1919 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 May 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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F E T I E

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E E O S

[den Telegraphenbüro“ zufolge

L A Bekanntmachung. er Händlerin Hedwig Voigt, geb. Hopp, geboren am 20. Mat 1873 in Gnesen, wohrhaft in t S, a. M., Kion- priyzenstraße 59, Geschäftslokal Kaiserstraße 41, wird hierdurch der andel mit Gegenständen des täglihen Beda1fs, insbesondere üßigkeiten, vom 1. Vai 1919 ab wieder gestattet. Frankfurt a. M., den 26. April 1919, Der Polizeipräsident. J. A.: Dr. Neuber.

e

M Bekanntmachung. _ Dem Fleisœermeister Wilhe1m Fißner in Luckenwalde ift durh Verfügung vom beutigen Tage der Schlachtbetcieb und der Handel mit Fleisch und Fleis{waren owie jede Be - tätigungin diesem Gewerbe vom 1. Mat 1919 ‘ab wegen Unzuverlässigkeit unter) agt worden. j

- Luckenwalde, den 28. April 1919.

Die Polizeibezwaltung. Mannkopf f,

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der Bundesratsverordnung über die Fernhaltung unzuverläisiger Personen vom Handel voin 23, Siptember 1915 No GNgbL, S. 603) ist dem Schlachter Jürger ‘en in

chaalby, Krs. Ecleswig, jedes Schlachten sowie der

Handel mit Flei\chwaren wegen Unzuverlässigkeit unt er-

fagt worden. Die Kosten dieser Bekanntmachung trägt. Jürgenfen. |:

EShle8wig, dén 25. Aprik 1919. Der Landrat. Wertber.

Die von heute ab zur Ausgabe gelanaende Nummer 2

der Preußischen Geseßsammlungq enthält unter - “Nr. 11757 das Geseß über die Wahlen zu den Magistraten im Gebiet der Schleswig-Holsteinischen Städteordnung, vom 10. Apyil 1919, unter Nr. 11 758 eine Verordnuno, betreffend die Errichtung

von“ Hauptfürsorg- stellen - der Kriegsbesbädigten- und Krieges

hinterbuebenenfüilorge, vom 20. März 1919, und unter

Nr. 11 759 tine Verordnung, betreffend die Verlängerung der Wahlzeit der Mitglieder des Landes-Wossorstraßenbeirats und einiger Bezirks. Wasser straßenbeiräte, vom 24. März 1919.

_ Verlin W. 9, den 2. Mai 1919. Geseßsammlungsamt. Krüer.

Dee ain A

t «_(Forisehung des Amtlichen in der Ersien Veilage) é _ Nigfaukliches;

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 3. Mai 1919.

Die voreinigten Ausschüsse des Ee fe e und Steuerwesen und sür Justizwesen hielten heute eine

p gung,

““ Der Zentralrat hat durh einstimmigen Beschluß des weiten Rätekonäresses den Auftrag erhalten, ein Wahl|- reglement für die Wahlen von Arbeitér-: und Bauernräten Deutschlands augzvarbeiten. Dem „Wolff- d ist der A mit teser Auf abe beschäftigt. Jndessen find so viel- gestaltige Vorarbeiten für ein Wahlrecht, das tunlichst allen Bedürfnissen gerecht werden soll, notwendig, daß die “Fertigstellung des Wahlrealements geraume Zeit in Arspruch nehmen wird. Es soll jedoch mit ößter Beschleunigung daran gearbeitet werden. Daher ersucht der Zentralrat, alle Neuwahlen: vorläufig hinauszuschieben, damit die Möglichkeit geschaffen wird, später nah möalichst einheitlihen Gesicht3- punkten für die ganze Republik Wahlen vorzunehmen.

__Die Sigung des Friedensaus\chusses, die unter dem Vorsiß des Präsidenten der Nationalversammlung Fehrenbach am Freitag abend im Großen Saal des Reichs- ministeriums s\tattfaod, und an der die meisten Reichsminister sowie Graf Bernstorff teilnahmen, wurde vom Präsidenten des Reich2ministeriuums Scheidemann mit einer kurzen Ansprache eröffnet, in der er, dem „Wolffshen Tele- graphenbüro“ zufolge, die Mitteilung machte, daß die Bedingunaèen des Vorfriedensvertrags frühestens am Montag kommender Woche überreicht werden würden. Dann erst könne - die Uebermittlung nah Berlin erfolgen. Die déutsche Uebersezung des Textes werde voraussichtliÞ bts zum Donnerstag fertiggestellt sein können. Erst wenn das ge- schehen sei, werde sich der Ausschuß mit den Friedensfragen im einzelnen befassen können. Jm Laufe der Sißzung gab u a. der Neichsminister Erzberger Aufsh!uß über die Grünoe,

„die zu der Note an den Marschall Foh über die drohende

Angriffsgefahr von seiten der Polen gee haben.

«Dee autreizende Rede, die General H aller no auf preußischem Gebiet, in Krotoschin, gehalten hat, und in der er, um ein fait accompli zu schaffen, die Besezung Westpreußens, Oberschlesiens und von Teilen Osftpreußens durci) die Polen in Ausficht stellte, bat in weiten Kreisen der Bevölkerung berechtigie Beurruhigung erweckt. Weitere Nachrichten über polnische Angriffsabsichten erhielt die ‘Reichsregierung von den deutschen Volksgenossen, die aus dem ge- famtén Gebiet hinter der Deniarkationslinie vertrieben worden sind. Endlich hat auch die Zentralpolizeistelle Ost über die poluiichen ODffensioyläne berihtet. Noch andere Quellen vertraulicher Art führte der Reichsminister an. A18 militärishe Gründe bezeichnete er, daß si feit dem 15. April die Verleßungen des Waffenstillstands ‘von: polnischer Seite sehr stark gehäuft haben. Es handelt ih dabei niht um Plänkeleien, sondern um Gefechte, in denen regel» 'rechtes ‘Artillerie- und L EE O in Anwendung gebradit wurde. Es ist weiter bemerkenswert, daß Trupven der A1mee valler, die urfprünglich für Cholm und Przmysl bestimmt waren, ag. die oberschlesishe Grenze befördert worden sind... So wurden

ua. bei Soënowice zwei Regimenter Polen mit Tanks festgestellt.

