1871 / 132 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Oct 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Päckchen bis 15 Loth ohne Beschränkung des Werth- betrages bei den Postexpeditionen Nr. 1 Krausenstraße Nr. 42/43, Nr. 3 Oranienburgerstraße Nr. 35, Nr. 7 Dorotheenstraße Nr. 71, Nr. 8 Taubensiraße Nr. 42, Ne. 12 Zimmersiraße Nr. 26, Nr. 23 Alte Leipzigerstraße Nr. 15, Nr. 25 Königsgraben Nr. 2. Berlin, 23. September 1871. : Der Kaiserliche Ober-Post-Direktor. Sachße.

Bekanntmachung.

Bis zum Schluß der diesjährigen Bade-Saison in Helgoland werden zwischen Hamburg resp. Geestemünde (Bremerhafen) und Helgoland noch folgende Postverbindungen unterhalten werden:

A, wischen Hamburg und Helgoland (per Dampfschiff »Cux- haven«): aus Hamburg: am 5, 12. und 19. Oktober um 10 Uhr Vormittags; aus Helgoland: am 6., 13. und 20. Oktober Morgens;

B. Zwischen Geestemünde (Bremerhafen) und Helgoland (per Dampfschiff »yNordsee«): aus Geestemünde: vom 7. Oktober 9 Uhr Vormittags; aus Helgoland: vom 2. und 9. Oktober Vormittags.

a) Mit dem Dampfschiffe von Hambura nach Helgoland erhalten sämmtliche für Helgoland bestimmte Postsendungen Beförderung, welche spätestens am Abend vor dem Abgange desselben über Harburg und Altona resp. von Lübe und am Morgen des Abgangstages mit dem Courierzuge aus Berlin, ferner Briesposisendungen- welche am Morgen des Abgangstages mit dem Swhnellzuge von Kiel bezw. über Harburg in Hamburg eintreffen.

b) Mit dem Dampfschiffe von Geestemünde (Bremerhafen) nach Helgoland werden die, spätestens mit dem ersten Eisenbahnzuge aus Hannover am Morgen der Abfahrt in Geestemünde eingehenden Briespostsendungen und die mit dem lezten Zuge am Abend vorher dort anfommenden Fahrpostsendungen weitergesandt.

Hamburg, den 1; Oktober 1871.

Kaiserliches Ober - Postamt. Schulze.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Ober- und Geheimen Regierungs-Rath Olberg in Potsdam zum Geheimen Finanz-Rath und Provinzial-Steuer- Direktor; und

Den Progymnasial - Rektor Dr. Wilhelm Schmißt in Cöln zum Gymnasial-Direktor zu ernennen ;

Den Kreisgerichts - Direktor Fromm zu Rothenburg in der Oberlausiß als Direktor an das Kreisgericht in Stendal zu verseßen; :

Die Wahl des früheren Provinzial-Landschafts-Direktors, Rittergutsbesißers von Koerber auf Koerberode im Kreise Graudenz zum Westpreußischen General - Landschafts - Direktor auf die Dauer von sechs Jahren; sowie

Den Stadt-Syndikus Oertel zu Liegniß in Folge der von der dortigen Stadtverordneten-Versammlung getroffenen Wahl, als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Liegniy für die geseß- liche sechsjährige Amtsdauer zu bestätigen.

Berlin, 30. September. : Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl von Preußen A 7% E nach HeinrichS8au, Ratibor und Rauden i. Schl. abgereist, |

Staats-Ministerium.

Der Geheime Kanzlei-Sekretär Seiffert ist zum Geheimen Registrator und der Kanzlei-Diätar Shran zum Geheimen Kanzlei-Sekretär bei dem Bureau des Staats-Ministeriums ernannt worden.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Berg-Referendarius Becker ist zum Berg-Jnspektor ernannt und ihm die-Stelle des Dirigenten der Berg-Jnspektion am Meißner übertragen worden.

Der Berg- und Hütten-Eleve von Derschau is zum Berggeschwornen- ernannt und ihm die Verwaltung des Reviers Recklinghausen im Ober -Bergamtsbezirk Dortmund Übertragen worden.

