1919 / 109 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 May 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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dehörig betrachtet würden. Durch die Verteilung würde jedes Land eiwa 45 vH. von seinem verlorenen Schiffsraume, das

heißt für Jtalien eiwa 380 000 Tonnen, wiedererhalten. Die koreanische Delegation hat der „Times“ zu-

folge an die Friedenstonferenz das Ersuchen gerichtet, den

Vertrag von Soeul vom 22. August 1910, durch dén Korea an Japan angegliedert wurde, aufzuheben. Dieser Vetirag sei Korca du Gewalt und mit Betrug aufgezwungen und“ von feinem Kaiser unterzeihnet worden, der nur eine Marionettenfigur war und dem das koreanishe Volk das Recht, es zu vertreten, entschieden aberkannte. Korea macht außerdem geltend, daß Japan die Unabhängigkeit Koreas verbürgt habe, und beruft sich in seiner Forderung auf Unabhängigkeit auf die 14 Punkte Wilsons. Das Ersuchen Koreas ist im Namen der vorläufigen republikanischen Regierung und im Namen von 18 700 090 Koreanern unterbreitet.

Der FJnternationale soz{alistiscche Ausschuß in Paris #beshloß in der vorgestrigen Sißzung laut Be- riht des „Wolffshen O SRTEPEIDSEDS dem Viererrat eine eingehende Darstellung seines Standpunktes

über. den Friedensentwurf zu unterbreiten. Ferner ver- sffentlicht der Ausschuß eine Erklärung, in der er die von der Berner Konferenz im Februar 1919 aufgestellten Grundsäße über die Fragen der Wiederautmachung, des Selbfibefimmungsrehts der Völker, des Militarismus und der Kolonien in. Erinnerung bringt und von ihnen aus den Mtiebenßeuiwurs prüft.

Die Erklärung stellt zunächst fest, daß die Gesellschaft der Nationen in ihrer jeßigen Form zwar der Anfang der methodischen Dukauisation des Dauerfriedens sei, daß jedoch die Weigerung, Deutschland und Rußland sofort aufzunehmen, - {nellstmöglich berichtigt werden müsse, damit die Liga einén Krieg wirksam ver- hindern könne. Die Begrenzung der Nüstungen Deutschlands sei die Vorbedinaung für die allgemeine Abrüstung, jede werde durch die Ein\ränkung des deutschen Militariêmus der europäische Militarièmus nicht geschwäht, folglih verlange die Internationale von den Alliierten die Erklärung, daß sie selbst ihre militaristische Politik aufgeben und ihre Rüstungen zu Wasser und zu Lande sofort einschränken werden. Ferner sei die Fest- legung der Grenzen aus militärischWen Gründen : sowie das Ueber- wiegen der strategischen Ecwägungen in gewissen Vertragsteilen nur . angetan die Müstungen “fortdauern zu lassen. Die - Fest- [ebung der Grenzen Polens, dessen Auferstchung die Internationale egrüße, verleße das Recht der Bevölkerungen, selbst zu entscheiden, welchem Staat fie angehören wollten. Die Teilung des deutschen Staates 1n zwei getrennte Teile sei gefährlich und werde eine Quelle von Schwierigkeiten und Unbehbagen bleiben. Es sei ge- rect, daß Deutschland für die Zerstörung der Gruben Belgiens und Frankreihs Entschädigungen leiste, jedoch seien die Bedingungen betreffs des Saaibeck2ns vom Geiste kapitalistisher Ausbeutung und Annexion eingegeben und bestätigten ten Verdtabtz daß die Zerstückelung Deutschlands - beabsichtigt werde. Die Tat- sache, daß man über die t eutschen Kolonien verfüge und Deutschland Fin ‘Mandat gebe, werde allgemein als Gecnuatuung betrachtet werden, weld)e man einem sih der Reste des Besiegten bemähtigenden Imperialismus vershaffe. Die brutale Lösung der Schantungfrage, wo dreißig bis vierzig Millionen Chinesen unter javanishe Herrschaft tommen, dürfe als ofene Anerkennung des Eroberungsrech1s nicht [Mweigend übergangen werden. Die Erklärung \chließt: „Diese eter sind \{wer, und wir stellen fest, daß dieser Friede niht unser riede ist, daß den Nationen immer .noch droht, daß: die Politik der Sieger zur Aufteilung der Neste unbekümmert um die unver-

meidlichen Folgen fübrt.* Nufß;land.

