zu Officier- Stellen vorgeschlagnen Sergeanten -und Marechaux de Logis sollen von einer aus Offizieren usamméngèsebten: Jury geprüft werden, und dle ncienñität nur bei Fans leichen Fähigkeiten der Geprüften -den Vorzug erhalten. Tobolsfk. 2. Oft,
Siberièën verbannter gewißer S., der gewöhnlich auf
der Brúst eine Tasche trug, in der er das von mit- leidigeù Seelen ihm geschenkte Geld zu bergen pfleg-
te. Ein bei der Brennerei befindlicher Arbeiter und
und ergriffen, nachdem
deßen Frau erschlugen ihn l A | die Flucht. Allein
sie ihm die Tasche abgenommen , die zwei treuen Hunde des S. versolgten dle Mör- der bis in die tiefsten Wälder, und se#ten ihnen un- aufhörlih so lange zu, bis siè, von der furchtbaren Rache dieser unver\öhnlichen Thiere fortwährend und unausgeseßt gequält , von selbst zurückkehrten und ihre p That bekannten. i : ucharest. 9. Oft. Fúrst Suzzo, der Hospo- dar der Wallachei, wollté mehre Ländereien , die sich im Besiße der Bürger der alten Wallachischéèn Haupt- Stadt Tergowischt befinden, sich aneignen, und sandte zu dem Behufe einèn Beamten dahin ab; dss Völk empörte sich pldblih dagegen, strômte nach dem Hause des Fúrstl. Abgesandten, und kühlte seinen Unmuth durch einen heftigen Stein-Hägel ; der Beamte hatte sich jedoch dur die Flucht glückli gerettet. ‘Hier- auf trafen 120 Deputirte aus Tergowischt hier ein,
um sih beim Fürsten über das Ansinnen seines Be-
auftragten zu beshweren. Seine Entscheidung ist noch nicht bekannt geworden. , : L Karthagena. (am Magdalenen-Fluße) Nach dera, Ende August, zwischen dem Jnsurgentén-Chef Bolivar und uüunsrem Gouverneur ‘stättgefundenen Brief-Wechsel, ist an eine friedliche Ausgleichung nicht mehr zu denfen. Das Kolumbische Vol will- lieber ginzlié vernichtet, als Spanien unterthänig werden.
olivar behandelt ünsern Gouverneur so wegwerfend, daß er auf deßen Ultimat ihm nicht einmal selbst ant- |
wortete, sondern dies Geschäft seinem Adjutanten Perez auftrug. Der Anfang dieser Antwort giebt von dem Tone Bolivars, und seines Korps, so hin-
länglich Kunde, daß man den Empfänger bewundern
muß, wenn er faltes Blut genug hatte, sie bis zu Ende zu lesen. Sie hebt also an: Herr Gouverneur! Beim Empfang ihrer Note, ergluhtè General Boli- var ‘von gerehtem Zörne, warf die Feder weg, und befahl mir, Jhnen zu antworten. És ist der höchste Grad der Toüheit, der Republik Kolumbia die Wieder- Vereinigung mit Spanien anzubiëten. u. sf. w. | 4.8. 4-4, 9-0.
Lübben. 5. Dec. tet breternen Häuschen des, dem hiesigen Gast-Wirthe Hillemann gehörigen Gartens, der todte Kör per eines fremden jungen Menschen gefunden. Alle durch den Kreis-Physikus, Herrn Dr. Heun, an dem Leichnam vorgenommenen | blieben fruchtlos. Man fand feine Spur einer ge- waltthätigen Ermordung sondern die Merkmale eines natúrlichen Todes, weshalb eine Obduktion nicht für
nothwendig èrachtet und der Verstorbene in der Stille be: Üéber. den Namen und Stand und
erdigt wurde. _ i die sonstigen Verhältniße hat sich kein Aufschluß er- mittel laßen. Näh ‘den eingezogenen Erkundigun- gen und sorgfältig angestellten achforschungen, so wie durch Refognition des amtführendtn Bürgermei- sters, bei welchem èr sich seines hiesigen Aufenthaltes- wegen gemeldèt b, ist nur so viel ausgemittelt worden, daß derselbe Jöhann Gottlieb Schäfer gehei- ßen, von Görliß gebürtig ünd als Student der Theo- logie auf der Universität zu Béèrlin gewesen sey. J
hiesiger Stadt hatte derselbe Unterkunft als Lehrling beim Bäcker-Gewerk nachgesucht, solche aber nicht
gefunden.
