1820 / 54 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 04 Jul 1820 18:00:01 GMT) scan diff

seven. Sein Vorgänger im Amté (Mátschal St. Cyr) habe jenen Generalen unaufhörlich erwidert , daß er selbst nicht érmächtigt sey, ihren Reklamationen zu gnügen, sie möchten sich deshalb an die Kammer wenden. Ér habe allerdings eine andere Sprache zu ihnën geführt; und fie an bie Freigebigteit des. Königs ewitsen, sie hätten us séinén Rath befolgt, und et selbst sey Vermittler gelesen; aber da die Forderung nicht géseblih begründet sey, so hätten ihre Bitten Feiniéèn Erfolg gehabt. Glaubé indeß dié Kammer e1: nen geseglichen Beschluß zum Vortheil dex Rekläman- tén faßen zu können, s würde die Régierung gern ihre Einstimmung geben. ;

Eine Geschichte der ersten funfzehn Täge des Jun. vón Raymyndi de Rex isst erschienen; sie soll von der Polizei in Beschlag genommen seyn.

Auch eine Schrift über die Administration des Kriëgsministers Marschal St. Cyr tvird viel gelesen.

Einen umständlichen Bericht, dés Moniteur über die Unruhen haben auf-Verlangeti des Polizeipräfekten alle Übrige Zeitungen aufnehmen müßen. Das Jn- Ee daraus ist unsern Lesern früher schon mit- etheilt. L 5 Der bekannté General Gtr öô u chÿ ist aus Amerik in Frankreich angekömmen. Bekanntlich hatte ihn B 6: naparte nach seiner Rückkunft von Elba zum Mat- schal ernannt, und er kommandirte als solcher ein Armeekorps; aber diese Erhebung hat der König bis jeßt hicht gut geheißen. | Alle sogenannt - liberale Zeitutigen fehten das Journal de Paris wegen der Bemerkungen desselben über die in unserm 52. Blatte mitgechéilten Rede des Génerals Foy mit großer Heftigkeit an.

Spanien. Zu der Anleihé von 40 Mill. Réa:- lén ist noch nicht dér zéhnte Theil subsfkribirt. _ Die Versammlung der Cortes wird, sagt man, iti Be untdeit der Residenz liegenden Städt Alkala: de- enarez abgehaltén werden. Die Süd-Amerikanischen Jndependéntéñ-Kapet sind dreist, daß fie gegenwärtig sogar vöôr dem Hafen vön Kädix kreuzen. |

Groß-Britännien. Dás Hauptrésultät dés bf Känzler det S@haäßkaimmer vorgelegten Budjets läuft da hináus, daß wegen früher stattgefundener Vermehrung der Landmächt und in Betracht, daß de: ren Beschränkung gegenwärtig nicht rathsam sey, die Bedürfnißé des Staates herr ages seyen, als im perwi enen, Jahre, daß jédoch im Ganzen die öffentz ïihe Schuld, während des Jahres 1819 nicht ver- mehrt worden sév._ E

Hérrn Wilbeförces Vorschlag, än dié Königiti von Seiten des Unterhauses eine Addreße gelangen zu laßéh, in weélchér sie gebeten werden soll, zur Erhal: tung des Friedéns im Lande, darin zu willigen, daß

in ‘déx gegénwärtigen Liturgie eine Abänderung nicht hémiatht werde, is am 22. Jun. durchgegangen, und befhlößen worden, daß Hérr Wilbeförcé selbst mit Mitgliedern des Unterhauses sih die:

einigen anderen ferhâàlb zur Königin begeben solle.

Königreich der Niederlande. Hof zu Harlem hat den Grafen St. Leu (Ludwig Bonapüärte) mit seinen Eigenthumsanfprüchen auf den sogenanten Pavillön samint Zubehör abgewiesén. _ Der Burggraf v. Quábeck, Geschäftsträger der Miedérlande, und der Königl. Préuß. Legätiönsräth

Minister: Resident und General - Konsul Greuhm, | find auf ihrer Rückreise von Washington, Über Neu-

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begriffên.

M B áus Neufoundland zufóölge, ‘is am & mit ungewehnlih großen ‘Eisbäiken Umgeben geivesen, und Wettérkundige wol: ‘tén hbiéttiis die kalte Temperatur herleiten, welhé bei

ai diese ganze Insel,

Mete Weskidinden ‘fet in häld Eutopa- herrscht.

