1881 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Apr 1881 18:00:01 GMT) scan diff

S. M. S. „Vineta“, 19 Geschüße, Kommandant

Kapt. z. S. Zirzow, ist am 17. März cr. in Yokohama ein-

getroffen.

S. M. Kanonenboot „Cyclop“, 4 Geschüße, Kom- mandant Kpt.-Lt. von Schuckmann I., ist am 28. April cr. in Kiel eingetroffen.]

Kiel, 29. April. (W. T. B.) Jhre Majestäten der König und die Königin von Shweden sind heute früh auf dem Postdampfer „Skirner“ von Korsör wohlbehalten hier eingetroffen und haben um 7 Uhr Morgens die Reise nah England über Hamburg und Cöln fortgeseßt.

Bayern. München, 27. April. (Allg. Ztg.) Jn der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer verlas der Minister des Jnnern ein Allerhöchstes Reskript, welches die Dauer des Landtags bis zum 21. Mai verlängert. Die Kammer der Reichsräthe hat heute bei Berathung des Geseßentwurfs über die Kapitalrentensteuer die von den Beschlüssen der Abgeordnetenkammer diffserirenden Auß- s{hußanträge troß der Bekämpfung durh den Finanz-Minister mit geringer Mehrheit und dann den ganzen modifizirten Geseßentwurf mit 35 gegen 5 Stimmen angenommen.

Württemberg. Stuttgart, 29. April. (W. T. B.) Der König und die Königin werden am 3. Mai von Cannes abreisen und über Ouchy, wo ein vierzehntägiger Ausenthalt genommen werden soll, nach Stuttgart zurück- ehren. Der König wird alsdann am 19. Mai die hiesige Gewerbe-Ausstellung eröffnen.

Hamburg, 28. April. (W. T. B.) Die Bürger: schaft hat gestern den Artikel 139 des Staatshaushalts- Etats, betreffend die Beiträge Hamburgs an Aversen, und betreffend den Matrikularbeitrag, angenommen. Dr, Gieschen hatte den Antrag gestellt, die Beschlußfassung über

diesen Ausgabeposten einstweilen auszuseßen und den Senat zu ersuhen, eventuel in geheimer Sißung durch Kommissarien Auskunft über die mit der

Reichsregierung geführten. Verhandlungen zu geben. Das Mitglied der Bürgerschaft, May, nebst zwölf Genossen bean- tragten Fortseßung der Berathung in geheimer Sißung, welcher Antrag auch angenommen wurde. Um 11 Uhr Nachts wurde die Oeffentlichkeit der Sißung wiederhergestellt. Wie der „Hamburgische Korrespondent“ erfährt, hätte Dr. Gieschen feinen Antrag zurückgezogen, statt dessen aber beantragt, ein Gesuch an den Senat um Mittheilung über den Stand der Verhandlungen zu rihten. Dieser Antrag sei s{hließlich an- genommen woxden. Morgen findet wieder eine Sibung der Vertrauenskommission statt.

Hesterreich-Ungarn. Wien, 28. April. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus hat heute die Budgetdebatte be- gonnen; von der Regierung wurde der Entwuxf einer Civil- prozeßordnung vorgelegt.

Pest, 28. April. Die Kommission zum Schuße gegen Hoch- wasser in Szegedin hat die permanenten Sißungen eingestellt.

