es s{eint, daß niczt sie, sondern Herr v. d. Stra e- ten den Dru veranlaßt habe.
Aus dem Haag, vom 1. April. Die zweite Kammer der Generalsaaten hat in ihrer Sizung vom 29. v. M. die von dèr Regierung vorgelegten 4 Ge- seßentwürfe wegen Feststellung der Ausgaben von 1820 an, und wegen der zu ihrec Herbeisaffung anzuwen- denden Mittel, nach langen und lebhaften Debatten mit überwiegender Stimmenmehrheit angenommen.
Verschiedene -Gesez-Entwoürfe, die allgemeine Legis- lation und Gerichtsverfaßung betreffend, sind zur Be: rathung vorgelegt. Breda ist zum Sige des ober: sten Gerichtshofes vorgeschlagen.
Jn der Liste der Hamburger Börfenhalle wird un- ter dem Artikel aus Sachsen vom 21. März ge- schrieben : „Jm Herzogthume Sachsen klagt man jeßt vorzüglich auch über Erhöhung des Salzpreises. Wer z. B. vor einigen Jahren für 10 Schfl. Sälz, Dresd- ner Maas, 15 Thl. 4 Gr. bezahlte, dem fosien sie jeßt 60 Thl. Dies fäüt in der Nähe der Saale um so mehr auf, je reihliher diese Gegend mit Salz ge- segnet ist.‘ i
Die Preisangaben in dieser Notiz sind für die neue, wie für die alte Zeit falsch.
Man darf nur das Eoikt vom 17. Januàr d. F. nachlefen, um zu finden, daß 10 Dresdner Scheffel nicht 60 Thl. , sondern 47 Thl. 9 Gr. g Pf. fosten. Hiebei ist aber der Dresdner Scheffel zu 128 Pfund gerechner. Obwol dieser Scheffel noch nichr volle 2 Berliner Scheffel enthält, so rechneten wir den Ber- liner Scheffel doch nur zu 54 Pfund, wohl erwägend, wie leicht der Konsument durch das Maas gefährdet werden fönne. Jet wird bei uns überhaupr nicht nach dem Maaße, sondern nach derm Gewichte verkauft.
Was die vorigen Preise betrift, so ist es richtig, daß vor einigen dreißig Jahren die beg“.nsiigten Rirtergursbesißer auf den Salinen etwa 13 Thl 4 Gr. bezahlten. Die Anderen mußten damais schon auf den Salinen 15 Thl. 10 Gr. éntrichten. Jw Fahre 1809 bezahlten die Nirtergutsbesfzer 18 Thl 4 Gr. Bei der Preußischen Befbnahme rourden fol- aonde Preise, die nah der Entfern-ng von den. Sa- linen bestimmt waren, in den Nie?erlagen vorge: funden. Zum Beispiel zu Torgau Zo bis Z5 Thl. (je. nahdèm an Nittergutsbesißer oder an andre Kon- sumenten verkauft wurde), zu Lübbèn 40 Thl., zu Bauzen 49 bis 524 Thl. JIndes waren diese Preise allerdings er| während des Krieges eingerichtet weor- den. Früher konnte man sîe nur 20 bis Zo Thl. reh- nen. Aber hier ist immer nur von den Preisen auf den Niederlagen diè Rede, und ans.diesen durften die Konsumenten ihren Bedarf nicht unäittelbar be: ziehen, sondern waren verpflictet , ihn ausschlieslich von dem Salzschänker ihres - Wohnortes zu nehmen, welcher die Transportkosten und eine Verkaufprovi- sion hinzurechnete. So devbitirte z. B. der Magi strat zu Görliz im Jahre 1815 dàs aus der Nieder: lage zu Bauzen für 49 Thl. 5 Gr. 8 Pf. erkauftè Salz aùñ die Einwohner der Stadt für 67 Thl. 5 Gr. 4 Pf. Hiezu kam die sehr lästige Salz-Konskriptiöon, die in den Preußischen Staaten läng abgeschaft ist.
Rechnet man endlich den Verlust, der bei dem Verkaufe nach dem Maaße gar nicht vermieden werden fonnte, und jebt bei dem Verkaufe nah dem Gewichte nicht stattfindet, so wird man die Erhöhung so beträchtlich nicht finden, obwol immerhin einzuräumen ist, daß die Preise, wenn sie gleich feinen Druck veranlaßen kön- nen, doch höher sind, als die früheren vor 1815.
