken, besonders von den Regierungen der \üd- douishen Staaten gegen die scfortige Aufhebung der Heu- und Strob- beravirisc&aftung entgegengebracht worden, daß ih Bedenken trage, diese meine anfänglichen Absichten auszuführen, Ich begnüge mich mit der Andeutung, daß wahrscheinli die Stroh- und Heubewirt- fchoftung für das nädiste Wirtschäftéjahr aufgeben wird. Dann sche ih fein dringendes Bedünfnis mebr für die BVewirtschaftung, da die großen Anforderungen für Heereslieferungen wegfallen. Die \cfortige Aufhebung der Zirançcsbewtrtslafbung hat auch das große Bedenken, daß scklicßlich der Lantarirt, der seine Ernte reell und ehrlich zu Einem geringeren Preise abgelicfert hat, sd&lechter steht als derjenige, der zurüctgetalten lat urd nun im freien Wetlbewerb den böberen Preis der freien Marktes erzielt.

2 Jh babe [C ließlid dazu baben sich auch mehrere Redner ge- Qußert bie Zmangfmirtsdiaft für Eier cufgeteben. Ib habe Be- tenen actiabt, diesen Sbritt êu unternehmen; denn ic bin mir darüber

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Bar, ß die WirVung dicser Maßnahme für dic Konsumenten wahr- Wr, wad T ann ' 114045 T 47 N “Z ; A) s

fbeinlid nit allgemein günstig fein wird. (Sehr vichtig!) Vor alem

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OLOIT De geringe 2zutetlung, die wir in der Val IS2 t I AIRE Han o 3 ba Ti: Patid a C ddl pan ( wirlicari vornehmen fonnten, Lei rrerem iZBerloewero auch nur für

; M fas af L P 4) s ESE L. s 6 einen Teil der bctürftigen B voiterung aurrcckchterhalicn werden faznn R E E E ai : umd nicht. die Preise ganz rdte 1b fehr stat, Wenn ih trebdem die Eicilbewirtchafiung

Gestü aufgeben habe, fo gcsdah es aus der Emvägung heraus, daß ier tas Erfassen der Ware so umfangreich uni \o

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L E A A T A E E E S Gra E Ah Tompiigiert tft, daß er in umgekehrtein Verhältnis zum Erfolg stand. E L E

P Far? vet U A AE O s A T E A T L L ge (Sehr ribtig!) J wollte dabei glcickgeitig cinem Wunsle des flein-

bäuerlihen Besißes Rechnung tragen, der fast allgemein geäußert

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tirt ded eini B was gegenwartig nocb von ibm ge- T Seb R E a Mon La E a O AMCGA H L A dA Va or oudert ed, dringend nomvendig it zur Ausrechterhaltung unerer

J | T 4 L Air 4 F I C bovolls Sor L N R - ror C SNENT , 3] 4 xtrtdost und im Interesse der Versorgung unserer slädti\cken Ve- Tina Teaad C O pas d O f S e T4001, 119 4,4 voikerung liegt. Der Lanawirt muß nunmehr die Ueberzeugung won

or M imo nit B24 n Nat alla oor Mas Nor Tan der 2CoUwendigiei? gewinnen, daß abzulrerern, was in diejer weren

Beit zur: Unterhaltung and näbrung der städtiscen Bevölkerung erfozeulid, ist. Jch muß leider fagen, daß ein Teil gerade unserer Tleinen Landwirte mit außerordentlichem Widerstand jete Maßnahme Letamft, hie zur Aufrechterhaltung unserer Velenémittelversokgune

ba A ddie Na 4 O r nor [alla A 2906 Sa 126110 beute reckch nowendig ist, Wir fr leider tain gclommen, daß einzelne

weinrden es vollitarkag abg haben, aub nur cinew Tropfen

I nos ara M avm S) ov Alla For R P Ca V Aae S nua l d cter ern Lund Butter abzuliefern (Hört, Hört! b, d. Sozial-

Mi M Ta Ga 16S Le A C E E Din k : nckraten), sondern alles tn den 'Sc{!eickikiardel l, Das 1st ein

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it, (Sehr rihtig! 6. d. Ses f 4 ¿la «4b, N M T 04 v P ten 1d mir qud) unter keinem Umftärite

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d au an dieser Stelle der (bäueriliden Bevolkerung sagen:

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I L: U U T D Mcettel ( L, alle cerpilichtungen LUC ebr Qu! gt wert Hzuilchnc1

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uo L n e! ati u s V C ul Guta d Und Vol uri i Daß unte Eindruc ei nd Wirte Tirftêcifer tos Lanttwirtcs der urlbcbingt aufreckchterhalten werden unuß,

fark Gecinträdstint wird.

Ich bitte deshalb, daß von beiden Seiten verständig Maß ge- hálien wird, und bitte insbesondere die Landwirte, das abzuliefern, ro62 wir van ihnan verlangen, Gewiß geht bag oftmals weit über a8 hinaus, was freiwillig abgegeben würde, aber es wird nur das persangt, was gur Frhaltung unserex städtischen Bevölkerung drin-

gend notwendig ist, Jh möchle der ländlihen Bevölkerung auch sagen, wie hart gegenwärtig die städtishe Bevölkerung unter Ent- behrungen leidet. Wir haben die Kartoffelration auf 5 Pfund her- absezen müssen, aber rädt einmal diese 5 Pfund können überall lnne- gehalten werden. Wir haben die Fleischration auf 200 Gramm und 100 Gramm in den leinen Städten berabseßen müssen; auch diese Mation erbält heute leider nicht jeder städtisbe Einwohner. Die Be- lieferung mit Nährmitteln ist in recht bescheidenen Grenzen gehalten, und was wir sonst noch liefern, ist wirklih recht unbedeutend für die Gesamternährung der städtischen Bevölkerung. Demgegenüber muß jeder objektive Beobachter anerkennen, daß die selbstversorgte ländliche Bevölkerung in ihrer Ernährung viel besser dasteht. Das foll und will ihnen zwar niemand mißgöonnen, aber ih appelliere an ihr Mitgefühl und sage: So steht es mit der städtischen Bevolke- rung; so sind die politishen Unruhen: zu erklären; die Bevölkerung weiß eben niht mehr, wie sie ih ernähren und weiterhin durche kommen joll.

