1820 / 116 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Dec 1820 18:00:01 GMT) scan diff

Rechtfertigungs-Schrift úber sein dem Ministeriums entgegengeseßtes Betragen bekannt gemacht. Paris, 15. Dec. Der Name Thelußon ist noch jeßt nicht verschollen in und um den Börsenhallen der Europäischen Handels: Pläße. Der Geldhäusfer, welcher- ihn« in Klag gebracht, wollte den ältesten seiner Urenkel zum rôßten Kapitalisten von England

machen. Zu diejem ehufe stiftete er aus der ganzen .

Sohn und Enkel mußten sih mit einem mäßigen Einkom- men begnügen ; den Uebershuß der Jnterepen {lug man zum Kapital. Glücflicherweije haben die Engl. Fonds das Vertrauen des Genfer Zissermannes gerecht- fertiger. Das Kapital des alten Tyelußon ist ¿u £l- ner ungeheuern Summe angewachsen. Der glückli- che Urenkel, ein Engländer, befindet sih gegenwärtig hier. Vor einigen Tagen wurde er bei eimer Englischen Dame eingeführt. Dort hatte eine junge

dasse jeines Vermögens ein Fidei-Kommiß.

Schône das Glúck, dem jungen Thelußon zu gefallen ;

wendete fich daun an

er betrachtete fie eine Weile, habe Lust Jhre Tochter

die Mutter und sprach: Fch

zu heurathen, wollen Sie, will sie, so mup die Hoch- |

zeit úbermorgen seynz der erste Sohn, den sie mir bringt zählt 5 Mill. Pfd. Sterling. Die Mutter bat sich wenigstens nur }0o viel Zeit aus, um, wäre es auch nur des Anstandes willen, die Tochter zu *fragen. Die Einwilligung fehlte nicht - und schon hat die Vermälung stattgefunden. “1 __ Sir James Crawfurd, der eine Ftalienische Táân- zerin geheurathet, und vorigen Winter hier ‘gestorben ist, besaß eine seltene Sammlung von Original Por- traits. Ju der Versteigerung wurde das Miniatur- Bild der Frau von Sevigne mit 1750 Fr. bezahlt. Das der Fr. v. Maintenon ging wohlfeiler weg. Hr. von Kastegrie - so vielfach berühmt wegen seiner gemeitinüßigen Thätigkeit, hat unter dem Îèa- men Soc:éiè des methodes d’«nseignement, cine Anstalt errichtet, die bereits eine sehr ansehnliche Zahl von Mitgliedern hesißkt und täglich mehr Fortgang He?

winnt. N l Ju der leb-

prächtigen Gebäude der Rüe du Bacq. l ten Sibung erstattete Baron Coquebert von Mau-

bret Bericht über den juugen Dr. Karl- Witte und die Methode welche bei seiner Erziehung befolgt wor- den ist. Der Gegenstand und die ärt der Behand- lüng des Bericht-Erstatters empfing großen Beifall. 4, Ee General-Konseil des Seine : Departements, hat als Beitrag zur Erstehung der Domaine Cham- bord für den Herzog von Bordeaux, §0,000 Franks subskribirt. Heinrich iV. ward am 6. März 1554 getauft ; wahrscheinlich wird bis zum gedachten Mo- nate auch die Tause_ des Herzogs von Bordeaux ver- schoben werden. Die vergrößerte Anzahl von 172 Deputirten - hat mehre Veränderungen in dem Si- =:ungs-Saale ver Die inneren Tribunen jind vershwunhden ; die genan gemeßene Länge der Bänke giebt 432 Pläße. Der Deputirten-Saal is zur Auf- nahme von 500 Personen bestimmt, Depútixte sind aber nur 430, dazu kommen noch zin Rang erhöhter ulte für 50 und die Bänke "der Minister ‘sür 20 ersonen, macht obige 500. Die für die Pairs und das diplomatische Korps reservirten Tribunen nehmen die eine Seite der Kolonaden ein. Für die Journ? listen und Zeitung - Schreiber ist eine Loge in der Mitte bestimmt. Der úbrige Raum faßt 300 Zu- chauer. -- S. Maj. der König von Dänemark habeti in Stelle des hier verstorbenen Grafen von Walters- dorff, den Grafen v Boureke, zum Gesandten am Lnge Hofe ernannt. Wie man sagt soll Lord ellesley, Bruder des Hèrzogs Wellington, den Lord Stewart in der Gesandtschaft zu Wien ersehen. Kürzlich sind von hiesigen Kapitalisten 6 Millonen Franken auf aus Neapel angekommene Diamanten geliehen, und der Betrag bereits abgesendet worden. = Man glanbt hier, daß die Stimmen für die Prä- sidentur der Deputirten - Kammer, sch zwischen den Hrn. Villéle und Corbiére, Ravez und Laine, Ro=

