1919 / 102 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 May 1919 18:00:01 GMT) scan diff

er t ermter ertb zädh E Sra cogainiraägieäälln itz d

M. Loed, 3) die Berliner

L Bekanntmachung.

as von mir unterm 2. Funk v. J. gegen 1) die Firma Ern Nidckel & Co. 2) den“ Fähaber dicie Firma, - den Kaufmann | Filiale der Firma Got thebf V-oß, ämtlih zu Berlin NW. 23, Altonaerstraße 35; erlassene Verbot es Handels mit allen Geaenuständen des Kriegöbedats habe ich im Ginvernehmen mit dem Oberkommando in den Marken durch Ver- fügung vom heutigen Tage wieder aufgehoben.

Berlin, den 29. April 1919. Der Polizeipräsident. J. V.: Hoffmann.

Bekanntmachung.

Der Handlung Matheus & Sohn hier, Tauenßlenstraße 60, | die q : _ finauzministexiums fiallfand, verlas der Präsident Fehren- - bach eine Reihe. von Telegrammen, in denen Mitglieder der

ist der Handel mit Leder wieder gestattet. Breslau, den 24. Äpril 1919, Der Polizeipräfident: I, V.: Bartels.

Bekanntmachung.

Den Honiakuchenbäcker: Wilhelm ‘An g t: hier, Rüttenscheiter Mete 140, habe ih ui Handel mit Lebens- ‘und Futtermitteln und Gegenständen des" täglichen Bedarfs wieder zuge kassen.

Essen, den 19. April 1919. i i

Städtische Polizeiverwaltung. Dr. Helm.

i Bekanntmachung. © Dem Kaufmann Heinrih Göbel, geboren am 11. März: 1878 in Groß-Zimmern; «wohnhaft in: Darmstadt, Steinweg: 26 GelGäftolokal: Frankfurt a. M, Goetbeslraße Nr, b, wird bierourdh T D@N Del nit Wegen}läuden de iwen X2cdar]8, elondere Süßiateiten aller Art, vom P Mai 1919 ab wieder Lr lattet, Frankfutt a. M., den-24. April 1919.

Der Polizeipräfident. §. A.: Dr. Neuber.

: Bekanntmachung.

Dem Händler Max -W ei ß, geboren am 8. April 1866 in Breslau, wohnhaft in Frankfurt a. M., Bornheimerlandstraße 50, wird hierdurh der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Süßigkeiten ‘aller Art, vom 1. Mai 1919 ab wieber gestatte

Frankfurt a. M., den 30. April 1919.

Der kommissarische Polizeipräsident. I, A. : Dr. Neuber.

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_Bekanntmacckcung, ‘Dem Händler Hugo Werner, geboren am 17. August 1579

in Pledland, wohnhaft in Frankfurt a. M., Kronprinzentiraße 16, wird, hierdurch der Hande l- mit: Gegenständen des 1äglichen Be- darfs;: ingbesondere Süßigkeiten «aller Art, vom 1. Mai 1919 ab wiéder gestatte

“¿Frankfurt a. Main, den 30. April 1919.

“_Dér kommissarische Polizeipräsident. J. A. : Dr. Neuber.

2 Bekanntmachung. _ «Dem Véiehbändkler A. Magnus in Vérden, Undhooper Straße, ist der Handelsbetrieb wieder gestattet. _ Vérden, den 24. April 1919. ( u Der LUndrat. F. V.: Seekamv.

/ und 2A A É: B ek (ina. ken à Q un q. Auf Grund der. Bundesratsverordnun4 vom 23. September 1915 habe t{ ‘den GEbeleuten Julius Frohwein, hier, Bruthstraße 32, dem Grnst Heymonn, hier, Segetöthstraße 10, dem Will y evmaánn, hier. Kopstadtplaß 25, und demHeinrich Breuer; en-Borbeck, Neuenbergstraße 72, deu Handel mit Lebens- und.Futtermitteln und Gegenständen des täglichen Bedärfs sowie die Vermittlertätigktit hierfür unter-

Essen, den 28. April 1919. Städtische Polizeiverwaltung. J. A.: Dr. Helm.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der BekanntmaGung zur Fernhaltung unzüverlässiger Persdnen vom Handel vom 23. Septèmber 1915 RGBE. S. 603) ist ‘dem “Konditor Friedrich Meyer in

auau,Krämerstraße 8, die F-ort seßung seinesGewerbe- etriebes vom 19. April, 12 Uhr Mittags, ab untersagt worden. Die Kosten diejer Veröffentlichung hat Konditor Meyer zu tragen.

* Hanau, den 19. April 1919.

Der Polizeidirektor. Sch{chm i d.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats über die Fern- haltung unzuverlässiger Personen vom Kandel vom 23. September 1915 babe ich dem Schlahter Heinri Hüper und dem Sclachterme ister August Teppe in Springe dur Ver- fügung bom heutigen Loge den Handel mit Gegen-

nden des täglihen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit n bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Springe, den 29. April 1919. Der Landrat.

U e A G E F I T D # MNEACI O P I A I A Nichfkamllihes.

Deutsches Neid.

Preußen. Bérlin, 6. Mat 1919.

Die vereinigten Ausschüsse des Staätenaüs\chusses für Sia und Verkehr ‘und für Justizwesen hielten heute eine ung.

von Laer.

