1919 / 89 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Apr 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Iung auf dem Boden tes Landes, Lage uud Beschaffenheit des ebiets geben für diese Erscheinung den Schlüssel. Zwischen Wallachei, Moldau Caen Gegen, vom Pontus und der Donau begrenzt im Osten und Westen, i nur die Südgrenze unbestimmt. Die Dobrudscha kam im Bukarester Frieden zu Rumänien. Ste bot, na der Wallachei und nah Rußland her offen, stets für Völker- wanderungen Cintritt, die {on im Altertum hier über dieses von Mulden und RERLeA VPöhen durcseßte flabe Steppenland dahin- cen, Im Frühling färbt si die Landschaft mit Blüten und rischem Grün, der Sommer buingt mit der alles versengenden Live Staubmassen, die das wasserlose und haumlose Gebiet überziehen, tvie es s\chon Ovid in feinen Tristien beschreibt. Die niedrigen Kuppen bieten keinen Schuß für kleine Volftreile; fo ift die Dobrudscha ste!s mehr Durchgangsland als Siedlungsland, mehr Straße al3 Scholle gewesen. Niemals hat sie Ackerbau‘in größerem Umfange ge- sehen; der sür Viehzucht geeignete Boden war stets dünn bevölkert; politi ist die DoorudsYa niemals Kern cines Staats gewesen, stets nur Anhang anterer Staaten. Der älteren Zeit kommt binsihtlich der Zusammensetzung der Bevölkerung von heute keine Bedeutung zu. Von den alten Thrakern und Kelten, die einst dort ge!cbt, führt keine Verbindung zu den heutigen Bulgaren, die 679 nah Christus die Donau überschritten und ihr Reich begründet haben. Die finnish- uralishen Bulgaren baben nicht fowie die Rumänen eine Ver- s{melzung uit der einheimishen Bevölkerung zu vollziehen gesucht. Die Dobrudscha ist \tets der Kamxfplaß fremder Eindringlinge gewesen; Magyaren, Russen von Kiew, die Petschenegen und die wildesten aller Beolkesiämme, die, Kumanen, sind Siedler in der Dobrudscha gewescn; gegen Ende des 12. Jahrhunder1s wurden Bulgaren angesfiedelt; wir wissen von einer fumanishtn Dynastie der Bulgaren, da eine kumanishe Prinzessin der Bulgaren Khan geheiratet hatte. (Ende des 13. Jahrhunderts kamen mongolische Nomaden in die Dobrudscha iu der Zahl von 10 bs 12 Tausend Scelea, 1267 treffen wir dort Turkinenen als Kokonisten, das sind die ersten Türken auf europäisdhem Boden, die intcssen bald fort- geführt wurden. Im westlihen Teil der Dobrudfcha ist zur Zeit des Eindringens ter Türken daselbst ein Kumane ter Herrs@er. Seit 1896 finden wir dort türkis&e Besiedlurg. die dur) Sultai, Bajazid den Großen mitt Tartaren derart durhgeführt wu1de, daß man ihnen iele Bi ten zum Anbau überließ. Vahmud 1. zoa auch Türken bst'ins Land und am Ende des 16. Jahrhunderts leben an der Küste Christen neben Türken; die lehten fkümmerten ch wenig um ‘die Dobrudscha, die im 18, Jahrhundert zu dinem Asvylland für die Veibanrten und Verfolaten aus den Nacwbarländern wurde. Diese Flüchtlinge bildeten den Srundstock der damaligen Bevölkerung. Es waren rumärische Bauern, donishe Kosaken, vor allem die Angehörigen der verfolgten russisd;en Setten, deren Naclkommen beute noch in der Be leben, dazu tamen Polen, ferner siebenbüraisGße Bauern aus ans!tlvanien, Armenier, die nach dem rutsish-türkischen Krieaec von 1828/29 dorthin flühteten, Juden fpanioli|her und osteuropäischer E Gai aus dem Kaukasus katinen um die Wende des 18. Fahr- underts in die Dobrudscha, endli Griechen, die zumeist an den Küsten des Bos fich ntederließen. Nirgends gab es festen Grund- besitz,neue Zerstörung und Umuße brachten die Kosaken 1826 28 über die Bevölkerung, die Russen führten die Bevölkerung fort, um U mit hr zu besiedeln. Molike beschreibt die zelwüstung des Landes nah dem 4, Türkenkriege von 1837; nur ein dürftiger Rest der Bewohner ist zurückge- gebließen. Und uun beginnt eine neue Bildung der Bevölkecung der Dobrudscha, 1840 ziehen dort au beutsbe Bauern ein. Eine andersariige Verschiebung hatte der Krimkriea im Gefolge, er brate der Dobrutsha Tod und Elend. Einschneidend wirkte vann auf die Bevölkerung die Kolonisaticn, die von seiten der E ürkei