Die mitgeführten Tanks lassen deutlich darauf {ließen, Laß es [sich um -Angriffsabsichten der Polen handelt. Endlich haben au entlang der Demarfationslinie unter den polnishen Besaßungstruppen in der leßten Zéit auffällige Verschiebungen und Verstärkungen stattgefunden, die ohne besiimmte Angrifssabsichten nicht. zu erklären sind. | ‘Der’Krieasminister hob gleichfalls den Ernst der Lage hervor und stellte dann fest, daß seit der Verstärkung der Polen durch die Armee Haller das bisher bestehende E gewicht der Kräfte zu unseren Ungunsten verschoben worden

\

Jedoch liege für den Auoenblick keine unmittelbare Gefahr vor, der wir durch s{hnellten Ausgleich der Kräfte nicht begegnen fönnten.

Der Friedensaus\{uß befaßte sih weiter mit der Frage der Zweckmäßigkeit und Möglichkeit, die Nationalversamms- lung von Weirhar nach Berlin zu verlegen. Der Prä-

: sident des Reichsministeriuums Scheidemann erklärte dazu:

Die Gründe, die jeinerzcit für die Ueberfiedlung nah Weimar sprachen, bestehen nur noch zum Teil. Das gilt für die Lebenêmittel- uúñd Wohnunassck{wietigkeiten. Alle anderen Gründe sind in. Fortfall gekommen. Die Regierung hat der Verlegun,; der Nationalverjamm- lung nah Berlin, falls eine geeignete Lösung gefunden wird, Be- denken niht mehr entgegenzuseßen. Es kommt allerdings darauf an, entweder Weimar oder Berlin als Verhandlungsort zu be- stimmen. Einstweilen {eint allerdings noch nit die Möglichkeit zu bestehen, daß die Uebersiedelung \{chnell vonstatten geht. Das Abgeordnetenhaus kann als Siß für die deutsdhe National- versammlung nit in Frage kommen, da die preußische Landes- versammlung im Laufe der Lien Bois selbst ihre Tagung wieder aufnimmt und infolge der tezritorialen Aenderungsmöglichkeiten, die im Westen und Osten Preußen. befonders angehen, selbstverständlich niht în der Lage setn kann, der teutschen Nationalversammlung Platz. zu maden. Um aus dem unerträglihen Zustand herauszukommen, daß das Plenum in Weimar und der Friedenzausschuß in Berlin

tagen, {lug der Ministerpräsident. vor, die Sitzungen des]

lenums vorläufig ausfallen zu lassen.

Der Ministerpräsident wandte sich darauf gegen die von |

einigen Rednern Hervorgehobène Gefahr, vertraulicze Mit- teilungen vor eivem aroßen Kreise zu geben, mit der -Be- gründung, daß jeder Abgeordnets gewiß: die Vershwiegenheit zu wahren wissen werde. ; ;

Nach längerer Aussprache, an der sich vornehmlich die Abgeo: dneten Cohn- Nordhausen, Schulz-Osipreußen, Frei- herr von Richthofen, Quidde, Herrmaun, Spahn, Dr. Stresemann und Graf Posadowsky beteiligten, tellle der P: äsident Fehrenbach als Ergebnis der Ve: handlungen mit: Die Mitglieder des Ausschusses sollten si jederzeit zur Verfügung halten, um an dem bei der entsprechenden Gelegens heit sofort bekanntgegebenen Termin tagen zu können. Die Sigung des Plenums, die für Dienstag angekündigt war, falle aus. Es werde erwartet, daß auch die Mit- glieder der Nationalversammlung fich in Berlin möglichst zahl- reich einfänden, da die gesamte poliiische Lage jederzeit einen Zusammentriit der Nationalve: sammlung in Berlin nötig machen fkönne. Ueber die Verlegung der National- versammlung von Weimar nah Berlin lasse sih heute noch kein endgültiger Beschluß fassen.

In den leßten Tagen haben sich die Polen wiederum grober Verleßungen der Demarkationslinie schuldig gemacht, die sih, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, nun- mehr auch auf die Luftaufkiärung ausdehnea. So erschienen über Oberschlesien am 20. April mehrere von Kongreßpolen kommende Flugzeuge; ebenso waren südlih Bentschen und südlich Birnbaum polnische Flugzeuge über deutshem Gebiet.

Die lebhafte Patrouillentätigkeit, vor allem im Negze- abschnitt, läßt die Vermutung eines großen polnischen Angriffs immer mehr zultage treten.

Der Kreis aus\chuß des nah der Bevölkerung zu 80 vH, nah dem Grundbesiy zu 85 vH und-noch der Judustrie zu 100 vH deu!schen Kreises Kolmar 1. P. érhebt in einem Te- legramm an die deutshe Wasffenstillsiandskommission in Spaa und an das Auswärtige Amt ‘in legzter Stunde seine Stimme zur Deutscherhaltung der Provinz Posen und betont, einen. Gewaltfrieden würden die Deutschen der Provinz nimmer ruhig ertragen, und der shöóne Gedanke eines dauernden Völker- friedens würde ein Traum bleiben.

In einer Kundgebung der Bewohner von Freundsthal, einer alten deutschen Siedluna im Neßzegau von 1740, heißt es: „Wir sind seit Jahrhunderten ‘deutsch und wollen deuish bleiben. Bis zum legten Blulstropfen werden wir uns gegen polnische imperialistishe Ansprüche verteidigen.“

Die Stadt Halle a. S., ver‘reten dur die unabhängige sozialdemokratische Partei, die sozialdemokratishe Partei, die deu!she demokratishe Partei, die christlihe Volkspartei, die deutsche Volkspartei, die deutsch-nationale Volkspartei, den Bürgerautshuß von Halle, den Magistrat von Halle und fast zweitausend Männer und Frauen , aller Stände, erhebt einmütig den schärfsten Einspruch gegen jede politische oder wirtschaftliche Abtrennung oder Vergewaltigung des reindeutschen Saargebiets, ebenso gegen die rechtewidrige gewalitätige Vertreibung vieler Tausender von Elsaß-Lothringern aus der angestammten oder durch längere Zugehörigkeit erworbenen Heimat; sie fordert für die Vertriebumen und die gesamte Bevölkerun

Elsaß-Lothringens das Recht, über ihre politisGe Zukunst

durch freie Abstimmung selbst zu eutscheiden.