Dér Gerichts-

Yotk und Liverpool, nach dem Haág und Beklin

|

St. Petersburg. Anm Retablißeniéntsbáu des züin Theil. abgebrannten Pallastes in Zarsfkojeseló wird fleißig gearbeitet.

Das Model der von Marmör neu zu Jsaaks- Kirche ist vollendet, und kostet 60,000 Rubel; die Baukosten der Kirche selbst sind auf 30 Miuionen Rubel veranschlagt. Der Architekt Montferrat wird diesen wichtigen Bau leiten.

Des Großfürsten Nikolaus Kaiserl. Hoheit ha-

ben ihre Juspektionsreise durh mehre Gouvernements beéndigt. |

Madam Catalani hat bereits zwei Konzerte ge: geben; man berechnet die Einnahme dérselden auf 40,000 Rubel.

Der Ruß. Kaiserl. Konimißariüs auf St. Helenä; Gráf Balmain, hat sich mit der Stiefmnutrer des Sir Hudson Lowe, Mip Johnson verheurathet.

Séthweden. Vom 1. Jul. an ist die bisherige Verbindlichkeit des Publikums, nach Teutschland gehenden Briefe frankiren zu müßen, aufgehoben wórden« :

Ungeachtet die Eiñfuhr fremder Waaren fast gänz:

lich aufgehöben, oder doch wenigstens sehr beschränkt }

worden, so hat unser Wechselkours sich doch immer mehr. verschlechtert, und der Werth unsers Papiergel: dés ist immer mehr herabgesunten, Um den baraus erwachsenden Nachtheilen vorzubeugen, is am 19. Jun, unter dem Vorsiße des Staatsrathes Grafen Rosen: blad eine Versammlung der angesehensten Bankiers zu Stockholm gehalien worden, welehe desfallsige Ber beßerungs - Vorshläge thun soll.

Zur Berechnung über die, nah Unterzeichnung des Kielèr Traktats in Schleswig und Holstein, behufs der fremden Truppen gemachten Requisitionen , wird ein Dänischer Militair: Kommißarius in der Residenz erwartet.

_ Wien. Jn Folge der von Sr. Majestät vorigen Zahtes den Fürsten Starhemberg, bisherigen außerordentlichen Gesändten und bevollmächtigten Mi: nister am Königl. Sardinischen Hofe, ertheilten Ve- stimmung zur K. K. Botschaft an den Königl. Spa- nischen Hof, haben Allerhöchstdieselben die hiedurch et: ledigté Mißion zu Turin durch den bisherigen Ge: fandten in den Niederlanden, Freiherrn v. Binder: Kriegélstein, und jene in den Niederlanden dur den Gesandten zu Hannover, Gräfen v. Mier, zu bésegenz ingleichen dem Fürsten v. Kaunitz-Riet- berg die von demselben nachgesuchte Enthedung vou der K. K. Botschaft zu Rom, untex Vorbehalt seiner fernern Dienste, zu dewilligen, an deßen Stelle den bisherigen Gefandtet zu Florenz, Grafen v. Appony, zum Botschäfter bei Sr. päbstl. Heiligkeit, und den bisherigen Gesandten in Schweden, Generalmajor Grafen Fiéquéêélmont, zum außerordentiihen Ge: fandten und bevöllmächtigten Minister an den Höfen vön Tosfkána und Luéca zu ernennen, dém außer: ördéntlichen Gesandken und bevollmächtigtem Minister äm K. Baierschen Hofe, Freiherrn von Weßenberg abêr die zur Hérstellung feiner Gesundheit auf einige Zeit nachgesuchte gän;liche Enthebung von dèn Ges “atb zu gewähren, die K. K. Gesandtschaft zu München dem Gesandtén am Königl. Würtembergi: sthèn Hofé, Grafen v. Trautmansdors- Weins: berg, zu Übékträgen, und dem Freiherrn Hruby- Geleny, welcher in der lebten Zeit, tvo sich Freiherr v. Weßenberg in Allerhöchsten Dienstangelegenhei: tén von München abwesend befand, provisorisch mit den dortigen gesandtschaftlichen Verrichtungen beauf: trägt war, zu gestátten geruhet, sich an den ihm schou früher verliehenen Gesandtshaäftposten am Großher: zoglich Badenschen Hofe zu begeben.

