1897 / 60 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Mar 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Verzeichniß i der Vorlesungen und Uebungen, welche an der König-

Tihen Berg-Akademie zu Berlin im Sommer-S 1897 (vom 26. April bis 31. Juli) gehalten E

Professor Franke: Bergbaukunde, I1. Tbeil, unter besonderer Berücksichtigung der Wetterlehre; Tiefbohrkunde mit Eau des Schachtbohrens ; Salinenkunde. Geheimer Bergrath, Professor Kerl : Metallhüttenkunde; Löthrohrprobierkunst. Dozent Dr. Pufahl: All- gveive Probierkunst; Technishe Gasanalyse; EGlektrometallurgie.

heimer Bergrath, Professor Dr. Wedding: Eisenhüttenkunde; EGisenprobierkunst. ofessor Schneider: Aufbereitung; Markscheide- und M st, IT. heil; Praktische igngen in der Markscheide- und Meßkunst. Professor Hörmann: Gau: Maschinenlehre; Bergwerks- und Hüttenmaschinen; Metallurgishe Technologie. Ge- beimer Bergrath Gebauer: Baukonstruktionslehre. Regierungs- Rath Brelow: Darstellende Geometrie; Unterricht im en und Konstruieren. Geheimer Ober-Bergrath Csfkens : Bergrecht, 11. Theil.

ofessor Dr. Scheibe: Mineralogie; Mineralogishe Uebungen.

ilfs-Geologe Dr. Potonié: Die Flora der älteren F.

ofefsor Dr. Kötter: Integralrechnung; Analytishe Geometrie des

aumes; Mathematishes Repetitorium. Geheimer Bergrath, Pro- fessor Dr. Finfener: Qualitative und quantitative Uebungen ort für Mineralanalyse; Repetitorien über Mineral- nalyse.

Berlin, den 5. März 1897.

Las Die Direktion der Königlichen Geologischen Landes-Anstalt und Berg- Akademie. Hauchecorne.

Nichtamtliches.

Deutsches Reicdeh.

Preußen. Berlin, 11. März.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten

ie Vormittag von 10 Uhr ab den Vortrag des Kriegs- inisters, General-Lieutenants von Goßler und arbeiteten sodann mit dem Chef des Militärkabinets, General von Hahnke.

Seine Majestät der Kaiser und König haben den eweiligen Direktor der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen mts in Vertretung des Reichskanzlers zu ermächtigen geruht, den Decoffizieren der Kaiserlihen Schußgtruppen bei dem Ausscheiden aus dem Dienst, sofern sie sih tadellos ge- führt haben, die Anstellungsberehtigung nah Maßgabe der Bestimmungen zu verleihen, welhe in dieser Beziehung hinfichtlih der aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Offiziere ergangen find.

__ Der Bundesrath versammelte fich heute zu eincr Plenar- fibung. Vorher bcriethen die Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr.

_Der dem Reichskanzler alljährlich einzureihende Ge- shäftsbericht des Reihs-Versiherungsamts ist nun- mehr auhch für das Jahr 1896 dem Reichstage zugegangen.

Hiernach waren auf dem Gebiete der Unfall- vecsiherung bei etwa 18 Millionen Versicherten gegen Urtheile der dem Reichs-Versicherungsamt unterstellten 1276 Schiedsgerichte 12 053 Rekurje anhängig, unter welchen sich 2780 aus den Jahren 1894 und 1895 Séiauben. Durch Urtheil wurden 758i, durch Beschluß (Verwerfung wegen Unzu- lässigkeit oder verspäteter Einlegung) und auf andere Art (Zurücknahme, Vergleich 2c.) 1046, zusammen 8627 Re- kurse erledigt. Jn 576 Sigzungen haben in 8730 Sachen mündlihe Verhandlungen ftatigefunden. Darunter wurden an 150 Sißungstagen 2252 Rekurse aus dem Gebiete der land- und forftwirthschaftlihen und an 2 Tagen 33 Rekurse aus dem Gebiete der Seeunfallversicherung verhandelt. Beweis- aufnahme wurde in 19% Fällen beschlossen, 13 Urtheile wurden ohne vorongige mündliche Verhandlung gefällt.

_ Bei den dem Reichs:-Versicherungsamt unterstellten Schieds- gerichten find im Berichtsjahre 38 647 Berufungen anhängig geworden, gegenüber 160 872 Bescheiden der Feststelungs- organe.

Die Zahl der angemeldeten Unfälle beirug nah einer

vorläufigen Ermittelung 350428, die der entshädigten Un- fälle 86520. Die gezahlten Entschädigungen beliefen sih nah einer vorläufigen Ermittelung auf 57 347 6783 M. Das Verhältniß der Zahl der erhobenen Rekurse 9273 zu der Zahl der rekurêfähigen Schiedsgerichtsurtheile 832422 stellt fih im Berichtsjahre wie 1 : 35, hat fih also gegen das Vorjahr nicht verändert.

Ueber die Aufnahme oder Ablehnung der Aufnahme von Betrieben in die Genossenschaftskatafter (Unternehmerverzeich- nisse) war in 2736 Fällen einschließlih 465 aus dem Vor- jahre stammender Fälle zu verhandeln. Hiervon wurden 2283 Sachen erledigt.

_Bei elf gewerblihen Berufsgenossenschaften wurde die Beibehaltung oder die Abänderung des Gefahrentarifs ge- nehmigt. Für das künftig bei der Bs der Sehr üssern von den Berufsgenossenschaften anzuwendende Verfahren

nd vom Reichs-Versiherungsamt im Berichisjahre neue Grundsäße aufgestellt worden.