Sie versammlet sih ale Diustage in einem

“_ gen Bemèerkuñngen. +— | lungen statr, welche den Zweck haben, das I:dthige j

yer-Collard, Lafitte und d’Argenson theilen werden, Nach den von der statisti)chen Direftion des Mi- nisteriums des Jnneren bescheinigten Nachrichten be- trägt die Bevölkerung Frankreichs 29/,217/405 In Absicht auf die Bestölkerung von Paris im J. 1819 ergeben sich folgende Refaltate “geboren sind 24344 worunter 8,641 natürliche ; gestorben 22/071, wdrUn ter 351 an den natürlichen Blattern; todt geborne Kinder 1352. Ehen wurden geithloßen 62536, worun ter 5025 Jünglinge und Mádchen, 315 Witwer un) Mädchen, 671 Witwer und Witwen. Die Bevôl ferung überhaupt beläuft sich auf 713,765 Köôpse. Das Journal de Paris enthält das von Sr, Maj. genehmigtz Ceremöniel bei der -am 18. Dec, in der Notre- Dame- Kirche abzuhaltenden Heiligen Geist-Meße und bei der auf den 19. dieses anberaum: ten Königl. Eröffnungs-Sißung der Kammern. Di Quesioren der Deputirten-Kammer laden die Herrn Mitglieder zu einer vorläufigen ersten Versammlung auf den 17: ‘d. M. ‘im Konferenz - Saale ein. Der Rußische Kais. Charge d’Affaires Hr. Schrôdet, ijt in Stelle des abwesenden Generals Pozzo di Bor go, bei Hofe vorgestellt worden. Der vvrmaligt Ober - Kriegs - Kommißair Michaud ise in den Adel siand erhoben worden. Auf Beschluß des K. Gekichts- Hofes zu Toulouje vom 29. Nov. ist das Handlungs aus Monsfarrat u. Villeneuve, das im J- 2799 ¡ll Castres sich etablirte, im J. 1787 aber fallicte, geg wärtig durch den Negocianten Jean Villeneuve zu Castres, Sohn und Dessen der gedachten Hrn. Mau sarrat und Villeneuve , wieder hergestellt worde nachdem derselbe den gesammten Schulden - Bettag geuanuten Hauses berichtiget hat. d 4 Strasburg, 21Z. Dec. Der Rußisch Kaiserl, Staats-Rath und Gejandte am Hofe von Brasilien

Hr. v. Langsdorf bekannt durch seine Reise mit Kapit. Y

Kcrusenjtern um die Weit, ist vor einigen Tagen ‘Wf eingetroffen. j :

_“__ London, 15. Dee: Die Rückkunft unseres Gesandten am Wiener Hofe, des Lords Steward, beschästiget die hiesigen Ópositions-Blâtter sehr (ebe haft, und veranlapt sie zur Auperung mehror vorcill i Noch immer funden Verscimm-

vorzubereiten, um Adreßen für die Königin zu bewir- fen. Der Kourier niunmt ÿyièeraus Gelegenheit an el nen Scherz des berühmten Dk. Sivift zu erinnernsz Diefer fuhx mit drei Freunden eines Abèends in el nem Mieth : Wagen aus, und lies an einer Strapþ on Ecke halten. Die Nacht war dunkel, und der Kut- scher tonnte wegen Stellung des Wagens, nUk die

- -

linke Thüre desselben sehen; aus die/ mit seinen Freunden, ging um den Wagen hinten wieder herum, stieg zur rehten. Seite wieder hinein, und zur linken wieder heraus, und wiederholte das Manoeuvre einigemale, so daß der Kutscher seinen Augen traute, als er statt der vier Hertz die sich vor Swifts Hause in seinen Wagen - ge\hl hatten, 12, 16 und am Ende 20. aussteigen sah, Sh meint der Kourier, verhalte es sich auch mit den Pet sonen, welche ‘an die Königin die vielen Adrepen âberreihten;z; es wären am Ende immer die nämlichen wieder. - Am 10. wärd die Herzogin ‘von Ckarençe von t! ner Tochter , wiewol ses Wochen früher . ass mal vermuthet, jedoch glücklich entbunden. Das Bülletil or gléih darauf dusgegeben ward, berichtet unter al ern: Y

„„Jhre K. Hoheit befinden sich über Erwartuks ivohl, die kleine Prinzeßin hat die Brust angenon" men, und ist von stärkerem Körperbau, ‘als dies g wöhnlich ‘bei Ju fruhzeitig Gebornen der Fall zu seyn pflègt. ie bis heure erfolgten Büllecins b& stätigen das fortdauernde Wohlbefinden der Hohen Wöehnerin und des Säuglinges. Wegen der unt warteten Niederkunft konnte blos dabei zugegen {ey dèr Herzog von Yorf, der Lord-Kanzler und Hr: Cal