„_ Die Deutsche Waffenstillstandskommission Berlin teilt-aus dem or in Spaa vom 4, Mai laut Mel- dung des „Wolfffchen Telegraphevbüros“ mit, daß die franzö- sische Kommission auf die än den Marschall Fo gérichtéte Note des-Reichsministes Erzberaer über die polütschen Angriff s- absichten am 4. Mat folaende Antwort überreichte :

Herr Paderewski, Chéf der“ volnischen“ Regierung, stellt a I e pie in E d Dherldeïien efeezung L ausßfordèrrde U ten gen Polen und 227 cen e un a pee Streït gn geno geit D eIEN värén. Gr fügt hinzu, a

fi wenn Truppenbewegungen in“ diesen Gebieten beobachtet worden

nd, \ es sich nur um lokale Truppenabteilungen handeln fönne, fe die Ablösung oder die Verproviantierung der pon dort stationierten Truppen sichern. So viel er wisse, seien teine polnishea Truppen in Oberschlesien, außer vielleicht in der Gegend

ertlärt außerdem, daß Polen entsclo ‘die Bedingungen des

mit Deut\chland- abges{!ossenen Waffenitillstands reitlos einzuhalten.

Mugen Sis diese Erclärung gefälligst zur Kenntnis der deutschen egierung. i

von Teschen, die füx Deutschland nf gleresle sei. Hexr Paderewski en Ut,

Wie die Deuische Waffensiillftandskom. mission Berlin mit- Os sind die für den 6. Vai nah Spaa anberaumten Ver - handlungen über Rohstofflieferungen ebenfalls nach Versailles, und zwar sür den 9. Mai, verlegt worden.

Zu Beginn dex Sizung des Friedersaus\chusses, die am Montagabend wiederum im großen Saal. des Neich3-

Nationalversammlung gegen eine Verlegung der Ver- sammlung nach Berlin Verwahrung einlegen. Graf Bernstorff teilte dara mit, daß Baroa von Lersner über Spaa gemeldet habe, doß: die Uebermittluvg der Frieden s- bedingungen am Mittwochnachmittag 3 Uhr slautfinden würde E

Der Ministérpräsident Schetidemann gab darauf einen MNückblick über die leßten Vorgänge tn Versaill es und hob hervor, daß dic Anfroge an : den Vorsißenden der Altierten- ommission, wann die Uebergabe. der Bedingungen \tat!finden solle, ergangen sei, weil die Facbminister dringend in Berlin be- nôtigt „werden. Oer Präsident Febren bach leate daun. dar, daß ‘infolge der “nun eingetrêtenen Umstände an den bisherigen Dispositionen nichts zu ändern sei. Der Friedensaus\Muß he auch weiterhin in. Berlin tagen, und auch das Plenum misse 1h bereit halten, gegebenenfalls für einige Sitzungen nah Berlin übenzusiedeln. Für. die Bollsißüngen reie der Sigzun sfaal im Avlagebäute dexr Univeisität cus; au die Fraktionen önnen in biefem Gebäude und im Bibliothelégebäude der Akademie der Künste untergebracht werden. Allerdings würdé auf solchè“ Weise die Raum- frage für eine dauernde Verlegung der Nationalvex)ammlung “nicht gelöst werden fönnen. / ;

Auf eine Anfrage stellte der Neichsminisier E rzberger fest, daß die Negierung einstweilen feinen Grund! habe, an der feierlichen Erklärung, die von französi\cher und polnischer Seite abgegeben sei, und wonach Angriffsabsihten der Polen niht beslünden, u zweifeln, Der Mivister führte“ dann aus, daß tem Abkommen her Kartoffellieferung dèr Polen ‘noch ein Abkommen über Lieferung von Hülsenfrüchten. Butter und Etern bei Gegenlieferung folgen würde. Auch die Verhandlungen “über die Net seien zu einem befriedigenden Ausgleich" gekommen. Auf eine Anfrage des Marschalls Foch hätten wir uns bereit erklärt, die Beförderung von 50 bis 60 Lokomotiven nah Polen zu gestatten, wenn die Neue)chiff- fahrt freigegeben würde. s

Dem Äbageordneten Traub antwortete der Reichsminister E rz - berger, daß auch für die Rückführung der Kriegs- defangenen E N tehnishen Vorbereitungen getroffen worden eien. Um die Rückbetörderung zu organisieren, habe die Reichsregierung an die Alltierten das Ersuchen gerichtet, listenmäßig gusammenzustellen: die im Bergbau Beschäftigten, „die Angehörigen der: Landwirtschaft, die Kranken und Verwundeten, die Familienpäter, alle diejenigen, die länger als 18 Monate in Gefangenschaft sind, und endlih die Angehörigen aller jener Berufe, die zum Wieder- aufbau der deutschen Wirtihast besonders ezforderlih sind. :