Auf: der Kron-Brantwein- Brennerei zu Krasköretschinsk befand sich ein nach_
wahrscheinlich - die
‘ten Kinéèchtes / | raubtén beßeren Kleidungs -Skücken des ‘verstorbenen
| Der Mörder scheint seine Flucht nach der
Am 1sten wurde in dem Kör-
Wieder - Belebe - Versuche
Mewe v. 8. Dec. Den 221. - v. M. ward in Dorfe Báckowiß die Bäüer - Wittwe Paluchowsfa, noch angefleidet, mit zerschmettertem Kopfe todt iù ihrer Wöhn-Sktube an der Erde, ihre 18jährige Toch: ter abèr ausgefkleidet im Bette, dén Kopf mit Wun- den bedèkt, zwar noch lebénd,‘äbèr döch besinnunglos u, in Blüté {wimmend gefunden. Neben der Mutter, lagen mit Blut besudelte Manns - Kleider an der Erde, nebst einer ola Axt und einem Dkesch-Flegel,
erkzeuge des Mördés. Kasten undSchränke waren erbrochen undausgeplündert. - Der Knecht der Ermordeten Wilubßki, ‘aus Rußisch - Poley gebürtig und dieses Jahr erst eingewandert , wurde vermißt, und auf ihn. fiel daher der dringendste Ver: dacht dieses Raub - Mordes, zumal die neben dem Leichnam gefundenen Kleider, als auch die Mord; Werkzeuge für die seinigen erkannt worden ; auch fand einer der sogleich nach allen Séitén ausgeschickten Nachsebénden auf der Länd-Straße nach Neuenbürg el nige altè, wohlbekannte Kleidungs-Stücke des beiñann- die er wahrscheinlich ‘hièr mit den ge
Ehe - Männes der Ermordeten umgewechselt hatte.
Polnischen in der Richtung über Thorn genommen zu haben. Die geseßliche Verfolgung geschieht zwar mit der größten Sorgfalt, doch ist der Raub-Mörder bis jeßt noch ‘nicht eingeliefere. Die am Kopf und der Hixnschlale gefährlich verwundete Tochter lebt zwak noch, doch ‘hat sie wegen ihres besinnungslosen Zu:
Gränze
standes ‘noch nicht vernommen werden fônnen.
Die Berliner Thon-Waärén-Fabrif, und ihr i JFnhaber.
Ohne Zweifel gehört ès mit zu den Zwecken dek
Staats-Zeitung, tüchtige Anstalten und tüchtige Mäân- ner im Fache der Gewetbsamkeit des Jnlandes, mehr ‘und mehr zur öôfféritlihén Kenntnis zu bringen ; det Naum ‘des Blatcés kann indeßen, lichen Beschreibung, kaum mehr äls einige flüchtige Andeutungen ‘gestattén. — Die erwähnte Anstalt be- steht in. ihren kleinsten Anfängen seit etwa Z0 IFah- renz ‘jeßt ‘nimmt ‘sie die ganze eine Séite der Hasjen- heger - Straße ein (Haupt-Eingang No. 4.) Sie hat in ihrem Jnneren eine Roß-Mühle, wodurch ein Poch- Werk von 12 Stämpfen, eine Schleif - Mühle ‘von 2 Steinen, und 10 Glasur- Mühlen in Bewegung ge- seßt werden. Sie hat ‘überdem eine Maschine um Ofen-Gesimse ‘und Leisten zu preßen ; zwei Maschinen um Züecter-Förmen zu preßen, regelmäßiger und leich- fôrmiger-als sie die Scheibe liefern kann, und 4-Thon- Schneide- Maschinen, wirksamer als die Englischen, wovon jede in einem halben Tagè so viel durcharbeli- tet, als 2 Ménschen in_einer Woche durchtreten wÜr- den. Neu, sinnreih und hôchst zweckmäßig sind die Brenn-Oefen. Es tehen ihrer z über einander. Der untere, zuerst ‘angelaßèn , theilt der Ueberschüß seines Wärme-Stoffes dem mittleren mit; hat jenèr gut ge brannt — was in etwa 24 Stunden geschieht — |0 erhält dieser eine Nachfeurung von etwa 4—5 Stun den, und später der obere eine deráleichèn von etwa S —5 Stünden. Der Erfolg ist, däß, während 5 ein Rene Oefen von der Größe des unteren 480 Kubik Fuß Holz ‘verbrauchen und 5 Tage und 5 Nächte brennen würden, diéser dreifache Ofen nur 273 Kubik: Fuß Holz (weiches) und 50 — Z2 Stundén Zeil A A T. Eine sehr beahtungswerthe Fabrik-Polizei herts{! im Inneren dieser Eilrichtung. Zu allem Gt meinschaftlihen giebt die Glocke das Zeichen ; im Uebrigen sind die Arbèiter, etwa 120 an dér Zahl vertheilt in 10 Werkstäten, in deren jeder ein Ober Gesell waltet an Meisters Statt, aber verantwvort- lih dem Fabrik-Herrn für die pünktlihe Aüsführun) und für die Tüchtigkeit der aufgegebenen Arbeit.