Die Nähe der Salinen kann übrigens für keine Gegend billig berücksichtiget werden, so lange kein freier Salzhandel stattfindet, und der Staat eine Gabelle fodert. Die Provinzen an der Ostsee z. B. können in friedlichen Handelsjahren das Salz noch wohlfeiler beziehen, als die Nachbarn der inheimischen Sali:
Hanover, vom 31. März. Mit dem 1. k. M. wird die in unserer Armee beschloßene Abänderung da: hin zur Ausführung kommen, daß die Jnfanterie, statt aus 40 Bataillons in 10 Regimentern, künftig aus 24 Bataillons in 12 Regimentern bestéhen- wird. Die aufgelösten 16 Bataillons werden den übrigen einver: leibt. Statt der bisherigen Provinzialbenennungen werden die neuen Bataillons nah Nummern geführt.
Darmstadt, vom 28. März. Eine landesherr: liche Verordnung enthält die Vorschriften Über die Wahlen zur Kammer der Abgeordneten, die aus den 27. May zum Landtage hieher berufen worden sind.
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nen, weil es ihnen in den Schiffen als Ballast zu: geführt wird.
Aktenmäßige Nachrichten über die revolu: tionairen Umetriebe in Teutschland. (Fortsegung.)
Die teutschen Revolutionairs beschäftigten sich auch mit Vegenständen der Religionz auch fie ward von ihnen als Mit:el zu ihren jtrafbaren Zwecken gez misbraucht und entweiher. Jun den engeren Vereinen, über welche die aftenmäßigen Nachrictten fic künftig verbreiten werden, ward Religion und besonders die Bis bel abwechselnd mit Natur - und aügemeinem Staats: Rechte vorgetragen und bald über den Umsturz der Staatsvecfaßung, bald über den der Kirchenverfaßung berathschlaget, und so politischer und religieuser Fana- tismus abwechselnd erregt und benustz so wie der Ge- nuß des Abendmahls bald (z. B. auf der Wartburg) demagogische Verabredungen besiegelte, bald dazu in Vorsthlag gebracht ward. Selbst ein akademischer Leh- cer, F. sagte in dem, mehren Studenten mitgetheil- ten, sogenannten Glaubensbefenntniße: „Freunde, iß das niht das Geheimnis Eurer Geistesverbindung, daß Jor berufen seyd, vielleicht die erste republi- tanishe Religions8verbindung zu schließen, weil ihr die Krafc dazu habt? Bei den anderen hat ein Prophet als Diktator, seiner Priesterschaft das Glau- bdesbekenntnis diftirt, und die Priestershaft wurde Glaubensdespot des Volkes. Laßt Jhr Euch keine Glaubensbefenn:niße von Andern machen, 2m Euch darauf zrsammenzustellen, sondern laßet es Euren ersten Beruf sevn, es Euch selbst in republitaz nischem Gesammtstreben zu bilden. ‘“
Uuch über den engeren Verèéin zu G — deponirte der Srudent K..... zum Protokolle vom 18. May 1819. „Unfer Zweckck wär die Gründung Einer ch,risls lich - teutszen Kirche, um dadurch eine rößere Einheit der Teu sc;en zu bewirken, Diese Einheit sollte durcy Belehrung des Volkes im währen Christenthume her- vd:gebrächt werden.“
Her Studenr N...... zum PNVrötokolle vom 19. dess. M. „Vorzüglich waren es religieuse Gegenstände und Ansichten, womit wir uns beschäftigten ; ee ist auch von der Einrichtung Einer teutsten christlicher Kirche diè Réde, und die Gesellschaft darüber einig gewesen, daß es sd seyn müße, allein darüber, ob eine soiche tèéutshe christliche Kirche errichtet werden könne, und über diè Art und Weise, wie dies bewirkbar sey, konnten wir uns nicht vereinigen. Wir glaubten, daß durch eine so1che Einheit in der teutschen christlichen Kirche das Chri- stenthum nur ällein in seinem wahren Lichte dargestellt werden könne, unk hielten auch dafür, daß eine solche kfirhlihe Einrichtung zur Ausbildung der Teutschen in geistiger und moralischer Hinsicht und zum Genuße eines freien Lebèns zu bewirken sey.“ Und der Student L. ........ zum Protokólle vom 28. dess. M. „Na: mentlich ward auch ófters davon gehzndelt, daß es wol gut sey, wenn Teutschland in kirchlicher und politi scher Hinsicht Eins sey, d. h. Eine chrislliche Kirch? und Ein Staat.“ (Siehe Beilage.) |
Utkenmäßige Nachrichten Über die rtevolu- tionairen Umtriebe in Teutschland. (Fortsegung.)