_Neben 751 darunter 211 vorjährigen Gefahren- tarif-, Umlage-, Prämien- und D werden wurden 2061 darunter 470 vorjährige Beschwerden gegen Straf- er iaunsee der Berufsgenossenshafts-Vorstände und 2804 beh i Éi eshwerden aller Art darunter 353 vorjährige chandelt.

Unfallverhütungsvorschriften wurden für sechs gewerbliche Berufegenossenschaften genehmigt. Außerdem erhielten fünf gewerbliche Berufsgenosjenschaften Nachträge zu ihren Unfall- verhütungsvorschriften und zwei Berufsgenossenschaften beson- dere Vorschriften für bestimmte Betriebszweige. Von den landwirth|chaftlihen Berufsgenossenschaften hat eine ihre Un- fallverhütungsvorschriften ergänzt, und zwei haben die Neu- einführung jolher Vorschriften beschlossen.

Bei 13 Berufsgenossenshaften wurde die Geschäftsführung durch Beauftragte des Reihe-Versicherunasamts geprüft.

Statutenänderungen wurden für 22 Berufsgenofsenschaften genehmigt. Ferner erhielt das Statut der neu errichteten

An der S ässigen Sammelaueseüin bethei

in Altersrenten- und 99 Revi

wurden m andere Weise (Zurückweisun weng me, V tonen. An 277

rund 399 500 von den Versicherungsanstalten gefeßten Renten entsprihti üb

S illionen Mark. Verwaltungskosten:

v 1892 y "” " 1893 r 183 1895 1896

u " r "

Beschwerden Verficherungsansta

n sind im geworden,

genehmigt.

159 139 Anträge auf Renten- 2c.

Renten-

worden. amts“

Gebiete der Învaliditäts-

Rechnungsbureaus, 28 723, Jahr 1897 hinübergingen.

der

weisung Ms i im

{ließli

menen

Bei den Unfällen wurden: Bageude

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im Dienst fremde P

Dienst b

hofe Ober-Verwaltungsgerihts-Raths

Ober-Regierungs: Nat ab zum M L j

Dem Regierungs-Afefsor Dr. des Kreises Plön übertragen worde

Stettin, 10. März. der Provinz P

Ansprache eröffnet : Hochgeehrte Herren !

Fleischerei-Berufsgenossenshaft die geseßlihe Zustimmung.

Sitzungen willkommen zu beißen.

a. M. ift die kommissarishe Verwa

Ageaciv@ Verliner R Ens 1206. ä Heili aenossenschaflen in Form einer

Übernommen aus dem Jahre 1895 sind 621 446 Altersrenten- und 14 Beitra j a

von denen 145742 erledigt werd

Jn den „Amtlichen Nachrichten des Reichs-Versi wurden aus dem Gebiete 91 Rekursentscheidungen und Verwalt

nbeamte und Bahnarbeiter im Dienst Post-, Steuer-, Telegraphen-, Polizei: Beatnte 2.

onen, einschließli der nicht im j ndlichen Beducten und ce aber ausscließlih der Selbftmörder

zusammen

g Auf dem Gebiet der Jnvaliditäts- und Alters- versiherung wurden bei etwa 11 Millionen versi onen 2646 Revisionen in Jnvalidenrenten-, 1501 Revisionen

en in Beitragserst

attu sachen, zusammen 4246 Revisionen G Sn Unerledigt

anhängig

illionen

Die Einnahmen aus Beiträgen ergaben nach Abzug der

im Jahre 1891 rund Wia Millionen Mark, E, 87,8 x 89,8 s n 954 s » gegen Strafverfügungen der Vorstände der von melden 1037 ihr Erlpi are u an gig e igun ; Statutenänderungen wurden bei 2 Versichn dean ali

F

u

Vom Rechnungsbureau waren einschließlich der aus dem Vorjahre übernommenen 12959 im t Baigis Vertheilung zu bearbeiten, ! den konnten. Gegen diese 2c. Vertheilungen wurde in 378 Fällen Einspruch er- hoben. Die Einsprüche find einschlie Jahre 1895 unerledigten 93 Fälle bis auf 92 Fälle erledigt

Nah der im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellten Na auf deutschen Eiseubalnea L 1 _im Monat Januar d. J. etriebsunfälle waren zu verzeichnen :

Entgleisungen auf freier Bahn

(davon 11 infolge von Shneeverwehungen) n Slationen . . 27 Zusammenstöße auf freier Bahn . 6 : __ in Stationen

sonstige Betriebsunfälle.

30

E . 198 zusammen 285

Die Betriebslänge betrug 39 289 km, an Zugkilomet wurden geleistet 27 504 486, sodaß je ein urfall auf 138 Lia Betriebslänge oder auf 96507 Zugkilometer entfällt.

ge | Vet tödtet leßt | 13

5 42 | 127 1A

28 [8 71 | 157

Arbeiter,

An Stelle des anläßlih seiner Beförderung zum Senats- Präsidenten des Ober-Verwaltungsgerichts ans bem Gerichte; ur Entscheidung der Aen antle ausgeschiedenen er von Noon ist d - Präsident des Ober-Verwaltungsgerichts, Wirkliche Gebeine run; th von Meyeren vom 1. März d. J

itgliede dieses Gerichtshofes ernannt worden.

von Behr in Frankfurt

ltung des Landrathsamts

n.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommand der Marine ist S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Korvetten-Kapitän Brussatis, gestern in Foohow angekommen und beabsichtigte, heute nah Yokohama in See zu gehen.