durchgeführt ward; denn die Najahvölker hatten sch als ünzuver)(iisia erwiesen. Seit 1855 kamen aus Eupatoria geflüchtete Tataren. Die Stadt Me!scbidie wurde dur fie begründet. Sie wurden in der Zahl von 60000 Seelen 1356 bis 1861 zwischen die ÄÖristlihen Bewohner geshoben. Das erceate die Erbitterung der Bulgaren, die auswanderten und von den Nusfsen aufgenommen wurden, Nach Beendigung thres Verteidigungskampfes mußten 1864 400000 Ticherkessen thre Heimat verlassen, von denen 20000 die Dobiudsclha zu ihcem Wohnsiy wählten. Durch den Nuf des Landes ais altes Asyigebiet angezogen, kamen 1873 deutsche Kolonisten aus Nußland dorthin, deren Militärdien|t- freibeit bamals aufgehoben werden war, und nah bem russish- türkisben Kriege verließen viele Türken und Tataren die Dobrud|cha, die 1878 eigentli zu cinem tatarisGen Chanat hätte g. nat werden müfsen; Numänien erhielt damals das Gebiet, und demgemäß konnte auch seitdem die rumänishe Bevölkerung twwachsen. Die neunziger R re des leßten Jahrhunder1s brachen von neuem deute olonisten ins Land, die vornehmlih an der Constanza-Linie ange- fedelt rourden, auch Italiener zogen cin. Zwischen die bulgarischen, tatarischen und die deutschen Kolonistendörfer setzte die rumänische Neglerung in den 90er Jahren Kriegsveteranen an, wodur ein Teil der Deutschen verdrängt und nach Amerika abzuwandern gesuungen wurde. Die'rumänische Bevölkerung der Dobrudscha hat is zum Ausbruch des Weltkricaes sih vervicrfact, aber sie hat nicht vermocht, Teile der ihr fremden Bevölkerung zu erobern; die Dobrudscha t fein rumänishes Land gcworden, ebensowenig aber war sie vorher ein bulgarishes. Es leben dort heute nchen Splittern von Völkern fünf stärkere Gruppen Rumänen, Bulgaren, Tataren, Türken, Mussen, keine Nationalität ist beberrshend. Diese Voitsteile wohnen âlle mosaikartig durheinander gewürfelt in den einzelnen Dörfern. Die Rumänen, am stärkten der Zahl nach, au der Donau, die Ta- taren und Türken südlich von ihnen, die Bulgaren im Süden und Um Norden des Gebiets, wie ih aus ten an Hunderten von Ort- an gemachten exakten Aufnahmen des Vortragenden ergeben hat. on allen Volksftämmen in der Dobrudscha hat jeder seine Eigenart festgehalien und sich mit keirem der anderen vermisht. Sprache, Tra Gesittung und Wirtschaft hat jeder Stamm als sein igen treu “bewahrt; weder hat eine Vershmelzung der einzelnen miteinander, noch eine allaugkng des einen dur einen anderen Stamm A gezeigt. Nah Nafse, Glaube und Kullur zu verschieden unter ctnander, sind die etnzelnen Stämme “auch nech allzu kurze Zeit auf zen gemeinsamen Boden ansässig. Mittels eines Fragebozens hat « Traeger November 1917 versucht, zahlenmäßig die Bevölkerung in den einzelnen Dörfern zu erfassen. Die türkisch sprechenden Gagauzen gehen nah Or. Traeger auf die Kumanen zurück, fic haben von den Bulgaren einst das Christentum übernommen und haken sich in allen Stürmen erhalten, die über das Land dahtnfuhren und bald die Sprache, bald den Glauben als Schutz gebraucht. Sie leben seit dem Mittelalter dort als Nachkommen der Kumanen, die von der anthropolcgishen Forshung bisher verna(lässigt worden sind. 1233 wurden auch Teile Ungarns durch Kumanen besiedelt, die bis ins 18. Jahrhundert dort ihre Sprache erhielten. Selbst bei den Bul- ib permutet Dr. Trager fumanische Elemente in ihrem Volks- araïter. - Von diesen Rumänen stammen auch die im Lande oft fih findenden Grabhügel. Der Vortragende führte Typen von den einzelnen Volksteilen fowie Ansichten von deren Wohnungen t Lichth ilde vor. Für die Numären ist ein starker \lavischer Einschläg cinzusézen; enthält doch ihre Sprache neben zwei Fünfteln 1s sen und cinem Fünftel türkishen Wortschatzes nur ein Fünsftel Wörter lateini!chen Ursvrungs. Von allen Siedlungen in der Dobrudscha sind die der Deutschen am besten gehalten ; auch die der -patriarchalish lebenden Bulgaren heben sich von denen der Tataren und von denen der Zigeuner vorteilhaft ab. Die legten leben zum Teil noch in Erdbsh!en oder balb über der Erde. 4