Das Hauptziel dieser Demagogen, dem, wié aus dem Odigen hervorgeht, selbst die kirchliche Einheit als Mittel untergeordnet erschien, war aber die Verände- rung der gegenwärtigen Lffentlihen Ver- | faßung Teutschlands. Auch die Burschenschaft | hatte diesen Zwéck. „„ Mein Herz‘ schrieb einer der (tsen Siifter derselben, S... unterm 17. Aug. 1817 an D... „hangt mit Freudigkeit daran, da ja alle unsere jeßigen Butschensachen nit mehr ein eitles mit den wenigen Jahren der Univerfitätzeit dahin shwindendes Treiben sind, wie ehemáls, sondern dâ wir, von Gott mächtig érweckt, nun endlich einmal (ngefangen haben, all? das Hohé und Herrliche, das Aufhören der fraßen Zwingherrschaft, dagegen Freiheit und bei sicherer ständischer Verfäßung, freies Spre- en und Treiben der Bürger und eigenes Verfechten er hohen Güter in unser teutshes Vaterland her-
inzuführen. ‘“
So äußert der Lehrer F... unterm 6. Mai 1819 in einein Briefe an H — „Zch hoffe ncch auf \chöne Tage, die uns durch Kampf werden sollen, und wün- he mit Euch gemeinschaftlih in Rath und That der
iedergeburt Teutschlands entgegen zu leben.“ Und
‘unterm 8. Mai ‘1818 an A — „Nie muß man verzweifeln, ob man etwas wirken könne. Wie hätten \wir sonst so lange in unserm Teutschland aushalten (können, wie könnten wir es jest drin aushalten? Wo ¡ist unser gemeinsarnes, freies teutsches Vaterland ? [Vir haben keins! Zahllose Despotien, streng abge- {loßen in sih von den anderen teutschen Staaten, se- hen wir, aber kein Vaterland! Mur die Jdee oder as Vaterland, was wir uns zu schaffen streben und schaffen müßen, können wir lieben, und wie, auf wel: hem Wege das geschehen mag, wer will das bestim: men!‘ So wie demnächst zum Protokolle vom 25. Gul. 1819: „Die Zwecke der Vereine im D... schen waren auf Herbeiführung einer veränderten bürgerli (en Verfaßung gerichtet, und zwar so, daß man zu- nächst im Gr — H— H — eine allgemeine Volks Re- präsentation einzuführen, demnächst aber dem bürger: lichen Zustande in Teutschland eine andere Gestalt zu geden sih bemühen wollte. ‘“
Die dazu bestimmten verschiedenen Mittel sind zum Theil hon oben angeführt. Ganz vorzüglich ward die sogenannte repräsentative Verfaßung zu den Mitteln, in Teutschland Einheit des Staates und repubtlika- nische Verfaßung einzuführen, gerechnet.
So gesteht A... zum Protokolle vom 25. Spt. 1819: „Sie (die Vereine zu G. und D.)-hätten die eit und Teutschland noch nicht reif zur plöblichen Ein- führung einer Republif, und also es angemeßener gehalten, Schritt vor Schritt zu gehen und aus der tepräsentativen monatchishen Regierungsform dem: nächst eine Republik zu entwickeln. Wenn er an L. héschriebert , daß wenn auch die Republik das höchste zu verwirklihende Jdeal seyn möchte, doch auf jeden gall Mittelzustände angenommen werden müßten: so versiehe er darunter eine Vorbereitung zur Republik durch repräsentative Regierungsform der teutschen Staaten. Man hade angenommen, daß annoch zwi- hen der repräsentativen Monarchie und der Repu- li durch Zeit und Umstände Uebergänge sich darbie- ten würden, die im Voraus zu berechnen weder nöthig 1h auch möglich wäre; man habe die repräsentative
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Betlag e ¡um 29sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,
vom sten April 1820.
