1820 / 79 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

denn indem bie Päße dèr leßtêi Zéugèn von Wien nach Mayland zux Kontrasignirung zurückgesandkt wer. den mußten, bèvor es den Leuten erlaubt wurde, ab- para kamen solche hier zu spät, um ihre Aussägen zu thun.

Der Vorschlag des Herrn Hobh dufe, dié äugen:- blickliche Prorogation des Hauses betreffend, ward ver- wotrfenz die Ernennutig der Kömité abèr betoilligt.

Der Königin sind zur Führung ihrer Vertheidigung 20,000 Pfund von der Regierung angewiesen; und bedarf sie deßen mehr, so soll, auf die Anzeige ihret Advokaten, das Bènöthigte sogleich erfolgen,

Das Haus vertagte fich bis zuïn 17. Oktober:

Am äà7ten ist Hier der neué Chargé d’Affaires der Neapolitanischen Regierung, Héètr Cappol a, an- gekommen. Es grht das Gérüwpt, daß die loyalen Bewohner der Stadt London in Begriff sind, eine Deklaration ihrer treuen Gesinnungen an däs Königl. Haus ‘aufzusegzen, sólhe in mehren öffentlihen Häu: sern zux Unterschrift niederzulegen und dann unter A e Sx. Königlichen Majestät überreichen zu aßen. werdèn auch die Linienschiffe Conqueror und Minden und die Fregatte Kreolè näch Lißabon absegeln.

Der Portugisische Anibaßadeur Hatte vorgestern eine sehr lange Audienz bei dem Könige.

Die. Königin nimmt seit gestern keine Addreßeñ mehr an. :

Der Herzog von Decazks zahlt für des Lords Long for d Landhaus 1000 Guineen jährlicher Miethe. Am Bord eines Schiffes von 18 Kanonen wurden die Jtalishen Zeugen nach dein Kontinente zurücktrans- portirt.

Marchese Sangrati und \seinè Gemahlin, die für die Königin zeugen werden, sind bercits eingetroffen.

Die Amerikanischen Schiffe, wel@he ihre nah Frank: ‘reich ‘bestimmten Ladungen, wegen des ‘dort einge: führten hohen Tonnengeldes nicht lösen können,

dürfen selbige, kraft der Magazinirungsakte, in Engli:

schen Häfen unièderlegen.

Koppenhagen. Die aus 7 Personen bestehende

Mannschaft des von Hamburg nah Mefßina besïimm-

ten Flensburger-Schiffes Esperante, welche ihren Ka:

pitain (Hol) und deßen Sohn über Bord geworfen, find bis auf zwei, zum Tode verurtheilt:

Wilna. Der Bannfluh, von demn in: der leß:

‘tei Mitrheilung dîe Rede war, lautet wörtlih “also: „Die Uñtéec:Rabbiner sämmt. den Richtern in der He-

bräischen Religion und den übrigën Jüdischen Gelehr- ten dêr Städt Wilna thun hieinit Unter: dem toirkli:

chen Banne kund und zu wißen, daß vom heutigen Tage ab fkêinem Menschen, er sey männlichen -oder weiblichen Geschlechtes, frei stehet, mit solchèn Waaren zu handeln, von welchen er nicht destinimt weiß, daß solche die Révision des Zölles paßirt sid. Besonders aber wird das Handeln mit ungestéinpelten Waaren strengè verboten ; es müßen vielmehr sämmtliche W à-

rennit dem-Stempel des Land - oder Waßer-:Zölles ver- sehén seyn; auch darf Niemand, fich die gèringite Erlaub-

nis zu folch einem Händel gebèn laßèn, er betreibe ihn in

eigener Person oder durch einén Dritten. Auth ist es

Niemand etlaubt, sich nüt dem -Transpvrte von derglei- cheú verbotênen Woaren weder fr sich noch für irgend Jemand änders, welen Glaubens êr- auch sey, u ‘be faßen. i Wirthe der Gast: oder Einfahrt: Häufer verbbvten, Jemand mit utiverfollten Waaren bei sich einkehrei zu laßen, indem ausdrlcklih untersagt ist, mit solchen Waaren ju händelñ, dîe vom Auslande auf Schleich: Wégën'in die Staäàtén Sr. kaisérl. Majestät eingebracht werden. / Ferner ist es Niemand erlaubt, hinfichtlich unverzollter ‘Waaren itgéènd ein Mäklergeschäft abzu: schließen ‘oder' Gelber auf sie zu leihe, so wie auch hiemit einem Jeden untersagt wird; mit verfertigten Kleidern! von verbotenen Waaren Zu Handeln ober

