1820 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 Nov 1820 18:00:01 GMT) scan diff

eitler Verbindungen einzulaßen, Had : genstände im Auge: einmal rücfsihtlih des Gesebes, ob der Kandidat 40 Jahr alt sey und 1000 Fr. an Abgaben zahle, und dann rücfsichtlih Frankreichs, ob sein Besibthum sein eigen, sein Leben dem, Könige, und seine See e Woll Wi. A1 F 3

* Unt&æ den kürzlich hier angéfommenen Frêäm- de von Bedeutung ‘beftkndet der teutschen Bundes-Versammlung, Schauenstein.

Der Portugiese Dr. Konstancio hakt eine sehr gute franz. ÜUeberseßung der neusten Arbeit vou Mal- the’s, principes d’'êéconomie politique, in zwei Báäán- den geliefert. i : ;

Collection des mémoires relatifs à la revolution française, avec des notices SUr leur anteurs, et des éclaircissemens historiques, Pár Berville et Barriere;

Graf Büol von

(herlihes Papier und ausgesucht schöner Druck) be-_ Denfkwürdigkeiten der Fräu Roland in -

ginnt mit den zwei Bänden ; in den nächstfolgenden werden die Me- moiten von Hr. Bouille und den von la Ferronais er- scheinen. Die Sammlung fann sich / großen Absas versprechen. Von, Mad. Roland find in der. ersten Woche. 500 Expl. ‘gèfauft. Det Reiz gänzlicher Neu- heit besikt folgendes, ebenfalls in zwei Bänden, auf- tretende Geschichtwerk: Mernoires des ne ociations du Marguis de Valoti, ambassadeur de F enouco a

1a Cour de Berlin, accompagnés d’un recueil de’

lettres de Fréderic le Grand, des -Princes ses fre- res, de Voltaire et des plus: illustres pers0nnages du XVIII siecle, par le Comte de Valori.

Pieces officielles et ‘inedites“sur les affaïires de Naples, haben einiges Aufsehen erregt. Von der Huguet- schen Ausgabe des Voltaire werden 6000 Exemplare aufgelegt. Vi

Die Vorstellung des Trauerspiels*'Chârles:VI. von Lemercier is untersagt worden, weil das Stück voll heftiger Ausfälle gegen die Engländer ist. f

Ein hiesiger Journalift, Namèns Voidel ist-nach Spanien entflohen "wohin sich “bereits mehr“.andre junge Schriftsteller geflüchtet háben.* Wenn man: dîe Verschiedenen gegen Voidel gefälltén Urtheile summirt;/ so findet sich, daß’ sie allesamt-/abzubüßen: er sechs und sechzig Jahre gefangen ree würde ;

Von dem Heil. Michael des Preúßischen Känst- ler pt Ternite, wird mit vielem Lobe gesprochen.

S as. von Boisserée herausgegebehe Pracht:

Verk über den Kölner Dou, wird: von dev: Afa- demie der {bnen Künsté, dem großen ‘Werke über Aegypten an die: Seite géselzt. Der Unternehmer ist gegenwärtig hier, um den Abdruck des ersten Hestes anzuordnen. .Selne Gémälde-Sammlunzg,' der selten- e Schaß für die Geschichte“ der Alt -Teutschen und Alt - Niederländischen Malerei, "wird für die! vorzüg? liste dieser Art in ganz Europa einstimmig ‘aner- kannt. i - ‘Der König hat den General - Lieutenant Mar- quis Lauriston zum Minister! und Staats - Sefkre- tair. des Königl. Hauses ernannt, eine Stelle , die seit dem Jahre 1615 vakánt geblieben.

Durch eine Ordonance gleichzeitig mit der eben erwähnten Ernennung, is dem Etat des -König- ilchèn Hauses eine ganz neue Organifation gegeben.

Gravier und Bouton sïnd' den Tag: darauf, als das Todesurtel úber sie ausgesprochen worden, “in das Gefänguis Bizetre gebracht. Man behauptet, daß Bouton, der“ während“ der lebten Verhôre eine Verstandeszerrüttung zu verrathen schien, wieder her- gestellt [eg und nicht über sein Schicksal wohl aber úber den Tod seiner Gattin, welcher seine Verhaftung den Tod zugezogen , tief befuümmert sey. Gravier dagegen behält das falte Blut, das er während der ganzen Untersuchung an den Tag gelegt, ‘er liest dem Bouton vor und sucht ihn zu trôsten. Der Polizeiminister hat übrigens Befehl gegeben, beide mit aller der Sorgfalt, die ihre Lage gestattet, - zu be- handeln.

habt nur zwei Ge-

sich auch der Präsident *

Das Regierungsblatt hat die Namen dèr Gro- ßèn des Reiches, welche der Junta den Eid der Treut geleistet, befannt gemacht, es sind die Häupter der vor: nehmsten Familien des Landes.

