1820 / 64 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 08 Aug 1820 18:00:01 GMT) scan diff

aber, im Samèn wénigsteus, den meisten Mitgliedern nicht verschieden geschienen hatte von. dem in Schle: sien schon längst defanntei Polnischen Waigten oder dem FJogenännten größen lañgkoruigen Svm-: merwaihßen. R Sechs8zehn neue Mitglieder wurden gewählt, und drei (den Herrn von Pertkenauü auf Dambritsch, den Ober-Amtmann Segnib und den Prediger L e u- pold in'Klein: Kräegniß) átte die Gesellschaft verloren.

Das Ganze des Versammlungstages und seiner Verhandlungeh erscheint nächstens in Druck, und wird, so wié die vorigen Jahrgänge von 1816 an, bei Schône în Breslau zu haben seyn.

Greifswalde. Während des Ministeriums Sr. Excellenz des Freiherrn . v. Altenstein sind hier in der theologischen Fakultät angestellt der Profeßor Dr. Bödel für den exegetischen Theil der Theologie, und der. Adjunkt Mag. Finel ius für die praktischen Theile. -Jn der juristishen Fakultät der Profeßör Dr. Geslerding für Civil - und Kriminalreht, und der außerordentliche Profeßor Dr. Barkow insonder- heit für civilistishes Quellenstudium und Rechts8ge- shihte. Jn der nmedicinischen Fakultät der Profeßor Dr. Rosenthal für Anatomie und Physiologie. Jn der philosophischen Fakultät die Profeßoren Dr. Kann-: gießer für die Geshichte, und Dr. Ahlwardt für die klaßische Literatur, so wie der außerordentliche Yro- feßor Dr. Meier für dasselbe Fach. Ferner der außerordentliche Profeßor Dr. Höóôrnschuh für Na- turgeschichte und Botanik. Auch ist Sch illing als besonderer Konservator des naturhistorischen Museums angeordnet worden. :

Paderborn. Zur Schiffbarmachung der Lippe find befanntlich 217,819 Rthl. bewilligt. Die Aus: führung dieses wichtigen und für das Land wohlthä: tigen Unternehmens ist im besten Gange, und soll im Fahre 1822 völlig beendigt seyn.

Trier. Am 24. April brach zu Roden, hiesigen Regierungs:-Bezirkes, Kreises Saarlouis, gegen Abend ein Feuer aus, welches in wenigen Stunden 125 Häu: ser in Asche legte und das Eigenthum von 156 Fami- lien verzehrte. Die Ursache des Entstehens is bisher nicht ausgemíttelt. Der Wind verbreitete das Feuer fo schnéll, daß die sehr zeitig aus der Festung Saar: Louis herbeieilende Hilfe, aller Anstrengungen unge- achtet, ohne glücklichen Erfolg blieb, auch die auf Feld: Arbeit abwesenden Bewohner zu spät kamen, um et- was retten zu können. Ein Kind is leider in den Flammen umgekommen, und ein Erwachsener in Folge erhaltener Beschädigungen gestorben.

Das 55e Stück dèr Auricher Zeitung vom 9. Ju- lius enthält S. 555. unter dem Artifel Preußen folgende Nachricht : : _ „Berlin, vom 20. Jun. Wie es heißt, so ar: beitet man in einigen teutschen Staaten seit kurzem an einer strengeren Schuldisciplin, als die zeitherige war. Dies thut auch bei uns sehr noth, In eini: gen unserer Gymnasien, ja selbst in flêineren Schulen, ging die Zügellosigkeit so weit, das (daß) würdige Leh: rer von unmündigen Knaben förmlich ausgetrommelt wurden, ohne daß manche Leute solches als etwas Er- hebliches betrachteten. “a

