1919 / 85 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Apr 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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i. ulinty fie nige Teil, Ff der ned foi dei, [ di ¿Ft rger vorden ijt. Die Regieru in Münstge berichtet, paß lie dei Graß Setannt gegeben habe, bie Regierung in Minden, daß vas Vödtige regen andenveitiger Regelung veranlaßt worden fei. Veber dis Nus- (ührung les Erlasses im eingelnen Haben biese beiden Negierungen Gicht berichtet. Die Megierung. in Arnsberg bat angéordnet, daß die bêreiéscalinspettoren die Ortéschulaufsiht bis zum 31. Dezember. 1918 pu übernehmen haben, Nach ihram Bericht haben ih mehrere Orüs- sdulinspektoren geweigert, thr Amt niederzulegen, (Bravo! rets undd ¡m Zentrum.) Sie sagen Bravo! Sie sund doch im. allgemeinen oi, baß anan jéder Sbrigleut, die einmal da isf, zu gehorchen habe

(ZUruf rechts: Nicht der Revolutionsregierung!l) ¡ch glaube, daß Dig Negierung, die heute zu Recht besteht und auch jene, die {on

seit dem 9, November zu Recht bestand (Zuruf im Zentrum: Nein!), ih glaube, daß die Nevolutionsregierung mindestens d ieselbe moralische Daseinsberechtigung gehabt bat wie jede frühe le. Ne gie rung. Denn die i Negierung vom

9 November hat si ¿mweifellos auf den Willen der überwältigenden Mehrheit des preußischen Volkes stüßen fönnen (Widerspru rechts), toührend alle früheren Negierungen sih nur gestüßt [haben auf den ldiftatorischen Willen einer flleinen Minderheit, ‘Sie wissen ganz genu, daß wir jede Minderbeitsdiktatur ablehnen. Darum fämpfen wir gegen die Minderheitsdiktatur von ; links, gegen den

spartkistishen Terror, ebenso entschieden aber auch gegen die Diktatur

bon rechts Wir wollen die Demokratie, die Herrschaft des Meh rleilêwillens, und die Wakbllen haben ja aufs *larste gezeigt,

daß Hinter der Regierung in der Tat bie große Mehrheit des Volkes * steht. Dinter der früheren Regierung aber tand immer nur EineMinderhei t, auß das haben tie Wahlen seit Jahrzehnten

schon deutlich bewiesen.

Ich mill mich aber von Ihnen nicht in allgemein-politisde Er- rterungen wverloden Tassen, sondern will in aller Kürze mit meinein Bericht über ' die Durckführung - des Schulaufsichtserlasses zu Ende kemmen, A /

Die Regierung in Koblenz, im besezten Gebiet also, hat die An- Prdnung über die Aufhebung der geistlicen Ortssculinspektion ¿urüd. krhmen müssen, nahdem der Erlaß des Herrn Ministerpräsidenten deu Besaßungsbehörden bekannt geworden war. Nach den Bertchte bder Regierung, in Düsseldorj herrschte gegen die Beseitigung der geistlien Schullaufsißt, wo sie noch bestand, lebbafter Widerspruch. In den großen Städten und in einer großen Reihe von mittleren Drten ist dort. die geistliche Schulaufsiht {en seit.einer. Reihe von Jahren nit mebr vorhanden. - Jn Essen is auf Grund des Erlasses om 27, November auch die leßte geistliche Ortsschulinspektion auf- gehoben worden,

Die Regierung: in Trier hat auf Veranlassung der amerikanischen Besaßungsbehörden angefragt, ob der Erlaß vom 27. November 1918 au Recht bestehe, Der Regierung it daraufhin. auf meine Anordnung telegraphisch geantwortet worden, daß es bei den besonderen Verhält- nissen des beseßten Gebietes bei dem alten Zustande vorläufig sein Bewenden haben dürfe. Von den Regierungen endlih in Posen, in Bromberg, in Cöln, in Aachen, also den beseßten Gebieten im Osten und Westen,“ habe ih Einzelheiten über die Ausführung des Erlasses vit erlangen können,

So also liege die Dinge beute. :

Aus diesem unklaren und nach mehr «ls einer Richtung höchst Bbedauerlichen zwiespältigen Zustande, in dem wir uns heute befinden, werden wir nun ja aber bald herauskommen. An der Annahme, der lon mir vorhin angekündigten Regierungévorlage über die Beseitigung der Ortsschulausicht und über die! Einführung der allgemeinen fach- männischon Kreiss{ülinspektion ist ja erfreulicherwéise in: diesem Hause mchckt mehr zu zweifelt, nacdem au der Herr Vertreter der äußersten Methten sich in seinen einleitenden Worten aufs wärmste in diesem Sümne geäußert hat, Meine Herren, ih hoffe, daß in wenigen Wochen, bei dem Wiederzusammentritt dieses Hauses der angekündigte 'Gesehz- entwurf Jhnen bereits vorgelegt werden kann. Mit seiner Annahme, mit seiner hoffentlich einstimmigen Annahme (Wider- pru rets umd im Zentrum) ma, meine Herren, uh Sie vom ‘Sentrum werden sih {ließlich ins Unvermeidliche fügen, nit ahr? Meine Herren, mit der hoffentlih einmütigen Annahme dieses (Gesepentwurfs wird ein- alter und berechtigter Wunsch der preußischen Léhrerschaft ohne Unterschied der Parteirichtung er- füllt werden; auch die kathol i\chen Lehrervereine sind ja bekannt- Uich größtenteils für die fahmännisde Kreisshulinspektion. Wir werden mit diesem Gesetgebungewerk zugleich aber auch unserer S chule Und uñserer Volksbildung, die uns gewiß allen im gleicher Weise am Herzen liegt, einen überaus wertvollen Dienst - erweisen. (Bravo! links.)

Ministerialdireltor von Bremen geht auf die. Ausführungen des Abg. Herrmann, soweit sie nch auf die Gehalts- und Ginkommens- bezüge der Bolfksjchullehzer in den Städten und auf dem platten Lade bezteben, näher ein, bleibt aber bei seinem leisen Organ auf der Presscempore völlig unverständlich.