Der E L e andiag : ommern wurde heute dur n Ober- Präsidenten, Staats-Minister von Puttkamer mit folgender

Nachdem des Kaisers und Königs Majestät Allergnädigst gerubt haben, den 23. Pommersd,en Provinzial-Landtag au. Let r S rufen, habe ich die Ghre, Sie beim Beginn Ihrer diesmaligen

1896“

ttungêfachen. Ecledigl : itragserstattungsja Urtheil nach münd Verhandlung 3227, c ( ohne mündlihe Verhandlun leich 2c.) 819, zusammen mithin R lßungstagen haben in 3255 Sachen münd- liche Verhandlungen stattgefunden. Bei den auf Grund des Jnvaliditäts- und Alters- versicherung8geseßes errihteten 528 S im Berichtsjahre 20 643 Berufungen i: An Jnvaliden- und Altersrenten bezogen im Jahre 1896 ersonen zusammen 48,4 Mi

chiedsgerihten wurden

ark. Den Gla E E ne sp1 glich ein Decungskapita von rund 252,7 Millionen Mark und mit Einschluß Tee Ein-

in den Reservefonds ein Kapital von rund 303,2

erungsanstalten

lich déer aus dem

cherungs- der Unfallversicherung ) ungsbesheide, aus dem i und Altersversiherung 64 Revisions- entsheidungen und Verwaltungsbescheide veröffentlicht. Die Gesammtzahl der bearbeiteten Rekurse evisionen und Beschwerden betrug, abgesehen von den Arbe von denen 6728 unerledigt in das

iten des

vorgektom-

getreten und hat auf dem amtes WEŸ zugewiesenen Gebiete eine rege Wirksamkeit zu entfalt

Unser Kleinbahnney bat: auch im verflossenen Jahre, dank dem werktbätigen Zusammenwirken von Staat, Provinz und Kreisen, ein weitere erfreuliche Entwidelung und Ausgestaltung erfahren.

__ Der von Ihnen befürwortete Gesezentwu d die Heran- iehung von Fabrifen und anderen gewerbli Etablissements zu orauséleiftungen für den We von der Königlichen Staats, regierung dem Landtage der Monarchie vorgelegt worden, von beiden Häusern angenommen und siebt der Verabschiedung entgegen.

Ihr vorjähriger Beschluß, eine neue Irrenbewahranftalt zu gründen, ift in ter Ausführung begriffen. Leider hat sih bei den he. ¿üglichen Vorrerhandlungen, mangels einer gecigneten Oertlichkeit die Unmöglilhkeit berausgestellt, die Interessen und Bedürfnisse der Universität Greifswald, so wie es zu wünschen gewesen wäre, zu bez rüdsichtigen. Die Wahl des Provinzialausshufses ist unter Berüe. sfihtigung aller in Betracht zu ziehenden Umstände auf die Stadt Treptow a. R. gefallen, und es werten Ihnen das spezielle Bauprojekt sowie die Kostenansbläge zur Genehmigung vorgelegt werden.

i it der von Ihnen beslossenen Bildung des Meliorations- Pulentonds zur Unterstüßung von Meliorationsverbänden dur dar- ehnêweise Gewährung von Geldmitteln unter erleihterten Be.

dingungen ift ein dankenswert i R S her Schritt zur Beförderung der Landes, Entwurf

Der Jhnen zur Prüfung und Genehmi de

s R est den „Provinzialhausbalt ie G tr hat aufgestellt werden ; i ]

Provinzialabgaben_ nicht bedürfen wird. n L O

Indem ich Sie, geehr en, einlade, i d S mai i Les aue einjutreten, ‘erfláre ib m

a e aîï oni L

Provinzial-Landtag für eröffnet. S

Unter dem Vorsiß des Alters-Präsidenten, Amisvorfte und Hauptmanns Wolff aus Bredow brachte die Verseme, lung zunächst ein begeistertes Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König aus und wählte sodann den Wirk- lichen Geheimen Rath von Köl ler- Cantreck zum Vorsißenden und den Ober-Bürgermeister von Stettin, Geheimen Regierungs- Rath Haken zum Stellvertreter des Vorsißenden. Die Gewählten nahmen die Wahl an. Nach der Wahl der Schriftführer und Feststellung der anwesenden’ Mitglieder durch Namensaufruf erfolgte die Bildung der Abtheilungen, die Mittheilung des Vorsißenden über die vorliegenden Geschäftssahen und deren Vertheilung in die Abtheilungen. Es wurden sodann Wahl- prüfungen vorgenommen.

Oldenburg.

Das Staats-Ministerium hat bestimmt, daß am 22. d. M. zur Feier des 100jährigen Geburtstages Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Wilhelm I. an sämmtlihen Schulen des Großyerzogthums der Unterricht auszufallen hat und eine angemessene Schulfeier zu veran- stalten ift. L Sachsen-Coburg-Gotha.

er Landtag des Herzogthums Coburg ift gestern durch den Geheimen Staatsrath von Witiken eröffnet worden. Unter den Vorlagen befindet sich der mit der preußischen Regierung abgeschlossene Staatsvertrag wegen Er- bauung zweier Eisenbahnlinien im Herzogthum Coburg.

B Elsaß-Lothringen.

