1897 / 72 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Mar 1897 18:00:01 GMT) scan diff

dem Gestein die Kolossalbüste des Meisters heraus, di

Lichte erstrahlte. Das beziehun 8 Nen Peinorvolle Festsvi vlfen ih noh eize Reibe lebender Bilder anshloß, wurde mit Jube[ 28 Fuommén Als Ehrengabe widmeten die Schüler ihrem Lehrer pA a Es R, e antike Victoria von Pompeji, auf farbigem

: Auf Grund der §8 143 und 144 des Gefeßes über die ;

Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 und der §§ 5 ff. As F V 2. : über die Polizei-Verwaltung vom 11. März 1850 verordnet w o“ T5 Mannigfaltiges. ad ag e olizei : Pram mas Zustkitinung des Gemeinde

orstandes für den Stadtfre erlin Folgendes: L k: i ; S In den Räumen des Hotels der Greßbritannishen Botschaft | Aussay (Lepra) verdächtige Krankbeitsfall ist dei derd F f Berichte von deutschen Fruchtmärkten. nicht so verhalten habe, wie sie der Vorredner vortrug. Ueber die fand gestern unter dem Protektorat Jhrer Majestät der Kaiserin | Präsidium unverzüglih zur Anzeige zu bringen. § 2. Zur L - - Entlaffung von Leuten, die f beim Eingang zur Werft gedrängt

Friedrich ein Bazar statt, dessen Erträge für das, Berliner | zeige sind die Pa ep Haus- und Gastwirthe, die Medizinal, Qualität : Außerdem haben, red IX Ditwaltang Pnleraungen anstellen. Es scheint „Home“ für englishe und amerikanishe Erzieherinnen personen, Geistlichen und Lehrer bezüglich der durch Mittheilun; : Wurden au d Ie od) N O E u eig zu haben. bestimmt sind. Zu den Lady Patronefses zählen englishe und | des Arztes bezw. bei Ausübung der ärztlichen Praxis zu ihrer Kenntnjs gering | Markttage enn die anderen Arbeiter, von denen die 9 éde war, ohne Kündi- deutshe Prinzessinnen, die Gattinnen des großbritaanishen und | gelangenden Fälle in ihrer Familie bezw. ihrem Haufe bezw. ihrer (Spalte 1} | gun enlalen Dv so müssen sie is ges Bergebes ges des amerifanishen Botschafters und Damen der englischen und Praxis verpflichtet. Der Anzeigepflicht if genügt, wenn nur eig na über- ana t haben. S Dm Di Lei W n epa die Ham- deutschen Aristokratie. Die Verkaufésäle im allgemeinen und die nzeigepflihtiger die Anzeige erstattet hat. § 3. Die Nichtbefolgun s{lägliWer Urger Paienar eiter gesammelt. Vie er-Werftdirektion ift voll- „Stalls“ im besonderen waren rei mit Flaggen deforiert und boten | vorstehender Vorschriften zieht Geldstrafen bis zum Betrage von 30 a Schäßung ständig berechtigt, ihn zu entlassen; denn er hat auf der Werst mannigfaltige Schäßge an Kunstwerken aller Gattungen, Bilder, | im Unvermögensfalle entsprehende Haft nah fich. G2 ur Mabierunden,, pi Far SADeaone w Sihe, Es nies | S = s s endli einere Luxusartifel un jelsahen dar. m Haupt- : ; 1 E A drigster er i \ dri Im Königlichen Schauspielbaufe geht demnächst das | saal waltete in der Mitte Lady Lascelles ihres Amtes. Behufs Umpflasterung wird die Straße „An der Stadt, rigli sl h drigster. ller pier fter

Lustspiel „Im Eril“ von Anderten und Wolff in Scene. In den Speiseräumen wurden von jungen Damen fleißig Er- bahn“ vom Polizei-Präfidium bis zum Kasernenwege vom 25. d. M, M M | M M | M E

Morgen Abend beginnt im Neuen Theater das Gastspiel der | frishungen angeboten und von den Besuchern angenommen. ab bis auf weiteres für Fuhrwerk und Reiter gesperrt.

französishen Künstler vom Théâtre des Variétés in Paris. Um | Zur Eröffnung war, in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheit der Weizen. ;

vielen Wünschen entgegenzukommen, hat die Direktion des Neuen | Prinzessin von Schaumburg-Lippe, die Hohe Protektorin, Ihre Majestät | | 16,00 3 16,00 | 16,00 | 20. Theaters eine kurze Inhaltsübersiht der zur Aufführung gelangenden | die Kaiserin Friedrich, erschienen, Allerhöstwelche jahlreide Einkäufe —- | 15,60 | 15,80 17 15,71 | 15,75 | 20.

Stücke herausgegeben, die an der Kasse und bei den Logenshließern | befahl. Ihre Durchlaucht die Prinzessin Aribert von nhalt be- 15,80 | 16,00 T D 15,90 | 16,00 | 19.

zu erhalten ist. “i 14, suchte den Bazar am Nachmittag, um gleichfalls an allen Verkaufs- |—= | 15/80 20 15,80 | 15,60 | 20.