Außer den Fregätten Liffey und Aktive

Desgleichen ist es jedem Eigenthümer oder

solche in das Land zu bringen. Wer, der Himm verhütè es, hiegegen handelt, wird in ben Kir@hènb iy, gethan, er is ausáeshloßen aus der Feraelitiscen Ver farümlutiig und fol mit der größten Strenge des Bay, nes bélezt seyn, bähingegen wird auf denjenign weiche diesem Gesesè? Gehorsam leisten, Gottes Sege ruhen. Vötskehendes is in der Stübe des Käzals h,

ivir solches zu méhrer Bekräftigung eigenhändig up terschrieven.‘““ Williá, den 26. Jul. 18320. | Sch auel. (Sóöhn bes bérühmten Räbbinèrs Josse()| Abraham, (Sohn d. ber, Rabb. Ubr. Schlaunen,

_Warf{chau;, vom 16. Séptembér. Aw 11. wuh| hiêèr der Namenstag Sr. Majestät des Kaisers uy Königs Aléxander mit großer Prächt gefeiei

ser und Se. Katserl. Hoheit der Großfürst beigewoh hatten, nahmen Sie die Glückwünsche der oberstj Autoritäten an; ábends war bei Sk. Durchlaug dem Königl. Statthalter großer Ball, den Se. Vikt der Kaiser und Se. Kaiserl. Höheit der Großfürst mi ihrer Gegentyart beehrten.

tung der Staot und der óffentlichen Gebäude statt. |

Die Rede, mir welcher 0er Reichstag am 15, ers} net wörden, “hielten Se. Majestät in Französiszak Sprache; der Minister Staats-Sekretair las sie dani in der Poinischen Uebersezung ab. Hierauf entfernt

den Uuszug geliefert har). Darauf begaben sich dit Deputirten in ihr Sißungszimmer. Endlich rourden dit Schah - Geseßgtbende: Civil - und Kriminal - Organj:

Zitomer der Abgeordneten sind öffentlich. KrakLau, vom 2c. September.

derung zu freiwilligen Beiträgeu, behufs der Erriq: tung des Denkmales für Kosciuszko. Das Namen: Verzeichnis der Theilnehmer soll in dem Grund|ien des Dénkmales ausbewahrt werden.

München, vom 20. Sept. Die jeßigen diplom tishen Verhältniße des Königreiches beider Siziliet, sHeinen die Ankunft des Herrn von Gagliati, di man hier ‘als Neapolitanischen Gesandten ertvartet, zu verzögern oder zu hindern. Er vettrat früher hic | den Poen eines Geschäftsträgèers, und wurde vorm: gefähr sechs Monaten von seinem Hofe zurückberufe / ließ aber einen Theil seiner Dienerschaft zurück. l mi: telbar nach dec Revolution, welche die Konskitutin seines Varerl:ndes änderte, wurde flir ihn ein Que: tier gesucht, und es hieß dábei, er würde nunmehr t: unferem Hofe als Gesandter akfreditirt werden. Kurz Zeit nachher erfolgte der befannte Notenwecsel übt jene Angelegenheiten, Und seit der Zeit wird va der Ankunft eines Sizilianishen Botschafters nid! mehr gespröchen.

Sit G. Cántin g, von Jtalien kommend , ist hie durch Über Tegernsee, wo sih die Königliche Familt jeßt aufhält, nah London zurlckgereisk. Officiert die in Niederländischen Diensten stehn, und in Baiern auf Urlaub waren, slnd zurlckgerufen worden, u?! schleunig zu Gren Korps zurückgekehrt.

___ Die neue große Oper „Heinrich IV. zu Gior

jg) E hât hier ausgezeichneten Beifall ‘eingt: ernter. rufên, Und bereits dahin abgegangen.

_Brüßel, vom 18. September. hier 9 Koäriere durch; drei von London nah Wien; |

Holland. l : Beilage

der allgemeiñèn Versamnilung beschloßen, Und hate!