Land- uud Forstteirtscaft.

Sn Betlin fand geftern ‘na einer Meldung von „W. T. B." im Styzungsfaale der Landwirt schaftlichen Geselliaft in Gegenwar ablreticher Vertreter der Landwirtschaft ein Qu ammenschluß Tämtliher landwirtshaftlichen Organisationen

des Deutschen Reiches zu etuem Dea lalsperbaud der deutschen PLantwirte unter dem Namen „Deutscher Land- bund“, fcrner ein Zusammenschluß der Kreisorcanisationen der Provinz Brandenburg ¿u einem Brandenburgischen Land- bund ftatt.

Eten

In der Landwirtschaft besicht die große Nc@frage na Arbeitskräften unvermintert fort. Die Vermitilungen nehmen zwar ein erträglidheres Maß an, reihen jedoh bei weitem niht zu etner au nur annäbernden Deckung tes Bedarfes aus. Besonders ist die Unterbringung von Familien, bie auf das Land zurückehren wollen, durch die WohuungsTnappheit und den Baumaterialienmangel fast unmüglih gemaht. Ferner steht einer befriedigenden Lêsung des Arbeiterproblems auf den Lande die in vielen Bezirken auftretende Scheu der Landwirte entgegen, städtishe Arbeiter einzu- siellen; daraus erklärt fi au die geringe Zahl der gemeldeten offenen Stellen in durchweg ländlichen Gegenden. Die Landwirte üben îin der Meldung offener Stellen deshalb Zurücckha!tung, weil fie befürchten, mit den städtischen Arbeitern \{lechte Erfahrungen zu machen, Dem stehen jedoch, wie aus verschiedenen Teilen des Reiches berichtet wird, die von den Landwirten bereits aemachten guten Er- fahrungen mit eingestcllten städtischen Arbeitslosen entacgen. Eo wird aus Kreisen märkischer Landroirte mitgeteilt, daß die Ueberführung von Arbeiterfamilien ais Groß Berlin aufs Land bur&weg von gutem Erfolge begleitet war. Aus Hannover liegt die Peelbung vor, daß die Zutübrung ven Bo®umer Arbeitern und Ar- beiterinnen in die Landwir1schaft schr günstige Ergebnisse gezeilint hat. Auch sonst wird über ähnliche Erfahrungen berichtet, Es ist darum den Landivirten nicht dringend genug anzuraten, daß sie ihe Scheu und Befürchtung ablegen und den nun doch einmal notwentig gewordenen Zuzug städtischer Arbeiter möglichst bald und ausreichend

in die Wege leiten, Fisc&erei.

Der norwegische Staat hat den Walfang zwar bis- ber weter moncpxolisiert noch sozialißert, beteiligt fi aber doch an diesem Gewerbe, das zu den gewinnbringendsten überhaupt gehört. Die Gewinnanteile, die von den norwegtis{chen Walfanggesellschaften vor dem Kriege verteilr wurden, grenzten ans Fabelhafte und be- liefen sich in einzelnen Fällen auf 1000 vom Hundert. Während des Krieges ist das Geschäft natürlih arg gestört worden, scheint aber nach den Mitteilungen des Deutschen Scefis(erei-Vereins {hon im Sommer des verigen Jahres wieder in Gang gekommen zu sein. Bis zum 1. Oktober waren nämlich mit 21 Waldampfern im ganzen 780 Wale erbeutet worden. Dieser Fang ergab 19000 Faß Oel, 14 000 Sack KFraftfutier urd 43 000 kg Fleis, das jetzt bekanntlich fogar für die mens{lihe Ernährung ais geeignet gehalten wird. Die Ausbeute ist um fo überraschender, als h der Staat im Walfang nur auf die Gewässer zunächst an den norwegiscben Küsten beschränkt, wo gerte Wale doch weit seltener sind als etwa in den leeren um Grönland oder gar auf der südlichen Halbkugel. Troßdem wurden unmittelbar nördli von Bergen in etwa einem halben Zakr nicht weniger als 151 Finn- wale und 40 Seiwale eingebracht. Das Fleiih wurde zum Teil fogar frish zur mens{chlichen Ernäbrung verkauft, zum anderen Teil zu deiselben Zwéck eingesalzen; die Abfälle wurden zu Kraftfulter verarbeitet. Ân anderen Stellen wurden sogar einige Blauwale ge- fangen, auch ein Knölwal, der sonsi im nördlichen Gitmeec schon als fast ausgestorben zu betraten ist. Ueber den Walfang auf der \üd- lichen Halbkugel Uegen ebenfalls einige Nachrichten vor. So hatte in den australischen Gewässern der Fang während der letzten Krieasjahre geradezu geruht, wäbrend im leßten Jahr vor dem Kriege von einer gleidfalls norwegishen Gesellshaft 329 Wale erlegt worden waren, von denen die größten eine Länge von 25 m erreihten. Eine andere neu gegründete Gesellslaft (norwegi)ch) hat ein Gebiet bei Südwest- afrika zugewiesen erhalten und dort in einem Jahr 14 000 Faß Tran und 21 000 Sack Walguano gewonnen.