Großbritannien und Jrland. London, 28. April (W. T. B.) Jm Unterhause kündigte Manners heute zur zweiten Lesung der irishen Landbill ein Amen- dement des Jnhalts an, daß eine Verbesserung des Landgeseßes vom Jahre 1870 wünschenswerth sei, daß eine Besserung aber mehr durch Entwiclelung der Fndustrie angestrebt werden müsse, als durch die jeßt dem Parlamente vorgelegte Bill, welche die Beziehungen der Grundbesißer und Pächter zu einander ungewiß mache, ohne dieselben auf ge- rehte und dauernde Grundlagen zu stellen. Jn Beant- wortung mehrerer Anfragen erklärte der Unter-Staatssekretär Dilke: die Regierung habe keinen Grund anzunehmen, daß die englischen Jnteressen in Tunis im jeßigen Augenblicke be- drohi seien; die Regierung habe aber einen Avisodampfer nach Goletta abgeschickt, um die Kommunikation, falls die telegraphische Verbindung unterbrochen werden sollte, aufrecht- zuerhalten. Jn Malta sei ein weiteres Kriegs\cchiff bereit, nah Tunis abzugehen, sofern dies zum Schuße der Person und des Eigenthums von britishen Staatsangehörigen nothwendig sein solle. Mit der italienischen Regierung hätten über die Absendung von Kriegsschiffen zum Schuße der englisheun und italienishen Jnteressen Besprehungen stattge- funden, die allgemeine Frage der französishen Expedition nah Zunis sei aber nicht erörtert worden. England sei zu einer isolirten Mediation bereit, wenn beide Parteien eine solche verlangen sollten. Ueber eine gemeinsame oder internationale Mediation, wobei der Bey an die Berliner Vertragsmächte appellire, habe die englische Regierung noch nicht Zeit gehabt, die Ansichten der anderen Mächte kennen zu lernen, sie wisse nach den bisherigen Jnformationen au nicht, ob die franzö- sishe Aktion über diejenigen Maßregeln “hinausgehen werde, die zur Ausführung des Zwecks der Expedition, nämlih zur Be- strafung der tunesishen Grenzstämme, nothwendig seien. 7 AUf ine Anjrage Cowens erklärte Dilke: von den russischen Truppen inCentralasien hätten bereits aht Bataillone den Nückmarsch angetreten. Auf eine andere Anfrage Labouchère's erwiderte Dilke, unter den auswärtigen Regierungen habe über die Auslieferung politischer Ver- brecher ein Meinungsaustaush stattgefunden; der englischen Regierung sei eine Einladung zur Theilnahme daran nicht zuge- gangen. Endlich bemerkte Dilke dem Deputirten Mac Jver R die Negierung sei gewillt, das Resultat der Nachfragen vennedys abzuwarten, bevor sie über Verhandlungen wegen eines neuen Handelsvertrages mit Frankreih Be- {luß zu fassen und wegen der Zucker- und Schiffsprämien Vorstellungen zu machen beabsichtige. Hierauf wurde die Debatte über die zweite Lesung der irishen Landbill fortgeseht, schließlich aber auf morgen vertagt, nachdem Villiers- Stuart seinen Antrag auf Verwerfung zurüctgezogen hatte.

Frankreich. Paris, 27. April. (Fr. Corr.) Die „France“ erhôlt aus la Calle folgenden Bericht, der vom 26. datirt und aus dem Krumirgebirge von Spahis überbracht worden ist: ;

Die allgemeine Aktion hat begonnen. Die ersten Kanonenschüsse find {on ba gefallen; aber der Boden war so durchweicht, daß die ins Auge / gefaßte Bewegung auf heute vershoben werden mußte. Der General Delebecque sagte zu mir gestern: „Wir warten nur auf einen Sonnenblick.“ Von seinen Brigadiers begleitet, besichtigte er des Abends die von den Brigaden Galland, Vincendon und Ritter eingenommenen Stellungen und E nach den lten Bergspißen Rekognoszirungen aus, um fei bien Aufnahmen durch den Generalstab vorbereiten zu