Der im November 1918 von einigen Parteien gegründete lettishe Volksrat, der seit Milte Dezember nicht mehr zu- sammengeireien war, hat am 12. Mai seine zweite Session im Libouer Stadthause eröffne1. Wie „Woifs Telegraphen- büro“ meldet, bildet er ein Rumpsparlament, das von den 34 Mitgliedern des Volksrats 53 vereinigt, die ihrerfei!s 11 Parteien verireten. Die aus dem Volkérat ausge- schiedenen Sozialdeinokcaten halten sich wieder eingefunden, ebzmso waren einige demokratishe Deutsh-Balten erschienen. Die Beratungen {lossen mit der Annahme einer Entschließung, die si gegen den Umsturz vom 16. April wendet - und die Wiedereinsezung des Kabinetts Ulmanis fordert.

Der derzeitige Ministerpräsident Needra haite die Tagung des Volfksrats nicht“ genehmigt, Wie das genannte Tele- grapbhenbüre weiter meldet, ift der Ministerprästdent \purlos ver\chwunden. Soviel befannt geworden hat er am Sonntag- abend auf Einladung einiger letuischer Offiziere an einer Be- iprechung teilgenommen, von der aus man ihn vershleppt haben soll. Eiwas Bestimmtes ist bisher nicht zu ermitteln gewesen, ebenso wenig läßt fich sagen, ob ein Brief Needras, den der Volksrat empfangen haben will und gestern ve: öffentlicht hat und in dem Needra sein Amt in die Hände des Volksrats zurükgibt, echt ist oder nicht, ob G oder freiwillig geschrieben. Sein Ministerium gibt bekannt, daß es die Regierungsgewalt weiter inne bat. Das Gouvernement, vom Ministerium sowohl wie vom Volk3r at um Schuß gebeten, bat erkläzt, daß es das Mi- nisterium Needra als rechimäßige Regierung ansehe und dem- gemäß handel werde,

Dänemark,

Der Reichstag hat vorgestern in geheimer Sißung mit 124 gegen 30 Stimmen: eine von dem Abgeordneten Neergaard vorgelegte, von dem Staatsminister namens der Régierung und der rabikalen Partei und von dem Abgeordneten Sigvald Olsen namens der sozialdémokratishen Partei befürwortete Entscchließung folgenden Jnhalts angenommen:

Indem der dänische Reichstag seine Freude darüber aussprickt, daß der kommende Friede möglicherweise die nationale Hoffnung des dänischen Volkes erfüllen wird, beharrt er auf seiner Entschließung vom 23. Okiober 1918 und auf den Wünschen hinsichtlich des Ab- stimmungsgebiets in Schleswig, die von allen Parteien des Neich5stags, sowie von den TegierieR und den Repräsentanten des dänischen Wählervereins in Schleswig den alliierten und assoziierten MNegierungen vorgetragen worten sind. Der Reichstag ist nah wie vor der Arsickt, daß eine Abstimmung auf Grund dieser Wünsche pt E Garantie für die nationale Zukunft des dän:s{en Volkes geben wird.

Der widèérsprohen und namers dèr Conservativen Volkspartei fol- gende Enlschließung vorgeschlagen : :

Die konservative Volkspartei, die der Entschließung des Neichs- tags vom 23. Oktober 1918 beistimmt und die Mitwirkung ihrer Delegierten an der Tätigkeit der politischen Delegation in Paris be- stätigt, hält nunmehr, da ein Bes B über den Friedensvertrag vorliezt, eine neue Cntshließung des Reichstags für unzeitgemäß.

E Artrag wurde mit 117 gegen 29 Stimmen ab- ge'ehnt.

Landstingabgeordnete Foß hatte der Entschließung

Literatur.