Abg. Jud s (Dem.:) gibt seiner großen Freude über die Er- Ylärung des Ministers Ausdruck. Namens der désatittèn Lehrerschaft begrüßt er den endlihen Fall der geistlihßen Lokalshulinspektion, die eit Jahrzehnten für die Lehrer eine Leidens\hule gewesen sei.

rau Dr. Wegscheider (Soz.) konstatiert mit Genugtuung, daß! heute von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken mit

Ausnahme des Zentrums alles im Punkte der Beseitigung der geist- lichen Orts\hulaufsiht einig ist. Jn den besegten Gebieten hätten die Lehrer gerade jeßt mit derselben ein wahres Martyrium durh- ijurnahen. (Unrube im Zentrum.) Die Nednerin entwidelt dann ein- ausführliches Programm der zur Hebung ‘der Volksschule und des Kehrerstandes in ‘wahrhaft volkst ümlihem Sinne aufzustellenden Forderungen. j u « Abg. Kleinspehn (U. Soz.): Wir brauchen, wenn wir im Schulwesen wirklih vorwärts kommen wollen, niht Schül- reformen, sondern eine Schulrevolution. Mit dem ständigen Zurük- weichen des jeßigen Kultusministers vor den reaktionären: Mächten ist nach diefer Richtung nicht Terrain gewonnen, sondern verloren worden. MIbolf Hoffmann hatte, durchaus rechk, wenn er auf die Nehte und Be- dürfnisse der Schuljugend und der Lehrer das aus\chlaggebende Gewicht

Xegte; Herr Sani bat’ vorgezogen, dén firhlihen Machtfaktoren Zulièbe die Erlasse Adolf Hoffmanns wieder aufzuheben. Solange der Meligtonsunterriht ein obligatorisher Lehrgegenstand ist, kann die Schule ihrer axzieherishen Aufgabe nicht gerecht werden; es ist daber eine aus rein pädagogishen Gründen entsprungene, keineêwegs on Feindschaft - oder Animosität gegen irgend eine - Religions- Ne ‘diktierte“ Forderung; daß die Volksschule religionsles

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ierauf wird um 61/4 Uhr die Fortseßung der Beratung

‘für A Ge R neoe geeignet ist.

auf onn 12 Uhr, vertagt - (vorher An aa und An- Citi die Zustände im Ruhr- nnd Saargebiet). M. t T L es. Sd E i: z g ; i; E 4 i

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Us Hahne! ub SewerLe., Die folgenden Berliner Banken, die duxch die Urbeits-

| niederlegung ihrer Angesteliten dctroffên sind, nämlich Bank für

Handel und Juduftrie, . Commerz- und DiEconto: Bank, Deutsche

ank, Direction der Disconto-Gesellschaft, Dresdner Bank, Mittel- deutsche Greditbank, Nationalbank fär Deutschland, geben : laut „2W. T. B.“ bebufs Vermeidung von - Mißverständnissen - und Meinungsverschiedenheitén mit ihrer Kundschaft nachstehendes belannt: Alle *briefliccen und telegraphischen * Aufträge sowie Kauf- und Verkaufsangebote in Wert- papieren, deren- Abgangsdatum vor dem Tage der Wieder- aufnahme der «-Seschäststütigfeit nah dem EStreik Liegt, werden als erlo} en betrahiet bzw. niht vorgemeift - und Res dürfen daher einer Erneuerung mit genauer Spezifikation. Hiervon ausgenommen inf lediglich Aufträge usw., die von der aus- drücklien Instruktion begleitet find, daß fie auch nach Beendigun des Streiks Gültigkeit haben follen. Vorgemerkt werden lediglich solhe Aufträge resp. Kauf- und Verkaufsangebote, welche als Ab- gangsdatum frühestens den Tag der Wiederaufnahme der Geschäfts- tättgkeit nah dem -Streik aufweisen.

Nach dem Geschäftebericht der Allgemetnen Berliner Omnibus-Gesellschaft, Berlin, schließt das Geschäfts- jahr 1918 “— das fünfzigste Jahr des Bestehens der Gesellschaft nach Vornabmne dèr Abschreibungen von 581 260 4 und eines Kurs- verlus!es von 260284 4" mit einem Verlust von 501 223 4 ab. Der Omnibusbetricb erlitt noch weitere Einschränkungen a!s im Vor- jahre. Für die Krastomnibufse fehlte es an Betriebs11offen und Vereifung. Die LeistungEtähigkeit der Pferde nahm infolge von Krankheiten und mangelhafter Ernährung ab® Die für den Omnibus- betrieb niht mehr tbe wurden in dem leihteren Dienste der An- und Abfuhr «von Gütern verwendet und brachten dort befriedigende Einnabmen. Die Preise für Materialien und Futter- mittel und die Aufwendungen für das Personal stiegen weiter, fo daß fi zur Aufbesserung der unzureihenden Einnahmen im Pferde- omn1busbetriebe die -GésellsWaft veranlaßt sab, die Fahrpreise zu er- höhen und zwar'von 73 „4 für die Teilstrecke auf 124 „4 und von 10 „3 für die ganze Strecke auf 20 4. Der Ausgang des Krieges und die im November einsezende wir!\chaftlide Umwälzung hatten außerg?wöhnlich hohe Mehrausgaben im Gefolge, die Gesellshaft sah sich daher genötigt, am 1. Februar 1919 eine weitere Taäriferböhung folgen zu lassen und erhebt nunmehr im Pferdeomnibusbetriebe für Teilstrecken 20 „1, für die ganze Streé 20 „4, im Kraftomnibusbetriebe für Leilstrecken bis etwa 3 km 29 A, bis etwa 7,5 km 30 f, für längere Streden 35 „4. Die Cinnabmen baben \ich_ zwar geboben, deken: aber die infolge der außergewöhnlihen Verhältnisse immer weiter wahsenden Ausgaben nicht. Eine Gesundung der Verhältnisse kann erwartet werden, jobald ein Nüdtgang der Material- und Futtermittelpreise sowie. der Löhne auf ein erträglihes Maß eintritt. Die Zabl der Angestellten betrug am 31. Dezember 1918 799 (1917 579). Der Pferdebetrieb erstreckte sich auf eine Linie mit 30 Wagen Gnde 1918 gegen 2 Livien mit 20 Ommnibussen Ende 1917. Infolge des Krieges mußte der Betrieb auf der Pfcrdewagenstrecke 5 „Bülowstraße— Stettiner Bahnhof® eingestellt werden. Der Kraftomnibusdetrieb beschränkte A auch Gnde 1918 wiederum auf die Skrecke 4 „Neu- fölln, Ringbahnhof—Pankow, Breitesiraße (Ecke Berliner Straße)". Der durchschnittlihe Pferdebestand betrug 1918: 1119 Stück, 1917: 1995 Stück. Die tägl:hen Futterkosten der Pferde betrugen: 1918 307 M6, i917 2,90 6, 1916 2,69 4, 1915 1,93 4. Die Dur@Wschniti8- einnahme auf einen Fahrgast belief sich 1918 im Pferdebetricb auf 9 20 3 1917 8,22 3), im Kraftwagenbetrieb auf 16 66.4 (1917 11,64 4). Im ganzen Betricbe (Pferde- und Kraftomnibusse) wurden im Jahre 1918 befördert 7804862 Fahrgäste (1917 33 166 756 Fahrgâite) ; vereinnahmt 784 130 # Fahrgeld (1917 2786 9'7 4), für das Kilo- meter 784 A (1917 54,2 4). Die Ausgaben ohne Abschreibungen betrugen im Verbältnis zu den Einnabmen: 1918 9732 vH,- 1917 121,37 vH - Zur. Deckung des Verlustes des Jahres 1918 von £01 222 M soll die geseglie Nücklage heranaezoaen werden mit 125 444 #, die Betriebêmittélrückst: lung mit 375 778 M.