Im großen Saale des Hotels „Kaiserhof“ wird am 28. d. M. | ständen Einkäufe zu machen. Der Besuch war besonders gegen Abend 15,20 | 15,60 | 15,80 : : ° : . N A) NIOZE : l zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Majestät | sehr rege, sodaß dem Heimathhaus sicherlich reihe Mittel aus dem Et 15,60 108 10 E 44 I Z O jemals Neger in 161 | 1640 : : E : Abg. Mezger fordert die Regierung auf, nicht nur beim Ober-

13,60 | 14,00 Werftdirektor, sondern auch anderweitig in Wilhelmshaven Erkun-

der Kaiserin und Königin stehenden „Marienheims" ein | Bazar zufließen werden. „Lieder-Abend statifinden, in welhem Kompositionen des Herrn Niktor von Woikowsky-Biedau zu Gehör gebraht werden Am Tage der Enthüllung des Denkmals des Hochseligen T ; U j ; ï Kaisers Wilhelm des Großen at aud bas Aéntr at 17,20 | 17,30 | 17,40 digungen einzuziehen; dann werde se erfahren, daß die Angelegenheit : 15,70 || 16,10 | 16,40 ais wegen Lohnerhöhung genau fo verlaufen sei, wte er ges tUdert. Roggen.

sollen. Mitwirkende {ind u. A. Fräulein Müller-Hartung (Sopran), Comitsó der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz und Abg. Dr. Vielhaben (Reformp.): Die Vorarbeiter der Werften 11,00 11,00

Falle“. In allen diesen Stücken war melodische Erfindung | aller Festspielbesuher in Anspruch nehmen. Auf der Burg in Nürn- und fließende, \stilrihtige Durhführung der Motive bei feiner berg, D im dortigen Germanishen Museum e Obter:Maschinen- tonmalerischer Verwendung der orchestralen Mittel zu erkennen. Als meister Schick vom hiesigen Königlichen Theater die nöthigen Vor- musikalish besonders werthvoll erwies sich das zart und gefangreich | ftudien für die Scenerie gemaht. Der Ober-Garderoben-Inspektor ehaltene, von den Streichinstrumenten allein vorgetragene „Traum- Raupp hat sich nah Berlin begeben, um von den in den sogenannten ieden“. Lebbafter Beifall folgte namentlich den heiteren Stücken. Königszimmern des Königlichen Schlosses befindlichen, die Nürnberger Die Meyder ‘he Kapelle bewährte ihre anerkannte Tüchtigkeit in Burggrafenzeit behandelnden Knackfuß'schen Gemälden Kopien zu diesen wie in einigen anderen beliebten Kompositionen von neuem. nehmen, nah denen die Kostüme für die Aufführung des „Burggraf“ Vom Sonnabend vergangener Woche ift noch des Konzerts zu | angefertigt werden. N gedenken, welhes die junge amerifanische Violinvirtuosin Fräulein Win ifred Robinson, die ihre Studien bei dem Professor Krufe mas hat, im Saal der Sing- Akademie mit dem vom Professor )alir geleiteten Philharmonischen Orchester gab. Die junge Künstlerin, welhe zum ersten Mal an die Oeffentlichkeit trat, bewies eine für ihr zartes_ Alter anerkennenswerthe tehnishe Fertigkeit ; fe geht beispieleweise mit erstaunlicher Leichtigkeit in die höchsten Tône des Flageolets hinauf. Mit den Rhythmen nimmt fie es freilich nicht so genau, und daë Orchester hatte nicht selten Mühe, den Willkürlichkeiten ihrer Vortragsweise zu folgen. Das Programm enthielt zwei größere Werke : das Konzert von Gade in D-mol1l und das Konzert von Saint-Saëns in H-moll, zwischen welchen sie eine Romanze von Svendsen und die beliebten „Zigeunerweisen" von Sarasate spielte. Das Publikum zeichnete die junge Geigerin dur lebhaften Beifall aus.

Erste Beilage zum Deutscheu Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 25. März 1897.

E H a Z S

| Ver- ; | mittel | gut kaufte

Menge

DurŸ- \hnitts- preis für 1 Doppel- zentner

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner (100 kg)

| nie | | nie |

preis

verkavft agitiert Uebrigens hat der Zimmermann das gesammelte Geld nah Doppel- seiner eigenen Angabe für sich selbst verwendet. Das Gesuch um Lohn- zentner erböhung is uns niht befannt, weil der Vorredner uns seine

(Pereis Beschwerde niht angekündigt hat. Der Ober- Wersftdirektor wird unbekannt) sich streng nah den Vorschriften gerihtet haben; denn die Marine- verwaltung verlangt, daß jedem Arbeiter sein Recht wird; sie ver- steht dabei keinen Spay. Wenn das Gesuh nichts Anderes ent- halten hat, als das, was der Vorredner mitgetheilt hat, und wenn

Doppel- zentner

Durchschnitts-

B

100 kg U

K

Z L: h dabei nichts Anderes abgespielt hat, fo ift es ausgeschlossen, : daß deswegen Leute entlassen sind. Gegen die Schlußbemerkung ; des Vorredners, daß der Ober-Werftdireïtor deutsche Arbeiter wie Neger in Kamerun behandelt hätte, muß ich protestieren, auch in

