1881 / 31 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Feb 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Dänemark. Kopenhagen, 1. Februar. (Hamb. Corr.) Das Folkething seßte e die Berathung der Ge- rihtsreform fort, ohne dieselbe zum Abs{hluß zu bringen. Der Abg. Lund brachte im Folkething einen Geseßentwurf, betreffend Anlage eines Hafens bei Syltholm ein.

Amerika. F A 2. Februar. (Allg. Corr.

Der Senatsauss\chu | für die Auswärtigen Angelegenheiten

hat zu Gunsten der Ratifizirung der Jüngst mit China ab- ssenen Verträge berichtet.

Der Präsident Hayes hat dem Kongreß eine Bot: schast übersandt, worin er einen Brief des Marinesekretärs übermittelt, welcher eine Geldbewilligung zur Herstellung von Flottenstationen an der Meerenge von Panama

empfiehlt. i

4. Februar. (W. T. B.) Der Finanzaus\{chuß der Repräsentantenkammer hat die Jnbetrachtnahme me auf den T arif bezüglicher Resolutionen vertagt ; es wird dies als ein Anzeichen dasür angesehen, daß in der

gegenwärtigen Session keine Tarifreform werde beantragt

Der Bericht der Finanzkommission über die Bill, hetressend die Konvertirung der Staats\ch{uld, ist nun- mehr dem Senate vorgelegt worden. Die von der Kommis fion ültig modifizirte Bill bestimmt, daß die Obligationen nad 5 Jahren amortisirbar und innerhalb 80 Jahren rü-

sein sollen. Die Zinsen werden auf 3’/2 Proz. Die Certifikate des Schagamtes sollen in einem amortisirbar und innerhalb 10 Jahren rückzahlbar sein.

Zinsfuß für dieselben wird ebenfalls auf 31/*Proz. fest- ott Gleichzeitig ist eine Bill eingebracht worden, dur

die obersten Beamten jedes Exrekutiv-Departements autorisirt werden, den Sißungen des Senats und der Re- präsentantenkammer beizuwohnen.

Afrika. Egypten. Aus Kairo meldet eine Reutersche Depesche vom 2. d.: Mahmud Pascha Saim, der Minister des Vakouf, ist an Stelle des zurücgetretenen O3man Ruffki Pascha zum Kriegs- und Marine-Minister ernannt worden. Efflatun Pascha, der Unterstaatssekretär des Kricges und der Marine, wurde bei Gelegenheit der gestrigen Meuterei leiht verwundet.

Aus dem Wolffshen Telegraphen-Bureau.

Dresden, Sonnabend, 5. Februar. Die Braut Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen, Jhre oheit die Prinzessin Auguste Victoria, stattete heute mit Jhrem Bis dem Prinzen Christian, Königliche Hoheit, Jhren Ma- jesiäten dem König und der Königin einen Besuch ab. Die ohen Herrschaften werden einige Tage hier verweilen und Sis dann nah S@loß Primkenau begeben.

R L der nuar rug na vorläufiger Feststellung : Bde ma I ta Bere &. zusammen 232 766 A; im Monat anuar 1880 definitiv 301 399 „4, mithin 1881 wenizer 68 633 O Vanuar N

Königsberg i. Pr., 5. Februar. (W. T. B.) Die Be-

Oftpreußisben Südbahn pro Ja: im Personenverkehr üterverkehr 167692 #, an rtraordinarien

Stockholm. Im hiesigen Fleischbesichtigungsburean

find im vergangenen Jahre 46 307 verschiedene Stücken S{weinefleisch besichtigt worden und wurden ia 179 Stücken, darunter 138 aus Amerika-Trichinen gefunden.

Die Diwidende der Norwegishen Reichsbank für 1880 beträgt 99% gegen 103% im Vorjahre und 12% für 1878.