__— Nachdem iafoïge ter Festseßung von Höchstpreisen für Kohle und Koks die letzte, bei der Rohbeisenpreisfest sezung in Nechnung gezogene Koképreiserhöhung, wie „W. T. B." aus Essen meldet, nicht in Kraft getreten ist, tritt nunmehr gemäß der vom Noheisenverband gema(hten Zusage eine entsprechende Grmäßigung der Noheisenpreise ein. Dieser Preis- abs{chlag sür Koks bewirkt unmittelbar und mittelbar eine Er- mäßigung der Noheisenselbstkosten «um 40,50 bis 58 #4 für die Tonne, je nach Sorte. Ferner hat sch der Noheiscen- verband vorbebaltlih der sofort einzuholenden Zustimmung seiner Mitglieder bereit erklärt, in eine gleiGmäßige, nennen8werte Herab- segung der Preise sämtliher Noheisensorten, und zwar unter die Selbstkosten, einzuwilligen, um das Bestreben der Behörde nah baldigem allgemeinen Abbau der Preise, wie es in der Höchslpreis- verordnung für- Kohlen und Koks zum Ausdru gekommen ist, zu unterstügen. Andererseits aber mußte eine bei der leßten Preis- festsepung. noch nit bekannt gewesene Erhöhung der Preise für Nassauischen Noteitenstahl in Berücssilztigung gezogen werden. O dieser Vorgänge ermäßigt sich pnunmehr der am 26. März diejes Jahres beshlosscne Preisauf|chlag wie folgt: Hämatit von 107 *auf 52 M, Gießeteiroheisen 1 und [II1 von 147 auf 90 #, Siegerländer Stahleisen von 124 auf 63,50 4, Spiegeleisen 10—120% ‘von 145 auf 72 #,; Luxemburger Gießereiroheisen von 141,50 auf 81,50 e. Die in 1. April d. J. gültigen Grundpreise ab Werk betragen dimnah für Hämatit 386,590 4, Grcßereiroheisen I 340 4, Gießereiroheifen 111 339 4, Siegerländer Stahleisen 303,50 , Spiegeleisen 10—12%/6/331 4, Luxemburger Gießeretrobeisen 296/50 A. Der Noheisenverbartd bemerkt dazu, daß nach dieser Ermäßigung die neuen MNoheisenpréise tätsählich durdweg unter den festarstellten Selbstkosten)äßen liegen, so daß die Poclofenwerke au weiterhin mit Verlust zu arbeiten ‘gezwungen sind. Sollten die festgeseßten Höchst- preise für Kohlen und Koks wiederum eine Erhößung erfahren, so muß der Roheisenverband stich selbstverständlich eine entsprechende Heraufseßung der Noheisenpreise vo:bekbalten, und znar mit Wirkung von dem Tage ab, an-welchst{m der neue Kokspreis Geltung erlangt.

Nach dem Geschäftsteriht der Htr\ch,-Kupfer- und Messingwerkë, Berlin, für das Geschäitsjahr 1918 hatte die Gesellschaft während “der leßten Monate des Jahres entsprechende Vorkehrungen fürdie Umstellung ihrer Betriebe auf die Fricdens- wirtschaft getroffen, so taß troß dcr shwierigen Zeitve: hältrisse zu Beginn des neuen Geschästsjahres ein geordneter Betrieb für die s ihrer “Friedènöfabritate einseßen konnte. Der {nelle

bbau der Rüstungsarbe¡t von Novemberbeginn an verursachte Er- shütterungen, dié mit den später eingetretenen außerordentlidßen Um- wälzungen das Jahresresultät erheblich beeinflußten. Die Anlagekonten sind dur Hinzukäuf benachbarter Grundstücke beim Messingwerk Ebers- walde, durch Hinzutritt eines neuen Verwaltungsgebäudes Berlin und durch. die Uebernahme der Reinickendorfer Anwesen von 46 1 6CC 000 im Vorjahre auf 4 664654 4 Ende 1918 gestiegen. Durch die Fu gänge bei dem Mesfingwerk Cberswalde wurde ein den Bedüifnifsen der Arbeiter gewidmetes landwirtschaftlides Gelände zugefügt, -das auch j Eine weitere Steigerung erfuhren durch die Weiterführung der Aeuanages bei dem Messing- werk Eberswalde die Gebäude die unter Einschluß des Verwal- tung8gebäudes Neue Wilhelmstraße sowie der NReinickendorfer Bau- lihfeiten sih auf 9 977 537 M gegen 5 (00 (00 4 Ende 1917 erhöhten, und ebenso weisen die Maschinen des Neuwerks einen Zugang gegen das Vorjabr in Höhe von 1546285 #4 auf. Durch das bei der Fusion mit der Chemischen Fabrik Hönningen und vorm. Messing- werk. Neinickendorf die im Verjahr durhgeführt wurde erzielte Aufgeid durch Neuausgabe von Aktien konnten die Rücklagen von b auf 9 Millionen Mark erböht werden. Zur Verteilung gelangen 10 vS auf 224 Mill. # und d vH auf 7} Mill. 6 Aktien.