Sesundheitswesen, Tierkrankheiten uud Absvwerrungs- maßregelu,

In „Svenóka Dagbladet" schildert der s{wedische Arzt Professor Jobansfson, der zusamnen mit anderen neutralen Aerzten kürzlich den Ernährungszustand inDeutschland untersuht bat, die Eindrücke seiner Neise. Er beschreibt die \{hreckliden Ver- beerungen dur die Lungentuberkulose und die Folgen der Lebenömittelknappheit für den körperlihen und geistigen Zustand der Bevölkerung. . Nah der Ansicht von Pro- fessor Johansson sind die Lebensmittel, die Deutschland jest von der Entente erhält, durhaus unzureihend. Außerdem fämen sie zu spät, seien sie zu teuer, und es gebe keine Bezahlungsmöglich- keiten, da die Produktion im Lande infolge von Streiks und Uncrd- vung cufs äußerste beshränkt sei. Man habe auch einfach uicht die Kraît zu arbeiten, weil die nötige Nahrung fehle. Zum Schluß faßt Professor Johansson sein Urteil folgendermaßen zusammen: Das ganze deutsche Volk ist völlig gelähmt. Zu behaupten, daß es noch eine militärishe Gefahr bilde, ist Unsinn. Man ist sch auch in Deutschland im allgem?inen kiar darüber, daß - der Feind absichtlich darauf ausgeht, die Zahl des deutschen Volkes zu verringern. Diese Auffassung wird durch Zeitung6äußerungen in Frankreich und in England nur bestätigt. Die Verringerung schreitet ras) fort. Die Sterblichkeit bei Kindern und Grcisen ist unerhört gestiegen, während die Geburten, teils infolge des Lebensmittelmangels, teils

weil die Menschen in cinem Lande mit einer hoffnungslosen Zutunft keine Kinder ins Leben seßen wollen, kolossal ge-

sunken sind. Pmunglphatels, Niedergedrücktheit und ein gewisser Grad von Entsagung haben die ganze Generation ergriffen. Eigentlichen Haß gegen den Feind kann man augenblicklich nicht ver- spüren, aber aus der Erinnerung an die furd;tbare Not wird bei dem kommenden Geschlecht neuer Nationalhaß entstehen gegen diejenigen Nationen, die Land und Volk in den Untergang getrieben haben. Für die Verwirklichung des s{chönen Gedankens einer Verbrüterung der Menschheit und des Völkerbundes hat die Hungerb!oade alles andere als günstig gewirkt.

VerkeßrLwesen.

Frankfurt a. M., 16. Apcil. Die Eisenbahndirektion in Frankfurt a, M. teilt mit: Die Dienstkohlenvorräte sind aufs äußerste zusammengeshmolzen, so daß in wenigen Tagen der gesamte Personenverkehr und demnächst auch der gesamte Güterverkehr zum Stillstand kommen wird.

Theater und Musik,

Das Opernhaus bleibt Os Karfreitag, ges{lossen. Am

Sonnabend, Mittags 12 Uhr, findet ein Sonderkonzert,

Nbends 74 Uhr das IX. Symphoniekonzert der Kapelle

S N Veranstaltungen unter der Leitung von Dr. Nichard rauß.

Im Schauspielhause, das morgen ebenfalls ges{lo}sen bleibt, wird am Sonnabend „Kabale und Liebe" in der bekannten Beseßung wiederholt. Spielleiter ist Albert Patry. Anfang 7 Uhr. Shafkespeares Tragödie „Coriolan“ wird in neuer Ein- studierung und Ausstattung am Dienstag, den 29. April, zum ersten Male aufgeführt. Die Titelrolle ist mit Theodor Becker und Otto Sommerstorff doppelt beseyt, die Volumnia \ptelt Agnes Straub, die Virgilia; argarethe Neff, den Menenius: Arthur a) den Comintus: Hans Mühlhofer, den Aufidius: Leopold von edebur, die beiden Tribunen werden von Hermann Leffler und Max Pohl gegeben. Sptelleiter ist Dr. Reinhard Bruck.

Hi dic di dic ia fici Mi dit

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Matutuigsaltiges. 8

In der Treptower Sternwarte finden in den nächsteit Lagen folgende Vorträge statt: Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr: „Polarjagden“ (Filme), Abends 74 Uhr: „Im Lande der Schwarzen (Deutscher Sudanfilm); Ostersonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Ferlens taze an der Ostsee, in der sächsiichen Schweiz und im Spreewald (Filme), §5 Uhr: „Im Lande der Schwarzen“ (Deutscher Sudan- film), Abends 7 Uhr: „Walrosse, Gisbärea und Alken® (Filme); Vstermontag, Nachmittags 3 Ubr: „Das Berner Oberland“ (7 ilme), 5 Ubr: „Eine Reise zum Südpol und ein Blik ins Weltall (Filme), Abends 7 Uhr: „Im Lande der Schwarzen“ (Deutscher Sudanfilm); Dienstag, Abends 7 Uhr: „Bewohnbarkeit der Welten (Lichtblidervortrag des Direktors Dr. Archenhoid); Mittwoch, Abends 74 Uhr: „Hundert ausgewählte Flugzeugaufnahmen deutsder und ausländischer Städte und Landschaften“ (Vort!rag mit Lichtbilidern des Majo1s a. D. von Tschudi). Mit dem g1oßea Fernrohr wetden jest am Tage die Venus und Sonnenflelen, am Abend ver Jupiter und der Saturn gezeigt. Kleinere Fernrohre sichen noch zur Beobachtung interessanter anderer Himmelskörper kostenlos zur Ver- fügung.