Unsere Landwirte haben sih mit gewissem Recht über die An- forderungen für die Aufbringung von Schlachtvieh beschwert gefühlt. Ich kann in das tote Jnventar, das wiegt psychologish nicht so \chwer, in die Feldfrüchte eingreifen; es wird aber als große Härte empfunden darüber ift kein Zweifel —, in die Ställe einzugreifen und das Vieh, das lebende Inventar, gegen. den Willen des Züchtcrs berauszunehmen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch in einer Zwangslage. Wenn ich der städtishen Bevölkerung nicht einmal 100 Gramm oder 200 Gramm in den Großstädten geben soll, wovon foll dann die Arbeiterbevöolkerung überhaupt die Kräfte hernehmen, um noch cinem Erwerb nachzugehen und leistungsfähig zu, bleiben! Also, die ländliche Bevölkerung muß auch einsehen, daß fie ihre Ver- pflichtung zur Ablieferung erfüllen muß. Ich bedauere so unendlich, daß es leider sehr viele Landwirte gibt, die, ohne an die Biechhandels- verbände abzuliefern, thr Vieh zu phantastisch hohen Preisen in den Sleichhandel bringen. Sie tragen dadur zu einer besseren Ver- forgung eines erheblichen Teiles der besißenden Klassen bei und {halten diejenigen, die harte Arbeit leisten, von der Versorgung aus. (Sehr richtig!) Das ist ein ganz ungesunder Zustand, der zum Teil in der zeitweiligen Lockerung unsercs Verwaltungsapparates und der Untergrabung der Autorität begründet ist, der aber auch dem Solidari- tätsempfinden der betr. Kreise wenig Chre macht.

Es ist hier auch wieder von dem freien Handel für die Vichauf- bringung gesprocken worden. Da muß i sagen: Ss gibt kein besseres Beispiel, um zy zeigen, wie notwendig bei allen Fehlern, die vielleicht die Viebhandeléverbände baben —, doch cine derartige Organisation ist, Denn die Preise, die sich im freien Handel für die Ferkel herausgebildet haben, sind eine Verurteilung des freien Handels nah jeder ichtung. (Sehr wahr! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten.) Jch habe die \dwersten Bedenken und könnte es nit veraniworien, nur eine Stunde lang zu erwägen, hier dem freien Handel das Feld zu überlassen. (Sehr ribtig!) Denn es ist nit nur der Landwirt, sondern vor allen Dingen auch der Handel, der die Preise s&# in die Höhe getrieben hat. Deshalb kann unter den gegebenen Verhältnissen gar nicht davon die Wede sein, irgendwie dem freien Handel Raun für seine Beiätigung gu geben.

Jch will, entsprechend dem Wuns des Herrn Abgeordneten Held, versuchen, eingehend zu prüfen, ob nit bci den Viehhandel®verbänden die Spesen nock herabgedrückt werden können. (Bravo!) Aber be- merken will i ihm, daß die Uebershüsse, die die Viehhandelêverbände einnehmen und über die sie verfügen, im Interesse der Landwirtschaft wieder verwendet werden. (Sehr richtig! und hört! hört!) Selbstver- ständlich ist es, daß diese großen Gewinne nicht etwa in privaten Hân- den oder in den Händen der Gesellshaften bleiben. "Auch heute werden ja aus diesen Fonds {on Subventionen beim Ankauf von Vieh und Unterstüßungen aub zu anderen landwirtschaftlihen Zwecken gegeben, obwohl ih sage, daß das nidt gerade wirtschaftlic zweckmäßig ist. Besser ift cs \ckon, mit solchen Siubventionen überhaupt uidit zu ronen, und wenn ich sie vermeiden kann, will ih cs tun. Man muß, so bald wie möglich auc von dicsen besonderen Zuwendungen zurückkommen.

Es sind in den Anträgen und, ih glaube, aud im Laufe der De- batle Bedenken geäußert worden, ob uns eine Sicherung der Saat- kartoffeln mögli fein wird. Eine schr wichtige Frage für die land- nirts{chaftlihe Produktion! Es wäre sehr zu bedauern, wenn wir nicht in der Lage wären, das Saatgut an Kartoffeln herbeizuschaffen. Wähs rend des Krieges und auch in den nächsten Jahren wird es so bleiben war die Wichtigkeit der Kartoffeln als Nahrungêmitiel noch ge- wadse cs würde uns recht bart ankommen, wenn wir auf die Kax1- toffel im großen Umfange verzichten müßten. Jcl glaube aber, daß cs möglich sein wird, da die Mieten bei guter Witterung jeßt geöffnet werden, dieses Saatgut noch sicerzustellen. Leider scht es sonst in der Kartoffelversorgung fehr shlecht aus: ic habe sehr wenig Hoffnung, daß es uns moglich sein wird, die städtische Fünf-Pfundration dauernd aufredtzuerhalten, Es nußt nichis, daß id Hoffnungen erwede, die nicht erfüllt werden können, Wir müssen leider damit recknmen, daß die städtische Bevolkerung möglicherwcise auf Wochen hinaus auf jede Kartoffelbelicferung verzichten muß (hört, hört!), und ih bin in großer Not und Sorge, wie i dafür Ersaß bieten kann, Die eingige Vêóg- lichkeit dafür besteht in der Einfuhr von Lebensmitteln, die einen ge- wissen Ersaß bieten können, Mebl, Fleisch oder Felt, Gut versorgt sind wir mit Dörrgemüse und Salzgemüse; aber 1ch gebe das zu, mas mir so oft von unseren Hausfrauen entgegengehalten wird: ohne Fleisch und ohne Zett is die Venvendung des Dörrgemüses recht sdavierig. Dies Gemüse findet clbst bci unseren sehr -zurückkgegangenon An- sprücken nid den Absay, den cs bei besserer Belicferung mit Fleisch und Fett haben würde. Vielleicht ist cs uns moglich, durch die amerika- nische (Einfuhr den Konsum von Dörrgemüse zu heben, um dadurch leil- weise cinen Ersaß für die entgangene Kartoffel zu bieten,