„Die Fortbildung der gemischt-wirtshaft: lichen Unternehmungen und die Vergejell-

schaftung der Betricbe“ ist elne auch als Sonderabdruck erschienene Abhandluag im Maißeft der Monatsschrift "Technik und Wirtschaft“ (zu beziehen durch den Verein deutscher Ingenieure, Berlin NW. 7, Sommerstr. 4a) überschrieben, in_ der Dr. Bruno Thierbach die Frage erörtert, wie bei einer Sozialisierung der Betriebe die Energie und Gestaltungskraft des privaten Unternehmers der Allgemeinheit erhalten werden kann. Die Ausführungen fußen auf den Erfahrungen eines großen* gemisdt-wirtshaitlichen Unter- nehmens der jüngsten Zeit, nämlich) der im Sommer 1917 gegründeten Deutschen Gasgejeltscaft, die einen großen Teil der Gasyersorgung von Berlin, seinen Vororten und benachbarten Landkrcisen über- nemmen hat und eine eigenartige neue Gesellschafts|orm darstellt. Bei der bisher üblichen Form der gemiicht-wirtschaftlichen Unter- nehmen s{lossen si Vertreter öffentlicher Interessen (Stadtver- waltungen, Kreise, Provinzen oder der Staat) gemeinsam mit einem oder mehreren Privatunternehmern zu einer AttiengeseUschaft oder G. m. b. H. zusammen. Diese Geellschaft führte dann das ganze Unternehmen entweder selbständig oder ücerließ den technischen und kaufmännischen Betrieb den Privatunternehmern. Bei der neuen Form, dem „gemischt-wirtschaftlihen Zwillings- unternehmen“, wle sie der Verfasser nennt, troird dagegen - von den Vertretern der öffentlichen Interesfen und dem Privatunternehmer (der in dem zugrunde liegenden Falle die Deutsche Continental-Gasgesellshaft zu Dessau ist) gemeinsam zunächst eine „Stammgesellschaft“ gegründet und darauf von dieser „Stammgesellschaft* und dem Privatunterúehmer eine „Betriebs- gefellihaft“ ins Leben gerufen. Jn der „Stammgesellschaft“ besitzen die VertreterYder oöffentlihen Interessen, in der „Betriebsge ell- \ckajt“ der Pkrivatunternebhmer die überwiegende Stimmenmehrheit. (An den 83 Millionen Mark der Deutschen Gasgetellshaft als „Stammgescllschast" sind die Kreise Teltow, Niederbarnim sowte die Städte Berlin-Schöneberg und Berlin-Wilmersdorf zusammen mit 68,25 Millionen, die Privatunternehmerin, nämli die Deutsche Continental: Gasgeselschaft zu Dessau, nur mit 14,75 Millionen Mark beteiligt; dagegen hat zu den 5 Millioncn Mark der Gas - „Betricbsgesellsshast" die Deuishe Continental. Gasgesellscaft áls Privatunternehmerin 3,34 Millionen, die Deut|he Gasgesellschaft als „S1ammgescllschaft®“ nur 1,66 Million Mark , hergegeben.) Beide Gescllhaften werden außerdem dur elne Perfonal- union eng miteinander . verknüpft, fo daß die „Slammgesell- schaft“ ftets über alle- Handlungen der „Betrieb8gesellschaft" ein- gehend unterrichtet bleibt. Bei diesem Schema können alle öffent- lichen Intercssen von den dazu berufcnen Verwaltungen nachdrücklich vertreten und gewahrt werden, zumal wenn durch Gründungsverträge die einzelnen Cinfluf:gebiete (z. B. Abschluß neuer Konzessionen) be sonders festgelegt werden. volle Freiheit in allen faufmännishen und technischben Betriebsfragen gewährt. Vei Tariffestseßungen, die bei der früheren Gestaltung folcher gemischt. wiriichaftlihen Unternehmungen oft zu unüberbrück- baren Meinungéverschiedenheiten führten, ferner bei Fragen der Besoldung von Angestellten und Arbeitern sowie bei Wohlfahrts- einrihtungen ist bei der neuen Fcrm der Gesellschaft ein Ausgleich wesentlih leichter zu erzielen, und auch die Gewinnberehnung und „verteilung vollziebt sich zweckmäßiger infolge einer eigenartigen Kapitalverkupplung, die das Interesse beider Beteiligten an dem finanziellen Gedeihen der „Betriebsgesellshaft“ schr innig gestaltet. Bei der Deutschen Gasgefellschaft steht das Aftien- oder Grundkapital der „Stammgcsellschaft“ zu dem “Eigenkapital der „Betriebs- gesellshaft®* in dem Verhältnis von 83:5. Die „Betriebs- gesellichaft“" hat nach Deckung ihrer Betriebsauösgaben ihren ganzen A bis auf Bene Prozent für den igengewinn an die „Stammgesellshaft“ abzuführen. Dr. Thier- ba) {chlägt vor, nah dem Vorbilde der neuen Gesellshaftsfcrm eine Ca gun für das deutsche Neichh zu bilden, in der die Arbeii8gebiete privater Unternehmungen, der Einzelstaats- und der Reichsämter na ähnlichen Grundsäßen verteilt und abgegrenzt werden. Das würde nah seiner Ansicht eine Sozialisierung dieser Betricbe uter Vermeidung mancher ‘gefährlider Klippen bedeuten, und es würde sich auf diese Weise ermöglichen lassen, die unentbehr- liche Energie und Gestaltungêfraft des privaten Unternebmertums ‘der Gesamtheit zu erhalten.