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Cöln, 16. April. (W. T. B.) Gestern nahmitlag 4 Uhk traf ein weiterer Transport von etwa 860 aus Belgien ausgewiesenen Deutsh-Belgiern auf dem Bahnho Cöln-Deuy ein. Den Ankömnmlir gen, bie zumeist kein Wort deuts verstehen, wurde warme Kost verabreicht; für die Weiterfahrt Hagen i. Westf. und Dortmund warden ihnen Liebeëgaben durch das Note Kreuz überreicht. '

ere

Iserlohn, . 16. April. -(W. T. B.) Hier kames ‘am Sonntag gelegentlich einer Protecstversammlung gegen die ncu gegründete Stiadtwehr und eines daran sich an- schließenden Kundgebung3zuges ¿zu Unruhen, in deren Verlauf Handgranaten geworfen und mit Mascchinengewehren

eschossen wurde. 31 Personen wurden verleßt, davon 16 \{wer. Ein Schußmann wurde von den Unrvhestiftern im Rathause in etner Zelle ershossen. Aus Anlaß dieser Greignisse ist beute früh das west- fâlisde Freiwilltgen?orrs Lichtsblag hier eingerückt. Ueber die Stadt n L ERONEUENO wurde der verschärfte Belagerungszustand verhängt. 9

Ktel, 16, April. (W. T. B.) Heute vormiitag ereignete d im Schießbedarfslager Dietrihsdori bei Kiel, anscheinend bei Unschädlichmahung vcn Schießbedarf, eine heftige Explosion. Die anliegenden Häuser wurden vollsländig zerstört und in weiter Umgebung alle Fensterscheiben zert:ümmert. Nach den bisherigen Ermittelurgen wurden über 100 Personen, zum Teil dur Glasspliliter, leiht verleßt und 10 Personen \chwer verlept. Ein Dberfeuerwerker ist tot, Der SachsWaden ift sehr groß.

Hamburg, 16. April. (W. T. B.) Wie das „Ham- burger Fremdenblatt“ von gutunterrihteter Seite erfährt, find nah zuverlässigen hier eingegangenen Nachrichten von Seiten der Entente etwa 100000 Tonnen Nahrungsmittel entweder bereits an Deutschland geliefert worden oder liegen zur Lieferung bereit in Rotterdam, Antwerpen und Kopenlbagen. Es sollen ferner 300000 Tonnen Lebensmittel, lieterbar im Monat April, unterwegs. sein. 200 000 Tonnen Schifftraum sind auf der Fahrt nah überseei\|den Verlatehäfen, um weitere Mengen aufs zunehmen. Bei der Zufuhr von Waren sind Schwierigkeiten ver- schiedener Art, wie z. B. Anstauung in den Häfen der Entente zu über- winden, sodaß die Belieferung unter Uniständen nit immer ganz gleihmäßig erfolgen kann, jedo ist man bemüht, in jeder mög- lien Weise Deutschland darin zu unterstützen, die vereinbarten Warenmengen zu beziehen. Es hat den Anschein, als ob von Seiten unserer Gegner, abgesehen von der Belieferung mit Lebensmitteln, auch Vorberertungen getroffen werden, um Deutschland. den Bezugvon etnzelnenNohstoffen zu ermöglichen, die Deutschland für die Aufrechterhaltung des Bergbaus notwendig sind, wie z. B. Sc(bmieröle usw. i

(Fortsetzung des Nichtamilichen in der Ersten Beilage.) J

Theater.

Opernhaus, (Unter den Linden.) Freitag: Geshlofsew (Ein Eintrittskarten-Borverkauf findet an diesem Tage nicht statt.)

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: Ge» {hlossen. (Ein Eintrittskarten - Vorverkauf findet an diésem Täágs ntcht statt.) i

Sonnabend: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Sonderkonzert der Kapelle der Oper. Abends 7F Uhr: R. Symphouie- Konzert der Kapelle der Oper zum Besten ihres Witwen- und Wailenfonds. Leitung: Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß.

_Swhauspielhaus. 108. Dauerbezugsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Kabale und Licbe. Ein“ bürgerliches Trauer|piel in fünf Aufzügen von Schiller. Spielleitung: Albert Patry. Anfang 7 Uhr.

FFamiliennachrichteu.

Verlobt: Gräfin Sigrid von Waldersee mit Hen. Leutnant d. N. Eeorg von Heydebrand und der Lase (Liegnitz). Frl Viktoria Parthey mit Hrn. Okerleutnant z. See Werner Peters (Fraplk« furt a. D.— Lichterfelde).

Vereheliht: Hr. Diplomingenieur Willy Mewis mit Frl, Liselotte von Brauchitsh (Karlsruhe i. B.). | F

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Pastor Nuyen (Gra- menz î. Pomm.). Hrn. Oberleutnant Werner Frhr. von Lynder (3. Zt. Köderhof, Kr. Oschersleben). :

Gestorben: Hr. Pastor und Kreisshulinspektor Theodor Schaefer R P E Hr. Justizrat, Rechtsanwalt und Notar Artur Heilborn (Hirs{berg, Sthlef.).

Verantwortlicher R B Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg,

Verantwortlich für den Änzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Nechnungsrat Mengering in Berlin, /

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin,

Druck der Norddeutsben Bucbdruckerei und Verlagsanstalt, * \! Berlin, Wilhelmstraße 32. \ ]

e M Vuilagen. R Leinsdließlid Börsenbeilage) sowie M F

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alt8angabe Nr. 5 zu Nr. 15 licheu Auzeigers.