Lißabon. Die MWieder-Erlaubnis der, seit Ver: legung des Hofes nach Brasilen « hier verbotènèn Stierg&sechte„ trägt. mit - dazu bei, ‘die Begeisterung des Volkes für die neue Ordnung der Dinge zu üÂn- terhalten;z „diese Nationalfesie rufen sehr die Erinúe: rung der alten Zeit zurück.

Madrid. Die: Kommißion welche über die zu bewilligenden National-Belohnungen in der Versamm- lung ‘derx Kortes Bericht erstattet hat, trägt auf ein? Revenue von 20,000 Fraufen (in National-Gelde) für-die- Generale. Quiroga und Riego an.

Fun Ansehung des Gesékvorschläages úber Verbr?- chen gegen die Konstitution sind nachstehende vier Ar- tifel angenommen : der erste und der zweite bestim- mou die Todesstrafe gegen Jeden, der einer Konspira- tion gegen - das fonstitutionelle Gouvernement und zum Umsturz „der katholischen Religion Überführt wird. Der dritte eine Verweisung von 6 Fahren für Alle die durch Reden oder Schreiben zum Ünge- horsam gegen die Verfaßung auffodern. Der viertè endlich eine Verwandlung dieser Verweisung in le- benslängliche Verbannuag, wenn dergleichen Ver- brechen von dôffentlichen Beamten oder Geistlichen bei Ausúbung ihrer Amtspflicht begangen werden sollten.

Cadix hier wurden v. x. bis 5. Oft. 40 Per- sonen. neuerdings vom gelben Fieber befallen, wovon 10 starben; zu Xeres wurden vom 27. dis Z9= 275

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Personen davon befallen, 75 davon geheilt; 52 sar: ben dagegen, die übrigen lagen noch kranë. Lond-on 14. Oft. Der Lord Kanzler brachte gestern

im Antrag. Nach einer ausführlichen Darlegung des Er- gebnißes der Zeugen - Aussagen gab er dann seine Mei- nung dahin ab, daßer nicht seiner Pflicht gemäß handelt würde, wenn er nicht seine Ueberzeugung ausdrückte, daß der angeschuldigte Umgang ftattgesunden. Er be: grände diejes auf ein ‘Prinzip, das, roie erx glaube, Jhre Hexrl. leiten müpe, aus den Grundsaß nämlich; aus allen Umsiänden das herzuleiten, was jeder ver-

- nüúnftige Mann daraus herleiten würde, rvenn auch

die- Handlung uicht bewiesen wäre. „„Jh habe dic rohung vernommen, wènn diese Bill paßire, werde es hre leßte seyn. Welches auch die Pflicht eines Advo: ‘faten, seyn mag, nie habe ich mir doch vorgestellt, stiè fônne eine Warnung dieser Art uöthig oder- deren Ent- shuldigung fähig machen; doch sie möge nun zu recht; fertigen seyn oder nicht, es ist meine Pflicht, Jhuen zu sagen, daß sie feinen Eindruck auf Sie machek: gei. Sie sind die anerkannten Schirmer des Lebens, er Freiheiten, der Ehre und des Rufes Jhrer Mit- Unterchanen; und wenn ich auch nur noch einen Au- geublic zu leben hätte, würde ih sagen: Seyd ‘ge- recht und fürchtet nihts. J fenue dieses Land ge- nug, um überzeugt zu seyu/, daß, wenn Sie Ihre: Pflicht gegen dasselbe thun, der Tag nicht fern ist, wo es seine Pflicht gegen Sie erfüllen und einseh?:n wird, daß es Pflicht Derer ist, welche ein richterlick es Amt üben, allen Vorwürfen zu troßen, - Vr-lfks- Liebe nicht zu suchen, nah ihrem Gewißen zu han- deln und die Folgen der Gerechtigkeit und Weisheit Gottes, der die Gemüther und Handlußgze,n- der Menjchen lenft, zu überlaßeiz." Der Lord Ersf’(ne hub nun seinea gegen die Bill gerichteten VoL‘trag an, fonnte aber denselben nicht beendigen, indera ihn eine Ohnmacht überfiel, und er von den nebenstehenden Lords fortgetragen werden mußte. Das Haus stellte die Verhandlung eine Vixtelstunde eia; da aber der Lord fich nicht fo weit erholt hatte, um seine Rede fortseßen zu können, fam Graf Lauderdale an - die Reihe, der sich sehr stark für die Bill aussprach. Dann Lord Roseberry, der sich ihr widérseßte und Lord Redesdale der wiederum für dieselbe sprach.