Berlin, 5. Februar 1881.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) j

Bei der heute beendigten Hiehung der 4. Klasse

163. -Königli preußischer Klassenlotterie fielen:

2 Gewinne von 30 000 M auf Nr. 41 369. 86 317.

2 Gewinne von 6000 auf Nr. 76 186. 78 185.

40 Gewinne von 3000 auf Nr. 1855. 7746. 7896. 8179. 8963. 10807 19 642. 14340. 18 271. _19 657. 21 047. 925 329. 27 266. 27 528. 27 660. 27 892. 28 146. 31361. 32784. 36698. 37 219. 42 769. 43 649. 48 299. 49 657. 52810. 57 568. 58818. 60517. 67927. 67 931. 69 418. 72226. 76 961. 77 070. 77 854. 81055. 83 366, 83 897. 94 433.

53 Gewinne von 1500 auf Nr. 530. 1331. 3984. 6679. 7280. 7442. 7548. 9952. 13 031. 16 246. 19 697. 21704. 22633. 23352, 927123. 27 802. 28172. 31515. 33325. 34511. 34804. 35020. 35 912. 36 352. 36 779. 38 327. 38363. 40120. 40 486. 49677. 51135. 53866. 54482. 054887. 56328. 57295. 57 614. 61576. 70320. 71765. 72133. 729264. 76571. 76 782. 76828. 78461. 79 851. 85 649. 85744. 86781. 90 070. 90 721. 94875. 68 Gewinne von 600 4 auf Nr. 1841. 2287. 2456. 5185. 7085. 8902. 9849. 11 4. 14645. 16 282. 16 481. 17 201. 17453. 18303, 19745. 20 325. 20 912. 22 339. 27777. 28098. 32484. 34429. 35 592. 35 763. 36881. 38103. 38555. 38664, 38929. 40 241. 41 278. 42 761. 46 844. 49259. 50414. 51399. 51 681. 54545. 56 807. 58 259. 58451. 60470. 61023. 62 905. 64 769. 65 531. 66 700. 67 070. 67745. 70436. 73 130. 73 271. 76 020. 76093. 76177. 78840. 79 353. 79 522. 80 024. 80 093. 83 E 84713. 85106. 87184. 87336. 92 903. 93 400. 93 736.

Ueber die bisherigen Ergebnisse der Unterrichts- stunden für die mittleren und niederen Beamten der Staatseisenbahnverwaltung entnehmen wir dem 1. Hefte des Jahrgangs 1881 von dem im Ministerium der öfentliben Arbeiten her-

Nr. 5 des Centralblatis für das Deutsche Reih, | berau8gegeben im MReichsamt des Innern, hat folgenden Ï Inkalt: Zoll- und Steuerwesen :- Veränderungen im Bestande und | in den Befugnissea von Zoll- und Steuerstellen. Konsulatwesen :

Ernentungen; Aufhebung einer Konsular-Agentur. Der

wesen : Auêwcisung von Auéländern aus dem Reich8gebiete. Heimat- w:sen: Beschluß des Bandesraths, betreffend das Formular zu Heimatscbeinen.