Diese Angabe scheint, in so weit se Preußen be: trifft, unwahr zu seyn. Jn jedem Falle trifft dieser Tadel nicht die zahlreiben Gymnafien und höheren Schulen. Des Königs Majestät haben für reichlicheré - Dotirung mehrer derselben mit landesväterlicher Huld gesorgt. Männer von ausgezeichneten Talenten, Kennt- nißen und sittlichem Werthe sind án denselben ange- stellt, die auf Kopf und Herz ihrer Zöglinge wohlthä- tig wirken. Diese, ihren künftigen Beruf nicht ver- kennend, empfehlen fich in der Regel durch Fieiß und Anstand. Au auf die Vervollkommnung der unteren

E O P E It ties iren em T eR tre

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L Bon. Vóù der regen Theilnahme der Ruf länder an dem Gedeihen der Rheinischen Universi| hieselbst können unter andern äuch dié Stiftung

Allgemeine

zeugen, welhé bisher vòôn Priváten und Gemein) j é j in den Rhein Provinzen zur Unterstüßung hiesiger 1} l c Ul l c ( ( 0 ( ÿ ç c ( 1 N bemittelter Studirenden sind gegründet wbrden. d 9

Stadtrath in Koblenz hât einen jährlichen Beih von 200 Thl. zu zwei Geldstipendien verheißen ; dy die Gemeinden Kober, Diéeblih und Güls in

Bürgermeisterei Winningen ist mittels eines jäh

chen Beitroges von 100 Thl. ein Freitisch für ej

unbemittelten Studirenden gestiftet} zu demsel Zwetke hat sóôwol dér Stadtrath von Andernach áls i

der Gemeinderath von Sinzig jährlih eine Summe i 100 Thl. bestimmt ; der orsinetalints hai Überdies 1j einen jährlichen Beitrag vön 10 Thl. zur Gründ, eines Fonds bewilligt, aus welchem taléntvolle Ji linge, die aus den drei westlichen Provinzen

Preußischen Staates gebürtig sind, und narh vos deten Universitäts-Studien, behufs ihter weiteren /

bildung eine wißenschäftliche Reise zu unternehy wünschen, unterstüßt werden sollen. Dem rühmli Ls der Stadt Andernach ist auch der Gemei

at

Außer den eben gedachten Städten und Gemein

tvelche sämmtlich zum Regierungsbezirke von Kobl

gehören, hat noch der Gemeinderath von Kranenbu

im Regierungsbezirke von Kleve, dem Unterstügun;

Fond für die hier Studirenden einen jährlichen V trag zugesichert. Die Loge „Hermann zum Las der Berge‘ in Elberfeld hat den Antheil, den sie dem Wachsthume der hiesigen Universität nim durch die wohlthätige Stiftung eines jährlichen Gi Stipendiums von 76 Thl. beurkundet. Auch von E

ten mehrer Privaten, deren Name ihrem áusdrü

chen Wunsche gemäß vershwiegen wird, sind d werthe Geldbeiträge zu dem Unterstügungs - Fond hiesige unbemittelte Studirende erfölgt. Von de löblichen Gemeinsinne, welcher die Bewohner der Rhei Provinzen und Westphalens beseëlt, is mit Grun zu erwartèn, daß auch die Städte und Gemeinde welche bis jeßt der Rheiniséhen Universität noch kein thätigen Beweis ihres Wohlwollens geben konnt} nah dem Maaße ihrer Kräfte diè unbemittels

Studirenden , besöndérs aber die katholischen Stif renden der Theologie, welche vor den Übrigen eis Unterstüßung bedürfen, hilfreih berüsichtigen, L i 0) durch wohlthätige Stiftungen ihrem Namen eine ehj dra Gemahlin Sr. Kaiserl. H volle Stelle in den Jahrbüchern der Rheinischen | Heßen, I Hezen, | Jhre Königl. Hoheit die Herzogin zu Anh-lt : Deßau, | Jhre Königl. Hoheit die Prinzeßin Louise von

versität sichêrn werden.