Der Vieichswehrminister N os ke schilderte dann die Lage in-

Lettländ. Der Minister stellte autdrücklich fest, daß nah dem Waffenstillstand Deutschland keineswegs verpflichtet fei, seine Truppen im Osten fiehen zu lassen, daß es hierzu aber gezwungen werde durch den Umstand, andernfalls das deutiche Land feindlichen Cinfällen, insonderbeit den plünderndey.¿; Flihewistischen Banden, - ausgesetzt zu sehen. Gr- wandte sth gegén ‘den Vorwurf, daß Deutsch and die Interessen einzelner Volksgtuppen, insbesondere die der baîtischen Barone, wahrgenommen habe. Die Neichsregierung habe beim Eingang des Waffenstillstands ausdrücklih ihr Desinteressement an den Gebieten jenseits der östlichen Meich8grenze erklärt. Der Minister beschäftigte ch ‘dann eingehender mit den legten Vorkommnissen in Lettland, insbesondere mit dem Putsch aegen das Kabinett Ulmannes, und teilte mit, daß selbstverstäadlih der General von der Goly von diesem Unternehmen - eines einzelnen Stoßtrupps keine Kenntnis gehabt habe. Der Befehl des Generals, der darauf hinwies, daß sämtliche in Lettland stehenden Truvpenteile, auch die lettishen und baltishen, ihm unterstellt seien, set / erst nach jenem Putsch erfolgt und habe beabsichtigt, derartige Vorkommnisse zu verhindein. Der Reichswehrminister berichtete, daß sowohl die alte wie die neue Negierung und cbenso die lettishen Sozial- demokraten an den General von der Golß das ausdrüdlihe Ecsuchen gerichtet haben, die deutschen Truppen nicht zurückzuziehen, da sonst die etforderli®e Sicherheit gegen räuberishe Horden nicht gegeben sei. Selbstverständlich berriche im Kabinett vollste Ueber- einstimmung darüber, daß sobald wie irgend möglih der leßte M Soldat über die Netchsgrenze zurückgenommen werden müsse, Die Vorautsezung hierfür wären Garantien, die Deutschland vor einem neucn ve1wüstenden Einfall s{üßkten. Die Friedeasverhandlungen würden hoffentlih auch hier die not- wendige, von Deutschland dringend gewünschte Klarheit bringen. Der Abgeordnete C oh n-Nordhausen wollte hierauf aber nicht warten. Vielmehr drängte er darauf, daß unverzüglih noch vor Be- ga der Friedensverhandlungen die deutshen Truppen über die andesgrenze zurückgenommen werden möchten. Ér wiederholte die Bebauptung, daß die Veröffentlihung des Einspruchs des Ministers Erzberger geaen Angriffsabsihten der durch ie Armee Haller verstärkten Polen zu früh und zu absihtlih erfolgt sei. Der Minister Erzberger drückte dem- gegenüber seine Verwunderung aus, daß gerade der Abgeordnete Cohn sich derartig zur Geheimdiplomatie bekenne, und wies auf die ungeheure Erregung ter östlichen teutschen Bevölkerung hin. Diese naturgemäße Erregung düfte va dem befrietigenden Notenwechsel nicht unerheblich ges{chwuntden sein.

__ Die nächste Sißung des Friedengauss{u}sses ist auf heute nahmiitag 5 Uhr anberaumt.

Aus den verschiedenen Teilen Deuischlands sind in letzter eit telegraphishe Kundgebungen von Städten und Städtétagen bei der Reichsleitung eingegangen, in benen schärfster Einspruch gegen den Plan einer Losreißung Deutsch Südtirols aus dem Zusammenhange Deutsch- Osterreichs erhoben und bie Forderung eas wird, Deutsch Südtirol dem Deutschtum erhalten bleibe. Die Neichs- leitung wird in diesen Kundgebungen ersucht, mit größtem Nach- druck allen Losreißungsbestrebungen entgegenzutreten.

Der Präsident des Staaisministeriums Hirsch hat dem „Wolffschen Telegraphenbüro““ zufolge an den Magistrat Danzig nachstehende Mitteilung. gerichtet :

Für die Uebermittlung der Kundgebung der Danziger Bürger-

schaft vom 24. April 1919 danke 1ch verbindlich. Was die Bürger

Danzigs am 24. April auf dem Heümarkte beihlossen haben, ist zu derseiben Stunde {in ganz Deutschland empfunden worden; denn noch nie ist_ das Gefühl fc die deutshen Leber8notwendigkeiten so ein- bell fg gewefen, ¡und noch nie ist ‘das deutsche Volk in-stiner über« wältigenden Mehrheit si dieier Ginhelliakeit so: sehr bewußt ge- wesen, wie in diesen Tagea. Würden die Lebensnotwen igkeiten, \in denen in erster Linie die Verfügung über den deutschen Teil der

Weichsel gehört, verlegt werden, so würde diese Vorhöhnung dg | Scbcleni eines Gere As weder Dentsehland Gerechtig, |

teit, ned) der Welt den Frieden geben.

Dem Zentralaus\{chuß für: den ostdeulshen Hej, matdienst sind am 1. Mai und den folgenden Tagen cu ganz Ost- und Westpreußen Hunderte von Kundaebungen uegen einen Gewaltfrieden zugegangen. Viele zehw taniende Männer und Frauen aller Stände und Parteien haben tundgetan, daß sie nur einen Frieden auf Grund der 14 Punkfy Wilsons anerkenuen wollen. Eberso einmütig wird die sofortige Freilassung unserer Kriegs8gefangenen verlangt.

Gestern nahmittag fand zwischen dem Reich8wehrminifle Noske und dem hier eingetroffenen bayerischen Militärminister Schneppenhorst eine Aussprache über die Bildung der Reichswehr in Bayern stait. Wie „Wo!fffs Telegraphen büro“ miiteilt, ist über den von dem bayerischen Militärminister vorgelegten Entwurf zu den hbayerishen Ausführungsver- ordnungen zum Geseß über dte Bildung einer vorläufigen Reichswehr volles Einvernehmen erzielt worden.