‘— Die Llibeck-Büchenex Etsénbahn

laut „Wi. T. V. vor, 6 vH für die Aktie zu verteilen,

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Wondon, 19: April. (W- T. Hz Bgukauéwels dét Gau! pon England. Gesamtrücklage 23 682000 (gegen die Vorwoche Zun. 367 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 74 957 000 ¡Abn. 207 00u) Dfd. Sterl, Barvorrat 85 0900.0 (Zun. 162 000) Pfd. Sterl, Wechselbestand 77 624 000 (Abn. 1 246 000) Pfd. Sterl., Gulhaben der Privaten 116 292000 (Abn. 7 010 000) -Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 30 309 000 (Abn. 2 481 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 27 146 000 - (Zun 366 000) Pfd. Sterl, Vte tErungBsicheeen 58 031 000 (Abn. 9 (853 000) Vfd. Sterl. Verhältnis der lagen zu den Verpflichtungen 19,50 gegen 1807 vH in der Bor- woche. Egon emen 493 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 92 Millionen mehr.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten, Wien, 11. April. (W. T. B.) Die B ö r se war, abgesehen von türfishen Papieren, für die Nachfrage bestand, schwach verankagt.

Bestimmeno wirkten in erster Linie die Soztalifierungsbestrebungen '

in der heimischen Industrie sowie die Bekanntmachung der Börsen- kammer über die Negelung der s{hwebenden Geschäfte, in welcher Qa beim Eingeben neuer Engagements aigeraten ' wird, inen Dru auf die Stimmung: übten ferner die Eretguisse in Deutschland aus fowie der Stückeübershuß von Aktien der Alpinen Montangesellshaft, der im heuti.en Verkehr zutage trat. Ju der Kulisse fanden stärkere Abgaben in diesem Papier ftatt, weldes um 29 Kronen fi:l, ferner in Kruppakiien, die um 50 Kronen nahgaben, Im Schranken war das Geschä1t ill und es fanden nur vereinzelte Umsäße bei unregelmäßiger Kurégestaltung statt. Mentenwerte konnten ibre Kurse behaupten.

Wien, 11. April. (W. T. B) (Börsenschluß kurse.) Türkishe Loose 425,00, Orientbahn 1950,00, Staatsbahn 890 00 E übbahn 147,50, Oesterreichische Kredit 585,00, Ungarische Kredit 695,00, Anglobank 383,00, Unionbank 496,00, Bankverein 412,00, Länderbank 410,25, TLabataktien 1266,00, Alpine Montan 711,00, Prager Eisen 2280,00, Rima Muranyer 751,00, Skodawerke 673,00, Saigo - Koblen 773,00, Brüxer Kohlen —,—, Galizia 1235,00, Waffen 915,00, Lloyd-Aktien 3020,00, Poldi-Hütte 902,00, Daimler —,—, Desterreihishe Goldrente —,—, Oesterreihische Kronen- rente 80,25, Februarrente 80,90, Mairente 80,59, Ungarische Gold- renie —,—, Ungarische Kronenrente —,—.

Wien, 11. Apul (W. F. B.) AmtliGe Notierungen der VDevisenzentrale. Berlin 212,90 G., 213,20 B., Amsterdam 1(69,50 G,, 1070,50 B., Zürich 529,75 G., 30,75 B., Kopenhagen 649,75 G, 659,75 B., Stockholm 692 00 G., 693,00 B., Christiania 670,50 G, 671,50 B. Marknoten 212,55 G., 213 05 B.

London, 10. Apil. (W. T. B.) 23 0% Englische Konsols 564, 19 9/0 Argentinier von 1886 —, 4% Brasilianer von 1889 —, 40/9 Japaner von 1889 78,25, 3 9/0 Portugiesen —, 5 % Nussen von 1906 48,25, 4} 9/9 Russen von * 1909 39, Baltimore and Ohio —,—, Canadian - Pacific- 178,59, Erie 203, National Nailways of Mexico 10,75, Pennsylvania —,—, Southern Pacific —,—, Union Pacific ,— United States Steel Corporation 105, Anaconda Copver —,—, Nio Tinto 564, Chartered 20/—, De Beers 204, Goldfields 13, Nandmines 3!/9. 5 9/% Kriegsanleihe 955, 4 9/6 Krieg8anleihe 101, 34 ®/ Kriegsanleihe 874.

London’ 10. April. (W. T. B.) Privatdiskont 31/2, Silbæ 48/16. Wechsel auf Amsterdam 3 Monate —,—, Wechfel auf

Amsterdam kurz 11,544, Wechsel auf Paris 3 Monate —,—, Wechsel auf Paris kürz 27,67. A j Paris, 10. Avril. (W. T. B.) 59% Franzöfische Anleihe 89,10, 4-9/% Französiche Anleihe 72,05, 3 9/0 Franzöfische Rente 62,00, 4 9%/% Spán. äußere Anleihe 105,65, 5 9/6 Russen von 1908 49:00, 3 9/0 Nussen von 1896 30,50, 4% Türken unif. 71,10, Suezkanal 5400, Rio Tinto 1645. / : Amsterdam, 10. April. (W. T. B.) Wesel auf Berlin 19,40, Wechsel auf. Wien 9,10, Wechsel au! Shweiz 50,20, Wesel auf Kopenhagen 62.00 Wechsel auf Stockholnm E640 Wechsel auf New Vork 247,38, Wechsel auf London 11,54}, Wechjel auf Paris 41,50, 30/0 Niederländische S'aatsanleihe von 1915 92,00, Obl. 3 0/4 Nieder- länd. Staatéanlk. 615, Königl. Niederländ. Petroleum ‘220,25, Holland- Amerika-Linie 649 25, Niederläud.-Indiscke Handelsbank 402 Atchison, Topeka u. Santa 914 Ros Island —, Southern Pacific 99, Southern Railway 278. Union Pacific 135 Anaconda 1322, United States Steel Corp. 954, Französfis{-Englishe Anleibe —, Hamburg- Amerika-Linie —. Tendenz: Schwächer. (W. T. B.) Wesel auf

Rio de Janeiro, 5. April. London 1313/5,

Kopenhagen, 11. April. (W. T. B.) Sicßtwechsel auf Hatnburg 32,25, do. auf Amsterdam 161,50, do. auf \{weiz. Plätze 81,25, do. auf London 18,53, do. auf Paris 67,25, do. auf Antwerpen

64,50.