H z M Fi id

Schulen richten dié höheren und die Provinzial: hörden ihée besondere Aufmerksamkeit und Thätig

Die Schhulstellen werden, so weit es möglich ist ; | wißenschaftlih gebildeten und tüchtigen Lehrern bes und die sonst geringen Besoldungen derselben al meßen erhöhet. Die guten Folgen davon sind Üb! sichtbar. Die Bildungsbeförderung liegt im Ö! uüserer Staatsregierung, und der zur Erreithung

ses Zweckes eingeshlagene Weg wird schneller! sicherer zu dem Ziele Erzeugung eines vernünftil| fölglich guten Geschlechtes führen, als „die fl

geré Schuldisciplin,“? dié angeblich ¿auch bei uns! nöôth thun foll. Ein würdiger Lehrer wird" unmündigen Knaben nirgends auzgetrommelt. L fcpiéht dies, fo háât er sich die Liebe, die Achtung | ner Zöglinge vérscheëzt, und dann ift er kein würdig

_Druckfehlex. In Nr. 62. dér Staáts-Zeitung U! dein Artifel- Frankreich, erste Zeile der zweitèn Spalte n

statt Horaz gelesen werden Lucrez, und in der steben}

Zeile statt vollkommnere, vollkommene.

Redaktion in Aufsicht: von Stägémanni Neimershe Buchdruekerei;

h der dortigen Landgenieinden gefolgt, indem ff zen Friedrich von Preußen, vorgenommen.

ein jährliches Geldstipendium von 25 Thl. gründ

König | Minister, Baron du Th il, den Ro:hen Adler: Orden

648 Stick. Berlin, den gten August 1820.

1. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin, vom 5. August. Heute Nachmittag um 1 Uhr wurde auf dem Königl. Schloße in dcr Königl. Kapelle die feierliche Taufhandlung des am 21. Jun. gebornen Prinzen, Sohnes Sr. Königl. Hod. des Tue

er junge Prinz hat in der heiligen Taufe die Namen Friedriþh Wilhelm Ludwig Alexander er- halten.

Von den höchsten und hohen Taufzeugen waren an: wesend Se. Majestät der König, Se. Königl. Hoh: der Kronprinz, Se. Königl. Hoh. der Prinz Wilhelm von Preußen, Sohn Sr. Maz. bes K0- igs, Jhre Königl. Hoh. die Prinzeßin Ulexan- drina von Preußen, Se. Königl. Hoh. der Prinz Miihelm von Preußen, Beuder Sr. Ma]. des Königs, Ihre Konigl. Hoh. die Prinzeßin Gemahlin des hochgedahten Prinzen Wilhelm von ‘Preußen, Se. Königl. Hoh. dec Herzog von Cuinberland, Jhre Königl. Hoh. die Herzogin von Cumberland, Se. Königl. Hoh. der Großherzog zu Mecklenburg:-Strelihß.

Abwesend waren von den höchsten und hohen Tauf- Zeugen: Se. Majestät der Kaiser von Rußland, Jhre Majestät die Kaiserin von Rußland, Mutter Se. Ma: jestät des Kaisers, Se. Majestät der König der Nie- derlande, Jhre Majestät die Königin der Niederlande, Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen, Se. Königl. Hoh. der Prinz Heinrich von Preußen, Se. Kaiserl. Hoh. der Großfürst Nikolas von Ruß- land, Jhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Alexan: oheit des Großfürsten Nikolas von Rußland, Se. Hoheit der Kurprinz zu Jhre Königl. Hoheit die Kurprinzeßin zu Se. Durchlaucht der Herzog zu Anhalt: Deßau,

Preußen, Gemahlin Sr. Durchlaucht des Fürsten An: ton Raziwill, Se. Durchlaucht der Herzog zu Ans halt:Bernburg, Jhre Hoheit die Herzogin zu Anhalt: Bernourg, Se. Königl. Hoheit der Kurfürst zu Hepen, Se. Durchlaucht der Herzog zu Sachsen Gotha Jhre Hoheit die Herzogin zu Sachsen : Go: ha, Jhre Dureh: laucht die verwitwete Fürstin zu Lippe - Detmold, Fhre Durchl. die verwitwete Fürstin zu Anhalt-:Zerbst, Jhre Durchl. die verwitwete Fürstin zu Schwarzburg- Sondershausen. '

Die heilige Taufhandlung ist von dem Bischof der evangelisheu Kirche in den Königl. Preuß. Landen, Herrn Eylert geschehen.