Nr. 1 des Ministerial-Blatts für die gesammte innere Verwaltung in den Königlih preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Cirkular, Aufft:llung ven Bau- kTosten-Revisior8nacweisungen im Ressort der Verwaltung des Jnnern betr, rom 11. November 1899, (Cirkular, die Annahme der Steuersupernumerare betc., vom 15. November 1880. Er- kenntniß des Reicés8gerihts vom 3. Mai 1880, Verpflichtungen der Kirchengemeinde als Eigentbümerin von Pfarrländereien, in Bezug auf Deichlasten betr. Cirkular, die Sültigkeit der Befähigungs- zeugnisse der in Preußen geprüften L:hrerinnen im Großherzogthum Hessen, uzd vmgekehrt te- Lehrerinnen aus Hessen in Preußen betr., vom 23. Dezember 1880. Lerfügung, Gebühren der Aerzte in Todésermittelungssachen betr., vom 9. Dezember 1880. Verfügung, die Bedingungen der Zulaffung ausländiscer Apothekerge hüifen zum Serviren in pceußisHen Apotheken betr., vom 10 Dezember 1380, Cifenntniß des Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte vom 13. November 1880, betreffend die Frage, ob der dar die Aller- bêtslen Ordres vcm 12. August 1824 und - 13. ebruar 1836 der Militärverwaltung eiogeräumte Anspruch auf Rükvergütung der Kormimanalfieuer für das nachweislich in den Garnisonspeisean stalten fonsumirle Fleish ein Prioilegium im Sinne der §S. 4—8, 78, 79, Tit. 14, Th.TI. A. L R. ift und voa der Militärverwaltung beziehent- lich von deten Cessionar im Rechtswege geltend gemacht werden fann. Erlaß, bie Kommanalbefteuerung der Versicherungs sellschaften be- treffend, zom 4. Dezember 1880. Eclaß, die Ausweisung von Ausländern, welchen eine korrektionelle Nacbhaft zuerkannt worden, betreffend, vcm 29. Oktober 1880 Verfügung, die kalkulatorische

der Kostenanschläge bei Justizbauten betreffend, vom 21. De- fimber 1880. Cirkular, Bestimmungen über Bestreitung von Aus- gaben für Schreib- und Zeichenmaterialien aus Baufonds betreffend, bom 6 Dezember 1880. Cirkular, die Baukosten-Revision3nach- i im Refsort de? Ministeriums für Landwicthschaft 2c. be- kriffénd, vom 25. November 1880. Cirkular, die Schonzeit für Rob», Damm- und Nchwild betreffend, vom 9. Dezember 1880. Cirkular, das Halten der Zeitschrift „Forstliche Bliâtter* betreffend, vem 10 November 1880, Cirkular, Messangen in den Staats- förften betreffend, vom 8. November 1880. S reiben rom 17. De- jenber 1880, die Annahme von rierjährig Freiwilligen bei den Ma- trosendivisionen 2c. betreffend.

Gewerbe und Handei.

em ræaltungeberidt der städtishen Sparkasse zu Le für das Sahr 1880 entnehmen wir Folzendes: Am Sblusse des Jahres 1879 betrugen die Einlagen der Intcressenten 21767084 A; im Zahre 1880 sind neu belegt 9305 976 M und den eressezten an Zinsen gutgeschrieben 707 961 4, woraus sich als R ergeben 31781922 « Zurückgenommen sind im Laufe des Jahres 1880 9089000 M4, mithin am 31. Dezember 1880 belegt geblieben 22 692021 A Die Eivlagen haben sich daher ultimo Dezember 1879 vermehrt um 924937 A Ausstehende Kapitalien besaß die Sparkasse Ende 1880 23 375 595 M, Zinsen standen aus 37 800,4, baarer Bestand war 1056 734,4, überhaupt 24470131 M, davon gehen ab: noch nit abgeführte Uebersüfse 50017 t, s{ul- dige Dienslkantionen 3600 4, mithin bleibt Vermögen Ultimo 1880 21416513 M Voa dieser Summe gehören, wie oben berechnet, den enten 23 692 021 4, so daß ein Ueberschuß verbleibt von 724491 A, wilder sich nach Abzug des Reservefonds mit 1213982 A für das Jahr 1880 feststellt auf 510509 «4 Von diesem Uebershufse, der mit 221326 K aus dem Coursgewian an den Effekten hervorgegangen ift, werden 30 % zur Verstärkung des onds entnommen mit 153152 #4, wodurch derselbe auf