Ich fann dem Wunsch der Antragsteller auß Drucksade Nr, 58 nidt nadikemmen, die Karioffeln aus der Zroangsbewirtscchaftung Ib muß vielmehr für die Früßkartoffeln noch cinc

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Zwangsbewirisckbaftung in Aussicht nehmen, denn auc hier hat ih

d c o aa T S M v4 v anin el nbi jo. bencórt, daß man Vertrauen au au Ma eb gl s Va vTav A A der Verteilung und Versorgung haken

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Von eincm der Antragsteller is dann auf DruXsate Nr, 34 ver- langt worden, daß die NRatiowen der Schwerarbeiter auch für die Landarkeiter gewährt werden, Das würde ih sehr gen tun, wenn sich die Landtarbeiter ükterhaupt mit der Scwerarbeiter:ation ein-

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Jb babe Bedenken get:agen, dicse 509 g, die

Schwerarbeiter ist sebr gering gegenüber dem, was die verserger für sich in Anspzuch nehmen können, Der Selbstversorg

4 : J Kt L242 A r bat gegenwärtig noch aine Fleiscration von 690

1 Nrn inn i) g n Anreconung,

ç T 5 O e 100 E S A R P S während der ft@tisce Arbeiter 200 resp, 100 g Wockenratipn Vefr1inimt.

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Sp t mnn 2 1 eigent i 45 Nan Allo

tadttcho Vevoiterung

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4 ae leßten Gerabsehung der Fleiscration für die auf 100 g berabscßen mußte, herabzujeßen, wei

genug ersien, für einen vielleicht fürzeren Zoitraum abermals cine

i tädtis l es mir nicht wig solche Reduktion eintreten zu lassen und eine umständliche Umrechnung des Haussckblacktuncsschlüssels vorzunehmen,

Aber i muß doch die Damen und Herren bitten, ter ländlichen einmal vorzureckchnen, mel Niter»

Berökerung und Arbcliersckchaf ck \hiede in der Versorgung zwiscken Stadt und Land bestohen, und nit die Auffassung s{ließlich zum Ausdruck zut bringen, als ob der

Sckbwerarbeiter mehr bekommt als der ländlide Arbeitcr, der nach

der Mation nit als Schirerarbelier eingeschäht wird. Der ländlidie Arbeiter bekommt ferner gegenwärtig noch 7 Pfund Kartoffeln. Als wir' die 7 Pfund Kartoffeln für die städtische Bevölkerung batten, bekam cr 9 Pfund angeredmet, Damit steht er nody besser da als der Sckmerstarbeiler. Also au in dieser Beziehung ift der Antrag gegenstandtélcs. Der Selbstversorger darf ferner aw Gerste oder Hafer für Nährmittel 2 kg pro Monat zurückbehalten. Diese Dinge kent der Städtèr nur in sebr kleinen Portionen. Jch wäre heilfroh, wenn id der städtisen Bevölkerung 2 kg Hafer oder Nährpräparate bieten könnte, und id glaube, ich bekäme begeisterte Zustimmung aus allen Großstädten.

Zudem wollen wir do die Dingo beachten, wie sie sind. Jch rede gar nit davon, daß alle die Rationen auf dem Lande. nit auf Gramm und Pfund abgeteilt werden können, Dancben bekommt deo aber au der ländlice Sclllstversorger nod seine Milk, die wir 1n den Städten seit Jahr und Tag! nicht mehr kennen, wo wir nidit cinmal mebr Magermild» zur Verfügung baben, es sei denn, daß Kinder in Hauéhalt sind. Der Landmann hat jeßt die Eierproduktion voll- ständig zur freien Versügungz er hat die Kleintierhaltung, das Ges

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flügel, bei dem ihm gar keine Vorschriften gemaht werden. Jh redè weiler nit von ciner ganzen Neihe anderer Predukle, die außer-

balb der Bewirtschaftung legen. Vielleicht sehen die Antragsteller ein, daß ch die landwirt lion Arbeiter als Sc{werarbeiier {leder stehen würden und ziehen

nach diesen Darlegungen selbst ihren Antrag in diesem Teil zurü.

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Nun wird es die Herren viellciht interessieren, einiges über die Einfuhr zu hören, die uns zur Verfügung steht, und zwar im woesent- lichen zunäc&st für die Versorgung der Industriebezirke und der Groß- städte. Es ist dieser Tage cine Notiz durch die Presse gegangen, das Neichsernährungsamt habe dic Absicht, die amerikanische und sonstige Einfuhr an Lebefsmitteln in die biéher der städtishen Bevölkerung gewährten Mationen einzure{nen. Ich will, sobald ih nur einiger- maßen einen Ueberblick habe, eine Verbesserung der Ernährung bieten und die Einfuhr dauernd zu einer besondern Zuwendung für dic groß; städtishe Bevölkerung, für die Bevölkerung der großen Jndustrie- bezirke verwenden, Alsdann werde ic in der Versorgung weiter gehen. Ich glaube, der Anspruch ter Bevolkerung auf Verwendung eines Teils der Einfuhr zu besonderen Zuwendungen für die groß- städtische Bevölkerung ist äußerst verständlih. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Jh habe deshalb tie Absicht, darauf hinzu- wirken, daß wir die 6000 Tonnen Mehl, die wir gegenwärtig in Hamburg ausladen, für einige Großstädte, zunächst cinmal für Ham- burg, Berlin, Magdeburg, Dreéden, Leipzig zur Verfügung stellen. Bei dieser Gelegenheit möchte ih gleih sagen: ih bin leider nicht in der Lage, dieses Mehl, das von vorzügliher Beschaffenheit ist es ist 60 prezentig ausgtemahlenes Weizenmehl, also Aubzug®- mebl zu relativ billigen Preisen abzugeben. Der Preis für diefes Mebl ist fo enorm ho, daß wir leider nit umhin können, für cin Pfund 2 Mark in Ansay zu bringen. Jch gestehe: das ist cin übcr- mäßig hoher Preis: aber andererscils habe id die Absicht, den Brol- preis nicht zu erhohen. Die Sache licgt nämlich so, daß tir mit unscrem eigenen Brotkorn in diesem Wirtschastsjahre micht aus kommen. Von tem sehr teuren einzuführcnden Getreide bezw. Mehl müssen Zuschüsse gegeben werden, um bis zum Ende des Wirtschafi8- jahres durchzukommen. Ich habe aber die Absicht, den Brotpreis ni@t zu crhöhen, und denke deshalb cinen Teil des Geldcs, das bei der Brotration zugcseßt wird, bei dem Absaß von Kechmehl wieder

