1897 / 69 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Mar 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Arbeiterbewegung.

Aus Breslau wird dem „,Wolfs'shen Bureau“ über den Ber g- arbeiterauéfstand in Oberschlesien (vgl. Nr. 68 d. Bl.) ge- meldet, daß die Koblenförderung auf dem Valentin- und Clara- Schawt ter konfolidierteu Wolfgangs-Grube vollständig ruhe. Es

d ungefähr 800 Mann ausftändig. Den Bergleuten ist von der erwaltung eröffnet worden, daß jeder entlaffen wird, der am Dienstag nit einfährt. Die Ausftändigen verhalten si rubig.

Avs Flensburg keritet der „Vorwärts“, daß auf der dortigen Schiffswerft 60 Nietenwärmer wegen Lohnustreits die Arbeit niedergeleat haben.

Hier in Berlin beabsichtigen, einer Mittheilung der Berliner „Volkszta.* zufolge, die Bürsten- und Pinfelmacher, in eine allgemeine Lohnbewegung einzutreten, um die Verkürzung der Arbeits: zeit und die Erhöhung der Accordpreise herbeizuführen.

Aus Glasgow meldet „,W. T. B.“ : Die vereinigten Schiffs - bau- und Maschinenbau-Firmen haben dur - Ans@lag die Sperre bekannt gemalt.

Literatur.

Die auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs (s. die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom heutigen Tage) zum bundertjäbhrigen Geburtstag des Kaisers Wilbelm I. vou dem RLE lih preußischen Kriegs-Minifterium fergubgege nenen e M ili- tärishen Schriften weiland Kaiser ilhelm's des Großen Majestät“ sind foeben im Verlage der Königlichen Hof- buhhandlung von E. S. Mittler u. Sohn hierselb| erschienen (zwei Bände; Preis geh. 16 4, geb. 20 4), Ihr Inbalt bezeugt am besten wie unermüdlih der Große Kaiser den Inter- - effsen der Armee und damit dem Wohle des Vaterlandes seine ürforge gewidmet hat. Die Urkunden über die von dem Hoßben

bei den Berathungen über wichtige Fragen der Wehrkraft ent- altete Thätigkeit, seine eigenhändigen Denkschriften, Gutachten und Vorschläge find in diesem Werke wortgetreu nah den Handschriften ur Veröffentlihung gelangt, und zwar bis zum Abschluß desjenigen

erkes, ‘das der Verewigte unermüdlih anfstrebte, das er als „Sein Werk“ bezeichnete und das die Grundlage für die von ibm geführten siegreichen Kriege bildete: bis zur Vollendung der Armee-Reorganisation. Diese für die vaterländishe Geschichte vnd für die Würdigung des Hochseligen Kaisers wichtigen Schriftstücke sind, soweit erforderlich, von autführlichen Einleitungen bezw. Schlußbemerkungen, owie von onstigen, für das Verständniß nöthigen Urkunden anderen Ursprunges

gleitet. Gin Sachregister am Schlusse des Buches ee es, das Werk bei verschiedenartigen militärishen Studien zu Rathe zu ziehen und für die mannigfachen Einzelfragen Ansicht und Ausspruch des Kaisers darüber kennen zu lernen. Das Werk verdient au, über die militärischen Kreise hinaus die weiteste Verbreitung zu finden, da es einen tiefen, umfassenden Einblick in das Wesen und Wirken des großen Herrschers gewährt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten nund Absperrungê- Maßregeln.

R E

London, 20. März. (W. T. B.) Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Suez meldet, ist das mit englishen Truppen aus Bombay kommende Transportschiff „Dilwara“ wegen eines auf der Reise porgekommenen Todesfalles infolge von P e st daselbst behôördlih angehalten worden.

Venedig, 20. März. (W. T. B.) Zu der Meldung über die Unterzeichnung der internationalen Sanitäts-Konvention (f: Nr. 68 d. Bl.) if noch nachzutragen, daß die Vertreter Deutsch- ands, Oesterreih-Ungarns, Frankreihs, Englands, Italiens, Luxem- burgs, Montenegros, Hollands, Portugals, Rumäniens, Rußlands und der Schweiz förmlich zu Protokoll erklärten, ihre Regierungen würden die in der Konvention vorgesehenen Maßnahmen, foweit wie mögli, vor tem für die Ratifikation der Konvention festgeseßten Zeitpunkte in Anwendung bringen.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 21. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. PD. München“, n. Baltimore bestimmt, 20. Märi Mrgs. Kap D nri passiert. D. „Habsburg“, n. Brasilien bestimmt,

. März Mrgs. in Dporto angek. PD. „Gera“, n. Australien bestimmt, 20. März in Colombo angek. . eSpree“ 19. März Mrgs. in New-York angek. SD. „Werra“, von New- York kommend, 19. März Abds. in Genua angek. SD. „Ems“ 19. März Nm. Reise v. Neapel nah New-York fortgef. RPD. A r D n. Australien bestimmt, 19. März Nm. Gibraltar

_ Hamburg, _20. März. (W. T. B.) Hamburg-Amerika - Linie. PD. „Virginia“ ist, von Hamburg kommend, gestera in St. Thomas eingetroffen.