-_LPann hatten die Generale eine lange Konferenz in dem Zelte

des Generals Vincendon. Man beschloß, sobald der Regen aufhörte, in folgender Ordnung vorzurücken: 1) die Brigade Ritter sollte die ersten Kämme übersteigen und sich dann leiht an die Brigade Nincendon anlehnen, 2) die Brigade Vincendon eines der Contre- E des Dijebal - Krumir erklimmen, dann auch die fehr ohe zweite Gipfelreihe, welhe unsere Soldaten n ihrem Jargon die „Dromedarbuckel“ nennen, erklettern , und 3) die Brigade Galland auf halbe Höhe vormarschiren_ und einen rechts von diesem Gipfel gelegenen Gebirgspaß beseßen. Alles wurde noch am Abend des 2. vorbereitet und zwar nit ohne Schwierigkeiten, da Menschen und Pferde in einem wahren Sumpfe wateten. Die Musiken spielten, und Alles harrte gespannt der Dinge, die da kommen sollten. Von 8 bis 12 Uhr Abends fiel aber in dieser Gegend eine in der jeßigen Jahreszeit sehr ungewöhnliche Er- scheinung der Regen ohne Unterlaß, seßte alle Zelte und Bivouaks unter Wasser und mate das Einpacken beinahe unmöglich, Man glaubte allgemein an einen neuen Aufschub; aber der General Delebecque hielt den Befehl zum Aufbruhe für 2 Uhr Morgens aufrecht, damit unser Angriff um jeden Preis mit der Affaire von Tabarca zusammenfalle. So verließ denn um 2 Uhr die Vorhut ohne Signal das Lager, und um 3 Uhr seßte sih die ganze Kolonne in Bewegung. Die Truppen wateten im Koth, blieben aber guten Muthes und zeigten den besten Entrain, als der Regen aufhörte. Bei Tagesanbruch sah man die Brigaden Vincendon und Galland auf den Hügelabhängen erscheinen. Durch Wiesen und Gehölz ging ‘es mühselig bergan, und der Weg mußte erst für die Pferde gebahnt werden, Von diesen haben die französishen auch {chwer gelitten, während die arabischen si gut hielten. Um 7 Uhr erreichte die Vor- hut der Brigade Vincendon die Kämmez gleichzeitig beseßte die Bri- gade Galland den ihr als Objektiv gestellten Bergpaß. Der General Vincendon ließ nunmehr zwei Kanonenschüsse lösen als verabredetes Zeichen für die anderen Brigadiers und eventuell auc für die Truppen von Tabarca, In dem Augenblicke, da ich Ihnen telegraphire, kommt das Gepäck nah und wird um 12 Uhr den S Krumir erreicht haben. Man mat si für morgen auf einen heißen Tag gefaßt.

Eine Nahschrift von 7 Uhr Abends lautet folgender- maßen:

In dem Augenblick, da {hon Alles zu Ende schien, kamen die Krumirs in großer Anzahl aus dem zwischen den Stellungen des Generals Vincendon und denen des Generals Galland gelegenen Ge- hölz hervor. Sogleich entspann \ich ein sehr lebhaftes Geschüß- und Musketenfeuer. Die Krumirs wurden von unseren Truppen in den Wald zurücgeworfen. Die Brigade Vincendon hatte 3 Todte, worunter ein Korporal vom 6. Jäger-Bataillon und 5 Verwundete. Die Tunesen machten keine Miene, das Landesgebiet zu vertheidigen. Die Gurbis um die Lager herum wurden niedergebrannt, um den E vorzubeugen, auf welche die Krumirs für die Nacht sinnen

önnten.

Veber die Lage im südwestlihen Algerien wird berichtet : j

Nachdem sich in einigen südlihen Duars der Provinz Oran in Folge der Ausreizungen des Marabuts Den-Amama eine gewisse

ufregung gezeigt hatte, begab sich der Lieutenant Weindrenner vom arabischen Bureau von Geryville mit 4 Spahis unverzüglich an Ort und Stelle, um diese Gährung im Entstehen zu ersticken. Er wurde mit seinen Reitern überfallen und getödtet. Gleichzeitig wurde die Post auf dem Wege von Saida nah Geryville angehalten, ihr Kondukteur, ein Eingeborener, getödtet und ihre Pferde ge- stohlen; einige Duars endlich haben si ofen empört. Zur Dämpfuug dieser Unruhen hat der General-Gouverneur \ofort eine Kolonne von 4 Bataillonen und 2 Schwadronen nach Geryville abgehen lassen.