Vayern.

Ueber die Kämpfe in München meldet der Sonder- berichterstatter der „Augsburger Neuesten Nachrichten“ seinem Blatte unter dem 2. Mai folgendes:

Am ge strigen Morgen war im Zentrum der Stadt kein einziger Notgardist mehr zu sehen. , Bewaffnete Studenten und Bürger batten das Kriegeministerium, die Residenz und andere öffent- liche Gebäude beseßt, so daß die einrückenden Truppen ungehindert durch die Ludwigstraße ziehen konnten. Das Pol Plaut war ebenfalls von Rotgardisten verlassen und ohne Kampf besetzt worden. Als eine kleine Gruppe von Negierungssoldaten vom Marien- plaß gegen den Stahus vorrücken wollte, erhielten sie von dort aus Maschinengewehrfeuer. Bald waren wütende Straßenkämpfe im Norden und Osten von München im Gange, Besonders lebhaft wurde um den Vesiß des Stachus, des Justizpalastes und deg Bahn- hofs gekämpft, wobei auf beiden Seiten Artillerie und in Tätigkeit traten. Da aus dem Zeitungskiosk am Stahus mit Maschinengewehren hartnäckig auf die Negiarungstouppen gefeuert wurde, wurde dieser in Brand ges{ossen. In der heutigen Nacht ver- zettelten sich die Straßenkämpfe, so daß fast an allen Orten der Jnnen- ffadt einzelne Gruppen der gegnerischen Parteien {ih bekämpften. Die Zahl der Opfer beiverseits übersteigt hundert. Heute mittag drangen starke Truppenmassen der Regierungssoldaten in das enirunt 4 iten vor, so daß der leyte Widerstand bald gebrochen sein

ürfte.

Die Spartakisten ein in den leßten Tagen das Poltzet- präsidium beseyt und die Shugmannschaft entwaffnet. Am 30. April Nachmittags wurden von den die Polizeistationen besegt haltenden Notgardisten sämtliche Ginrihtungen Apparate des: (Ftkennuugs- c tes, Akten, Formulare,

den Hof geworfen nud angeaundot, Die Arbeit von h0

inenwerfer-

Fingerabdrüce und Bohnunglinelvezettel

ist damit vernihtet. Auch das ganze Matertal des Zigeunerübw,

wachungsdienstes des Deutschen Netes ist verbrannt.

Vorgestern nahmittag wurden die im Luitpold-Gymnasium unter, gebrachten zehn G eis eln auf bestialishe Weise hingemordet. Dir Befehl dazu fam von dem Kasernenrat Seidel. Die Geiseln wurden immer je zwei mit dem Gesicht gegen die Wand aufgestellt und dann crscossen, An: amtlicher Stelle liegt eine Bestätigung über die Ex,

- shiéßung der Geiseln. noch nit vor.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ ferner vom gesirigen Tage meldet, haben die West- und Nordgruppen die befohlene Ein, \cließungslinie im Vüünchen: besezt. Ein von Osten kommendeg Detachement hat Schwabing bis zur Brienner Straße hs seßt. Die Brücke von Oberhausen bis zur Reichenbachbrüe is beseßt. Die Residenz ist in der Hand der Regierungstruppen. Truppen der spartakistishen Armee halten den Sendlivger Tor-Plaß, die Sonnenstraße, das Mattheserbräu, die Dachau Straße unb das Kase: nenviertel beseßt. Auf dem Ostbahnhof in München ist ein Panzerzug mit Regierungstruppen eingelaufen, Aibling ist beset, Rosenheim hat fi bedinaungslos e geben, aber troß dèr Abmachungen Führer und Waffen nit ausgeliefert Die. Stadt wurde daher von dem Freikorys Passau nah Kampf genommen. Die Spartakisten haben \sih bei Kolbermoor verschanzt.

Hamburg,

Anläßlich des Beginns der Friedensverhaudlungen hot die Handelskammer Hambura an die Geschäftsstelle des Nug- wär tiaen Amts für die Friedensoerhaudlungen folgende ein stimmig: gesaßte Entschließung gesandt:

Die. an. der. Büxse versammelte hamburgische Kaufmannschaft fordert entschieden, daß bei den jeßt beginnenden Friedensverhandlungen streng an der Grundlage festgehalten wird, wie sie durh die An- nahme der Wilfonschen 14 Punkte sowie der Grundsätze in seinen späteren. Aussprachen geschaffen ist. Nur auf diese Weise kann es zu einem Frieden der Gerechtigkeit kommen, der, entgegen einem Gewaltfrieden, Gewähr für eine Dauer des Friedenézustandes und für die Pflege der wirtsc:aftlihen" Ent wicklungsmöglichkeiten bietet, nah deren Ausbau die ganze, durch ‘deu Krieg zerrissene Welt [8 sehnt. Auf das nachdrücklihste muß die Kaufmannschaft protestieren gegen eine den - obigen „Grundsäßen widersprehende willkürlihe Lostrennung oder Einverleibung fol{er Gebietsteile, die nicht nur in nationaler, sondern auch in wir» \schaftlider Bezichung eng und unlöslih mit Deutschland verbunden find. Elsaß-Lothringen, das Saargebiet, Nordschleswig und die deutsche Oftmark, sie alle bilden zusammen mit dem übrigen Deuts, land einen einheitlien wir1s{cha}tliden Organiêmus, aus dem nicht einzelne Teile herausgenommen werden können, obne daß damit dec verbleibende Wirtschaftskörper den \{chwersten Schädigungen und Störungen ausgeseßt wird. Wenn das deutshe Volk aus dem Bigen nationalen und wirtschaftlichen Tiefstande #ich wieder inaufarbeiten soll, so muß es als die erste Grundbedingung hierfür bezeihnet werden, daß von einer Zerstückelung Deutsch lands durch Abdtrennung wirts{chaftlißh notwendiger Gebiet1steile ab. gesehen wind. In- gleicher Weise fordert die bamburgishe Kauf: mannschaft entsprechend den Wilsonshen Grundsäßen die sofortige

reigabe der Kriegsgefangenen, die Freiheit der Meere, die Glei erehligung des deutshen Handels und die Zurückgabe- unserex Kolonien, unseres in Feindeshand befindlichen Vermögens, unsers Schiffe und Kabel. Bremen.