einzubringen. 5 :

Gs wird nun vielleicht die Forderung erhoben, daß aus der Staatskasse Zuschüsse gezahlt werden sollen, um die Differenz zwischen dem Preise für die ausländis@e Ware und dem Preise für die in- ländische Ware zu decken. Leider ist das nit mögli. Das Neichs- finanzministerium würde durch die Einfuhr von Mehl eine Be» lastung erfahren, die ganz enorm wäre und in die Milliarden achen würde. Wir müssen deshalb den Preis fo erhöhen, daß wir dadurch das Defizit deckén, das bei der Brotversorgung entsteht. Jch bitte die Damen und die Herren, in den Kreisen der Verbraucher darzulegen, daß cs nicht möglich ist, cine Herabseßung des Preises auf das in- ländische Niveau herbeizuführen.

Es wird natürlich auch unsere Aufgabe sein, mit ten Einfuhr- mengen, die gegenwärtig in Rotterdam liegen, und von denen d hoffe, daß sic schr bald ins Land hercinkommen, zunächst cinmal die- jenigen Bezirke zu beliefern, die am näbsten an der Ginsuhrstelle licgen. Bei diesen Einfuhren handelt es si vor allem um Fett und Speck. Wir haben zunächst in Ausficht genommen, damit bte Arboiterbevölkerung 1m Ruhrgebiet und in NRheinland-Westfalen zu beliefern; dann wollen wir die Großstädte, insbesondere Berlin, fernerhin das große oberblesishe Bergrevier und wetter ven sächsischen Industriebezirk, das Waldenburger Nevier berücksichtigen, um in diesen Gebieten eine unmittelbar bessere Ernährung herbei- zuführen, Dann soll, natürlih auch weiter zu den übrigen Bezirken gegangen werden, Aber ich bitte den übrigen Teil der Bovölkerung, die Gründe für diese Bevorzugung det großen Judustriebeziräe anzu- cikennen und zu wütdigen, daß unler den gegebenen Verhältnissen hier cine gewisse Ausnahme gemacht werden muß. (Sehr richtig! rc{bts und links.)

Dann möchte ih noch cinige Worte über die Mitteilung, die géstert in dér Presse stand, sagen, baß: in Dortmund don wieder cin großer Bergärbaiterstreik im Baginn ist, Es wird gemeldet, daß die Ernährungsfragé dabei cine große Rolle spicle. Zunächst be merke i, daß es nit nôlig ist, deshalb in den Ausstand zu treten;

verstanden erfsären, Jh muß annehmen, daß die Antragsteller fich | sondern b bin jederzeit Bereit, itm Reichsernährung8amt. mit

darüber gar nit flar_ waren, elde Rationen benn elgentlid unsere Bevöllerung in den Städten bekommt, Denn die Zugabe für die

rbeiternertretern ber ihre Artsprüchè. zu: verhandeln. Dur den Streik erwerbe ih nicht mehr Lebenêmittel, sondern weniger, (Seht

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rtichtig!l) Donn das wichtigste Zahlungsmittel naß dem Auslande ist die Koble; wenn wir keine Kohlen liefern, können wir die Lebens- mitteleinfußr Wberhauyßt niht in dem Umfange bewerkstelligen, wig es in Aussicht genommen ist, Die Bergleute, die heute streiten,

nehmen sich" also selbst das Essen vom Tisch weg. (Allgemeine Zu- stimmung.) Dann muß ich an dieser. Stelle ganz offen auch noch folgendes sagen: Es ift ganz. ausges{lossen, daß eine Belieferung des Dortmunder Bezirkes mit der ameritanishen Einfubr stattfindet, solange dort gestreikt wird. (Hört, hôrtl) Denn die Brüsseler Bedingungen, die die Entente uns auferlegt hat, und deren strenge Einhaltung sie von uns fordert, bestimmt ausdrüdck- d, Daß tete Veltefærung in ven D O fürdié Arbeiter erfolgen darf, die ohne zwingenhde Gründe hon der Arbett fern bleiben Jch vbarf die fernere Einfuhr von Lebensmitteln nicht in Gefahr bringen und kann daher den Arbeitern im Dortmunder Bezirk keine Aussicht macken, daß ibnen irgend welche Mengen aus dcr amerikanischen (Einfubr zur Verfügung gestellt werden. (Allgemeine 5ustimmung.) Ich richte deshalb an die Arbeiterschaft den dringenden Appell, Abstand von dem törichten Beginnen zu nehmen, jebt in einen Ausstand in der Er- wartung zu treten, daß dadur eine bessere Ernährung herbeigeführt wird. Schon che an cinen Ausstand irgendwie gedacht war, Ut der Berteilungsplan im Kriegsernährungsamt aufgestellt worden, der, wie erwähnt, zunächst die Berücksichtigung der großen Industriebezirke, insbesondere in Rheinland und Westfalen vorsah, um den Berg- arbeitern, die cine fo sdckwere Arbeit zu leisten baben, unter den jeßt so unglinstigen Lebensverhältnissen eine beretigte besondere ZU- wendung zu geben. (Sehr richtig!) Es wird sicherlich niemand in dicscm lben Hause bestreiten, daß dieser Anspru bereckdtigt ist; ich nehme twoenigstens an, daß mir hicrin eine allgemeine Zustimmung wohl zuteil werden wird, (Schr richtig! rets.)