London, 20. März. (W. T. B.) Castle-Linie. D. „Avondale Castle“ist auf der Heimreise heute von Kapstadt ab- gegangen. D. „Warwick Castle“ auf der Ausreise heute von Southampton abgegangen. D. „Lismore Castle" hat auf der Heimreise am Freitag die Canarischen Inseln passiert. D. „Harlech Castle“ ilt auf der Ausreise heute in Mauritius an-

gekommen.

London, 22. März. (W. T. B.) Union - Linie. D. „Gascon*“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. D. „Goth“ is am Sonntag auf der Heimreise in Southampton angekommen.

__ Rotterdam, 20. März. ({W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. D. „Zaandam“, von Amsterdam nah New-York, ist heute Nm. v. Amsterdam abgegangen.

Mannigfaltiges.

Veber die Witterung im Monat Februar 1897 berichtet das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen Folgendes: Im größten Theil Norddeutshlands war der vergangene Monat vorwiegend falt und trocken; nur der Süd- westen hatte milde und feuhte Witterung. Auh im Verlaufe der Temperatur bestand ein Gegensaß; denn während fie in den südwest- lichen. Gebietstheilen unregr mäßige Schwankungen zeigte, nahm fonst allgemein die Wärme bis zum Monatsshluß andauernd stark zu. Das Mittel lag im Südwesten und auch in Schlesien etwa 1 Grad über der normalen, längs der Küsten aber und im Warthegebiete um 19° unter derselben. Außer im Südwesten, wo be- sonders die Gegend des Niederrheins mit Niederschlägen reihliG bedacht war, ist es auch im ost- und westpreußishen Küstengebiete zu feucht gewesen. Die dazwischen liegenden Landeëtheile aber waren viel zu trocken; stellenweise ift nur ein Drittel der normalen Menge gefallen. Die Niederschläge erfolgten in der erften Monatshälfte vor- wiegend in Schneeform, und die Schneedecke, welche im Osten bis zu 50 cm anwuhs, blieb vielfah bis gegen Ende des Monats liegen. Der insbesondere zu Begian des Februars herrshende Gegenfaß zwiscken der Witterung im Südwesten und in den anderen Landestheilen der Temperaturuntershied betrug an einzelnen Tagen über 20 Grad wurde Dam durch zwei westöstlich über Norddeutschland binwegziehende Depressionen hervorgerufen, waren doch tadurch im Norden und Often eisige öftlihe Winde, im Südwesten aber milde südliche und westliche Winde bedingt. Vom 9. ab trat jedo im Often eine ftarke Grwärmung ein, als ein tiefes Minimum über den bri- tishen Inseln, dem hoher Luftèruck in Rußland gegenüberlag, allgemein füdlihe Winde veranlaßte. Als das Minimum nach

Finland gelangt war, diebte der Wind nah Nordwesten und brate wieder eine mäßige Abkühlung, die noch gesteigert wurde, als am 14. eine zweite tiefe Depression von Südshweden über tie Ostsee eilte und auf ibrer Rückseite lebhafte Nordwinde verursachte. In der Solgenee bis fast zum Monatsshlusse wurde die Witterung be-

ändiger. Indem nämlich hoher uaftdruck üker Süd-EŒuropa und niedriger über Nord-Europa herrschte, trat urter dem Einflusse west- licher Winde eine stetige Zunahme der Temperatur ein. In den leßten Tagen erst verlagerte sih der Kern der Anticyklone nah Nord- deuts{chland, wodurch im Osten mebr nördliche Luftftrômung und all- gemein wieder geringe Abkühlung veranlaßt wurde.

Hückeswagen, 20. März. Aus Anlaß der Jabrhundert- feier übergaben der Tuchfabrikant Arnold Hueck und seine Frau, Bertha, geb. Waldthausen, zu Hückeswagen dem Bürger- meister Hagenkötter 10 000 4 als Grunditock einer SEBOR deren Erträgnisse, wie der „Köln. Ztg.“ berichtet wird, für die Enfsendung armer, kranker und bilfsbedürftiger Kinder der Gemeinden Neuhückes- wagen und Hückeswagen in Heilstätten, Ferienkolonien u. st. w. all- jährlih verwendet werden follen.

Eupen, 19. März. Die Theilhaber der Firma Sternickel

u. Gülcher schenkten, wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, zur Jahr:

bundertfeier je 10000 46 für den Stipendienverein des Pro-

gomnaiians und für die Handwerker-Fortbildunge\chule, der Handels -

ammer-Präsident Robert eglar 20000 «A für den hiesigen Vater ländishen Frauenverein.