Jn der gestrigen Sißung der bremischen National versammlung wurde laut Meldung des „Wolffschen Tele graphenbüros“ folgender Antrag Kunoth (Demokrai) an genommen:

Die bremishe Nationalversammlung kann nur einen gerechten Frieden gutheißen, der die 14 Programmpunkté ‘des Präsidenten Wilson zu uneinge|chränkter Geltung bringt, der inébesondere dem deutschen Volke seine gefangenen Brüder zurückgibt, die Abtrennung deutscher Gebiete aus\chließt, ‘die elsaß-lothringische Frage durch eine Volksabstimmung löst, die Rückgabe unserer Kolonien gewährleistet, die Hunger- blockade völlig aufhebt, die Zuführung von Nobstoffen in ausreichen- der Menge nicht unterbindet und uns ferner nicht wirtschaftlih und finanziell, besonders auch nicht dunch Autbürdung von Krieg8ent- s{ädigungen, erdrosselt und unseren Handel, uvsere Schiffahrt und unfere Arbeit international s{chügt. Die bremische Nationalversanim- lung ist überzeugt, daß, wenn die Deutschen vergewaltigt und“ zu Arbeiis\klaven der westlichen Völker gemaht werden, der Welt niemals der Ee erhalten bleiben kann, daß das deutsche Volk aber mi agr np [fern dauernde Verständigung und Versöhnung hscbei- ühren will. |

Oesterreich.

Nach einer verspätet eingetroffenen Mitteilung der Deutsch- Oesterreichischen Staatskorrespondevz hat der Oberste Rat der alliierien und assoziierten Mächte beschlossen, die ö ster-

reichischen Delegierten einzuladen, sich mit Vollmachten

versehen, Montag, den 12. Mai, Abends, in Sagint Germain-en-Laye einzufinden, um die Friedens- pet E mit den alliierten und assoziierten Mächten ‘zu prüfen. D Wiener Blättermeldungen zufolge sind vorgestern mehrere Bataillone Volkowehr und Gebirgsbatierien als freiwillige Unterstüßung der Deutschen nach Kärnten 'ab- aegangen. Der Käcntner Londesausschuß berichtet über die Lage gestern früh, daß Teilangriffe der Südslawen im Völkér- marftabschnitt abgeschlagen und Vöskermarkt wieder beseßt wurde. Die Gefangenenzahl erhöhte sich auf rund vierhundêért.

Ungarn.

Das Ungarische Telegraphenkorrespondenzbüro meldet über

die militärische Lage vom 2. Mai: j / Die Numänen haben am 1. Mai den Szolnoker Brückenkopf genommen und haben hier die Theiß überseßt. Bei Tisza- F olgar seßten s{wächere rumänische Kräfte über die Theiß. Unsere ei Sajo-Szentpeter stehenden schwächeren Kräfte zogen ch infolge der beiderseitigen Umgehungsbewegung der Tschechen zurück. Mis- tolcz wurde geräumt. Die Truppen stéhen s\üdlich vou Miskolecz in einer Aufnahmestellung. Vor den bei Banreye vor- gedrungenen tschehischen Kräften sind unsere Truppen im E egen Apalfalya begriffen. An den übrigen Fronten feine wesentliche eränderung. . Die Hauptursache der militärischen Schlavpeen ist die Disziplinlosigkeit eines großen Teiles

unserer Truppen. Frankreich.

Nach dem diplomatishen Lagebericht versammelten sich die Premierminister und? die Minister des Aeußern - der Vereinigten Staaten, Frankreihs, Englands und Japans .cm

Donnerstag und prüften lange die noh nicht gelösien Fragen,

besonders bas Schicfsal der deutschen Telegraphentkabel. Darauf besprachen sich die drei Regierungschefs kurze Zeit allein. Der japanische Delegierte auf der Friedenskonferenz,

Baron Makin o, eïklärte dem „Telegraph“ zufolge, daß Japaa ch j purückzugeben,

ou an Ehina

seiner Verpflichtung, Kiant\

nachkommen werde. Japan wolle es jedoch selbst zurückgeben

und gestatte nicht, da man i

nehme. Makino erklärte

Japan an der. Seite- seine

werde.

Laut. Meldung, des in Olonez die weißen

wistishen Streitkräften zurückge T e Presse meldet, hat am 20. April der

Wie die russisch

Fteikor

hm diese Aufgabe aus der Hand mit der größten Bestimmtheit, daß r bisherigen Bundesgeuossen bleiben

Rußland.

„Wolffshen Telegraphenbüros“ sind

A vor übermächtigen bolsche- en.

erste Kongreß koreanisher Arbeiter oxraanisationen

in Rußland - statta Arbeiter vertrat. Der

Sunyatsun

Kongreß wählte Lenin, Droßki, Balabanow sowie dert und den japanischen Kutky

Die

efunden, der eiwa 20:000 fkoreanische zu Ehrenvorfißenden hinesishèn Sozialisien Redner des

Kongresses brachten zum Ausdruck, daß. die imperialistiscien

BVedrückèr dur. die Vereinigun durh die. chinesishen Kulis, das russische Proletariat. besiegt Absingen, der revolutionär

Jtalien.

ffentlihien Denkschrift des | die Frage der italienischen Ans |:

wurde na geschlossen.

Ja der in Rom verö Prästdenten Wilson über

g. von Unterdrückten allex Länder;

die japórischen Arbeiter und

werden k

önnen. Der Kongreß en foreanishen Hymne

sprüche an der Adria darf es in der 15, Zeile. von oben uit,

wie telegraphisch. übermittelt wurde, heiyen: sondern es muß heißen: „J halte ge für den Frieden mit | Frieden mit Oesterreich: |!

nun für berehtigt usm., mih nit für berechtigt,

Deutschland und. eine andere für den

Spanien.