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Auf Einladung des RNeic&sarbeitsminisiers Bauer und unler seinem Vorsiß trot am 3. Mai der Arbeitsaussckuß zur Nenordnung des gesamten Arbeiterrechts zum ersien Mal zusommen, An der Sizung nahmen Vertreter der hz teiligten Reichsmini#erien und-der Einzelreaierungen sowie der Gesandte Deutsch - Oesterreichs Dr. Hartmann teil. Der Neichsarbeits minister begrüßte die Erschienenen und führte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus, daß es si hei der Neuordnung des Arbeitsrehts um ein Wer| von hervorragender Bedeutung handle. In ihm solle die Arbeit zu ihrem Recht kommen, was der Befestlgung des inneren Friedens dienen werde. Das Geseß werd! daz aesamte Arbeitsrecht mit Einschluß des Tarifrechts und dez Koalitionsrehts regeln. Ueberlebtes solle au3gesciehen, den heutigen sozialen Bedürfnissen solle NRechming getragen werden, Bei gemeinrerständliher Sprache un) leicht übersichtlihem Aufbau werde das ganze Gebiei mit einheitlihen Grundgedanken zu durchdringen sein. Im An {luß hieran gab der von dem Reichsarbeitzmivister mit der Leitung der gesamten Arbeiten beaufiraate Geheime Ober regierungsrat Siefart zunächst einen Ueberblick über die bis herigen Besizebungen zur Herbeiführung eines einheitlicha Arbeitsrehts sowie über die Literatur unb die deutsche urd ausländische Geseßgebuyng auf diesem Gebiete. Sodann sehte er im einzelnen den Arbeitsplan auseinander. Danach sollen alle Gebiete der Arbeitsbeziehunigen in einem deuischen Arbeitsgeset- buch zusammenaefaßt werden. Als Teile des Gesezgebungswerls sind gedacht: Der Arbeitsvertrag, die Arbeitsgerichte (die für die Arbeitsstreitig?eiten aller Arbeiternehmerarupven zuständig sein sollen), die Arbeit8verfassung, die Arbeitsverwaltung (Arbeit8nachioeis usw.)- und die soziale Selbstbesliramung (Koalitionen, Koalitionsreht, Lohnkämpfe, Tarifverträge und Arbeitsgemeinschaften). Es fand darauf eine längere Aus- sprache über alle Fragen siatt, wobei auch ein von Nets anwalt Dr. Sinheimer vorgelegies Programm für die New regelung des Arbeitsrechts eingehend gewürdigt wurde,

Der Arbeitsausschuß verständigte sich über eine Verteilung der einzelnen Arbeitsgebiete auf die ihm bereits angehörenden uvd einige noch zuzuziehende Mitglieder. Die Bearheiter werden ihre Entwürfe tunlichst bald dem Arbeitgaus\ch{uß vor- legen. Dieser wird sie alsdann in eingehenden Beratungen nat prüfen und zu einem einheitlihen Vorentwurf des Arbeii8geseh buches zusammenfassen. Vor der endgültigen Feststellung des den gesetzgebenden Körperschaften vorzulegenden Entwurfs fol] ein größerer Kreis von sachkundigen Vertretern aller Beruss- gruppen den Vorentwurf begutahten. Schon hevor mit bet Bearbeitung - der Einzelentwürfe begonnen wird, soll den großen Verbänden der Arbeitaeber und der Arbeitnehmer Gelegenheit gegeben werden, Wür.sche und Vorschläge bezüg aok des Gesamtinhalts und des Aufbaues des Gesetzes zu ußern.

WVayern,

Laut Meldung des „Wolffsshen Telegraphenbüros" herrsht in München, abgesehen von einzelnen Schießerelen, Ruhe. Sontheimer wurde verhaftet und bei einem F'ulb versuch e: schossen. Landauer wurde bei der Verhaftung getöôtet. Alle Zeitungen erscheinen, ausaenommen die komm nisltishen Blätter, Die Nachricht. daß aktive bayerische Offiziere in den Reihen der Spaztakisten iätig waren, entbehrt & der Yo gründung. Die „Münchener Zeitung“ ist zu der Erklärung ermächtigt, daß jowohl die öffentlihen wie die geschlossenen Depots bei deu Münchener Banken unversehrt geblieben sind. Die von den russishen Mitgliedern der Näteregiernng geplant Enteignung scheiterte an dem Widerspruch der Betriebsrätt der Baulen. B z

Die bayerische Negierung dürfte laut „Staat zeitung noch einige Zeit in Bamberg verbleiben, wo wohl auch bionet absehbarer Zeit der Landtag zusammentreten wird. Da Misliärministerium soll allerdings in aller Kürze nah Münch zurückkehren.

Der frühere Staatssekretär des Neichsshazamts Lr. Freiherr von Stengel ist in der Naht zum 5. Mat in München nah mehrwöchiger Krankheit im Alter von 82 Zahre gestorben. i

Braunschweig.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbürss“ verläßt der General Maerker mit seinem Stabe am M woch Braunschweig, um sich nach Weimar zu begeben. Seitt Vertretung in Braunschweig geht auf den Kornmandeur t 1. Brigade, Obersten von Neißenstein, über. Auch ein 2 bes Landessägerkorps wird abtransportiert werden, währa? ein anderer Teil in Braunschweig bleibt, bis die Aufstellung der Braunschweiger Formationen vollendet ist.

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Oesterreich.

Nach einer Meldung der Deutsch-Oesterreichishen Staal korrespondenz ist der Befehl des Staatskanzlers Renner, de Gebäude der ungarischen Gesandtschaft in Wien 1! E ntnel zu besegen_ und dort über den Verbleib É ungarischen Gefandtèn Bol gar. und des wirtschaftlichen Beo mächtigten Balan t Nachforschungen arzustellen, am Sonn!

früh ausgesührt worden. Es ergab fich, daß die beiden Gesand |

n Offizieren entführt und in ein Franziakanerkloster geschafft Mrden waren. „Die Offiziere dort hatten. erklärt, im Aan der deutsheösterreihishen Regierung zu handeln. Als bie Polizei daoon erfuhr, wurden die beiden Gesandten sofort befreit, Die Polizei hat eine Reihe von Personen verhaftet, darunter mehrere Offiziere.

Das amtlihe „Laibacher Nachrichtenbüro“ verbreitet in den leßten Tagen Meldungen, nah welchen sich die Kämpfe in Kärnten gewissermaßen von selbst. und ohne Hinmzutun der slowenischen Militärbehörden als olge der in den

egenden nördlich von der Demarkationslinie herrschenden Anarchie entoidelt hätten. Die Behauptung, es habe sich bei den jüngsten Kämpfen um. einen Aufstand der \lowenischen Bauern gegen die deutschen Bedrücker gehandelt, muß dem .Korrespondenzbüro zu- folge mit aller Enischiedenheit zurückgewiésen werden und joll wohl auch nur dazu dienen, den unangenehmen Eindruck zu verwischen, den der offene Bru des Waffenstillstandes durch die Slowenen auch in den Kreisen der Entente hervorgerufen hat. Aus dem ersten Bericht 0es „Laibacher Kaxrespondenz- hüros“ war denn auch deutlich zu erseheo, daß es sich um ernste nilitärische Operationen der an der Demarlationslinie aufge- tellten südslawischen Truppen aehandelt hat, alle späteren Ver- Mie diese Wahrheit zu verhüllen, bleiben angesichts der vor- liegenben Tatsachen nußzlos.