; er Landesausschuß hat in seiner vorgesirigen Sißun die Etats der Landwirthschaft, der Umiver at Kunst und Wissenschaft, der Landesbibliothek und der Eisenbahnen in zweiter Lesung angenommen.

Oefterreih-Ungarn.

Bei den Reichsrathswahlen der allgemeinen Kurie wurde in Jstrien Bartoli (italienish-national), in Görz Gregorcic (slovenish-radikal) und in Krain Krek (christlich-sozial) gewählt. Jn der Bukowina wählten die Landgemeinden die bisherigen drei Vertreter wieder. Der böhmische Landtag ist gestern geschlossen worden. Das ungarische Unterhaus beendete gestern die Be- rang des v U e MR Leer isa inisteriums gann darauf die Generaldebatte über das Budget des Justiz-Ministeriums. N Ÿ Großbritannien und Frland. Die Königin hat si gestern in Begleitung der Prin- zessinnen Heinrih von Battenberg is Victoria zu Schleswig-Holstein von Windsor nah Portsmouth be- geben, um von dort die Reise nah Nizza fortzuseßen. Die Kaiserin Friedrich begab sih nach der Abreise der Königin nah London, wo Allerhöchstdieselbe bis zu ihrer Rückehr nah Deutschland im Buckingham-Palast Wohnung nimmt.

Jn der gestrigen Sigzung des Unterhauses erklärte der Parlaments-Sekretär des Aeußern Curzon: er wisse nichts von einer ergänzenden Antwort Griechenlands.- Die Antworten Griechenlands und der Türkei würden dem Hause vorgelegt werden. Bis jeßt sei von der Pforte noch keine Antwort auf die ergänzende Note der Mächte Morgen, er glaube jedo, ag türkfi)he Regierung dieselbe im Prinzip annehmen Bei dem gestrigen Festmahl der „Vereinigung der Han- delskammern“ erwiderte Lord “Saite E den 04 Ministern dargebrachten_ Toast. Er berührte dabei, wie „W. T. B.“ berichtet, die auswärtigen Angelegenheiten nur furz, indem er sagte: Die Regierung suche die Unterstüßung der öffentlihen Meinung zu erlangen; die Interessen und Verpflichtungen der Engländer seien immer ihre erste Sorge. Das Kabinet werde scin Bestes thun, um die Herrschaft der Freiheit und Gerechügkeit und vor Allem den europäischen Frieden zu fördern, von dem aller Handel und alle Jnduftrie

adbhingen.

Rußland. Das Adckerbau-Ministerium beabsichtigt, der „Nowoje Wremja“ zufolge, ebenso wie das Finanz-Ministerium, eigene Handelsagenten fürDeutschland, Frankreich, Oester- reih-Ungarn und Großbritannien zu ernennen.

Schweiz. Der Bundesrath hat sein gegenwärtiges Mitglied,

den Chef des Militär-Departements, Obersten Frey, welcher

# 4 Bundes-Präsident gewesen war, zum Direktor ena em eor nidbeepe aal Gh he Der vos Nar ai die Einführung der obli-

zen Gese Kranfken- und Unfallversicherung unter tri Mler Mithilfe des Bundes, einstimmig ange:

: Türkei.

ed-Din el- Afghan, wel

, Babist und intellektueller Urh ae Nafir ed-Din zu sein, ift, wie

T. B.“ aus Konstan opel meldet, gestorben. "Am Dienstag ist der 27. Militärzug von Muradli ch Saloniki abgegangen. Bisher find 35 Bataillone dorthin 0 vert werden. Die Orientbahnen haben 1500 Waggons 95 000 Mann, 500 Pferden und Kriegsmaterial nah Saloniki expediert. E

Jn Belgrad sind Meldungen aus U esfüb eingetroffen, wonach ein Mohamedaner den dortigen serbishen Konsul

| nit dem Messer angefallen habe ; Passanten hätten aber das

t verhindert. i Seis S Ana berichtet die „Agence Havas“, daß die Mel- dung, britische und italienische Transportschiffe seien mit Truppen an Bord vor Kanea eingetroffen, auf einem Jrrthum beruhe; ein britishes Transportschiff habe Lebensmittel gebracht, cin italienishes Gefangene gelandet. _

Auf die Nachricht von der demnächst erfolgenden Ankunft von Freiwilligen, die von der griehishen Regierung ausgerüstet wurden, haben die Admirale, der „Agenzia Stefani“ zufolge, verfügt, daß eine Anzahl Schiffe um Kanea kreuzen sollten, um die Landung zu verhindern.

Die BEGEG der in Kantano gefangen genommenen Mohamedaner, we he nunmehr sämmtlich in Kanea eingetroffen find, vollzog sich, wie die „Agence Havas“ berichtet, unter großen Schwierigkeiten. ie curopäishen Mannschaften, welhe damit beauftragt waren, standen unter dem ge- meinsamen Befehl mit gleichen Vollmachten aus- gerüsteter sranpniGer und englisher Offiziere. Die r ständischen ießen die Belagerten abziehen, nach- dem fie dieselben entwaffnet hatten. Die Truppenabiheiiungen brahten 623 Männer, 1647 Frauen und Kinder, sowie 340 Soldaten von Kantano fort, außerdem 112 Soldaten, die in Spaniako eingeschlossen gewesen waren. Jnfolge der un- genügenden Zahl der vorhandenen Schiffe war die Beförderung aller mohamedanischen Familien vor der Hand unmöglich. Bis alle eingeschifft sein werden, sollen die Truppenabtheilurgen in Selino verbleiben. E :

In Selino, Rethymon und Kandia sind die von den Christen verlassenen Häuser und Besißzungen von den allein in den genannten Ortschaften zurückgebliebenen Türken geplündert worden. Auch in den um Kanea gelegenen Dorfern wird die Verwüstung der Besißungen fortgeseßt.