Eine Anzahl Männer, welche den verschiedensten Sportgebieten angehören, hat \ih zusammengethan, um die Frage zu erörtern, ir welcher Weise im Anschluß an die Hundertjahrfeier für Kaiser Wil. helm den Großen ein allgemeines Spertfest zu veranstalten wäre. (C: ist dabei einstimmig der Wunsch laut geworden, ein deutsche; Centenar-Sportfest in den Tagen des 19., 20. und 21. Juri dieses Jahres zu feiern. Seine Hoheit der Herzog Ern| Günther zu Schleswig-Holstein hat das Ehren-Präsidium übernommen, und aus allen Gauen des_ Reichs haben die verschiedenen Sportvereine und dem Sport nahestebende Männer ihre Zustimmung ausgesprochen. Als befonders wirk, fame Manifestation is die Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm T. geplant. Feder deutshe Sport-Verein \oll dazu aus feiner Heimath einen Stein einsenden, auf dem sein Name als Jn- \hrift eingemeißelt ist, und diese Steine sollen dann zu einem Denk, mal zusammengetragen werden. Am ersten Tage des Festes, dem 19. Juni, soll der wassersportlihe Theil auf dem Langen See in Grünau, speziell unter Benußung der Einrichtungen des Berliner Regatta- Vereins, abgehalten werden. Der zweite Tag würde [ih auf dem 30 Morgen großen, in Friedenau direkt am Stadtbahnhof gelegenen Gelände der Berliner Spvortpark-Gesellschaft abspielen, Es würde dort der Nadfahr-Sport, Fechten, Lawn-Tennis, Fußball, turnerischer Sport und der athletishe Sport, foweit er organisiert ist, seine Konkurrenzen abhalten. Am dritten Tage foll der equestrishe Theil auf einer in dec Nähe der Reichshauptstadt gelegenen Rennbahn (voraussichtlich in Karlshorst) zur Ausführung kommen. Morgen Nathmittag um 4 Uhr findet zur weiteren Berathung der Angelegen heit eine Versammlung von Delegirten der verschiedenen hiesigen Sportvereine im Palasthotel statt. Jede gewünschte Auskunft ertheilt im Namen des Comités Herr Georg W. Bürenstein (Friedrih- straße 240/241).

_ Amberg, 924. März. In Hirschau bei Amberg brach heute früh Feuer aus. Der „Amberger Volkszeitung“ zufolge wurden bis 8 Uhr bereits 8 Hauptgebäude und 40 Nebengebäude eingeäschert.

Insterburg Stargard . ä. Bromberg . Ratibor Paderborn . Limburg a. L. Schweinfurt Braunschwetg Saargemünd Breslau

D

lll D [1444

I —I 909

A

pad Do S

N J

ad:

b

| |

R A O R Se e E A

N

1100 17,28 | 17,35 | 163.

p L an ckck O pk L O O

Herr Nobert Weiß (Bariton), Kammersänger Kurt Sommer (Tenor), Fräulein Lula Gmeiner (Alt), Hof-Opernsänger Julius Lieban (Tenor), Professor Joseph Weiß (Klavier). Vorzugsbillets zum Preise von 10 o werden von den zum Comité gehörigen Damen ver- mittelt, während Eintrittskarten zu 6 und 3 #4 bei Bote u. Bock Ffäuflih sind. : : e E Zu Ebren des Bildhauers, Professors Reinhold Begas, des Die Sängerin Camilla Landi, welche in ihrem leßten Konzert Schövfers des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I, fand gestern mit einer leiten Indisposition zu kämpfen hatte, wird vor ibrer | Abend in dessen Atelier eine von den Schülern des Meisters ver- Abreise aus Deutschland noch ein dritte3 Konzert, und zwar am anstaltete sinnige Feier statt, der eine auserlesene Festgesell- 31. März, in der Sing-Akademie geben. Außer italienishen | {haft beiwohnte. Der gewaltige Atelierraum war zu einer Liedern und altitalienischen Arien wird die Künstlerin auf vielfachen farbenprähhtigen Festhalle umgewandelt. Mächtige Velarien aus Wuns die „Habanera“ aus „Carmen“ von Bizet, eine Arie aus | rothem Sammet mit goldenen Adlern \{chmüdckten die Dee; „Pique-Dame von Tschaikowsky, Lieder von Chaminade, Saint- | die große Wand gegenüber dem Eingang zeigte in fünstlerisher Um- Saöns u. \ w. zum Vortrag bringen. Der Billetverkauf is bei | rahmung die beiden Reliefs von dem Denkmal : die Verherrlichung des Bote u. Bock eröffnet. E Friedens und die Allegorie des Krieges. Auf der Schmalfeite erhoben i i : | N ch aus reichem Blumenflor die von Begas geschaffenen Büsten Kaiser Aus Wiesbaden wird. berichtet: Im hiesigen Königlichen Wilbelm's 1. und des Kaiserlihen Paares; die von dem Gefeierten Theater soll im Laufe des soeben begonnenen Frühjahrs eine Reibe | heraestellten anderen Bildwerke und Gruppen: der in Marmor aus- von Fest-Vorstellungen stattfinden. Das Programm wird in | geführte „Elektrishe Funke“, Pan und Psyche, Venus und Amor 2c., allen Einzelheiten festgestellt und veröffentliht werden, sobald über | reihten si, von Blattpflanzen umgeben, an. Der ganze rechte Theil das zu erwartende Eintreffen sowie die Dauer des Aufent- | des Raums war zur Bühne ausgebaut und durh_ einen Vorhang halts Ihrer Majestäten des Kaisers und der | abgeschlossen. Ein lorbeerumkränzter Genius eröffnete die Feier Kaiserin nähere Bestimmungen getroffen sind. Im Ganzen | mit einem von Eugen Zabel gedihteten Prolog. Hinter dem Bor- sind zwölf festlihe Aufführungen geplant, die sih auf einen hang erklang der Händel’she Jubelchor, dann begann das vom Ober- Zeitraum von 14 Tagen (wahrscheinlich 15. Mai bis 1. Junt) ver- | Regisseur Grube in Versen verfaßte launige Festspiel. Die Scene theilen sollen. Während dieser Zeit wird auch die Kurdirektion i