1367 135 M erhöht wird und 357356 M zur Verwendung für

___dffeniliche ftädtishe Zwecke diéponibel bleiben.

L,

auëgegebeaen und in Carl Heymanns Verlage zu Berlin erscheinenden „Archiv für Eisenbahnwesen“ folgende Mittheilungen: Nachdem schon in der zweiten Hälfte der se{ziger Jahre einzelne Königliche Gisen- bahndireftionen für bestimmte Beamtexkatezorien ein:n regelmäßigen Unterricht in Fpem vo1 Jastruktio2sftunden eingeführt hatten, wurde im Jabre 1875 im damaligen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten der Frage näber getreten, cb ni&t bei der Staatseisenbabnverwaltung ein geregeltes Uoterri&têwesen für \ämmtlicze niederen und mittleren Eiseabaßnbeamten allgemein ein- zurichten sei. Die Aeußerurgen der öniglicen Verwaltungen über diese Frage gingen ziemli übereinstimmend dahin, daß diz Einrich- tung förmliher Gisenbahnschulen, wie fie beispiclsweise bei den êsterreihisden Bahnen bestehen, mit obligatorishem Unterritht sür die mittleren und ni teren Beamten nicht autfüßrbar ershcinz. Da- gegen wurde die Einrichtung von Instruktiont stunden, nah Art der tei einzelnen Verwtltungen bereits beitehendeo, im Allgemeinen für zweckmäßig und wüns{enswerth eractet, zumal inzwischen die Ein- führung eines geordneten Pcüfungswesens auch für diejenigen Beamten der Staa!seisenbahnverwaltung in Aut sicht genommen wurde, für welche dies seithec nod nicht geschehen war. Dem Erlasse des Reglements, betreffend die Prüfung der mittleren und niederen Staats-.Eisenbaha- beamten, soweit dieseiben nit im Stations-, Expeditions- oder Bureaudienst beschäftigt sind, vom 22. Juli 1877, folgte demgemäß ein weiterer Ministerialerlaß vom 11. März 1878, welcher die Aus- bildung und Unterweisung der den betreffenden Beamteokategorien angehörenden Aspiranten des Gisenbahndienstes zum Gegenstande hatte. Für die Sukalternbeamten im innern Dienste der Staats- Eisenbahnverwaltung, sowie für die Stations- und Exrpeditious- beamten ist die Ablegung von Prüfungen bereits durch die Reglements vom 19. Argust und 30. November 1874 vor- geschrieben worten. In dem genauntea Minifterialerlaß rcm 11. März 1878 werden die Direktionen zu einer allzemeinea Einführung von Jastruktionsstunden, vorzugsweise zum Zwecke der reizneten Vorbildurg für die Aspiranten der Unter- und Subaltern- Peamtenstellea veranlaßt. Der Unterricht soll ertheilt werden von den na ihrer amtlihza Eigenschaft zu Mitzliedern der Prüfungs- kommissionen berufenen Vorgescßten der Beamten, d. h. für die Ex- peditionsdiätar- von den Bahn- und Betriebékontroleuren und den Güterinspeltoren, für die Lofomotivheizer von den Maschinenmeistern, und für die Bureaudiätare von den Bareauvorstehern. Daneben sollten forinlosere Unterweisungen des Stationêpersonals dur tie Stations- vorsteher, des Expeditionépersonal3 dur die Erpeditionsvorsteher, des Heizerpersorals durch die Werkmeister und Werkstättenvorsteher, des Zugbegleitungepersonals durch die Zugführer und des Bahnbe- wachungêpersonals durch die Bahnmeister stattfinden. Den Vorsit:eaden der Königlichen Eisenbahn-Direktionen und -Kommissionen „und in- nerhalb ihres Decernats den Mitgliedern derselben soll die allge- meine Ueberwachung des Ausbildung wesens ihres Bezicks okliegen. Die Feststellung und Regelung der Einzelnheiten über Ort, Zeit, Besuch n. st. w. der Unterrichtsflunden blieb der Ermägung ter König- liden Eisenbahn- Direktionen und -Kommisfionen überlassen. Hier- rah sind seit dem Herbste 1878 kei sämmtliten Königliten Eisen- bahn Direftionen und -Kommissionen Instruktionsstunden eingeführt, in welchen sid das Unterrichtswesen zwar „im großen Ganzen jedoh den örtlihea Verhältnissen und den esonderen Anschauungen der einzelnen Verwaltungen ent- sprechend in den Einzelabeiten vielfa verschiedenartig ent- widelt hat. Schon die im Sommer 1879 von den Direktionen und Kommissionen erstatteten Bericht: ergaben, taß die neue Ein- rihtung si bei der großen Mehrzahl derselben als zweckmäßig er- wiesen hatte. Nach den über den weiteren Verlauf dieser Angelegen- heit im Herbste 1880 erstatteten Berichten hat sid das Unterrichs- wesen bei der Staatteisenbahn-Verwalturg nuamehr in [Eger Weise herausgebildet. Die obere Leitung desselben liegt den König- lien Cisenbahn- Direktionen und den Königlichen Eisenbaha-Be- triebsämtern ob. Dieselben stellen den Lehrhlan fest und überwachen den Unterricht durch ihre Organe. Die Jastruktionsstunden werden dur(scnittlid wöcentliÞh ein bis zwei Mal auf denjenigen Etioten, auf welchen ein größerer Theil des Personals vereinigt is, ia der dienstfreien Zeit der Beamten ab- gehalten. Auf den fkleinerea Stationen, auf denen ein regel- mäßiger Unterrict niht durzuführea ift, pflegen die Beamten theils gelegentlid, 1hzils in bestimmten Zwischenräumen durch die Stationsvorsteher, Bahumeister, Bahrncontroleure oder sonstige ge-