Griechenland.

Die National-Liga hat, wie die „Agence Havas“ aus Athen meldet, an die Blätter eine neue Kundgebung gerichtet, worin es heißt: Die Nation sei zu jedem E bereit, um ihren grausam unterdrückten Brüdern zu Hilfe zu kommen. Die Liga hoffe, daß die Nation nicht zur Unthätigkeit verdammt sein werde, und daß weder die gesammte Armee noch ihre Führer die Bestrebungen derer unterstüßen würden, welche den Frieden nur fihern wollten, um ihre egoistishen und begehrlichen 2wecke zur Ausführung zu bringen. Ein platonischer Wider- stand liege nicht im nationalen Programm; welchem leßteren, wie die Liga hoffe, diejenigen nicht fern ständen, welche die Geschicke Griechenlands bestimmten. :

Cipriani ift gestern mit fünfzehn französishen und einem russischen Freiwilligen in Athen eingetroffen. Die Studenten und die Bevölkerung des Piräus bereiteten denselben einen begeisterten Empfang.

Amerika.

Die Regierung der Vereinigten Staaten beabsichtigt, das auf Dry Tortugas belegene Fort Jefferson, welhes mit Key Weft als der Schlüsselpunkt zu dem Golf von Mexiko gilt, wieder mit Truppen zu belegen und mit modernen Befesti- gungen und Geschüßen auszuftaiten.

Afien.

Aus Manila wird gemeldet, General Polavieja verlange 20 Bataillone Verstärkung. Gleichzeitig wird be- rihtet, daß General Polavieja erkrankt sei, troßdem aber die Dienstgeschäfte bis zu seiner Ablösung weiterführen werde.

Afrika.

Wie dem „Reuter'shen Bureau“ aus Bloemfontein gemeldet wird, ist der Präsident Krüger am 9. d. M. Abends dort eingetroffen und herzlih empfangen worden. Jn seiner Antwort auf eine Begrüßungsansprache erklärte der Präsident Krüger : Die beiden Republiken könnten nicht getrennt werden, der Zusammenschluß derselben müsse ein engerer werden.

Aus Tamatave (Madagaskar) berichtet dasselbe Bureau, daß die Königin Nanavalo am 7. d. M. nach ihrem Ver- bannungsort, der Insel Réunion, abgereist sei.

In einem der „Times“ zugegangenen Telegramm aus Lagos wird bestätigt, daß eine französishe Expedition von Dahomey aus in Bo ussa, welches im Gebiete der Niger- Compagnie liege, eingedrungen sei und fich der Hauptstadt bemächtigt habe.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen Reichstages und des Hauses der Abgeordneten ch in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (189.) Sißung des Reichstages, welher der Staatssekretär des Fanexn, Staats - Minifter =t. von Boetticher und der Staatssekretär des Reichs- Schagzamts Dr. Graf von Posadowsky beiwohnten, stand ¡unächst folgender A ntrag der Abgg. Aucr (Soz.) und Ge- nofs-n auf der Tagesordnung : : :

„Die verbündeten Regierungen zu ersuden, dem Reichstage bis zur nähsten Sefsion einen Gesegertwurf vorzulegen, wodur fämmtliche landesgeseßlihe Sonderbestimmungen über die Rechts- verbältnisse der land- und forftwirtbshaftliben Arbeiter und des

indes zu ihren Arbeitgebern bezw. zu ihrer Dienftherrschaft auf- geboben werden und an deren Stelle die Bestimmungen der Reichs-

ewerbeordnung treten.“ Hierzu liegt folgender Abänderungsantrag des Abg. enzmann (fr. Volksp.) vor:

des be-

L

_.

„Die verblindeten Regierungen ersuen, dem

baldigst einen Gesetzentwurf Ven SeA. wodurch die Rechtsver-

Lältnifse zwischen den land- und forftwirthshaftlihen Arbeitern fo-

wie dem Gesinde einerseits und deren Arbeitgebern andererseits eylih geregelt werden.“ diks