Stockholm, 11. Apuil. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 30,25, de. auf Ansterdam 151,50, ‘do. aut \chweiz. Pläye 18 BN do. auf Lcndon 17,40, do. auf Paris 83,C0, do. auf Brüssel

New York, 10. April. (Schluß.) (W. T. B.) Die Börse seßte hrute bei lebhaftem Verkehr in recht fester Hallung ein, wobei namentli Industrieaktien bevorzugt waren. Von diesen wurden in erster Unie Steels, Automobil- und Ausrüslungéaktien in größeren Posten zu steigenden Kurjen aus dem Markte genommen. Jni weiteren Verlaufe fonnte fi die zuversitlihe Stimmung zunächst noch halten, ipäter indes schritt die Spckulation zur Sicherstellung ihrer Gewinne und die Kurse bröckelten leiht ab. Bei Schluß war die Kursgestaltung nicht einheitlich. Umgeseßt wurden 1 500 000 Aktien. Geld: Sehr fest. Geld auf 24 Std. Durchschnitts]ay 6, Geld auf 24 Std. leßtes Darleien 6, Wechsel auj London- (60 Tage) 461,00, Catle Transfers 4,65,25, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,97,00, Silber in Barren 101F, 8% Northern Pacific Bonds —, 49/0 Vercin. Staaten Bonds 1925 —, - Atchison, Topeka u. Santa 92, Baltimore und Ohio 48, Canadian Pacific 1594, Chesapeake u. Ohto 584, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 383, Denver u. Rio Grande 4,

[iinois Central 993, Louisville u. Nashville 115, New Yo1k Sentral 74, Norfolk u. Western 105, Pennsylyania 444, Reading 848, Southern Pacific 1044, Unton- Pacific 1295, Anaconda i geining 617 United States Steel Corporation 98, do, Tes. LiDge

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Berichte von auswärtigen Warenmärkten. ean E M T. 5 Euler G A ETD Do o ril. f s aumwollé Texas 20, Brasilianische 21 Punkte höher. )

Liverpool, 10. Apil. (W. L. B.) Baumwolle. Um! 4000 Ballen, Einfuhr 30900 Ballen, davon 30 900 Ballen amert- kanishe Baumwolle. Für April 17,15, für Mai 15,55, für Juni 15,32.

Texas 22, Brasilianishe 8 Punke niedriger. :

Notierungen vom 9. April ausgeblieben.

…_ Bradford, 10. April. (W. T. B.) Am Wollmarkte zeigte sich zunehmende olen in feinen Garnen. Die Preise für Manufakturwaren befestigten sch infolge der starken Nath- frage A D a E E Er 10 C ! | le

- ork, 10. April. (W,. T. B.) ( .) Baumwo ioko middling 2,50, do. für Mai 24.30*), L ul 23,48 *), ' do. für August 22 80 *). New Orleans loko middling 26,25, Petroleum refined (in Cases) 20,25, do. Stand. white in New York 17,35, do. in tanks 9,25, do. Credit Balances at Oil City 4,00, prime Western 29,40, do. Robe & Brothers 31,25, uer Zentrifugal 7,28, Weizen Winter 2374, V clears 9,75—10,26, Getreidefraht nach Liverpool nom, Kaffes Rio Nr. 7 loko 164 —16#, do. für Mai 15,80, do. für Juli 15,24.

*) Neue Kontrakte 24,92, 24,14, 23,15.

Lübe, schlägt

Rio de Janeiro, 5. April. (W. T. B.) K . Qu) fuhren: Sn ie 6000 Gat, in Santos 21 0) Gf

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ZHweite Beilage

un Deutschen Reich9anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

Uichtamilicjes,

Bayern. Die heutige Nummer des jeßigen eistaat“, veröffentlicht eine Bekanntmachung des Justiz- jisteriums, nach der sich das Ministerium des Frei- tes Bayern jegt wie folgi zusammenseßt: Minister des ißecn und Kultus: Hoffmann, Minister des Junecrn:

Un iß, Minister für Landwirtschaft: Steiner, Minister für

(del und Jadustrie: Segi ß, Finanzminister: ín Vertretung Haller, Verlehrsminister: in Vertretung Kal ckbrenner, iter für soziale Fürsorge: in Vertretung Gasteiger, nister für militärishe Angelegenheiten: Schneppenhorst, tizminister: Endres.

Dér Provisorishe Revolutionäre Zentralrat einen Aufruf erlassen, in dem es, dem „Wolfschen egraphenbüro“ zufolge, heißt, die Einigung des revolutionären ¡letariats sei unbedingt notwendig. Die Gegensäße zwischen Zentralrat und der tommunistishen Partei Deutschlands n nicht grundsäßlicher Natur. Die Betriebsrat3wahlen den schleunigst im ganzen Lande durchgeführt. Zur Siche- g der jungen Räterepublif seien die wichtigsten Anordnungen offen, die rote Armee sei im raschen Werden. Die Be- nung des Proletariats sei begonnen, die Entwaffnung der \rgeoisie sei angeordnet. Die Früchte des Streites der pletarier ernte nur die Neaîtion, daher sei gemeinsame heit notwendig. Der Aufruf schließt: „Nieder mit der italistishen Bourgeoisie, es lebe das Proletariat!“

Ein Anschlag des Provisorishen Nevolu- nären Zentralrates gibt bekannt:

Die bürgerliße Bevö!kerung - hat binnen 24 Stunden alle in m Besi befindlichen Waffen an die Stadtkommandantur abzu- ern. Wer diejer Aufforderung tin der angegebenen Frist nicht hfommt, wird vor das reyolutionäre Tribunal gestellt. Militär hierzu bestimmte Arbeiterpatrouillen haben das Recht, jeden auf Straße anzuhalten und auf Waffen zu "untersuhen. Nach Ab- f der genannten Frist werden Haussuhungen nah Waffen vor-

mmen.