| zue j l k die Kur n | desselben war auf den Sghloßplaßy verlegt: Neptun mit den ihn um- s é E E ; G wieder, wie im vorigen Jahre, eine Reihe größerer Festlichkeiten, wie | gebenden Nymphen des Scloßbrunnens wurde lebendig, und der Han gö, 24. März. Der seit fünf Wochen im Finnischen Meer- Blumenkorso, Kostümball 2c., veranstalten. Neben den zu erwartenden

1b t j j Friedensgenius des Nationaldenkmals erzählte ihnen, was hinter busen vom Cise eingeshlosfene Dampfer „Rjurik*“ wurde heute glanzvollen Opernaufführungen, die theils unter der Leitung des ihrem Nücken an der Schloßfreiheit Großes geschaffen worden. Mur g E isbrecher freigemaht und is in den hiesigen Hafen Königlich sächsishen General - Musikdirektors, Hofraths Ernst Dann folgte eine Reihe von Aufzügen mit melodramatif Her | €ingée aufen.

Schuh, theils unter der der Königlichen Kapellmeister Rebicek Begleitung, welhe die Lieblingspassionen des Meisters ver- L und Schlar stattfinden werden, wird namentlih das historishe | körperten. Zum Schluß erschienen in weißem Bildhauerkittel alle Schauspiel „Der Burggraf“ von Josef Lauff das Interesse | Schüler, die an dem Denkmal mitgearbeitet haben, und s{lugen aus

des Preußischen Vereins zur Pflege im Felde verwun- deter und erkfranfter Krieger auf den Stufen des Denkmals

einen prachtvollen Kranz niederlegen lassen. sind durchweg Sozialdemokraten. Ich erinnere an die Behandlung des

Arbeiters Lorenzen seitens der Sozialdemokraten, wogegen die Werst- direktion nichts gethan hat. Daß man dem Lorenzen gestattete, } Stunde später zur Arbeit zu fommen und } Stunde früher zu gehen, war eine große Schwäche der Werftdirektion. Eine }o mili- tärisch organisierte Verwaltung hätte sich doch ihres Arbeiters an- nehmen sollen. Die Organisation der Marine sollte doch nit weniger stramm sein, als die der Sozialdemokratie. Die Leute, welche der eigenen Ueberzeugung folgen wollen, müssen vom Staat geschüßt werden.

Staatssekretär des Reihhs-Marineamts, Admiral Holl -

mann: : Der Herr Abg. Vielhaben hat ih über die Schwäche des Ober-

Werft-Direktors in Kiel beshwert; er meinte, sein Verhalten gegenüber den Angriffen, welhe die Arbeiter gegen den Lorenzen richteten, weil er diese Schrift gegen die Sozial- demokraten geschrieben hat (Zurufe. Glocke des Präsidenten.) er meinte, sein Verhalten wäre nicht geeignet gewesen, die Autorität der Werft aufreht zu erhalten. Soweit unsere Kenntniß dieser Vorgänge reicht, hat der Herr Abg. Vielhaben im allgemeinen wohl richtig berihtet. Die Angriffe gegen den Arbeiter Lorenzen waren in der That so weitgehend, daß er für fein Leben fürchtete, soviel ih gehört habe er war jedenfalls bedroht. Ih mache aber darauf aufmerksam, daß sich dies außerhalb der Werftmauern zutrug. Die Ober - Werstdirektion hat keine Polizeigewalt außerhalb ihres Bereiches. Immerhin haben wir uns der Sache angenommen, nachdem wir davon erfahren haben; ich will den Herren nur mit- theilen, welhe Verfügung vom Neihs-Marineamt an die Ober- Wer ftdirektion erging:

Es ist gegen diejenigen Mitarbeiter, welche Lorenzen innerhalb

11,00 | 11,39

|

Insterburg . Frankfurt a. D. . Stargard . Ga e Bromberg . Natibkor

aderborn . Umburg a. L Dinkelsbühl Schweinfurt Braunschweig . Saargemünd . Breslau :

Ao

| 11,50 11/20 | 11,40

11,60 é 11,38 11,10 | 11,15 | 14,20 11,15 11,10 10,80 | | 11,00 10,99 | 10,60 = 1150| 10 L 11,50 | 12,00 | 12,10 11,80 12,00 | 12,92 12,92 | 12,93 14,20 | 14,40 | 14,80 13,98 13,89 18/40 1390 : ¡ é é || 11,40 : i —_— | 13,60 13,40 11,40 | 11,60 | 11,80 : j Gerste. 13,90 | 13,90 1 13,00 12,40 | 12,80 12,57 : 12,25 12,25 11,80 11,80 | 11,50

l l : ; K T O 1098 | 11,14 16,00 | 16/40 | 16,60 1573 | 16/31 1600| | 86 ; i : :

1000 00 13/30 | 14/50 | 15,40

Hafer.