Land- und Forstwirtschaft.

Das Preußische Landesökonomiekollegtium hat bei den zuständigen Stellen dringende Verwahrung gegen diein den Friedensbedingungen. geforderte hohe Viebabgabe eingelcat : Die Entziehung einer so großen Stück- zahl Milchvieh (Köhe und Ziégen) würde einen weiteren Ängriff auf

das Lebèn unserer Kinder, Kranken und Greise bedeuten, ja sie könnte nur als qualifizierter Kindermord be- ¡eichnet weiden, Die Minderung der .an sh {on unzu-

reichenden Zahl der asiete Le durch Behinderung der Be- stellung und Ernte die Leben3mittelerzeugung für die nähsten Jahre in verhängnisvollster Weise becinträhtigen, während die geforderte Abgabe der Mutterschweine den Wiederaufbau der Schweinehaltvng und damit die fo dringend: nötige Besserung der Fettversorgung ge- fährdet. Bei der Abzabe fällt besonders ershwerend ins Gewicht, daß es si in der S um Zuchttiere handelt, wodurch vor allem auch der Nachwudhs, der die ge!ihteten Viehbestär. de wieder etwas auffüllen könite, verloren ginge.

Die Nessel-Anbau-Gesellschaft m. b. H. in Berlin gibt laut „,W. T. B.* bekannt: Nesselsamen kann aus der Ernte 1918 nah dem 31. Mai d. J, überhaupt niht mehr abgenommen werden. Für Nesselstengel aus der Sammlung 1918 werden nach dem 30. Juni d. J. die Preise herabgeseßt.

Berlin, 13. Mai. (W. T. B.) Auf Grund telegravhischer Rückfrage umfaßt in dem Monaisberiht des amerikanischen AckWèerbaubüros die Anbaufläche von Winterweizen am 1. Mai 1919 48933 000 Acres. Das Ernteergebnis wird nach einem Ertrag von 18,4 Bushels für ‘den Äcre auf 899 900 000 Bushe1s geaen 837 C00 000 Bushels am 1. April d. J. (nit 1 037 (00 (09 Bushels, wie im Vormonat angegeben) geshäßt,

Verkechrs1v6esen.

_ Nach der t\checho-\lowakischen Republik können wieder eingeschriebene Briefe versandt werden. Wegen der offenen Auflieferung gelten dieselben Vorscriften wie sonst für Sendungen nach dem Auslande.

Verdingungen.

Der. PATO La gf die von der Verwaltungsabteilung der Neichswerft in Wilhelmshaven am 12. April 1919 v ee r- .dungene Ausführung von Erdarbeiten und Ge- stellung von Arbeitern für die Unterhaltung der Anlagen der Werft ift der. Firma H. Möller, Bauunternehmung Wilhelmshaven erteilt worden.