„Reulerschen Büros“ setzte der m König die Lage auseinander sung dea gesaniten Kabinetts. a sein Vertrauen und unter-

vorzuschlagen.“

Nach einer Meldung des Ministerpräsident Maura de und bat darauf um die Entla Ler König bestätigte Maur

eine Grundlo

Ich halte mich:

jelchnete eine Verfügung zur Einberufung des Parlaments. Die Neuwahlen sind für den ersten Sonntag im Juni festgeseßt.

Schweden, Laut „Aftontidningen“ soll der \chwedische Konsul in

Riga von den Bol

eingeleitet, die jedoch dadur erschwert ist, shen Verbindungen: mit Riga abgebrochen

i \hewiki verhaftet worden sein. Das schwedische Auswärtige Amt hat bereils

eine Untersuchung

daß alle. telegraphi- find.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Ausgaben und Einnabmen der Städte und YandgemeindenScchleswig-HolsteinsimNechnungs-

jahre 1911, veralichen mit denen inOst- un preußen, Brandenburg und Pommerh

dWest-

Von der im amtliden Quellenwerke der Preußischen Statistik propinzweise zur Verösfentlihung gelangenden umfassenden Finanz- statistif aller preußischen S1ädte und Landgemeinden,

Rechnungsjahr 1911 bezieht, erschien vor kurzem der fünft her Wéise, wie in e der oslpreußischen, bommershen und brandenburgishen Städte und L dargestellt sind, über die Ginnahmen und Ausgaben d und 1936 Landgemeinden S chleéèwi Wrwendunaszwecken, über ihr Peubter Aufschluß gegeben.

tund dieses Tabellenwerkes si

wird in die die finanziellen Verhältni

die fich auf das e Band. In ihm den vorauëgegangenen vier. Bänden

westpreußischen, andgemeinden er 56 Städte g Holsteins nah den Quellen bezw.

Vermögen und ihre Schulden ein- Einige zu)ammenfassende Ungaben auf 1d im Folgenden mit den entsprehenden

Ahlen für. Ost- und Westpreußen, Brandenburg und Pommern zu ner vergleihenden Uebersicht über die gesamten Ausgaben und Ein-

ubinen der

emeiuden zusammengestellt.

* Es betrugen im Vechnungsjahre 1911 die Gesamtausgaben der Städte

im Millionen

Regierungsbezirk Mark

Königsberg ; 37,98 Gumbinnen „...« 9,09 Allenstein. S aaa LOHR

nztg , 84,8 Marienwerder .. .. 17,29

auf 1 Ein- wohner

M 95,21 78,96 75,61 107,40 61,67 133,45 71,26 89,19 T4,12 76,58 178,97

Millionen

Mark

4 88 4,e2 3,89 9,77 4,96 94.69 7,06

9,20

267

1,78 29,06

der Landgemeinden auf 1 Ein- wohner

M 14,20 11,08

9,84 16,06

9,65 76,82 11,87 16,98 11,40 30,489 38,27.

ah die Ausgaken der Städte und Landgemei»den im Negierungsbezirk Schleswig hinsihtlich ibrer Höhe {on an weiter

telle, fo war der Kopfbetrag in den Städten weitaus der A und in den Landgemeinden wurde er auch ierungsbezirk Potsdam ermittelten übertroffe

nur durch den im n, wo die Einwohner-

fs

abl dank ben großen Ländgemeinden in der Nachbarschast Berlins bedeutend böber war als im Schleëwiger Bezirk; letzterer übertraf dagegen wieder an Einwohnerzahl seiner Landgemeinden alle

anderen hier 1n- Frage deutend. So. erklärt es fi

ndgemeinden son allein wesen im Betrage

von 8,28

kommenden

Regierungsbezirke be- ch, daß in den s{leswig-holsteinishen die Ausgaben für das Volksschul- Millionen Mark höher als die

esamtausgaben der Landgemeinden in allen übrigen Negierungs-

bezirken mit Ausnahme

Potsdamer

Bezirks

waren.

Von den Ausgaben der Städte und denen der Landgemeinden

Shleswig-Holsteins en!ficlen auf dieeinzelnenVerwa ¡wetge folgende Anteile :

tungs- auf den Schuldendienst 44,56 9/9 (in

den Städten) und 10,88 9% (in den Landgemeinden), auf Provinzial- und Kreissteuern 1,28 und 9,36 9/0, auf die Abführung an Neserve- usw.

Fonds und sonstige Kapitalsanlegung 1 Jentralverwaltung einshließlich der Pol

euerlöshwesens 7,4 und 10,78 °%o0, uldenverwaltung 8,61 und 0,64 9/6,

Kunst, Wissenschaft

auf die Armen-, Krauken- und sonstige

f die

,02 und 1,78 9/0, auf die izeiverwaltung und des Vermögens- und auf die Schulverwaltung, und allgemeine Bildungszwecke 10,58 und E hiervon auf höhere Knaben- und MädctenfGulen sowie Mittelschulen 4,17 und 0,49 9/0, auf Volksschulen b,11 und 28,

oblfahrtspfle 9,10 9/0, aut Verkehröanlagen 5,79 und 16.00 9/0; hiervoi au

30 %0 —; e 7,49 und das Wege-

wesen 4,419 und 13,67 9/0, auf gewerblide Unternehrktungen, abgesehen bon Verkehrsanlagen, 9, und 10,02% und auf sonstige Zwedé 3,8

und 4,15 0/9. Die alle anderen Ausgabearten weit überra dungen für den Shuldendienst in den Städten Schlesw hehen sich zu uer als acht Zehnte)n auf den Stadtkreis ; l sen Zweck nicht w aiger als rund 51 Millione

bgaben für

4

den Auswens- olsteins be-« tona, dessen

ark ausmaczien. In dieser Sunue is eine außerordentliche i ihen ir von 46,21 Millionen Mark“ ent- alten; durch diesen außergewöhnlichen

blung von Anlei! im

witd die Verteilung dec Ansgaben der auf die einzelnen Ea ng Me’

ergleihurig déêr für

r b idte des anges ebenen Verhältniszahlen mit denen Me. wenig Wert hee

\chleswig-holsteinil eige so stark beeinflußt, terungdbezirts Schleswi der anderen. MNegiernngs-:

Nusgabebetrag von Altona | hen Städte t, ‘daß “eine

leswig

In demselben Rechnungsjahre einnahmen : der Städte

im M auf 1 Eiu- oyjgi Negierungébezik Mark T Mak

Königsberg... .. 47,00 119,83 5,17 Gumbinnen... ,, 1h20 87,74 4 98 10,38 81,12 865

39,01 123,67 6,90

18,74 66,84 5,98

24 3,66 156,0 10%,29

40 77,4 7,44

R e Oje. 88,74 aa.