Berlin, vom 8. August. Se. Majestät der haben dem Großherzoglich : Heßischen Staats:

erster Klaße, und dem Grafen Kurt v. Göten, die Kammerherrnwürde zu ertheilen geruhet.

Bei der Verwaltung der Königlichen Gestüte ist 1) der Stuterei-Verwalrer Motsch mann zu Veßra mit dem Karakter als Gestüt: Jnspektor in den Ruhe- stand verseßt, a2) der Gestüt: Jnspektor Ammon zu Trackehnen zum Aufsehec des Gejtütes zu Veßra er- nannt, und statt seiner 5) der Lieutenant uno Roß- Arzt Bachmann als Ober: Roß- Urzt beim Haupte Gestüte Trackehnen angestellt worden.

Bekanntmachung.

Die große Zahl der Anstellungsgesuche der versor- gungsfähigen Juvaliden veranlaßt den Fustizminister vekannt zu macyen, daß diese Gesuche von ihm nichr un- mittelbar berücksicztiget werden können, sondern daß die vorläufige Prufung oer Qualifitation Derjenigen, welche eine Anstellung bei den Gerichren sucen, in den Pro- vinzen den Ober: Landesgerichten, und in Berlin dem Kammergerich. e. überlaßen ist, welche bei wi: fliwen.Er- lediguugen ‘solcher Stellen vie Vorschläge bei dem Jus stizminijter einreichen.

Es haben sih daher Diejenigen, welche eine Versor: gung dieser Arr wünschen, uno mit dem Junvaliden- Versorgungsscheine versehen sind, nur ‘bei dem Kam- mergericzie, oder bei den Dber-Landesgerichten zu mel- den, wohin ihre hier eingehenden Gesuche abgegeben werden. Berlin, den 19. Jul. 1820.

Der Justiz - Minister, Kircheisen.

Angekommen: Se. Excellenz der wirkliche Geheime Staats-Minister und Ober-Präsident von Ingersleben, von Frankfurt an der Oder. Der General-Major von Wigieben, General - Adjutant Seiner Majestät des Köni- ges, so wie der Geheime Kabinets-Rath Albrecht, von Karlsbad. Der Königl, Großbrittanishe außerordent- liche Gesandte und bevoUmächtigte Minister am.hiesigen Hofe, Herr Ro se, von, London, :

Abgereist: Se Königlihe Hoheit der Prinz Au- gust von Preußen, nah Rheinsberg Se. Königl. Hoheit der regierende Großherzog von Mecklenburg- Strelis, so. wie Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland, náh Streliß. Se. Excellenz der Ge- neral-Lieutenant 2c. v. Koecerib, nah Neustadt-Ebers- walde. Der Ober-Präsident von Vincke, nah Mün- ster. Der wirkliche Geheime Ober-Finanz-Rath und Dis rektor v. Ladenberg, so wie der wirklihe Geheime Lega- tions-Rath Ancillon, nah Karlsbad. Der Kaiserlich Oesterreichshe Kabiners-Kourier Renard, nah St. Pe- tersburg.

Durchgereist: Der Rußisch Kaiserl, Feldjäger, Kapi- tain Beseler, als Kourier von St. Petersburg ah Pax ris. Der Rußisch Kaiserl. Feldjäger, Lieutenant Tis ar no ff, als Kourier von Paris nach Sé. Petersburg,

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