13,20 13,20 | 13,20 | 20. 3. 13,20

13,20 | 12,60 | 20. 3. 13,60

13,00 , / 1291 | 12,88 | 20. 3. 12,60 1240 | 12,45 | 19. 3.

13,00 : 12,70

H L UIES

l

13,45

S S

Ey A D O

Insterburg Stargard . Liffa . ; Bromberg . Ratibor . Limburg a. L. Dinkelsbühl Schweinfurt . Braunschweig . Saargemünd Breslau.

—— t

12,30 |

= Sll11I

N e

pmk _ D D

_

pr pri _—I N No

F N

Is « WW a. D: A - -

13,65 | 13,75

O pi s pi D S a

K

5) v

Insterburg . Ca Frankfurt a. O... Stargard . j Ma. Ratibor

a 13,40 | == 12,80 | | 12,20 | 1240 | 11,90 | 12,90 | 12,50 | 12,60

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

e. P

A

I G E E E E? S E I

A _ ED O

tom 20 MEIrz, Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom | von Baron, Marcelle Lender, Barral. Erster

|

I an E I AETLRE E E E T D É E D I E E E E E t

r Morgens.

| Temperatur

Stationen. Wind. | Wetter.

Bar. auf 0Gr. d. Meeres\p

o U. d.

in ® Celfius 59C.=49%R.

j

sred. in Millim.

1 wolkig

5 halb bed.

5 Negen

2 Regen till bededckt

4 bededcki

1 Dunst

2 wolkig

Belmullet . Aberdeen …. Shristiansund Kopenhagen . Stoctholm . | Haparanda . SSO St. Petersbg. |ONO Mosfau . 4 W

Cork, Queens- E O WSW 2 bedeckt Cherbourg . [WSW 6 halb bed. | Helder . . .. | T6 W 7'bedeckt Sylt ..….…. / W 7 bededckt Hamburg .. | 7 WSW 6 bededckt Swinemünde SW 3Negen Neufahrwasser SSW 4 Negen Memel 38 SW__ _2[bedeckt Paris .….. | 759 \WSW 4bbedeckt Münster . [W 4 wolkig Karlsruhe . . 3 SW 3 bedeckt Wiesbaden . [W 5 bededckt München NNW 4 wolkig Chemnitz .. 55 [W 5 wolkig s WNW 3'halb bed. | 13 s W 4 vevedt PeD Breslau . W 4bedeckt |__9 E Dix [SW 2 wolkig 614 Li e, ONO 1 bedeckt 10 Ee |SOD 2'bedeckt | d

Nebersicht der Witterung.

Unter der Wechselwirkung einer tiefen Depression über Süd-Skandinavien und eines Hohdruckgebietes über Südwest-Eurova wehen im fsüdlihen Nordsee- und Oftseegebiete starke westlihe Winde. Borkum meldet Westsüdweststurm. Auf den Britischen nseln ist das Barometer wieder \tark gestiegen, im östlibden Oftscegebiete dagegen stark gefallen. In Deutsch!and, wo fast überall Megen gefallen ift, dauert die trübe, milde Witterung fort; Friedrihs- hafen batte Nachmittags, Chemnitz Abends Gewitter.

Deutsche Seewarte.

N Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- Haus, 72. Vorstellung. Undine, Romantische

A N

E pi prr Go ck O

_—

Ober-Regisseur Teplaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 83. Vorstellung. Sonder- Abonnement B. 13. Vorstellung. Die Jung- frau von Orleans. Eine romantishe Tragödie in 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von riedrih von Stiller. In Scene gese t vom Ober-Regisseur Marx Grube. Anfang 74 Uhr.

Sonzabend: Opernhaus. 73. Vorstellung. Zum ersten Male: Enocch Arden. Oper in 1 Aufzug. Dichtung frei nach Tennyfon von Carl Wilhelm Marfner. Musik von Victor Hausmann. Neu einstudiert : Die Entführung aus dem Serail.

Schauspielhaus. 84. Vorstellung. Zum ersten Male: Die Athenerin. Drama in 3 Aufzügen von Leo Ebermann. Anfang 7# Ubr.

Der Verkauf der Abonnements-Billets für den Monat April cr. findet am Montag, den 29. d. M., in der Königlichen Theater-Hauptkasse ftatt. Es werden Billets zu 23 Ovpern- und 26 Schauspiel- Vorstellungen auLgegeben.

Deutsches Theater. Freitag: Die ver- sunkene Glocke. Anfang Uhr.