Paris, 22. März. Hier eingetroffenen Meldungen zufolge hat der Dampfer „Yanariva"“ 16 Schiffbrüchige des Paket- boots „Ville de St. Nazaire“ gerettet.

Bern, 21. März. Eine große Feuersbrunst zerstörte heuie früh cinen großen Theil des erst vor einigen Jahren erbauten hiefigen Personenbahnhofs, insbesondere alle Wariesäle und Wirtbschaftsräumlichkeiten. Der Schaden if sehr groß; die Ursache des Brandes is noch niht ermittelt. Der Bahnverkehr ift nicht unterbrohen worden.

Memph is (Tennessee), 22. März. Der Mississippi ift aus seinen Ufern getreten; an einigen Stellen erstreckt sich die Veberichwemmung auf ein Gebiet von 40 Meilen. Der Swaden ist außerordentlih groß; 50 Personen sind dem „W. T. B.° zufolge ertrunfen; 5000 Flüchtlinge befinden ih in Memphis und Dyers- bura. Das Wetterbureau hat Warnungen erlassen, wona ein be- trätlihes Steigen des Wassers für die nächsten 10 Tage erwartet wird. Eine ernste Krisis steht bevor.

Handel und Gewerbe.

Die täglih ersheinende Tabelle, welhe die „Be- richte von deutschen Fruchtmärkten“ übersihtlich zu- sammenstellt, wird heute in der Zweiten Beilage vers öffentliht. Morgen, am Dienstag, wird keine Tabelle von den Fruchtmärkten erscheinen.

Wegen der Feier des hundertjährigen Geburtstages des Hoth- seligen Kaisers Wilhelm des Großen fiel in Berlin und in ver- schiedenen anderen deutschen Städten heute die Börfe aus.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Kc?s8 an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 13 754 ni®t re&tzeitiz geftellt 74 Wagen. _In Ob erschlesien find am 19, d. M. geftellt 4045, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen; am 20. d. M. sind gestellt 4138, niht recki- zeitig gestellt keine Wagen. x

Berlin, 20. Mä1z (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Mar Sabersky, Berlin W. 8.) Ta. Kartoffelstärke 17¿—17§ Æ, Ia. Kartoffelmebl 17}—17§ A, ITa. Kartoffelmebl 15i—16 A, Feuchte Kartoffelstärke, Frachtparität Berlin 9,70 4, Gelber Syrup 208—21 &, Kap.-Syrup 21i—22 4, Export 224—23 #, Karioffelzucker gelb 20—204 Æ, Kartoffelzucker kap. 214— 224 #4, Rum-Kuleur 32—33 Æ, Bier-Kuleur 32—33 #, Dextrin gelb und weiß Ia. 23—24 #4, do. fekunda 21i—22 4, Weizenstärke (kleinst.) 34—35 A, do. (großst.) 39—40 , Hallesche und S{hlesishe 41—42 , Reisftärke (Strahlen) 590—52 Æ, do. (Stücken) 49—50 #, Maisstärke-Mehl 40—41 4, Schabestärke 35—36 4, Viktoria-Erbsen 16—20 4, Kocherbfen 15—19 Æ, grüne Erbsen 15—19 4, Futter-Erbsen 12—13 4, inl. weiße Bohnen 23—25 #, Flahbohnen 24—26 Æ, Ungar. Bohnen 20—22 #4, Galiz.-rufs. Bohnen 18—20 , große Linsen 34—48 Æ, mittel do. 28—34 4, fleine do. 20-—26 #, weiße Hirse 16—20 H, gelber Senf 22—30 A, Hanfkörner 17}—19 Æ#, Winterrübsen 23—23#4 A, Winterraps 234—24 #4, blauer Mohn 24—28a#4, weißer do. 40—48 #, Butweizen 13—16 #4, Wicken 133—16 #, Pferde- bohnen 13—14 A, Leinsaat 19—20 #4, Mais loko 8#—95 A, Kümmel 44—50 Æ, prima ink. Leinkuchen 13&—15 Æ, do. ruff. do. 12—134 M, Raptkfuhen 115—13 #Æ, pa. Marseill. Erdnußkuchen 147—164 M, pa. doppelt gesiebtes Baumwollen-Saatmehl 58—62 0/0 12— 134 4, pa. helle getr. Biertreber 28—34 ?/; 9§—10} Æ, pa. getr. Getreideshlempe 30—36 9/9 12-13 M, pa. getr. Mais- Weizen shlempe 35—37 %/%9 13—14 Æ, pa. getr. Mais\{hlempe 40—45 9% 12{—13 46, Malzkeime 9}—104 4, Roggenkleie 8,90—9# A, Weizenkleie 8,90—9} \ (Alles per 100 kg a Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Die Generalversammlung der Aktionäre der Preußischen Pfandbrief - Bank seyte, dem Antrage der Verwaltung entsprehend, die Dividende auf 79% fest, welW@e von heute ab mit 105 Æ auf die Aktie zur Auszahlung gelangt. Ferner wurde beshlossen, das Aktienkapital um 15 Millionen Mark zu erhöhen und die Verwaltung ermächtigt, mit Begebung der neuen Aktien nah Be- dürfniß vorgugcnien, Die für die Erweiterung des Privilegs zur Be- leihung von Kleinbabnen erforderlihen Statutenänderungen wurden vorgenommen und die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths wiedergewählt. Dem Aufsichtsrath und tem Vorstande wurde die Entlastung ertheilt.