Zu K. K. außerórdentlichen Gesandtèn und bevoll:

¡mächtigten Ministern haben endli Se. Majestät be: fördert ?

am Königl. Würtembétgschen Hofe, den áls K. K. Legations : Sekretair und. Geschäftsträger

zu St, Petersburg gestandeten K. K. Kärnrmierét j

erbauéendén

die Úber Stralsund |

Yartikularen an, von 1 bis zu Îo Ctr. für einé Familie. Die weiteren Bestimmungen find ungefähr

uind Major, Grafen v. Thurn, und ám Königl. Brasilianischen Hofe den auf der Jusel St. Helena gewesenen K. K. Komwißair Freiherrn v. Stürmer.

Die uralte Kommerzialstadt Böhmisch : Leippa ist im Mai bis auf einige Cuopuntte der Vorstädte durch eine große Feuersbrunst in einen Schutthaufen ver: wandelt wordèn.

Florenz, Dié Régentschaft von Tripolis hat Toskana bei längerer Verweigerung des zährlichen Geschenkes den Krieg angeküidigt, und man fürchtet daher ehestens ein Tripolitanisches Geshwäder vor Livorno zu sehen; auc von Algier aus solite am 15 Mai eine Flotille on drei großen Koroetten, zwei Briggs und einen Schoôner unter Seegel gehéèn, deren weizere Bestimmung man jedoch nicht weiß»

Schweizetishe Eidgenößenshäft. Der Staatsrath von Genf hat unterm 9. Mai ein Re- glement für die Vollziehung dés Geseßes über dié Getraidé- Vorräthe und Korn - Niederlagen etlaßen. Die Hauptbeftimmungen der Verordnung sind fol: gende: 1)Grundeigenthümer und Pächter köù- nen ihr Getraide an zwei dafür bestimmten Wochen: Tagen in das zur Niederlage angewiesene Kornhaäus bringen, wo solches zur Besorgung übernómmen wird. Unter 2 Ctr. wird fein Quantum angenommen, auch das neue Gêträide nicht vor dém 15. Dftober; das Getraide wird gewogen und nicht geméßen, drei Jahr- gänge bleiben gesöndert, naher wird das Korn jeder Klaße zusammengeschürtet. Es wird nämlich alles Ein: gebrachté gewürdigt und der ersten, zweiten oder drit: ten Klaße zugeordnet ; will sich der Eigenthümer das Ergebniß dieser Würdigung nicht gefallen laßen, #0 kann er seine Waare zurücknehmen. Naßes verdorb: nes und ganz schlechtes Korn toird gâr nicht angénom: men. Für Magazin-:Zins, Bésorgung und Gakantie des Getraides werden j¿hrli vom Centner neun Sols (petite monnoye) bezahlt. Zu Deckung des Abganges werten für 100 empfangene Pfd. nach Veéer- fluß des ersten Jahres 94, des zweiten g6, des drit: ten 95, des vierten 947 und des fünften 94 Pfd. zu- rückgegeben. Als Vorschuß füt das niedergelegte Ge: traide kann der Eigenthümer 14 Genfer-Guiben vöm Centner beziehen. 2) Ein zweites Kornhaus ist tür die Kornhän dler erössnët. Darin kann jeder einen größeren oder klelneren eigenen Magazin : Raum gèëgén verhälthismäßigen Monat-Zins erhalten, die Besor: gung geschieht hier durch det Eigenthümer und auf seine Gefahr, auch wird dafelbst kein äuf den Märk: ten der Stadt gekauftes Getraide angenommen. 5) Ein drittes Körnhaus nimmt dié Vorräthe der

die gleichen wié in dem Kornhdäuse für Grundeigen-

__ Wißenschaftlihe Nachrichten. Geschichte des Preußishen Staates vom Frieden zu Hubertsburg bis zur zweiten Päriser Abkunft. Zweiter Band.

Dieser Band (‘des ersten hat die z0oste Nr. déx Staats - Zeitung vorerwähnt) umfaßt die Geschichré vom Todé Friedrich Wilh el.ins 11. bis zum Friede

von Tilsit... Was an dewm ersten Bande nöch hin und

wieder zu rühmen war, einige Blüte dér Schreibart,

vermißén wir án dieset geistlosen Kompilation *), dié

von néuém béestätiget, daß déèr Verfaßér, der bei der

| mangelhaften Kenntnis unserer innetéèn Verhältnitê

*) S. 185. heißt és: „dén Geschichtshrèibér dèr Schwei, den Mann von Fretheitsinn , und der sêine Empfindung git verheinliht hatte, entbot er zu sich, spräh mit ihm über géshichtliché Gegenstände àuf einé Art , dié; so vieler Schwäche gegenüber, Hohachtüng abndthigté u, st. w,? Welche Sprache, und zugleih wélche ber ibórrené Zusatñimtistellung der Bégriffe!