Naeh dem Gottesdiéènste, welchem Se. Maj. der K|

: i Im National: Thea gab man ein auf die Feiec des ‘Tages Bezug havan|f des Schauspiel; auch fand eine allgemeiñe Erieut:F

fich der Kaiser, und der Minister des Jnneren hielt! die Rede (aus der die Staats-Zeitung Nr. 77. bereits |

sations : und Administrations : Kommißäarien ernannt. Die Sigungen sowol im Senare als auch in ocn

Der regierend| Senat der freien Stadt Krakau erneuert seiñe areiy

Dèr Komponist ist von hier nach Turin de E

Hèute ginge }

einér von Wien nach London; flinfe von Paris nas f

zum 79st en Stücke der Allgemeinen PreußishenStaats-Zeitung,

vom zosten September 1820-

Bergen, vom 15. Septbr. Gestern hat man die Auslieferung der in der leßten Vershwörung ver- wicelten sieben Französischen Officiere bewirkt, welche sich nah den Niederlanden geflüchtet hatten, und bald darauf verhaftet, au secret in den hiesigen Gefäng: nißen zurückgehalten wurden. Um 7 Uhr morgens wur- den dieselben in drei Wagen von 14 Mann der Maréchaussée bis zur Gránze geleitet und dort der Französischen Gensd?armerie Übergeben. Der Kapitain de Lamethe und noch ein Anderer hatten sich in der Nähe von Marimont versteckr gehalten ; es scheint, daß fe von dem Jndividuum angegeben worden, das sie mit Lebensmitteln versorgte. Die Uebrigen wur- den an der Gränze verhaftet.

Hanover. Auf Requisition der Französischen Re- gieruug wurde ‘vor einigen Tagen hieselds2 ein Officier arretirt und nach Paris geliefert. j

Die am 7. stattgefundene Sonnenfinsternis is von hier aus ganz besonders gut gesehen worden, indem gerade mit ihrem Eintritte der beroölkte südwestliche Himmel völlig wolkenleer wurde, und von der merkwür- digen, von uns nie wieder zu sehenden Erscheinung jede Verschleierung shwand. Das scheinbare Ubbrechen des Hornes des Halbzirfkels bei dem Austritte des Mondes durh einen Mondberg intereßirte die Kun- digen besonders, doch war es nur durch gute Gläser ihtbar.

T Beferii ercignete sich in dem nahen Dorfe Lim- mer, bekannt wegen seines Schwefelbrunnens, ein trauriger Unglücksfall. Bei dem Graben eines Zieh: Brunnens wurde vom einstürzenden Sande der Mei: sier vershüttet, und troß des schnellen Nachgrabens fand man ihn erstickt in stehender Stellung mit auf der Brust gekreuzten Armen. i M

Zu Sittard, im Lüttichschen, erscheint gegenwärtig eine periodische Schrift, unter dem Titel: Récuenl de nouvelles. Die Tendenz derselben gehet hinlänglich aus der darin enthaltenen Auffoderung des ungenann:-

ten Verfaßers hervor , daß alle diejenigen Schriften, deren Druck in den teutschen Bundes - Staaten ver: boten werde, ihm zuges1ndt werden möchten, indem er deren Druck und Bekanntmachung alsdann besorgen wolle. Von Seiten unseres Kabinetsminifteriums isl daher der Verkauf dieser Zeitschrift verboten worden.

Tal an d,

Düßeldorf. Mit der leßten Braunschweiger Meße sind die Tuch - und Seiden - Fabrikanten hiesi: ger Gegend zufrieden *). Ein Gerücht, als hâve die rohe Baumwolle in den Seehäfen eine ansehnliche Preiserhéhung erfahren, hat sih nicht bestätigt, und \heint durch Spekulanten verbreitet worden zu seyn ; indeßen muß sie über kurz oder lang erfolgen, da es erwiesen bleibt, daß die Baumwolle in den Häfen und auf Europäischen Märkten, wohlfeiler ist, als in Ame- rifa selbst|; und Unternehmer, die auf Amerikanischen Pläben selbst ihm Einkäufe bewirkt haben, können mit jenen nit Markt halten, die sich in London, geRes und Amsterdam mit diesem Artikel versehen

aben.

Die von der Universität zu Bonn in den Ferien zurückgekommenen Kandidaten haben hier durch ihre sittliche Haltung und Bescheidenheit im Allgemeinen eine sehr günstige Meinung von dem daselbst vorherr- schenden Geiste erzeugt.

_ Erfurt. Hier ist von Gotha aus folgender „Plan einer zu errihtenden Versicherungsbank gegen Feuers- Gefahr für den teutschen Handelskand ‘’ ausgegeben worden, welcher allgemeines Jnteéreße erregt.