Bei luß des Blattes nahm der . Stadthagen

(Soz.) s n S des von den L Aiilbcetraten cin-

gebrahten Antrages das Wort.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen G) Sizung, in welcher der Minister der tlihen Arbeiten Thielen zugegen war, die zweite Berathung des Staats- Ia nt na ents für 1897/98 bei dem Etat der Eisen- ahnverwaltung in der Debatte über die Einnahmen aus dem Personen- und Gepäverkehr fort. Der Berichterstatter Abg. Möller (nl.) beantragt namens der Budgetkommission, über die Petition der Bergischen Handels- kammer zu Lennep um Einführung von Kilometerheften na badishem Muster auf den preußishen Staats-Eiseabahnen zur Tages- ordnung überzugehen. : S Abg. Böttinger (nl.) ftellt den Antrag, die Petition der Re- gierung als Material zu überweisen, und begründet dies damit, daß namentlich im Westen aroße Theile der Bevölkerung die Einführung von Kilometerbeften erstrebten, und zwar niht nur die Handlungs- reisenden, sondern auh die kleinen Gewerbetreibenden und die fo- aenannten Heimarkeiter, die regelmäßig zur Ablieferung ihrer Arbeiten die Eisenbahn benußten, und denen die Monatskarten nicht genügten. Baden babe seit 1895 72 800 Kilometerhefte ausgegeben, die niht nur zur Vereinfachung und Erleichterung des Verkehrs bei- getragen, sondern au einen guten finanziellen Erfol gehabt hätten. Wir hätten ein viel zu kompliziertes System von Tarifen. Mit seinem Antrag auf Ueberweisung als Material wolle er nicht die Einnahmen des Staats beeinträchtigen, sondern nur eine Vereinfahung und Er- leihterung des Verkehrs anregen. Gr erkenne an, daß die Eisenbahn- verwaltung manche Reformen gemacht habe, aber wir dürften dabei nicht stehen bleiben. : : E Minister der öffentliGen Arbeiten Thielen: Auch der jeßige Zustand des Personentarifwesens kann nicht auf die Dauer bestehen dleiben, wie ih wiederholt anerkannt habe; aber zur Zeit bestebt ein so dringendes Bedürfniß nach weiteren Reformen „noch nicht. Die Einführung der Kilometerhefte wäre niht eine Vereinfahung, sondern eine Vermehrung der bestehenden Buntscheckigkeit unferer Per- sonentarife. Der Schalterbeamte kann leichter eine Karte her- ausgeben, als erst nachshlagen, wieviel Kilometer z. B. von Lennep nah Berlin find, und dann das Kilometerhest ab- ftempeln. Der einzige Vortbeil der Kilometerhefte ist nur der, daß die Fahrt billiger wird. Die Tarife sind {on ermäßigt auf 2, 4, 6 S für die verschiedenen Klafsen. Eine weitere Ermäßigung der unteren Klassen ist nicht möglih, ohne daß auch die oberen Klafsen ermäßigt werden; wir haben ausgerechnet, daß dadur ein Einnahme- ausfall von 45 Millionen entftände. Erft mit der Zeit könnte dieser Ausfall wieder eingebraht werden durch die Vermehrung des Verkehrs, was sch aber im einzelnen gar nicht nahweisen läßt. Die Verhältnisse in Ungarn und anderen Ländern sind anders als bei uns gewesen. Wir baben bereits ein so dihtes Eisenbahnneß, G an eine weitere Ver: mehbruna des Verkehrs nit mehr zu denken ift. Abgesehen von den finanziellen Bedenken, wäre die Einführung der Kilometerhefte nach den Erfahrungen in Baden auch eine ungünstige Maßregel. In Ungarn baben die Kilometerhefte auch bestanden, find aber N aufgehoben worden. Der Rabatt, den Baden auf das Kilometerbest gewährt, ist längst überholt durch unseren Tarif. So bezahlt unsere 4. Klasse nur 50 °/6 der 3. Klasse, während der badische Rabatt er- heblich geringer ist. In dem industriell so entwickelten bergish-märkischen Gebiet ift allerdings ein dringendes Bedürfniß nah einem E billigen Verkehr vorhanden. Aber dies Bedürfniß ift voll durch die 4. Klafje befriedigt, die in den süddeutshen Staaten überhaupt fehlt. Ob es möglih sein wird, den Handlungsreisenden noh besondere Vortheile zu gewähren, wird erwögen werden vielleicht schon vor, jedenfalls aber bei der allgemeinen Revision der Perfonentarife. Jch kann ein Be- dürfniß für die Einführung der Kilometerhefte bei uns niht an- erkznnen und es au tehniich niht für durchführbar halten. ; Akg. Graf zu Limburg-Stirum (kons.): Namens meiner ee lehne i den Antrag Böttinger ab. Die Abfertigung der ilometerhefte an den Schaltern würde nur noch fomplizierter werden ; und dazu käme noch, daß dem Betruge Thür und Thor geöffnet würden. Wir haben ja in den Prriesien gesehen, wie viele Durch- stehereien vorkommen fönnen. Die Arbeiter in der Nähe der großen Städte fabren shon ziemli billig in der 4. Klafse, und nahdem diese Klasse au Bânke erhalten hat, nähert sie sch der 3, Klasse mehr und mehr. Ob für commis voyageurs noch eine weitere Erleihterung möglich sei, ist mir sehr zweifelhaft. Unsere Perfonentarife sind nicht so theuer, daß eine weitere Verbilligung nöthig wäre. Die Einführung von Abonnementsfarten für das ganze Jahr wäre ja kein so \{limmer Gedanke, aber ich habe das Gefühl, daß auch dadur den Durchstehereien Thur und Thor geöffnet würden. Die 1. Klasse könnte vielleiht verändert werden, aber die 2., 3. und 4. Klasse haben sih so eingebürgert, daß keine große Er- mäßigung nöthig und möglich ist. Länger dauernde Rückfahrtkarten mögen dagegen vielleicht ri sein. Ih kann mi nicht überzeugen, daz der Antrag Böttinger sehr praktis ift.

(Schluß des Blattes.)

Von den Abgg.A ncker und Genossen ift im Reichétage

olgender Antrag eingebracht worden: 10a Der Reichstag wolle beschließen: dem nachfolgenden Gesepentwurf

die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen : : Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Heranziehung von Militär- personen zu den S RME Ra an gan.

