landwirthschaftlichen Vereines , in diesem Jahre, dem Methaniëus Ehrmann in Berg, für die von ihm verfertigte durhaus zweckmäßig befundene Stroh- Schneidemaschine, den ersten Preis von 40 Dukaten, den zweiten von 20 aber dem Major von Brecht hieselbst für verschiedene wesentliche Verbeßerungen beim Wagenbau zuerkannt, mittels deren z. B. Bor- der - und Hinterwagen ohne Langbaum und Schwa- nenhals verbunden sind, und dadurch die Wendung des Wagens so erleichtert is, daß die Deichfel bis zu den Hinter - Rädern gebracht werden kann. . Die beiden leinen Preise zu 15 Dukaten, erhielten. der Werk: Meister Loißmann in Nürtingen für sein Model zu einer Säge, Balken und Pfäle unter dem Waßer zu schneiden, und der Schreinermeister Baisch hieselbsk ür die von ihm erfundene sehr schöne Fournierschneide-
aschine.
Kaßel. Das am 18: Oktober bishér Übliche Anzünden von Holzstößen auf den Bergen ist für die Zukunft untersagt. — Auch Kurheßien is dem Han: del - Vereine der Südteutschen Staaten beigetreten. Der Geheime Kammecrath S chönhals geht als Kommißarius in dieser Angelegenheit nach Darmstadt, um an den dortigen Berathungen in Betreff der Er- greifung gemeinsamer Maasregeln zur Beförderung des Handels und der Jndustrie, Theil zu nehmen. — ‘Gêèneralimajor von Ochs ist von seinem Posten“ bei der Militair - Komißion in Frankfurt zurück berufen;
feine Stelle ersezt der Kommandant von Hanau, Ge-
neral Westerhagen.
Altona, vom 2. Oft. Gestern feierte der Ober- Gerichts - Advokat Rathgen, ein unterrichteter und
]| wackerer Mann, feinen Geburtstag, Und heute früh
ward er gemordet in seiner Wohnung gefunden. Ueber den Thäter ist noch keine Gewißheit.
48 # @ n-d.
“Hamm. Dur die Gnade unsers Königs ist hier (eigentlich in Ken trop, einem vormaligen Nonnen- Kloster È Stunde von hier) eine neue Lehranstalt füt Taubstumme errichtet und somit einem wahren Be- dürfniße dieser Provinzen abgeholfen. Die freundli- che Lage: ‘desOrtes, ‘die gêráumigen Gebäude, die länd: lihe Ruhe der nächsten Umgebung und doch unfern alle -Bequemlichkeiten-und-Bildemittel einer größeren
Stadt, eignen Kentrop ganz für diesen Zweck. Dr.
Weidner, der bisher unter Graßh off in Berlin arbeitete, ist zum: Vorstèher der Anstalt ernannt, und wird ganz der Mann für diesen Posten seyn, da et seinen Beruf für diesen überaus mühsamen Wirkungs- Kreis nur aus einem wehen Herzen und einer Kin- der liebenden Brust gezogen. :
Warendorf. Durch die Sorgfalt der Regierung ist, unter Beihilfe der hiesigen Bürgerschaft , seit die- fem Sommer hier eine höhere Lehranstalt eröffnet, welche ‘als Gelehrten-Schule den vier unteren Klaßen eines vollständigen Gymnasiums glei steht und- zum Eintritte in ein solches vorbereitet, und zu- gleich als BürgerschUle den Nichtstudirenden durch wißenschaftlichen und Sprachunterricht zu seinem bürz gerlichen Berufe ausbildet. Durch Anstellung eines neuen vierten Lehrers witd der Unterricht vom neuen Schuljahrxe ‘an seinen vollen Umfang erhalten,
aiten ea ri Nr MO E MES O C E B T R E G P R E B S I I E E S E R R E; 0E: eter t arat eret wir“ arrun:net aats
Die' Stadt Neapel führt vön Alters her den Titel der „„ Allergetreusten.‘““ Ein Ultrablatt erzählt, so eben sey eine Schrift erschienen: Relazione della quaran- tesìma ribellione della fidelissíma cità di Napoli.
(Bericht über die 40ste Rebellion der allergetreusten Stadt Neapel.)
Die Zahl der in der großherzogl. Badischen Stadt Baden befindliche Badegäste und. anderer Fremden be: trug in diesem Jahre 5136.