Ministerium der O Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Gymnasial-Direktor Dr. Schmiß is die Direktion des aus dem biSherigen Progymnasium hervorgegangenen Kaiser Wilhelm-Gymnasiums in Cöln übertragen worden.

Die Berufung des ordentlichen Lehrers Dr. Alfred Eberhard „vom Wilhelms-Gymnasium in Berlin zum Ober- lehrer am Gymnasium in Bielefeld ist genehmigt worden.

Der Realschul - Lehrer Dr. Gustav Adolf Emanuel Bornhak in Nordhausen is zum Oberlehrer an der Elisabeth- \chule in Berlin berufen worden.

Der Oberlehrer Dr. Caspar an dem Gymnafium zy Emmerich is in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium in Bonn verseßt, und

Der ordentlihe Lehrec am Progymnasium zu Boppard Dr. van Hengel zum Oberlehrer am Gymnasium in Emme- rich befördert worden. R

Am Gymnafium in Treptow a. d, Rega ist die Beförde- rung des ordentlichen Lehrexs Erich Carl Samuel Fried- rih Haupt zum Oberlehrer genehmigt worden.

Der ordentliche Lehrer Dr. Julius Adolf du Mesnil beim Gymnasium in Ratibor ist zum Oberlehrer am Gym- nasium in Gnesen berufen worden.

Der Oberlehrer Dr. Bouterwek am Dom - Gymnasium zu Merseburg if in gleicher Eigenschaft an das Pädagogium zu Jlfeld verseht worden. :

Die Berufung des Oberlehrers Dr. Richard Großer vom Gymnasium in Mindèen an das Gymnasium zu Barmen und

Die Beförderung des ordentlichen Lehrers C. H. E. Bösch am Gymnasium in Minden zum Oberlehrer ist genehmigt worden.

Der Gymnasial-Lehrer Dr. Carl Friedrich Müller zu Stade ist als Oberlehrer an das Gymnasium in Kiel berufen

worden.

Der Konrektor Dr. Ritter an der Realschule in Leer ist

zum Rektor der höheren Bürgerschule in Nienburg ernannt worden.

Uichtamtliches.

Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 2. Oktober. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron- prinzessin, sowie Jhre Königlichen Hoheiten dex Groß- herzog und die Großherzogin von Baden sind am 30. v. M. Nachmittags 2 Uhr direkt zu Wagen nach Erlenbad gefahren und Abends von dort zu Wagen zurückgekehrt.

Der Geburtstag Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin wurde, wie in der Hauptstadt, so in Breslau, Stettin, Coblenz und vielen anderen Städten festlih begangen. In den meisten größeren Städten waren die öffentlichen, wie viele Privatgebäude festlih beflaggt; Mittags fanden große Paraden ftatt, die Wachtmannschaften trugen Parade-Uniform, In Coblenz wurden aus Anlaß des Festtages die Mannschaften Ihrer Majestät Garde-Grenadier-Regiments in den Kaserne- ments festlich beroirthet.

In den Theatern der Hauptstadt leiteten Festprologe die Vorstellungen ein, Jm Königlichen Opernhause wurde in einer mit Laubgewinden geschmückten Säulenhalle der Prolog ge- sprochen, welcher daran erinnerte, daß, als vor zwölf Mo- naten sich Paläste und Hütten zu diesem Feste schmücckten, noch der Krieg tobte, und es damals, während Se. Majestät die siegreichen Schaaren in Feindesland führte, Jhrer Majestät beschieden gewesen sei, das Liebeswerk zu vollbringen. Bei den Schlußworten:

»Sei Dir, Erhabne, Freude nur zu Theil, Der Kaiserin, der Königin Glück und Heil. « fiel das Orchester mit einem Tusch cin.

Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von “Oldenburg ist am 30. v. M. von Bamberg hier eingetroffen und sehte gestern die Reise nah Eutin fort.

