vielen die schändlichsten Libelle finden, die gegen Die:

jenigen gerictet sind, welche ais Richter auftreten sollen, und die als Zeugen für die Ankiage hier an- gekommen woren. Das Haus wird es zugestehen, daß es sowol die Gerecbtigfeit als die Morali:ât erheisch!, Zeugen unter den Schöh der Gesege zu stellen; und wenn der achtbare vnd gelehrte Herr dies nicht ver: neinen kann, warum konnte er es ruhig ansehen, daß diese Zeugen durch die abscheulich sten Schmäß schriften geshändet und ihr Leben in Gefahr gebracht wurde, ohne wegen einer solchen Verlegung scinerseit Klage zu führen? Soll das Haus so auftreten, wie es der achtbare Herr verlangt, sto muß es auch bedat seyn, nicht das JIntereße des einen Theiles zu begünstigen und das des anderen zu vernäachläßigen.

(Aus dieser Erwiederung er'eht man zugleich, daß die in Nro. 60. unserer Zeitung aufgenommene Nach- richt aus einem Schreiben aus Harwicb, nah welcher jener Auftritt mit den Jtalienischen Zeugen in Dover, sich auf eine ‘kleine Differenz mit einem Träger be: \chränkt haben sollte, eine bloße Beschönigung des allerdings bedeutenden Vorfalles gewesen is )

Der König wird, heißt es, in den eisten Tagen des Augusk, nah Portsmouth reisen, und ssch am Bord einer der. dort befindlichen Königl. Yachten eins“ isen.

Die Königin wird während der Verhandlungen über ihre Angelegenheit im Hause gegenwärtig sey", und hat gebeten, ihren Sib ihr so anzu= eisen, daß sie die Zeugenaussagen genau zu hören im Siandoe sey.

Das Oberhaus vertagte si bis zum 25., bas Un: terhaus bis zum 21, d. M.

St. Petersburg, vom 6. Julius. Nach der ersten Frühlings-Flotiile is vom 4. bis zum 10. Jul. die Barowitschischen Waßerfälle auch die zweite Fiot: tille von 629 Barken, worunter 365 Kronbarken, von 4 Halbbarken, und 22 Kehnen, worunter 1 Kronkäahn, . zusammen von 655 Fahrzeugen, glücklich paßirt.

Auf diesen Fahrzeugen ist abgcfer'1gt an Privat: Ladung: Rockenmehl 49,795 Kul, feines Sraupen- Mehl 3,124, Wai.en und versiedenes «nderes Mehl 5,462 Säde, 9,761 Pud, 99 Kul und 346 fleine Kulz Hafer 50,856, Gerste 2,007, Értsen 1,29, Roggen 7 02‘, 9Paizen 1,530, Grüße 6,347 und Malz 1,317 *ul, 65 fleine Kul, und 2,050 Pud ; Seife 8,430, Talglictec 40,675, T-lg 191,460, Potasche 2,980, Hanfgespinn {f 6,525, Hanf 180,099, Hanfwerrich 700, Hanföl 59,149, Stangen - Eisen 45,560 Pud, und eine beträchtliche Menge verschiedener anderer Kaufmannswaaren; au Kron - Ladung: Roggenmehl 105,994, Hafer 180,069 und Grüße 19,609 Kul, desgleichen Branntwein und

Kupfermünze.