Der Volks beauftragte sür Finanzen der terepublik Bayern hat an das Reichs8bankdirektorium Berlin obiger Quelle zufolge nachstehendes Telegramm chtet:

Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen der Näterepublik hern und der Reichsregierung stellt uns vor die Frage, ob wir h in bezug auf die Währung selbständig vorgehen sollen. Die ertragung des diplomatischen Bruchs auf das Geldwesen würde WViederanshluß in beklagenswerter Weise erschweren. Ich will durhgreifenden Mitteln die Währung sanieren, ich verlasse die ge der \ystemlosen Bargeldwirt]haft und gehe zur absoluten hrung über und bitte um Bekanntgabe Ihrer Stellungnahme.

Das Kommando des 3. Armeekörps teilt über die ge in München mit, daß die Kommunisten versucht ben, die unabhängigen Volksbeauftragten zu stürzen. genwärtig herrschten in München zwei sogen. Zentralräte, sich gegenseitig bekämpfen. Der eine von ihnen, t Levien an ‘der Spitze, befindet sih im Münchener dl-Keller, “der andere im Wittelobacher Palais. Die walt der Räte stehe doc dem Zusammenbruh. Das stehe auf Seiten der Regierung Hoffmann ) sei empört über die Lügennachrichten, durch die die gegen- tige Lage in München geschaffen worden sei Für die Be- eung sei der Zustand unerträglih. München sei von außen llommen abgeschiossen, in der ganzen Stadt gebe es keine [lh und kein Stück Vieh mehr. Auch die Kohlenvorräte . gen zu Ende, so daß ein Teil der Betriebe niht mehr eiten fönne. Der drahtliche Verkehr nah München set errt, dagegen werde der Personenverkehr aufrechterhalten.

Württemberg

| Nach einer Bekanntmachung des Staatsministeriums ist lern der am 1. April erklärte Belagerungszustand

fachoben. : Anhalt.

Das Herzogliche Haus hat dem Staate, der „Magde- ischen Zeitung“ zufolge, große Schenkungen gemacht, u. a. d Herzogliche Hoftheater, das Götische Haus mit Gemälden Werte von vielen Millionen, den Herzoglichen Tiergarten, Herzogliche Hofbibliothek, das Archiv und das Dessauer ndesmuseum. Ferner überwies das Herzogliche Haus dem 0ate Domänen und Forsten im Werte von 20 Millionen, en Erträgnisse der Erhaltung der Kunstftätten dienen sollen.

Großbritannien und Frland,

Jn der Sigzung des Unterhauses vom 8. April er- rie der Unterstaatssekretäc Harmsworth in Beant- us einer Anfrage, betreffend die feindlichen Missionen

ing: /

Die Befreiung der feindlichen Missionen in China und ihre idbeförderung in die Heimat bilden noch tmmmer den Gegenstand } Ünterhandlungen in Peking. Der britishe Gesandte in Peking den Auftrag erhalten, auf die Landesperweisung der Milsionen A deren Haltung während des Krieges nicht einwandfrei Velen sei.

Englischen Blättern zufolge ist die Vorhut der eng- hen Entsaßtruppen für Nordrußland am Miitwoch

s London abgereist. Frankreich.

Nah dem diplomatishen Situationsbericht lten die vier Negierungschefs vorgestern zwei Sißzungen

in denen die Prüfung des politischen Statuts des Saar- ens fortgeseßt und die Entshädigungsfrage erörtert tde. Die Besprechung betraf vor allem den vorläufigen schein, den Deutschland in Anerkennung feiner Schuld jen die Alliierten unterzeichnen soll. Der Betrag dieses "scheins ist noch nicht festgesezt. Die Lösung der Frage hat r wesentliche Fortschritte gemacht.

Negierung2organs, !

Berlin, Sonnabend, den 12 April

französischen, britis@en und anderer Vereinigungen von der Kommission empfangen. Dann trat die Kommission in die Prüfung ? es ui Vertrag8entwurfs ein und verhandelte über die f: anzösischen, amerifanischen und japanischen, bighzr zurück- gestellten Zusaßauträge.

Der Völferbundaus\chuß, der vorgestern früh tagte, hat Genf zum Sig des Völkerbundes gewählt und ferner eine neue Klausel des Entrourfs angenommen, in der erklärt wird, daß die Monroe-Doktrin durh die Bestimmungen des Völkerbundstatuts nicht beeinträchtigt werde.

Der Oberste Wirtschaftsrat unter dem Vorsitz von Lord Nobert Cecil hat der „Agence Havas“ zufolge eine Enischließung angenommen, die die Aufmerksamkeit der assoziierten Regierungen auf den außerordentlichen Ernst der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage Europas lenkt, Ec besprach die Aufhebung der Blockade Deutsch- Oesterreihs und des Adriatischen Meeres, die Wieder- aufnahme der Handels8beziehungen mit Estland, Livland und Litauen, die Aufhebung der Beschränkung des Handels mit Polen und die Wiederaufnahme des Rhyeinver- lehrs nach der Schrveiz. Der Wirtschaftsrat bes{chloß die Aufhebung des Alliierten Rates für Seetransporte, dessen Be- fugnisse auf den Obersten Wirtlschaftsrat übergehen sollen. Ferner wurden Entschließungen angenommen über die Lieferung rollenden Materials für die rumänischen, polnischen und ts{echo- slowalishen Bahnen und über die Naiwendigkeit, die regel- mäßigen Post- und Telegraphenverbindungen mit den befreiten Ländern zu verbessern. Auch die Frage der Versorgung Ztaliens mit Kohle wurde geprüft.

Die Kammer beriet vorgestern den Entwurf über die Wiedergutmachuug der Kriegss\chäden.

Nach einer Havasmeldung erklärte der Berichterslatter, die Aus- gaben würden außerordentli groß sein und müßten ganz Deutsch- land zur Last fallen. Sie müßten von ihm mit Vorrang vor allem anderen verlangt werden. Frankreihs Necht sei vollkommen klar, aber Deuti|chland könne nicht sofort seinen Verpflichtungen - nah- kommen, fei es in Geld oder in Waren. Nichtsdestoweniger habe Frankreich wichtige Finanzoperationen auszuführen, um ih die not- wendigen Zahlungsmittel zu verschaffen. Es könne niht die Rede davon sein, Zahlungen aufzuschieben in eincm Fall, in dem das Wirtschastsleben davon abhängen könne.