Wie die „Zeit“ aus Ententekreisen erfährt, hat der italienishe Gouverneur Segre bei. der deuts-österreichishen Reglerung wegen der Ereignisse in Kärnten interventiert und bemerkt, daß die militärishen Verfügungen dort als Bruch des Waffenstillstandes ‘aufgefaßt werden könnten.

Ungaru.

Die Räteregierung kat den Volksbeauftragten für ie en e: mächtigt, aus wichtigen öffentlihen Jrteressen die au dierung oder’ Fusion von Geldinstituten an- uordnen. : : ? Laut Meldung des „Ungarischen Telegraphen: Korrespon- denzbüro3“ aus dem ungarischen Kriegspressequartier ist. Szol- nok an der Theiß von Cegleder und andecen Truppen wiede r- genommen worden. Bei Mikalcz baben die Tschechen ‘ihren Vormarsch nicht fortgeseßt. Jn der Gegend von Fuelek haben größere tschechishe Kräfte die Vorpostenlinien der Ungarn an- gegriffen, die daraufhin in ihre Haupistellungen zurücckge-

gangen sind. : | Frankreich,

__ Auf die Anfrage der dentschen Delegation, wann das Friedensdokument überreicht werden würde, ift gestern nmahmittag die Antwort eingegangen, - daß die Ueberieihung am Mittwoch, den 7. Mat, Nachmittags 3 Uhr, im Trianon-Palast-Hotel stattfinden werde. -

__— Gestern fand- die erste Sizung der deutschen virtshaftlihen Kommission für Fndustrie, Noh- stoffe und Blockade mit der Kommission der alliierten und assoziierten Regierungen für Nohstofsfe in Peisailles statt. Nah Besprechung einiger Einzelheiten trat Fn in N allgemeine Aussprache cia, die heute fortgeseyt werden soll.

Der italienische Botschafter in Paris teilte den Regierungshäuptern der Alliierten mit, daß die Minister Orlando und Sonnino am Mittwoch wieder in Paris eintreffen würden.

Die „Humanité“ teilt mit, daß der Generalsekretär der Gonsédóratiou Générale du Travail Jouhaux sein Mandat ils Delegierter der Arbeitergewerkshaften bei der Pariser Konferenz zum Protest aegen die Haltung der französischen fegierung anläßlich der Maifeier niedergelegt hat. Da die französische Regierung den Arbeitern die Freiheit verweigere, linne der Veitreter der Arbeiter auf der Pariser Konferenz gleichfalls keine Freiheit besigen. Der Verwaltungs- uuss{uß der \sozialistishen Partei ersuchte infolge der Zwischec- sle bei der Maifeier die sozialisuschen Deputierten und Regierungskommissare für Ackerbau und Handelsmarine Compère Morel und Undusso, ihr Regierungsamt sofort niederzulegen. Beide sind dieser Aufforderung unwerzüg- lich nachgekommen. Der Hanktelsminister Clementel über- nimmt die vorläufige Geschäftsführung der Handelsmarine; später soll ein Generalsekretariat der Handelsmarine geschaffen werden, welches dem Staatsrat Deloncle übertragen werden joll. Kein Sozialist ist mehr Mitglied der franzö- sishen Regierung.

__— Gestern morgen ist der erste Shleifung der Befestigungen von

vorden. Ruf:land.

Jn einem russishen, von der Sowjctregierung am 2. Mai virbreiteten Funkspruch wird, dem „Temps“ zufolge, der Worl- laut eines zwischen den ukraiuishen und russischen Volschewislen geaen Rumänien geschlossenen Bünd- nisvertrages veröffentlicht. Die beiden bolschewistishen Regierungen fordern die sofortige Räumung Bessarabiens, Rückgabe des von den Numänen beschlagnahmten russischen Militäreigentums sowie Nücoergütung der in Bessarabien vor- Fènommenen Requisitionen. Zur Beartwortung ist eine Frist von 18 Stunden angesezt. Vei Nichtbeantwortuna behalteu sh beide Regierungen volle Handlungsfreiheit gegen Rumänien vor. Der Funkspruch ist von T\chitscherin und Nakowski unterzeichnet. :

Das Hauptquartier Koltschaks meldet, der „Agence Havas“ zufolge. unter dem 26. April:

Längs der Gisenbahn Perm wird die Offensive évergisch fort- (eseßt. Auf der Kama erbeuteten unsere Truppen 16 Dampfer und 9 Boote. Auf der Linie von Taschkent nahmen die \sibirischen Truppen Aklubinsfk, wodur den Bolschewisten der Rückzug von

Spalénstih zur Paris getan

Drenburg nah Tafchkent abgeschnitten wurde.

Jtalieu.

_ Die ttalienishe Regierung hat am Sonntag der französischen Regierung ein Telegramm geschickt, worin die Haltung Jtaliens ‘nochmals genau dárgelegt wird. ‘Ueber diese Urkunde: werden erft dann: Juformationen erteilt werden, Me Wilson und“ Lloyd George* Kenntnis ‘davon genommen

g, Nach einem amllihèn Bericht sind 84 000 Jtaliener in Kriegsgefangenshaft- gëstorben. Die Gesamtzahl der Toten beträgt demna 494.000 Militärpersonen, wozu oh 13 169 Marinesoldaten kommen.