Ÿ _ Theater und Musik, Jm DpernHause wird morgen, Donnerstag, „Der Evangelk«

mann“, mit den Damen Escher, Birkenström und den Herren Kraus, , Knüpfer, Habih, Henke, Bachmann, Krasa und Philipp beseßt, unter

ber Leitung des Kapellmeisters Otto Urack aufgeführt. Anfang 7 Uhr.

von starken Beifallskundgebungen, be - der englischen

Dagegen wird der „Betricbsgesellschaft" '

m Schauspielhause wird morgen (134. Dauerbezugs, vao) p a Ats ersimalig mit Otto Sommerstorff in der Titelrolle, gegeben. Sypiellciter ist Dr. Reinhard Bruck. Die Vor« stellung beginnt um 7 Uhr. ,

Mannigfaltiges. Gegen das Plakatunwesen. Das Anshhlagen, Ankleben

und Anhesten von Plakaten an Häuser, Denkmäler, Zäune und forstige

nur denkbare Flächen hat einen derartigen Umfang angenommen, daß es zu einer unerhörten Plage geworden ist. Abgesehen von vielen Geshmadlosißkeiten werden die Geschäftöleute, denen man ohne weiteres die Schaufenster- und Schaukastenscheiben vers Élebt, auf das scwerste gès{ädigt, und die abgerissenen Papier- feßen bededen gemeinsam mit Staub und Schmuß die Straßen Und Plägze der einst saubersten Stadt dec Welt. enn man auh in der Zeit der Wahlen noch darüber hinweggesehen hatte, so muß dieser Unfug jeyt jedoch aufhören. Der P wird, wie „W. T. B.° mitteilt, in allernächster Keit gegen das FNCAAG eo energisch und mit allen ihm zu P stehenden tittela vorgehen. Für Aufrufe, Einspruchs- und andere Kund- gebungen sichen die zahlreichen Anschlagsäulen zur Verfügung.

Das Garnisonsportfest im Deutschen Stadion

im Grunewald ist der Landestrauer wegen auf den 24. Mai vera

Legt. Der Uebungsketricb findet keine Unterbrechung.

Flensburg, 13. Mai, (W. T. B.) Vergangene Nacht, 2 Uhc 35 Minuten, ist der Eilgüterzug 6093 auf Bahnhof Gggerbedck über das auf Halt stehende Einfahrsignal gefahren und mit einer Rangierabteilung zusammengestoßen. Beide Hauptgleise sind gesperrt. Neisende müssen zunächst an der Unfallsiele umsteigen. Das östlihe Gleis war um 9 Uhr 30 Mi- ruten Vormittags wieder fahrbar. Getötet sind zwei Zug- beamte und ein Viehbegleiter: verlegt sind weitere drei Zugbearnte und ein Viehbegleiter. j

Zürich, 13. Mai. (W. T. B.) Laut Bericht der „S{weize- risden Depeschenagentur“ wurden in der heutigen Internationalen Frauenkongre)ses die von der politislen Kommission für die Pariser Konferenz aus-

gearbeiteten Vorschläge zum Friedensvertrag, und zum Völkerbund behandelt. Miß Snowden fkritisierle