In der vorgestrigen 31. Sißung des Bundesrathes, in welcher der Staats-Minister Delbrück in Vertretung des Reichs- kanzlers den Vorsiß führte, wurde die Vorlage des Präsidiums,

betreffend den Entwourf eines Geseßzes wegen Ueberweisung eiserner Vorschüsse für die Verwaltung des Reichsheeres, dem betreffenden Ausschusse überwiesen, und von zwei anderen Vor- lagen des Präsidiums , betreffend die mit den Vereinigten Staaten von Amerika abgeschlossene Uebereinkunft über den Austausch von Postanweisungen und den mit Hessen abge- \s{lossenen Vertrag über die an Stelle der Militär-Konvention vom 7, April 1867 tretenden Bestimmungen, Kenntniß genom- men. Ausschußberichte wurden erstattet Über a) die Zollpflich- tigkeit solcher aus Elsaß - Lothringen herstammenden oder aus dem freien Verkehr dieses Landes herrührenden Waaren, welche vor dem 27. August d. J. in das deutsche Zoll- gebiet eingeführt sind und sich unter Jollkontrole befinden, b) die Berechnung der in Qu.-Ruthen ausgedrückten Fläche in Qu.-Metern behufs Erhebung der Tabakssieuer, c) die Diäten der Stations-Kontroleure, d) die Erhöhung der preußischen

Bauschsumme um das Gehalt eines Assistenten bei einer

| Arbeiter betrug 9100 Mann.

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Provinzial - Steuerdirektion, e) ZolUlpflichtigkeit der aus Exflaven an Militärs gesandten Verzehrung8gegenstände, f) cine Petition wegen Rückerstattung von Weinzoll. Es wurde ferner davon Kenntniß genommen, daß das Bundes- amt für das Heimathwesen durch Landesgeseß für kompetent erklärt sei, über Armenstireitsachen in Anhalt zu entscheiden, und daß sämmiliche Bunde®Lregierungen mit dex Bezahlung der für das Hermanns-Denkmal im Teutoburger Walde noch erforderlichen Summe von 10,000 Thlrn. aus Reichsmitteln sich einverstanden erklärt haben. Ein Schreiben, betreffend die Porto- pflichtigkeit der auf die Volk8zählung bezüglichen Sendungen und die Zählung der in Frankreich stehenden Truppen, wourde den betressenden Ausschüssen überwiesen, und sodann Über cinige Eingaben Beschluß gefaßt. Jn der hierauf folgenden siebenten Sizung für die elsaß-lothringishen Angelegenheiten wurden Ausschußberichte erstattet: a) Ueber den Entwurf eines Etats- geseßes für die örtliche Forstverwaltung und Þþ) üh:r den Ent- wurf einer Verordnung über Einführung des Abschnitts VIII, der Reich8verfassung in Elsaß-Lothringen.

Der Ausschuß des Bundesrathes für Rehnungs- wesen trat heute zu einer Sißung zusammen.

Wie uns mitgetheilt wird, ergeben die Fortschritte der Bau-Ausführungen der Thorn-Jnsterburger Eisenbahn im zweiten Quartal d. Js. eine Zunabme der Erdarbeiten um 237,926 Schachtruthen und find zu dem Bau der Bahn bis jeßt überhaupt 1,658,446 Schachtruthen Boden bewegt.

Eine Verlängerung des bereits früher fertigen 207 Meilen langen Hauptgeleises hat zwar nicht stattgefunden, dagegen haben die Bahnhofs- und Nebengeleise weitere Vermehrungen erhalten, auch ist durch fortgeseßte Anfuhr von Oberbau- Materialien die für das dritte Quartal beabsichtigte Weiter- führung des Schienenstranges vorbereitet worden.

Die noch rückständigen Hochbauten der Bahnhöfe haben größtentheils begonnen werden können und nehmen erfreulichen Fortgang.

Die Anzahl der im zweiten Quartal d. Js. einschließlich der Bahnunterhaltungs- und Oberbau-Arbeiten beschäftigten Der Gesundheitszustand der tiges ‘atis troß der ungünstigen Witterung8verhältnisse be- riedigend.

Die spezielle Bauleitung ift zur Zeit 14 Baumeistern, denen das nöthige Aufsichtspersonal an Bauführern, Feld-

h messern 2c. beigegeben ist, Übertragen.