Verfaßung als einen Uebergang zur Republik und also als einen Mittelzustäand angenommen.‘ Und zum gez richtlichen Protokolle vom 24. Nvbr. 1819, daß, als die Mitglieder der Vereine zu H. und zu D. auf dec Starkenburg zusammengekommen und über die Republik gesprochen, Einige fih aber dagegen erklärt hätten, #9 habe der A. H... zu D. erwidert: „Es sey nicht so gemeint, daß gerade die Republik gleich eingeführt werden solle. Sie wären sehr zufrieden, wenn nur vor der Hand ordentliche landständishe Verfaßunger eingeführt würden; dent dadurch würde ein freierer Geist erweckt, und es möglih werden, dem Jdeale der Staatsverfaßungen, der Nepublik näher zu kommen.‘“
Hiermit übereinstimmend deponirten mehre Mitglie- der des engeren Vereines zu G., z. B. der Privat:Do= cent Dr. S zum Protokolle vom 21. Mai 1819+ „„Daß zu den Mitteln des Vereines gehöre, Alles das zu unterstüßen, was durch die Einführung der Land= stände für eine freie Verfaßung gethan werden könne.‘
Der Student K... .. zum Protokolle vom 18. des- selben Monates, auf die Frage, wie die Einheit Teutsch=z lands zu Einem Staate herbeigeführt werden könne 2 ¡„Daducch, daß die Volksvertreter einsehen, daß ohne die Einheit Teutshlands, Teutschlands Wohl nicht gedeihen könne, und daß diese dann sich selbst näher für den Zweckck vereinigen. ““
Der Student B... zum Protokolle vom 7. Jun. 1819: „Ein Freistaát kann unter dermaligen Umständen schlechterdings nicht durch Empörung rea- lifirt werden, soñdern muß vielmehr durch die Einfüh- rung der Landstände bewirkt, diesen immer mehr Einz wirkung zugeeignêt und dadurch nach und nach die Gewalt der Fürsten dergestalt eingeenget werden, daf von dieser Seite derx Einführung eines Freistaates kein Hindernis mehr im Wege steht.“
Der Student S... zum Protokolle vom 8. Fun. 1819: „Darüber sind wir wol einver|anden gewesen, daß größere Freiheit in Teutschländ herbeigeführt werden müße ; und haben wir als Mittel dazu angegeben, die Einführung von Landständen„und Presfreiheit, und da Jeder nach feiner Ueberzeugung für dieses Mittel sich thätig bezeigen solle. ‘“
Der Student E... zum Protokolle vom 24. Mai 1819: „Es is auf den Zusammenkünften wol davon gesprochen (von der Einheit der Kirche und des Staates in Teutschländ), was aber, weiß ih mich nicht mehr zu erinnern ; soviel eririnerêè ih mich jedoch, dáß man in der Einführung der Landstände ein für diese Jdee wirksames Mittel erkannt hat.‘
Der G. B (Mitglied des engeren Vereines zu J.) zum Protofolle vom 22. März 1820: „, Ob ih (in der Versammlung) die Meinung geäußert habe, daß man nur durch eine Revolutión einen beßeren Zuz stand Teutschlands hérvöórbringen könne, weiß ich nicht, inzwischen, da rnehre Aussagen hierin übereirikommen, so ist es wol möglich ; indeß meine ih darunter nur eine verbeßernde Aenderung. Da ich übrigens einen Frei- staat und rein repräsentative Verfaßung für das Jdeal einer Staatsverfaßung halte, so muß ich wol wün- schen, daß diese, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, zur Wirklichkeit gebraht werde. Das uächste, hiezu zu gelangen, ist die Ertheilung einer repräsentativen Vers faßüng, die bisher noch nicht etschienen ist.‘
Aud der Kandidat L... beantwortete die Frage : ob er sich eine bestimmte Form Téutschlands gedacht habe, wodurch die von ihm erwähnten Mängel der Staatsverfaßung geboben würden ? zum Prôtokolle vom