Die vorgestrige Generalversammlung der G ummi-Waaren- Fabrik Voigt u. Winde Aktiengesellshaft zu Berlin beshloß dem Vorschlage des Aufsichtsraths gemäß eine Dividende von 6 9/0 zur Auszahlung zu bringen, deren Auszablurg von- heute ab bei der Mitt-ldeutshen Kreditbank in Berlin ftattfizidet.

- In der ordentlichen Generalversammlung der Vereinigten oren engl. Sicherheitszünder, Draht- und Kabel-

erke in Meißen wurden die Vorshläge des Aufsichtsraths und des Vorstandes einstimmig genehmigt; die Versammlung besch{loß, eine Dividende von 11 %% für 1896, welche fofort zahlbar ift, zu vertbeilen.

Der Aufsichtsrath der Internationalen Bank i Luxemburg beschloß am Sonnabend für das verflossene Geschäfts- jahr eine Dividende von 9 ?/o zu vertheilen gegen 84 %/o für 1895. Die Generalrersammlung des Gersdorfer Stein- kohlenbau- Vereins vom 18. d. M. genehmigte die vorgelegte Jahresrechnung, sowie die in Vorschlag gebrachte Gewinnvertheilung und wählte die ausf@eidenden Mitglieder des Aufsichtsrathes wieder.

_In der vorgestrigen ordentlichen Generalversammlung der „Vereinigte vormals Pongs'she Spinnereien u. Webe- reien Aktiengeselshaft in Odenkirchen“ wurde die Tagesordnung nah den Vorschlägen des Vorstands erledigt und die Totort zahlbare Dividende auf 6+ 9/6 festgeseßt.

Stettin,

§0. Mär W. T. B.) N E E ot R

notiert: Weizen loko 158—1 loïo 117,00, Futee loko 125,00—130,60. Rüböl pr. M Ge Eo 3 ‘60, E o T B) (Sébluß-Kye reslau, 20. i; . T. B.) (St{lufß-

9% L.-Pfèbr. Litt. A. 100,29, Breslauer Diékontet S

reslauer Wechslerbank 103,20, Sthlesisher Bankverein Breslauer Spritfabrik 132,50, Donnersmarck 148,10, 164,06, Oberschl. Eis. 94,00, Caro Prgens@ewt Akt. Oberschl. P. Z. 137,00, Opp. Zement 151,50, Giefel Zem, L. Ind. Kramfta 142,50, Schles. ent 192,50, S Z 204,00, Laurahütte 156,75, Bresl. Oelfbr. 100,50.

roduktenmarkt. Spiritus per 100 1 100%, Verbrau aben pr. Februar 56,10, do. do. 70 A La abgaben pr.

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ebruar 36,50,

Magdeburg, 20. März. (W. T. B.) Kornzucker exkl. von 92 9/ Kornzucker exkl 9,70—9,824. N Rubig. Brotraffinade T 23,00. Brotraffinade T1 22,75, Raffinade mit Fay 22,75—23,50. Gem. Melis I mit Faß 25%_ 22,374. Stetig. Robzucker I. Produkt Transito fr. a. B. Hambur März 9,10 bez, 9,124 Br., pr. April 9,05 Gd., 9,10 Br., pr Pi 9,10 Gd., 9,124 Br., pr. Jult 9,20 Gd., 9,2% Br., pr. A 9/274 bez. und Br. Rubig. auf

Montag keine Börse.

Franffurt a. M., 20. März. (W. T. S (Schluß-Kuri Lond. Weh. 20,38, Pariser do. 81,00, Wiener do.