Bei dem Bau der Schneidemühl - Dirschauer Eisenbahn wurden in demselben Jeitraum die Erdarbeiten um 45,300 Schachtruthen gefördert, und überhaupt an Boden- masse einschließlich der Anlagen auf Rangir-Bahnhof Dirschau bis jeßt 588,105 Schachtruthen bewegt. :

Die Länge des Hauptgelcises nahm um +4 Meile zu und beträgt jeßt 145 Meilen, von denen 74 Meilen seit Mitte Januar d. Js. dem Betriebe übergeben wurden. Auf den

j Bahnhöfen fand eine èentsprehende Vermehrung der Neben-

geleise fiatt, Die Zahl der beschäftigten Arbeiter betrug 2600 Mann und war deren Gesundheitszustand gut.

Die spezielle Bauleitung ift 5 Baumeistern übertragen, denen das nöthige Hülfspersonal an Bauführern, Feldmessern 2c. zur Seite steht.

___— S. M, Fregatte »Niobe« is am 1. d. M. in Vigo angelaufen und S. M. Kanonenboot » Delphin« an dem-

} selben Tage vor Golctta bei Tunis zu Anker gegangen, An

Bord Alles wobl.

Die erste englische Post aus London, früh, den

30, September, ist ausgeblieben.

Die mit dem Courierzuge aus Cöln über Minden um

735 Uhr Vormittags fällige Post is heute 1 Stunde verspätet hier eingetroffen.

Brandenburg, 30. September. Im hiesigen Domkapi- tel fand gestern die Einführung des alB Domkderr ernannten Ministers des Innern Grafen zu Eulenburg unter den Üblichen Tfierlichkeiten ftatt.

__ Tulda, 20. September. (F. A.) Vorgestern früh haben hier die Durchzüge der Regimenter der 22. Division in ihre heimatliche Garnisonen ihr Ende erreicht. Den durcbpassirenden Mannschaften wurde die freundlihste Aufnahme gewährt. Der Wartesaal 1. Klasse im Empfang®°Lgebäude, in welchzem die Offi- lere verkehrten, war glänzend dekorirt; es prangten an den Wänden die Namen der Schlachten, welche die 22. Division geschlagen, die Landeswfarben und Namenszüge der Chefs der Regimenter, sowie die Wappen der Städte, in welchen dieselben garnisoniren. Jn dem Mittelpunkte der Dekorationen war die mil Kränzen umgebene Büste Sr. Majestät des Kaisers auf- gestellt, Den Offizieren des 32. Infanterie - Regiments, welhes sich größtentheils aus hiesiger Gegend refkrutirt,

wurde ein Lorbeerkranz überreicht, auf dessen Blättern die Namen und Daten der einzelnen Schlachten , an welchen das Regiment betheiligt war, und auf dessen Bändern die Namen der gefallenen wie der lebenden Offiziere des Regiments verzeichnet waren. Dem Offizier-Corps des Füsilier-Bataillons dieses Regiments, welches ursprünglih nach Fulda. in Garnison kommen jollte, dann aber später Hersfeld als solche angewiesen erhielt, wurde ein prachtvolles Album mit den photographischen Ansichten hiesiger Stadt , sowie mit den Photographien der kommandirenden Generale überreiht. Den Schluß der durch- ziehenden Truppen der 22. Division bildete das in Eisenach garnisonirende 2. Bataillon des 95. Jufanterie-Regimecnts, zu dessen Ehren der Saal mit dem Bilde der Wartburg, den Wappen der Garnisonsstädte Jena, Weimar, Eisenach ge- s{mückt war.

__ Vayern. München, 28. September. Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien haben heute Vormittag die enge Stadt wieder verlassen und sich zunächst nach Salzburg

egeben.