Statistik und Volklswirtsaft.

Die Kriegsernten in Preußen.

Von den Ergebnissen der Ernteflähen- und Ernteertragsstatiftik sind gus den Kriegsjahren bisher nux die bis zum Jahre 1916 einsließlih reihenden veröffentli6t worden. NRüsichten auf die Landesvérteidigung forderten die Geheimhaltung solcher den Stand unserer Widerstandsfähigkeit tenmizeichnenden Angaben. Nachdem ingwischen - dieser- Grund der Zurühaltung fortgetällen ist, wird jeßt der YeffentliGßkeit in einer Doppelnummer (14/15) der

„Statistischen Korrespondenz“ Rechenschaft auch über das gegeben, was

nach den amilien Ecmittlungen in den bisher noch nicht behandelten Jahren in Preußen angebaut und geerntet worden ist, Umfangreiche Tabellen enthalten die Zahlen der Ernteflächen Und der Hefktar- und Gesainterträge der angebauten Fruhtarten und Futtergewächse für die Jahre 1918, 1917 und 1916, und war für den Staat und die einzelnen Provinzen, ynd zum Vergleich find die schon früher veröüffen!lihten Zahlen der Jahre 1915, 1914 und 1913 für den Staat angeführt. Die prattishe Verwendung der dadur zur Verfügun tebenden Meihe 1914—18 wird vor allem zwei eina a berüd- sichtigen haben, ebe fie die Jahresziffern als in sid) vergleihbare Größen hinnimmt. Einmal bat betanntlih mitten im Kriege ein Wechsel in der Crhebungstechnik stattgefunden. Die landwirtschaftliche Anbau- und (Irntestatiitik beruhte-bis zum Jahre 1915 durchweg guf allgemeinen Schäßungen der Gemeindebehörden bezw. Bertrauens- männer, die für ihren Berichtsbezuk als Ganzes ihr Urteil über die Anbauflächen der einzelnen Früchte, den Saatenstand nab Noten, über die vorausfic tlihen-Grträge sowie das endgültige Ergebn!'s der Ernte in _Hefktarert: ägen abgabea. So fehr die amtlichen Stellen fich dessen bewus t waren, daß diese Art der Erhebung niemals wirklich genaue Graebnisse liefern könne, mußten fie ih in Friedenszeiten doch damit abfinden, daß eine bessere Art nicht zu erreichen war. Die „Nouv« ndigkeit, die Bewirtsckaftung der ländlichen Er- ae auf mögli{chst sichere Unterlagen zu stüßen, zwang die Statistik, im Jahre ‘1915 zur Individualerhebung überzugehen. Demgemäß „wurden bei einer der gewöhnlichen Feststellung der Anhbauflä hen mit vierwöchigem Zeitunter|cied folgenden Neben- aufnahme die Anbauflächen dadur erhoben, daß man dite Betriebs- leiter der einzelnen Betriebe zur Angabe * heranzog. No weiter auégebaut w1rde die Einzelerhebung dadur, daß 1918 zur Kontrolle der Cintragungen für die einzelnen Betriebe die summarische Mutter- rolle benußt wurde. Jeder Betriebsleiter wurde so gezwungen nachzuweisen, in welcher Weise: scin gesamtes in dieser nach- gewiesenes C igentum einschließlid- des Pachtlandes von thm genugt wurde. Es wird weiterer, eingehender UntersuGuna bedürfen, um zu extennen, inwieweit solche statistish-technischen Maßnahmen sich in den- Ergebnissen bemerfbar aemacht haben. Gleichzeitig wurde hie in Preußen {ou seit Jahren bestehende Erntevors{äßung auf eine breitere Grundlage gestellt, indem besondere, für den Kreis gebildete Schäßungsfkommissionen in der Erntezeit der einzelnen Früchte thr Urteil über die zu erwartenden Erntemengen abgaben. Das Erzebnis:- war-bei ersterer Erhebung die Feststellung, da die im Juli ermittelte Ernteflähe um 18—14 2 hinter Vet as Juni durch S@äzung ertüittelten Anbaufläche zurüctblieb. Nimmt

f man jür diele Erscheinung auch als Grund an, daß: die Art der

früheren Sd agung von "selbst zu eirer allmählichen Zunahme der eslächenziftern führen-mußte, die mit der Wirklichkeit nit überein- sticimte, weil die mit: der- Vornahme beauftragten Gerneindebebörden nicht gen!gènd Ueberblick über die Einzelheiten der Vewrirtschaftung besaßen, fo wird man anderfeits au den auf die neue Art - zustande gétommenen Ergebnissen nit abîoiute Gültigkeit zuiprehen können.