auf das \cârfste die Pariser naa wobei fie vielfa

¡ onders auch von Seiten und amerikanisGeu Abordnung, - unterbro(en wurde. Miß Snowden führte aus, daß vor -allem das Selbsi- beslimmungsreht der Völker mit Füßen getreten werde. Die Ab- 1ratung des Saarbeckens an Frarkreih sci Schwindel und bedeute nichts anderes als Annexion. Eine nach 15 Jahren - erfolgente Volksabstimmung , werde unter dem Druck der französischen Ne- gierung sfelbstverständlih eine " Mehrheit zugunsten Frankreichs ergeben. Die Entschädigungssumme von 120 Milliarden werde das deut|che Volk niemals bezahlea können. Wer könne einem Volk zumuten, zu arbeiten, wenn es den ganzen Ertrag seiner Arbeit fremden Völkern ausliefern müsse. "Miß Snuwden \chlug cine Entschließung vor, in der es heißt: „Der Internationale «l a spricht scin tiefstes Bedauern darüber aus, daß die in Versailles vorgelegten Friedensbedingungen so \{chwer die GrundsäßeS verlegen, burch welhe allein ein gerechter und dauerhaster Friede gesihert werden kann, und welhe von den Demokraten angenommen waren. Die Oas nach Ab- rüstung nur jür einen Teil der Kriecgführenden bedeutet eine Vergewaltigung des Nechls und eine Fortsezung der Gewalt- herrshaft. Die finanziellen und wirtshaftlihen Bedingungen des Gniwurfs verdaminen eine Nation von hundert Millionen Menscheu im Herzen von Europa zur Verelendung, Verzweiflung und Ver- seuhung, was in Haß und Anarchie ausarten muß. Im tiefen Gefühl der Verantwortlichkeit fordert der Kongreß die verbündeten Neagierungen auf, die Bedingungen fo zu verbessern, daß ‘der Friede in Einklang gebrachbt wird mit den von Wilson zuerst aufgestellten Grundsäßen. Die Chre“der verbündeten Nationen ist mit der loyalen Durchführung dieser Grundsäße verknüpft“. „Die Entschließung wurde einstimmig angenommen und drahtlich nah Paris übermittelt. Frau Lawrence {lug namens der Kommission eine Entschließung vor, in der dieAufhebung derHunger- blodckade und die Zuführung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen gefordert wird. / :

{Fortseßung des Nichtamilithen in der Ersten Beilage.)

Theater. Opernhaus. (Unter den Linden.) Donnerstag: 121. Dauer-

bezugsvorstellung. OMDienst- und Freipläße sind aalgedoben: Der Evaungelimannu. Musikalishes Schauspiel in zwei Aufzügen, nah einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begeben- heit, von Wilhelm Kienzl. Musikalische Leitung: Olto Ura. Spiellcitung: Karl Holy. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus.(Am Gendarmenmarkt.) Donnerst.: 134.Dauer- bezugsvorstellung. Dienst- und Freipläßze sind aufgehoben. Coriolaun. Historishes Drama in fünf “Aufzügen (14 / Verwandlungen)

von William Shakespeare. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.

Opernhaus. 122. Dauerbezugsvorstellung. Diensb-

reitag : und Freiplägße sind aufgehoben. Der Freischügz. Romantische Oper in drei Abteilungen (zum Teil nach dem Volksmärchen „Der

Musik von Carl Maria von Weber

135. Dauerbezugsvorstellung. Dienst- und Wilhelm Tell. Schauspiel in sünf Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck.

reishüß“) von F. Kind. Arfana 7 Uhr.

Schauspielhaus. Freipläße find aufgehoben. Aufzügen von Fricdrih Schiller. Anfang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Luise Mengel mit Hrn.\ Landrat, Leutnant d Landw.-Kay. Walter Braun (Trienke b. Gr. Jestin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Nitimeister a. D. Graf vou Hohenthal und Bergen (Dresden).

Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Ernst von Neichenau (Potsdam). Hr. Professor der Geschichte. Heinri von Wedel (Kußerow). Hr. Geh. Negierungs- und Schulrat Paul Koehler (Oppeln). Hr. Geh. Regierungsrat Rudolf Dittrich Spie Hr. Geh. Baurat Georg Jungfer (Hirschber0/

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Verantwortlicher Scriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg,

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. | Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlin, Wilhelmstraße 32,

Vier Beilagen /

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Betriebsjahre 1913/

L) Zuckergewinnung, ung von Rüben zur Zuckergewinnung,

14 bis 1917/18.