Nazßrichten über den Stand

A S E L rer Em E R E t U L - T De r T S Aer tete E Dr mt

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Erste Beilage

Berlin, Donnerstag den 17. April _ Vicjtamilicßes,

Ausamnmengestelt im Statistischen Reichsamt,

de Lr E L d aile A MeA és Lie M Ls u e, U Gb i À P L D / anzeiger mut Wre Á 36-2 s L

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der HerSitaaten im Deutschen Reiche Anfang April 919,

E R P Hm E R E E C R R T E E E E e A A T E N o r aT P 1e S a e p L ner Pr a (E A0 I Fr M AI E V B S Ä H e 4s E Ar U L em BER Ä BnUO rep Ä Cp D I! A C P E, P" ra P I-I S Lp R Arm pr Lrt" P M MSRBLN P T M A Hr MÜEPET r E er ta r E E E E Anfang April war der Stand der Saaten: Anfang Apuil war der Stand der Saaten: Nr. 1 fehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (dunc)\chuittlich), a Nr, 1’ lehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mütel (durchs{nittlich), Staaten Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering Staaten Nr. 4 gering, Nr. 9 schr gering un N 7 N Winterspelz & N , Winterspelz | E Landesteile Winters (auch N Winte@r- Bandesteile Winter- [Bel E E s Winter- f i n Ÿ ê tz DamlMGBung von H Nj roggen weizen E von oggen roggen weizen N oder Weize1i) oder Weizen) | ; Preußen | Sachsen | Neg.-Bez, Königsberg - - » 2,7 j ——- 2,5 Kreiöhauptmannscchaft Dresden . « 2,6 | ; | s a (Gumbinnen 2,8 ( 2,8 : Leipztg 21 : | 2, ¿ Allenstein . ; 2,8 | —— 2,8 h R 2,2 | 64 u Danzig Did 2G m T 2,9 A Zwic E 2 D | : ¡D s Marienwerder -_. 2,6 2,8 , 2 Baußen 2e | 2A 2,4 L De (nitt Stadt Jh d Satsen . E T R A 2, —— 2; —— : S ; 9 Franksurt e v 2,7 24 Sachsen-Weimar-CEisenac . 2,4 | _ z 7 C E 2,9 M Sachsen-Meintngen i 2,9 2,0 Di v S 2,7 2,6 Sachsen-Ultienburg . 4 2,0 | _ | 2,0 Z O da 3,0 —— 2,8 Sachsen-Coburg-Gotha. . . 2,4 | 2,7 | 2/4 U T 2,8 —— 2,9 Schwarzburg-Sondershaufen 29 | t ch0 L Nromberg ! 26 s 4 S a rg-Nudo lstadt 2 ad | 22 ü chrebiau E 2, es d, VLEU) MILCLEr Linie «+4 2, N | Ai f U. 4 2,7 28 Neuß jüngerer Linie 2,0 | 2,0 2,0 Oppeln . A, 2 / G i O S a 4 25 P N 5 v Mee. «S 2,4 | E 2, Provinz O 28 j ° 93 C Li 0 2,4 u latten . 40 | . ' So. 3,0 | s 2,8 „Rheinhessen 24 | : s M x Hannover . M a | S a Hcssen _ e S | - . E 5 O 14 | E 97 Bayern | A t O O 9 | Se VLed. Dez, Oberbayern « « » V9 24 28 f S a2 | E 2,6 Niederbayern 2,0 - 1,9 Osnabrück 2,8 | 2,7 q Dherpfalz « 19 2,3 1,9 v LALTLid . . 1 c o =/DC 5 “; 1% s S 2,9 | d 2,9 f Oberiranken 2,0 2,2 1,9 Münster A R 2 | S, 2,6 Mittelf Ï 54 21 99 i ; 3 | 5 , Mittelfranken . 2 2 ; r Minden «. « 2,6 | S oe Í Unterfranken 1,9 2,1 1,8 Arsberg 2,7 | E 2,6 Stabe 22 D | 2, e F | Ör } zwaben La j | j e O G s Z 14 «Pfalz 23 | 2,3 | 25 v : / Pri # s E g | E 22 Bayern S gi A l 2 9 | 9,1 e ovlenz s L) | ires Zis E 2 Mea Lr E e S E " Düsseldorf S De 2,6 | S 2,6 DBürttember g | z K o j 3 2 [ 9 7 c " Cöln 2,9 | E 4/9 E a A 28 | 2,4 | 2,8 " O oi gr de ; | : j Schwariwaldkreis 2,9 | 2,9 2,7 v Uachen . . « „« 2,7 | ' 2,3 Jagsikreis . . 2A | 2,8 O " Sigmaringen . 3,0 3,0 41D Denaukreis O e E 2,9 | 2,8 Preufen._.… -_-__ 2,7 1 3,0 uad 6 Württemberg: . «-. ! 2,7 h 2,8 E S 1) i | : Baden : | Mecklenburg-Schwerin 3,2 ; | 3/L DI| E ; E A Medckl ene: Strelig 3,2 3,0 24 Landebkomim.-Bez. O . 2,4 4 | ss be ck T ARA T E S C S . A E | 3,9 o Lei L d : Ar | o'5 | 96 Hamburg 3,6 | 37 L Nt arie G 25 D 2 . S S . di 50 R D 1 | D, C Ee os B | T j 94. E e e E E 2,2 —— | 2,0 o «annen - O 2 / ! “1 | Baden . ¿ 2,4 | 2,4 2,4 Oldenburg | ¡ T —— E E E j N 5 §Slsaß-Lothringen | | O C 6 7 j 9,5 Glsaß-Lothring Provinz Oas 59 le | 98 Bezirk Unterelsaß S WCE E 0E ° | . | . y Birkenfeld. S h 35 4 ¿Sbercliaß Es ; ó | A Y: E ; Lothringen s i | i es 9; 3,5 d 5 Lf ‘I E E A U s F S E E D 2 U Metichsland Gliaß-Lothringen . | | é Ma aeg Lippe f ae D 2 Deutsches Neich Avril 1919 26 2,6 a, 2,7 j 95 Dagegen im Dezember 1918 20 j 2,6 2,4 Braunschweig 2,7 —— 2,5 4 MOvERIDer 1948 2,4 | 2,4 24 Aal Ss é 24 é 2,5 ü ¿Abr 1918 2/9 | T2 2,4