F | lôsten Schuld-Scheine werden vernichtet. x stieg Swist

faun F

visorish mit dem Portefeuille des ums beauftragte Staatsrath v. Weckherlin den Land- ständen das Budget für die Jahre 1821 , 1822 und | 18623 vorgelegt. Jn einer der nächsten Sißungen wird eine Prüf - Kommißion von

| Deficit vom I. | nâmlich eine Kapital-, eine Gewerb- und eine Besol- dungs-Steuer. Erfreulich ist es uns daher, daß wenn ' auch diese neuen Steuern noch 5 Jahre beibehalten | werden jollen | vorgeschlagèn is, und daß die Resultate des voû dem

ning; déèr Erz-Bischof von Canterbury und der Bi- hof von London kamen auch, aber zu spát. Auf die dem Könige von dem erfreulihen Ereigniße gemachte Meldung, erlies Se. Maj. an den Herzog und an die Herzogin K. H. ein Gratulations-Schreiben, und äußerte den Wunjsch, daß die fleine Prinzeßin bal- digst getauft werden möge. Diese erhielt in der dar- auf erfolgten Taufe den Namen Elisabeth.

Die bei Sr. Maj. von der Königin für eine zum Tode verurtheilte Falschmünzerin eingelegte Ver- wendung ist ohne Erfolg geblieben.

Auf die vom Lordmayor, dem Stadtarchivar, den Aldermen Wood und Willams und 60 Mitgliedern des Gemeinderathes, bei Sr. Maj., wegen Entlaßung der Königl. Minister, úberreihte Adreße, entgegnete der König : ,, Mit dem schmerzlihsten Gefühle habe ih den Ausdruck der, in der mir eben überreichten Adreße und Petition enthaltenen Gesinnungen ver- nommen. Welche Beweg-Gründe auch Diejenigen ha- ben mögen, welche sie mir überreichten: die augenschein- liche Richtung derselben ist, die Leidenschaften zn ent- flammen, das Urtheil des am wenigsten einsichtvol- len und aufgeklärten Theiles meiner Unterthanen irre zu leiten und E alle Schwierigkeiten, gegen wel- he wir zu fämpfen haben, zu vergrößern.“

_Brüßel, 18. Dec. Die Mitglieder der Kom- mißion zur Revision des Douanen - und Accise - We- sens werden sich neuerdings versammeln um ihre Ar- beiten wieder zu beginnen. Jn dem wichtigen Edifte v. 4. v. M., die Abtragung der Schulden der vormals Holländisch-Ostindischen Kompagnie betreffend, sind dieje Schulden, als eine auf die Ostindischen Be- sizungen haftende Last anerkannt. Bei der Berech- nung des Werthes jener Foderung- soll der Reichs- Thaler in Silber, 28 Stüber Jndisch Kour. gelten, und das ehemalige Kredit - Papier joll reduzirt wer- den, nah dem Maasstabe von 62 Reichs - Thaler für 1 Piaster, den Piaster zu 66 Stüber Jndisch Kour. gerechnet. Zum Kapital dieser Foderungen sollen 6 pCt. Binsen von 1. Aug. 1816 bis Ende 1620 hinzugerech- net werden. Hienächst sollen Schuld-Scheine zu La- sten der Indischen Kaße, a 1000 Indische Gulden aus- gefertigt werden welche 6 pCt. jährlicher Zinsen ab- werfen. Jn J. 1821 und in jedem folgenden Jahre sollen 400,000 Indische Gulden auf das Budget der Indischen Ausgaben geiviesen, und damit die Zinsen gedeckt, nach deren Berichtigung aber, die Ueberjchüße zur Kapitals-Abtragung bestimmt werden. Die Reihe der einzulösenden Schuld-Scheine bestimmt das Loos; die erste Loosung findet im J. 1822 statt, die einge- Bis dahin

gelten sie au porteurz auch werden sie beim An-

Y taufe Jndischer Domainen zum Nennwerthe angenom- men.