3 2/6 Reicht-A. 97,60, Unif. Egypter 106,20, Jitaliener 89,20, 3% port, Anleibe 23,90, 5% amort. Rum. 99,50, 49/6 russische Key 102,80, 4% Ruf. 1894 66,60, 4% Spanier 59,50, Mities meerb. 93,70, Darmstädter 155,50, Diskonto-Kommandit 2026) Mitteld. Kredit 115,50, Oefterr. Kreditakt. 3033, Oest.-Ung. Bay 810,00, Reichsbank 158,20, Laurabütte 156,90, Westeregeln 174% Höchfter Farbwerke 431,50, Privatdiskoxt 5. ' Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaktien 30

E 1280

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braußs,

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Gotthardbahn 164,10, Diskonto-Komm. 203,30, Schweizer Nort

bahn 130,00, Italiener 89,20. Köln, 20. März. (W. T. D) Getreidemarkt. In Wei; Roggen, Hafer kein Handel. Rüböl loko 57,59, per Mai 56,80. Dresden, 20. März. (W. T. B.) 39% Sächs. Rente 97,19 34 0/6 do. Staaisanl. 101,56, Dreédn. Stadtanl. v. 93 101,90, A, deutsche Kredit 212,25, Dresd. Kreditanstalt 134,00, Dresdner Bui 152,50, Leipziger Bank —,—, Sächs. Bank 124,90, Dresd. Straßez: bahn 212,90, Sähs.-Böhm. Dampf|schiffahrts-Ges. 240,00, Dreêdue B eiputa, 20. März. (W. T. B) (Sh eipzig, 20. März. M D luß - Kurse.) 36 Sächsische Rente 96,80, 34 °%% do. Anleihe 101,50, Mj t und Solaröl - Fabrik 105,75, Mansfelder Kuxe 973,00, Leipziza Kreditanstalt-Aktien 212,50, Kredit- und Sparbank zu Leipzig —,— Leipziger Bankaktien 174,00, Leipziger Hypothekenbank 146%, Sächfische Bankaktien 125,20, Sächfische Boden-Kreditanstalt 10 Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 171,00, Kammgarnspinnerei Stör u. Co. 184,00, Altenburger Aktienbrauerei 240,00, Zuerraffineri Halle-Aktien 112,00, Große Leipziger Straßenbahn 224,40, Leipzig Elektrische Straßenbahn 171,00, Chüringishe Gasgefell[chafts-Atin 202,00, Deutiche Spigenfabrik 226,50, Leipziger Elektrizitätswerke 138,00, Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B, r. März 3,00 4, pr. April 3,00 G pr. Mai 3,00 #, pr. uni 3,024 4, pr. Juli 3,024 4, pr. August 3,024 &, pr. Se tember 3,624 4, pr. Oktober 3,025 „6, pr. November 3,02} A4, pr. aRE S é, pr. Januar 3,025 4, pr. Februar 3,023 4 Umsah: Bremen, 20. März. (W. T. B.) Börsen - S{lußberidt Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleuw- Börse.) Still. Loko 5,60 Br. chmalz. Fest. Wil 234 S, Armour shield 23{ 4, Cudahy 247 &, Choîce Grocet 247 A, White label 244 Z. Speck. Fest. loko 254 S. Reis unverändert. Kaffee flau. Baumwoll: Ruhig. Upland middl. loko 384 4. Taback. 34 Fässer Kentuty. Kurse des Effekten - Makler - Vereins. 5 ‘%/ Nov deutshe Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei - Aktien 1684 E E Lloyd-Aktien 1074 Br., Bremer Wollkämm

Montag keine Börse. Hamburg, 20. März. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hank. Kommerzb. 1380,20, Bras. Bk. f. D. 166,C0, Lübeck-Büch. 15950, N.-G. Guano-W. 72,50, Privatdiskont 34, Hamb. Patetf. 12409, Nordd. Lloyd 109,45, Trust Dynam. 182,75, 39/6 H. Staatsanl. 9,3, 349% do. Staatsr. 105,50, Vereinsbank 151,50, E Wehéler- bank 129,50. Gold in Barren pr. Kilogr. 2789 Br., 2785 Gd. Silbe in Barren pr. Kilogr. 84,75 Br., 84,25 Gd. Wechselnotierungen: Lenda lang 3 Monat 20,30 Br., 20,27 Gbv., 20,284 bez., London fut 20,394 Br., 20,354 Gd., 20,38 bez., London Sicht 20,41 Bt, 20,37 Gd., 20,39 bez, Amferdam 3 Monat 167, Bi, 167,15 Sd., 167,30 bez, Wien Sicht 168,40 Br., 168,00 ®, 168,40 bez, Paris Sicht 81,05 Br., 80,85 Gd., 81,05 bez, St. Petersburg 3 Monat 213,65 Br., 213,15 Gd. 213,0 bez, New-York Sicht 4,197 Br., 4,164 Gd., 4,185 bez., do. 60 Tag Sicht 4,174 Br., 4,194 Gd., 4,164 bez.