Desgleichen werden {on am 28. früh 1 Bataillon und 3 Schwa- dronen nah dem Süden von Sebdu ausrücken. Da noch weitere Truppen von Frankreich. nach Algier geshickt werden, kann man dar- auf rechnen, daß. die Ordnung in dieser Gegend bald wieder her- gestellt sein und daß dieser Anfang eines Aufstandes weiter keine Dee haben wird. /

Beruhigender lautet ein Telegramm aus Oran, vom 27. d. :

„Die Uled-Sidi-Scheiks haben nach der Ermordung des Offiziers des arabischen Bureaus von Geryville eine offensive Bewegung gegen diesen Posten unter Anführung Sidi-Hamans- versucht, aber die Vor- fehrungen, die man getroffen hatte, haben ihren Plan vereitelt. Die Anführer sind son jeßt von den Stämmen abgetrennt, welche sie mit fich fortzureißen hofften. Alle Grenzposten find gedeckt und flie- gende Kolonnen gegen die Insurgenten im Anzuge.“

Gleichzeitig telegraphirt der General-Gouverneur Albert Gréèvy vom Schlosse Mustapha in Algier an den Kriegs-Minister unterm 27. April, 7 Uhr Morgens :

„Wie mir der General Cerez berichtet, hat fi nach den ihm zu- gegangenen Meldungen die Lage nit verschlimmert. Geryville ift nit angegriffen worden, sondern nur aus einer gewissen Entfernung von den empörten Stämmen cernirt, deren Gums in Stärke von 1000 bis 1200 Mann in Kahdra stehen, aber von dem Gum des Aga Kaddar bedroht sein sollen. Unfer Gum von Freuda ist zufammengezogen, der vom Tell - Tiare steht in Guetifa, derjenige der Beni-Matas endlih zieht jenseits Daya. Diese konvergirende Bewegung der Gums zwingt die Insurgenten, sih auf der Defensive zu halten und hat sie den Gedanken an jeden Angriff gegen Geryville aufgeben lassen. Gleichzeitig konnte auch der Abfall, weles immer die Gesinnungen gewisser Stämme sein mögen, nicht weiter um Lo greifen, da diese jeßt von den, Insurgenten getrennt und von unseren Gums in Zaum gehalten sind. Die ganze Kolonne des Generals Collignon wird in Kalfalla, 42 km von Saida, vereinigt werden und nach Geryville rücken; auch Daya und Sebdu sind mili- tärish gedeckt. Die Angriffspläne der Insurgenten sind also über den Haufen deer len: f

(Cöln. Ztg.) Eine Depesche aus Sidi-Jussuf, vom 25., meldet über den Vormarsch der Colonne des Generals Lorgerol wie folgt:

«Wir sind in Tunesien einmarschirt und lagern auf dem rechten Ufer des Wed Mellegh, 22 km von Sidi-Jussuf entfernt. Im tu- nesishen Bordsch wurde nicht der geringste Widerstand geleistet. Es stellte fich niemand ein, um Protest zu erheben. Die Marsch- ordnung wurde mit Präzision ausgeführt. Die als Plänkler vorausgesandten Gums durchritten das Land nach allen Seiten hin; an der Spike der Colonne ritt das 3. Jäger - Regiment, ihm folgte die übrige Reiterei, 9 Schwadronen, die Zuga- ven, die übrige Infanterie und s{ließlich die Artillerie. Beim Einmarsch ftie) man auf keinen Eingeborenen und erblickte weder einen Duar noch eine Gurbi. Nachdem man 4 km zurüdgelegt hatte, kam man dur einen kleinen Wald, hinter welchem die Ebene liegt, wo Scipio Hannibal geschlagen haben foll. Die St{lachtkordnung mit ausgedehnter Front entfaltete sih auf der Gbene, an deren Ende Cl‘ Kef liegt. Die Gums ritten immer an Die Ueber- Unfall der Fluß fehr

der Spiße mit der entfalteten französischen Fahne. schreitung des Wed Mellegh ging ohne den geringsten und mit der größten Ordnung vor sih. Da Gas ist, so brauchten feine Brücken geschlagen zu werden. Das and schien nah, wle vor öde und verlassen. Es ist eine wilde Ge- gend, nirgends eine Spur von Kultur auf der ganzen Ebene. Das einzige Wasser ist das des Wed Mellegh, aber es is {mußtig und wenig trinkbar. Das Lager wurde {nell aufgeshlagen. Bei dieser Gelegenheit stellten sich die drei ersten Araber, aber nur als Neugie- rige ein. Morgen wird der Marsch nach El Kef fortgeseßt. Beim Betreten des tunesishen Gebiets entfaltete jede Truppenabtheilung ihre Fahne und es wurden die Hörner geblasen.