Aus dem Ladaga-Kanal sind vom 22. Mai bis zum 15. Jun. auf der Newa nach St. Petersburg mit Las dung expedirt: 963. Barken, 92 Halbbarken, 88 kleine Fahrzeuge, 466 Kähne und 1 Boot, zusammen 1,610, und -seit der Eréffaung der inneren Flußschifffahrt 5,309 Fahrzeuge. Die vom 22 Mai bis 15 Jun, expedirten F:hrzeuge hatten, außer der Kronlasten, außer Holz, Heu, Steinen und anderen Baumaterialien für die Refidenz, blos für Privatrenung zum freien Verkauf geladen : Roggenmehl 16,725 Kul, feines Grau: penmehl 6,065, Waizen und verschiedenes anderes Mehl 547 Sádcke, 671 Kul 1,159 kleinere Kul, Roagen 7,522, Waizen 5,587, Hafer 50,849, Erbsen 29, Gerste 355, Leinsaamen 15,605, Grüße 4,262, Malz 2,979 Tschet: wert, Hanföl 591,974, Hanf 1,595,680, Hanfwerrich 2,250, Hanfgespinnskt 18,155, Ziehseile 350, Leinwand 12,009, Juften 722, Pferdemähnen 650, Schweine: Borsten 1700, Talg 1,449,194, Talglichte 920, Pot: Asche 745, Eisen 41,021 Pud. Hienach befanden sich nah dem 15. Jun. anf dem Ladaga- Kanal mit ver: schiedener Ladung noch auf der Fahrt : 350 Barken, 58 Halbbarken, 1 kleineres Fahrzeug, und 155 Kähne, zusammen 742 Fahrzeuge, desgleichen 706 Balken und

60 Holzflöße.

Kronstadt, vom 2. Jul. Vom verwichenen 27,

Mai bis zum 22. Jun. find mit verschiedenen Kauf: mannswaaren Rußischen Erzeugnißes 129 Kauffartei:|

Schiffe aus hiesigem Hafen in See gegangen. Libdau, vom 19. Jun. Vom 1. bis 19. dieses sind 15 Kauffahrteischiffe hier angekommen. Astrachan, vom 9. Jun. Im Laufe des verwi: chenen Mai-Monates find in allem für 227,668 Rubel 50 Kop. unterschiedlihe Kaufmannswaaren von hier ins Ausland abgefertigt, und nah Saljan in Persien vier Kauffahrteischissfe mit Fischergeräth abgesegelt. Im verwichenen Mai is aus der Bucharei eine Karawane von 482 Kamelen mit Baumwolle, ver: schiedenen baumwollenen Fabrikaten und geirockneten

Frücy en auf dem Troizkishen Tauschhofe angefom: |

men. Bei diesen Waaren befinden sich 15 Bucharischt Kaufleute.

Hamburg. Um das Geburtsfest ihres vielgelieb: ten Königes auch hier auf eine würdige Weise zu be: gehen, hacten si gestern die hier anwesenden Preu: ßen, Milirär- und Cioil-Beamte, an denen sich Viele

derjenigen gebornen Preußen anschloßen, welche alsf zu einem freundlichen}

Yiittagmahl im Schimmelmannschen Hotel versam: f

Bürger unter uns wohnen,

mel. Der Saal rwoar gesámackvoll dekorirt, Und mit der Büste ces erhabenen Monarchen, welchen Europa mi: Stolz den Seinen nennt, geziert. Die Toajis für die Erhaltung des theuren Königes] und des Hohen

Königl. Hauses wurden mit allgemeinem En ¡husias: | Wahre Herzlichkeit machte die: | Fesilieder |

mus lebhafc begleitet. sen Tag zu einem der schönsten Festtage. er: önten, und vis spät in die Nacht dauerte die Mu- sit im Gzarien, welcher erleuchtet war. Die heiterste Witterung begünstig:e das wahrhaft große Fest. Auch die in unserem Hasen liegenden Preußiscven Schiffer bdiloeren heute einen frohen Verein, das Geburtstest ihres Königs auf gleiche Weise jubelvoll zu feiern, Jer hier Zeuge seyn konnte, den mußte die Junigfkeil rühren, mit welcher jïe an ihren Landesvater und 2x ihr V terland hagen.

Hie Grönlandfaÿrer, welche von hier und andern Elbgegenden auf cen Kobden: und Walfischfang aus: gegangen, klagen üder schlehten Fang.

Der Ober- Uppellationsraih Müller aus Olden: borg, und der Hofrath und Profeßor Cropp aus Heidelberg, sind zu Mitgliedern des Ober-Upellations: Gerch'es der vier freien Siädte vom Rathe zu Ham burg gewähl-, und von den übrigen drei Städten an: genommen worden.

nlan d.