Getreidemarkt. Weizen loko fest, Holsteinischer lot 158—166. Roggen loko behauptet, medcklenburger loko 120-2 russisher loko fester, 8284. Mais 81,00. Hafer fest. Gerilt ruhig. Rüböl rubig, loko 554 Br. Spiritus (unverzollt) ftl, r. März-April 194 Br., pr. April-Mai 194 Br., pr. Mb Suni 19x Br., pr. September-Oktober Br., Kaffee ruhig, Un 3000 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5,60 Br.

j Kaffee. (Nahmittagsberiht.) Good average Sarl! pr. März 444, pr. “Mai 444, pr. September 45, n Dezember 46. Zutermarkt. (Sthlußbericht.) Rüben zucker I. Produkt 88 9/9 Rendement neue Usance, fri 2 Bord Hamburg, pr. März 9,074, pr. April 9,05, pr. Mai 9,05 pr. Le Rae Oktober 9,10, pr. Dezember 9,15.

ondon, 20.

ait. März. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Engl. 8) Konf. 1111/16, Preuß. 4% Kons. —, Jtal. 5%/ Rente 88, 89er Ruf. 2. S. 1034, Konvert. Türk. 18, 4°/ Spanier 59, 3. Egypt. 1014, 49/6 unif do. 106, 44°9/0 Trib.-Anl. 964, 69/0 kon}. Bef 2 Neue 93er Mex. 92, Ottomanbank 108, De Beers neue 2% Rio Tinto 26, 34% Rupees 634, 6°/ fund. Arg. A. 79, af Arg. Goldanl. 784, 449% äuß. do. 524, 3%/ Reihs-Anl. 974, D af 89 er Lal. G04, Platdiskont 14, Silber 281/16, 5 9% Chinesen 10% natolier 864. : Wollauktion. Feine Wollen anziehend, ordinäre rubig. An der Küste 1 Weizenladung angeboten. (e L 96% Savazudcker 11 rubig, Rüben-Rohzucke! au. Glasgow, 20. März. (W. T. B.) Die Vorrätbe vor Roheisen in den Stores belaufen sich auf 361 808 Tons 355 038 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe

lichen Hochöfen beträgt 81 gegen 81 im vorigen Jahre.

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(Fortsegung der Nachrichten über Gewerbe und Handel in der Dritten Beilage.)

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zum Deutschen Reich

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Berlin, Montag, den 22. März

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

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13,20 13/00 13/00

15,60 13 40

18.00 15,76 16,00 14,80 16,20

,.12

99

,00

11,20 11,80 15,60 14,15

,90 ,90

12,50 19,05 16,00 13.04 1477

‘00 | 15,00

12,40 13,60 12,80 12,60

,00

,50

17,80 16,61 15,59 12,00 12,75

,00 11 ,05 ,60

13,80 13,50

16,60 |

11,20 | 1160 \

14,29 j 11,80 | 11,65 }

15,60 |

Wei 6 15,69 8 4

14,10 ° 15,50 19,60 16,12 158

38 14,90 . 16,20 j é

15,83 11 16,66 428 17,75 11 14,00 .

10

11,40 2 12,20 s

12,00 16,00 14,44

11,90 11,65 | 11,50 15,96

14,00 j 11,50

Ger

234 58 7

st e.

| 11,50 16,20 12,30 17,00 15,20 16,54 13,80 13,60 | 12,90 15,10 | 16,00 13,75 | 14,00

Hafer. | 13,20 12,80

13,20

| 14,00 12,89 12,90

12,00 17,00 13,64 15,00 12,80 |

13,00 13,20 13,50

13,20 19,60 21,02 17,20 13,00 14,80 13,00 14,20

15,60 13,50

14,00 | 14,25 Bemerkungen.

12,70 18,00 18,30 16,13 12,10 14,00

12.50 14,00

504 15

16,00 16,09 15,80

17,05 15,60 15,81

16,47 16,33 17,52

11,00

11,59 10,77

14,56 14,40 13,93

12,04 14,86 14,20

11,54 14,90 14,29

13,00 | 13,00 11,50 : 13,50 13/65 13/83

16,16 13,08 14/05

14,54 13,40

14,42 13,76

13,20 12,85

13,20 12,60

12,81

12,88 | 13,00

17,13 15/92 15/60

17,03 17,75 15,81

13. 3. 13. 3.

13. 3.

13,56 13/48

13,84

13,50 13/52

13,93

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durh-

shnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen Ein liegender Strich (—) in den Spal

berechnet

ien für Preise hat die Bedeutung,

Punkt ( . ) in den leßten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag. 196. Sißung vom 20. März 1897,

Die Verihung des Marine-Etats wird fortgeseßt- en ere i as den ónig Wi

zud zwar bei einmaligen Ausgaben:

u eines Panzerschiffs 1. Klasse „Sas, r den Bau zweier Kreuzer („O0“ und ier Kanonenboote, eines Torpedo-Divisio orpedobooten.

berich

Vor dem Abg. Dr. Barth (fr. Vgg.) nimmt das

der

mar taatssekcetär des Reichs-Marineamts, Admiral Holl-

Meine Herren! Jn den gestrigen Reden waren Aeußerungen ent- ten, denen ih eine Erwiderung shuldig bin, wenn anders nicht i Lande die Meinung aufkommen foll, daß die Marineverwal- ng diesen Angriffen nicht gewachsen ist. Ih wende mi zunächst zu 1 Aeußerungen des Herrn Abg. von Vollmar. Méine Herren, in den ehnungen der Beträge, die nothwendig sind für den Ersaß der