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: Bee“ a m Em It E Et E pn m N Betriebsjabr Zahl der Fabriken Menge Die veratbeitéten Alfo Menge der gewonnenen In einer 12stündigen (1. September wele Rüben ' der verarbeiten Nüden aúf 1 ha Robzucker i Arbeitsschicht bis veratbéitet baben Rüben waren geerntet anf Rüben aller Erzeugnisse !) Ablguse wurden Petro 31. August) : A dz | ha dz âz dz 1913/i4 341 169 399 786 002 843 318 26 179 366 | 56 44 00D 1914/15 333 159 645 179 546 726 293 24 681 427 z du 058 3 304 1915/16 320 96 251 076 864 #832 264 15 226 360 2458 983 2 842 1916/17 316 95 707 770 400 341 239 15 615 079 2 082 967 2710 1917/18 312 92 299.388 384 071 240 15 662 520 2285 099 20596 )) Hier ift die gesamte Zuckergewinnung der Fabriken, die Nüben veratbeitet habeu, naËgewiesen, einschließlih des in diesea Fabriken durch Entzuckeruag vcu Melasse gewonnenen Zuckers. t,

Zuckder sind in Nohzucker umgerechnet.

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b. Gewinnung von Noh- uad Verbrauch8zu®er.

erre Ce E m 2 ma n E O E R ETTET n Be M R Außer den in der Uebersiht 1% aufgefübrten Zur Herftelung Ca PARN dox Rüben fiad zur Verarbeitung alauati u ganzen find gewonnen wortea: von 2 Xg Roh- : Septem [ j ¡uder waren /y NRübenzuFer Zucker Melasse- Zuderfabriken Rob zuer Verbrauchszucker Melasse Nohbzucker Verbrauszuker | E “an Rib d a [2 udersa e 91. August) fabri?en | ra}finerien V anflalten überhaupt S | umgerebnet) erfocherlhs tai i dz M kg 1913/14 “341 32 5 378 18 051 062 171937 2 199 599 24 243 976 19 041 136 27 158 701 6a 1914/15 * 333 30 D 368 14702 235 147 222 942 926 - 22 854 514 15 401 085 25 101 016 dis I, 320 3l 2 393 16 243 912 90 679 13 743 929 15978511 15 153 164 6,16 1916/17 316 3L 2 349 13 068 026 65 406 *. 14 094 60L 13 162 856 15 579 297 Das 1917/18 312 39 : j 2 344 13 398 040 62 565 -—— 13/888 353 13490837 j 15 410 815 9,29 ?) Nah Abzug des zur Verarbeitung gelangten Zuers, 8 | E : Y Zuckerverbeauch im Zollgebiet. : : 83. Zum inländischen Verbrauch verstenert?) und verzollt in den freien Verkehr gesegt: pra eze ee _— ferne i —— —_——————n— : - : E S E n Gegen EntrichGtung der Steuer Segen Gntrihtung des Eingang8zoll[s ¿Segen Entrichtung | Ge le _ BVetrkebtjabe | zum Sap von 14# _| Zusammen | Zum Say | Un 4 Roher BVerbran8ucker - | Bulommen gund I E (1: September A At ‘von E Gten A E iy “T 3e W: @8- | Abläufe des--Vingargszolls : E L La e E 2 á j / ; ¿, Ld ; ; / At d j G E 4 - i / f s i bis: i Robzucker a : Nt AblEfe von 24 NMobr- | Rüben- Rokr- Mübeuz | pier i n Vebia E, völterung 81. -Äugust) E | Nobzucker zucker zuckder ‘f zuer zuder* j dereuet 06 obne Abiâufe - i: i É dz de OP kg i 1913/14 29 321 12 826 527 12 852 916 28 056 _— 1029 4 13 457 1130 15 566 1334 12 888 432 ; 18,99 4914/15 m 0s 15 181 25 15 238 039 :76 570 9 447 174 439 3 305 79 44323. 3 386 15237 471 G L E 42! 129.2 132 339 232 16 271 r : 1323139 ‘1915/16 107 812 15 138 591 15 235 622 76 649 93 8û4 _ +73 1- T4 L 15 235 696 » O4 6 ors 77 828 . 23 242 28 180 29350 j 23222 b 1916/17 83 902 11 306 257 11 931 768 82 208 5 M : _— e q _—— __- _— 11-981 768 7 B B 1 233 © 797 z1 goy 7 2 ? j LINUIOT 1917/18 45 184 18 229 191 13 279 860 116198 | 2046 r e 1L 1. ‘arn 13279 871 L S 105 34 200 34 295 4 503 | A : ‘b. Zum inländishen Verbrauch steuerfrei!) in den freien Verkehr gesept, Bedarf für deutshe Schiffe und Bestände an Zudcker i am Schluß des Betriebs3jahßrs. “qn i G By Nes Mereraus Sortehe Ciue0 der Bedarf für deutsche S{ife Bestände an Zudker am Shluß des Betieböjahrs (31. Auzust (1 i z Zueer- Zuder ats Lfebeegabe | pie Via Sikcnven | L T N | Ausländischer Zuckect. + Skplembrr i ¿ur Viechfütterung, | den Truppen, dem oh- erbraußs3- | „Zusammen E E bis Verwendung in | Neten Kreuz usw. use ¡uter ¡uer f wte N | i | chm E ean ¡ Abläufe aris 8 | Abläufe 81, August) Fabriken usw. | | gcsvendet ; | ere{ne ) juder ¿uder | berechnet 4) : zuer zuder Z : üen j _âz L F4 | f êz RA dz 2 N 1913/14 65 635 | : e 4707 719 3012 17 806 22241 2 4139 743 1615 647 4 234 966 925 935 8 029 29 635 ? 39 : 1914/15 4 685 2e 8 968 9 044 455 Tád4 11 231 13212 4 652 227 | 470 539 0155048 761 442 3651 | 29311 9 243 : j : 4 i / | j ; 1915/16 2 M e 1 844 3 731 794 8.992 9991 451 529 1010377 574 170 923 129 42770’ | 27 525 24 : ; 56 23 I 359 | ; i / 1816]17 598.08 10_ 3 323 04s —— 8 387 9319 | 1503844 | 1474154 8141793 133C96 | 105288 | 85076 | 1917/18 846 997 9 3181 926 _ 5110 ö 678 1 727 318 817 458 2 635 605 309 391 _—_ 227 397 v G, 11 y :