Die Königin fährt, wegen dèt Nähe des Todes-

E resford als ¿¿Marschal zunächst an der wié allen Kön. Unterthanen

Arentschildt und mehr andre Englische, in

im Oberhause die zweite Lesung der Straf- und Buß-Bili als habè er seine Zahlungen ein

Tages ihrer Tochter, jeßt nicht aus; und eben dieser Umstand soll sie abgehalten haben, gestern im Opern- Hause zu erscheinen.

© Lord Milton schrieb unter 22. Oft. an Alder- nan Wood, daß er nun, von der Unschuld J. Maj. vôllig Überzeugt, ihr seine wünsche. Unsre

: Zeitungen theilen die merkwürdige Kom- mißion mit, welche Se. Portug. Maj.

dem Lord’ Be- Perfon des Königs? kurz vor seiner Abreise am 29. Juli er- theilte, und wodurch „alle Militair-Korps der drei Waffen Unter stine unmittelbare Autorität gestellt werden, und allen Civil - und Militair - Behörden so von allen Klaßen anbe- fohlen wird, so weit als es in ihrer Macht liege, den Marschal in dem ihm hiedurch verliehenen Be- fehlen zu gehörsamen und behilflich zu seyn.“

Mit Lord Beresford sind auch der Oberst von Portu? gisischen Diensten gestandene Offiziere hier eingetroffen.

Der Prinz Gustav, Sohn des ehemaligen Königs von Schweden, ist am 27. in Dover zu Schiffe ge- gangen, um nach dem Kontinent zurückzukehren.

Brüßel vom 4. Nov. Die Rußijchen Papiere sind gegenwärtig an der Amsterdammer Börse in Folgè der durch Estafette eingegangenen Nachricht von der mit den Häusern Gebrüder Barring in Comp. zu London und-Hope et Comp, in Amster- dam abgeschloßenèen 5 prozentigen Anleihe, auf 91- bis 92 gestiegen. |

München. Unser in der Staatszeitung (No. go) erwähnte Ubschneider, giebt in den hiesigen dffentlihen Blättern, zur Widerlegung des Gerüchtes, estellt, eine Ueber- \cht vom Umfange - seiner weitläuftigen Geschäfte.

Î Nach dieser besißt er ein Kommißionstuchlager, eine Tuchmanufaktur, ein optisches JFustitut, i

ein mechani- sches Institut, eine Brauerei, und mehre landwirth- schaftliche Besibungen, und hat auf der von “ihm früher gehabten jeßt aver verkauften Ledermanufaktur ; cin Kapital voù 65,000 Guld. stehen. È

Würzburg den 1. Nov. Für den Empfang S. M. des- Königs von Baiern und J. M. der“ Kd- nigin werden in der Residenz \chuelle Vorbereitungen getrossen. Der Tag dex Ankunft ist noch nicht be- stimmt.

A ux ic Máúllerbursche Pruin,

den 1: Nov. Bei Holte, ward der als er das in dem’ sogenann: ten Kumpy befindliche Getraide sondern wollte, von der Spille ergrissén und in Gegenwart der Mahl- Gäste“ plößlich beim Arme völlig aufgewickelt, dieser zerbrach an mehren Stellen, während der ganze Köôr- per immer horizontal rund um geschleudert wurde. Das an die Wendebalken der Mühle schlagende linke Bein zerbrach edenfalls, und bei der gerichtlichen Be- sichtigung zeigten sich an des Verstorbenen Körper, die schrecklichsten Spuren einer traurigen Todesárt. Diese schauderhafste Begebenheit möge die, welche das Mählengewerbe treiben, zu Beachtung möglichster Vor- sicht anreiben. Ff

Bremen. Jn Verfolg der Verhandlungen der teutschen Bundesversammluug úber die im Mai d. S: vonHerzogl. OldenbürgscherSelte verfügteAuslegung eines Wachtschisses aU| der Weser, hat unjer Senat, am 2. Nov. folgenden Beschluß publizirt. 1. Es ist das zu dèr, (cit dem Eingange beunruhigender Ge- sundheitnachrichten auch von" Seiten Bremens als nothwendig anerkannten ,) Aufrechthaltung der für die erfoderlichè Dauer noch theilweise bestehenden Quarantaineanstàält an der Weser, ausgelègte Olden- burgsche Wachts{hi}- in Allem, was zur Erreichung dieses gemeinschaftlichen Zweckes gehört, durch die Bre- mer und die nah Bremen einfommenden Schifse und deren Mannschaft, in seinem Dienste bestens zu befördern und auf keine Weise zu stören oder zu ver- hindern, 2, Die Bremer Kaufmannschaft wird in

Aufwartung zu machen |

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Gemäsheit dieser, die Bekanntmachung des Senates vom 26 und 29. Juni d. J- dergestalt modifizirenden Verordnung, ihre im Auslande befindlichen Seeschif- fe fôrdersamst anzuweisen aufgefordert. 53. Es sollen den diesseitigen und auswärtigen Konsuln zu diesem Zweck Exemplare dieser Verordnung mitgetheilt werden. 4. Es sollen die im Laufe der vorgedachten Verhand- lungen dem Senate von der herzogl. Oldenburgscheu Regierung mitgetheilten beiden lesten Oldenburgschen Quarantaine - Verordnungen vom 15. Juli und : 26. August d. J. nunmehr auch diesseit, wie durch de- ren hierbei erfolgenden Abdruck geschieht , zur öffent- lichen- Kunde gebracht werden.