Stif

Ausfüh

11 Uhr.

“), eines

nsboots und von

aber den Anfang der Sigung wurde am Sonnabend

ah e, spielt die Zahl 10/6 eine große Rolle. Ih habe im vorigen ke zu Protokoll gegeben, und es ist dem hohen Reichstage in den di tungen des Herrn Referenten mitgetheilt worden, daß so,

Dinge heute liegen, für den Grsaß und die Auffrishung der

10 9% davon sind gemerkt, meine Herren, elm“, | seiner Armierung, visos, bau allein brauchen wir Flotte, für die Artillerie,

daß man diese Rechnung

weil {hon in der ersten Anwendung gefunden hat.

steht darin, daß damit lange nicht

würden, Jahre auf 8 Millionen.

mit Torpedo, sondern nur das Schiff ‘als solches.

daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift ; ein

Flotte 109% jährlih nothwendig sind von dem Werth der Flotte. Meine Herren, der Werth der Flotte ift augenblicklich 330 Millionen,

33 Millionen. Nun aber wohl das ift niht das ganze Schiff mit

seiner Ausrüftung, Artillerie und Für den Schiffs- 10 9% des Werthes der Schiffe der die dann noch hinzukommt, brauchen wir

1009/6 des jemaligen Werthes der artilleristishen Ausrüstung, und dann kommen noch die Torpedos hinzu, und ih habe den Herren in der Kommission ausgerehnet, daß 45 Millionen für den Fall,

annehmen will, eine bescheidene Summe

sind. Das muß ih ein- für allemal richtig stellen aus dem Grunde,

Lesung diese Zabl eine niht ganz richtige

Nun sagt der Herr Abg. von Vollmar : welch unbegreiflihe Steigerung! Der Herr General von Caprivi hat uns noch im Jahre 1887 mitgetheilt, daß 8 Millionen genügen würden, um die Flotte auf dem jeweiligen Standpunkt zu erhalten. das gebe ih ohne weiteres zu; es fteht aber auch darin,

Fa, meine Herren, das alle militärischen Desiderata erfüllt fein

und daß man \ih demnähft beshränken würde für einige

Ja, meine Herren, daß nach den

s-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1897.

Rechnungen, die inzwischen angestellt worden sind, 8 Millionen niht mehr reihen, das werden Sie mir alle, ohne Ausnahme, zugestehen, es sei denn, daß Sie die Absicht hätten, den Bestand der Flotte herabzuseßen.

Der Herr von Vollmar hat, wie auch viele andere der Herren Redner, seiner Gnttäushung und Entrüstung darüber Lauf gelafsen, daß die Marineverwaltung mit diesem unerhörten Betrage von 60 Millionen für Schiffsbauten, Artillerie und Torpedos heraus- Fomme. Ja, meine Herren, gestatten Sie mir doch einmal, daß ih aus diesem allgemeinen Erftaunen eine sehr erkleckliche Summe aus- schalte, deswegen muß ich mich etwas mehr in die Einzelheiten begeben, aber es ift nothwendig; vas wird die Marineverwaltung richtig be- urtheilen. Meine Herren, von den diesjährigen Forderungen ih langweile Sie damit nicht von den diesjährigen Forderungen des Etats sind 50338 000 4 in Anspruch genommen für Folgeraten, also von den 60 Millionen Mark rund 504 Millionen Mark für Folgeraten. Ih sage: ih will das Erstaunen ausschalten; denn diese Raten konnten kein Erstaunen erwecken. Wenn die Herren die Er- läuterungen des früheren Etats einmal nahs{hlagen wollen, so werden sie finden, daß ihnen bei jedem Swiffe gesagt worden ist: das Schiff kostet so und so viel, es wird in der und der Zeit gebaut werden. Hier baben wir also wieder das ganz einfahe Divisionsexempel, welches es jedem der Herren ermöglihen würde und in fürzefter Frift ermöglihen —, nahzurechnen, wie hoh der diesjährige Betrag sein mußte, als die natürliche Wirkung der erfolgten Bewilligungen. Meine Herren, Sie müssen mir zugeben, daß diese 50 Millionen Sie nicht erstaunen durften.

Nun kommt das Weitere: es bleibt nun noch der Rest von 10 Millionen. Ja, meine Herren, diese 10 Millionen find in der That gefordert für Neubauten und für deren Artillerie, Torpedos u, st w. Jet wollen wir doch einmal ermitteln, ob dies so über- raschend ist.

