1820 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 19 Sep 1820 18:00:01 GMT) scan diff

Zu dem ueuen Schloßbau der Kattenburg hieselb# läßt der Kurfürst täglich 1000 Thaler auszahlen.

Der hiesige Geschäftsträger am Dresdner Hofe, Regierungs - Ra:h v. d. Malsburg (auch in der literarischen Welt durch “Originalwerke wie durch Uebersezungen aus dem Spanischen bekannt ) if von des Kurfürsten K. H. mit dem Ritterkreuz des Golde-

nen Löroecnordens beehrt worden. Gotha, ‘den 8. Sept. Wir erwarten heute den

Prinzen Friedrich (Bruder des regierenden Herzogs Durch!.), welcher nah langjährigem Aufenthalte in Ftalien diesen Nachmittag hier wieder eintreffen soll.

J nlanu d. Die hiesige Schügengilde feierte das Majestät des Königes durch die Ein- eingerich-

Oppeln. Gebürtsfest Sr. ; weihung ihres erweiterten und geschmackvoll teten Scbießhauses.

Zu Dombrowka starb ein Bewohner den Fol: gen des Génußes von einem am Milzbrande, gefalles nen Stü Hornvieh. Die Königl. Regierung hat aus

Dér Gewehrfabriëkant An\schüs in Suhl hatte unlängst der mineralogischen Gesellschaft zu Peter s- burg, deren Mirglied er ist, eine Beschreibung der Suhler Gewehrfabriken mitgetheilt, Über welche, der bestehenden Einrichtung gemäß, von dem gelehr: ten Ausschuße eiù Bericht an des Kaisers Mae: ät erstattet wurde. Ju diesem Berichte wurde unter andern bemerft, daß in den Suhler Fabri: ken noch das Äbschleifen der Flintenläufe auf Schleif- Steinen bestehe, eine für die Gesundheit h {ädliche Einrichtung, durch welche die damit bescäftigien Ur- beiter mittels unaufhörlichen Einathmens des Stein- Staubes einem frühzeitigen Siehthume und der Lun: gensucht ausgesegt sind, und daß dieser mangelhaf- ten Methode durch eine Drehmaschine, die der Direk- tor der Sisterbeckschen Gewehrfabrik, Obersilieu: tenant von Lamcry, im Jahre 1809 erfunden habe, in den Rußischen Gewehrfabriken bereits glücklich ad- geholfen seh. ; N

Auf diesen Bericht ‘ertheilten Se. Majestät den Véfehl , den Suhler Gewehrfabriken sofort ein Model und eine Beschreibung der Drehmaschine zu übersenden. |

Erst bei der. kürzlich erfolgten Ankunft dieses M 0: dels zu Stettin wurde durch die beigefügte Ausfer- tigung des Juspektors der Rußischen Gewehrfabri- ken, General-Majors v. Gogez, das eben so erfreu- liche als edelmüthige Geschenk des menschenfreundli: chen Monarchtn hier betannt, der auch dadurch in dern Danke der Arbeiter, denen die wohlthätige Er- findung kütiftiz Gesundheit und Leben erhalten wird, und in den Segnungen ihrer Familien, den erhabene Gefinnungen, welche die Welt längst verchrt, ein ge- ráuschloses Denkmal gestiftet hat.

Mas von Seiten der Stadt Magdeburg im vet- floßenen Jahre geschehen is, um das dortige Schul- Wesen zeitgemäß zu verbeßern, verdient um so mehr eine éffentlihe Erwähnung, je deutlicher fch in dirsen zur Bildung der Jugend getroffenen Veranstaltunçen der loben8rerthe Sinn offenbart, von welchem die städtischen Behörden in Magdeburg beseelt sind. Außer den beiden ge#chrten Anstalten, der Domfchule und dem Pädagogium im Kléster U. L. F., welche in ihrer bisherigen Verfaßung unverändert fortbestehen, sind aus slädtishen Mitteln jest folgende Schulen neu eingerihtet: 1. Eine höhere Gewerb- und Handlung: Schule mit 5 Klaßen und 153 Lehrern, für 260 ShÜ- ler. 2. Eine Bürgerschule wit 4 Klaßen und 8 Leh- rern für 250 Scüler. 5. Eine Vorbereit- Schule mit 5 Klaßen und 5 Lehrern für 150 Schüler. 4. Eine höhere Mädchen-:Schule mit 5 Klaßen, 8 Lehrern und 4 Lehrerinnen für 210 Schülerinnen. 5. Eine wittlere

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f dem Vorfall Veranlaßung genommen, die Warnung | vor dem Genuße des Fleisches von erkranktem Viehe,

im Amtsblatte zu wiederholen.

Eine Juliegerin zu Köchtezü6 ward vom Blige getroffen; der Strah? hatte ihc das Haupthaar ver: sengt, und ein rothèr Streif von der linfen Schulter bis zum linken Fuße bejeichnete die von ihm genom: mene Richtung; die Person felbst aber ward durch (PTLiDE angeœoandte Mittel wieder zum Leden ge: ragt.