Berlin. Nied-rlándishe Blätter erzählen, daf hier Uncußen vorgefallen, an welchen fast alle Bewoh: ner der Residenz Theil genommen, so daß man gens:| thiget gewesen, das Volk dur Garde-Gensd’armeri: F

zu Paaren zu treibdn.

Mir empfehlen der Redaktion jener Blätter, if

mit einem zuverlößigeren und uncterrichteteren Korte: spondenten in Berbindung zu sesen, denn seine mitge theilen Nachrichten beruhen nit auf dem Grund

der Wahrheit. Der Vorfall, den ‘derselbe wahrscheinli) gemeint haben mag, besránkt sich auf den Exzeß eini:F

ger Betrunkenen und ihres Anhanges, wie dergleichen wol in jeder großen Stadt. zuweilen vorfallen, bt dem aber, was sih von der feinen Zucht und Sitte der hiesigen Bewohner ohnehin erwarten läßt, ein allgemeinere Theilnahme nicht stattgefunden hat.

Breslau, Die von Sr. Majestät bewilligten

Kirchen: Kollekten zum Behufe von Fréitischen auf det f

hiesigen Hochschule haben einen so glücklichen Erfolg gehabt, -daß das Ministerium die bisherige Zahl dieser Freitishe um 18 Stellen hat vermehren können, 0 daß nunmehr in dieser Hinsicht für 66 unbemittelte Studirende auf eine zweckmäßige Weise gesorgt ist.

Redaktion in Aufsicht: von Stägemann. Reimer sche Buchdru&Cer ei.

v gt r C; R Demo eme" tages

immer den Vorzügen unsetes Kunstfleißes.

Allgemeine

Preußishe Staats - Zeitung,

65e Stud.

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D s Pr

Berlin, den 12ten August 1820.

I. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin, vom 12. August. Des Königs Ma: jestät habea mittels allerhöchster Kadinetsoròre vom 22, Julius d. J. den Hauptmann von Bandemer auf Didersdorsf zum Landrathe des Teltow: Storkow- schen Kreises, im Potsdamer Regierungs : Bezirke, allergnädigst zu ernennen geruhet.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungsrath Purgold zu Frankfurt an der Oder in den Ruhestand zu versezen und deniselben zum Be weise bec Zufriedenheit mit seiner Dienstführung den Karakter als Gehetmer Regierungsrath zu verleihen geruhet. t :

Se. Majestät der König haben dem chemali: gen Lieutenank, jeßigen expedirenden Justiz-Secretair Guse das Prädikat als Hofrath beizulegen und das desfallsige Patent höchsteigenhändig zu vollziehen ge-

ruhet. i Se. Majestät der König haben dem Holzwär-

ter Bold zu Roland das Ailgemeine Ehrenzeichen ¡weiter Klaße zu verleihen geruhet.

Der bisherige Privat Docent Der. Weise, ist zum

außerordentlichen Profeßor für die Theorie und Ge- schichte der shónen Künste in der philosophischen Fa- fultát der Universität Halle ernannt worden.

Das 14te Stück der diesjährigen Geseß6sammlung, ent: haltend : i No. 615. Die Allerhôchste Kabinetsordre vom 7. d. M. die Einrichtung des Abgaben-Wesen s betreffend. No. 616. Das úÚber die eben erwähnte Einrichtung \pre-

hende Geseß selbs,

No, 617. Das Geseg wegen Einführung eíner Klaßens- Steuer. No. 618. Das Geseg wegen Entrichtung einer Mah[l- und Schlaht-Steuer No. 619. Das Geseg wegen Entrichtung der Gewerb- Steuerz sámmtlih vom zo. Mai d. I. ist erschienen, und wegen des allgemeinen Intereßes auch als ein einzelnes Stück, sowol im unterzeihnetea Komtoir, Un- ter - Waßerstraße No. 8., als auh bei den Post - Aemtern derjenigen Orte, in welchen sich Regierungen befinden , für 4 Gr. zur Stelle zu bekommen. Berlin, den 12. August 1820, Königl. Pr. Debit-Komtoir f. d, Allgem, Geseßsammklung»

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant y. Rauch, Chef des Ingenieur-Korps, von Danzig.