__ Frankfurt a. M. Marquis Ripa, Sohn des Herzogs von Campo Chiaro ist von Neapel in Stutt- gart eingetroffen, um sich mit den fonstitutionellen Institutionen des Königreiches bekannt zu machen. Er soll aufgefodert worden seyn, Würtemberg unver- züglich zu verlaßen, und wird, heist es, sih zu glei chem Zwecke, nun nach München wenden. Stuttgart, den 16. Dee. eute hat der pro- inanz - Ministeri-

: 15 Mitgliedern er- Bekanntlich wurden zur Deckung des

nannt werden. 1620 drei neue Steuern bewilligt z

sie doch an sich zu verringern bereits

Finanz - Ministerium dargelegten Abgabesystems dié

hewißeste Aussicht auf die Erreichung desjenigen Zieles

erdffnen, nach welchem unseres Königes Geist und

Gemüth unabläßlich strebt, nämlich die Erleichterung der Lasten welche auf jein:m Volke liegen, und die Erreichung desjenigen Wohlseyns zu welchem der Zustand der Ruhe und des Friedens berechtigen. Den Landständen ist es nun úberlaßen, etwanige weitere Vorschläge zu Ersparnißen im Staats-Haushalte ein- zuleiten, und sofern diese Vorschläge dem wohlver- standenen Staatszwecke feinen Eintrag thun, fönnen sie zum Voraus auf die Genehmigung des Königes rechnen.

Die Resultate des Budgets nah den Vorschlä- gen des Finanz-Ministeriums stellen sich in Folgendem

ar: 1822: Einuahmen: 9,385,573F1. 252 Xk.

Ausgaben : 9,583,003 Z75

P Deficit :

1823: Einnahmen: 9,429,374F!. 592Xr. Ausgaben : -9/409/207 213

Ueberschuß :

1822:.Einnahmen: 9,565,574F1l. 59#

Ausgaben: 9/303/,535— 14

Ueberschuß: 201,339 -—=

Summa der drei Jahre 1832: Em Ps

Einnahmen:28,380,523Fl.243Xr.

Ausgaben: 28,355,820 #

Ueberschuß: Q 7 24

Durchschnitt auf 1 be E HAARTN S

Einnahmen: 9/,469,107Fl. 48zXr. Ausgaben: 9/,451,942— F Ueberschuß: §8,165— 48

Der in Beziehung auf die B e arapble Satt und Geschichte Würtembergs hochverdiente M. M em- minger, zu Kanstadt, ist neben dem Regierungs- Rathe Kausler, mit dem Karakter und Range eines Profeßors derUniversität,zumMirtgliede eines (inder St. Z. erwahnten) Büreaus sür die Statistik und Topo- graphie des Königreiches ernannt worden,

S. M. der König von Würtemberg haben dem Legations-Sekretair und Stallmeister Cotta vou Coôt- tendorf (Sohne des K. Preup. Geheimen Hofrathes) den Titel und Nang eines Legations - Rathes zu er- I geruhet.

us; einem hiex bei Steinfopf erschienen Beri des achten Jahres der privil. Bibel - Anstale im K nigreihe Würtemberg geht hervor, daß die Summe der; von dieser Bibel-Anstalt seit ihrer Stiftung aus- gegebenen Exemplare der Heil. Schrift beträgt: Ans Jnland. 26,071 Bibl. u: 17,505 Testamente: -_—_ Ausland 5,348 4B28 ab Sutima 53/429: 22,587 cent _“Lübecck, 20. Dec. Mit Anfange k. J. wird hier unter der Direktion der H. H. C. Plaßmann. J. C: Wendt, Ludw. Müller, J. N. Stolterfoht und C. I- Schmidt, eine Privat-Disconto-Kaße in Wirksamkeit treten. Hr. Bernh. Sager fodert des- halb die Unterschriften auf die bereits ausgestellten Obligationen und den ersten- Einschuß von 500 Rthl. Kour. für“ die Aftie gegen Ueberlieferung der Aktien gegenwärtig ein. Die Geseke der Gesellschaft gestat- ten noch die Aufnahme von Actionairen. :

Chur: Der ehemalige Vikar Ganz von Stauf- berg, vor einigen Jahren schon aus dem Kanton Aar- ggu verwiesen, hat jeßt wegen neuen s{chwärmerischen und abentheuerlichen Unfuges, auch Bajel meiden müßen.

Troppau, 16. Dec. Am 12ten würde vom Grafen- von Golowkin Sr. Maj. dem Kaiser von Hesterreih in einer hiezu erbetenen Audienz der Rus- sis. Kaiserliche Geheime-Rath Minister, Staats-Se- fretair, Graf Sobolewsfki und. der Rußisch. Kai- serlihe General. uud Minister. am Königl. - Fran- zösischen Hofe Graf Pozzo di Borgo, vorgestellt. Am 16ten nach Mitternacht traten Se. - Kaiserl. Hoheit der Großfürst Nifolaus über Leobschüß, eite Bes lau die Rückreise nah Berlin an, nachdem Höchst- Dieselben mittags die Abschied- Besuche bei Ihren

dajestäten dem Kailer und - der. Kaiserin gemacht

197,430Fl.12Xr.

20,087 38

A O