Dabei sind wir immer noch nicht die Hungerblockade los: ih bitte, daß bei unserer ganzen Lcbeneämittelversorgung imancr zu berü- sihiüigen, Jch muß natürlich auch sehr vorsichtig diéponieren; wenn ich absolut sider geben wollte, dürfte ih dic Mchleingänge augen- blicklich nicht verteilen. Aber i nehme an, daß es uns möglich sein wird, auc dauernd cinen weiteren Zuschuß zu bekommen, die Einfubr zu heben. Das wird wiederum davon abhängig sein, wie weit wir in unserm Wirtschaftsleben aufwärts kommen, wie weit wir Waren ¿U Ausfuhr zur Verfügung stellen, um damit unsere Cinfuhr bezahlen zu onnen. Diose Hungerblockate hat für uns ganz unerträglide Bu- stände und eine {were Becngung unserer ganzen Lebensmitt&lyer- sorgung herbeigeführt. Jn der Zeit, wo wix von allen Zufuhren ent- blößt sind, wo unsere Bevölkerung begierig na jedem Nahrungsmittel greift, werden in Norwegen 200 000 Fässer verdorbene Heringe als Vicehfutter abgegeben. (Hört, hört!) Heringe von dort können nicht eingeführt werden, weil die Entente auch gegenwärtig die Erlaubnis au dieser Einfuhr nah Deutscbland nicht erteilt. (Hört, hort!) Das ist für diè norwegiscken Interessenten ein Verlust von 754 Millionen §Fronèn. Es sind gegenwärtig noch Verhandlungen im Gange, um 700 000 Fässer Heringe aus Norwegen von den Fängen von 1916 und Ee èut enrerben, Auch da stellen sich Sdawicrigkeiten entgegen. azu temmt, daß auch von diesen Beständen nach dem Urteil tor Fachleute eiwa nur ein Drittel für die mensGlicke Ernährung ge- brauchsfähig ist. J habe das vorgetragen, um zu zeigen, mit welcher großen Rüdsichtslosigkeit die Entente die Blokade aufrechterhäït.

Ich muß dokei alletdires aub tarauf bedackŒt sein, dem freien Hantel ca cuf ticscm Cekiet nick&t ganz uncinges{ränkte Tätigkeit zu genchren, Dern id besürdte sehr, tas diese minderwertige Ware tann zu einem schr toben Preis hier auf den Markt kommt. Wir müssen die Sick exheit und hie Gewähr haken, Laß, wenn wir cin- fülnen. fcld nidt mit taitertercr, tcurer Ware unserm Markt tesmiden. | :

Es ‘ist - îin lezler Zeit vielfah aus * ten Urbeiterräle die Anregung der Kontrolle der

Kreisen ber gegeben worden, daß sie an Verteilung der Lebensmittel teil- néhmen wollten. J stehe ciner solchen Kontrolle durdaus syin- pallisch gecerüter. Ih hake gam#l:1s dagegen einzuwenden, und nein die Aafkciterräte sid mit ten kommunalen Verwaltungen ver- ständigen, bin ich fest überzeugt, daß es ein leichtes sein wird, solche Kentrelle mit ¿uy, übernehmen. J& habe in eiligen Fällen den Cin- dru gewonnen, doß dicse Konirelle uns auch cinen schr großen Nutzen eingetragen hat, S j T wünschte nur, daß unsere Bauern- und Landarbeiterräte mehr Verständuis tafür entwickeln könnten und uns ten Sbleithbandel cingé mehr vem False, bieten, Das batte id mir ¿u einem Teil wenigstens «lé ihre Aufgabe gedact. - Leider habe ih ¿W VeT- ¿ciduer, daß schr vicle Landarbeiter- und Bauernräte midt nur die Konholle abllelbnen, sondern im Gegenteil den sckwungzhaften Schleih- handel geradezu unterstüten: Des ist eine sehr bedauerlihe Er- sckeinung, Vicllciht tarf man boffen daß sich im Laufe der Zeit bier uh cine tesscre Erkernlnis Lébn briht und diese üblen Er- fd. cinunçen mehr und mebr versckwinben.

Die Arvciterräte werden also im Ginverständnis aud mit den Gewerkschaften in den Gemeinden schr leit eine Kentrolle über die Verteilung der Lebensmittel cusüben können. Sie werden sich dabei avon überzeugen können, welche Bestände vorhanden sind, und wie tie Verteilung erfolgt. J halte cs gerade im Interesse der Lebensz mittelversorgung für notwendig, daß diejenigen Kreise ter - Konsu- menton, die die s{wersten Lasten zu tragen haken, soviel wie möglich herangezogen werden und Einklick in die ganze Verwaltung erlangen.

Ic habe natürli nit zu allen Fragen eingehend Stellung ge- nommen, ader i glaube, daß ib '‘Jhnen im großen und ganzen einmal ein Vild von tem gegeben halbe, was für die nächste Zeit in bezug auf die Bewirtschaftung der Lebensmittel geplant ist, dann eine Ucber- sicht Uber das, was gegenwärtig son erreicht worden ist, und inébe- jondere, wie die Bewirtschaftung der Lebensmittelbestände, die vem Auslande eingeführt werden, vor si gehen fell, Ich hoffe, daß wir, wenn unsere Bemühungen nit gestört werden, untcr Aufreterbal- tung der uns von der Entente in Aussicht gestellten Einfubr bis zum Beginn des neuen Erntejabres auskommen werden. Jch habe aut die durhaus begründete Hoffnung, daß wir dauernd cinen Zuschuß sowol in der Mchlration, wie au in der Fleis- und Fettration werden geben können, fo daß in der nädsten Zeit wohl eine Grleichte- rung in unserer Ernährung eintreten kenn, Voraussetzung ist natür- (1 immer, baß die Œinfuhr niht turS politisce Unrußen, bur

Störungen im Wirtschaftsleben u, n, behindert wird. Wenn das

E A An E E M T E) 41ck is I e U A La c vermieden wird, dann sehe ih in bezug auf die Versorgung der Be- ATForung n! A4 4 tritho in A5 10 E40497 O » lata L d volkerung nicht allzu trübe in die Zukunft. Natürlich wird von einem

U RE E QRCHA L R L op L U Ueberfluß auh in PViinftiger en nästèón Monaten

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Go M a U e Ao i C C: [) 2 PEO cCigenen VWBolksgenossen nd ant WBolfsreobl t jundigen. (Bravo!