_Beilag?
“Derselbé Géschmack- hat sich, von Berlin au
statt einer aus\sühr-
De f
E E V
¡um 111ten Stücfe der Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung, f vom 14ten December 1820.
(Fortsebung. Die Berliner Thon-Wäaren-Fabrif.)
Diegangbarsten Artikel sind: Zucker-Formen, Blumen? | Tôpfe (gewöhnliche sorsol, als sehenswürdig fein ge- | mahlte) antike Schalen, Räucher-Gefäße 2c. Vasen aller | Art (von den lieblihsten Formen) Aufsäße auf Meu- | bles, auf Tafeln 2c. Stand - Bilder fúr Säle, "Gâär- | ten 2c. Thier- und Menschen-Figuren, Götter-Bilder, frei und in Gruppen 2c. Häuser-Gesimse, Bade-Wan- | nen, Dampf - Küchen èc. Aber vor allem scheint uus | die Grund-Lage und der breite feste Boden des Gan- jen, in der umfaßendsten Fabrikation der Oefen zu | liegen die voi jeder Art und Form, von 12 bis 200 Rr. hier zu habe sind. Dér Himmel Berlins machte | es nôthig für wärmende Oefen zu sorgen; die Theu- rung der Brenn-Mittel zwang auf spärsáme zu den- ten; Wöhlhabenheit und Geschmack lehrten auf Zier- l lichkeit und gefällige Formen finneù. Und inder | That, wenn man sonst dem Unförmlichen odèr misge- stalteten Ofen nur ungorn ein Pläßchen im Winkel
"der Stube göônnte, besonders in Sommer- Tages, o"
"hat er nunméhr in Beklin fast überall die vorige Wi- " drigfeit so sehr vèrloren, daß er in éinem geschmack- * voll eingerichteten Sale oder Wohn - Zimrier jest in "der Reihe der Vérzierungen nihcht mehr fehlt darf. imnier "weiter und weiter verbreitet, und zwät zunächst aus “dieser Fäbrik, die ihren Markt siñdet , nicht- blôs in [Derlin und dem Jnlandé, sonder auch in Rüßland, Polen, Méklenburg, Hanover, Bremen, Hamburg, ¡Lubeck, London é f Der Jnhaber dieser Anstalt,- welcher däs Tôpfer- Handwerk zur Kunst erhob ist Hr. Tob. Chr. Fe il- ner, aus Weyden in der Ober - Pfalz gebürtig. Er wanderte 1793 als Töpfer - Gésell in Bexlin ein. Hier hatte Joh. Gottfr. Höhler ein. Töpfer - Meistér, einige Jahre früher, |chon etwas Fabrik - Aehküliches in dieser Art , d. h. eine Werkstätt angelegt, worin die Vérfértigüng von Kächel - Oefen fabrikniäßig ge- trieben werden föllte; 4 Akbeiter machte sein Pet- sonale. Dek Geist der neuen Gesellen dehnte die Aüstalt bald aus. Jm Jahr 1796 zählte sié schon 7 Gesellen, über welhe im folgenden Jahre Hr. Feil? ur als mitgebietendeë Wetrk-Meister geseßt- wurde. ils sólcher griff-er nun in den Gang der Fäbxkifätion lb ein, führte eine beßereOrdiung im Arbeiten ein, job die Gefälligfeit der Formen .und Farben, erhöhete dadurch die Nachsragè, und leitete insbesondre die Arbeiter zuerst auf eine zweckmäßigere Art die Oefen aufzüsezen, welche von größer Wirkung gewesen ist: Zugleich gewann er in diéser Stellung die Zeit, sich wlßetnischaftlich fortzubildèn, und die chemishen u. phy- Afälishen Vorlesungen eines. Hermbstädt und Kar- sen zu benußen; und wie er sie benußt hat, das ¡tigt die Erfindung mit der er 1804 hervortrat, nám- lich die Kunst, durch gebranute Thon - Erden ein- und bielfarbige Gemäldé aufzutraget" Und. diesen Gemäls din (oder Verzierungen) mittels einer farblosen Gla- sür, Reinlichkeit und Feuerständigkeit zu geben. Man hat diese Erfindung die ènkáusti sche Malerei ge- nannt; und da dér Erfinder darüber ein Pätent ge- ummen, so fonnte es niht wohl fehlen, fe muste hn zum Mit-Eigenthümer einer Fabrik erheben, von velher nun die Reform aller Berliner Oefen ausgehn sollte. Der Krieg von ig06 brachte auch diese An- stalt, die nun {on 55 Arbeiter beschäftigte, nätür- lich séhr zurück, und wahrscheinlich wäre sie ganz ein- gegangen, wenn nicht Hr. Feilner, als im J, 1807 Hödhler alle Arbeiter entlaßen wollte, sih demn fkräf-