thümer und Pächtér. 4) Ein béfondèrèés K

endlih enthält das durch den e Menbeng Rechnung der Partikularen gekaufte Gez traide. _Zu den Änfkaufspreisen wird eint mäßige Gebühr für die Besorgung und 1 vom 100 Abgang für 3 Monate hinzugethan, und die Rechnung den, Subskribentei zugestellt, deren jedér für 1 bis 25 Cer alljährlich unrerzeichnen kann; innerhalb eines Mong- tes, nach erhaltener Re@aung müßen sie die Zahlun leisten, öder das Gecraide wird auf ihre É donne verfäauft. Das bezahlte Getraide fann im Magazinea geläßen werden, unter den gleichen Bedingungen, wie die Körn : Niedérlägen der Partifkulaten. Die Sub- sfribênten ernennen us ihrer Mitte drei Komwiißa- rien, die dem Stadtrathe für Alles, was diese Anz käufe betrifft, beigeordnet sind. :

_ Stkuttgárt. Die Kammex dee : en i bis Mis Res d. F+ vertagt. VMeftineten. i Die Einnahme aus dem Sälpéter: Regal foll i : nächsten dreijährigen Finanz:Etat idt, mehs A nemmen werden. Dié Abgeordnéten habén ihren Dank für die neuen Militair: Einrichtungen, so wie für den Kanälbau bei Heilbronn, durch welchen Würtemberg, an der freien Neat - und Rheinschiffährt Antheil ex- hált, und ihten Wunsch wegen Bewirkung der Auf: hebung des Manheimer Stapels und det Gensd'ar:

merie, Sr. Majestät zu Füßen gelegt.

Därmstadt. Die Vérsammlung dexr Ländstänt sóllte am 17. Juni eréfnet werden. gt gy Meme 4 te sind indeßen, weil das Verfaßungs - Edikt ihren Erwártungen nicht entsprach, wieder abgereist; jedoch hofft mán, durchch gütlihe Unterhandlungen eine Aus: gleichung zu bewirken. Ein und dreißig dieser Abge- ordnetên haben an des Großherzogs Königl. Hoheit eine schriftliche Cingabe eingereiht, und darin die Gründe áuseinandergeseßt, warutn dét ihnen abver: langte Eid auf die Verfaßung noch gâr nicht geleistet eine Unterhandlung über die repräsentative Vérfaßung aber so lange nit eingeleitet wérden fönne, als nicht in dem Vetfaßungs-Entwur/é den Ständen wenigstens die Rechte angetragen würden, welche Se. König: liché Hoheit in der Wienér Note vòôm 16. November zugesichert habe. Diese bestehen vorzüglich im Rechte der Vexwilligung und Regulirung sämmtlicher Staats: Verwaltungsäusgaben, dex Einwilligung bei neuen allgemeinen Landesgeschen, der Kontrolle übér dié Sa Ci D E U Staatszwecké, und der

e rdefüßeu êgeñ taatsdiènèr i z ah d? by g gèêg aatsdiènèr in Malver-:

I: d Potsdam. Aw a. d. M. abends g Uhr find d Königs Majestät von der Ÿ L M E A ara jest Pfaueninsel na Karls-

zu Unsrigen nit zu gehörèén scheint, gar kfeinén Béèruf hat, eine Geschichte des Preußischen Gute zu s{réiben. Diese inneren Verhältniße im Laufe von 10 Jahre werden dbahek auch nur auf wenigen Blättéërn abgefertigt. Was die Mylius s{e Edik: ten: Sammlung nit än die Händ giebt, snd dem Verfaßer Böhmische Dörfèr. S. 23 wird béhauptet;, daß nach dem Tode des Kabinets - Ministers Grafen v. Finkenstein, dér Staats-Minister Graf v. A l- vénsleben die Leitung der inneren Staatsangeles genheiten übernommen habe! Was Wunder, - wenn

Das Fußvolk eut dér Verfaßer: Füße, ini Gez gensasß der Réitert. Analog L A a A heißen müßen, öder beéliébig, stätt Reitèr, Roßesiger. __ Das hôtel des invalides wird: Pâllast dêr Ausgédièéntèn übérsézt: und der BVerfäßét wundert sih: daß Friedrih dèk Größe Uid Prinz Heinrich dér teushen Sprache keinen Géschmack abz gewaüñen-?