leidmäßig ,

V te in den einzelnea Dienstzweizen unterwiesen zu Uttea. Fir bas Zugbegleitung?- und Lokomotivpersonal sind Zeit

und Ort tes Unterrichts nach Maßgabe des Diensiturnus der eine zelaen Personale so festgeseßt, daß abwechselnd sämmtlichen Beamten die Tkeiloahme an demselben ermögliht wird. Bei dem Bahn- bewahungs-Personal, bei welchem ein regelmäßiger Unterriht mit Rüdsicht auf die abgesonderte Stationicung besonders ers{wert ist, hat man versucht, den Unterricht an den Tagen, an welchen die Ge- halts- und Lohnzat lungen erfolgen, abzuhalten. An dem Unterrich*e nehmen Theil das Bureau-, Stations-, Erpeditione-, Werkstätten:, Loko« motiv-, Zugbegleitungs- und Bahabewachungs - Personal und zwar thunlichst in cesonderten Lebrkursen für die ein:elnen Beamten- kategorien. Die Theilnabme am Unterrichte ist in der Regel fakul- tativ. Soweit sie bei einzelnen Verwaltungen obligatorish gematt worden ist, beshräokt sich die Verpflichtung meist auf solce Beamte, welche no die vorgeschriebenen Prüfzangen zu bestehen baben. Die im Vorbereitungédienste befindlidben Beamten (Civilsupernumerare, Militäranwärter) sowie die als Hülfsbeamte sungirenden ständigen Arbeiter sind zur Theilnahme ebenfalls jz nabdem berechtigt oder verpflichtet. Den Gegenstand des Unterrichts bilden in erster Linie