S 1. Die Verordnung tom 2. Dezember 1868 (Bundes-Geseßbl. S. 571) tritt insoweit außer Kraft, als dieselbe der Heranziehung des dienftlihen Ginkommens der im Offizierrang stehenden Militärperfonen zu den Gemeindeabgaben engee ns,

§8 2. In Betreff der Heranziehung des dienstlihen Einkommens der

im Öffizierrang stehenden Militärpersonen zu den Gemeindeabgaben sind die im § 19 des Reichs-Beamtengeseßes vom 31. März 1873 für Reichsbeamte getroffenen Beftimmungen maßgebend.

Nr. 10 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Ge- fundheitsamts* rom 10. März hat folgenden Inhalt: Gefund- heitsftand und Gang der Volkskrankheiten. Sterbefälle im Januar. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Gesetzgebung u. \. w. (Deutsches Reich.) Gewerbeordnung. (Preußeu.) Roß. (Neg.- Bez. Erfurt.) Kesselbrunnen. (Anhalt.) Geheimmittel gegen Thierkrankheiten. (Oesterreih.) Labaextrakt. Impfwesen. (Oberöfterreih.) Friedhofwesen. (Niederösterreich.) eft. (Ungarn.) Dampfdesinfektion. (Belgien.) Speiseöle. S malz A. Bier. (Britisch - Ostindien.) Ansteckende Krankbeiten. Gang der Thierseuchen im Deutshen Reih, Februar. Desgl. in ropa, 4. Ofktober bis 2. Januar, Rinderpest in Egypten. Desgl. in Siam.

eitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Schweiz, Belgien.) erhandlungen von geseßgebenden Körperschaften. (Preußen.) Staats- baushalts - Etat für 1897/98. (Fortseßzung.) LThierseuhen 2c. (Schluß.) Vermischtes. eli epra. (Belgien.) Inter- nationale Ausstellung. Geschenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 15000 und mehr Einwohnern, Fanuar. Desgl. in arößeren Städten des Auslandes. Wochen-

ankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in Tarn Stadt: und ade lerirken Witterung. B

Arbeiterbewegung.

Aus Gelsenkirchen wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben: Die auéftändigen Former der Bußstabl- und Eisenwerke vormals Munscheid u. Comp. in Gelsenkirhen baben am Dienetag die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufgenommen, nachdem ihnen eine Regelung der Accordlo nsäße für die nähste Zeit in Ausficht geftellt worden ist. (Vergl. Nr. 58 d. Bl.) M

Aus Altwasser in Schlesien wird dem „Vorwärts“ gemeldet : In der Holzwaaren -Manufaktur von Gebr. Shmidtcen baben die Tischler und- die Bildhauer die Arbeit eingestellt. Die Drechsler und Drechsler-Poliererinnen werden wahrscheinlich ebenfalls in den Ausftand eintreten. 2 i Aus Verviers wird der „Köln. Ztg.“ berihtet: Unter den biesigen Kratzenarbeitern, die eine Art Innung bilden, bra ein Aus ftand aus, weil der Krazenfabrikant Duesberg-Bafsson einen eit mebreren Jahren bei ibm beschäftigten Maschinenschlofser zur ushilfe in der Kraßenseßerei verwenden wollte. Als der Arbeit- geber am Montag früh die Dampfmaschine in Betrieb feten ließ, wurde der große Treibriemen des Shwungrads von unbekannter Hand durhschnitten. E / S : Aus Aarhus in Dänemark wird dem «Vorwärts über die Beendigung des Hafenarbeiterausftandes, über welche geftern nah der „Köln. Ztg.“ berihtet wurde, mitgetheilt: Die Streitig- Feiten begannen am 2. Januar, weil die Arbeiter sich weigerten, eine Hamburger Yacht zu löschen, worauf der Unternehmerverband sämmt- liche Hafenarbeiter 500 an der Zahl entließ. Jeßt haben fih die Arbeitgeber verpflichtet, alle alten Arbeiter wieder anzunehmen und die neuangenommenen baldmöglichst zu entfernen. Es wurde fe:ner cine Verbandlung mit der Leitung des Fachvereins über eine Loßn- echöhung der Kornboden-Arbeiter zugesagt.

Kunft und Wissenschaft.

Das Grabdenkmal für Heinrich von Treitschke, welches der Bildhauer Uphues entworfen hat, ist, wie die „Nat. Ztg.“ mit- theilt, bereits in der Ausführung begriffen. Die Büste, welche die Züge des großen Geschichtisforschers lebensvoll wiedergiebt, wird in Bronze gegossen und auf ein chlites viereckiges Postament gestellt, an dessen Fuß ein von einer Schleife durhflohtener Immortellenkranz liegt. Auf den Seiten s\ollen Blumenvasen stehen. Der Sockel wird in s{hwarzem Labrador-Marmor ausgeführt und foll nur den Namen „Heinri von Treitschke“ zeigen. In die aus demselben Material hergestellte Grab- platte wird folgender Bibelspruh eingraviert werden, den Treitschke selbst gebrauht hat: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung er- duldet ; denn nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens upsaon welde Gott verbeißen hat denen, die ihn lieb haben. L 12.

Für die internationale Kunst-Ausftellung zu Dresden sind die angemeldeten Kunstwerke in der Zeit vom 12. bis 25. März d. I. abzuliefern. .