Frankfurt a. M. 6. Nov. Seit einiger Zeit paßiren mehre Transporte Remonte - Pferde hier durch nach Frankreich; ‘unter andern ist auch ein Trans- port besonders schöner Remonte-Pferde, wie man vere nimmt, nach: Baden bestimmt , durch hiesige Stadt gegangen welche die Pferdehändler Stäffe und Brau.des dorthin liefern. .

Karlsruhe. 5. Nov. Bei der Nothwendigkeit, die bisher- noch steuerfrei gewesenen Appanagen, Be: soldungen, Peusionen und den persönlichen Erwerb der Künstler und anderer von der Gewerbsteuer be- freiten Perjouéen, zur: Erleichterung der úbrigen steu- erbaren Staatsbürger, ebenfalls der Besteurung zu unterwerfen, und in Bezug auf das von den Stän- den vorgelegte und bestätigte Staatsbudget für d. J. 1820 und 1821, unterliegen der unten näher angegebe- nen neuen Besteuerung: alle geistliche“ und weltliche Staatsdiener, jo wie alle diejenigen Perjonen, welche bei der Staatsverwaltung, auch ohne ia die Klaße der eigentlichen Staatsdiener Zu gehören, Dienste leisten, ohue Rücksicht; ob sie dafúr ein fixes Gehalt beziehen, oder durch Zählgelder, Tagsgebühren, oder auf eine andere Art belohnt werden, wie Zollec; Ac- cisorenck Theilungs-Kommißalre, Steuerperäquatorenz Sfribenten der Aemter und Verrechnungen , Küfer und Kastenfknehtc, Boten, Zollgardisten 2c., alle Hofe Diener des Regenten und der Glieder der großherzogz liche Familie, die Diener der Standes- und. Grund- Herrn, so. weit sie nicht in die Klaße des Brotgesine des gehören die Diener der Gemeinden und aller öffentlichen Anstalten ; ferner nachstehende Personen, sie môgen im Staatsdienste, stehen, oder nicht: Schau- spieler, Bildhauers Maler Kupferstecher, Unterneh- mer von Erzieh-- und. Bilde - Anstalten ,- Sprach? Musik: und Singlehxer, Schreib-, Rechen - und Zeiz chenmeister, -Aerzte,' Wundärzte, Operateurs, Zahn- und- Augenärzte - G eburthelter , Hebammen, Thier- Aerzte; -Sachwalte, Prokuratoren uüd Notarien. Glei? cer Besteurung unterliegen die Glieder’ der großherzogl. Familie mit ihren aus der Staatsfaße zu ziehenden Ap- panagen und ‘Deputaten, auch alle Quieszenten und Pensionairs. Vo:1 allen benannten Personen soil vou ihren Appanagen, Deputaten, Besoidungen und Pen- sionen, auch ihrem sonstigen persönlichen Erwerbe, die Steuer nach solgendem Tarif bezogen werden: bis 1000 Fl. (vom Gulden) 1 Kr., von 1001 Fl. bis 2000 Fl. 2 Kr., von! 2001 Fl. bis 3000 Fl. 3 Kr., von 001 Fl. bis 5000 Fl. 4 Kr., von 50901 Fl. bis 7000 Él. 5 Kr.,. von 7001 Fl. bis 10/000 Fl. 6 Kr., von 10,001 Fl. bis 30,000 Sl. 7 Kr., von 30,001. Fl, bis 60,000 Fl. 8 Kr., von . 60,901 Fl. bis §0,000 Fl. 9 Kr., von 80,001 und von jedem weitern Gulden 210 Kr. Die übrigen Paragraphen enthalten die Exem- tionen und brigen hieher gehdrigen näheren Bestim- mungen; wer sein steuerbares Einkommen nicht rich- tig angegeben zu haben überwiesen wird, zahlt den s Bétrag der dadurch dem Staate entzogenen Steuer.

Göttingen den 8ten Nov, Auf dem eine halbe Stunde von Hannöverisch Minden belegenen von Berlepschischen Gute Bonaforte besißt - der der- mahlige Pächter desselben , Kondukteur Gerke ein merkwürdiges Pferd, über welches einige genaue An- gaben viglleicht nicht ganz ohne Jutereße sind. Im