Sonnabend: Nora.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: John Gabriel C Abends 7} Uhr: Die versunkeue

o C.

Berliner Theater. Freitag (28. Abonnements- Vorstellung) : Zum ersten Male: Kinder der Bühne. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Renaissance.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: König Heinrich. Abends 724 Uhr: Kinder der Bühne.

Lessing-Theater. Freitag: Der Veilchen- fresser. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Gastspiel von Hedwig Niemann. Die Geschwister. Hierauf: Cyprienne.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Die Ehre. (Max Loewenseld als Gast.) Abends 74 Uhr: Gastspiel von Hedwig Nie- mann. Die Geschwister. Hierauf: Cyprienne.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Freitag: Affociés, Lustspiel in 3 Akten von Léon Gandillot. Deutsh von Max Schönau. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Affociés.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /9.

Pondex-Oper in 4 Akten von Albert Lorßing. ert nah Fouqué's Erzählung frei bearbeitet.

Abend: Le Fiacre 117. Pièce en trois actes par Milland et Najus. Anfang 74 Uhr. Von L Stücke darf nur diese eine Aufführung statt- nden. Sonnabend: I1. Gastspiel-Abend. Le premier mari de France. (Der Mustergatte.) Sonntag : IlI. Gastspiel-Abend. Ma Cousíne. Der Vorverkauf zu dem Gastspiel, das nur \echs Abende umfassen kann, findet täglich an der Kasse des Neuen Theaters statt.

Sthiller-Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Maria Stuart. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Maria Stuart.

Tyeater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Freitag: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. Zum ersten Male: Reif- Reiflingen. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend : Dieselbe Vorstellung. :

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. Die be- rühmte Frau. Abends 7+ Uhr: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. Reif-Reiflingen.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Feinde Freitag: Strauf- Cyclus. 2. Abend. er Karneval in Rom. Operette mit Ballet in 3 Akten von J. Braun Musik von Joh. Strauß. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Der Karneval in Rom mit Ballet.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelftudent.

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst-Theater)- Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Leßte Woche! Freitag: Frau Lieutenant. Vaudeville in 3 Akten von P. Ferrier und A. Mars. Deuts von H. Hirschel. Musik von. G. Serpette und V. Roger. Anfang 7F Uhr.

Sonnabend: Frau Lieutenaut-

Zentral -Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Richard Schuly. Freitag: Emil Thomas a. G. Ein fideler Abend. Burleske dramatische Revue in 1 Vorspiel und 3 Bildern von J. Freund und W. Mannstädt. Musik von verschtedenen Meistern, arrangiert von Julius Einöd3hofer. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Ein fideler Abend.

Sluß der diesjährigen Possen-Saifon: Sonntag, den 18, April.

Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Gast- spiel der Compagnie Française unter Mitwirkung

Konzerte,

Sing-Akademie. Freitag, Anfang 3 Uhr: Populäres Konzert des Böhmischen Streich- Quartetts.

Konzerthaus. Karl Meyder - Kouzert, Freitag: 12, Wagner-Abend.

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 75 Ubr: Konzert von Paul Meyer (Violine).

Pirkus Renz. Karlstraße. (Jubiläums- Saison 1896/97.) Freitag, Abends 7 Uhr: Extra: Vorstellung. Auf allgemeines Verlangen: Wiederholung der mit so großem Beifall aufgenommenen Huldigung für Seine Majeftät den Hochseligen Kaiser Wilhelm den Großen. Durchshlagender Erfolg! Aus der Mappe eines Nieseugebirgs-Phantasten. Außerdem die hervor- ragendsten Nummern des Repertoires. Mazud und Atharguel, arabische Hengste, in Freiheit dressiert und vorgeführt von Herrn Hugo Herzog. Eine Schulquadrille, geritten von 8 Herren. i

Sonnabend: Wiederholung der Huldigung für Seine Majeftät den Hochseligen Kaiser Wilhelm den Großen. Aus der Mappe eines Riesengebirgs-Phautasften.

Familien-Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Assessor Richard von Schaewtn mit Frl. Gertrud Heinrich (Stettin). L

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittergutsbelt R. Scuckert (Pacanowiy b. Pleschen, Prob. Posen). Hrn. Landrichter Dr. Biezens (Berlin). Hrn. Gerichts-Assesjor Dr. Noodt (Groß Lteriels: Eine Tochter: Hrn. Regle rungs-Rath Storch (Köln a. Rh.). Hrn. Ober- Landmesser Werrer (Hannover). N

Gestorben: Hr. Hauptmann Alfred von, Langer (Stolp). Be: Wilhelmine Baronin a Ardenne, geb. Brockhaus (Leipzig). Vr- Pasto em. Richard Ludwig Volsburg (Ob Se, Oberst - Lieut. und Bezirks - K

üller (Schlawe).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenr0 th in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buhdrukerei und Berit Anstalt Berlin SW., Wilhelmsträße Nr. 3%

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Paderborn .

do. Saathafer Limburg a. L. Schweinfurt Braunschweig . Saargemünd Breslau

S em S

Die verkaufte Menge wird auf \bnittêpreis wird aus den unabgerundeten in den

11,06

12,00 1200|

| | I | | | | Î | | | | | | |

12,10 |

Ein liegender Strich (—)

Punkt () in den leßten sechs Spalten,

13,90

12,90

12,30

12,00 13,00

13,00 12,90 |

Deutscher Reichstag. 197. Sizung vom 24. März 1897, 1 Uhr.