Als zweite Vorautf\: zung für riWtige Beurteilung aller Kriegs- statistik muß nämlich dié Tatsache in Rechnung gezogen werden, daß unvergleichlich stärker als in Friedenszeiten die Glaubwürdigkeit der Ginzelangabe.1 durch das allgemeine Bewußtsein der unmittelbaren NLgen litt, die si für feden qus der Höhe seiner Angaben erwarten tegen. „Der Betrag der kriegswirt schaft lich auferlegten Ablieferungen“, wird in der anitlihenVeröffenttrchung ausgeführt, „hing von ihr unzweifel- haft ab. Dadurch wird es ertlärlih, wenn mander Landwirt versuchte, die Verhältnisse feines Betriebes dementsprechend darzustellen ünd seine Leistungsfähigkeit der Behörde gegenüber möglichst niedrig zu bemessen. Es t af nidt vergessen werten, daß die Anzahl obrigkeitlier Vor- riften, die in ibrer Gesamtheit seinen Betrieb vielfach s\törten, ihm einen starken Anreiz gaben, gewisse Mengen seiner Produfte im Interesse der Selbsterhaltung dadur zu erübrigen, daß er die Vorbedingungen ihrer Erzeugung geringer darstellte, als sie in der Tat waren. Dadurch machte er es unauffälliger, wenn er auch bei den Vorratäaufnahmen “etwas hinter ter Wirklichkeit zurückblieb. Namentlich den mittleren und kleinen Betrieben war eine solche Veischleierung möglich, weil sie als Selbstbewirtschafter nicht so stark unter der Kontrolle ihres Personals standen wie der Großbetrieb Jedenfalls wird man damit rechnen müssen, daß, obwohl mit immer \härferen Mitteln die restlose CGrfassung der wirklichen Ernteerträge im Lause des Krieges versucht wurde, der zunehinende Notstaud immer mehr die gekennzetihnete Neigung verstärkie. Das Sinken der Er- tragszahlen hach dem Kriegsente zu ift ne Zrveifel zu einem Teile der wirtschaftlichen Zerrüttung der Be11i be ¿uzusdreiben, deren Nü- wirkung wieder das Verantwortungégefühl gegenüber der Allgemein- heit zurüdtreten Ließ.“

Der immer mehr überhandnehmende SWleihhandel mag auch wohl als ein Zeichen dafür anzusehen sein, daß erbeblide ¿Mengen von Einteprodukten niht zur Erfassung und damit nidit zur öffent- lichen Bewirtschaftung gelangten, daß also die Ergebnisse der Ernte- statistik hinter der Wirklichkeit zurückbleiben. Anderseits bleibt au bei Berücksichtigung dieses statistisch-tehnishen Momen18s die Tatsache der verbhängntiévollen Ertragéverminderung bestehen, die leßten Endes der Hungerblockade zum Siege verhalf. Das Ausbleiben der Futtermittel zur Ernährung des Viehs, das Feblen des sonst eingeführten fkünstlihen Düngers, die erhebliche Einschränkung des Stalldungs sowie der vieliah bekiagte Mangel an Hand- und Spann- kräften mah!en den Boden von Jahr zu Jahr ärmer und maten es der Landwirtschaft nachgerade unmöglich, die an sie gestellten An- forderungen ¿u erfüllen. Die Ungunst der Witterung tat éin úbriges, die Grträge einzelner Früchte im Jahre zu ausgesprochenen Miß- ernten herabsinken zu lassen, so bei den Kartoffeln im Jahre 1916 und bei der Sommerung im Iahre 1917.

Die Eirzelheiten der Ergebnisse im Rahmen dieser furzen Mit- teilung einer näheren Betrachtung zu unterziehen, würde zu weit führen. Hier soll nur noch auf das Verhältnis der durch die Kreis- kommissionen vorgenommenen Erntevorshäßung zu der endgü!tigen Novemberermittlung hingewiesen werden, für welch leßtere in weitem Umfange Probedrüsche als Unterlage der von den landwirt- s{aftlihen Verträaukksmännern abgegebenen Schäßungen“ dienen konnten. Die Probedrüshe wurden durh die Kreiskom issionén veranlaßt und:- beauffihtigt.* An ih {ind die beiden Er »ebungen uicht gut miteinander zu véêrgleichen; denn der zwijchen ihnen liegende Zeitraum genügt vollauf, um die besten P lumen zu «zerstören, wenn das Gritewetter das Ciabringen der Früchte ers@wert und ihre Güte bis zum völligen Verderben vers{letert. Immerhin könnte man annehmen, daß Ueberraschungen nach bésserem Ernteerfolg hin angesidts des Vegetations8abschlusses kaum zu etiwarten seien. Die Novemberstatijlik müßte also. eher geringere Ergebnisse aufweisen. Troßdem ist festzustellen, daß sie fast durchgehends wesentlih höhere Sra bringt, als« die EGrutevorshäßung eigentlich erwarten | ließ. Man wtrd nicht f¿ÿlgeben, wenn man jür diese: an sich widersinnige Erscheinung “eine Erklärung sucht, die aut die oben ‘angédeuteten- psvcologaishan - Ginflüsse - zurückgreift. „Wenn“; #0 wtrd; i Ö

in deë':amtlichen- üng- bemerft, „der

Veröff b Landwirt geneigt war, ‘eine. Atisicht i oui ster Vorsicht und o y - a i C

dem“ Grundgedanken _- .abzugèben;" ' greifen, um nicht zu Lieferungen wverpküichtet dem“ wirkl “Ertrag nit "mehr entspréhen würden,

zu (bo p ents zu ¿twerden, die diefe Tendenz fich" um - so \stärker“geltend machen,

mußte je urisicherer die

5813321 dz oder 2,3 vH,

Unterlagen waren, auf Grund deren er seine GutaMten abgab. Gerade die Ernte ist die kritische Zeit, in der jede Woile, jever MNegentag die Stimmung beeinflußt und die Hoffnung auf die Probe stellt. Es t daher vicht zu verwundern, daß die Erntevorshäßungen binter - den- Ergebnissen der Novemberermittelungen zurückbleiben. In Wirklichkeit werden au diese noch nicht dem vollen gecrnteten Ertrage entsprehen; denn wenn au die Becichterstatter geneigt sein dürften, die Erträge der von ibnen selbst bewirt'ckafteten ‘oder übersichtliler größerer Güter als Norm anzunehmen, und damit zu Durchschnittszahlen gelangen mögen, welche die geringeren (Frträge Éleinerer und \{chlechter bewirtshafteter Betriebe nicht genügend berüd-

\fi{tigen, war doch au

ch bei ihnen gewiß die Furcht bestimmend, dur

zu hohe Schäßungen das Ablieferungsfoll zum Schaden threr Wirxts-

\ha}t anwachsen zu lassen.