Mannigfaltiges.

/ l chaft für Erdkunde in Berlin hält am 9. d. M, Abends 7 Uhr, eine allgemeine Sitzung im Meister saal, Kötbener Straße 38. Dr. Luß (als Gast) wird über Meisen in Mittelamerifa (mit Lichtbildern) sprechen.

Die Ge sell \ (

Gnu a M 2 Ma (V. L B) Bil der Ver- haftung einer Glücksspielerin tam es Nacbkm1ttags auf dem Börneplaß zu Zusammenstößen zwishen der Polizei und einer Volksmenge, die für die Frau Partei nahm. Die Menge stürmte das nahe gelegene Polizeirevier 1, verbrannte auf der Straße die Akten und entwaffnete die Poltzeibeamten teilweise. Als Matrosen zu Hilfe eilten, wurden auch diese entwaffnet. Der Matrose Noedel, ter erst am Sonniag gebeiratet hatte, mußte vor der Menge fliech-n, wurde aber am Main cingeholt und tin den Main geworfen. Besonnene Leute, die den Maun retten wollten, wurden von dem Mob mit dem Tode bedroht. Der Matrose iit ertrunten. Der Voikehaufe zog hierauf na deim Un!ersuchung8gefängnis in der Hammelgasse, entwaffucete die hier zum Schuße des Gebäudes aufgestellten Soldaten, drang in das Ge- baude cin und betreite sämtihe Gefangenen, darunter zahl- reite Schwerverbrehe. In der Fabrgasse wurde etne Waffenßandlung eistürmt und ausgeplünter. Gegen 9 Uhr Abends wurden zahireihe Kleider- und Konfektions. geschäfte am Licbfraue: berg und in der neuen K1aeme von halh- wücß{igen Bur\ch-n erstürmt und ebenfalls ausgevlündert. An ver]chiedeneu Stellen der Innenstadt kam es im Laute des Nach- mittags zu Schicßereien, die bis in die späten Abendstunden an- hielten. Auch mit Ma})chinengewehren wurde geschossen, doch sind, soweit bis jegt Meldungen vorliegen, Menschenleben dadurch nicht zu Schaden gekommen. Die Unruhen tragen keinerlei politischen C haratter und find nur auf ungezügelte und rohe Elemente ¿urüctzusübhren. Für die Nacht sind außerordentl!che Sicher beits- maßnahmen angeordnet. (Fine Bekanntmachung des Polizeiprästidtums verhängt für die Stadt von 9 Uhr Abends bis 5 Uh“ Morgens eine Straßeulperre und verbietet Anfammlungen zu jeder Zeit auf den Suaßen und ôöftenlihen Vlützen. Nach ciner weiteren Meldung wurden îm Veilaufe der Unruhen towohl das neue wie das alle Gerihtsgebäude gestürmt und die Akten und Ein- ii{tung8gegenstände auf die Straße geworfen und verbrannt. Die Führer der Unabhängigen und Kommunisten, Dißmann und Wittmann, hielten Ansprachen in denen sie zur Nuhe er- mabniten. Ste tonntena jedoch den Sturm auf die Geriht8gebäude niht verhintern. In der Al!stadt wurden zahlreiche Ladencesäfte „eplündert. Bei den Plünderungen des Schep lerschen Geschättes wurden drei Leute erscbossen.- Im ganzen find 25 Personen ve: letzt worden. Die Leitec der sozialdemoekratishen Parteien, der kommu- aistithen Partei und des Arbeiterrates traten in der Nackt zu einer Sißung im Polizeipräfioium zusammen und einigten {ich auf einen Aufruf, in dem fie zum Ausdruck bringen, daß bie Abeiter- \chaft obne Unterschied der volinshen Gesinnung die Gewa ttät:g- feiten und Plünderu! gen verurteilt und brandma!kt, Die zur Hunget8not angervachseñe Lebensmittelfknappbet dürfe nit Verbrehen rets fertigen, die nur dazu arg tan seien, die Verwirrvna, die Arbcits- loligtent und das CEiend noch zu steigern. Bis jeßt wurden 39 Plünderer verhaftet und in einer Kaserne interniert. Bei dea Unruhen kam auc ein Hilfs)hußmann ums Leben.

Wien, 31. März. (W. T. B) Zum Andenken an die M Woeltlrtes agcfalienen deltsGen Studenten sand geftern eine von der Organisation der gesamten deutsc-n Studentenschaft Wiens wveranstaltere Gedächtn1sfeier im großea Konzerthaussaale statt, die von Tausenden deutsd er Ütademiker aller Grade besucht war. Der Universitäts- professor Friy Wilke hielt eine Gedenkrede, worin er unier anderem sagte: „Möge man versuchen, dreicinbhalb Millionen Deutsche und unsere treuen Volk8gencssea im Süden unter &Fremdherrshatt zu beugen, möge man womöglich auc cinen Scÿlag- baum zwischen VDeun!ch-Oesterreichh und dem Mutteriande aufnchten wollen, das hohe Ziel, weldes auch in diesen Tagen tiefster Er- niediigung unseren Bli erhellt, die Vereinigung aller deutschen Voiksgenossen zu ciner großen cinheitlichen Kulturmaht, einem Hert der Freiheit und jozialer Wohlfahrt, kann uns niemand mehr aus

dem Herzen reißen,“

HSaudel uud Gewerbe.