Abgereist: Se. Königl. Hoheit der Prinz Wil helm v Preußen (Sohn Sr. Maj.), nah Warmbrunn. — Se. Hoheit der General-Lieutenant, Herzog Karl v. Meer lenburg-Strelis, nah Streliß. — Se. Durchlaucht der Fúrst Auton Radziwill, Statthalter des Großherzogthu:- nes Vosen, nah Schlesien. — Se. Durchlaucht der Staats- Kanzler Fürst v. Hardenberg, nah Pyrmont. — Se. Excellenz der erste Ober-Schen® Graf von Neale, nah Freienwalde. — Der General-Major v. Wißleben, Gee neral-Adjutant Sr. Maj „so wie der Geheime Kabinets= Nath Albre ch t, nach Teplis. — Der Kaiserl, Desterreih- sche Legations-Sekretair Graf v. Allegri, als Kourier nach Dresden. — Der Rußish Kaiserl. Feldjäger Lieutez ¡ant Müller, als Kourier nah St. Petersburg.

Durchgereist: Der Rußisch Kaiserliche Feldjäger M eß er, als Kourier von St. Petersburg nah dêm Haag. — Der Königl Groß-Britannische Kabinets-Kourier Lat eh- ford, von St Petersburg nach London. — Der Rußisch Kaiserl. Feldjäger Sabin sky als Kourier von St. Pes tersburg nah Deßau, und von dort wieder hieher zurü,

e-m O R E O T T E Ä E S I Ia wnen

Il. Zeitungs-Nachrichten.

Ausland Frankreich. Seitdem die Sibungèn der beiden

| gesebgebenden Kammern geschloßen sind, bringen diè

Pariser Blätter uns Wenig der Erwähnung werthes aus dem Gebiete der politishen Begebenheiten mit.

Im Bade zu Mont d’or, welches der Justizmini-

sler de Serre jeht zur völligen Wiederherstellung “seiner Gesundheit gebraucht, befindet sich glei# zeitig

und zu dem nämlichen Zwecke auch der vorige Kriegs:

Minister Marschal Gouvion St. Cyr.

Das General-Konseil des Seine-Departements hat bereits seine Sizungen unter dem Vorsize des Herrn Bellart eröffnet; im Departement Côte d’or if der Marschal Herzog von Ragusa zum Mitgliede des General-Konseils ernannt.

Das Ausland, sagt der Moniteur, huldigt noch Der Kai: ser Alexander läßt gegenwärtig in Frankreich das Ameublement für den zu einer kaiserlichen Residenz

bestimmten Pallast in Warschau verfertigen. Die be- wundernawürdige Pracht dieses Pallästes| scheint die Zauber des Feenreichs verwirklichen zu wollen. NMie- mala haben unsere Manufakturen und unsere Kunstk- Werkstäten zu Lion und Paris, die alle seit dem leß: ten Herbste mit Gegenständen zu diesem Zwecke be: shäftigi sind, so reiche und so kostbare Arbeiten ge- liefert.

Von Madame Catalani sagt eben dieses Blatt, daß sie sich von Petersburg, wo sie von dem Kaiser: lien Hofe mit der höchsten Huld aufgenommen sey, nah Moskau und Warschau begeben, und dann nah Paris zurükehren werde, um dort ihren festèn Wohn- Sih zur Frede aller Musiffreunde und zum Heil der Dürftigen aufzuschlagen.

Eine gewaltige Feverebrunst brach am 31. Jul. um 5 Uhr in der Wein - Niederlage von Bercy aus, und macvte in wenig Augenblicken dié furtbarsten Fortschritte. Jn cen Schoppen war eine große Quans titär von Wein aufbewahrt, glücklicher Weise aber

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