R E ad ae 87,45 3/04 tralsund S E A 7,96 78,21 1,74 GleS8wig ..« 158,19 199,68 32,07

betrugen

. des: Stadtkteises Altona enthalten sind. Aber au

die. Gesamt-

der Landgemeinden auf 1 Ein-

wohner b 15,210

124

10/29 17;26

Bet demn Einnahmen der \{leëwig-holsteinishen Städte ist wieder zu beachten, taß èarin die mehr als 50 Millionen Mark betragenden : außerordentliden Deckungsmittel für die Ablösung älterer Anleihen i f ohne diese außer- ordentlichen Einnahmen übertraf der Gesamtbetrag der Deckungsmittel

| in den Städten Schleswig-Holsteins die Einnahmen der Städte in allen übrigen genan:ten Megierungsbezirken mit Ausnahme des Potsdamer

| wenn man bedenkt, daß es sich im Schleswiger Bezirk : als 1900 Landgemeinden mit rund 759.000 C

* gemeinden verteilten.

Bezirks zurück

0,94% und in den Landgemeinden 1,09%, auf

Jagdscheinabgaben 6,03 und 1,29 9%), auf dite überwiefene

indirette Gemeintesteuern einschließli der Anteile

der vom Stadtkreise Altona

uud Landgemeiden mehr. als !/; der Gesamteinnahmen

wohnern mehr als den fünften Teil dèr Gesamteinnahmen.

fammen auf 18,0 Millionen Mark, Mark oder 40,36 %/6 beteiligt waren.

98 M. Eine

nämlich das auf 1 Einwo Steuern in Mark:

im Regiexungsbezirk

Königsberg . a a « imbinnen . , « Altenstein . Danzia . . Marienwerder . Potsdam . , Frautfurt. .

11,64 3,90 8 96 3,66 6,156 2,12 11,62 3,88 7,48 3,08 21,69 14,91 ë 10,88 9,07 o 6 12,82 6,91 Ga oa e 646 8,98 3,18 Stral und 0 0 A 9 23 6,26 Scchlegwig . ae: Ldg 988.

13,65 Millionen Mark

pölferung.

Zur Arbeiterbewegung. Zur Ausstandslage ‘in Oberschlesien

„Graf Franz“, „A

wiedèc ‘ausgenommen. Bet der gen en der Ausständigen eine kleine Erhöhung er Wunsch-Grube“ ‘hat Nachmittags 2 Uhx die

ren. Die

teiger wurden cnach . dem ause n Desgleichen ist der Sihrelberia grube“ in dér La: E “i e getern aus Gy hie für die Fommunisi die: Polen. Au der v m ngrude, bet V 4 Belegschaft. gesiern zux Arbeit cescienen, die

bet weitem. Gbenso waren die Gesamteinnahmen der Landgemeinden Schleswig-Holsteinsum vieles höherals dieentspreWenden DeFüngsmittel dex Landgemeinden in den anderen Bezirken, wieder mit aUeiniger Aus- nahme des Regterungébezirkts Potêbam. Es ist dies nit auffallend,

um mehr

s inwohnern handelt, { während der unter ten übrigen Bezirken mit“ Ausnabme des Pots- | damer die größte BevöUerungszahl „aufweisende Regierungsbezirk Franffurt - nur 594 000 Einwohner zählte, die si auf 1621 Laud: ) Im Regierungsbezirk Gumbinnen übertraf | ¿ivar die Anzahl’ der Landgemeinden mit 2222 noh deren Zahl im egierungsbezirk* Schleswig, doch blieb ihre Bevölkerungszahl in Höhe bon: 397/000 weit hinter der Einwohnerzahl der Landgemeinden dieses

Nach ihren wichtigsten Quellen verteilten fh die Ein- nahmen der Städte und Landgemeinden Sch{leäwig-Holsteins, wie folgt : Es entfielen von den Einnahmen auf Zinsen, Dividenden und Gewinnanteile fowie Zuwendungen aus Stiftungen in den Städten

Pächte und

Mieten 1,91 und 3,17%/0, auf Roherträge aus der Land- und

Forstwirtschaft sowie aus sonstigem Betriebe 10,92 und 3,0190, auf Bei-

träge und Erstattungen 5,19 und 10,1 ?% hiervon auf Beiträge des: Staates 0,68 und 6,42%, auf Beiträge weiterer Kommunal- verbände 0,32 und 1,60 9/0 —, auf Grundgerecbtigkeiten, Anerkennungs-

gebühren und ähnlihe Entschädigungen, Ge ühren, Strafen und

Wander-

lager- und Warenhauésteuer nur in deu Städten 0,06 9%), auf

an der

MReichswertzuwachssteuer 1,64 9/9 in den Städten und 2,87 9/0 in den Land emeinden, auf direkte Gemeindesteuern 15e und 42,71 9/0, auf Neinüberschüsse aus Sparkassen, Banken und sonstigen Anstalten, die wie juristische Persönlichkeiten verwaltet werden, 0,2% und 0,26 %%, auf den BVarbestand nah dem Finalabschlusse des Rechnungsjahres 1910 12,16 und 8,02 0/0, auf Rüdzahlung ausstehender Kapitalien und Kapitalsentnahme 18,67 und 2,40 9/6, auf aufgeommene Anleihen und sonstige Schulden 21,55 und 19,00 9/o, auf Verkauf von Grund- stücken usw. 4,66 und 1,04 9/0, auf unyorbergesebene und sonstige Cin- nahmen 0,18 und 2,13 9/6. Bei Verteilung der Einnahmen der Städte Schleswig-Holsteins nah ihren Quellen mat sich wieder. der Einfluß j aufgenommenen außerordentlichen Deckungsmittel sehr stark geltend. Läßt man diese außerordentliche Einnahme Altonas außer Betracht, dann machte das Aufkommen der direkten Gemeindesteuern in sämtlichen Größengruvppen dez Städte

aus; die

höchsten Anteile zeigten die über £000 bis 7000 und die nit: mehr als 2000 Einwohner zählenden Städte mit 33,eo und 35,11% und die niht mehr als 5000 Einwohner zählenden Landgemeinden mit 45,46 0/0. Unter den übrigen laufenden Einnahmen |pielten bet den Städten noch die Noherträge aus landwirtschaft- lichen und gewerblichen Betrieben eine größere Nolle; fie betrugen bei den Städten mit über 2000 bis 50000 Einwobnern mehr als den zehnten, bei tenen mit über 10 000 bis 50 000 Ein-