Gestern vormittag 11x Uhr fand die diesjährige ordentliche Generalversammlung der NReichsbankanteils- etgner statt. Der Präsident des Neichsbankdirettoriums Dr. Havenstetn, welcher den Vorsitz führte, teilte ren wetentlichen Inhalt des gedruckten Ve waltungöberihts für das Jahr 1918 mit und erklärte die Dividende von 8,68 9/9. Hierauf wurden die Ersag- wahlen für die aussheidènden Mitglieder des Zentralaus[husses vor- genommen.

Die Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers haben laut „W. T. B.“ bei{lossen, wie in den Vorjahren, am O stersonnabend, den 19. April 1919, ihre Geschäfte und- Wehselstuben in Berlin und Vororten mit sämtlichen Kassen zu \chließen. Nur für die Hinterlegung von Aktien zur Teilnahme an Generalversammlungen, sofern es sich um den leßten Tag der Öinterlegungofrist handelt, und für We(sel- zahlungen werden die Mitylieder ver Vereinigung in ihren Haupt- geschästen einen Schalter ven 10 bis 12 Vormittägs geöffnet halten.

Die Oberschlesische Kohlenkonvent ion beschloß laut -,W. L. B.* aus Beuthen in ihrer lezten Hauptversammlung, De N OMICNU Dee vom L, Uprtl Um 12.8 für dié Tonne zu erhöhen. Dies bedeutet zuzü,lich mit der Kohlen- und Umsaßsteuer eine Erhöhung von 14,50 4 für die Tonne Die Kohlenkonvention ging bei diejem Beschluß von der Tatsache aus, daß dieser Preisaufschlag das Mindestmaß bedeutet, dessen die Gruben infolge der in den leizten Monaten eingetretenen starken, dutch die außerordentlichen LWhue verurfachten Selbstkostensteigerung zur Anfrechterhaltung des Betriebes unbedingt benötigen. Sie gibt dabei ver Hoffnung Ausdruck, daß dadurch wenigstens der Mehrzahl der Gruben ein weiterer Kredit für Aufbringung der Löhnüngsgelder gesichert werde, sodaß BetriebseinsteUungen zunächst verhindert weiden fönnten. Ein Abbau der in den l ten Monaten entstandenen großen Verschuldung der Gruben wird duc diese Erhöhung aller- dings nicht erreicht.

Die Zintkhütten «- Vereinigung êrböhte laut „W. T. B.“ dêèn Rohztnkpretis mit Wirküng vön 1. April

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um 25 Mark für loko Kilo,

Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Cölu zufolge twerden von englishe-r Seite Schritte getan, um im beseßten deutschen Gebiet Ausfubr- und Einfuhrhandel aufzunehmen. Eng

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treffen. D die Erlaub1 einige Lage nach E n dort LWarer (len. Do Je Die Die 2 es taend ( è Tur Die Einfuhr nah Deutschlano von allen [67 hen wtrd un6&

nglich gebraucht

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Iohann C. Tefklènborg A.-G. Y | laat aut J“ vor 10 vH und 5 H Sondeevergü Legvs p

Die am 28. März abgehaltene Generalversammlung der Aktionäre der Privatbank in Gotha genehmigte den Nech nungasabshluß füÜÏ 1918 und die Verteilung von 6} a lbat

ab 29. März d. J. für die Aktie Ben, L U O) Sn Der Qu des Zeniral ausschusses der Desterreihisch-Ungarischen Bank teilt

die Ge\schäftsleitung u. a. folgendes mb: Wegen der vi

Berkehröstörungen tann die Notenabstemypelung noch nicht als abgeschlossen gelten. S 11 Ie 3,8 Milliarden Kronen npe I bis zur vollständigen Been D ) bis 54 Milliarden Kronennoten vrasentiert Um sturz n Ungarn Und dur die 25orfug rid)

C —tr

Jäteregierung sind notleidend | seitens der Vesterreichisch:Üngarischen Bank 1

Nach Miiteilungen der Bankleitung wer Iu) ot Besiger ungarischer Papiere im Ausla: cou. 0n faum zur Einlösung bringen föônnen. Li

Besterreichish- Ungari hen Bank entfallen bei bestand von neun Milliarden Kronen auf ungarishe Staatspaviere. Die Oesterreichiïch-Ungc lege gegen: das Borgeben der Ungar Gen Mes gierung Protesl etn

Wten, 31. Mut (W. T B) j der Südbahn erhielt unmittelbar vor der Bes die Cinlosung des Ahvrilcoupons dêrx dr gationén Serie X ein Schreiben des Office Nation Schweizer Vertreter desselben, aus dem zum erten P der Südbahnverwaltung giiommen ist, daß das Offic die weitaus bedeutendste Gruppe der Südbahnoblica dagegen Einspruch erbébt daß im Kriege und Wattenstiilstandes die Z'nescheine der Südbahn nu tralen und den Zeatralmächien angehgrenden Ze/ obligationen ecingelost werden. Angesichts dessen hc

ALTOTICIt

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rat wegen der \chwierigen finanziellen Lage T notwendig erachtet, die Beschlußfa î fu n - lofuntg des Ayrtlcoupons zu: verschieden und [ofort telegraphish mit dem Difice National zum Zwecke der Klärung der duinch den Einspruch aufgeworfen-:n Frage dringlihst Fühlung zu

nehmen.