Stralsund. Die von den Kindern des verstorbe; nen Pachters Kruse zu Duvier aus eigenen Mitieln daselbs neu erbaute Kapelle ist an des Königs Ge: burtstage dur den behörigen Superintendenten feier: lih ‘eingeweiht worden, Die Gräflich Küßow sche Majorats - Kuratel, der das Patronat der Kapelle

zusteht, hat selbige mit einer neuen Gioe und Uitar: |

Decke, die Kapellengemeinde aber am Morgen des Einweihetäges mit neuem Altargecräiße von Silber beschenkt.

Mädchenshule mit 3 Klaßen, 4 Lehrern und 2 Lehrerin:

Allgemeine

Yreußische Staats-Zeitung,

Stü,

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stes 70 (6

Berlin, den 19ten September 1820.

i, Amtliche Nachrichten,

Kronik des Tages.

Berlin, vom 19. Septemb. Se. Königliche Majestät haben den bisherigen Oberlandes: Gerichts- P:egor Regcnherz in Münster zum Rathe bei vem Mberlandes-Gerichie zu Hamm allergnädigst zu ernen- en geruhet.

nen für 160 Schülerinnen. 6. Sieben Borsch ilen, jede |

mit einem Haupt - und einem Hilflehrer unv etiva für 80 Schüler, und endlich 7. zwei ÜÄbend : Freisczu- len, eine für Knaben und die andere für WMädwen, jede mir zwei Klaßen und ¿wei Lehrern, und für etwa 150 Kinder. Zu diesen neu errichtetén Spulen tom: men noch folgende siädtishe Schulen, welche schon früher bestanden: 8. Die Erwerb- Freishule mit 5 Klaßen für Mädchen und zwei Klaßen für Knaben, im Ganzen für etwa §75 Kinder. 9. Die Kloster: Bergener Freischule mit 2 Ki-ßen für eicoa 150 Kin? der, und 10. die Erzieh-Anftalt für acme Kinder, in welcher fich gegen 225 Schüler befinden.

Mehr als 2600 Kinder genießen miüichin in diefen Schulen Unterricht, und dem Bemittelten wie dem Armen, ist jest die Gelegenheit erösfnet, seinen Kin: dern eine angemeßene Ausbildung zu verschaffen. Da die städtische Behörde mit Strenge barüber wacht, daß jedes {{chulfähige Kind wirklich die Schule besuce, so iff um so ficherer zu erwarten, daß der wohlthätige Zwe@ck dieser nachahmwerthen Maasregel werde er: reicht werden.

Die Kommißion der Woiwod{chaft Masovien.

dèr Finanz: Kommißion die in dem Schreiben des Mi

nister Staatssefretairs vom 6. Jun. d. F. enthalter f

Bestimmung Sr. kaiserl. Majestät komimunicirt , ra nah Ochsen, Juchten, Talg, Pelzwerë, Hanföl, Leith

Kaviar und Kupfer durchgängig als Erieugniße Ruf

schen Urspruñges betrachtet, und der Zoll davon kt der Ausfuhr aus dem Königreiche Polen nach dem Aut: lande für Rechnung des Rußischen Schatzes erhob! werden soll.

Die Woiwodschafts- Kommißion benachrichtigt hit von das handeltreibende Publikum mit - dem Bemer ken, daß die Ausfuhr dieser Artikel nah Oesterrei und Preußen nur durch solche Polnische Zol - Aemtet bewerkstelligt werden kann, neben welchen Rußis#t Deklarations: Zoll:-Aemter etablirt sind. uf anderes Zoll-Aemtern werden dergleichen Waaren nicht ext dirt, sondern an die vorgedachte Gattung von Zl Aemtern verwiesen werden.

Warschau, den 14. Jul. 1820.

Der Vice - Präsident, (gez.) Piwnidcki.

Im 22sstten Stücke d. Z., Beilagh lese man X 1hl ftatt Puhl.

Druckfeh ler. Spalte 2, Zeile 5,

Heun, Redakteur. Neimershe Buchdruckeret.

in L Lai: "i B28 U C A B É E pri B E E

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieute- ant von Bor stell, kommandirender General des I1sten Armee-Korps, aus der Altmark. Se. Excellenz der Kd- l, Handvershe außerordentlihe Gesandte und bevoll- mächtigte Minister am hiesigen Hofe, Baron v. Ompteda, von Neustadt-Eberöwalde. Der Wirkliche Geheime - Le-

I.

i Ausland. 7 Yaris. Die-neusten Paxiser Blätter enthalten dr das geringste M erkwdürdige, außer einer Königl rdonnanz, wonach die seit dem 9. April 1817 abge aften ‘Funkrionen eines General: Prokurators der rifefturen wiederhergestellt werden, und die seit dem , November d. F. in Giltigkeit gewesene Bestim: ung, daß das Konseil der Präfekten nur aus drei liedern bestehen solle, zurückgenommen wird.