Tagesordnung :

: ortsezung Reihshaushalts-Etats für Marineverwaltung, und zwar

der zweiten Berathung des 1897/98 bei dem Etat der beim Gehalt des Staats-

sekretärs des Neihs-Marineamts.

Veber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen

des Admiralitäts-Raths Herz in Wilhelmshaven

Nummer d. Bl. berichtet. _Nach den Ausführungen bezüglih der Schulverhältnisse

erklärt

\: Abg. Dr. Lingen s (Zenitr.), daß haven auf Grund des Materials,

¡ur Verfügung gestellt habe, beitrete.

Abg. Fritzen- Düsseldorf (Zentr.) hält d die preußi

in den preußischen Landtag gehöre ;

muse dafür jorgen,

daß die Kin

eamten Unterricht erhielten.

Das Gehalt des Staatssekretärs wird be

Vei dem Kapitel „Seelsorge“ tritt

Aktg. Dr. Lin gens (Zent fatholishen Seelsorge auf den ine Verbesserung der Seelsorgever

aven u, \, rw.

Direktor im Reichs - Marineamt, i Vorwurf

ralitäts - Rath Perels weist den emerkfung des Vorredners liege

uug jür die Seelsorge 51 tin gewisser Mangel bezüglich der katholishen S

gethan

r.) für die Auëdehnur Schiffen der Marine ein, hältnisse in Cuxhaven, Wilhelms-

Wirklicher Geheimer Admi- zurü, der gehe, daß Cuxhaven, wo eelsorge herrse, sei Wenn in Wilhelms-

und dahin Für

werde.

tine neve Stelle eines Geistlichen vorgesehen.

aven Mißstände

f bestäuden, soeistlichen daselbst, welcher darüb ?, weder direkt noch durch den

fo liege es nu er noch keine Beschw betheiligten Bischof.

Das Kapitel wird genehmigt.

„Beim Kapitel „Geld verpflegung der n per Berichterstatter f hi «vg. Dr. Sieber tr.) daraus hin, Marine sich auf 920 Köpfe, clio auf L Mo roß

Abg. Richter (fr. Volksp.):

ersonals habe ih in der Kommission mi bstrih durhzusezen. Ih will die Versu

12,60 | 13,20 12,77 | 13,75 |

13,90 12,90 f

| 13,50

12,80 15,00

13,10 |

12,60 | 17. 3. 12,90 | 17.3

13,00 15,00 \ 12,82 | 17. 3.

15,90 14,47 98 12 12,57 13,85 x . :

14,00 500

13,20 13,20 i

13,40 | 16. 3.

Bemerkungen.

echnet. für Preise hat die daß entsprechender Beri cht fehlt.

er den Klagen der Stadt Wilhelms- welches ihm die Stadtverwaltung

afür, daß die Sache {e Schulverwaltung der der Eingeborenen und der

willigt.

g namentli der fowie für

r an dem fkatbolischen erde eingereiht

Marinetheile“

daß die Verstärkung der belaufe. der großen Erhöhung des ch vergeblih bemüht, einen e niht wieder aufnehmen,

in der

volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Zahlen ber Spalten

ait

Der Durch-

Bedeutung, daß der betreffende Preis nit vorgekommen ist; ein

weil sie ausfichtslos find; ih will aber meinen Widerspruch mar- fieren, der sich niht gegen die Vermehrung der Schiffsbesatßzung wendete, sondern gegen die Erhöhung der seemännishen Besaßung von Küstenbefestigungen. Die Vertheidigung der Küste sollte Sache des Landheeres sein und niht der Matrosen-Artillerie und der See- Fnfanterie. Wenn die See-Infanterie auf den Schiffen durch die Matrosen abgelöst wird, so müßte die See-Infanterie entsprechend vermindert werden.

Das Kapitel wird genehmigt. E

Das nächste Kapitel betrifft den „Betrieb der i lotte“, wobei der Berichterstatter Abg. Dr. Lieber den Jndienst -

haltungsplan erörtert. i

Eine Debatte findet nicht statt.

Beim Kapitel „Jnstandhaltung der Flotte“ bespricht der Berichterstatter

Abg. Dr. Lieber auch die Verhältnisse des Werftbetriebes. In der Kommission habe es allgemeine Billigung gefunden, daß die Kaiserlihen Werften nicht nur auf die Reparaturen beschränkt seien. Ein Drittel der Bauten werde auf ihzen vorgenommen, zwet Drittel auf den Privatwersten. S :