Reglements, Dienstvorschriften und Inftruktionen, triebsreglement, das Bahnpolizeizeglement. die Signalord- nung, _ die gemeinsamen Bestimmungen für alle Beamten im Staatseisenbahndienst, die Organisation der Staats Eisen- bahnverwaltung. Hierzu treten besonders für die Stations- und Erpeditionsbeamten die Tarifoorscristen, die HZollgesetzgebung, das Kontrole und Abrecnungêwesen, seunbadngtograpie u. \. w. Die Bureaubeamten werden außerdem über die ch erfassung des Reichs uvd Preußens, die Organisation der Behörden des Staats, die Be- stimmungen über das Etats-, Kassen- und Rechnunz8wesea u. st. w. unterrichtet und t{unlihst auch mit den wichtigeren, die Eisenbahn- rerwaltung berührenden geseßlichen Bestimmungen bekannt gemacht. Für die Bureaubeamten ift in der Regel eine größere Stundeazahl als für die übrigen Beamten vorgesehen. Den unteren Beamien wird vielfa noch ein besonderer Unterricht in den Elementarfächern (Lesen, Schreiben, Rechnen) ertheilt, um denselben Gelegenheit zur Er- werbunz oder zur Befestigung derjenigen Fayiglellen und Kenntnisse zu geben, welhe nah dem Bahnpolizeireglement und na den vom Bundesrathe erlassenen Bestimmuogen über die Befähigung von Bahnpolizeibeamten 2c. vom 12. Juni 188 von ihnen verlangt werden. Als Lehrer fungiren aus\{ließli% Beamte, und zwar in erster Linie folche, welche si freiwillig dazu erboten haben, weiterhin die Dienstvorgesezten der betreffenden Kategorien (Bureauvorsteher, Güterexpedition8vor steher, Siationsvor steher, Werkmeister, Bahn- controleure 2c.) oder sonst geeignete ältere, unter Umständen auch hôdere Beamte. Die Unterrichtéertheilung geschieht nah dem Er- messen der Lehrer in der Form einer zwangëlosen Unterhaltung über ein gegebenes Thema, oder in fortlaufenden, zuweilen au systema- tishen Vorträgen. Die überwiegende Mehrzahl der Königlichen CEisenbahndirektionen hält nah den nunm-:hr vorliegenden zwei-

dann das Bes

stunden wol bewährt babe. Üngeactet die Theilnahme am Unter- rit, wie {hon bemerkt, in der Regel eine freiwillige ift, erfreuen die Infstruktionsftunden sih im Allgemeinen eines reg:n Besuches. Das Intéresse der Beamten an denselben läßt au erkennen, daß tiese die ihnen durch den Unterriht erwachsenden Vortheile f shâgen wissen. Neben dem meist bervorgetretenen günstigen Einflusse auf die Ergebnisse der Prüfungen haben die Unterrichtsftunden zur Folge, daß die Dienftvorschriften zum besseren Verständnisse gelangen ; die Sicerheit und Gewandtheit, mit welcher der Dienst versehen

|

wird, bat sih erhöht, das Bewußtsein der Verantwortlichkcit und das Pflichtgefühl der Beamten- ist dur die bessere Ausbildung ge- hoben worden, die Dirziplin hat sh vielfach befestigt. Den als Lehrer fungirenden Beamten erwächst zwar tur die Abhaltung des Unterrichts und dur die erforderliche Vorbereitung eine mehr oder weniger bedeutende Nebenarbeit; es if daher befonders anzuerkennen, daß sib diese Beamten gleihwohl mit Interesse und Freudigfeit der Sache hingegeben haben. Andererseits ift nicht zu übersehen, daß die Lehrer durch diese Thätigkeit insbesondere aub mit den Fähigkeiten und Eigen- ihümlihkeiten ihres Personals besser bekacnt und bierdur in die Laze versezt werden, mehr für eine Verwendu1g der einzeloen Jane Ln nah ihren Fähigkeiten und ihrer Brauchbarkeit Sorge zu rager.

Kurhaven, 4. Februar. (W. T. B.) Heute früh fand bez Kugelbaak ein Zusammenstoß zwishen dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd eKronprinz Friedri Wilhelm“ und dem Dampfer „City of Dublin“ statt. Der legtere ist gesuofen; 6 von der Sciffsmannschaft find ertrunken, die übrigen gerettet. Passagiere find nit an Bord gewesen. Der Dampfer führte eine Zuerladung, die von Hamburg nah Bristol bestimmt war.