“5 Auch aus Magdeburg und Erfurt lautèn die Nachrich- ten über den guten Absag der Fahbrikwgaren auf dieser Meße ret erfreulich,

Wir geben blos das Vorwort, weil dieses die Ue- bersiht Über dies nicht unwichtige Unternehmen hin- reichend liefert :

„Nachdem von mehren Versicherungs: Anstalten gegen Feuersgefahr der Erfahrungsas cffentlich aus- gespcochen worden war, daß, selbst bei der größten Mannichfaltigkeit versicherter Gegenstände, im Durchs scpnitte von der ganzen Prämien-Einnahme nur F für Brandschäden wieder ausgegeben, und mithin F oder 60 Prec.'vabei gewonnen würden ; nachdem man diese Ver- sicherungen, durch das außerordentliche Gedeihen aller fol@zer Unternehmungen, auch nur zu sehr bestärigt sah; nachdem -die Londoner Phönix - Societät sich gerühmt, wie sie allein, seit 30 Jahren an Europa 5 Millionen Pfund Sterling Brandschäden vergütet habe, welche Aus- gabe ihr aber 77Millionen Pfund Sterling oder 30 Millionen Thaler reinen Gewinn eingetragen: so mußte sich, bei einigem Nachdenfen, eigentlich einem. Jeden die Betrachtung aufdringen, wie 1) auf diesem-Wege abermals ein sehr großes Kapital aus Teutschland nach En g- land gewandert sey, und 2) wie weit größer überhaupt die Benußung dieser so höchst wohithätigenVersicherungs-Institute seyn würde, wenn dieselbe um einen geringeren Preis zu bekommen wäre.

Je trauriger diese Bemerkungen nun waren, je dringender mußte auch das- Bedürfnis der Abhilfe ers scheinen, um wenigstens für die Zukunft dem armen Teutschland solche Verluste zu ersparen, und das Ver- sichern gegen Feuersgefahr selbst auf einen reinen ges meinnügigen Zweck zurückEzusühren. Und wer wollte wol im geringsten fürchten, daß jeßt bei dem gefsteis gerten patriotischen Sinne der Teutschen eine Anstalt mislingen fönne, die dem Vaterlande große Sums- men erhält und, ähnlich den Landesverfsicherungs-Ge- sellschafien, dem Versicherten nur- den wirklich zu leistenden Schaden -Ersaß zumuthet ? Diesem Gedanten haben die Kaufmannschaften von Erfurt, Gotha, Langensalza, Eisenach und: Arúistadt seit gerau- mér „Zeic ihre Aufmerksamkeit gewidmet, und nach vielfältigew Berathungen und Prüfungen einen Plan zu- einer- VersiherungsbankL gegen Feuers: Gefahr für den ganzen teutshen Handel: Stand entworfen, der bereits von mehren ansehnli: chen Handeistädten mit ungetheiltem Beifalle aufgenom- men “wurde, und. deren Einrichtung ste hiermit dem handelnden Publikum vorlegen.

Grundsätze:

F. 1. Feder wechseifähige Kaufmann, Fabrikant, Apotheker und Buchhändler Teutschlands,: von unbe- sholtenem Rufe, kann bei der Versicherungsbank ver- ichern, : M 2, Wer bei ihr auf: ein Jahr: oder längere Zeit versichert, wird zugleich Theilnehmer auf Gewinn und Verlust der ganzen Unternehmung. Auf kürzere Zeit kann die Bank wegen allzugroßer Schwierigkeiten im Rechnungswesen nur so versfchern, wie es von jeder andern Societät geschieht, nämlich ohne irgend eine Vergütung auf die bezahlte Prämie. s

d. 5. Außer der Prämie, die ein jeder Theilneh- mer für die versicherten Gegenstände einzahlt, und welche nicht höher ist, als die bei auderen vorzüg: lichen Versicherungs-:Anstalten, -depouirt derselde durch einen nach dem Leipziger, und wo dieses nicht gilt, nach dem landesuüblichen Wechselrechte auegestellten Sola. Wechsel, zahlbar nah Sicht, den achtfachen Bez trag seiner auf ein Jahr bezahlten Prämie z wodei zu bemerken, daß die Verbindlichkeit der Theilnehmer gegen die Bank nie die bezahlte Prämie und den Vetrag diesex ein gelegten Wesel üdersteigen fann,

Mea: n E R E