29. September. Heute fand die erste Sißung der Abgeordnetenkammer statt. Der Präsident Baron von Ow eröffnet dieselbe durch die Mittheilung der Namen derjenigen Ministerialräthe, welche der König für den gegenwärtigen Landtag zu Landtagskommissären bestimmt hat. Der Präsident theilte hierauf mit, daß verschiedene Anträge aus der Provinz eingekommen sind, welche, wenn sich nicht ciner der Abgeordneten dieselben aneignet, zu den Akten gelegt werden müßten, weshalb er die Mitglieder des Hauses ersuche, von diesem Einlaufe Einsicht zu nehmen. Der Präsident machte weiter bekannt, daß sich die Auss{hü}e kon- stituirt baben. Der Finanz - Minister von Pfrebschner legte das Budget der XI. Finanzperiode pro 1872/73 vor, cin sogenanntes Bruttobudget. Es sind demselben die bisherigen Bewilligungen zu Grunde gelegt, außerdem waren bei der Fest- stellung der Bundes8vertrag vom 23. November 1870 und der Friedensvertrag vom 10. Mai 1871 maßgebend. Die Ausgabe für Reich8zwecke konnte nur approximativ berechnet werden. Aus dem KriegkLentschädigung8antheil wird die Kriegsanleihe heimbezahlt und werden überdies noch andere Staatsschulden getilgt werden können. Die Einnahme aus den Taxen ift als eine geringere denn bi8her vorgetragen. Für Verbesserung der materiellen Lage der Schullehrer ist gesorgt. Trobdem wird nur cine mäßige Erhöhung ‘der direkten Steuer (um 10 pCt.) eintreten. Der Finanz-Minister legte zuglei die entsprechenden Rechnungsnachweisungen vor. Der Minister des Innern legte einen Geseßentwurf vor, die Beförderung des Geschäft8gangs des Landtags betr., welche Vorlage durch Gesammtbeschluß beider Kammern des Landtags angestrebt wurde. Durch diesen Entwurf sollen, wie der Minister bemerkte, die Geschäfte der Kammern beschleunigt, und zugleih die volle Autonomie der leßteren gewahrt werden. Die hauptsächlihste Bestimmung ist, daß die Kammer (bestimmte Fälle ausgenommen) über Negie- rung8vorlagen und andere Aniräge gleich im Plenum berathen fann und nichî erst die zeitraubende Vorarbeit durch die Aus- shüsse abzuwarten hat. Die Sißung {loß mit dem Vortrag des ersten Sekretärs Über den Druck der Kammerverhandlungen, bezüglich dessen es bei dem bi8herigen Brauch verbleibt.

Aug®8burg, 1. Oktober. Die »UUgemeine Jeitung« er- fährt aus München , daß der Abgeordnete Kolb der Kammer den Antrag überreicht habe, an den König die Bitte zu richten, verfügen zu wollen, daß dem gegenwärtigen Landtage ein Ge- seßentwurf , betreffend die Trennung des Staates von der Kirche, vorgelegt werde.

Sachsea, Dre8den, 30. September. Das »DreS8dener Journal« meldet in seinem amtlichen Theile, daß das Ministe- rium des Königlichen Hauses dem Staats - Minister a. D. Erhr. von Falkenstein, der Vorsiß im Gesammt - Ministe- rium und bei den in Evangelicis beauftragten Ministern dem Staats-Minister von Friesen übertragen worden.

Württemberg. Ulm, 28. September. Der Prinz Herrmann von Sachsen-Weimar ist heute zum Besuche der shwäbischen Jndustric-Ausstellung eingetroffen und hat die- selbe einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Der Prinz wohnte dann einer unter dem Vorsiße des Präsidenten von Steinbeis stattfindenden Sißung der Jury an und folgte den Berathungen derselben mit lebhaftem Interesse.

Baden- Karlsruhe, 30, September. Heute, am Geburtstage Jhxrer Majestät der Kaiserin und Königin, ertönten in den Frühstunden Choräle von dem Rathhausthurm , während gleichzeitig ein militärmusikalisher Umzug durch die Straßen der Stadt abgehalten wurde. Das Rathhaus strablte tag8über im Schmuck deutscher und badischer Fahnen.

Baden, 27. September. Heute Nachmittag wurde unserer Heilstation die Ehre eines Besuchs des Kaisers Wilhelm

zu Theil. Se. Majestät verfügten Sich in Begleitung des Flügel-