La Calle, 28. April. (W. T. B.) General R itter ist schwer erkrankt und soll hierher gebraht werden. Die bisher von ihm geführte Brigade ist, da sie auf keinen Feind ge- stoßen, nach el Ajoun zurückg ekehrt und wird sich morgen mit den Brigaden Vincend on und Gallaud vereinigen, um mit denselben gemeinschaftlich in der Gegend von Bab

Duchou eine Rekognoszirung vorzunehmen, wo die Krumirs

in starker Anzahl versammelt sein sollen. Aus Oran wiù gemeldet, daß die Agitation sih auf den

Süden vo ville beschränkt. n Get:

Italien. Rom, 28. April. (W. T. B.) Daz Jour: nal „Capitano Fracassa“ meldet: in Folge der telegrapßiitg Unterbrehung mit Tunis sei der englische Avisodanys „Condor“ nach Goletta gegangen; aus demselben Gru, werde auch Jtalien einen Avisodampfer dorthin ent s der Deputirtenk theilte d

n der Deputirtenkammer theilte der Mini, Präsident Cairoli mit, daß das Kabinet, da das E Demissionsgesuch des leßteren niht angenommen wörden i wieder vor die Kammer trete, und gab der Hoffnung Az: druck, daß die Kammer dem Kabinete Vertrauen \{enken und sih ein einträhtiges Zusammenwirken ermöglichen lg v werde. Zeppa und Odescalchi meldeten Fnte rpellationen über die Kabinetskrisis an. Die Kan:mer bes{loß in nament licher Abstimmung, daß die Znterpellationen in der Nami tagésißzung berathen werden jollen.

498. April, Abends. (W. T. B.) Jn der Nad: mittagssißung der Deputirtenkammer entvigeltz Zeppa und Odescalchi ihre Fnterpellationen üher die Kabinetsfrisis. Der Minister-Präsident Cairoli gab Aufklärungen über die Gründe der Krisis und der Zurüg: nahme des Demissionsgesuches und forderte die Parteien zur Eintracht auf, um die shwebenden Reformen zu vollendéy Schließlich beantragte Cairoli ein Vertrauensvotum der Kun: mer. Der Minister des Jnnern, Depretis, spra über diy verfassungsmäßigen Vorgang bei der leßten Ministerkrisiz Zeppa beantragte eine Tagesordnung, besagend, daß der Ayz: gang der legten Ministerkrisis den konstitutionellen Formen nicht entsprehe. Odescalchi erklärt fi von den ministe: riellen Ertlärungen nicht vollstänbig befriedigt und beantragte eine bezügliche Tagesordnung. Die Kammer besloß" unter Zustimmung des Ministeriums, über die Tagesordnungen morgen zu verhandeln.

Griechenland. Athen, 28. April. (W.T.Y) Ar „Agence Havas“ wird von hier gemeldet : Die Gesandtén der Mächte begaben sich heute in corpore zu dem MinistetPräsiden: ten Komunduros in das Auswärtige Amt undthältendänsel: ben mündlich ihre Antwort mit auf die von Ctieenländ an: geregte Frage des Looses derjenigen gri eisen Unter-

thanen, welhe durch die neue Grêöwkinit auz: geschlossen werden. Die Gesandten vi. ihren Regierungen eine Besserung des Voss vit

Griechen ebenso am Herzen liege, wie der griechischen Rettung. Komunduros erwiderte hierauf, er habe dem, was (t in dr leßten Note gesagt habe, Nichts hinzuzufügen, müsse abet as" einer schnellen und friedlihen Uebergabe des Griechenland uw gesprochenen Gebietes bestehen. Nach dieser Unterredung dürft" Komunduros wahrscheinli den Gesandten keine weitere ür" lihe Antwort ertheilen. Dem Vernehmen nah wid! Deputirtenkammer am 1. Mai c. wieder zusammenträty