Cours bericht, Berlin, ‘den:6. Oktobeë. London 3 Mt, war heute à ‘6 Rchl. 235 GL, ehe zu haben als zu laßen, auf Zeit incl. 2 Mt. fix à 6 Rthlr.
22 Gr. sehr offerirt. — Hamburg 2 Mt. à 151 Proc, und.
Xurze Sicht à 1524 Proc. willig. zu habeù. — Amsterdaqm 2 Mt. à 1442 Proc. Einiges gemacht. — Paris 2 Mt. à 81 zu placiren. — Augsburg 2 Mt. à 103F Proc. und Frank-
furt a, M, 2 .Mt, à 103& Proc, offerirt, — Wien in"
E GANOE G N BRELAEAE A E 1 L M E P
E Lem
ooXrn, 2 Mt. à 103T Proc. Geld. — Wien in Währung
2 Mt. à 412 pr. Kaßa, und auf Zeit à 42 Proc, ganz no=- minell. — Rubel pr. Petersburg Z W. Dato à 28x Proc zu haben auf Z Mt. Zeit à 29 Proc. Briefe. — Diskonto 5 Proc. Briefe und Geld. — Danziger Stadt - Obligatio- nen in Gulden- à 33 Proc. und in Thalern à 36 Pròc. zü haben. — Norwegische Anleihe, den Hamburger Avista= Kours à 150 Prôc. gerechnet, à 787 Proc. kleine Apoints zu haben und zu läßen, auf Zeit 79 Prot. gefodert. — Preuß, Präâmiensheine , tâglih nah deren Erscheinen, I0L Proc. Briefe, aúuf 2 Mt. nah dem Erscheinèn à 103 Prôòc- incl. 2 Proc, Prâmiè zu haben. — Englische Anlèihè pr. Kaßa à 77x zu haben, auf Zeît inèl. T Mt. fix 774 zu be- dingen. — Oesterreihshe 5 Proc. Obligationen pr. Kaßa
' 741 Briefe, auf Zeit inclufive 1 Mt. fix 744 bis | zü ma-
hen. — ODesterreihsche Anleihe in Loosen à 100 Fl. pr. Kaßa à 1104 zu haben und zu laßen, auf ult. December zu
liéfern à 1102 Geld. — ODesterreihshè Partial - Obligatio-
nen à 250 Fl,, 1024 Briefe und ohnè Umgang, -
ai, Lo L G
Heun, Redakteur. Reimershe Buchdruckeref;
Allgemeine
Preußishe Staats-Zeitung.
S S O R I E T T A B E Ez S
R E E L Sa P ATESR E
gz Stück. Berlin, den 1oken Oftober 1820.
RERIEER fals (7 fa dich evi Z
1. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, vom 10. Okt. Am 6. dieses morgens um 10 Uhr ist Se. Königl. Hoheit der Groß - Herzog von Meklenburg : Schwerin nebs Gefolge von hier
uber Neustadt an der Doße nach Ludwigslust abge-
gangen.
[
Angekommen: Se. Durchl. der Landgraf zu Heßens Rotenburg, Fürst zu Korvey, Königl. Sardinischer Generale Lieutenant 2c. , so wie Se.- Durchl. der Prinz Philip von Lówenstein-Werthheim, von Rotenburg.
Abgereist: Se. Durchl. der Prinz Friedri von Heßen- Kaßel, nah Streliß. — Se. Exc. der Oberjäger- meister Graf von Mo lt fe, nah dem Mecklenburgschen. — Der General-Major und Inspekteur der Artillerie von
Schmidt, nah Küstria.
O D A Stemmen 7
Il. Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris. Der Moniteur vom 50. Sept. enthält umständlich die ganze über die Geburt eines Franzö: schen Prinzen gedräuchliche Beweisführung ; zuerst die Aussage des Kanzlers von Frankreich und Präsidenten dér Pairkammer, D ambray, und des Groß:Referen- dairs dieser Kammer, Marquis von Semonville, dann die der Zeugen, worunter die Marschälle Suchet, Herzog von Albufera und Herzog von Coigny, die beiten leßten mit genauer Angabe ihres Ranges und ihrer Titel, auch ihres Alters, bezeugen genau, w0 ihnen im Palais der Thuillerien auf Befehl des Kóö- niges ihr Standpunft angewiesen worden, um auf den ersten Wink von der herannahenden Entbindung der Herzogin von Berry dabei gegenwärtig zu seyn und das Erfoderliche auf ihre Pflicht bescheinigen zu können.