F gehe zwei Jahre zurück und nenne die beiden Jahre 1895/96 und 1896/97. Im Jahre 1895/96 hat der hohe Reichstag bewilligt für erfte Raten 8 640 000 4, und hat ih damit verpflichtet zu 33 Millionen, im nächsten Jahre 1896/97 hat der hohe Reichstag bewilligt 8 843 000 # für erste Raten und hat sich damit ver- pflichtet zu 33 035 000 4 Meine Herren, bin ih nun ein folch arger Sünder, als welcher ih hingestelt werde (Heiterkeit), wenn ich nun für das Jahr 1897/98 Beträge einstelle, die denen der Vorjahre gleich sind, und wenn ih mir sage: der hohe Reichstag, der nun damit einen ruhigen Weg be- schritten hat einer gleidmäßigen Entwickelung, wird es mir nicht übel nehmen, ja vielleiht dankbar fein, wenn ih. es ermögliche, diesen ruhigen Gang weiter fortzuseßen! Was ift also nun in diesem Jahre geshehen? Es sind von Jhnen gefordert worden als erfte Raten 7 673 000 4, also weniger als in den beiden Vorjahren, und Sie verpflichteten sich für die Zukunft mit einer Summe von 31795 000 4, also auch weniger. Ja, meine Herren, nun will ih Ihnen sagen : ih glaube, ih habe viel mehr Berechtigung, erstaunt zu sein, als Sie (Heiterkeit), weil ih Ihnen auf ganz naturgemäße Weise ent- wideln kann, daß diese Zahl eine sehr gesunde Unterlage hat. Daß nun der Etat anshwillt zu einer Höhe, die früher nicht gekannt war, gebe ih ohne weiteres zu. Aber woher kommt das, meine Herren ? Es kommt eben daher, daß in früheren Jahren in dieser Beziehung sehr viel versäumt ist, um den Schiffsbeftand der Flotte zu erhalten. So weit dies, meine Herren.

Nun hat der Herr Abg. von Vollmar gesagt: ja, um Gottes willen, wie kann denn die Marineverwaltung einen Anspruch darauf erheben, den Schiffsbestand vom Jahre 1873 zu verewigen, nun, da die Preise der Schiffe um das Zwei-, Dreifache gestiegen sind; das ist ja unerhört, jeßt, wo der Gefehtswerth der Schiffe der zwei- und dreifache desjenigen geworden ist, der den Schiffen früher beiwohnte, wie kann man uns mit solchen unvershämten Forderungen kommen! (Heiterkeit.) Ja, meine Herren, ein sehr {chônes Argument, und es würde auch durchaus stichhaltig sein, wenn nit eine Vorausseßung fehlte, von der die Herren aber nie sprechen. Diese Vorausfezung liegt darin, daß die anderen seefahrenden Nationen ihre Marinen auf einem Stande erhalten hätten, wie er im Jahre 1873 war; dann hätten wir freilich heute für zwei Panzerschiffe nur noch ein Schiff nothwendig. Aber leider {ist das nicht der Fall, sondern im Gegentheil, die Flotten der anderen seefahrenden Nationen haben sih auch in der Zahl der Schiffe außer- ordentlih vermehrt ganz anders als wir —, freilich mit dem Vor- behalt gleich in aller Oeffentlichkeit gesagt —, daß ih damit nicht beabsichtige, die deutsche Flotte auf den Stand der französischen oder englischen zu bringen, und ih bitte Sie, meine Herren, daß Sie das nicht auslassen, wenn Sie von meiner Nede sprechen.

Also, ih möchte Ihnen einmal die englishe Flotte vorführen Diese hatte in der Mitte der 70er Jahre einen Etat für ihren Schiffs- bau von 800 000 Pfund, überseßt in Mark: 160 Millionen Mark. Ich bitte, diese Summe festzuhalten. Dafür bauten die Engländer die Schiffe, die sie brauchten, d. h. Panzerschiffe, Kreuzer, Avisos und Torpedoboote und wie sie alle heißen. Sie befriedigten ihre Be- dürfnisse damit, und die Bedürfnisse des englishen Reihs waren damals genau dieselben, d. h. sie mußten das Land {hüten gegen die fremden Flotten, fie mußten ihren Handel auf allen Meeren decken. Wir wollen einmal sehen, wie die Sache heute liegt. Die englishe Flotte, die damals einen Gesammt-Etat von 190 Millionen Mark rund hatte, fordert von dem Parlament in diesem Jahre 92 Millionen Pfund, d. h. 444 Millionen Mark. Von diesen 444 Mil-- lionen gedenken die Engländer 140 Millionen ledigli für Schiffbau zu verwenden gegen 16 Millionen in ber Mitte der 70er Jahre. (Hört, hört! rets.)

Meine Herren, diese Zahlen werden für mich sprechen.

Jch will Ihnen aber noch mehr sagen, das wird Sie vielleicht noch mehr davon überzeugen, wie bescheiden alle unsere Forderungen find, selbst wenn Sie das Verhältniß der englischen zur deutschen Marine festhalten. Die Engländer haben in diesem Jahre 1897 auf

Stapel liegen 380 000 Tons Kriegsschiffe. Diese vertheilen h auf