Türkei. Konstantinopel, 29. April. (W. TY Wie hier verlautet, dürfte fich Khaireddin Pascha dw nächst in außerordentliher Mission nah Tunis begeben,

Aus Rom, 2. April, berihtet „W. T.-B.“: Y hier vorliegenden Nachrichten aus Konstantinopel vom hätte die Pforte eine Note an die französi" gierun g gerihtet, in welcher sie erklärt, daß die N schaft von Tunis mit dem türkischen Reiche nicht nur d die religióse Abhängigkeit, sondern auch dur politische D hoheit verbunden sei, und daß der Sultan daher die Be tung der zwishen den Mächten und der Türkei bestehen Verträge beanspruche. \

Aus Ragusa, 2. April, berichtet das genannte Buraut: F

Derwisch Pascha hat an die Bevölkerung von Jpeck, Gia" und Prizrend eine Proklamation erlassen, in welche" sagt, er habe nur die Mission, die Ordnung in den erwiht ten Gebietstheilen wiederherzustellen. Er sei nicht gekom, | um der Bevölkerung die Waffen abzunehmen, nit ut dit" Zahlung von Abgaben zu erzwingen, nicht um die Ermordung Mehemet. Ali's zu rächen, er sei vielmehr als Freund gela: men und fordere die Bevölkerung auf, si zu unterverftt und ihr unkluges Unternehmen aufzugeben.

Die „Agence Russe“ bestätigt, daß die Pforte Pro: test erhoben habe gegen den Einmarsch französishet Truppen in Tunis, welches als ein Theil des türfisdet Reiches anzusehen sei, und daß der Bey von Tunis il elte Depesche die Jntervention der Mächte auf Grund de Lt trages von Berlin angerufen habe. Die „Agent“ bemerkt hierzu, der Vertrag von Berlin habe mit dieser F} nidls zu thun, und was Rußland angehe, so habe es knut, in dem Konflikt zwischen Frankreih und Tunis il inlzt: veniren.

Schweden und Norwegen. Sto ckholm, Mil. (Hamb. Corr.) - Jn gemeinschaftliher Abstimmung beider Kammern wurde heute mit 139 gegen 129 Stimmen \{lossen, zur Verstärkung des Grundfonds 1501700 K nèn anzuweisen und die Nachtragsbewilligung auf 56 Kronen festzustellen. Die diesjährige Session des Reihslag? wird am kommenden Freitag ges{lossen werden.

Dänemark. Kopenhagen, 26. April. (Hamb. Cort.) Das Landsthing hat gestern die zweite Lesung des L gets beendet und die Fassung, welche das Budget un Folte thing erhalten hat, nah den Wünschen der Regierung 0 geändert. Heute erledigte das Landsthing die wh Lesung des Militär - Strafgeseßzes. Der Regierung? entwurf wurde mit großer Majorität angenommên. a Jn der gestrigen Sibung des Folkethings unterbreitete V ; Finanz-Minister dem Thing einen Antrag, betreffend it

fandinavishe Münzkonvention. Der Antrag geh dahin: der Reichstag wolle seine Zustimmung zu dem untern 26. März 1881 zwischen Shweden und Norwegen abge[{los nen Nattragsartikel zur s\kandinavischen Münzkonvent® ertheilen, welcher den drei Reichen gestattet, Goldmünzen zu!

Werthe von 5 Kronen pr. Stück zu prägen. P e erge

Reichstags - Angelegenheiten,

Die XIV. Kommission des Reichstags zur Vorberathun0 des A ta betreffend die eral ns der Trunkenbe hat sih folgendermaßen konstituirt: Dr. von Schwarze, BVorsibeti Dr. Reichensperger (Olpe), Stellvertreter des Vorfißenden; f Cre Schriftführer; Dr. Lingens, Stellvertreter des Sn führers; Frhr. von Beaulieu-Marconnay, von Behr-Shmolden 7

von Cuny, von Knapp, Pfafferott, Saro, von Schalsha,

Graf zu Stolberg-Wernigerode, Dr. Virchow, Dr. Wolffson. |

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