tigst, als Mit-Eigenthúmer, widersebt, und durch eine fühne aber gedachte Maasregel das Ganze gerettet hätte. Er drâng nämlich darauf daß 20 der besten Arbeiter beibehalten würden, mit der Abrede, daß in einer bestimmten Reih - Folge nur immer Dreien von ihnen Arbeit und voller Lohn, den übrigen aber ein nothdärftizer, künftig abzuüarbeitèndèr Vorschuß wöchentlih gegeben werden solle. Der Erfolg recht- fertigte das Wag-Stück; kein Jahr verging, und. die Nachfrage hob sich; es fehlten nun die guten Ar- beiter nicht, um ihr zu gnugen. Höhler genoß die Früchte seiner flugen Nachgiebigkeit noch bis zum Jahre 1812; seit seinem Tode ist Hr. Feilner alleiniger Eigenthümer, und diè Geschäfte fortwährend gestie- gen.
Der jährliché Verzehr von Paris, und die jährliche Besteurung von Paris.
Herr Benoiston de Châteauneuf hat eine in- tereßante fleine Schrist herausgegeben die der Buch- händler Martinuèt fär 2 Franken verkauft, und folgen- den Titel hat: Recherches suf les consomti- ons de tout genre de'la ville de Paris en 1817 ci’mparees a ce qu'’elles ‘etoient en 1789. Der
Verf. har die städtischen Archive zu seinem Gebrauche
gehabt, und aus diesen älle die Eren und Nachrich-
ten gesammelt, so er in seiner Schrift znsammen ge- steilt, und die nicht. allein die Jahre 1817 und 1789 umfaßen, sondern auch frühere Angaben so er aufge- funden: Er hat hiedurch einen: wichtigen Beitrag fúr die Kenntnis des Steuer-Wesens der großen Städte O und man darf hoffen, daß, wenn Mehre ierin seinem Beispiele folgen, und eben solche Ueber- fichten Über die Konsumtion von London, Wien, Ber- lin, Petersburg u. s.w: geben, man eine recht anshau- liche Kenntnis von dèm Geld-Verkehr erhalten wird, der an allen größen Orten in den ersten Lebens-Be- dürfnißen stattfindet. Und dieses zu wißen“ ist vor allem wichtig, da in den Lebens-Mitteln gerade das größte Kapital rund geht, und zwar ein solches gegen das alle andere Kapitalien als flein erschienen. Man hat das National-Einkommen von den Fabriken und. dem Handel des Preußischen Staates jährlich auf 2
tillionen Rthl. berechnet, und den Werth - der Méhl-Früchte so auf den 25000 Mühlen des Preußi- schen Staates jährlich gemahlen werden auf 150 Mill. Berl. Rthlr. Hiebei ist die Fleish- und Gemüse-Kon- sumtion noch gar nicht in Anschlag gebracht worden. Eben so wenig die Wein-, Bier - und Brantwein:- Konsumtion.
Jede Steuer, so große Summen eintragen foll, muß das: Hauptgewerbe der Nation tref- sen. Das Hauptgewerbe besteht aber bei jedem acker- bauenden Volke in der Hervorbringung der Lebens: Mittel; ‘und’ die Listen so über die Verzehrung der- selben geführt werden, geben uns immer einen ge- nauen Maasstab, über die Summe so jährlih hervor: gebracht wird. Dieses: führt dann zu den Berech- nungs-Säßeh nach der Tausend-Zahl der Bevölkerung; von diesen ist es wichtig zu- wißen, in wie fern siz genau sind, näámlih; weléhes die Gränzen sind, un die man sich mit ihnen voi der Wahrheit entfernen fann, und dann welches dié sind, um die man sih nit mit ihne von der Wahrheit entfernen kann. Kennt män z. B. die Bevölkerung und die Fleish-Konsum- tion eiter gewißen Stadt, so kann man die Fleisch- Konsumtion einer andérn großen Stadt gleih berecz- nen, wenn man ihre Bevölkerung kennt, indem ma