Die Kammer nahm etwa 20 Artikel des Enlwurfs an und vertagte sih auf dew Nachmittag.

Niederlande.

Eine Abordnung aus allen Bevölkerungskreisen von Limburg hat der Königin nah einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüro3“ eine Adresse überreicht, in der der Treue zum Hause Oranien Ausdruck gegeben wird. Die 170 000 Unterschriften der Adresse enthalten die Namen sämtlicher stimmberechtigten Einwohner der Provinz. Die Königin dankte der Abordnung und sagte, die einmütige Kundgebung werde weit über die Grenzen hinaus die Ueber- zeugung verbreiten, daß das holländische Volk und die hollän- dische Monarchie unzertrennlich seien.

Die Organifation der katholischen Volks- und Arbeiterverbände hat ein Rundschreiben an alle ihre Ab- teilungen gerichtet, in dem es dem „Wolfischen Telegraphen- büro“ zufolge heißt, es werde ernstlih daran gearbeitet, eine niederländishe Sowjetrepubli? zu errichten. Man könne da- rauf io sein, doß im April und Mai eine energische Aktion zur Aufrechterhaltung der heutigen Staatseinrichtungen nötig sein werde

Die Leitung der kommunistishen Partei hat be- \{chlossen, sich der am 6. März in Moskau gegründeten kom- munistischen Jnternationale anzuschließen.

Belgien.

Die Kammer hat der „Agence Havas'' zufolge die Vor- lage zur Wahlreforcm einslimmig angenommen.

Asien.

Dem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ zufolge kam es in Delhi zu Unruhen. Der Pöbel hielt britische Beamte, die in Krastwagen fuhren, án und rief ihnen zu, daß sie den Weg zu Fuß fortsezgen müßten. Der Bahnhof wurde ange- griffen. Bei Zusammenstößen mit Truppen wurden 6 Personen getötet und 16 verwundet. ;

Parlamentarische Nachrichten.

Der deutschen Nationalversammlung ist der Ent- wurf eines Gesezes über die Errichtung eines Staats3- gerihtshofes zugegangen. Dieser hat, wie „W. T. B.“ berichtet, folgenden Wortlaut: :

§ 1. Die Nationalversammlung bildet aus ihrer Mitte einen Ausschuß von 15 Mitgliedern zur Untersuchung der Vorgänge in der politishen und militärpolitishen Leitung des Reichs, die zum Aus- bruch, zur Verlängerung oder zum Verlust des Krieges beigetragen haben. Die. Reichsregierung hat dem Auss{chuß die von ihm be- zeichneten Urkunden und Akten zur Verfügung zu stellen. /

Die Verhandlungen des Ausschusses find nicht öffentli. Eine NEP von Beschuldigten, Zeugen oder Sachverständigen findet nicht statt.” :

i d S 2: Hält der Aus\huß eine Person, die vermöge ihrer Stellung im öffentlichen Leben in der Lage war, Einfluß auf die Politik des Neiches zu nehmen, für verdächtig, zu dem Ausbruch, der Verlänge- rung oder dem Verlust des Krieges beigetragen zu haben, so eröffnet er gegen sie das Verfahren vor dem Staatsgericht3hof. 4 eder Deutsche kann bei dem Untersuchungs8aus\chuß die Gröff- a des Verfahrens vor dem Staat8geriht3hof gegen sich felbst eantragen. .

8 3, Der Staats8gericht3hof wird bei dem Neich8gericht gebildet. Er besteht aus 15 Mitgliedern mit Einschluß des Vorfißenden.

Vorsitzender ist der Präsident des Reichsgerichts, Beisißende sind die Präsidenten des Reichsmilitärgerichts, des preußishen Oberver- waltungs8geriht8, des bayerischen Dbersten Landesgerichts und des Ober-

Vorgestern abend fand unter dem Vorsitz des Präsi- ilen Wilson eine Vollsizung des Völkerbund- usses fiatt. Zunächst wurden die Vorsizendea der

ex

landeágerichts Hamburg. Die 5 Gerichtspräsidenten werden im Falle } Ir Beßbinderun ird thre amtlihen Stellvertreter erseyt. Die i brigen 10 Veisipec und ihre 10 Stellyectreter wordon je zur Hülfte

L919. B A « CET M M AETD R, : QUTER bon der Nationalversammlung und vom Staatenauss{huß gewählt. Wählbar ist jeder Deutsche, der niht Mitglied einer der beiden Körperschaften ist.

4. Die Mitglieder des Staatsgerihtshofs sind ehrenamtlih tâtig. Sie haben bei Dienstverrihtungen außerhalb ihres Wohnsitzes Anspruch auf Ersatz ihrer Auslagen.

§ o. Der Staatsgericht8hof kann alle ihm sachdienlich er- scheinenden Beweise erheben. Der Beweis durch Zeugen und Sach- verständige ist nah den Vorschriften der Strafprozeßordnung zu er- Webü Die Zeugen und Sachverständigen erhalten die geseßlichen

ebühren.

Die Gerichts- und Verwaltungsbehörden haben dem Ersuchen des Staatsgerihtshofs um Rechtshilfe zu entsprechen. Die 8&8 as des Gerichtsverfassungsgeseßes sind en!sprehend an- zuwenden.

Die Reichsregierung hat dem Staatsgerichtshof die von ihm ver- langten Akten und Urkunden vorzulegen.

§ 6. Der Staatsgerihtshof regelt, soweit dieses Geseß keine Bestimmungen trifft, das Verfahren und den Geschäftsgang durch eine Geschäftsordnung.

S, Der Vebilherde des Siaatsgerichtshofes kann anordnen, daß vor der VIUP E dan mg Beteise erhoben werden. Die Be- weisaufnahme ftann er e:nem Mitglied des Staatsgerihtshofes oder eines anderen deutschen »bersten Gerichtes übertragen.

8. Der Untersuhungsausf{uß der Nationalversammlung be- stimmt zur Wahrung seines Standpunktes vor dem Staatsgerichtshof einen Beauftragten, der allen Beweisaufnahmen und Verhandlungen beiwohnen kann.