Bemerkungen.

Der Winter ist im allgemeinen milde verlaufen. Schon anfangs März setzte \chôncs, warmes Fuühjahröwetter ein, dem aber un die Deitte des Monats cin empfindlicher Wettersturz folgte. Scharfe Nacbtfröste, köhie Tages:vitterung, rauhe Winde, Negen- und Schnee- tälle bewirften einen fast vecllstänvigen Stillstand des Wachstums, das vorher \ckon kräftig etngeseßzt hatte, und unterbrachen die vor Eintritt des Nachwinters beretts begonnene Frühjabhrsbestellung. Das naßlalte Weiter hielt bis zum ‘Monatsende an.

Aus mehrercn Staaten wird über zahlreihes Auftreten von Feld-

Berlin, den 14. Äpril 1919.

Veimiiderung erfahren zu haben s{heineu.

Winterung.

Die Herbstsaaien waren aut durch den Winter gelommen, dur die Fröôste in der zweiten Märzhälsle wurden sie dann aber im Woachötum stark behinde:r. Besorde!:s die syväreren Saaten waien Anfang April viclfah \viß geworden und zeigten eine gelbe oder rötliche Färbung. Anscheinend febit es ihnen au info!ge des Stick- \toffmangels an der nôtigen Widerstandskraft, Db die ungünstige Witterung in ten kezten Wochen des März zu einer ernstlichen Schädigung der Wintersaaten ge{ührt hat, leß fch bei Abgabe der

Statistisches Ne'chs3amt. Delbrü.

mäusen berichtet, die bet dem gelinden Winkezrwetler keine wesentliche |

Ber'chte no6 n

einer Shneedecke lagen.

einzelt nötig

it festiielen, zumal die Saaten zum Teil noch unter Bisher wa-en UÜUmnpfl&cgungen nur ganz ver-

wo1den. Als Neichênote wude! ermilteit für Winter-

wetzen 2,6 (gegen 2,5 Aufang Dezember 1918), für Winterspelz 2,5 (2 6), für Winerroggen 26 (2,4).

In der obenstehenden Uebersicht bedeutet ein Strich (—), daß

die betreffende Punkt (.), daß

Die Saatenslandsaoten find bei

érucbe gar nicht oder nur wenig angebaut ist, ein Ungaben fehlen oder nit volifländig gemacht sind. jeder Fruchtart unter Berük-

fiBtigung der Anbaufläche und tes Ertrags bere(net worden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Ergebnisse der Wohnungszählung vom Mai 1918 in Preußen.

Our Bundesratbverordnung vom 25. April 1918 war tür.

sämtliche deutiden Gemeinden mit mehr als 5 C0 Zivileinwohnern (nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 5. Dezember 1917) einc Wohnungszäbluna angeordnet worden, die in Preußen in der Zeit vom 25. bis 31. Mai 1918 statifand. Von den inégesamt vorhandenen 52 614 preußen Städten, Landgemeinden und Gutkébezirken wurden 2069 der Zählung unterworfen. Ju erheblihem Maße. ist von der den Landeszentralbehörden erteilten Befugnis Gebrau gemacht worden, auch tleinere Gemeinten, die weniger als 5000 Einwohner ählten, in die Grbhebung einzubeziehen soweit sie in Jndustriegebieten dén oder für die Befriedigung des Wohnbedürfnisses in größeren Nachbargemeiuden beschästigter Personcn in Betracht kanen: die