Wien, 31. März. (W T. V.) Das „Neue Wiener Tagblati' fübrt zum Protest der im „Offic zusammengeschioffenen Besißer von Südbabnobligati en den Vorgang bet der Einlösung der Coupons aus, daß die Südbahn in. dieier Be ziehung nah deim noch in Kraft bestehenden Verbote von Za an das feinduice Ausland vorgegangen tei, aber alljährlich ent- sprechende, in den Jahtesbilanzen zum Aus8druck geb1achte d stellungen für Verzinsung und Tilgung des im feindliBen Uus-

ia 0 bef idli 1077 Cat nnoenh "§4 2 8 Hrrr Om on R ho Tro Dinfos @anpc ennen x9 IMaltoncnociBe VOTACNCINNTEN. Dab, C 2MNnTen - 4

f, Pit n7 at l do Qr lo ott -prmrAoft ol und Berlosungsxüctitände teien nah der Währungsgleichheit cingeltellt worden. Die Berwaltung werde nach Cintreffen eiuer anftlärenden

Str 4 9 R N A ett G L DYS R E Q Qt S E A A Mriiteilung seitens des „Orfice National“ neuerdings die \{webentc

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Frage in Erwägung ziehen; die Einlöfung des Aprilcoupons bl einstweilen unterbrochen.

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Berichte vou auswärtigen Wertypapiermär?k ien.

Wien, 3. Mkk (B. Ti 2.) Budapester BZeitungs- meldungen, wonach die Zinsscheine der ungarishen Weitpaptere nit eingelöst werden und eiocc Bekanntmabung der Südbahn, wonach die Zahlung der April-Zins\cheine der Prioritäten vorläufig hinaus geschoben sei, baben an der rfe cine recht fluue Stimmung her- vorgeruten. Die Autnahmefähigkeit war derartig abgeschwächr, daß hon geringfügige Abgaben scharfe Kursrückgänge zur Foige hatten, wobei namentli ungarilche Pavierc und Südbahnprtoritäten empfint lich zurüdg ungen. In fester Haltung verkehrten nur. Schiffah1ts und türkische Werte. Renten büßten bis 15 vH im Kurtstande ein.

Wten, 3L Mate (W S. B) Wörtenlck1uiuü ra) Türkische Loose 42200, Orientbahn 1815,00, Staatéäbabn 877,00, Südbahn 148,25, Oesterreichische Kredit 596,00, Ungarische Kredit 714,00, Anglobank 4 1,00, Unionbank 517,00, Bantverein 438,09, Länderbank 420,50, Tabatkaktien 12:00), Alpine Montan 782,00, Prager Cisen 23v0,00, Rin

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¿c GTTS M Pr A 7E nannt A D RA I D urainter 100, Ui ", eTodan T (02 60, ck f o. R J Mp 5p Dal (R T! 105,9 [M Salgo Kohlen 785,00, Brüxer Kohlen —,—, Galizia 1252,00, ty « 077 ß MP4 A 5 S ON M Ad G 1 s { (T. naire Waffen 975,00, Lloyd-Uktien 3195,00, Poldi-H 860,00, Daimler

6:20,00, rente 83,00, Februarrente —,—, rente —,—, Upogarishe Kronenrente —,—.

Bten, 31. Mz. (W. &. B.) Amilihße Notierungen der Devisenzentrale. Berlin 208,20 G., 208,90 B., Amsterdam 916.75 G., 917,75 D, Züri 453,50 G., 454,50 B., Kopenhagen 564,75. G, 569,715 B, Stockholm 605,75 G., 606,75 B., Christiania 58 7,00 G., 588,00 B.,, Marènoten 207,89 G,, 208,35 B.

Kopenhagen, öl. März. (W. T. B) Sichkwesel auf Hamburg 37,00, - do. auf Amsterdam 160,093, do. auf s{weiz. Pläye 79,75, do. aut London 18,32, do. auf Paris 66,00, do. auf Antwerpen 65,00.

Stodckholm, 31. März, (W. T. B.) Sichtwecßfel Berlin 34,25, do. auf Amiterdam 149,50, do. auf \{weiz. PI 74.25, do. auf London 17,12, do. auf Paris 62,00, do. auf Brüssel 60,50.

New York, 29. März. (Shluß.) (W. T. V.) Bei Be heutigen Börsenverkehrs war die Haliung infolge lebhaiter Spekulation fest, \{chwächte ch aber bald ab, anderen Stahlaktien sowie in Kup bif reihe Abgaben vo!:genommen { Erholung ein, der Schluß war aber unregelmäß'g. wurden 0580 000 Aktien. Geld: Nominell. Geld auf 24 & ' Durcschnittssay nom., Geld auf 24 Stunden keßtes Darlehen nem.,, Wechsel auf London (60. Tage) 4,54,00, Cable Transfers 4,58,.,0, Wechsel auf Paris auf Sicht 6,01,00, Silber in Barren 1014, 3 % Northern Pacific Bonds —, 4 9/9 Ver. Staaten Bonds 1925 —, Atchison, Topeka & Santa 914, Baltimore & Obio 471, Canadian Pacific 15 §, Chefapeaké & Ohio 575 Chicago, Milwauk-e & St. Paul —, Denver & Nio Grande 4, Illinois Central 83 Louisville & Nashville 114, Ncw York Central 77% Norfolk & Western 104, Pennsylvania 44, Yeading §835, Southern Pacific 1007 Union Pacific 128}, Anaconda Copper Mining 602, Uniteo States Steel Corporation 987 do. pref. 1147,

Rio de Janeiro, 27. Mäz (W. L. B.) We&sel auf London 13?/».

Desterreichishe Goldrente —,—, ODesterreihhisGe Kronen- Mairente 83,00, Ungarische Gold-

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Berichte von auswärtigen Warenmär?ten, New York, 29. Mäz. (W: T-B) (S@luß.) Baumpv-

i e U Ss D. R 6A Fa «Ium De loko A 28,29, do. für Mai 24,25 *), do. für Juli 22 20*), do für August 20,90 *), New Orleans loko middling 26,9%, Petroleum refined (in Cases) 202%, do. Stand. white in New Vork 17, 25,

do. in tanis 9,25, do. Credit Balances et Oil City 4,00, Schma!z 5 Zucker Zentri-

pr Western 28,25, do. Robe u. Brothers 30,00, igal 7,W, Weizen Winter 2374, Mehl Spring - Wheat clearg