\{riften beha umgerechnet. 2) Die Bevölkerun

Umgerechnet.

atelte Zuder ist mit nautisckhen

ischen Ziffern vadgewiesen. - Die 1 Zif géziffer für die Mitte (1. März) der Betrieb8jahre 1914/15 bis 1917/18 ist niht ermittelt.

8) Ein- und Ansfuh

!) Der ausländishe gemäß ter Bekanntmahung über vorübergehende Zellerke!chterungen. tom 8, März 1915 (RGBl. S, Mengen sind in ben darüber stehenden Ziffern mitenthalten. *?) Hferbet ist der Robzuker inf

x von Zudcker.

136 ‘Nr. 176 Anm.) náG den für inländischen Zucker geltenden Pow | Verhältnis bon 10: 9" auf Verbrauchs 4) Hierbei is der Verbrauhßszücker im Verhältnis von 9 : 10 auf Rohziex

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ftitzemit niger eam namen E m T P Es E A e B R E Bs aren u - m: _— e c Einfubr i f Ausfuhr aus dem deuts&en Wirtschaftsgebiet Beiriebsjahr - Nohzuckter Verbrauchszucerx Füsllmassen, NRohzucker Verbrauch{8zuecker #Füllimmassen,. - (1/September | _Zukerabiäute / Dr «_ HDuckerobilufe : S (Sirup, Melasse), : (Siruv, Melafse), is Noßÿr- Müben- Nohr- | Rüben- ela traltsutes, Nohr- RNüben- Nohr- Nüben- Melasiefraftfut reh, ; - 81. August) | / Rübensaft, Ahornsaft #4 dl Nühensaft, Ahernfaft , 1 j dz V 1913/14 1029 4 16 869 “2 Tal: 1543 4 4831496 9 5 598942 s A Wis 920 10 499 4 992 136 337 66 825 290519 e. 1 189 200 2/3598 4919/16 52 63586 1/246 29176 164365 e 178%1 1) 188 938 en 2 O L O O G “31040 18 915 dus 2000 1 91650 308 1917/18 16 903 80 290 - 2 “39673 1 _. 93287 188 Berlin, den 9, Mai 1919, hs Stalistisches Reichsamt. Delbrü di va M. 4446

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