Das Prinzipalsoll der direkten Steuern belief #ch in den schleswig-bolsteinishen Städten und Landgemeinden zu- a | woran die Städte mit 11,10 Millionen oder 59,64 9/9, die Landaemeinden mit 7 5 Millionen ut Auf 1 Einwohner betrug das - Prinzivalsteuersoll in den Städten 14,01 4, in den Landgemeinden ie Vergleichung mit den - entsprehenden Zahlen der

Regierungsbezirke von Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg und Pommern „Zeigt, daß sid die Gemeinden in- Schleswig-Holstein dur eine verhältniêmäßia vos Steuerkraft auszeihnen. G8 betrug,

er entfallende Prinzipalsoll der direkten

bei den j Städten Landgemeinden

Also nur der Regierungsbezirk Potsdam, dessen Wohlständsverhälinifse dur die zahlreihen Vororte von Berlin sehr beeinflußt worden sind, wies cin. noch: günstigeres Ergebnis auf. Das Umla esoll der direkten Gemeindesteuern betrug 25,59 Millionen in den tädlen und in den Landgemeinden Schleéwig-Holsteins, io daß es sich bei der Gesamtheit der Gemeinden auf 39,04 Millionen Mark siellte. Es machte bei den Städten das 2,25 fade und bei den Landgemeinden. das 1,62 fache ihres Prinzipalsteuersells aus und betrug bei ersteren 32,06, bei lehteren 17,08 Mark“ auf ten Kopf der Be- F

meldet

„W. L. B.“, daß gestern zu den am Mittwoch ausständigen Gruben noh:; der „Mèenzels(acht“ hinzugekommen „ist: Es feierten somit die Gleiwißer Grüben, Berginipektion 2 Zaborze, Berginspek- tion 3 A Berginspektton 4 Knurop, ferner „W

olfgang““,

j denborn‘‘, „Hildebrand“, „Denzel““. Von der Mon- tanindusttte waren die fiskalischen Hütten in Gleiwig ausständig. Neu hinzugekommen sind die OberfMhlesishen Koklöwerke ‘in H inden- bur g. Die Huldschinskywerke in en, haben ‘gestern die Arbeit

ittagsfcidt hat dic Zahl

„Hedwig«

i eti niedergelegt und fordert die sebenstündige Arbeitszett. Ein 4 f und ein Fahr- zefMleppt und miß. F nd M Ba

egscha e n und héute für |

awar die ‘dagéget,

LobnuntersGiede, | führung eine Urlaubs füc die Bergleute bei

Oberhäuer und Steiger, waren in den Abwebrausstand getreten als Einspruskundgeburg gegen die verlangte Abseßung einiger Be- amten. Zur Regelung der Angelegenheit follte heute vonmittag etne Veésprechung zwischzn dem obexsch!esiicen Staatskommissat und der Be- leashaft flattfiaden. Der. Au 6skan d auf dem ober schles- filchen Eleftrizttätswerf iu Zaborze ist gestern abens dem: „Oberschlesischen Wanderer“ zufolge beigelegt worden.

Av9 dem Ruhrgebiet wird dem „V, T. B." gemeldet? Die Arbettsgemeïnschaft der vier Bergarbeiter - verbände hat an den Zechenverband eine Eingabe ge- richtet mit folgenden wirtshaftlichen Forderungen: Lohnerhöhung, Ausgleich der hne, Beseitigung dex großen j dreimalige Lohnzabluig im Monat, (c- Forderungen auf fuappschastlihem Gebiete, Gin- j Fortzabluvg einer Kömmisfion zur Prufung der

füllung der

des Lohnes, Einsetzung

Frage der Sechsstunden|chidt, Schichtregulierung in Betriebépunkten "mit hoher Temperatur, Ausschaltung des Unternehmertums im

Bergbau, Vergütung für die Nevierräte, einheitliche Regelung der Deputatkohle für die Witwen und Hinterbliebenen der Bergleute, Anerkennung der vier Bergarbeiterorgantsationen als all-inige Inter- essenvertretung der Bergarbeiter Deutschlands.

Der Schlichtungsaus\{chuß Groß Berlin teilt dem „W. T. B.“ mit: Die Lobnbewegung der Büro (Kanzlei) - Hilfskräfte und der Hl fSTr A Tee Li Ünterbeamtendienst des Magistrats Berlin hak in der Verhandlung vor dem SMlichtungsautshuß Groß Berlin am 230, April d. J. ihren Abichluß gerunden. Ueber eintn Teil der Differenzpunte ist cine Einigung dex Parteien zustande ge- kommen. Wegen der übrigen Punkte hat der Schlichtungsaus\{uß Groß Berlin einen Schiedsspruch erlassen. Erklärungen der Parteien zu diesem Sciedsspruch sind bisher uicht eingegangen.

In Stettin sind, wig „W. T. B.“ erfährt, gestern sämt» liche Buüchdrubsraebten wegen Lohnforderungen in den Ausstand eingetreten. Die dortigen Zeitungen sind am Ex- scheinen verhindert.

Nach einer von „W. T. B.“ übermittelten Havasmeldung aus Madrid wurden die anläßlich der A usstandsunruhen per- hafteten Telbegraphisten wieder in Freiheit geseßt. Die Telephonisten haben die Arbeit vollzählig wieder aufgenommen,

Wohlfahrtspflege.