Das Königliche Opernhaus beging geftern das haundert- jährige Jubiläum der ersten Auffüßrung des „Jdomeneus“ von Mo- zart (am 29. Januar 1781 in München) dar Wiederbelebung dieses leider nur selten auf dem Nepertoire eriheinenden Werkes. Dasselbe entstand bekannilih im Austrage dis Kurflirsten Carl Thecdor von Bayern, der um jene Zeit mit dem ganzen Hofe und sei- ner berühmten italieniscen Op-r von Mannheim nach Mün- chen übersied.lte und für die Karneval? zeit des Jahres 1781 eine Festopec wünschte. Den Stoff dazu bearbeitctz der Hof- Taplan Varefco in Salzburg nah einer älteren französischen Dichtang, Mozart aber {uf die Partituc innechalb zweier Monate unter dem frishen Eindrace, dea er durch Glucks Opern in Paris erhalien hatte. Dieser war ramentlich bestimmend auf die Chöre und Ensembles im „Jdomeneus“, welche einen breiten Raum ein- nehmen und entschieden die glänzendfte Seite dec Oper bilden. Die Chöre sind von einer dramatishen Wucht und Erhabenheit, welche sie diht neben ihre Eluckscen Vorbilder stelt und die auh in seinem „Titus* niht wieder erreiht worden ift, Lm fo eigenartiger aber heben si gerade darum von ihnen und den gleichfalls heroisb-pathet:\{zn Recitativea die ganz lyrish-weih in der Weise der italieniïien Cantilene gehaltenen Solo-Nummern ab, deren undramatishe Ritornelle vur dur die warme volle Melodien- biltung und eine besonders reibe Inftrumentation wieder interessant emacht werden. Für die Entwickelungsgeschihte des Mozartschen Eenius freilich ist dies gerade interessant, dena man bemeift bereits in diesem Werke des damals 25 jährizen Komponisten den ersten Schritt zu lee spât.ren Abwendung von der Opera ee ia zu dem deutschen Sirg- piel, auf welhem letzterem G:biet “er so epohemachend und \{öpferisch auftretea solite. Jndessea so Cinziges er in tiescm Genre geschaffen, das wird man nit leugnen fönnen, daß er ein Werk von gleihem Ecnst und gleicher Echabenheit nicht zum zweiten Male auf ,uweisen at. Es if darum auch mehr als ein Aft der Pietät, es ist ein künstlerisches Verdienst, welches sich die Königlide Oper durch eine so gediegene Ane des „Idomeneus* erworben hat, wie die gestrige, eine um so größre, als das Aequivalent der Anerkennung von Seit.n des Publikums solchen älteren ernfteren Werken gegenüber leider ia der Regel kein entsprechendes ist. Die Besetuag war eine außer- ordentlich glänzende, die erften Kräfte aufweisende: Hr. Niemann in der Titelrolle, & Brandt als Jdamantes, Fr. von Vozgenhuber als Electra, Fel. Lehmann als Jlia, Hr. Bet in der kleinen Rolle des Neptuns-Oberpriesters, Hr. Schmidt als Arbaces u. \. w. Die Aufnahme der Oper, die dur heilsame Kürzungen an Wirk- samkeit noch entschieden gewonnen hat, war eine überrashend warme und für die Künstler sehr ehrenvolle; die leßteren wurden bei offener Scene vielfah durch reihen Beifall au3gezeihnet. Es wäre zu wünschen, daß dem erhebenden Werke diesmal eine längere Dauer auf dem Repertoire beschieden wäre, zumal dasselbe niht nur in Be- ug auf die Beseßung, fondern auc, was die Ausstattung betrifft, fo würdig inscenirt worden ift, wie es verdient.

Im Belle-Alliance-Theater geht morgen Nachmittag Goerners „Nattenfänger von Hameln“ ¿um 215, Male in Scene, Abends kommt „Ultimo“ zur Aufführung, in weldem Stücke be-

fanntlih die Herren Direktor Th. Lebrun und Kadelburg sowie Frau Carlsen stets ganz besonderen Beifall ernten.

die für die betreffenden Beamtenkategorien bestehenden besonderen

jährigen Erfahrungen dafär, daß sich die Einrichtang der Jaftruktions» *