8 9, Die Reichsregierung ist befugt, zu allen Verhandlungen und Beweisaufnahmen einen Vertreter zu entsenden. Der Vertreter ist auf Verlangen jederzeit zu hören. :

8 10. Der Spruch des Staatsgerihtshofes ergeht auf Grund einer öff-ntlihen und mündlichen Verhandlung. Fu der Verhandlung ist der Beschuldigte zu laden; bleibt er aus, so kann ohne ihn ver- handelt odex seine Vorführung verfügt werden. i

Der Beschuldigte kann sich in jeder Lage des Verfahrens eines Verteidigers bedienen. :

Mit seiner Zustimmung kann der Beschuldigte wie ein Zeuge vernommen und beeidigt werden.

& 11. Ist wegen einer mit dem Verfahren vor dem Staats- gerich18hof in Zusammenbang stehenden Handlung ein Strafverfahren anhängig, so kann der Staat83gerihtshof die Verhandlung bis zur Erledigung des Strafverfahrens ausseßen oder die Ausseßung des Strafverfahrens bis zur Erledigung des Verfahrens vor dem Staats- gerichtshof anordnen. j |

§12 Im Spruch des Staatsgerichtshofs ist festzustellen, ob die zur Verantwortung gezogene Person ein Verschulden trifft, ob ein solches Verschulden erwiesen oder ob die Nichtschuld erwiesen ist.

Stellt der Staatsgerichtsbof ein Verschulden fest, so kann er den Sguldigen für dauerzd unfähig erklären, öffentlihe Aemter zu bez kleiden und in öffentlihe Körper|chaften gewählt zu werden

§ 13. Der Staatsgerichtshof hat seinen Spruch {riftli niederzulegen und mit Gründen zu versehen. Die Reichsregiecuig hat den Spruch zu veröffentlichen.

Gegen den Spruch findet kein Nechtsmittel statt.

§ 14. Das Verfahren vor dem Siaatsgerichtshof ist kostenfret. Dem- Schuldigen könnén die baren Auslagen ganz oder zum Teil auferlegt werden. i | i

8 15. Diejes Geseg tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft.

Jn der dem Geseßentwurf beigegebenen Begründung wird ausgeführt: :

Die Frage der Schuld an dem Unglück, das über Deutschland bereingebrochen ist, bewegt das deutshe Volk aufs tiefste. Das Volk fordert Aufklärung, durch wessen Schuld der fre verursacht wurde, warum er nicht früher beendet worden ist, und ob sich seine verderblihen Folgen nicht gaärz oder teilweise hätten atwenden lassen. Diese rage ersböpfend zu beantworten, ist leßten Endes die Aufgabe der Ge|hihts\{hreibung, Ein Gerichtshof kann heute zu den Fragen jedenfalls nur dann ein ab- \chließendes Urteil abgeben, wenn ihm die Archive aller am Kriege beteiligten Völker und die Aussagen ihrer Staatsmänner und Heerführer zur Verfügung stehen. Beseelt von der redlichen Absicht, keiner Partei zu dienen, der Mitwelt nichts vorzuenthalten und dies Schuldigen nicht zu \{onen, ba®’ die Ne NRrung deshalb versucht, die Einsetzung einer internationalen Unter)uhungskommission mit weitgehendsten Befugnissen zur Feststellung des Tatbestandes zu er- wirken. Der Plan ist aber bei unseren Gegnern auf entschiedene Ablehnung gestoßen. i: : i ;

Die Reichsregierung hält sih gleichwohl nah ‘wie vor für ver- pflichtet, was an ihr liegt, zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie hat ih entschlossen, der Nationalversammlung als der Trägerin der Volkssouveränität die Einseßung eines Untersuhungs- aus\{chu}es vorzuschlagen, um die Greignisse zu prüfen, die ¿a dem. Zusammenbruch Deutschlands geführt haben. Der Untersuhungs- aus\{huß soll prüfen, ob Deutsche die vermöge ihrer Stellung in öffent- lichen Leben Einfluß auf jene Gntr-icklung der Dinge hatten, in begründetem Verdacht stehen, zu dem Ausbruch, der Verlängerung und dem Ver- lust des Krieges shuldhaft beigetragen zu haben. Ist so der National- versammlung im gewissen Sinne die Rolle des politishen Anklägers zugewiesen, so erfolgt die endgültige Entscheidung über die Schuld- Frage durch einen Gerichtshof der den politischen Parteien fern teht und ohne Voreingenommenheit A sprechen wird. Die Zu- sammensezung des Gerichtshofs aus höchsten Richtern des Reichs und Vertrauenspersonen der Nationalversammlung und des Staaten- auóschusses entîpricht der Bedeutung der Aufgabe, die ihm gestellt ist. Um die völlige Unabhängigkeit des Staatsgerihtshofs von der National- versammlung und dem I Agermtteren, ist bestimmt, daß Mitglieder dieser beiden Körperschaften bei der Gntscheidung über die Schuldfrage nicht mitwirken dürfen. i :

- Als einzige Straffolge des Schuldspruchs ist die dauernde Un- fähigkeit des Schuldigen vorgesehen, öffentlihe Aemter zu bekleiden und in öffentlihe Körperschaften gewählt zu werden. Das deutsche Volk muß davor bewahrt bleiben, daß Männer, die an feinett {weren Schicksal mitshuldig siud, wieder zu Amt und Würde kommen oder sonst politishen Einfluß erlangen.

term mt ares

Der Aeltestenaus\chuß der Deutschen National- versammlung hielt nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Weimar gestern eine längere Sißung ab. Es ist eine Novelle zum Kaligesez zur Vorlage gebraht worden, die am heutigen Sonnabend zur ersten Lesung kömmen soll. Wegen der dringenden Versorgung der Landwirtischast mit Kali und Stickstoff soll über uns Gese noch vor der Osterpause ent- chieden werden. Der Aeltestenrat einigte sich E E am kommenden Montag und Dienstag das Kalizesez zu vere abschieden und erst dann die Vertagung eintreten zu lassen. Wenn noch Zeit bleibt, sollen auch die eingebrachten Jutera pellationen noch zur Besprechung kommen.

T n aba a do oda A

T P S L TAP T Ae M E S E N E