Alle Zeugniße sind oon den Zeugen, von den sämmt: lihen Prinzen und Prinzeßinnen des königlichen Hau- ses, ingleichen von dem Präsidenten des Minister- Rathes, Herzog vonRichelieu, unterschrieben. Der
i ich nach der Geburt getauft worden, Heinrich Karl Ferdinand
Maria Von Gott gegeben erhalten und das dar:
über aufgenommene Dokument ist ebenfalls von allen königlichen Prinzen und Prinzeßinnen, den erwähnten Zeugen, Ministern und vielen anderen Pairs, worunter auch der Prinz Talleyran d, unterzeihnet worden.
Bald nachdem der junge Prinz geboren war, begab sich der König mit der gesammten königlichen Familie in diz Schloßkapelle und wohnte der Meße und dem Te Deum bei. Nach dieser heiligen Handlung trat er auf den Balkon der Gallerie, der nach dem Garten der Thuillerien hinausgeht, gab das Zeichen, daß er reden wolle, und als sich auf dies Zeichen der laute: sten Jubel in tiefes Stillschweigen verwandelte, sprach er mit lauter den zahlreihen Zuhörern vernehmlicher Stimme Folgendes: ,, Meine Kinder, Eure Freude verdoppelt die Meinige; es ist uns allen ein Kind geboren.‘ Hier erhob sich das lauteste Frohlocken aber: mals, und nachdem die Stille wiedergekehrt, sagte der König weiter: ,„ Dies Kind wird einst Euer Vater seyn; es wird Euch lieben wie Jch Euch liebe und alle die Meinigen Euch lieben.‘“’ Der unbeschreiblichste Ausdruck des feierlichsten Beifalls begleiteten diese
rührende väterliche Anrede.
Aus dem südlihenFrankreich, vom 20. Sept. Man klagt auch in unseren Provinzen allgemein über Stillstand im Handel und in den Geschäften. Die Vers nichtung so vieler Olivenbäume durch die strenge Kälte im'verfloßenen Winter hat diesem Lande eine tiefe Wunde geschlagen ; die diesjährige Oel:Ernte ist daher gänzlich misrathen, und für die der nächsten Jahre ist wenig Ecfreuliches zu hoffen. Man macht deshalb starke Ein: äufe von Oel in Spanien, und der Verkehr in die-- sem Artikel ist lebhaft, obgleich, wie natürlich, ganz zu unserem Nachtheile. Die. Märseiller Spekulanten rihten seit einiger Zeit ihre Aufmerksamfeit neuerdings auf Getraide. Es sind . starke Bestellungen in Odeßá gemacht, die nun nach und nach realisirt werden. Bei der mittelmäßigen Ernte. in vielen südlichen Gegenden erwartet man größeren Vortheil von diesen Spekula- tionen als im verfloßenen Jahre; wenigstens wird der damals erlittene Verlust wieder fompensirt werden.
Mit der Meße von Beaucaire, die ehemals so leb- haft war , und so beträchtliche Summen in Umlauf brachte, ist man diesmal nicht zufrieden. Die Géescdäfte waren im Ganzen von wenig Bedeutung und der Um- sag gering. Die Spanier waren beinahe Alle ausge- blieben. Die von unseren Süd-Französischen Handels: Häusern ins Ausland ausgeschickten Reisenden haben an mehren Orten Bestellungen erhalten, aber nicht so bedeutende, als man gewünscht hätte. Bekanntlich háben sie diese Art von Erwerbzweig den Engländern abgelernt , und er is erst seit kurzem im Gange. Die Resultate können im Ganzen noch nicht beurtheilt werden. Auch die Süd-:Französischen, besonders die Lan- guedocker Weine, finden nicht mehr den Absab, den ste vor einigen Jahren hatten, als der Burgunder mis- rathen, uad: alle Vorräthe von Bordeaux für England und Nord: Amerika aufgekauft waren. Seit der lebten treflichen Weinlese ist in dieser Hinsicht eine große Veränderung eingetreten, deren sich unsere Languedocker Weine nicht zu erfreuen haben. Die diesjährige Wein- Lese wird bei uns nur mittelmäßig ausfallen, indem viele Weinberge durch den Frost gelitten haben.
Man hat bisher alle Landungspläße am Mikttel- ländischen Meere stark besegt gehalten, und die Kon: tumazial:Anstalten verschärft; die von den Balearischen . Jnseln und den Nord: Afrikanischen Staaten her dros henden Gefahren hatten Maásregeln veranlaßt, die
für unseren Küstenhandel fehr beswerlich waren. Bei