Deshalb kann angenommen werden, bag

auch die Ernteschäßzungen der landwirtschaftlichen Berichterstaiter noch Mindestzahlen bringen, wenn sie sih auch von der Wirklichkeit nit

durften. Statistik

mehr weit entfernen die landwirtschaftliche

(Frgebnissen wird

Zu höheren J wenn diele Be-

eist gelangen,

fürhtungen des Erzeugers und des beruflih beteiigten Schäßzers ih

wieder eingecbnet haben twerden.

Die Grundlage für die dringend

notwendige «Gewinnung sicherer Unterlagen zur Kenntnis der land- wirtschaftlichen Produktion wird dann eine umfassende Betricbazäblung

mit individualistisher Erhebung bilden müssen.

(Tbe diese aber unter-

nommen werden kann, muß erst die Festigung von Ruhe und Ordnung und die Wiedererstarkung des Staatsgedanfens abgewartet werder, die alléin das jür solhe Aufnahmen vorauszuseßende Verantwortli(- keitsgefühl des Einzelnen gewährleistet.“

(s betrugen nun im preußisGen Staate die Ernteflächen der wichtigsten Fruchiarien und Futtergewächse nach der Ermittlung dur die Betrieb8inhaber 1918, 1917 und 1916 sowie ihre Erträge a. nah der Erntevorshäßung durch die Kretékornmissionen und b. nach der

N

Schäßung der landwirt schaftlichen Vertrauenêmänner im Verglei mit den Feststéllungen für die Borjahre :

——_——————— R ——

Ertrag

Jahre Erri. fle R

ha

720 594 743 185 826 382

1 006 229 1024 760 1017 449 92 761 97 764 126 568 162 554 149 562 148 605 4 419 403 4 267 981 4 588 167 4 913 737 4 777799 4 677 037 58 695 69 654 63 7231 63 727 1914 48 3483 1913 38 388 1918 72773 1917 95 985

196 1915 33014 1914 33571 1913 31457 1918 | 750427 1917 | 79478 1916 [(* 847 332 1915 | 879917 1914 | 233265 1913 | 892 154 1918 | 2 184483 1917 | 2354145 1916 | 2 404 137 1915 | 3 078 907 1914 | 2891 928 1913 | 2943 255 1918 | 1967030 1917 | 172 089 1916 | 198 732 (915 | 2461 734 1914 | 2299 974 1913 | 2 329 404 1918 | 322 966 1917 | 322042 1916 | 331 124 1915 | 320876 1914 | 459 479 1913 | 443240 | 1918 | 199930 Kohblrüben j 1917 194 591 l 1916| 177695 1918 | 421 998 1917 | 357 623 1916 | 357554 1915 | 411341 1914 | 363 460 1913 | 351063 [ 1918 | 1039 770 1917 | 1282323 1916 | 1167382 1915 | 1274 836 1914 | 1266 562 1913 | 1307 114 1918 | 966951 1917 | 233290 1916 | 404166 1915 33 695 1914| 42841 1913 | 109905 1918 | 3031721 1917 | 2737808 1916 | 2 564 994 1915 | 3 172 970 3 035 292

1914 1913 1 3112684

Von der oben avygegebenen waren erkranft:

( 19183 1917 196 1915 1914 1913 1918 1917 Sommer-) 1916 ] wetzen } 1915 1914 1914 1918 1917 1916 1915 1914 1913 1918 1917 1916 1915

Winter- weizen

Winter- / roggen

Sommer- roggea

Winter- j gerste

Sommer- gerte

Hafer f Kartoffeln

Zucker- |

rüben

Futter- rüben

andere

Wiesen

12 905 755 dz oder 3,3 vH, 1914

15 978 301 dz oder 4,0 vH.

1918 40129518 dz’ oder 1916 10 009 879 dz oder 5,4 vH, 1915

vom ha | ta ganzen

f

Oh b) Dopbvelzentner

16,6 18,8 13 344 104 148 [106 11 502 770 211 | 198 | 16334733 | 20,6 20 743 492 _— j 21,4 21 920 899 _— 25 2 25 686 048, 15s | 16,6 1538 344 | 14 e 1 365 780 20,5 2 599 294 19 0 3 082 877 22 0 3 291 720 252 | 3740428, 13,8 61 046 761 12s 52 66) 788 15,0 68 651068 14 1 69 281 038 16,8 80 364 741 19,0 92 671 755, 98 | 527 477 7,6 455 312 11,7 7á2 695 9,1 4 582 257 12,8 |! 620 786 De f 79 790, 3 1 339 717 9192-6

760 399 730 057 T7 348, 11 493 543 9586 178 16 382 033 13 583 442 18 067 039 Zt 071 581, 30 904 i7» 24 205 071i 47 412 236 40 158 147 60 675 898 65 599 109, 218 867 534 247 589 780 184 031 333 385 909 138 330 400 256 392 152 976, 79 716 06S 79 118 648 §1 840 568 88 980 577 13% 930 282 136 254 825», 45 486 158 44 615 904 97 071 348, 130 9883 121 118 735 220 123 625 992 150 424 998 140 361 982 149 790 190, 33 209 316 44 129 867 60 797 000 43 964 443 67 348 062 72 838 73%, 10 653 616 43,6 10-157 657 07,8 23 095 619 49,9 1681511 07,3 2 456 560 h8 2 6 392 179, 29 4 89 017 040 30,6 83 995 096 45,5 116 681 080 34,3 108 889 155 45 4 137 659 894 (i 46,0 | 140011823.

geernteten Kartoffelmenge 1,8 vH, 1917

e ANIRANES D D E T erm mai

Srüafuticr- und Weidenußung

eins{l. der a!s Heu verar {lagten

3 898 899 dz oder 1,2 vH, 1918

*) Winter- und Sommerfcucht zusammen.