Madrid. In dem Zeitungsblatte, der Universel, then intereßante Bemerkungen über die Sacbe der Atmee von der Jysel Leon, sfe sollen zwar beweisen,

1 | daß die Reklamationen, welche diese Armee an den Der Fürst Statthalter hat unterm 24. Jun. d. T K Ö ch | De

Ronig und die Kortes gemacht hat, um die ihr ertheilte Ordre, auseinander zu gehen, rückgängig zu ma- en, niht als widerffFrebend der fonsti utionellen Au:

lidrität und nicht als Versuch, eine Militairmacht zu

künden, betrachtet, werden könne, aber es wird doch bei nicht unbemerkt gelaßen, daß wenn die Spa: Wshe Freiheit keine andere Garantie habe, als das sörtdauernde Zusammenbleiben eines kleinen Armee. Forps in einem Winkel Spaniens, man würde ein- umen müßen, daß die Hofnungen der Feinde der Meiheit niht ganz grundlos seyen.

© Das Schreiben des Kriegsministers Marquis de s Amarillas, worin derselbe unverholen die Ur: de seines Abschiednehmens in dem Ungehorsam der itmee auf dec Jnscl Leon sucht, hat ebenfalls neue Vewegungen in den Gemüthern hervorgebraht. Die deren Minister misbilligen ebenfalls das Benehmen tr Militair: Chefs, aber die patriotischen GeseUschäf- in geben diesem Benehmen Beifall und verlästern die ournale, die fich im entgegengeseßten Sinne äußern. Peldst dem obengenannten Universel ist dies begegnet, Mgleih er seinen Tadel in das Gewand des Lobes zu ftiden versucht hat.

ÍÎn der Sißuna der Kortes machte die Gesammt: Seputation von Toledo den’ Ántèag, daß die Kortes n Ziel sesen bten dem Rekurs nah Rom, in Veziehung auf die Dispensarionen bei Verheurathun-

gations-Rath Klüber, von Pyrmont. Der Obersts Lieutenant und Flúgel-Adjutant von Lufkadou, als Kou- rier von Warschau. “Der Legationsrath von Bülow, von London. Der Königl. Groß - Britannische Kabinets- Kourier Wick, von St. Petersburg.

Abgereist: Der General-Jntendant der Armee und Direktor des 5ztén Departements im Königl. Kriegs-Mini- sterium, Ribbentropp, nah #ôln. Der Kaiserl, Oest- reihsche Kabineté-Kourier Profeti, nah Wien.

Durchgereist; Der Königl. Französische Kabinets: Kourier Dra gon, von Sc Petersburg nah Paris. Der Königlih Würtembergishe Legations - Sekretair Kogniard, von Stuttgard nah St. Petersburg.

Am 16. d, war Korps-Manoeuvre der hiesigen Garnison,

aa

Zeitungs-Nachrichten.

gen, und daß f dahin ‘raten möchten, der Spani: ch: Kirche ihren alten Blin:, den Bischöfen ihre voile, ihnen grbhrend: Gewalt zurück: ugeben und zuz glei dadurch der Exportation des baaren Geldes ein Enoe zu macen. Diese Arträge sind“ der über die geitlichen Angelegenh-iten uiedergesesten Kommißion zur Pcüfung übergeben.

Neapel. Der neue von hier aus ernannte Ge: neral-Gouverneur von Sicilien erließ aus Meßina un- term 30 Jl. nachitehendes Circulare an die Jnten= danten der Provinzen. ,, Mein Herr, eine sogenannte provisorische Junca, die in Palermo besteht und von den Bürger Vorständen ernannt if, hat die Kühnheit, auf die Regierung von Sicilien A:spruch zu machen, Befehtie zu erlaßen, Verfügungen zu treffen, kurz sich alle Rechte der geseßgedenden und vollziehenden Ges walt anzumaaßen, welche do in feinem Anderen woh- nen und von feinem Anderen ausgeübt werden können als vom Kênige und von der Nation. Vecblendet durch den chimärischen Gedanken einer ephemeren Un- abhän«igkeit, hat e Aües angewende!, um Sicilien umz:ufehren, und die friedlien und ruhigen Be =0h- ner der übrigen Pzooin.en zu räuschen und auf Jrr- Wege zu leiten. Dami: die Stimme der Verfühzung kein Gehör finde, damit die gesellschaftliche Ordnung nicht Schaden leide, ri: te ih, Herr Jntendant, ge- genwärtiges Circular an Sie, damit Sie und alle Autoritäten Jhrer Provinz keinen Befehl, der ihnen von besagter pcoviforisher Junta zukommen könnte, anerfen:en oder ihm Folge leißen. Sie werden zus gleich destimmte uno ern?lide Verfügungen treffen, daß, wenn sogen -nn'e Depuiirte von Palermo irt den Hauprorten oer Gemeinden der Distrikte ankommen, fie sogleich verh:f et, und ohne mit Jemand kommu- niciren zu dürfen, an Sie, donn aber unter Eskorte an mich, hieher n:ch Meêina ?dgeliefert werden. Die Ausführung dieser Maasreael wird Jhrem bekannten Eifer, Jhrer Neigung für die gute Sache, Jhre T eue für den König und die Kontîir tion. (0 wie endlich Jhrer strengjten Verantwortlichkeit anvertraut. Von