ählung wurde auf 1362 solcher Gemeinden auégetehnt, vorzugsweise n den Provinzen: Sachsen (310), Rkeinland (255), Schlefien M dann in Brandenburg (113), Hannover (112) und Westfalen (103), nur vereinzelt in den vorwiegend landwirischaftlichen Gebieten. Ge- messen am Stande der Zivilbevöllerung vom 5. Dezember 1917, der für ganz Preußen 38,6 Millionen betrug, find bei 20,6 Millionen Ginwohnern der Erbebungsgemeinden -— die Wohnverhältnisse von 56,4 vH der g: samten vieußtiichen Bevölkerung von der Zählung er- faßt worden. Dieser Saß steigt we1entlich in den Gebieten mit vorwiegend städtischer Meh, und industriellem Charakter; er erniedrigt sih-in Gegenden überwiegend landwirtschaftlicher Betätigung. Wührend 1._B. in der Rbetnprovinz die Ce von 742 1H, in Westfalen die von 70,0 vH ver Gesamtbevölkerung festgestellt

wurden, war dies in Pommern nur bei 37,9 vH, in Westpreußen bei 328 vH, in Ostpreußen bei 27,9 vH, in Posen bei 241 vH der Fall. i:

Die Wobrurgszäblung vom Mat 1918 ist die ersie auf das anze Neicsaebict auêgedebnte Erhebung dieser Ait, die nach cin- beitlicen Besihispunklen vorgencuimen wmde. Ihre in endgültigen Werten vorlicgenden Ergebnisse für Preus,en hat jeyt das Statisliiche Landeëawt in der „Star. Korr." vctöffcuitlicht. Die Zäblung stellte in Prevßen einsckchli ßlich der 112 309 Wohnungen, die am Eihebungs8- tage niht bewohnt waren, insgesamt 5 202900 bewohnte und lecr- stehende Wohnungen chne Gewerbeiäume oder mit solchen fest, die: sich auf die einzelnen Londésteile ziemnlich genau in dem gleihen Verhältnis wie die von der Zählung ceifgßie Bevölkerung verteilen. Nennenéwetite Unterschiede zeigen fi cinerseits nir für Berlin, auf das 8,1 vH der Bevölkerung, aber 10,4 vH der Wohnungen entfallen, und für die Provinz Brandenbnig, auf tie 12,1 vH der Bevölkerung, aber 14,0 vH dec Wohunngen kommen. Hier mat sich tie Einwirkung greßitädtisher Wehnyerbältnisse das vergleisweise bäufige Vorhandensein eimnbevolkeiter Groß- wobnungen bemerkbar. Andierjeils batie Westfalen 13,7 vH der Bevöiferung, aber nur 11,4 vH der Wohnungen, die Nhcinprovinz 24,4 vH der Bevölkerung, aber nur 21,6 vH allcr Wohnungen auf- zuweisen. Dünnbeseßte Großwobnungen sind in den Jndustrie- gcgenden vergleihsweiie felten. Bei den übrigen Provinzen waren die Abweichungen der Bevölkerungs- von der Woßnungéziffex un- erheblih. Bemerker.éwerte Unterschiede 1reten dagegen bei der Ver - teilung der Wohnungen nah ihrer Größe in den einzelnen Landesteilen bervwor, Betrochtet man bie drei Gruppen der Klein, Mittel- und Greßwehnurgea, so ergibt fich folgenbes Bild: - E |

Ven 100 vorhar. deren Wohnungen wären f O | 1

von 100 vorhandenen Klein-

= ry ee

f, aal 9 Ls Leh E i: L wrobnungen batten n S L e » . Y L ——————— t —————————— S 5 ckrovlnz 285 L S R s S282 2 S} nur [Wohn= [Wohn- Wohn- |Wohn- Wolhn- S \DES i& Q! cine | raum j raum | raume räume râume Q ad Q | A! Küche | ohne | mit | hne | L: | he S2 t)

l | Süde | Eiche | Küche | Citche | Küche |

Ostpreußen .

Wesipreufien . Staditkr.Berlin Brandenburg . Pommern Me A8 Schlesien. . Sachsen .

S chle8w.- Holst. 40,6

Haunover Westfalen . Hessen-Nafssau . RNheinproviiuz Hohenzollern . .

j

G5) Oel 13,s| 2090| 41 20,5 083/246 9,9 670 04 91 3274 3,7. 53,2) Lal 22,4 106 767 24 87 441 0,7 441 90,1 17,8/ - 6,0 620) Os 62/301 50 06) 180 200/ 12,7 bo: O G0 Tol O8 9 L291 116 G46 O8 Quo Bu C0 DO8! L8) 244 10,8 Tol. Os 21s ZOol Lol 29a Zl G 434 O02 55 5,6 11,1 T7Lo) 0,041, 156 0,11 2,5 90 2: 8483| l] 43,8 16,2 2104 0s 49 8s 9e! 69,8) Tol b4,6| 23,6 47,2) 0, 36 2e 12,8) 4488| 17,61 33,5| 19,5 340 Os De !Ls| Go T2,61 3,01 45,4) 20,6 464 Or 6 98 1340 U 140001 206 19,0) 0,1) Gol 98 Tol Taxa 200/93.0/ 27,1

Staat. 154A Or 9a Bo Su 486 D,e1 30,6| 14,9

Al3 Kleinwohn ohe Küche ei

1 drei Zimmern

vngen find hierbei Wohnungen bis L rei- und Vier-

os{ließzuid), als Mittelwohnungen

zimmerwobnungen mit Küche, ais Großwcehnungen alle übrigen ge-

rechnet worden.

,

Der Antetl der Kletnwohnungen am Gefamtwohnungs- bestand ver Zäh!lgemeinden s{wankt innerhalb des Staatsgebtets- sehr