Papst Leo XIII. hat, wie {hon kurz gemeldet, am Montag in Anwesenheit zablreiher Kardinäle, Prälaten und des diplomatiscen Korps das glänzend . reftaurierte, berühmte Appartamento Borgia feierlih eröffnet. Professor Seiy gab dabei Erläute- rungen über die Reftaurierung der Gemälde Pinturichio's. Dem Publikum wird nunmehr der Zugang in das neue ,Museo Borgiano“ freigegeben werden, sodaß die Fremden, welche zu Ostern nah Nom kommen, ehe fie im oberen Stoäwerk des Borgia- Palastes die Stanzen Raffael's besuchen, im unteren Stockwerk Pinturicchio?s prächtige Wandmalereien bewundern können. Der Zutritt ge- schieht, der „Allg. Ztg.“ zufolge, durch die Loggien Raffael’'s, von denen man zunächst in den Saal der Päpste tritt, der durch die eben vollendete Dekoration einer der herr- lichsten Festsäle der Welt geworden ist und seine ursprüngliche Pracht, als hier ncch Kaiser und Könige speisten und der Papft hier seinen _ Hof zu glänzenden Festlichkeiten um sih shaarte, wieder erreiht haben mag. Ein prächtiger Majolikaboden bedeckt die Erde, die balb zer- \tôrten Wandmalereien Pius? 1V. wurden durch eine geschmadckvoll ge- wählte Teppichfolge aus der zweiten Hälfte des Cinquecento verdeckt, und daneben findet in diesem ges Saal! die ganze päpstliche Waffensammlung Plaß. Dort, wo einst der päpstlibe Thron sich er- hob, sieht man heute eine Marmorbüste Leo's XIIL1. auf hohem

iedestal, und gegenüber an der Fensterwand verkündet eine S schrift in Marmor die Verdienste des Papstes um die Restauration. Die \chönste Zierde des Saales bleiben aber Giovanni da Udine?s reizende Deckengemälde die Götter Griecett- [lands —, und diese, das einzig Werthvolle und Erhaltungswürdige aus alten Tagen, ließ die moderne Restauration wohlweislih unbe- rührt. Einen ganz intimen Charakter trägt der Saal des Marien- lebens, den nur ein einziges mähtiges Fenster erhellt. Weder die goldshimmernde Dekendekoration, noch die Gemälde an den Hoch- wänden und die reizenden Teppichmalereien darunter machen den Ein- druck, als wäre hier irgend etwas erneuert worden; fo ehrfurchts- vcll hat man alles, was erhalten war, nur versichert, niht wiederhergestellt, so siher hat man aus noch vorhandenen Resten in der Gesammtwirkung den richtigen Ton getroffen. Die reizenden gemalten Wandnishen sind überall wiederhercestellt, bier und dort erblickt man auf den Wandbrettern goldenes Geräth, Bücher und Schreibgeshirr und einmal sogar die gold- und perlen- verzierte Tiara mit der Stola und einem edelsteinges{müdckten SFuwelenkastzn. Auf die Dekoration des nächsten Gemaches hat Pinturichio feiner Zeit die höchste Sorgfalt verwendet : die Malereien an Decke und Hohwänden sind hier besonders gut erhalten, und dort, wo beute die nach alten Mustern wieder aufgefrischten gemalten Tapeten hängen, sah man einst goldgewebte Teppiche. Die reizende Spalliera aus der Bibliothek Sixtus? 1V., die gerade darunter liegt, fand in diesem Gemah die würdigfte Aufftellung: es ift eine an allen vier Wänden entlang laufende Bank mit hober, in feinster Intarsias- arbeit auêsgeführter IWand, die einst zum Gebrauch der Studierenden hergerihtet war. Der Saal der freien Künste, in dem ebenfalls nur das Alte mit aller Sorgfalt wiederhergestellt wurde, wird zunächst mit einigen Tellern und Terrakotten ausgestattet werden, die sich noch in der Bibliothek vorfanden; was man später einmal in diesen herrlihen Räumen aufstellen wird, is zur Zeit noch ungewiß. Die Torre Borgia, welche fich an diese Zimmer an- schließt, hatte am meisten gelitten, hier waren nicht einmal mehr die wundervollen Deckendekorationen unversehrt geblieben, und an den Wänden fand sih von alter Malerei kaum eine Spur. Troßdem ist die Wirkung im erften wie im zweiten Gemah ganz ausgezeichnet. Sowohl die Teppichmaleceien Morani’s wie diejenigen Frenquelli?s find auf Leinwand gemalt und kedecken die ganzen Wände: die ersteren zierlihe Goldarabesken auf blassem grünem Hintergrund mit zart- (uin Grottesken an den Rändern, die zweiten fein gezeichnete Granat- lumenmuster auf goldenem Grunde mit dem Wappen der Pecci und der Borgia in der Mitte. Für die Fußböden fanden sih Anhaltépunkte ; e wurden alle getreu nach den alten Mustern von der Florentiner irma Cantagalli auêgeführt. Dem Leiter der s{chweren, verant- wortungévollen Wiederherstellungsarbeiten, dem Commendatore Pro- fessor Seit gebührt die dankbare Anerkennung aller Kunstfreunde.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 11. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. SD. „Aller“ 9, März Mittags v. New-York n. d. Weser abgeg. SD. „Spree“, n. New-York best., 10. März Mras. Dover passiert. SOD. „Trave“, v. New-York kommend, 10. März Vm. Dover passiert. e „Prin Heinrich", v. Ost-Afien kommend, 10. März ittags Bux Castle passiert. RPD. „Bayern“,

tabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40 000 und mehr

Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er-

10. März Vin. Reise v. Genua n. Neapel fortges. RPD. „Prinz- Negent Luitpold" 10. Mär; Vm. Reife v. Albany n. Colombo