Abg. M etger (Soz.) fragt, wle die Marineverwaltung \ich zu den Februar-Crlassen von 1890 stelle, und führt Beschwerde darüber, daß Arbeiter entlassen worden seien, weil sie fh gewaltsam in die Werft gedrängt hätten, als bei Beginn der Arbeit die Thore ge- lossen werden sollten. Die Arbeitszeit sei verlängert worden, den Arbeitern werde keine Pause zum Frühftück und zum Besper gelassen ; Se müßten ihr Essen während der Arbeit verzehren. MNedner beschwert si ferner über die Entlassung von alten Arbeitern, die ch an der Arbeiterbewegung, wenn auch nur indireft, betheiligt haben sollten. Eine durchaus bescheiden gehaltene Eingabe der Werstarbeiter wegen anderweitiger Klasfsifizierung der Arbeitslöhne in Wilhelms8- haven, die niedriger seien als die in Kiel, habe der Leiter der Werft- abtheilung zuerst mit Entlassung sämmtlicher 51 Unterzeichner bestrafen wollen, er habe shließlich aber nur 3 entlassen. Sie hätten sich an den Ober-Werftdicektor gewendet, der ihnen erklärte, fle sollten mit der gnädigen Bestrafung zufrieden sein. : :

Direktor im Reichs - Marincamt, Kontre - Admiral Büchsel: Die Marineverwaltung wäre sehr dankbar dafür gewesen, wenn der Vorredner, statt eine Rede zum Fenster hinaus zu halten, seine Beschwerde vorher der Marineverwaltung ¡ur Kenntniß gebraht hätte. Zweifellos hat sich die Ober- Werftdirektion in dem Rahmen des Gesetzes gehalten, und ehe ih die näheren Umstände kenne, muß ih annehmen, daß die Sache ih

der Werft belästigen, unnachsihtlich vorzugehen; sie find zu be- strafen bezw. sofort zu entlassen; für den Schuß des 2c. Lorenzen außerhalb der Werft foll die Polizeigewalt in Anspru genommen werden.

Was anderes konnten wir nit thun.

Die Darstellungen des Herrn Abg. Bielhaben tragen ja sehr viel Richtiges in si. Wir wissen sehr wohl, daß es außer- ordentlih \{chwierig ist, einen Arbeiter auf unseren Werften u. \. w., der von seinen Mitarbeitern boykottiert ist, zu {chüßen. Wir werden aber von seiten der Reichs-Marineverwaltung, von seiten der Leitung in Berlin das kann ih Sie versihern nichts unterlassen, was dazu beitragen kann, dicfe Arbeiter innerhalb der Kaiserlichen Werk- stätten zu s{chüßen.

Abg. Auer (So0z.): Der Vertreter der Marineverwaltung hat behauptet, daß der Arbeiter, welcher für die Hamburger Hafenarbeiter gesammelt hatte, das gesaramelte Geld für sich verwendet hâtte. Ich muß Zweifel an diefer Behauptung hegen; denn die betreffende Liste trägt die Unterschrift der Kontroleure zum Zeichen, daß das Geld abgeliefert ist. Die Marineverwaltung sollte also ihre Behauptung widerrufen. Der Fall Lorenzen ift in der Ordnungspresse ganz anders behandelt worden als voi Herrn Vielhaben. Man spra von dem Terrorismus, von den Drangsalierungen gegen den Arbeiter Keller, der ein von ihm hergestelites Kunstwerk dem Kaiser geschenkt habe, und gegen Lorenzen, der fogar die Arbeit auf der Werft habe ver- lassen müssen. Ist außer Herrn Vielhaben Einer unter Ihnen, der da glaubt, daß ein folcher Arbeiter \{chußlos is auf den Kaiser- lichen Werften? Wenn Sie das glauben, dann stellen Sie diesen Verwaltungen das denkbar s{hlechteste Zeugniß aus. Herr Lorenzen war unter seinen Kollegen nicht beliebt, das ist begreiflich bei der Schmähschrift, für welche er seinen Namen hergegeben hat, die aber in Wüklichkeit von Peter Schwuchow geschrieben ist. E

Abg. Dr. Vielhaben: Lorenzen hat das Original der Schrift selbt geschrieben; sein Bruder, der Lehrer war, hat die Schrift über- arbeitet. Wenn ih etwas sanster gesprochen habe, als der Borredner erwartet hat, so liegt das daran, daß Seine Königliche Hoheit Prinz Heinrich sh der Sache angenommen hat. Daß die Arbeiter, welche sih der Sozialdemokratie niht anschließen, malträtiert werden, fommt beinahe in jedem Betriebe vor. Fch werde aber den Versuch machen und solche Fälle später Herrn Auer vortragen und abwarten, was er ausrihten und ob er Wandel in der Partei shaffen wird.

Staatssekretär des Reichs - Marineamts, Admiral Holl- mann:

Daß der Herr Vertreter der Reichs-Marineverwaltung wohl im Rechte war, über den Zimmermann auf der Werft Wilhelmshaven diese Aeußerung zu thun, mögen Sie aus dem Bericht ersehen, der hier vorliegt von seiten der Ober - Werftdirektion Wilhelmshaven, Wir lassen uns über die Arbeiterbewegungen auf unfercen Werften und Betrieben ausgiebig berihten. Alle Entlassungen u. }. w-, müssen zu unserer Kenntniß gelangen; fo war uns bekannt, daß im Strafwege drei Personen entlassen worden sind: der eine wegen un- entshuldigten Fernbleibens von der Arbeit, einer wegen Trunk-uheit

und Gehorsamsverweigerung u, |. w, und einer, der vielo

genannte Zimmermann , seit dem 10, Januar 1879 auf