Die Höbe der Umlage der Knappschafts8-Berufs»- genossenschaft, der Trägérin der rei ch8gc)\ezlicchen Unfall- versicherung im Bergbau Deut\chlands, für das Jahr 19.18 erreiht die Summe von rund 51 MillionenMark, das sind 64 Millionen oder 14,7 % mehr als im Borjahre. Diese gewaltige Last ist von den Betriebéunternehmern allein zu tragen, die Arbeiter leisten dazu feinen Beitrag. Bei der ungünstigen Lage der Weite, die monatelange Streiks herbeigeführt haben, wird es gewiß vielen Betriebsunternehmern Schwierigkeiten bereiten, die außergewöhnlich hohen Unfallentschädigungékosten aufzubringen.

Kunst uns Wissenschaft.

Dem 65. Jahresbericht des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg über feine Tätigkeit im Jahre 1918 ist folgendes zu entnehmen: Die. Krisis, die das Berichtsjahr unserem Vaterland brachte, erstreckte ihre Wirkung au. auf das Nationalmuseum. (s war uumöglich, den Neubau zu Ende zu führen, der Betrieb der Sammlungen litt unter dem Heizungëmangel, die Arbeiten in den Sammlungen mußten wegen Mangel an geshulten Kräften eingeschräntf werten; der Besuch hatte sih gegenüber dem Vorjahr A RCE eiwas gehoben. Ent\vrecend den beschränkten Eintüuften hielt ich die Sammeltätigkeit des Mu'eums in engen Grenzen; auc die Steigerun der Preije auf dem Kunst- und Ältertzmsmarkt zwang zur Zurückhaltung. Dagegen boten \sich zur Veimehrung der- Bücherbestände einige gür stige Gelegenheiten. Entsprechend

- einer vom Deutschen Gerranistenverband gegebenen Anregnng hielt

das Museum im August einen Lehrkursus über deutsche Ältertümer für Gymnasiallehrer ab, der ih auf das Bauwesen, Haugaltertümer, Tracht und Waffen erstreckte urxd gut besuht war. Der Kursus soll in diesem. Jahr wiederholt werden. Die VerwaU(ung hofft, in diesem Jahr den Neubau fertigzustellen, doch werden die finanziellen Krafte des Museums durch ibn infolge der außerordentlich gesleigerten Preise und Löhne auf lange Zeit stark in Anspruch genommen werden. Das ist um so bedauerliher, als die normalen, aus freiwilligen Spenden fließenden Einnahmen des Mufeums während des Krieges schr zurülk-

egangen sind. Erfreulicherweije ist der größte Teil der Mitglieder dem

tuseum treu. geblieben. Auch ist cs gelungen, seit 1917 durch Nüd- lage größerer Spenden unter dem Namen „Kriegsbilfe“ einen Stock anzusammeln, der es ermöglichen joll, in der \{wierigen Uebergangs- zeit zu normalen Verhältnissen wihtige Erwerbungen zu maten. Es beziffert sid z. Z. auf rund 160 000 #. Von den im Berichtsjahr' gemachten Neuerwerbungen jei der Nachlaß des Bismarck- forfhers Horst Kohl, soweit es \sich auf den Altreicskanzler bezieht, genannt. Auf die Bücherei entfallen aus diesem Nachlaß zwei nahezu drudcktertige Buchmanuskripte Kobls, von denen das eine „Urteile Bismarcks über seine Zeitgenossen“, das andere „Bismarcks Leitsäße, zusammengestellt aus feinen Reden, Briefen, Berichten und Werken 2c.“ betitelt ist. Erworben wurden ferner Werke der neuesten deutschen dramatischen und dramaturgis®en Literatur sowie eine Anzahl von Büchern über Musitgeschihte und Musikästhetik, endliG zahlreiche kostbare Werke geschichtlichen, genealogischen und heraldischen Inhalts, diese aus dem Nachlaß des in Flandern gefallenen Genealogen Heinrich von Koblhagen. Durch Ankauf gelangten u. a. in den Besiß der . Bücherei zablreihe Neformationsfchristen, Taschenbücßer, Vollskalenter und volitische Broschüren. Die Einnabmcy und Ausgaben in laufender Rechnung betrugen rund: 186868 4. Der BVerwaltungsreservestock beziffert sich auf 15254 4, denen 17 575. 6 Ausgaben gegenüberstchen. Für die Sammlungen und decn Auétbau des Museums wurden rund 641 381 4: vereinnaßmt und rund 406552 6 verausgabt, so daf bier ein Bestand von rund 234 899, „46 verblieb.

Technik.

Die Technishe Hochshule in Berlin - Char- lottenburg stellt für das Jahr 1919/20 folg nde Preis- aufgaben: Abteilung für Architektur: zur Bekämpfung der Wohnung®not beabsichtigt eine mittlere Industriestadt (200000 Ein- wohner) ohne ausge)proWenen Baucharakter auf eigenem, dafür bereitgestellten Gelände eine Kleinhautsiedelung für Arbeiterfamilien zu errichten. PUrie find die Entwürfe verlangt. Äbteilung {tür Bauingenierweseu: An Stelle des Stettiner Fernbahnhofs in Berlin ift ein leistungsfähigerer Fernbabnbof terart zu entwerfen, daß die Post- und Eilgutanläge in ein Untergeschoß des Bahnhofs verlegt

wird. Abteilung jür Maschineningenteurwesen: Der Entwurf

der Schaufelung für die. außen beaufshlagte Ueberdruckturbine (Franclsturbine) fstügt ‘fi üblicherweifse auf die Annahme cines Strombildes im Acchsials nitt, für defsen Gestalt in der Literatur eine Reibe verschiedener Gesichtspunkte geltend gemadt sind. Die leßteren find einheitlid zu: ordnen und an Hand von Beispielen zu kritifieren, wobei die Untetsuhung auf den Einfluß der Reibung und

einer Veränderung der Aufschlagwassermenge auszudehnen ist.

Abteilung für Schiff- und Schiffsmaschinendau : der Zusammenh ¿wischen Luftäbershuß und Wirkungsgrad der Feuerung mit en. ohne Vorwärmung der WVerdrennungsluft bei verschiedenen WVoc- temperaturên und wit und ohne Leilung der Luft in solche über oder unter dem Rost ist an einem Siederohrkessel untetsußen und ausWauli darzulegen. Abteil äx Ghemie: 78s sind die alten - Methoden ‘der Kollodi